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Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: elhorstos am 15.03.2022 20:41

Titel: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: elhorstos am 15.03.2022 20:41
Hallo,
Aufgrund der momentanen Lage denke ich über ECC83 Ersatz nach,
ich denke es wird weiterhin genug Röhren geben und die Preise werden hoffentlich nicht noch viel höher....
aber diese Retrovalve und Warmstone 12AX7 Röhrenersatz Dinger machen ja irgendwie einen ähnlichen Job,
und bis sich die Situation hoffentlich wieder bessert könnte man ja auf so eine Alternative zurückgreifen.
am besten wäre die Ersatzröhren selber zu basteln....
...gibt es dafür irgendwo Bauvorschläge, oder hat schon mal einer einen Schaltplan dieser Transistor ECC83 gesehen?
auf den Bildern der AMT Warm Stone LE scheint ja nicht so brutal viel an Bauteilen verbaut zu sein, ist zwar viel SMD müsste doch aber machbar sein....
...ein Herr Grosser aus Berlin hat ja wohl sogar eine weltweit annerkannte Transistor Ersatröhre für die legendäre VF14 Stahlröhre entwickelt...
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: elhorstos am 15.03.2022 21:01
Retrovalve....
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Dirk am 15.03.2022 21:10
Hi,

gibt es die überhaupt noch ? Wurde doch alles eingestellt, oder ?

Gruß, Dirk
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: elhorstos am 15.03.2022 21:59
die Retrovalve wurde wohl eingestellt, Aufgrund fehlender Nachfrage, das könnte sich jetzt ändern...
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Stubenrocker81 am 16.03.2022 07:05
 :gutenmorgen:

So etwas lässt sich doch einfachst aus "Sockelsafern" und LND150 bauen.
Für Leistungsröhren dann halt die "IRF" Typen.
Ich hatte EZ81 und ECC83 mit Erfolg kopiert.
Es gibt immer Wege!

LG Stephan
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Stubenrocker81 am 16.03.2022 07:18
Für "angenehmen Overdrive" ganz einfach antiparallele Dioden vor das Gate mit einem großen Widerstand davor. Tönt nicht nach Röhrenoverdrive sondern eher nach Distortion+ ist aber eine coole Alternative!

LG Stephan
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Dirk am 16.03.2022 14:36
Hi,

Für "angenehmen Overdrive" ganz einfach antiparallele Dioden vor das Gate mit einem großen Widerstand davor. Tönt nicht nach Röhrenoverdrive sondern eher nach Distortion+ ist aber eine coole Alternative!

Die LND150 können ohne zusätzliche Beschaltung nur dort eingesetzt werden wo die Pegel noch nicht so hoch sind, denn sonst hat man den LND150 schnell gegrillt.
Bei den Silikon-Röhrengleichrichter ist die höhere Spannung zu beachten. Man könnte grundsätzlich einen "Sag"-Widerstand zusätzlich verwenden, muss aber auch die Leistung im Auge behalten, sonst ist dieser auch schnell gegrillt.

Ein größeres Problem stellen die Endröhren da.

Gruß, Dirk
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: earnst am 16.03.2022 19:14
Hallo,

für Poweranwendungen und möglichst röhrenähnliche Verhaltensweise bieten sich "depletion mode" MOSFETs an (wie es der LND150 auch ist)
IXYS (gehört zur Littlefuse Gruppe) hat da eine ganze Palette von "dicken Brummern" mit der Bezeichnung IXT....D2.
Die haben aber auch eine Reihe "normaler" enhancement mode MOSFETs, die speziell für den linaren Betrieb (wie bei übliche Amps erforderlich) konzipiert sind.
Das große Heer an Leistungs-MOSFETs ist ja eigentlich nur für den Schaltbetrieb gedacht (also "ganz an" oder "ganz aus") und nicht für Linear-Verstärker.

Kleine große Brüder vom LND150 sind z. B. die DN2540 und DN3545 (ebenfalls von Supertex wie der LND150)

mfg ernst
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: elhorstos am 16.03.2022 19:19
:gutenmorgen:

So etwas lässt sich doch einfachst aus "Sockelsafern" und LND150 bauen.
Für Leistungsröhren dann halt die "IRF" Typen.
Ich hatte EZ81 und ECC83 mit Erfolg kopiert.
Es gibt immer Wege!

LG Stephan
um das Gebastel auf einen Sockel zu bekommen mache ich mir keine Sorgen, ...mir geht es um eine Schaltung, bei AMT sieht man eine Spule auf der Warmstone... ???
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Dirk am 16.03.2022 20:14
Hi,

Kleine große Brüder vom LND150 sind z. B. die DN2540 und DN3545 (ebenfalls von Supertex wie der LND150)

Schon Erfahrung damit gemacht als Austausch bzw Ersatz für Endröhren ?
Persönlich bin ich vom LND150 sehr überzeugt, wenn die anderen MOSFETs ähnliche "Qualität" liefern, dann sind diese auf alle Fälle eine interessante Option.

Gruß, Dirk
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: abaddon am 16.03.2022 21:01
Guten Abend elhorstos,

mit der Schaltung wird das wohl nicht so einfach, schon garnicht "einfachst".
der LND150 produziert erst bei positiven Gatespannungen nennenswerte Stöme lt. Datenblatt.
um den Transi in einem "röhrenequivalent" einzusetzen ( da sollte das Gitter bei Ansteuerung nicht positiv werden)
 muss also die eingangskennline also "nach links verschoben" werden.
dazu wird der Sourceanschluß  einfach  an einer leicht negativen Spannung  angeschlossen.
Deine Spule ist vermutlich ein Trafo und mit dem C  daneben Teil eines Schaltnetzteiles zur herstellung genau dieser Spannung.

LG Micha

Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Stubenrocker81 am 16.03.2022 22:37
um das Gebastel auf einen Sockel zu bekommen mache ich mir keine Sorgen, ...mir geht es um eine Schaltung, bei AMT sieht man eine Spule auf der Warmstone... ???


Na dann ran an den Lötkolb und selbst etwas entwerfen!

 :gutenacht:

Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Stubenrocker81 am 16.03.2022 22:48
Hi,

Die LND150 können ohne zusätzliche Beschaltung nur dort eingesetzt werden wo die Pegel noch nicht so hoch sind, denn sonst hat man den LND150 schnell gegrillt.
Bei den Silikon-Röhrengleichrichter ist die höhere Spannung zu beachten. Man könnte grundsätzlich einen "Sag"-Widerstand zusätzlich verwenden, muss aber auch die Leistung im Auge behalten, sonst ist dieser auch schnell gegrillt.

Ein größeres Problem stellen die Endröhren da.

Gruß, Dirk

Hallo Dirk!

Ich meine nicht die Schutz Zener.
Wenn man weiß ab welchem Pegel der LND150 anfängt zu clippen kann man schon viel eher begrenzen. Zudem nur eine Seite des Sinus wirklich fies clippt. Der Widerstand dient einfach dazu das Clipping weicher zu machen.

Sorry aber meist wird Alles unnötig kompliziert gemacht.
Und wie eine Röhre muss es doch auch nicht klingen. Gut muss es klingen.
Wenn ich Röhren will dann nehme ich ne Röhre und gut.

Alles Panikmache....
 :gutenacht:
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: elhorstos am 17.03.2022 06:43

Na dann ran an den Lötkolb und selbst etwas entwerfen!

 :gutenacht:

...da fehlt mir leider das Knoff hoff  :help: ,
ich bin leider nur in der Lage ein bisschen Schaltung zu lesen und die dann evtl. auf z.B. Lochraster, Turretboard nachzubauen,,
defekte Bauteile zu finden und zu reparieren.
dafür kann ich ein z.B 60 Personen Orchester Open Air ganz gut laut machen, weil ich mich damit die letzten 25 Jahre beschäftigt habe...


...und ich finde schon das diese Solidstate Tube ähnlich einer echten Röhre funktionieren und klingen sollte....
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Dirk am 17.03.2022 08:34
Hi,

Und wie eine Röhre muss es doch auch nicht klingen. Gut muss es klingen.

Da stimme ich dir Grundsätzlich zu. Viele Entscheidungen werden aufgrund von allen Möglichen Aussagen getroffen, aber nicht wegen des Klangs. Daher sollte man sich nicht blenden lassen sondern mit dem eigenen Gehör entscheiden, denn das "Gut muss es klingen" ist ein sehr breites Feld und über Geschmack lässt sich eigentlich nicht streiten.

Du darfst gerne ein paar Schaltungsvorschläge einstellen (andere natürlich auch), da das Thema sicherlich auch andere Teilnehmer interessiert.

Gruß, Dirk
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: dimashek am 17.03.2022 10:21
Kleine große Brüder vom LND150 sind z. B. die DN2540 und DN3545 (ebenfalls von Supertex wie der LND150)
Es sind leider ganz andere "Tiere".
DN2540 usw sind vertikale MOSFETs (LND ist ein Lateral-MOSFET) - sehr steil, sehr kleine Rds(on), grosse Eingangskapazität - switching devices! 
Sind für "Röhren"-Arbeitspunkte absolut nicht zu gebrauchen. 
Doch, als Impedanzwandler (Folger) könnte man es benutzen, z.B. am Ausgang eines Preamps, oder in der Loop.  Müssten dabei deutlich kleinere Ausgangsimpedanz und besseres THD haben, als LND.  Beides aber nicht wirklich nötig ;)

Sonst leider absolut untauglich.
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Stubenrocker81 am 17.03.2022 13:39
Hmm, ich habe einen Amp dessen Endtrioden mittels Source Folger angetrieben werden.
Aus Mangel an Wissen hatte ich da zwei IRFBC40 benutzt.....waren noch übrig....
Die Mosfets sind wahrscheinlich absoluter Overkill in der Schaltung und ich musste die Mosfets nachträglich begrenzen.......
Naja ehrlich gesagt verstehe ich da nur Bahnhof mit den ganzen "Mods" von den FETs...... ???
Gibt es nicht eine Seite wo man sich informieren kann?
Was gibt es denn überhaupt alles für verschiedene FETs?
Was sind die speziellen Eigenschaften usw.
Die IRFBC40 haben z.B. eine sehr hohe Eingangskapazität. Als Source Folger spielt das keiner Rolle aber für alles andere nicht zu gebrauchen.
Als Schalter oder Spannungsregler auch gut.
Dann gibt's da auch noch Anstiegszeiten.
Und was ist da nun ein guter Wert dabei?
Gibt's vielleicht auch leicht verständliche Bücher ?


P.S. gibt's bald FET-Town?  :devil:
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: tele05 am 17.03.2022 16:36
oh je - FETs - ein weites Feld.
JFET, MOSFET, Anreicherungstyp, Verarmungstyp (!)
und die vielen Schaltplansymbole ...

Ich fand immer die Grundlagenbücher Klaus Beuth aus dem Vogel Verlag sehr gut.
Keine Ahnung, obs die noch gibt (meine sind von Ende 80er).
Wäre dann Band 2 - Bauelemente. Vielleicht findest du die in einer Bücherei.

Ansonsten "The Art of Electronics" von Horowitz & Hill.
Super Buch!
aber teuer und auf Englisch (wenns dich stören sollte)

Grüße
Oliver
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Stubenrocker81 am 17.03.2022 17:16
Hallo Oliver

Vielen Dank, Klaus Beuth ist unterwegs zu mir :topjob:

LG Stephan
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Stubenrocker81 am 19.03.2022 06:32
Ich werf noch den "Trioderizer" ins Rennen.
Da wird sogar der LND150 verwendet!

LG Stephan
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: abaddon am 21.03.2022 15:56
Hallo Stephan,

"Da wird sogar der LND150 verwendet!" ? als möglichen Kandidat erwähnt, ist nicht wirklich eine Verwendung..

Aber sonst finde ich den Beitrag sehr interessant, da hier für mich erstmal erklärt wird, wie die jungens die ausgeprägte "pentoden ausgangskennlinien" der Fets in
Trioden Ausgangskennlinien wandeln...

Danke für die Anregung.
Michael
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: elhorstos am 21.03.2022 22:15
...ich versteh halt leider nix davon...  ::)
https://amtelectronics.com/new/articles/SOLID-STATE-TRIODE-AMT.pdf
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: carlitz am 22.03.2022 14:32
...relativ viel Aufwand, um eine Triode zu simulieren.

In Anbetracht der Verschlechterung des Bezuges von Vacuum Röhren (Russland Wirtschaftsbeziehungen werden leiden durch diese "Sonderaktion"),

wird es nötig sein, Alternativen zu haben.

Ich bleibe bei Röhre so lange es geht, ich mag den Sound einfach und das Glimmen ist toll!!!
Titel: Re: RetroValve, Warm Stone LE
Beitrag von: Stubenrocker81 am 22.03.2022 17:30
Genau so ist es, Carlitz!
Alles Panikmache! Ich sehe es eher als Chance! Wo Nachfrage da auch Angebot. Es werden sich neue Möglichkeiten auftun!

Peace! Und liebe Grüße!