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Technik => Tech-Talk TT-Projekte => Thema gestartet von: Grato am 2.05.2017 10:53

Titel: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Grato am 2.05.2017 10:53
Hallo liebe DIY Freunde,

als Neuling im hiesigen Forum möchte ich kurz ein paar Worte vorweg verlieren.
Mein Name ist Marco und vor geraumer Zeit habe ich angefangen, mich ein wenig tiefer in die musikalische DIY Thematik einzufinden. Beruflich komme ich leider aus einem ganz anderen Bereich.
Anfangs habe ich auf Arduino Basis diverse mini Projekte gebastelt und mittlerweile schon diverse Bodeneffekte, sonstige PCB-Bausätze und den TT-Amp Wild13 erfolgreich abgeschlossen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten würde ich mich heute als fortgeschrittenen Anfänger bezeichnen. Mein kommendes Projekt soll der TT Amp HotLukas werden.

Dieses Projekt soll zum Basisamp auch die Modifikationen mit einem FX-Weg und einem Bypass erhalten. Nachdem ich die Schaltpläne für mich auseinandergetüftelt habe, habe ich mir mit sPlan7 das gesamte Layout nachgezeichnet.
Den Plan habe ich als PDF Datei mit angehängt.

Die Position der einzelnen Teile entsprechen jedoch nicht zwingend der Endposition (Front/Rear etc.) im Amp.

Jetzt aber zu meinem geplanten Aufbau:

Das Relais habe ich zwischen dem Treble- und Masterpoti platziert. Diese lässt sich dann Bypass oder zum FX Weg schalten. Dies ist sowohl via Fußschalter, wie auch über einen On-Off Switch schaltbar.

Vom Relais bin ich in den InA des FX gegangen. An diesem habe testweise erstmal zwei Potis vorgesehen, welche ich ggf. durch Trimpotis ersetzen werden. Der Output des FX geht zurück an das Relais und dann zum Masterpoti.

Das Relais speise ich mit den 6,3VAC vom Ringkern, welche ich mir am V1 Röhrensockel abgreifen würde, bevor ich die Widerstände (R24/R25) auf Masse ziehe.

Den B+ vom LND150-Loop würde ich durch den B1 des PSU Mini versorgen. B- zieh ich dann auf Masse.

Für die Experten unter euch ist das bestimmt alles relativ simple.

Meine Frage an euch ist, ob ich mir im Layoutplan im Bereich des Relais oder des FX eine "Bock geschossen" haben oder euch ein Fehler aufgefallen ist? Da wir es hier mit lebensgefährlichen Hochspannungen zu tun haben, möchte ich lieber an dieser Stelle nochmals Fragen.

Ich hoffe jemand von euch hat Interesse oder die Muße, mich bei meinem kleinen Projekt zu unterstützen.


Musikalische Grüße

Grato aka Marco
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Grato am 8.05.2017 14:00
Hallo zusammen,

leider habe ich bis dato noch keine Rückmeldung bekommen.  :'(

Vielleicht ist ein Layoutplan auch nicht das Richtige zum "nachfragen". Um die ganze Sache auch selber besser verstehen zu können, habe ich mir jetzt die Schaltpläne der einzelnen Bausätze in einem Dokument nachgezeichnet. Zumindest ist mir dadurch auch einiges klarer geworden.

Ich bin mir jedoch immer noch nicht sicher, ob das so funktioniert, da ich kein Oszi habe um den Vpp zu messen.

Hat jemand einen HotLukas und ein Oszi und würde mir das an den Potis nachmessen? Dann weiß ich zumindest ob ich das am Treble oder woanders abgreife.

Meinen gebastelten Schaltplan hänge ich einfach mal mit an, falls jemand Interesse hat. Leider fehlt der für den LND150, da ich dafür keinen Schaltplan gefunden habe und das nicht händisch an der Platine nachverfolgen wollte.

Ich würde mich wirklich über eure Hilfe freuen.  :help:

Grüße

Marco

Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Dirk am 8.05.2017 14:47
Hallo,

die Erfahrung hat gezeigt, dass es sinnvoll ist - insbesondere für Anfänger - erst einmal den Verstärker selbst auf zu bauen und zum Laufen zu bringen. Erst wenn das alles geht, kann man sich Gedanken über Erweiterungen machen. Viele Einsteiger haben schon Probleme mit dem ersten Schritt und unterschätzen die Komplexität enorm, besonders wenn keine sonderlich grossen Erfahrungswete vor liegen.

Gruß, Dirk
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Grato am 8.05.2017 15:16
Hallo Dirk,

darum arbeite ich das Ganze sehr akribisch zusammen und prüfe alles mehrfach durch. Ich habe bereits euren Wild 13 und einiges andere Zeug (> und < 60V) erfolgreich aufgebaut.

Dies soll ja mein erster Amp mit den Modifikationen werden.

Mir ist bewusst, dass dieser Aufbau schon komplexer ist. Darum gehe ich das ganze auch erstmal auf dem virtuellen Papier durch, auch wenn ich dafür schon ein paar Stündchen gebraucht habe.

Natürlich werde ich den Amp erstmal "so wie angedacht" aufbauen und die Mods anschließend dazu bauen.

LG

Marco


Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: sev am 8.05.2017 18:07
Eine kleine Anmerkung: die dir die Masse der Heizungssymmetrierung und die Masse der Relais-Platine noch mal genau an und farge dich auf welchem Potential die jeweils liegen und was passiert wenn du sie verbindest...
just my 2ct,
Stefan
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Dirk am 8.05.2017 18:56
Mir ist bewusst, dass dieser Aufbau schon komplexer ist. Darum gehe ich das ganze auch erstmal auf dem virtuellen Papier durch, auch wenn ich dafür schon ein paar Stündchen gebraucht habe.

Verstehe. Das war mir nicht bekannt.
Bitte beachte aber, dass die Unterstützung hier freiwillig ist und man zwar grobe Schnitzer recht schnell erkennen kann, aber für Details dauert es u.U. schon eine gewissen Zeit, Zeit die sich nicht jeder nehmen möchte.
Falls es hilft: wir arbeiten derzeit an einem Upgrade des Jim. Mehr Leistung, PCB Aufbau und FX-Loop oder Reverb-Modul in einem grossen Chassis. Ist ggf. eine Alternative.

Gruß, Dirk
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Grato am 8.05.2017 20:18
Hallo,

@Stefan
Vielleicht bin ich zu doof, aber immer bereit zu lernen. Ich versuch das mal in meine Laienwort zu fassen: Meinst du das es ein Problem gibt, weil ich die 6,3V AC am Ende auf die zwei 100 Ohm Widerstände symmetriere und den Gleichrichter ebenfalls auf Masse ziehe? Wenn ich das richtig verstehe könnte ich dann zwei Elkos (2200µF) vor die Dioden setzen?

@Dirk
Klar ist das freiwillig und soll auch Spaß machen. Ich bin in anderen Foren sehr aktiver, aber nur weil ich da besser mitreden kann. Den Lukas hab ich schon hier und bis auf die Verkabelung fertig. Den werde ich auf jeden Fall bauen, auch wenn dabei meine Haare noch grauer werden. Ein Jim mit mehr Leistung, FX und Reverb? Nehm ich, auch ohne PCB.
Point to Point ist so schön retro :guitar:

Greats

Marco
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: sev am 8.05.2017 20:33
Um es kurz zu sagen: bei doppeltem Massebezug auf unterschiedlichen Potentialen gibts Brrrrzzzz  ;D
Du hast eh den mittig symmetrierten Bezug durch die 2x100R, einfach bei der Relaisplatine weg lassen, also auch unbedingt die Buchsen wie vorgesehen isoliert einbauen.
Alternativ: DPDT switch stattdessen einbauen  ;D
Grüße,
Stefan
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Dirk am 8.05.2017 21:07
Ein Jim mit mehr Leistung, FX und Reverb? Nehm ich, auch ohne PCB.
Point to Point ist so schön retro :guitar:

Die Nachbausicherheit ist aber auch geringer. Hat alles seine Vor und Nachteile.

Gruß, Dirk
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Grato am 10.05.2017 23:27
Hallo zusammen,

Die Nachbausicherheit ist aber auch geringer. Hat alles seine Vor und Nachteile.

Da stimme ich dir voll und ganz zu! 

Ich habe auch deinen Ratschlag beherzigt und den Amp erstmal "wie vorgesehen" komplett aufgebaut - auch gleich in das 30er Chassis. Durchgemessen, angeschlossen und wunderbar. Kein Brummen, kein Rauschen (außer von den Strat PU's). Darum an dieser Stelle erstmal ein Kompliment an euch:

 :topjob:

Eure Bausätze machen wirklich Spaß  :danke:

Als nächstes werde ich mal schauen, wie ich den FX und das Relais reinsetze.


Gruß und gute Nacht

Marco
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Dirk am 12.05.2017 08:32
Hallo,

die eigentlich einzige sinnvolle Position wäre nach der zweiten Stufe, allerdings dürfte dort der Pegel schon recht hoch sein. Eine parallel Konfiguration ist hierfür theoretisch besser als eine normale serielle Loop. Wie das verschaltet wird findet man auf der Doku.
Und auch hier: die Relais würde ich ganz zum Schluss einbauen, wenn alles andere stabil funktioniert.

Gruß, Dirk
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Grato am 12.05.2017 23:57
Hallo zusammen,

die eigentlich einzige sinnvolle Position wäre nach der zweiten Stufe, allerdings dürfte dort der Pegel schon recht hoch sein.

Danke für die Unterstützung Dirk  :)

Jetzt kommt aber doch noch der Laie in mir durch, sorry.

Hab mich jetzt wider einige Stunden weitergehend mit der Thematik befasst. Außer der Sinnhaftigkeit eines Oszilloskop (steht schon auf meinem Einkaufszettel; Offtopic: vermutlich ein Rigol DS1054Z), bin ich aber mit dem Loop noch nicht weiter. Mir ist die Sicherheit, sowohl beim Aufbau, wie auch beim späteren bespielen des Amps, wichtig.
 
Durch meine Recherchen musste ich mit Erschrecken feststellen, dass viele Anfänger (der ich auch bin), Amps etc. "einfach" zusammenbauen/modifizieren, anschließend testen und dann feststellen: "Geht nicht". Dabei wird leider zu oft vergessen, dass man so seinen "Allerwertesten" riskiert bzw. schon riskiert hat.

Da ich das aber lieber vorher verstehen und nicht "blind" austesten möchte, frage ich lieber nochmal dumm bei den hiesigen Fachleuten nach:

Wo auf diesem => Schaltplan (https://www.tube-town.net/cms/userfiles/media/low-hotlukas/low-hotlukas.pdf) <= ist genau "hinter der zweiten Stufe"? Gerne nehme ich natürlich auch noch einen kurzen Erläuterungssatz zu "einzige sinnvolle Position".

Rockige Grüße in die Runde

Marco
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Laurent am 13.05.2017 09:00
Moin,

Dirk meint nach dem Tonestack (Höhenpoti) und vor dem Masterpoti.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Dirk am 13.05.2017 22:55
nein, ich meinte eher nach R11 und dann parallel verschaltet.

Gruß, Dirk
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Laurent am 14.05.2017 09:47
Parallel hatte ich übersehen...
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Dirk am 14.05.2017 17:19
ist aber nachvollziehbar ?

Gruß, Dirk
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Grato am 14.05.2017 20:00
Hiho,

für mich leider noch nicht, habe aber eine wage Vorstellung. Hab jetzt neben dem Multi auch das Oszi hier stehen. Für einen Anfänger vermutlich schon "leicht overpaste", aber egal. Macht Spaß sich damit zu befassen und mehr zu lernen.

Ich hab die Messspitze hinter den R11 (und die Masse an Poti P1) gehalten. In der Anlage der Screenshot dazu. Hoffe das ist richtig so, lerne ja noch mit dem Teil umzugehen.

Vpp ist demnach ja schon recht hoch und deutlich über dem empfohlenen Maximum. Ist das dann richtig, dass durch die Parallelschaltung der Potis die anliegende Spannung aufgeteilt wird, während ich bei einer Reiheschaltung alles "überfahre"?

Greats

Marco
Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Dirk am 14.05.2017 22:57
Hallo,

ich kann Dir nicht sagen wie hoch der Pegel nach dem R11 ist, aber stufe Deine Messung als realistisch ein.  Von daher müsste also noch ein wenig der Pegel reduziert werden. z.B. mittels Spannungsteiler vor dem Eingang.

Gruß, Dirk

PS: wie Du siehst sind solche Modifikationen nicht immer einfach so aus dem Ärmel zu schütteln, auch wenn das viele meinen. Zu viele Fallstricke, daher bleibt am Ende nichts anderes übrig, als sich selbst durch zu beißen.

PSS: Mittels Spice (z.B. LTSpice) lassen sich auch sehr gut Röhrenschaltungen simulieren. Der Vorteil hierbei: man kann Änderungen direkt in der Simulation durchführen und die Resultate begutachten ohne die Schaltung selbst physikalisch aufbauen zu müssen.
 


Titel: Re: TT HotLukas mit LND150 und Relais
Beitrag von: Grato am 2.06.2017 17:38
Hallo zusammen,

um diesen Thread nicht ohne Abschluss zu lassen ein letztes Feedback.

Der Amp ist jetzt fertig.  :guitar: Alles zusammen hängt jetzt in einem 030er Chassis und wartet auf's Gehäuse.

Zusammengefasst habe ich den FX-Loop hinter die zweite Stufe gesetzt. Da der gemessene Pegel dort aber deutlich zu hoch war (~200Vpp) , hab ich diesen über einen Spannungsteiler auf 35-40Vpp (InA) runtergezogen. Die beiden Potis für Send/Mix habe ich frei verdrahtet parallel eingesetzt und kann diese jetzt hinten am Amp passend einstellen.
Den Loop steuere ich über das Relais-Kit, sodass ich bei Bedarf den FX Bypass schalten kann. Den Hi/Lo Boost hab ich ebenfalls mit auf's Relais gesetzt, aber die Dämpfung beim Einschalten aktiv gesetzt. Jetzt kann ich dem Amp auf "Fußdruck" nochmals ein ordentliches Gainpfund verpassen.

Ich muss sagen, dass ich durch diesen Bau wieder echt viel gelernt habe.....und jetzt als Belohnung einen richtig rund klingenden Röhrenamp mit "Features" habe.

Danke an die Unterstützer und insbesondere an Dirk für die supergeile Hilfe.  :danke:

Ich freu mich schon auf das nächste TT-Projekt.

Greats

Marco