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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: doctormolotov am 14.09.2015 18:32

Titel: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 14.09.2015 18:32
Tag zusammen,

ich bin grade dabei, mit Dirks Printtrafo für Preamps nen Mini-Amp aufzubauen - ich wollt mal wissen, wie "klein" es geht.

http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Netztrafos/Sonstige/TT-Netztransformator-EI-230-200-6-3-7-VA::2358.html

Der Aufbau ist simpel - zwei Triodenstufen aus der ECC83 und die EF80 als SE Endstufe.
Bei der EF80 bin ich gelandet, weil sie nur 300mA Heizung braucht, und sich mit dem verfügbaren Strom aus dem Printtrafo sinnvoll ausreizen läßt - das Datenblatt nennt Kenndaten von Ia = 10mA und Ig2 = 2,6mA bei Ua = 200V. Also wenn man mit der EF80 auf ca. 12mA gesamt kommt, jat man noch je 1 mA für die Trioden und noch nen kleinen Schnapper Luft nach oben...
Die Pentode einer ECL80 hatte ich auch schon in der Endstufe, aber die muß man dann für ihre Verhältnisse sehr kalt fahren.  Würd aber auch gehn. An ne self splitting Push Pull mit der ECC82 hatte ich auch schon gedacht. Aber nu erstmal mit der EF80.

Ein erster Prototyp mit ELA-Trafo hat schon angenehme Zimmerlautstärke und nen brauchbaren warmen Clean- und Crunch-Sound geliefert. Und nach dem Test an ner 1x12er Box hat sich der Nachbar über (ok, er is da sensibel) "freundlich für die Beschallung bedankt"...

Der Prototyp hat leider zum Wuppern geneigt.. lag wahrscheinlich mit an den zu kleinen Netzteil-Caps (10uF, is korrigiert), und sicher mit an dem Drahtverhau im Prototyp. Ein Neuaufbau in nem geeigneten Chassis ist also angesagt. Und Feintuning  am Sound muß dann auch noch. Aber das kann jetzt dann auch noch ein paar Tage dauern. Tonsteak-Tests inklusive, das Thema is bisher ja sehr vegetarisch gehalten in meinem Entwurf.

Als Gehäuse soll ein ausgedienter Ratschenkasten dienen, schön 5cm hoch mit Klappdeckel und Schnappverschluß ;). Daher der Projektname "Wrench".
Spräche denn was dagegen, alles in den Kasten reinzunehmen? Der Netztrafo kommt sowieso nach innen, weil Print und auf Platine. Die Röhren wären innen auf nem Blechwinkel montiert auch sicherer.. Abwärmeprobleme erwarte ich keine bei 4W Heizleistung. Das Netzteil könnte man, wenns sein muß, auch mit nem Blech vom Rest abschirmen. Klingt das so sinnvoll?

Anbei ist der Schaltplan - Fallen Euch irgendwelche groben Schnitzer auf? Vorschläge?
(Die Pinnummern der EF80 stimmen nicht, und g3 ist nicht intern mit der Kathode verbunden - aber das ist ja auch erstmal "nur" der Schaltplan und noch nicht das Layout.)

Beste Grüße

Bernhard
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: sev am 14.09.2015 19:23
Hey Bernhard,
ähnlicher Versuche hab ich mit dem Trafo bzw. der V-Pump, ner JJ ECC832 und dem kleinen 3,5W Reverbtrafo als mini-Aktivbox auch mal angefangen, bin aber aus Zeitmangel nicht mehr weiter gekommen. Bin gespannt was bei dir rauskommt. ^^
 :topjob:
Grüße
Stefan
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Laurent am 15.09.2015 01:52
Moin Bernhard,

Cooles Ding!! Die Idee ist klasse.  :topjob:
Das Einzige was mir auffällt ist, dass der Trafo leicht unterdimensioniert ist. Wenn du schon 13mA DC aus dem Trafo brauchst, der aber maximal 15mA AC liefern kann, wird's mit Brückengleichrichtung zum Problem. Rechne mal ein 1,5 Faktor drauf. Das heißt, dass im Ruhezustand, dass der Trafo bereits über der Grenze liegt. Er wird warm und die Spannung wird senken. Es wird aber funktionieren. Ob's gesund ist, ist was anderes  :angel:
Ich hänge mal das Blatt von Hammond mal bei. Da sind die Daten zwischen AC und DC drin.

Vom Schaltplan her sieht das gut aus. Ich würde vielleicht noch ein zusätzlicher Kap nach R12 für den Schirmgitter spendieren, da R12 mit 4k7 recht groß dimensioniert ist und damit zusätzliche Siebung gegeben wird. Ist aber nicht notwendig.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: sev am 15.09.2015 10:47
Hi Bernhard,
noch ne Idee dazu:
Schau dir mal die Tone-Regelung beim VHT Special 6 an, ist nur ein Kondensator mehr am Tone-Poti, bringt aber einiges an Flexibilität.
Plan hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,18486.0.html
Grüße
Stefan
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 15.09.2015 13:27
Hallo Stefan und Laurent!

Danke für Euer Feedack!

@Laurent: Der Trafo ist wirklich sehr knapp bemessen, das stimmt. Danke für das angehängte Blatt! Das heißt für mich dann, daß ich mit den Strömen runtergehen muß. In dem Hammond-Blatt heißts sogar was von nem Faktor 1,6 (1/0,62)... Aber ich kann die EF80 ja ein wenig kälter fahren und evtl. an den Trioden noch tunen. Es soll jedenfalls mit diesem Trafo gehen, einen größeren möcht ich erst beim nächsten Projekt wieder ;). Mir gehts nicht um maximale Leistung, sondern um das Verwenden von vorhandenem Trafo und vorhandenen Röhren.
Einen Unterschied zwischen Ruhestrom und "Betriebs"-Strom gibts bei Klasse A SE nicht, oder? Meines Wissens brauchen nur Push Pull Amps eine Stromreserve zum Aussteuern.
Mit ner Siebdrossel im Netzteil scheint sich die "Stromausbeute" nach dem Hammond-Datenblatt von Dir ja zu erhöhen.. Also das mit dem Netzteil muß ich mir nochmal genauer ansehn auf jeden Fall. Auch genauer, als das auf der Übersicht steht..

@Stefan: Danke für den Tip! Die Princeton-Tonestack-Architektur werd ich auf jeden Fall mal testen! Ich denke an maximal 2 Tone-Potis, da gibts ja einige Möglichkeiten:

http://amps.zugster.net/articles/tone-stacks

Und - bitte nicht hauen - das hier wollte ich, mit angepaßter Impedanz, auch mal testen. Entstammt nicht der hohen Schule des Röhrenverstärkerbaus, aber in Pedalen taugts sehr. Also warum nicht mal testen..

http://www.muzique.com/lab/tone3.htm

Die 3-Poti-Regelungen, und eigentlich auch schon das Baxandall, sind glaub ich ein wenig übers Ziel hinaus bei so ner kleinen Quakkiste.

Gruß Bernhard
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: sev am 15.09.2015 15:46
Maximal 2 Knöpfe?
Da wär a die Schaltung vom P1800 von AmpMaker eine idee...
Grüße
Stefan
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Laurent am 16.09.2015 03:37
Hi Bernhard,

Zum Thema wie biase ich meine Endstufe, lege ich mal ein Beispiel bei. Ich hatte auch für ein meiner Projekte Untersuchungen mit der EF80 gemacht. Ich habe einfach deine Daten integriert und versucht darzustellen, was dabei rauskommen würde. Siehe angehängtes Bild (das Excel-Blatt liegt auch bei)

Im Diagramm habe ich ein Arbeitspunkt ausgewählt, der dein PT schont. Diese "Untersuchung" dient aber nur als sehr grober Ausrichtung. Da in deiner PSU ein 4k7 Widerstand zum Schirmgitter geht, wird die Spannung wenigstens 10V kleiner werden, was wiederum die ganze Leistung runterbringt. Mit dem Aufbau kannst du ca. 0,5W erwarten, wenn der OT 20k Primärimpedanz darstellt. Für Zuhause reicht es allemal.
Als Vorschlag würde ich die 4k7 für den Schirmgitter reduzieren, damit die Spannung nicht so stark einbricht. Das kannst du aber auf deinem Prototypbau ausprobieren. Ich denke mal das der Amp sonst zu "dumpf" klingen wird.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Laurent am 16.09.2015 05:12
Zu spät zum Editieren.
Habe gerade gesehen, dass du Ra=8k mit deinem OT hast. Hier mal die dazugehörige Daten.
Hier erhälst du maximal 400mW "clean", wobei die Datenblätter besser aussehen als mit der Produktionsröhren.

Kälter biasen musst du dann ausprobieren. Der Klang wird sich nicht ändern aber dein "Headroom" wird sich reduzieren und die Aussteuerung wird wahrscheinlich "aggressiver" sein, was bei Crunch nicht unbedingt schlecht ist.

Ich würde trotzdem den 4k7 zur Probe verkleinern (// Widerstand löten). Damit erhöhst du deine Ausgangsleistung.

Vergiss also die Diagramme in meinem vorletzten Post...

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 16.09.2015 12:33
Danke Laurent!

Du nimmst mir ja die ganze Arbeit ab :D

Die 8k vom Ausgangstrafo beziehen sich auf den ELA-Trafo, den ich bisher drin hatte. Aber der ist ja eigentlich nicht für den Gleichstromanteil im SE-Betrieb ausgelegt. Mit dem käme ich sogar auf 16 kOhm primär, wenn ich den Speaker an die 4 Ohm-Klemme hänge. Aber da soll noch ein anderer Trafo rein. Daß die Primärimpedanz mal grob nicht zu klein sein darf, ist mir beim Lastgeraden malen im Va/Ia - Diagramm auch schon klar geworden.
Und den kleineren Rg2 werd ich auf jeden Fall testen!
Obs nun 400mW oder 500mW oder 100mW sind, ist gar nicht so wichtig. Bißchen cleaner Headroom wäre allerdings nett... Da gibts einiges zu testen dann. Daß so ein "mit Gewalt hingezüchteter Zwerg" nicht endlose Cleanreserven hat, ist auch klar.

Für das Netzteil habe ich den PSU Designer zu Rate gezogen: http://www.duncanamps.com/psud2/index.html
Ausgehend von deiner Gleichrichter-Übersicht von Hammond habe ich mal nen Widerstand zwischen Graetzbrücke und ersten Elko gesetzt. Dann wirds schon viel besser mit dem Strom im Trafo. Und die Ausgangsspannungen sinken natürlich. Aber was solls, mit 170V tut die EF80 ja auch noch.

Und danke Stefan!

Jetzt muß ich langsam noch ne extra Woche zum Tonestacks testen einplanen ;) Das Stack vom P1800 sieht ja genial aus.. Wenig Teile und viel Funktion..

Der Prototyp is leider schon geschlachtet, damit ich mich an den ernsthaften Aufbau machen kann. Also vielen Dank für Eure ganzen Tips! Jetzt brauch ich erstmal ein paar Tage, bis der Ratschenkasten bestückt ist und es praktisch weitergehen kann..

Gruß Bernhard
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 22.09.2015 00:44
Hallo zusammen,

hier mal ein kleiner Zwischenstand:

- Netzteil überarbeitet.
Die Hammond-Übersicht hat mich auf den Widerstand vor dem Ladeelko gebracht. Entlastet den Netztrafo ungemein. Danke Laurent! Bin jetzt bei der Endstufe bei einer Anodenspannung von 180V und 7,5mA. Die Auslegung habe ich mit dem PSU Designer von Duncan Amps gemacht. http://www.duncanamps.com/psud2/index.html
Außerdem habe ich noch die AC-Heizung mit zwei 1K5 Widerständen auf die Masse zentriert. Brummt auch nicht mehr als mit 180 Ohm Widerständen. Die Wald- und Wiesen- 100 Ohm würden auch 32 mA ziehen - muß nicht sein bei dem Mini-Trafo.

-Tonestack überarbeitet.
Sitzt jetzt nach der zweiten Stufe, ähnlich wie im Orange AD5. Die Variante aus dem P1800 tut da super. Danke Stefan!
Bin noch am Grübeln wegen ner geeigneten Erweiterung, um die Mitten regeln zu können.

-Schirmgitterwiderstand geändert
Hab den Schirmgitterwiderstand jetzt mal auf 2,2k runtergenommen, Laurent. Den Unterschied zu 4,7k hab ich noch nicht getestet, gab noch genug anderes zu machen... Aber wenn ich parallel zu den 2,2k noch was anklemme, wirds auch nicht mehr hörbar lauter oder anders oder besser. Ich laß die jetzt mal so drin.

-Kathodenkondensatoren
Da gabs noch einiges zu optimieren. Die Endstufe hat mit 10u an der Kathode viel mehr Schmackes. Mit den 1u an der ersten Stufe die Eckfrequenz von 125 Hz auf 59 Hz gesenkt - Klingt gleich voller, wenn in den unteren Etagen auch was durchkommt! Die zweite Stufe hat keinen Kondensator mehr, das wäre in Summe dann zu viel gewesen.

-Ausgangstrafo gewechselt.
Endlich ein SE geeigneter Trafo mit Luftspalt im Kern, ein alter EL84 SE Trafo mit 10k primär an 8 Ohm. Der paßt ganz gut.

-Feedback/Presence getestet.
Bislang ist nichts brauchbares rausgekommen. Zu viel negatives Feedback bekommt dem Selbstbewußtsein meines Kleinen scheinbar nicht.. Wird sehr kleinlaut... Eventuell werd ich nochmal was in Sachen Depth/Resonance probieren, mit sehr hoher Grenzfrequenz, um die kratzigen Höhen noch ein bißchen mehr zu zähmen.

Der dritte Poti is gebohrt, da muß noch was dran. Doch nochmal ein anderes Tonestack, oder vielleicht kommt mit der NFB sache doch noch was brauchbares raus.

(Die Kabelage ist noch ein bißchen wild.. Und meine Handykamera is forchzerbar, sorry!)

Soweit mal von mir..

Gruß Bernhard
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Fritz1949 am 22.09.2015 11:03
Hallo Bernhard,

das Gehäuse gefällt mir. :topjob:


Gruß, Fritz.
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Laurent am 22.09.2015 11:51
Moin Bernhard,

Sieht schon mal gut aus das Ganze.
Glueckwunsch!  :topjob:

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Wuffenberg am 22.09.2015 23:37
Hmmm Bernhard, der 2.2k am G2 der EF80 ist m.M. nach zu klein, da kann bei 180V ein maximaler Ig2 von 8mA fliessen, wenn du die Röhre voll aussteuerst. Erlaubt sind aber nur 2.5mA. Ich würde daher einen 6.8k nehmen...
Greets, Wuff
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 22.09.2015 23:54
Danke für den Hinweis, Wuff!

2,2 kOhm mal 8mA macht nach Adam Riese 17,6V Spannungsabfall am "Rg2". Wie hast du das denn gerechnet?

Mit den Schirmgitterwiderständen steh ich noch bißchen aufm Schlauch.... Hatte nach Gefühl 4,7k drin am Anfang..

Edit: Nimmst Du die Ig2-Kurve bei 170V ausm Datenblatt? Die ist bei 0V an g1 auf 8 mA...

Gruß Bernhard
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 23.09.2015 00:44
Sodele,

10k waren grade greifbar... Der Amp wird dadurch nen Tick leiser - vielleicht gar nicht verkehrt, der soll ins Wohnzimmer...
Mit 22k parallel (ca. 6,9k) is es marginal lauter. Bei der nächsten Bestellung dann..

Und die Cleanreserven scheinen mit gestiegen zu sein, das gefällt mir sehr gut!

Der dritte Poti tut nun seinen Dienst als Master Vol. Jetzt läßt sich, mit dem Gitarrenpoti zusammen, der Charakter jeder Stufe schön ausspielen. Ne sinnvollere Verwendung für nen dritten Poti in der Schaltung finde ich glaub ich nicht mehr.

Und, den Gridstopper an der zweiten Triode hatte ich vergessen einzuzeichnen...

Beste Grüße und gute Nacht

Bernhard
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Laurent am 23.09.2015 02:17
Hi Bernhard,

Da hat Wuff Recht. Habe die max. Schirmgitter Verlustleistung nicht beachtet... sorry.

Ich denke mal dass die Roehre nicht wirklich fuer Uebersteuerung gedacht ist. Da wird der Spannungsabfall am Schirmgitter so gross werden, dass das Signal enorm komprimieren wirst.
Oder lege ich da falsch?

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: corne am 23.09.2015 07:02
 :gutenmorgen:

einen amp in "proxxon"-optik wollte ich auch schon immer mal bauen ... gehört doch in jede bastlerwerkstatt, oder ?
lg corne
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Wuffenberg am 23.09.2015 09:02

2,2 kOhm mal 8mA macht nach Adam Riese 17,6V Spannungsabfall am "Rg2". Wie hast du das denn gerechnet?

Edit: Nimmst Du die Ig2-Kurve bei 170V ausm Datenblatt? Die ist bei 0V an g1 auf 8 mA...


Ooops, ja das passiert wenn man noch nach Sauna und halbschläfrig im TT Forum unterwegs ist...ist hab mich schlichtweg verrechnet bzw um eine Kommastelle vertan.
Richtig wäre 180V/0.0025A=72k bzw dann 68k.
Die Pentoden ziehen eben bei Vollaussteuerung -wenn die Anode fast auf 0V liegt- entsprechend Gitterstrom über das G2. Ist zwar nur ein dynamischer Wert, aber trotzdem sollte man ein Auge drauf haben, nicht dass dir das Schirmgitter abraucht.

Grüsse, Wuff
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 23.09.2015 12:34
Moin Wuff,

ok, jetzt versteh ich, was Du gemeint hast. Danke.

Aber sind 68k nicht ein bißchen sehr konservativ? Dem Gefühl nach müßten dann sämtliche EL34 Endstufen mit 1k am g2 ja schon beim reinen Gedanken ans Einschalten verglühen...

Die Ig2 = 2,5 mA stehen bei den typischen Betriebsbedingungen.
Und als maximale Verlustleistung an g2 hab ich was von 2,5W gefunden. Wenn ich jetzt ne Leistungsanpassung bei Ub/2 rechne, komme ich auf nen Rg2 von (90V)^2 / 2,5W = 3,24 kOhm - mit dem Rg2 als Stromquelle und Ig2 als Verbraucher.

Somit müßte ich von der Hitzeentwicklung mit 4,7k eigentlich mehr als safe sein - wenn ich da nicht falsch liege, dann kann man das Schirmgitter schon mal eine Halbwelle lang überheizen, und man kann mit Sicherheitszugabe mit dem Strom-Mittelwert auslegen. Es ist ja eine SE-Endstufe, die fährt ja im Mittel bei Aussteuerung nicht anders als im Stand.

Ein anderer Punkt sind die Verzerrungen, die auftreten, wenn bei Aussteuerung die Anodenspannung wesentlich unter die Schirmgitterspannung fällt. Aber da kann nix kaputtgehen, oder?

Gruß Bernhard
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 23.09.2015 12:36
Tag corne,

Ein Proxxon amp gehört absolut in jede Bastelwerkstatt!

Das Ding ist der harte Shit unter den Proxxon amps!  :guitar:

Gruß Bernhard
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: doctormolotov am 23.09.2015 13:02
Und der dritte Post von mir!

Sorry... So is das mit dem Denken vor dem Schreiben.
Die maximale Verlustleistung am Schirmgitter ist natürlich nicht 2,5W, die gelten für die Anode.

Sondern 0,9W. Den erhöhten Wert darf ich ansetzen, da ich unter 1,8W bin an der Anode. (AP 180V*8mA = 1,44W)
Und dann sind wir in Leistungsanpassung bei Rg2=9k. Mit dem konservativeren Wert von 0,7W wärens 11,6k.
Die Leistungsanpassung ist ja auch ne Extremwertbetrachtung, da sich Ig2 seltenst mal wirklich in dem Bereich aufhält. Aber ist eben auf der sicheren Seite, das ist ja gut so.

Im Arbeitspunkt - ohne Rg2 - (Ug2 = 200V, Ig1=-3V) fließen laut Kennlinie Ig2=2mA, macht 0,4 Watt. Auch noch safe.
Aber die Röhre soll ja was tun und nicht am Arbeitspunkt rumlungern. Ganz ohne Rg2 is ne schlechte Idee.

Wer bringt denn nun mal Licht ins Dunkel? Wie legt man den Rg2 denn nun wirklich aus bei ner SE-Pentoden-Endstufe?

Verwirrte Grüße

Bernhard

Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Laurent am 23.09.2015 14:28
Moin Bernhard,

In dem Datenblatt gibt's ja das schöne Diagramm Ig2 = f (Vg1). Ich würde diese nutzen.
Wenn ich es ganz schnell gucke könnte man bei Vollaussteuerung (nehmen wir Vg=0V) auf 0,7W maximal gehen (konservativ, wie du sagst). Vom Diagramm komme ich auf ca. Vg2 = 125V (korrelation MItte 100V - 150V Linien) bei Ig2 = 5mA macht Pg2=0,625W.
Dass heißt dass der Wiedestand einen Wert von (180V-125V) / 5mA = 11k Ohm haben sollte. Mit 10k liegst du aber ganz OK!

Falls ich daneben liege, bitte ich um Korrektur.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Wuffenberg am 23.09.2015 20:37
Sorry... So is das mit dem Denken vor dem Schreiben.
Die maximale Verlustleistung am Schirmgitter ist natürlich nicht 2,5W, die gelten für die Anode.Sondern 0,9W.

Grins  ;D ;D
Multiples Chaos von dir und mir

Dann hören wir doch auf Laurent, ich glaube, er hat da mehr Ahnung als ich
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Laurent am 24.09.2015 01:10
Dann hören wir doch auf Laurent, ich glaube, er hat da mehr Ahnung als ich

Da bin ich mir nicht sicher  ::)
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: MB0010 am 2.04.2022 20:02
Guten Tag
Ich bin neu hier im Forum und durch zufall auf diese Schaltung gestoßen. Ich hab noch nie einen Röhren Amp gebaut, habe allerdings sehr viel erfahrung mit alten Röhren Radios. Ich würde den Amp gerne nachbauen allerdings mit ein paar kleinen änderungen.

Eine wäre das ich lieber einen Ringkerntrafo verwenden möchte. Da hab ich mir diesen Ausgesucht: https://www.tube-town.net/ttstore/ringkern-netztrafo-30va-8808.html

Mit dem wäre es ja möglich mehr Leistung raus zu holen da er ja mehr strom zur verfügung stellt. Könnte mir da jemand ein wenig helfen und sagen was ich da am besten ändere?

Des weiteren hab ich noch 2 große schraub elkos mit 50 mikro ampere. Mit denen würde ich gerne das netzteil aufbauen anstatt mit 3 elkos. Aber wo muss ich dann die spannung für den übertrager abgreifen?
Ich freu mich auf eure Antworten :)
VG
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Holzdruide am 3.04.2022 07:22
Hallo


Des weiteren hab ich noch 2 große schraub elkos mit 50 mikro ampere.

Vorab sollte Dir bewusst sein dass es bei Deinem Wissensstand gefährlich ist mit Röhrenschaltungen zu experimentieren.
Lern mal gehen - sprich Projekt mit nicht gefährlicher Spannung ... Bodentreter ...

Sorry aber bei Deiner Angabe zu den Elkos wird Dir hier wohl nicht gerne jemand eventuell gesundheitsgefährdende Tipps geben.

Franz
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Stubenrocker81 am 3.04.2022 07:42
Moin Namenloser  :devil:

Oder erstmal nen LoV Bausatz.
Alternativ kannst du den Amp auch mit der VPUMP aufbauen. Ist günstiger wie der TT 30VA und läuft auch mit Akku/Solarzellen.
Da hast du auch erstmal eine Lötübung.....
und lesen,lesen,lesen und vor allem auch verstehen!
Franz hat da schon völlig zu Recht so geantwortet!  Auch der kleine Amp kann sehr schmerzhaft bis tödlich sein!!!

VORSICHT! Und  viel "Glück"
Stephan
Titel: Re: Mini-Amp mit Dirks Printtrafo - ECC83/EF80
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 8.04.2022 17:32
Hallo Bernhard,

das Gehäuse ist KILLER !  :guitar: :bier: :topjob: :topjob: :topjob:

Gruß

Bernhard