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Technik => Tech-Talk VOX => Thema gestartet von: phosgen am 7.03.2008 01:38

Titel: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 7.03.2008 01:38
liebe tt-gemeinde

vorwort:

nach langer zeit der drohung - nun ist es soweit! nach meinem erstlingswerk (Groove Tubes Trio Clone) habe ich mir den nachbau eines BadCat HotCat vorgenommen, den ich liebevoll BadHotSnake taufen werde. die schaltschema-vorlage, an der ich mich bediente, stammt von Mr. Class A - dir besten dank für die bereitstellung des plans, martin!

natürlich ist bereits eine menge über die hotcat geschrieben und disksutiert worden, auf den ich mich hier beziehe: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=6365.0

ziel dieses threads ist, die vorbereitung, bau und inbetriebnahmestep-by-step zu dokumentieren, nachdem mr.class a seine beschreibung aus zeitgründen kurz hielt. dies als beitrag und dank an all jene im forum, von denen ich und viele von euch profitieren und lernen können. 

wie bereits auch schon in anderen step-by-step bauberichten im tt-forum, eröffne ich parallel einen Q&A thread, um diesen thread weitgehend für die dokumentation selbst vorzubehalten.

ein wort zur vorbereitung von amp-projekten im allgemeinen:

ich bin selbst noch nicht fähig, selbst mir einen 'wunschamp' zu entwerfen. deshalb ist nachbauen eine möglichkeit, zu lernen, zu verstehen und um nach zu voll ziehen, was in einer solchen kiste abgeht. inzwischen verstehe ich das eine oder andere, kann beurteilen, nachrechnen. der wichtigste faktor in der vorbereitung eines solchen vorhabens ist geduld und zeit, um sich möglichst viele hinweise, erkenntnisse anderer, antworten auf fragen in den zahlreichen beiträgen in diesem forum zu erarbeiten, zu sammeln. das schont mächtig die nerven der hier versammelten seniors und profis, welche ständig wiederkehrende fragen von newbies beantworten müssen.

arbeitssicherheit:


sorgfalt ist bei allen projekten gefordert, bei welchen mit hochspannung gearbeitet, egal, ob testaufbau oder finale implementation. bei arbeiten mit spannungen grösser 50VDC ist entsprechend vorsicht und respekt von nöten. joachim's beitrag 'sicheres arbeiten an röhrenamps (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=1395.msg8692#msg8692) ist pflichtlektüre!!!

planung:

grundlage war, wie eingangs erwähnt, mr.class a's baubericht seines hotcat clones. weitere sites, welche ich wärmstens empfehlen kann sind:

www.aikenamps.com --> tech info
www.valvewizard.com
www.roehrenfibel.com

um zu sehen, wie andere forumteilnehmer wie ihre amps zusammengeklopft haben, empfehle ich die threads über 'slo-100 clone'  oder 'mueller classic zu lesen. tolle berichte!

nebst dem bewältigen des lesestoffs habe ich mir selbst die baupläne angefertigt. nicht weil ich's besser kann, sondern, weil ich bewusster mich mit dem amp auseinandersetze. die arbeit führte auch dazu, dass ich gegenüber dem originalen schaltschema das eine oder andere leicht anders machen werde.

Aktualisierte Baupläne und Schaltschema, Version 1.3 per 4.4.2008
die aktualisierten dokumente habe hier untergebracht: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=7717.msg68838#msg68838

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 7.03.2008 01:39
der zweite teil der planungsergebnisse, shopping list
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 7.03.2008 02:07
modifikationen gegenüber original schema:

primärstromkreis:

anstelle einer normalen kaltgerätebuchse habe ich eine kombination aus kaltgerätebuchse, gerätesicherung und netzfilter eingebaut.

sicherung des sekundärstromkreises (HT):

die sicherung des sekundärstromkreises erfolgt mit zwei sicherungen, die zwischen netztrafo und gleichrichtersektion liegen. sie sind jeweils am wicklungsende der hochspannungswicklung des netztrafos angeschlossen (nur eine sicherung nützt nichts!). diese sicherung dient zum schutz des trafos. die hintergründe zu dieser massnahme sind bei valvewizard nachzulesen.

standby schalter:

der standby-schalter kommt neu zwischen gleichrichtersektion und der siebung zu liegen. ein standby-schalter am CT angeschlossen, wie im originalschema, funktioniert zwar, wird aber von valvewizard nicht empfohlen. im standby-modus überrückt ein widerstand den schalter. dies bewirkt, dass beim einschalten von standby in den spielbetrieb die spannung und ströme nicht kurzfristig grösser werden. die elkos laden sich im standby-modus langsam und beim einschalten entsteht nicht ein wahnsinns-peak an spannung. ebenso wird parallel beim heizstromkreis im standby-modus die spannung auf etwa 50-60% der normalen heizspannung runtergefahren. die diode bewerkstelligt die spannungsreduktion und bewirkt, dass im standby-betrieb die röhren etwas geringer beheizt werden, was sich scheinbar positiv auf die lebensdauer auswirkt.

biasing (in arbeit)

die pentoden/trioden-umschaltung ist ein feature, das mr. class a dem amp verpasst hatte. es wurde jedoch der dumpfe klang im triodenmodus beklagt, was mit einer korrektur des arbeitspunktes der EL34 behoben werden könnte. insgesamt müssten vier biasing-optionen beachtet werden: class A zu AB in kombination  mit pentode/triode umschaltung. gegenwärtig bin ich bei den berechnungen, und dabei stellen sich immer wieder neue aspekte, die ich erst verstehen will. das ergebnis wird hier veröffentlicht, sobald die rechnerei abgeschlossen ist.

rohbau:


mein BadHotSnake wird in einer schicken hasenkiste wohnen, wofür ich mir ein headshell aus dirks manufaktur beschaffte. im gegensatz zum originalen hotcat, dessen chassis im headshell aufgehängt ist, wird meines stehend montiert. und deshalb, kaum angefangen eifrig zu bohren, habe ich den ersten fehler begangen: mist, das teil sollte ja spiegelverkehrt gebaut werden. na - ja - jetzt ist's halt seitenverkehrt.

inzwischen habe ich den rohbau weitgehend fertiggestellt, wie ihr seht. die frontplatte ist derzeit in auftrag gegeben; eine schwarz eloxierte aluplatte, welche mit dem laser graviert wird. deshalb sind auch die frontbauteile noch nicht eingebaut. die beschriftung der rückseite des chassis steht noch aus.

anstatt die schweren trafos und choke auf gummiringen lagernd zu montieren, habe ich diese teile auf 1.5 dicken filz gelagert, den man normalerweise für türpuffer verwendet. auf eine dampfung der röhrensockel habe ich verzichtet.

aufgrund des enormen gewichts des netztrafos muss man diesen unbedingt mit einer schiene befestigen; das alu-chassis wölbt sich ansonsten zu stark.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 7.03.2008 02:08
rückseite
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 7.03.2008 02:09
frontseite
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 7.03.2008 02:11
blick ins innere
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 7.03.2008 02:13
das wär's mal für heute!

für anregungen, reklamationen, und andere hinweise habe ich natürlich ein 'offenes gehör'.

cheers und gute nacht
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: hillfried am 7.03.2008 13:08
Hi Martin,

wow !!!!! Dein Bericht ist ja voll der Hammer. Da hast Du Dir ja richtig Gedanken und Arbeit gemacht. Hut ab und meinen vollen Respekt. Vor allem spart mir das beim Nachbau enorm viel Zeit :). Also vielen, vielen Dank und beste Grüße

Hilmar
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 9.03.2008 16:16
hi there

@hillfried: das ist ja auch der sinn des forums; sich gegenseitig helfen und weiterbringen!

schutzleiteranschluss und starground

betreffend sicherheit und erdung elektrischer geräte habe ich im anhang ein sehr nützliches dokument (von peter dessler) bereitgestellt, das auch schon andernorts im forum referenziert wurde. es beschreibt vor allen dingen den korrekten aufbau von masse- und schutzleiterstützpunkten.

den schutzleiteranschluss habe ich an der seitenwand des chassis angebracht, so dass dieer sich in der nähe des starground befindet und die ströme vom starground weg von den baugruppen zum schutzleiter fliessen können. ich versuche mit dieser massnahme möglichen brummschleifen aus dem wege zu gehen. starground wie schutzleiteranschluess sind analog oben genannten dokument ausgestaltet: M4-schraube --> unterlagscheibe--> chassis --> kontaktunterlagsscheibe oder zahnkranzring --> ösen --> unterlagscheibe --> mutter --> konter-mutter.

dem starground habe ich bereits die lötösen verpasst.

wie ihr vielleicht schon anhand meiner pläne bemerkt habt, habe ich mir localgrounds festlegt. einige davon sind schon mit dem zentralen starground verbunden, und die noch nicht verbundenen erhalten eine verbindung masse-schiene der PSU, und zwar an dessen ende, dass sich am weitesten vom zentralen massepunkt sich befindet. die masse des lautsprecherausgangs wird wohl direkt zum starground geführt.

beim zusammenführen der lokalen massepunkte müssen die ströme und vor allen dingen potentiale beachtet werden, um brummschlaufen zu vermeiden. wie in der natur, ist es erst ein bächlein, dann können weitere bäche hinzu, es wird ein flüsschen, neue zuflüsse lassen das flüsschen zu einem fluss oder strom werden. d.h. je näher man zum starground kommt, umso grösser sollten die zugeleiteten ströme sein.

(nachtrag per 27.03.08)
es wurde gefragt, weshalb ich nicht alle GND-leitungen zum zentralen starground führe. nun gut - idealerweise ist das auch richtig, alle GNDs an einem im starground zu vereinen. dass ich nun eine kombination aus bus- und massestern implementiere, rührt aus der erfahrung, welche ich beim bau meines preamps gemacht hatte: als ich alle masseleitungen zum starground führte, war ein mässiges brummen ständiger begleiter. erst als ich die unten im schaubild dargestellte serialisierung von massesternen realisierte, hatte ich ruhe im system.

dennoch werde ich mein konzept leicht anpassen: der ideale "ground zero" befindet sich am input; dort herrschen die kleinsten potentiale vor. ich werde die masseführung weitgehend beibehalten, ausser: die GND leitungen ab eingangsbuchse werde ich auf's chassis führen, weil mir das idealer scheint, als diese dem bus zuzuführen. eine interessante diskussion zu diesem thema könnt ihr nachlesen: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=6760.msg59391



Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 9.03.2008 16:36
bias-board (negative bias voltage supply) + HT sicherungen

anders als mein vorgänger, habe ich ein kleines bias-board mit eyelets gebaut. ein trim-poti auf einer windigen lötleiste geschweisst, ist nicht mein ding. ausserdem musste ich mir einen geeigneten platz für die zwei HT sicherungen finden. das kleine board ist stabil, so dass das einsetzen der sicherungen wie das trimmen der bias-spannung kein gefriemel wird. wichtig ist hierbei, dass der abstand zwischen den ösen grösser 2mm beträgt. auf dem board sind es nun effektiv 3.5mm abstand zwischen HT und 50V stromkreis, womit ich auf der sicheren seite bin.

auf dem bild sieht man hier noch die 'kleineren', schwarzen kondensatoren, welche 63V spannungsfestigkeit haben. ich habe diese inzwischen durch solche mit 100V spannungsfestigkeit ersetzt (vgl. übernächstes bild).

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 18.03.2008 12:15
verzeiht mir, wenn's ein bisschen zu trivial ist. aber ich denke, der eine oder andere ist froh.


verwendete kabel sowie farb-codierung

legierung des verwendeten lots: Sn95.5Ag3.8Cu0.7.

kabelverbindungen des primärstromkreises
für die kabelverbindungen des primärstromkreises verwendete ich die silikonlitzen von 1.5mm2 querschnittfläche

die farbkodierung:

kabelverbindungen für HT

für die HT-leitungen verwendete ich temperaturfeste silikonlitzen von 1mm2 querschnittsfläche, welche für spannungen
bis 500V ausgelegt sind. diese lassen erstklassig verarbeiten und sind sehr flexibel. die farbkodierung:
die dicken silikonlitzen setze ich zwischen netztrafo und PSU, um quasi 'unkonfektionierte hochspannung' zu signalisieren.


kabelverbindungen für heizstrom und neg. voltage supply (bias9
hier verwende ich konventionelle kupferlitzen von 0.75mm2 Querschnittsfläche.

sonstige kabelverbindungen

für alle anderen NF-verkabelungen verwendete ich herkömmliche Kupferlitzen von 0.5mm2 Querschnittsfläche. Die Farbkodierung:
einige störungs-empfindliche leitungen werden mit geschirmten NF-kabeln von  0.5mm2 querschnittsfläche ausgerüstet.

schrumpfschläuche
schrumpfschläuche setzte ich über all dort ein, wo ich hochspannungsleitungen befestigte, zusammenfügte, so dass die
blanken lötstellen isoliert sind. schrumpfschläuche werde ich auch bei den geschirmten Kabeln einsetzen, um beispielsweise
vom zuschneiden ausgefranste schirmnetze vom rest der umwelt zu isolieren. ich habe noch einen rest mikrofonkabel mit
geringer eigenkapazität.

kabelbinder
kabelbinder setzte ich für das führen oder bündeln von leitungssträngen ein. bei silikonkabeln ist insofern vorsicht geboten,
diese nicht allzu satt fest zu zurren, ansonsten die isolierung der silikonlitzen verletzt wird.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 18.03.2008 12:31
verkablung primärstromkreis:

die anfertigung des schutzleiteranschluss ist ja bereits eingehend diskutiert. die kabel (phase, nulleiter) zwischen kaltgerätesteckdose und netztrafo sind beidseitig angelötet (nicht mit kabelschuhen). die glimmlampe des pilotlichts ist parallel zum netztrafo geschalten.

der schirm des trafos habe ich mit dem zentralen massestern verbunden.

verkablung sekundärseite

50VAC sekundär: die verdrillten kabel führen zum bias board. die kabel sind am bias board unterseitig befestigt, wo die lötstellen mit schrumpfschläuchen isoliert sind.

5V heizspannung GZ34: die schwarz-weissen, eng verdrillten kabel führen direkt zum sockel von V7, der gleichrichterröhre.

6.3V heizspannung für ECC83 und EL34: die eng verdrillten schwarz-weissen kabel führen zuerst zur lötleiste, wo die symmetrierung der heizspannung erfolgt. vor der symmetrierung befindet sich noch der standby-schalter, in dessen standby-position eine diode mit ausreichend stromlast eingebaut ist. ich hatte noch eine UF5804 übrig, die ströme bis 6A zulässt.
von der 'symmetrierung' aus; führt je ein strang zu den endstufenröhren und zu den vorstufenröhren.

320-0-320V: der CT führt direkt zum zentralen massestern. die beiden hochspannungs-wicklungsenden führen zu den sicherungshaltern, welche auf dem bias board sich befinden. die kabel werden untersetitig dem sicherungshalter zugeführt und mit schrumpfschlauch isoliert.

auf dem nachfolgenden bild ist links der umschalter zwischen solid-state- und röhrengleichrichter zu sehen, der die gleichrichtersektion abschliesst; rechts oben der stand-by-schalter. die gleichgerichtete spannung wird von SW3 zu SW4 geführt, und von dort nach position (A) bei der PSU. gleichspannungsführende kabel müssen nicht verdrillt werden.

... und ein wenig staubsaugen muss ich noch  ::)
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 18.03.2008 20:38
erster probegallopp ist fällig

bei diesem arbeitsstand würde ich nun die leitungen und netztrafo prüfen. bevor jedoch der netzstecker gesetzt wird, und die bisherige installation unter spannung getestet wird, ist das bisher vollbrachte werk, kalt zu testen. d.h. die leitungen anhand der gemessenen widerstände prüfen, an lötstellen rütteln, nochmals messen.

vorbereitung: "kaltes" austesten sämtlicher leitungen


mit dieser massnahme, die leitungen kalt auszumessen, erhöhen wir die wahrscheinlichkeit, dass der erste 'heisse' test des netztteils nicht mit unangenehmen überraschungen endet. ich habe während dieser vorbereitungsarbeit zwei fehler ausfindig machen können. zum einen habe ich die beiden elkos am bias-board falsch gepolt angebracht, und zudem vergessen, von den elkos aus eine leitung zu starground zu legen. ein weiterer montagefehler war, dass die beiden enden der heizleitung am standby-schalter vertauscht waren, so dass die diode in die falsche richtung guckte.

heisser test des netzteils und trafos

generelle bemerkung, die während sämtlicher arbeiten unter spannung gilt: zwischen amp und netzsteckdose ist immer ein FI-schalter angebracht, als schutz gegen fehlströme. über die funktionsweise könnt ihr hier nachsehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstromschutzschalter

das austesten erfolgt allmählich, in kleinen schritten, von der kaltgerätebuchse weg in richtung trafo, vom trafo zu den oben bezeichneten messpunkten. alle sicherungen sind entfernt (primär- wie sekundstromkeis) !!! grundsätzlich die messfühler anbringen, wenn FI-schalter aus und elkos entladen sind; nach test FI-schalter ausschalten, und elkos des netzteils entladen.


und zu guter letzt: die pilotlampe leuchtet auch, wenn das gerät unter spannung ist. im grossen ganzen scheint die sache, wie bis anhin zusammengeklopft, zu funktionieren.

allerdings habe ich festgestellt, dass die primärsicherungen ab und an abfackeln. meines erachtens sollten die 1A primärsicherungen ausreichen. ich vermute, dass ich am bias-board zwei lötösen zu nahe zueinander platziert sind. allerdings stelle ich keinen kontakt zwischen diesen ösen fest. ich beobachtete einmal einen funkensprung im 50V stromkreis, ein phänomen, dass sich nicht widerholen liess. das muss ich mir nochmals genauer ansehen. dazu muss ich das board aber ausbauen.

entladen der elkos der HT-PSU

ich habe inzwischen mir einen hochlastwiderstand (1.2k @ 50W ) fest in den amp eingebaut, der auf der einen seite mit dem starground verbunden ist. auf der anderen seite habe ich eine ca 20cm langes kabel angebracht, an dessen ende eine krokodilklemme festgelötet ist. die lötstellen sind mit schrumpfschläuchen sauber isoliert, so dass gefahrlos, die krokodilklemme an den messpunkte (B) angebracht werden kann, um die elkos zu entladen. beim entladen wird ständig die spannung gemessen. innerhalb einer halben bis ganzen minute sind die elkos entladen, was man anhand der sinkenden spannung sehen kann. vollständig entladen sind die elkos, wenn die spannung gegen 0VDC geht. bevor jedoch die elkos entladen werden, muss der FI-schalter ausgeschaltet sein und das kaltgerätekabel noch eingesetzt sein, damit die spannung auch abfliessen kann.

nach gebrauch kann ich die krokodilklemme der entladevorrichtung elegant am schutzleiteranschluss parken, in dem ich sie dort festklemme.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 24.03.2008 22:59
hinweis zur aktualisierung der pläne

beim testen deckte ich den einen oder anderen marginalen fehler auf, der sich in den plänen befindet. ich werde in den nächsten tagen eine neue version der pläne hier einstellen, sowie photos über den weiteren verlauf der arbeiten einstellen.

demnächst sollte auch meine frontplatte graviert sein, so dass ich dann mit der verschaltung der preamp-sektion weiterfahren kann. inzwischen sind die entstufe sowie die beiden inverter-stufen fertiggestellt.

achtung: kapitaler fehler im plan/implementation: per 02.04.2008
bisher habe ich einen kapitalen bock im plan wie in der implementation produziert, den ich heute abend beheben und hier dokumentieren werde. auch die pläne werden heute oder morgen früh aktualisiert. nun zum bock:

auf dem schema sollte pin 4 --> pin 8, und pin 8 --> pin 5 sein. dementsprechend ist der röhrensockel falsch verkabelt.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 30.03.2008 14:20
dieser abschnitt ist etwas 'out of sequence'

metallarbeiten

dieser teil der arbeiten muss natürlich zuerst erfolgen, vor wir mit dem verbauen der bauteile beginnen.

chassis + headshell

ich habe mir ein Hammond chassis AL1440-30 beschafft, welches die masse 435x254x51cm aufweist. das chassis passt exakt in das headshell, das dirk in seinem shop anbietet (http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p1748_TT-Amp-Chassis-British-Style-Large.html).

bohrungen am chassis

alle bedienelemente, sockel, trafo, drossel, ausgangsübertrager, lötleisten erfordern entsprechende bohrlöcher. um überblick zu wahren, fertigte ich einen bohrplan an, in dem ich mit den effektiv gemessenen aussenmasse der am chassis anzubringenden bauteile arbeitete.
die anferitgung der zahlreichen löcher für potis, jack-buchsen, schalter und andere scraublöcher ist in der regel kein ding, schliesslich reichen die übrlichen metallbohrer in bezug auf lochdurchmesser aus. jedoch bohrte ich eerst mit einem 1mm bohrer vor, weil ein körnen am chassis zu unschönen verformungen führen würde.
die bohrlöcher für die röhrensockel bewerkstelligste uich mittels einem 40mm bohrschäler. sinnvoll wäre, das werkstück einzuspannen und die bohrmaschine auf ein stativ zu spannen, weil präziser gerarbeitet werden könnte. ich habe keine solche vorrichtung, weshalb ich alle bohrarbeiten händisch mit ruhiger hand und entsprechender vorsicht ausführte.
ebenso sub-optimal musste ich die öffnungen für den trafo sowie kaltgerätebuchse anfertigen, in dem ich leicht nach innen versetzt, entlang der konturen in geringem abstand bohrlöcher setzte. mit einer robusten beisszange brach ich die metallstücke vorstichtig aus. anschliessend feilte ich mit einer flachen feile die öffnungen sauber aus. sämtliche bohrungen werden am ende von brauen und unregelmässigkeiten gesäubert. für kleinere bohrlöcher tat ich diese mit einem handbohrschäler, den man normalerweise verwendet, um das geeignete profil für senkschraubenköpfe zu schaffen.

beschriftung
die rückseite wird mit etiketten beschriftet, wofür ich einen dymo-labeller verwendete.
die vorderseite soll schon etwas schiker daherkommen. zur anwendung kommt eine schwarz-eloxierte, amm starke alu-platte. die aufdrucke liess bei einem lokalen gavier-atelier (-werkstatt) anhand meiner vorlage realisieren. die aufdrucke sind mit laser weiss graviert. die angefertige frontplatte ist etwas kleiner als die front des hammond-chassis, weil ich die sichtbare front etwas weiter vorstehen haben sollte, um bedienelemente wie schrift besser am headshell einsehen möchte. hintergrund: die öffnung an der vorderseite des headshells ist recht schmall und tief)
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 30.03.2008 15:22
bedienelemente

nebst der esthetik waren auch andere kriterien für die auswahl der bauteile massgebend.

jack-buchsen: von switchcraft. die gegenwärtig von mir verbauten inputbuchsen werden durch geschaltete exemplare von switchcraft ersetzt.

potentiometer: allesamt alpha potentiometer, mit 6mm säulen

schalter: nebst der optik müssen die schalter hohen strömen und vor allen dingen hohen spannungen standhalten. alle schalter sind für 10A @ 250V und als on-on umschalter ausgelegt.(hersteller: SCI, lieferant: grosses C)

pilotlicht: eine 230V gklimmlampe vom lokalen elektronikbastelladen

impedanzwahlschalter: ich verwendete einen lorlin drehschalter, CK-typ; 3-sufig, 4polig. diese sind alsbei 125V bis 5A belastbar. diese habe ich auch im TT-attenuator verbaut, und sie funktionieren ohne probleme (ich denke, probleme treten erst dann auf, wenn im laufenden betrieb umgeschaltet werden sollte, was man ohnehin nicht tun sollte --> gefahr der zerstörung des OT beim umschalten (der OT läuft eine kleine zeit ohne last. das umschalten der impedaz darf deshalb nur im ausgeschalteten zustand erfolgen.
ausserdem: insgesamt habe ich von den vier polen zwei genutzt, so dass die stromlast auf zwei pole verteilt ist. die nicht benötigten lötösen habe ich abgeknipst.

kaltgerätebuchse: diese habe ich bereits beschrieben. vgl. einige abschnitte weiter oben.

netztrafo: WXXXXX N7 / 3+4. den hersteller darf man ja nicht wirklich nennen, aber der trafo versfügt über folgende sekundärwicklungen: 320-0-320V, 6.3V, 5V und besitzt einen schirmanschluss. optional gibt's dazu eine kappe für die oberseite, aber leider keinen für die untersetzte, dort wo die anschlüsse angebracht sind. zur montage und zum löten mag das gut sein, aber ein offener trafo lässt einem zum einen erschaudern (versehentliches berühren der anschlüsse --> lebensgefahr) und zum anderen erzeugt ein offener trafo zwangsläufig felder, die auf die leitungen einwirken / einstreuen. der sound der hotcat ist im wesentlichen durch einen überdimensionierten netztransformator begründet. deshalb folgte ich der wahl des trafos meinem vorgänger.

drossel: hammond 159M, 15H @ 100mA

ausgangsübertrager: marshall ersatz-OT von dagnall gefertigt (aus dirk's shop) für JCM800/plexi 50W. leider gibt es dazu keine datenblätter, aber gemäss den schaltplänen hat dieser OT ein RaaL von 3800 ohm. der innenwiderstand Rdraht a-a beträgt 82 ohm.

röhrensockel: ich verwende keramiksockel, welche in ein chassis eingebaut sind. die vorstufensockel sind zusätzlich mit schirmkappen ausgerüstet. 

schrauben: für mich ist es immer wieder verblüffend, wie teuer eigentlich das geschmeus nebst den elektronischen bauteilen sind. ein halbes vermögen muss aufgewendet werden um die schrauben, muttern und unterlagsscheiben zu beschaffen. findet ihr nicht auch.

knickschutztüllen: für die kabeldruchführungen vom OT (2x) und von der drossel (1x) habe ich 10mm tüllen verwendet.

lötleisten: ich verwende 4polige lötösen mit einer schraubbefestigung. optimaler wären lötleisten mit je zwei schraubösen. zu beachten sind bei den lötleisten die abstände (die lichten abstände!) zwischen den ösen, ssowie der abstand zwischen unterkannte der lötleiste, die auf dem chassis aufsitzen wird und der lötöse. im minimum müssen diese 2.5mm betragen. meine weisen jeweils lichte abstände von 3mm auf. für die befestigung am chassis habe ich, um ein wenig reserve einzubauen, zwei unterlagsscheiben zuätzlich verwendet, so dass der abstand zum chassis nun bei ca. 5mm liegt.

fliz (der 'rote teppich'): 1.5 bis 2mm dick, selbstklebend aus DIY-center für den isolier-teppich untern dem netzteil (elkos) und als auflage für die schweren trafos, der drossel und dem chassis, zum dämpfen der vibrationen (vor allem herrührend vom netztrafo). dies als ersatz für die von mr.class a empfohlenen gummi-dämpfungsringe.

elkos, kondensatoren: mr class a hat bereits ausgibig über seine auswahl der kondensatoren berichtet. http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=6365.msg55336#msg55336
. soweit wie mir möglich, beschaffte ich mir die entsprechenden kondensator-typen . bei den elkos sind für mich jene von F+T bevorzugt.

widerstände: verwendet werden fast durchgängig 2W metallschichtwiderstände, obwohl 1W oder gar 0.5W widerstände es auch tun würden. afgrund der grösseren durchmesser der 2W widerstände werden diesen geringeres rauschen im vergleich zu den 'kleineren' widerständen nachgesagt.
abweichungen davon sind im schaltschema aufgezeichnet und erläutert. dies betrifft die kathodenwiderstände (an EL34) und den schirmgitterwiderständen, welche mehr last ertragen müssen (5 / 11W). insgesamt drei widerstände an röhre V1 sind kohleschichtwiderstände mit einem rating von 0.5W. den kohleschichtwiderständen wird ein wärmeres klangverhalten gutgeschrieben (bei gleichzeitig höherem rauschen im vergleich zu metallschichtwiderständen)
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 30.03.2008 15:38
frontansicht des amps

sieht doch schick aus! findet ihr nicht. das headshell wird im übrigen noch durch eine TT-REX-pro 212 cabinet ergänzt, das mit jensen neodym speaker ausgerüstet ist und das selbe kleid erhält wie die headshell. dirk - beeil dich, der amp ist schon fast fertig!

wie ihr seht, das chassis ist etwas rückversetzt, so dass man von steil oben betrachtet, die schrift nicht mehr richtig einsehen kann. deshalb habe ich auch die beschriftung der bedienelemente unter den hahnenschnäbeln angebracht.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 30.03.2008 15:45
vielleicht ist es aufgefallen: die bedienelemente sind aufgrund eines anfalls von übereifer spiegelverkehrt angebracht. ein fehler, den ich gleich beim aller ersten bohrloch realisierte....hhgggrrr - aber so ist das leben.

noch ein detail vom logo
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 30.03.2008 15:45
detail eingangsbuchsen
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 30.03.2008 15:51
rückseite des amps

wie bereits erwähnt, die rückseite habe ich mit einfachen etiketten beschriftet. im übrigen, was ich noch nicht erzählt hatte: das chassis ist natürlich im rohzustand nicht lackiert. ich habe des aussehens willens das chassis mit schwarz-mattem lack besprüht (2x). vor dem lackieren wurde das chassis zuerst vom staub befreit und abschliessend entfettet.

eine andere kleinere panne: ich habe zwar die lichte breite des headshells ausgemessen und bei der positionierung des trafos und des OT berücksichtigt, allerdings war's so knapp, dass ich an einer seite die holzleiste um etwa 1-2 mm abfeilen musste, damit das chassis mit den aufbauten durchgeführt werden kann. ich hoffe, dirk verzeiht mir diesen frevel an seinem werk.

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 30.03.2008 15:54
mit sicherheit ist das design der kaltgerätebuchse ein 'stilbruchbruch', aber hier ging sicherheit, funktion dem anhübschen vor.

im weiteren seht ihr, dass ich am chassis je zwei schrauben angebracht hatte. die punktverlöteten oder -verschweissten stellen am chassis waren lose!
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: Grooverock am 31.03.2008 14:20
Wow!  :o

Wirklich schön! ;-)  :guitar:
Viel Spaß mit dem Amp!  :guitar:
Kim
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 1.04.2008 22:37
anbringen der bedienelemente am chassis

das von mir schwarz-matt lackierte hammond chassis, dessen öffnungen und bohrlöcher nun fein säuberlich bestehen, kann nun mit den bedienelementen bestückt werden. ich habe mit der rückseite begonnen, weil ich die frontplatte, wie bereits erwähnt, parallel anfertigen liess. hier einige besonderheiten, auf welche ich geachtet habe.

schalter: die schalter, welche ich verwende, haben nummerierte pins. weil nummeriert habe ich die gleich so montiert, wie ich das in den detailansichten im layoutplan getan habe. es hilft, sich besser zu orientieren.

lautsprecheranschlüsse die jack-buchsen (switchcraft teile) sind vom chassis isoliert montiert, d.h. ich habe die kragenscheiben und isolierscheiben, die im tt-shop für die plugs erhältlich sind verwendet. für die lautsprecherausgänge verbaute ich stereo plugs (weil ich noch welche vorrätig hatte); mono-ausführungen tun's definitiv auch.

lötleisten den lötleisten habe ich zusätzlich jeweils zwei unterlagsscheiben spendiert, so dass der lichte abstand zwischen den lötösen und dem chassis auf beruhigende 5mm anwächst. zweifel ob der stabilität der lötleisten muss man nicht haben, obwohl zwei schraubösen pro lötleiste optimaler wäre. es zeigt sich später, dass wenn die bauteile (kondensatoren und widerstände) mal verbaut sind, die konstruktion erstaunlich stabil wird.

röhrensockel jeder röhrensockel ist zusätzlich geerdet, was bedeutet, dass pro sockel je eine lötöse für das anbringen der masseleitung spendiert werden muss. zusätzlich habe ich die relativ langen schrauben an den vorstufensockeln mit schrumpfschlauch isoliert, um ungewollte kontakte zwischen spannungsführenden teilen und chassis zu vermeiden.

die aufbauten: trafo, OT und drossel: für alle drei teile habe ich deren unterseite auf der gesamten auflagefläche filzstücke zurechtgeschnitten und angeklebt. die löcher durch die filzteile für die durchführung der schrauben brachte ich mit einer lochzange an, wie man das auch für löcher in ledergürtel tun würde. knickschutztüllen schützen die kabeldurchführungen beim OT wie bei der drossel. die stabilität des chassis ist für den OT wie für die drossel ausreichend. hingegen ist der netztransformer zu schwer und verformt ohne die anbringung der beiden seitlichen schienen das chassis zu sehr.

graviertes frontschild diese aluplatte wird alleine durch die montage der zahlreichen potis und anderer bedienelemente ausreichend befestigt. das 1mm dicke schild besteht aus härterem, und kaum verformbaren material als das chassis. auch nach dem anschrauben der frontelemente sind keine verwellungen oder dellen auszumachen.

eingangsbuchsen: inzwischen habe ich geschaltete, mono-buchsen montiert, welche analog den lautsprecherausgängen vom chassis isoliert befestigt sind.

potentiometer: die potentiometer sind nicht isoliert am chassis befestigt.

verkabelung und funktionstest netztranformer: über die verkabelung wie auch über den wurde bereits berichtet.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 1.04.2008 23:00
nun können wir mit dem löten der bauteile uns beschäftigen!

isolieren der leiter der bauteile mit silikonschlauch
gleich meinem vorgänger habe ich (fast) alle leiter der bauteile mit silikonschäuchen isoliert. der silikonschlauch ist extrem flexibel und lässt sich leicht auf die leiter aufziehen, wobei die drähte noch nicht gebogen sein sollten. es geht so leichter! die länge der schläuche ist vorerst so lang wie das drahtstück selbst. anschliessend kann man die leiterdrähte nach bedarf biegen und kürzen, und erst bevor man das teil verlötet, entfernt man an der lötstelle den isolierenden silikonschlauch.

grundsatz: bevor ein teil verbaut wird, mit dem multimeter messen, ob das zu verbauende bauteil das richtige rating aufweist! keine schlechte gewohneit ist es, gleich nach dem verlöten, die lötstellen mit dem multimeter zu prüfen und lieber drei mal die pläne (schema und layout) zur hand zu nehmen, um zu vergleichen. oft entdeckt man kleine fehler, die auf der stelle korrigiert werden können. je weiter man vorschreitet, umso mühsamer sind rückbauten und änderungen.

das netzteil (siebkette), biasing-teile

in unmittelbarer nachbarschaft des netztransformers kommt die siebkette sowie das kathodenbiasing der endstufe zu liegen, und zwar auf einem teppich, wie ihr vielleicht schon gesehen habt. auf der einen seite ist mit einem 1mm querschnitt starken, versilberten kupferdraht eine masseschiene gelegt, wobei die mittlere lötöse, welche kontakt zum chassis hat, entfernt wird, so dass die masse nicht aufs chassis gelangen kann, sondern erst beim zentralen starground. über das kleine board, wo die sekundärsicherungen wie das negativ bias voltage supply untergebracht ist, wurde bereits erläutert.

jetzt kann auch das netzteil geprüft werden (vgl. dazu bericht weiter oben).

anschliessend ein detail, das die vorgängig erwähnte entladevorrichtung zeigt, mit welcher die kondensatoren des netzteils einfach entladen lässt.

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 1.04.2008 23:18
detail der verkabelung der rückseitigen schalter, gleichrichtersektion wie teile der endstufe:

die kabel sind hier noch relative lose befestigt. diese werden erst nach erfolgreichen funktionstest bei inbetriebnahme gerichtet und final mit kabelbinder gebändigt.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 1.04.2008 23:26
detail lautsprecherbuchsen wie impedenzwahlschalter:

hier ist zu sehen, wie die sekundärwicklungen (gelb=4ohm, grün=8ohm,, grau=16ohm) des OT am impedanzwahlschalter verlötet sind, nämlich an zwei polen parallel. die stromlast ist auf zwei pole verteilt. der orange leiter ist die "masseleitung" des OTs. vom impedanzwahlschalter ausgehend habe ich die beiden pole (im zentrum des drehschalters) miteinander verlötet und eine solide drahtverbindung zu den buchsen (tip) angebracht. der 'ring' der buchsen liegt auf masse und ist mit dem starground verbunden.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 1.04.2008 23:37
aufsicht netzteil, gleichrichtersektion und endstufensektion

hier ist die endstufe beinahe fertiggestellt. lediglich die primäranschlüsse des OT sind noch nicht verarbeitet. diese werde ich erst am ende, wenn die vorstufen geprüft ist, am röhrensockel befestigen, damit ich so lange wie möglich unter spannung ohne load arbeiten kann. ich habe vereinzelt, dort wo zusätzliche stabilität erforderlich war, an stelle der silikonschläuche schrumpfschläuche kleinen durchmessers verwendet, und zwar in der farbe, wie ich die kabel farbcodiert habe (ja - nicht ganz, aber annäherungsweise). die schirmgitterwiderstände mögen wackelig aussehen, weisen aber eine ausreichende stabilität auf.

hinweis:  pin 4 und 8 des röhrensockels sind im schema falsch deklariert; pin4 sollte pin8, pin8 sollte pin 4 sein. dementsprechend falsch habe ich den röhrensockel (V7) verkabelt. korrektur folgt.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 1.04.2008 23:58
phase-inverter stufe

als nächstes wurden die bauteile rund um V4 - der phase-inverter stufe - angebracht: eine kunstvolle drahtplastik in 3D ! hierbei muss darauf geachtet werden, dass die abstände zwischen den drahtleitern der bauteile sich in gebührendem abstand bewegen. 2mm oder besser 3mm 'luft' sollten schon dazwischen liegen. wie bereits erwähnt, der drahtverhau erhält eine erstaunliche stabilität, wenn alles verlötet ist. auf diesem bild sind bereits die beschirmten leitungen zum master-volume poti und einer von zwei leitungen zum brilliance-poti. das der lötleiste zugewandte ende der geschirmten leitung habe ich mit schrumpfschlauch fixiert, so dass die schirmung vor ungewollten kontakten mit leitern und chassis geschützt ist.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 2.04.2008 00:12
innenansicht der front; potis und inputsektion

auf diesem bild ist vorstufe 1 und 3 schon beinahe fertiggestellt, sowie ein grossteil der verkabelung der potis. noch sind nicht alle leitungen verlegt, aber begeistert bin ich selbst von den extrem kurzen signalwegen, welche ich realisieren konnte. ausserdem sieht's recht aufgeräumt aus. unsicher bin ich noch, ob ich den bass-poti richtig verdrahtet (links oder rechts rum) habe, aber das wird sich noch weisen. mit 1mm-starkem draht habe ich eine masseschiene an die potis gelegt, bei welchen ich glaube auf einen gemeinsamen local ground führen zu können. isoliert ist diese schiene mit einem gewebeschlauch.
die schirmung der geschirmten signalleitungen ist mit dieser masseschiene verlötet.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 2.04.2008 22:20
korrektur der verkabelung an sockel V7 (gleichrichterröhre) und schalter SW3

wie bereits erwähnt, waren an sockel V7 zwei pins falsch nummeriert (4 und 8 vertauscht), so dass die verkabelung richtiggestellt werden musste.  :P

anbei zwei schaubilder, wie nun verkabelt wurde.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 2.04.2008 22:24
die situation des sockels V7 nach korrektur

morgen früh werde ich die aktualisierten pläne in der version 1,3 einstellen.

that's all folks for now!

... so, jetzt streichle ich noch ein wenig meine gretsch !   :guitar:

 :gutenacht:
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 4.04.2008 09:47
Aktualisierte Baupläne / Schema, Version 1.3, per 4.4.20087

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 4.04.2008 09:50
- teil 1: enthält implementiertes schaltschema und p2p-layout
- teil 2: enthält bohrpläne, stückliste
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 6.04.2008 17:57
hi hi ihr leute

ich bin mitten in der inbetriebnahme und am austesten und -messen des amps.

DER CLEAN KANAL FUNZT  :guitar: :bier: :guitar:

hab mal mit meiner strat-schrott-kopie von gitarre angespielt. es brummt zwar noch - vermute, das hat mit dem gain kanal zu tun, der nur ganz leise rüberkommt, und wo noch ein bock verborgen liegt. krieg ich schon raus. aber der erste eindruck ist klanglich sehr, sehr vielversprechend !!! :laugh:

allerdings habe ich beim testen aufgrund der vielen umstellerei (ich teste alle 8 möglichen konfigurationen) einen hohen verschleiss an sicherungen. habe das gefühl, dass die T1A (primär) und  T200mA sicherungen (sekundär) am unteren limit sind. wenn alles ok ist, werde ich mal vor allem sekundärseitig zuerst auf 250mA, und wenn's nicht reichen sollte auf 300mA steigern. das würde ich sehr ungern, denn der trafo ist mit 220mA sekundärseitig spezifiziert.

jetzt geht's weiter mit den tests.

cheers
/ martin

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 8.04.2008 20:42
zwischenbericht:

ich werde im laufe der woche weiterfahren, mit dem finale des bauberichts.

inzwischen bin ich mitten in der inbetriebnahme des amp. ich teste sämtliche 8 betriebsmodi des verstärkes durch. für zwei modi habe ich bereits resultate vorliegen. wie üblich sind kinderkrankheiten zu beseitigen. und so ist es: ich stelle bei meinen messergebnissen für mich ungewöhnliche abweichungen fest, wo ich nicht genau orten kann, woran das liegen könnte. ich habe den sachverhalt im Q&A thread http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=7718.msg69072#msg69072 beschrieben und bitte um euren rat und mithilfe - dafür euch besten dank !

soeben habe ich auch mein bei dirk bestelltes TTREX-212-pro bestückt mit jensen neodym abgeholt. vielleicht gelingt es mir heute noch, das cabinet mit dem amp zu bespielen. optisch auf jeden fall ein hingucker, extrem sauber geschaffen. ein grosses lob an unseren meister !!!  :bier: danke dirk!
bin sehr gespannt auf die klanglichen eigenschaften des cab, das von allen seiten her über alle massen gelobt wird!

herzliche grüsse aus zürich
/ martin


nachtrag - so zu sagen - das bettmümpfeli oder zu gut deutsch betthupferl:

erster, flüchtiger eindruck der kombination BadHotSnake (aka hotcat) mit dem TTREX-212-pro cabinet:
W-O-W !!!! der hammer! vor allem der gain kanal brilliert mit reichen, farben wie warmen mitten. das zuwenig an bass - den ich im Q&A thread (noch) bemängle - kommt deutlich weniger zum tragen - wirklich ein runder klang von A-Z. die TTREX klingt in den höhen weicher, in den mitten voller, voluminöser, als meine 412, welche mit celestions V30 ausgestattet ist, die recht aggressiv und giftig rüberkommt. dennoch werde ich wohl dem gain kanal die die grenzfrequenz (-bandbreite) des hochpasses (C2) etwas runtersetzen, so wie es mir scheint.
der clean kanal ist hingegen etwas zu basslastig. die mitten gehen dadurch ein wenig unter. aber auch hier, dasselbe bild. die höhen kommen weich, ohne aggressiv zu sein. für die korrektur im bassbereich werde ich den ck verkleinern und koppelkondensator (C14) vergrössern (-->harryhirsch: danke für deine hinweise). danach denke ich, wird's deutlich ausgeglichener klingen. interessant: der kanal schimpft sich zwar clean, aber dreht man das volume pot hoch, dann erlebt man eine überraschung! von wegen clean, das ding beginnt zu zerren, und was für ein schöner, dynamischer crunch sound!

für das erste anspielen der amp/cab kombination habe ich meine Gretsch Power Jet Firebird eingesetzt, auch auf dem pix - quasi - gruppenbild mit dame !!

werde nun sukkzessive mich weiter vor arbeiten, durch die tests und kleinen modifikationen, die noch notwendig sind, um dann alle betriebsmodi und somit alle klangoptionen auszukundschaften. auch das bespielen des amp / cab mit unterschiedlichen gitarren wird bestimmt weitere überraschungen in sich bergen.

 :gutenacht:
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 11.04.2008 01:06
abschluss der lötarbeiten

der abschluss der lötarbeiten ist im grunde schnell erzählt. nachfolgend einige detailbilder vom amp, und wo ich inzwischen was verändert habe, werde ich meine anmerkungen hinzufügen.

gain-stufen, V1a und V1b

auf diesem bild gibt es ein paar 'unschönheiten', welche ich bereits beseitigte. es sind dies zwei -  drei von röhrenpins überstehene drähte. auch wenn's hier recht eng zu geht, die zugänglichkeit zu jeder lötstelle ist recht gut. dennoch habe ich angefangen, die bauteile von der jack-buchse her um V1 anzubringen.
ebenso sieht man hier, dass ich den schirm der buchsen, auf die lötleiste führte. ich hielt es für eine gute idee, dessen masse auf das chassis zu führen. mittlerweile habe ich vom schirmanschluss, eine direkte massleitung zum zentralen starground gelegt (das ding brummt, aber dazu später, wenn ich die inbetriebnahme schildere)
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 11.04.2008 01:13
gain kanal, stufen V2

der blaue polypropylen-kondensator (10n) werde ich noch durch einen roederstein oder mallory - typ ersetzen. der hier ist erst mal für testzwecke installiert. aufgrund der platzverhältnisse habe ich an den beiden kathoden je ein huckepack mit widerstand und parallel angebrachten kondensatoren angefertigt. auf diese weise beansprucht die konstruktion nicht unnötig viel fläche.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 11.04.2008 01:16
gain kanal, stufen V3

bezüglich dem aufbau bietet die anordnung der bauteile an V3 keine schwierigkeiten. den metallschichtwiderstand an V3.1 ist inzwischen durch einen gleichgrossen kohleschichtwiderstand ersetzt worden. von jenem pin führen die kabel (ungeschirmt) zum tonestack.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 11.04.2008 01:21
die übersicht über alle vorstufenröhren (inkl phase-inverter, in der mitte liegend).
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 11.04.2008 01:22
die seitenansicht
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 11.04.2008 01:33
gesamtübersicht über das amp-innere vor der inbetriebnahme

was mir inzwischen nicht mehr gefällt, sind die idiotisch dicken, geschirmten kabel. was hat mich da geritten!

so wie der amp da steht, brummt er und neigt auch leicht zum oszillieren, und einer der gründe dafür, könnte die lage der geschirmten kabel sein. denn bewegt man diese, so hat dies einfluss auf das pfeifen (nicht stark, aber es ist da).

weitere ansatzpunkte, die ich sehe, um das brummen zu beseitigen - es stammt eindeutig aus den vorstufen, denn die endstufe ist stumm - sind.
- gemeinsame masse volume pot, gain pot --> getrennt auf localground führen
- gemeinsame masse master pot, brilliance pot --> separate masseführung

aber dazu später mehr, wenn ich demnächst die inbetriebnahme schildere.

cheers
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 14:04
inbetriebnahme

die inbetriebnahme ist immer ein kritischer moment: gibt es ein desaster oder funktioniert's? wie klingt's?

wichtig ist, möglichst - eben - ein desaster zu vermeiden, weil das ins auge oder unmissverständlich - tödlich sein kann! denn je nach konditionen operiert man am offenen herzen des patienten mit gegen 460VDC. um diesem umstand rechnung zu tragen ist die inbetriebnahme sowie das testen des amps zu planen und zu dokumentieren. ich habe mir einen groben testplan oder leitfaden für's testen erstellt:

(1) testen von 'hinten nach vorne'
gemeint ist damit, dass zuerst die stromvorsorgung, das netzteil, und danach in umgekehrter reihenfolge die schaltung und messpunkte von der endstufe, via phaseninverter, via vorstufen zu den eingangsbuchsen hin geprüft wird.
diese vorgehensweise ermöglicht, auch akkustisch einige dinge vom amp zu erfahren, wenn man mit den prüfspitzen die leitungen berührt (knacken, knistern). so kann man ausschliessen, dass die nachfolgende stufen fehlerhaft sein können, wenn man auf eine unregelmässigkeit irgendwo in der kette stösst.

(2) kaltes testen aller verbindungen und widerstände
ziel deses schrittes, ist das nochmalige checken sämtlicher leitungen, ggf. aufdecken von kalten lötstellen.

(3) heisser testlauf ohne röhren

(4) heisser testlauf mit eingebauter gleichrichterröhre (GZ34)
ziel in (3) und (4) ist die ermittlung sämtlicher spannungen am netzteil und an den röhrenpins

(5) Funktionstest mit eingesetzten verstärker-röhren
an dieser stelle habe ich vorerst die verstärker-röhren für V4 (PI), V5 und V6 eingesetzt, danach die restlichen vorstufenröhren. anschliessend ging's in eine erste hörprobe.

(6) systematisches testen aller testpunkte in allen betriebsarten des amps
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 14:24
testinstallation

bei allen nun ausgeführten tests während der inbetriebnahme wie auch bereits früher im prozess, gilt:


[/b]

resultate aus testzyklen (1) ... (5)

bis zu testzyklus (5) haben die arbeiten den primären zweck, den amp funktionstüchtig zu machen. beim kalt-check (1) musste ich feststellen, dass ich den SW2 (class A/AB) falsch verdrahtet hatte; die belegung von SW2.4 und SW2.6 war genau falsch herum. richtig sieht's so aus:

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 15:15
ff testzyklus (1) .. (5)

bis auf zwei drei kalte lötstellen gab's aber keine anderen offensichtlichen mängel. mit anderen worten, der amp lief mehr oder weniger beim ersten go!  ::)
dennoch gab es einige befunde:

regelmässiges durchbrennen der sicherungen
recht häufig brannten am amp entweder die primärsicherungen oder sekundärsicherungen durch. zu erinnerung: der trafo leistet 320VAC und 220mA und meine sicherungen dimensionierte ich primärseitig auf T1A und sekundärseitig auf T200mA. als ich mir aufgrund meiner messungen einen kurzschluss ausschliessen konnte, prüfte ich den strom der durch die sicherung fliesst. kurzfristig - vor allem beim einschalten für ein bis zwei sekunden - fliesst gegen 300mA strom, stabilisiert sich dann auch um die ~210mA. kein wunder, dass die sicherungen fetzen!

ich fragte sicherheitshalber bei welter (dem trafo hersteller) nach, ob ich mit den ratings der sicherungen höher gehen darf. gemäss welter kann man den trafo kurzfristig bis zu 500mA sekundärseitig belasten. dieser empfahl mir sicherungen mit 500mA sekundärseitig, wie 2A primärseitig zu verwenden.

ich entschied mir auf T315mA sekundär und T1.6A primär: problem behoben.

resultate bias board (aus (3)
das bias biard muss eine negative bias vorspannung im bereich zwischen 0 bis -37VDC erzeugen. tatsächlich ergaben die messungen einen bereich von 0 bis -39VDC; d.h. das board ist ok.

prüfung der spannungen und adjustierung des bias (5)
bevor ich die erste hörprobe angehen konnte, stellte ich sicher, ob die spannungen im bereich der werte liegen, welche meiner vorgänger ermittelten. zudem habe ich für den class A - betrieb das bias grob auf 60mA (pentode, diode, A) eingestellt.
die bias-einstellung ist ein kompromiss, denn die stromverhältnisse ändern sich je nach betriebsmodus


das biasing ist also klar 'hot'.

- hot: Ik = Wamax/Ua
- cold: Ik = Wamax/Ua*0.9

im class AB betrieb arbeiten die endstufenröhren mit kathoden-bias, der (ohne bauliche massnahme) nicht beeinflusst werden kann. die in diesem modus ermittelten werde erscheinen mir recht hoch, ja sehr hoch, und somit deutlich über den für EL34 gelisteten werden (http://www.tube-town.net/diy/bias-einstellung.pdf). das bedeutet insgesamt, dass der amp ziemlich hot-modded läuft.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 15:22
erste hörprobe
das liess nicht lange mehr auf sich waren, obwohl ich bei den tests noch deutliches brummen feststellen konnte. dieses konnte ich nicht auf die schnelle beseitigen. ebenso neigte der amp leicht zum oszillieren (pfeifen). im geschlossenen amp jedoch war das pfeifen so gut wie weg.
für diese anprobe verwendet ich mein altes laney PT412 cabinet, welches mit 2 originalen H+H lautsprechern und 2 celection vintage 30 lautsprechern ausgestattet ist.

der erste, flüchtige höreindruck:
insgesamt klang das schon sehr vielversprechend! 
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 15:39
beseitigen des brumms - revision des massekonepts

mein erster versuch, das brummen zu beseitigen, war nicht erfolgreich. im gegenteil: eine verschlimmbesserung!

deshalb nahm ich zu marc (alias mac-alex) kontakt auf und zitiere am besten aus unserer PM konversation (marc ist informiert darüber!!):
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 15:41
Zitat
hi marc

sorry - wenn ich dich direkt anspreche. aber bevor ich an meinem massekonzept rumfriemel und alles auf den kopf stelle, wollte ich dich nochmals nach deinen brumm-erfahrungen mit dem welter N7/3+4 trafo respektive rat fragen.

ich habe schwer den eindruck, dass vor allem die masseführung am front panel, entlang der pots, nicht in ordnung ist. das brummen ist, wenn alle signalreduzierende pots auf null sind, deutlich hörbar, und wenn ich die hähne öffne, wird dieses auch lauter. ich stelle zu dem eine interaktion diesbezüglich zwischen master und brilliance pot, und volume gain pot fest, weshalb ich vermutlich die jeweils gemeinsame masse separieren sollte.
der hang zum pfeifen war vor meiner massnahme am schirm der buchsen (ich habe nun eine direkte GND leitung zum starground gelegt) besteht erst seither, wobei ich dummerweise gleichzeitig auch die geschirmten kabel gelöst und bewegt habe.
nach kalten lötstellen habe ich auch bereits gefandet (und auch gefunden), was jedoch keinen einfluss hatte.
mittlerweile ist ist mir auch die lage der geschirmten kabel ein dorn im auge.

du siehst, ideen sind da, schon fast zuviele! nur welches sind die erfolgsversprechenden.

anders rum gefragt: wie hast du in deinem p2p-amp die masseleitungen gelegt, und was sollte ich an meiner verbessern?

hier der link zu amp-übersicht: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=7717.msg69286#msg69286

bin dir dankbar für jeden hinweis!!!!


herzliche grüsse und besten dank
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 15:43
Zitat
Hallo Martin,

so, nun bin ich dazugekommen, die Bilder anzuschauen.

Zuerst solltest Du versuchen, den Brumm einzugrenzen. Nachdem Du schreibst, dass der Amp mit zugedrehtem Master brummt
riecht das u.a. nach Endstufe, vermutlich überlagert durch einen Vorstufenbrumm (da es beim Aufdrehen ja lauter wird).

Von daher würde ich so vorgehen:

1) Die beiden 10nF Koppel-Cs am PI-Eingang eingangsseitig auf Masse legen (imho übrigens die reinste Fehlkonstruktion, spart zwar
eine Umschaltung, jedoch rauscht damit der Cleankanal)

=> Wenn es jetzt noch brummt ist der Fehler in der Endstufe zu suchen.
oder
=> erstmal alle Vorstufenröhren raus (bis auf PI) und dann schauen

Möglichkeiten:
Masseleitung der Endstufe führt an Trafo entlang
Massekonzept

Zu letzterem: Sehe ich das an Deinem Bild richtig, dass Du die Vorstufensockel etc. an die Masseleiste der Elkos führst und dies dann wiederum
an die Sternmasse am Netzstecker?

Das wäre nicht sehr gut, denn nun passiert folgendes:
Die Ströme die von den empfindlichen Vorstufenröhren kommen fließen zum Netzteil und dann überlagert mit dessen stärkeren Strömen zur Masse.
Dies kann zu einem Brumm führen, v.a. wenn Du den Eingang dann noch auf die Sternmasse legst.

Besser wäre:
a) isolierte Buchse (hast Du die schon?)
b) die Massen je einer Stufe oder einer Vorstufenröhre an der jeweiligen Lötleiste zusammenfassen
c) Eingang geht an Masse von V1
d) die Stufenmassen dann getrennt zur Masseschiene an den Elkos führen
e) die Masse des Ausgangsübertragers an die Masse des PI oder an die Masseschiene führen
f) die Sternmasse auflösen
g) die neue Zentralmasse (ist ja keine direkte Sternmasse mehr), also die Masseschiene, direkt ans Chassis anbinden
h) an die alte Sternmasse kommt nur der Schutzleiter
i) alle Massen die dort waren (welche sind das denn genau?) kommen an die Masseschiene
j) Massen nicht am Trafo entlang legen, besser mitten zwischen den Elkos durch

Nun sollte eigentlich in der Endstufe nichts mehr brummen. Dann die Röhren wieder rein. Wenn nichts brummt die Kanäle einzeln nach und nach
Testen. Masseschleifen oder Massebrumm ist was tierisch ekliges und kostet mich manchmal auch Stunden bis ich es gefunden habe.
Gott sei Dank ist das bei meinen "normalen" Amps kein Problem mehr. Kannst Dir mal den Classic anschauen, dort fahre ich die Massen
sogar übers Chassis, also gar nichts mit Sternmasse und das gute Stück ist absolut ruhig.
Ansonsten einfach mal die Bilder vom Toxic anschauen, dort siehst Du meine Masseführung (alle schwarzen Kabel sind Masse). Der Toxic hat
noch eine Röhre mehr und dann noch die ganze Relais-Schalterei. Dort führe ich sogar  das Master-Signal einmal quer durch das Chassis, ohne
dass es pfeift oder brummt. Am Anfang hatte ich aber auch Probleme mit Brumm, da ein Kondensator im Streufeld lag und ich ihn um 90° drehen musste.   
Hiermit solltest Du aber keine Probleme haben.

Wenn nun noch ein Brummen aus einer der Vorstufen-Stufen kommt kannst Du diese isolieren und jeweils davor und danach auf Masse ziehen,
um den Fehler einzugrenzen.

Zu den Poti-Massen: Die Masse eines Potis kommt stets an die jeweilige Stufenmasse. Auf keinen Fall eine Masseleitung über alle Potis
ziehen bei einem solchen Amp.

Zum Pfeifen:

Die Sekundärleitungen des AÜs sind zu nahe an V1. Diese Leitungen streuen sehr stark. Auf jeden Fall mal verdrillen und soweit weg wie es geht
von V1.  Die geschirmten Leitungen liegen nicht schön, sollte aber nichts ausmachen, wenn es gute Leitungen sind. Dann macht auch ein Verschieben
derselben keinen Unterschied.

Kleiner Tipp zum Verlegen: Die roten Pluskabel sind viel zu dick, 0,5mm² sind bei den geringen Strömen absolut ausreichend uns lassen sich leichter verlegen.

So, ich hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 15:44
Zitat
salut marc

... und wie du mir helfen konntest !!! ganz herzlichen dank! darf ich deine sehr ausführliche antwort bei gelegenheit in den baubeschrieb (kapitel inbetriebnahme) im forum integrieren (kommentar über klampfomat /michaelH) würde ich natürlich nicht zitieren)?

deinen ausführungen nach, liege ich gar nicht so weit von dem dir beschriebenen weg; ich war nur nicht konsequent. kern der masseführung in meinem amp ist, dass für jede stufe (genau pro vorstufenröhe) einen localground als sammelstelle habe, von dort aus ich die masse zur masseschiene bei den grossen elkos anschloss.

- inputbuchsen --> massestern (bei netzfilter)
- 3x local-GND V1..3 sammelstelle --> masseschiene elkos
- local-GND V4 (PI) --> massestern (am trafo entlang)
- speaker-GND --> direkt auf massestern
- masseschienen an potis: das war mal wieder ein versuch,
  ob das so klappt. aber es ist schon der zweite versuch
  (wie bei meinem preamp), der fehlschlug. die zwei   
  kleinen schienen führen im
  -- vol/gain GND zu local-GND V2
  -- master/brilliance/tonestack pots --> local-GND V3
und schliesslich
- masseschiene --> massestern (um den trafo!)


ich werde aufgrund deinen antworten folgendes tun:

- pot-GND auf jeweiligen local-GND legen
  - volume pot -> local-GND V1
  - gain pot -> local-GND V1
  - master pot -> local-GND V3
  - brilliance pot -> local-GND V5,6 (endstufe) --> d.h. masseschiene
  - tonestack pots -> local-GND V3
- local-GND V4 nach sammmelstelle local-GND V..3 --> masseschiene
- masseschiene auf chassis (elimination der masseleitungen entlang des trafos.
- inbutbuchsen an local-GND V1
- verdrillen der OT-sekundärleitungen + distanz zu V1 (evtl. OT um 180° drehen)

* wohin aber mit speaker-GND? an masseschiene?
* verbindung masseschiene zu chassis: hast du das direkt miteinander verlötet oder einfach die schiene mit einer der schraubösen der lötleisten verbunden ?

tja- noch viel zu tun, aber mit deinen hinweisen mit einem guten gefühl, auf baldigen erfolg.

nochmals vielen dank

herzlichen gruss
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 15:44
Zitat
Hallo,

Hier ein paar Anmerkungen:

>ich werde aufgrund deinen antworten folgendes tun:

>- pot-GND auf jeweiligen local-GND legen
>  - volume pot -> local-GND V1
>  - gain pot -> local-GND V1
>  - master pot -> local-GND V3
>  - brilliance pot -> local-GND V5,6 (endstufe) --> d.h. masseschiene

hier braucht es keine Masse

>  - tonestack pots -> local-GND V3
>- local-GND V4 nach sammmelstelle local-GND V..3 --> masseschiene

kommt zusammen mit den anderen lokalen Massestellen auf die Schiene

>- masseschiene auf chassis (elimination der masseleitungen entlang des trafos.
Es gibt dann keine "Masseleitung" mehr. Der gesamte Massefluss geht über die Masseschiene. Damit
fließt über das Chassis keinerlei Strom. Am alten Sternpunkt darf dann nur noch die Schutzerde vom Netzeingang und
die Schirmwicklung vom Trafo liegen. Ansonsten kommt da keine Leitung mehr hin. Das Chassis stellt dann nur noch
einen Potentialausgleich zwischen Schutzerde und Signalmasse dar und sorgt somit für die Sicherheit. Strom fließt da keiner.

>- inbutbuchsen an local-GND V1
>- verdrillen der OT-sekundärleitungen + distanz zu V1 (evtl. OT um 180° drehen)

Hm, würde es erstmal ohne drehen probieren

>* wohin aber mit speaker-GND? an masseschiene?

Die Masse der Sekundärwicklung des AÜ geht an die isolierten (!) Lautsprecherbuchsen. Von dort eine Potentialausgleichsleitung an de lokale PI-Masse. Auch hier fließt kein Strom, es stellt wiederum nur einen Potentialausgleich zur treibenden Stufe dar.

>* verbindung masseschiene zu chassis: hast du das direkt miteinander verlötet oder einfach die schiene mit einer der >schraubösen der lötleisten verbunden ?

An der Schiene gibt es evtl. eine Lötöse, die auch als Befestigungspunkt verwendet wird. Diese an die Schiene anlöten und dann mit Zahnscheibe etc. an das Chassis festschrauben. Wichtig: Diese Schraube ist Deine Lebensversicherung, da über sie die Saitenmasse der Gitarre auf Schutzerde gelegt wird.

Viele Grüße und viel Erfolg beim Umbau,
Marc
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 16:20
aufgrund der reichhaltigen früchte, die marc mir überreichte, revidierte ich die implementation des massekonzepts wie folgt (vgl. anhang)

der wesentlichste unterschied liegt vor allem darin, dass nun die masseschiene den zentrale massebezug im system darstellt. für diesen zweck musste ich die masseschiene bombenfest mit dem chassis verbinden, indem ich diesselbe verschraubung anwandte, wie beim schutzleiteranschluss zuvor:

chassis --> zahnkranz --> schrauböse der lötleiste --> zahnkranz --> unterlagscheibe, mutter und kontermutter.

mit draht verlötete ich die benachbarte schrauböse mit der schrauböse, die am chassis befestigt ist und als "lebensversicherung" dient. auf masseleitungen am trafo vorbei kann nun ganz verzichtet werden.

mit den umbauarbeiten am massekonzept habe ich gleichzeitig auch die hässlichen, quer liegenden geschirmten kabel durch dünnere, flexiblere schirmkabel ersetzt, das nicht zuletzt auch dem auch zu gute kommt. ebenso verlegte und verdrillte ich die kabel sekundärwicklung des ausgangstransformers
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 16:46
detail: verschraubung der masseschiente / lötleiste, die die masseschiene hält:

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 17:07
resultat der umbauarbeiten:

nur noch leichtes restbrummen, wenn im diodengleichrichter-betrieb, das etwas stärker wird, wenn in den tube-rectifier mode umgeschalten wird. das pfeifen ist komplett weg, eliminiert!

beim anschliessenden messen fiel mir auf, dass die anodenspannungen an PI mit rund 20V differenz zu sehr voneinander abwichen; die sollten in etwa gleich sein. ich ersetzte die röhre durch eine andere, neue und nun herrscht ruhe in bezug auf brumm im diodenmosus, im tube modus ist noch ein leichtes, kaum wahrnehmbares restbrummen hörbar, was normal ist.

beim umbau stellte ich zudem den grund für das bei der ersten anprobe fehlende bassfundament im gain kanal fest: die verbindung zwischen treble pot und bass pot hatte ich nicht verlegt.

(6) systematisches testen

abschliessend testete ich sämtliche betriebsmodi mit folgenden ergebnissen (anhang)

kritisch beäuge ich - wie bereits erwähnt, das biasing im class AB betrieb. allerdings glühen die endstufenröhren nicht kirschrot und senden ein munteres, blau-schimmerndes "feuer". ich denke, eine modifikation (grösser) der kathodenwiderstände tut not. im wahrsten sinne des wortes: ein heisses teil !
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 17:25
hörprobe

die nun anstehende hörprobe führte ich nun mit dem TT-REX-212-pro cabinet, bestückt mit jensen neodym lautsprechern durch, das während der vergangenen woche den zu mir nach hause fand.

der clean kanal ist nach wie vor sehr mächtig, aber ich zweifle an dessen hochpass rum zu schrauben, denn er klingt runder und ausgeglichener als zuvor, mit derselben wärme, nie spitz oder aggressiv. je weiter man den volume regler aufdreht, desto mehr zerrt das teil auf sehr dynamische weise und wird zunehmend dichter. mit dem brilliance regler lässt sich der klang sehr effektiv im hohenbereich manipulieren.

der gain kanal ist umfassender zu regeln, denn er verfügt über den tonestack (übrigens à la VOX, jedoch mit regelbaren mitten). der wesentlichste 'clue' ist die interaktion zwischen gain und level regler. nicht nur das gain lässt sich verändern, sondern auch sehr stark das kompressionsverhalten des zerrkanals: eine tolle sache. der gain regler beeinflusst auch ein wenig die basswiedergabe. der edge regler beeinflusst den höhenanteil des signals nach zwei stufen, bevor es an die letzten drei weitergereicht wird. wie die bezeichnung schon sagt, kann man mit edge den sound etwas kanntiger gestalten, während der brilliance filter das klangbild eher abrundet. dieser beeinflusst die höhen unmittelbar vor den endstufen. mit dem master regler lässt sich ähnlich wie vorhin beim volume regler, nebst der lautstärke auch die dichte des signals verändern. je mehr stoff, desto dichter und wie mir scheint - aber ich denke das ist sehr subjektiv - umso (ein spürchen) mehr bassfundament.

der umbau hat dem klangbild beider kanäle gut getan; ein deutliches mehr an klarheit und ausgewogenheit.

die klanglichen unterschiedlichen der betriebsmodi sind deutlich wahrnehmbar. der lautstärkste modus ist jener 'pentode, class AB' > 'pentode, class A' <=> 'triode, class AB' > 'triode, class A'. eine lautstärke zwischen tube- oder dioden-gleichrichter-betrieb ist hinsichtlich lautstärke nicht wahrnehmbar. klanglich hingegen schon: habe den eindruck, dass im tube-rectifier modus der amp weicher klingt, eben der sogenannte 'sag' effekt, der ein bestimmtes kompressionsverhalten bei verwendung von tube-recties bezeichnet. im diodengleichrichter modus klingts etwas härter und direkter.

der unterschied zwischen class AB und class A ist beträchtlich. im class A betrieb zerrt der amp bereits deutlich früher, als im class AB mode, und weist auch ein etwas mehr an kompression aus. nebst der deutlich geringeren lautstärke (wen wundert's?) ist das bassfundament in beiden fällen etwas geringer, jedoch immer noch weit ausreichend. auch hier: das ist subjektiv!

der triodenmodus - oftmals als dumpf bezeichnet / verschriehen - klingt entgegen allen unkenrufen zum trotz, klasse. es ist zweifellos richtig, dass die höhen etwas in den hintergrund treten, aber bei weitem nicht so stark, dass es dumpf klingt. das hängt auch sehr stark von den settings ab, und ich erwarte schliesslich nicht den gleichen sound, wie in einem anderen modus! er klingt NIE dumpf oder sumpfig


fazit für den moment

wonach klingt mein BadHotSnake aka BadCat HotCat (clone)?

schwierig zu beschreiben: irgendwie nach einem super-heissen VOX, dann wieder nach Marshall, und dann auch nach ein bisschen Mesa. Das ist aber gar nicht so wichtig!

Auf jeden fall ist das ein sehr flexibler amp mit vielen möglichkeiten zur tonformung /-gestaltung, sieht man von einem super-clean à la Fender ab; das war eh nicht das ziel. sein klangcharakter ist trotz 'verwandter sounds' eigenständig, was mir besonders gefällt.



Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 17:57
abschliessend nochmals ein fotografischer walk-through

durch den amp gemäss plänen V1.4 (aktualsierte pläne folgen im laufe der woche an dieser stelle)

die totale auf die gesamte schaltung

fotos habe ich vor der endreinigung, entstaubung angefertigt. so mancher lötfettspritzer wie ein knäuel katzenhaare wird man ausmachen können.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 18:13
befestigung des chassis am headshell

ach, ja! alles fertig, aber nicht an die verschraubung des chassis ans headshell gedacht! wie nebensächlich. ich hatte dazu letzthin eine kleine anfrage im forum losgetreten. folgende möglichkeiten wurden genannt:

- laschen anschrauben und diese am headshell festschrauben
- rack käfigmutter am chassis'-falte' befestigen
- gewinde-popnieten
- loch bohren, mutter mit chassis festkleben
- usw

ich entschied mich für die käfigmuttern. da die 'krempe' des hammondchassis nicht allzu breit war, musste ich für jeweils eine käfigmutter ein kleines, quadratisches stück aussägen, was aufgrund des fortgeschrittenen stadiums des baus mehr schlecht als recht möglich war. da die käfigmutter nicht von der krempe umschlossen ist, habe die aussparungen relativ knapp dimensioniert und die käfigmutter mit einem sekundenkleber fixiert. das fixieren verhindert, dass beim einsetzen des chassis ins headshell die käfigmuttern die position beibehalten. das schont ungemein die nerven.

ausserdem erscheint mir die variante mit der beweglichen käfigmutter geeigneter, weil einfacher mit schraube zu zielen und weil das chassis in der regel auf der frontseite des headshells stehend, montiert wird.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 18:21
aufsicht bereich netztrafo (1/3)
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 18:28
aufsicht teil 2/3 - PSU - endstufe - gleichrichtersektion
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 18:30
teilansicht 3/3 - eingang - vostufen - PI - ausgang
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 18:34
neu verdrahtete schalter SW2 mit katzenhaar
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 18:38
rückseite des neu verdrahten front panels
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 18:54
eingänge, V1 + V2

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 18:59
V3
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 19:06
phase inverter und endstufen
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 19:08
bias board und netzfilter
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 14.04.2008 19:20
.... so. das fotoromanzo -oder der super-8-film hat nun ein ende!

what's up next?

ich werde nun das biasing des class AB modus beobachten, und dann entsprechend den gemeinsamen kathodenwiderstand der endstufen vergrössern. zudem werde ich im laufe der woche die pläne nachgeführt haben.

cheers  :bier: :guitar:
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 1.05.2008 14:01
hi

in der zwischenzeit war ich nicht untätig (vgl. Q&A thread). folgende problemchen hatte ich zu beseitigen:

biasing für den class AB betrieb angepasst
anstatt einen gemeinen Rk=135R habe ich einen Rk=250R eingesetzt, so dass der bias current innerhalb der empfohlenen werte liegt.

grenzfrequenz clean kanal heraufgesetzt von 5Hz auf ca 70Hz
im clean kanal habe ich den cathode bypass kondensator an V1 von ursprünglichen 22uF auf 2.2uF reduziert. der clean kanal war mir im bassbereich zu mächtig. die änderung der grenzfrequenz erscheint akustisch im ersten moment nicht so gewaltig, aber die bässe sind nun präziser und nicht mehr so dominant. eventuell werde ich noch auf einen wert von Ck=1uF gehen.

thermisches problem im gain kanal
während längerem spielen wird aus dem normalen kanalrauschen ein tobender fluss ! sehr unstetes rauschen und mit längerer spieldauer gab's sogar aussetzter, wie wenn der amp verrecken würde. des rätsels lösung: ein kleines drähtchen eines kabels, angelötet an einer anode, war im kalten zustand zusammengerollt, und im erwärmten zustand rollte es sich aus, so dass die kupferfaser das grid berührte.

restbrummen im gain kanal
dieses problem ist unter den studio-bedingungen kaum mehr wahrnehmbar, und somit auch nicht störend. deshalb werde ich diesbezüglich nichts weiter unternehmen.

PI: arbeitswiderstände auf 100k korrigiert
in meinem nachgepinselten schaltplan hatte ich einen fehler zu verzeichnen. einer der arbeitswiderstände am PI war als 220k notiert. richtig ist, beidseitig je 100k arbeitswiderstand. eingebaut hatte ich je 220k, die ich nun gegen 100k widerstände ersetzte. nun stimmen die spannungen auch mit den werten meiner vorgänger überein.

übersprechen von clean auf gain kanal
ich stelle fest, dass wenn die gitarre am clean-input angeschlossen, das volume des clean kanals = 0, die regler des gain kanals für master, level und gain geöffnet sind, die noten über den gain kanal wiedergegeben werden, zwar etwas leiser und dünner im klang als sonst, aber sehr deutlich hörbar. woher das rührt, ist mir etwas schleierhaft. unterdrücken lässt sich dies jedoch durch muten der grids. da ich aber keine relais einbauen möchte, und ich für die beiden kanäle eigene eingänge habe, verzichte ich auf das relais-gesteurte muten und drehe simpel den master resp. den volume regler zurück.

aktualisierter plan V1.5
der ist noch in arbeit; bin leider zur zeit auch an wochenenden mit meiner arbeit belegt, und kann nur tröpfchenweise daran arbeiten. V1.5 soll der finale plan sein. ich muss die einführung unseres neuen software-releases abwarten, danach habe ich wieder mehr zeit zur verfügung.

cheers
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: FXFXFX am 26.11.2008 11:31
Hallo,

das ist ein sehr interessanter Bericht! Hat sich in der Zwischenzeit vielleicht noch was getan?

Ist der Pentoden / Trioden Umschalter wirklich zu empfehlen? Kriegt man einen brauchbaren Kompromiss beim Arbeitspunkt hin?

Danke und Gruß!

EDIT: hat vielleicht jemand Fotos vom Innenleben eines Badcat, würde mich sehr interessieren wie (sauber) die das ganze aufbauen.
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 26.11.2008 12:45
hi FXE3

hatte lange sommerpause (vom amp-klempnern) und lediglich den amp bespielt. also nichts daran seither geändert.

wie ich bereits erwähnte, die trioden/pentoden respektive class AB/A umschalter bewähren sich als klangoptionen. es ging mir nicht um reduzierung der lautstärke. ich denke, der kompromiss kann als gelungen bezeichnet werden, nachdem ich die anpassungen (erhöhen des kathoden-R) am cathode bias für den class AB betrieb ausgeführt hatte. das tioden/pentoden umschalten im class A war nie wirklich ein problem.

kompromiss klingt immer etwas abwertend: in diesem zusammenhang wurde oft in diesem forum bemängelt, dass mindestens der triodenmodus und vor allem im class A betrieb sumpfig oder dumpf klingt. das kann ich aber keineswegs bestätigen. natürlich ist es erforderlich, am tonestack zu schrauben, wenn man den betriebsmodus wechselt. in jedem der betriebsmodi bringe ich es hin, dass der sound klar und definiert daherkommt. es war schliesslich meine absicht, dass der klangcharakter zwischen den modi unterschiedlich sein soll.

inzwischen spiele ich mit meiner BadHotSnake bereits ein halbes jahr, und ich bin nach wie vor begeistert vom sound, wobei unterschiedliche gitarren (Gretsch PowerJet Firebird (primär instrument), ESP Ltd FM-400, Les Paul Deluxe, Airline, ES335 und eine strat kopie) zum einsatz gelangen. einzig die ESP ausgerüstet mit EMG81/85 (aktiv PU) klingt an diesem amp nicht so umwerfend. vor allem die gretsch, die les paul kommen mit der badhotsnake sehr gut zur geltung ... und meine billige, shity strat kopie klingt an diesem amp fantastisch.

das einzige, was wirklich ab und an nervt sind die wackelkontakte an den keramiksockel der vorstufenröhren, welche ich einsetze. dieses problem konnte ich leider noch nicht beseitigen. ein ersetzen dieser sockel ist jedoch aufgrund der ptp-bauweise aufwendig. das passiert aber glücklicherweise nur während der ersten viertel stunde, nachdem ich den amp in betrieb genommen habe. nach dieser start-viertelstunde hatte ich beim spielen noch nie einen ausfall.

irgendwann möchte ich auch eine finale dokumentation zu diesem projekt zusammenstellen. wie oft gibt es dann interessantere dinge zu tun, als vergangenes festzuhalten. denn inzwischen beschäftige ich mit dem klonen eines mesa roadkings, und der ist nicht ohne.

cheers
/ martin
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: FXFXFX am 27.11.2008 13:59
Hey,

ok wenn man das "dumpfe" mit der Klangregelung ausbügeln kann ist ja alles super!

Hab beim rumstöbern auch gesehen, dass du gerade mit dem Roadking zugange bist, wünsche viel Erfolg und den nötigen Überblick!  ;)

Was die Fotos angeht bin ich übrigens in dem Hot Cat Preamp Thread fündig geworden.

Gruß!
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: phosgen am 27.11.2008 14:05
fxE3

Zitat
Was die Fotos angeht bin ich übrigens in dem Hot Cat Preamp Thread fündig geworden
was wolltest du denn genau sehen? vielleicht kann ich mit weiteren details dienen, denn fotos gibt's mehr, als die hier im forum.

cheers
/ martin

Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: FXFXFX am 27.11.2008 14:49
Prinzipiell ging es mir darum, wie sauber die den Aufbau machen und welche Komponenten drinstecken.

Wenn du noch mehr Fotos hast, wäre ich da sehr dran interessiert! fxfxfx@gmx.de

Ich überlege übrigens ernsthaft ob es Sinn macht den Clean Kanal durch einen EF86 Kanal (wie beim Phoenix, DC-30) zu ersetzen. Dann ist zwar eine Triode ungenutzt, aber sowas ist ja nicht weiter tragisch. Der Heizstrom von etwa 4,4A sollte auch ausreichen (beim W* Trafo 5,2A bei 6,3V). Ich glaub das wär ne coole Sache...   :devil:

Gruß!
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: eddy33 am 21.01.2013 17:44
Falls jemand Interesse hat,
Ich habe meinen original HotCat30R mal aufgeschraubt und nachgeschaut, wie der Tone Schalter im Clean Kanal realisiert ist.

Gruß Eddy
Titel: Re: BadHotSnake - Step-by-Step-Baubericht (BadCat HotCat Clone)
Beitrag von: carlitz am 22.01.2013 09:52
Danke für den Plan.

Ein Gesamtplan wäre auch toll, wenn Du diesen aus dem richtigen Amp abzeichnen könntest und zur Verfügung stellst.