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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Wuffenberg am 14.02.2018 15:36

Titel: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 14.02.2018 15:36
Servus miteinander,
es ist ja nun schon eine Weile her, dass ich etwas gepostet habe, und mein letzter Thread zu Time Bomb IV ist ja offenbar sehr viel gelesen worden.
Seit meinem Umzug von Moskau nach Mumbai bin ich erst jetzt wieder zum Basteln gekommen, und da ich keinen Bassamp habe, ist es jetzt also an der Zeit, einen zu bauen :)

 
Zu den Spezifikationen:

- Ausgangsleistung ca 250W
- Zwei 125W Sendepentoden GK-71 in der Endstufe als Push-Pull
- Mein Pentodyn als Phase Inverter, aufgebaut mit einer 6P7S (4 davon werkeln in der Endstufe von TB IV:)
- Vorstufe mit Pentoden, evtl die schönen goldenen Coke Bottle 2K2M mit 2V Heizspannung
- Kompressor mit Anzeige der Kompression mittels magischem Auge
- Einfache TMB Klangregelung
- nur eher simple Bauelemente, nix High End, kein Vodoo

Fetter Sound, hohe Leistung, unkonventionelles Design und niedrige Kosten als Designmaxime.

Die letzten 7 Tage habe ich an diesem Konzept gewerkelt. Die GK-71 sind ja noch nicht sehr oft in Audio Amps eingesetzt worden, sondern eher in Amateurradio Anwendungen oder eben professionell in Radar-oder Sendeanlagen. Also eine schöne Herausforderung! Problem bei den Teilen ist, dass sie direkt geheizt sind, also keinen direkten Katodenanschluss haben. Und ausserdem benötigen sie eine gigantische Heizleistung von rund 60W (!!) - 20V und 3A. Pro Röhre!

Aufgebaut sind nun bislang eine 6SJ7 Pentode als erster Verstärker, danach folgt die wunderschöne 6P7S als Pentody Phaseinverter, und danach die beiden GK-71 in Push-Pull. Anodenspannung liegt derzeit bei 850V, ebenso liegen die Schirmgitter der GK-71 an dieser Spannung. Der fixed Bias ist bei -110V.

Als Ausgangstransformator nutze ich derzeit einen russischen Ringkern-Netztransformator, errechnetert Ra=1,9k (Andode zu CT). Ein Hammond AÜ wäre natürlich besser, aber mit 260Euro recht teuer. Und erstmal sehen, wie sich der Toroid so schägt. Bislang schauts gut aus.

Mit den oben genannten Werten komme ich aktuell auf 140W, nicht schlecht für einen Versuchsaufbau nach einer Woche.  :laugh:

Als nächstes soll aber der Powertransformer gegen eine wesentlich stärkere Variante getauscht werden, die Anodenspannung wird noch steigen :devil:

Ich habe heute ein kurzes Video zum Testaufbau hochgeladen, wenn ihr mal reinschaun wollt:

Time Bomb V - 250W Bass Amp with Radio-/Radar Pentodes GK-71 (https://youtu.be/MY5A7rVC4DM)

Grüsse,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 14.02.2018 16:45
Moin Tom,

Willkommen zurück!
Video schaue ich mir heute Abend mal an. Bin gespannt.

Gruss
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: sev am 14.02.2018 18:29
 :topjob:
Ich bin schon aufs passende Gehäuse gespannt.
Grüssle,
Stefan
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: orange1969 am 14.02.2018 20:13
Mahlzeit,

fette Röhren und das zur Fastenzeit  ;D
Aber Scherz beiseite.
Von der GK71 hätte ich vor 5 Jahren einen Karton günstig erwerben können - habe es aber nicht getan, weil ich nirgendwo hochauflösende Darstellungen der Pentodenkennlinien gefunden habe.

Aber jetzt bin ich furchtbar neugierig !
1. Bei der GK71 und der GM70 scheint's nur die aus den Foton-werken und aus den Ulyanovsk-werken zu geben. (Vielleicht noch Svetlana ?) - Hast Du Ulyanovsk erworben ?

2. Warum das Ganze als Pentoden verschaltet ? Die Kennlinienfelder in Triodenschaltung versprechen hochgradige Klirrarmut ?

3. Warum die GK71 und nicht die GU13 ?

4. Hast Du irgendwo die Kennlinien für Pentodenbetrieb ? Oder wird's ein Projekt nach Gehör ?

5. Schirmgitter im Pentodenbetrieb an 850V ? Die Datenblätter gehen nur bis 400V...
Große Bitte: Ich will unbedingt wissen, wie lange die Röhre das aushält und ob's knistert oder sonstwie Probleme gibt.

6. Also das mit den 850V am Schirmgitter ... Wo hast Du denn die Röhren her ? Bin fast soweit, daß ich mir auch ein Paar beschaffe .

Mein Respekt zu diesem Versuchsaufbau !

Grüße aus Bayern
orange1969
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 17.02.2018 15:13
Danke euch! Und Sev, Gehäuse kommt ganz zum Schluss (oder nie)...

Hi orange, uff eine Menge Fragen. Mal sehen:

1. Bei der GK71 und der GM70 scheint's nur die aus den Foton-werken und aus den Ulyanovsk-werken zu geben. (Vielleicht noch Svetlana ?) - Hast Du Ulyanovsk erworben ?

Hm, also das Logo erinnert an das Winged C, allerdings ist da ein V oder so was drin. Und trotz Originalkarton leider kein Beipackzettel. Also ich tippe auf Ulyanovsk. Ob das nun gut ist oder schlecht?


2. Warum das Ganze als Pentoden verschaltet ? Die Kennlinienfelder in Triodenschaltung versprechen hochgradige Klirrarmut ?

Hrmpf, also bitte! Mr.Wuff ist Pentodenfan!!! Und lässt es klirren!!
Nächste Frage bitte ;D

3. Warum die GK71 und nicht die GU13 ?

Hm, GU13 sagt mir nichts, ich habe hier noch ein Paar GMI-83, aber die wollen noch mehr Anodenspannung, da wurde es mir zu heikel...


4. Hast Du irgendwo die Kennlinien für Pentodenbetrieb ? Oder wird's ein Projekt nach Gehör ?
5. Schirmgitter im Pentodenbetrieb an 850V ? Die Datenblätter gehen nur bis 400V...
Große Bitte: Ich will unbedingt wissen, wie lange die Röhre das aushält und ob's knistert oder sonstwie Probleme gibt.


Ich habe mal ein Kennliniendigramm angehängt. Die 800V an g2 sind erstmal ein Test, bislang ist der Gitterstrom dort vernachlässigbar klein. Und da die GK-71 ein Nachbau der 813 ist, und diese laut RCA Datanblatt bis 1100V an g2 erlaubt, seh ich das -bislang- als unkritisch. Wenn mein Design 250W erreicht, will ich Ug2 mal soweit verringern, wie möglich.


6. Also das mit den 850V am Schirmgitter ... Wo hast Du denn die Röhren her ? Bin fast soweit, daß ich mir auch ein Paar beschaffe .

Tja das ist noch aus meiner Moskau Zeit, da habe ich die von einem lokalen Händler beschafft. Er hat aber auch eine Website, kann ich dir per PN mitteilen. Im TT Shop wirds die ja wohl nicht geben...

Greetings, Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 17.02.2018 15:23
Hurraaaaa, es kommt was raus!! Hab heute mal meinen Bass und ein 4x12 Cabinet drangehängt,
und jaaaa die allerersten Töne kommen schon raus!!  :guitar:

Wer live dabei sein will:

Time Bomb V - 250W Bass Amp (2) First live sounds on GK-71 (https://youtu.be/ve6X-Ay1ZSc)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: orange1969 am 17.02.2018 20:06
Astrein  :topjob:
Und danke für die Kennlinien.
Ist zwar im Ua/Ia-Diagramm etwas dünn unter 100mA aber mal sehen...
Bin schon neugierig auf's nächste Video.
LG
Orange1969
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 18.02.2018 15:56
Also die ganzen Störgeräusche gestern im 2.Video kamen aussschiesslich von dem blöden Equalizer! Blöde Transistortechnik, boooo..... Den hab ich heute mal entfernt, und siehe da, der Amp hat fast keine Nebengeräusche. Kein Rausch, fiep, brizel, sirr 

Dafür ist mir aufgefallen, dass die Aussteuerung am LS noch nicht ganz symmetrisch ist. Da muss der Bias wohl für jede Röhre einstellbar gemacht werden, was mit meiner aktuell verbauten Kaskade nicht geht (das Teil ist zu schwach). Also muss ein kleiner Trafo her. Hab da noch ein Steckernetzteil rumfliegen, das 9V liefert. Dies back-to-back an die 5V Heizspannung angeklemmt sollte so um die -110V liefern, mit ein paar mehr mA im Kreuz.
Ausserdem driftet der Arbeitspunkt noch zu sehr, weil die Gitterableitwiderstände (bzw die verwendete Bias Kaskade) zu gross sind. So laden sich die g1 der Endröhren beim Spielen zu stark von selbst negativ auf, und der Amp steuert sich so selbst in den Leerlauf. Naja, das sollte dann mit dem neuen Biasnetzwerk kein Problem mehr sein.

Greets, Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.02.2018 19:00
Hi Orange,

ich habe mal die Ia/Ua Kennlinie in Richtung höherer Spannungen an g2 extrapoliert - siehe Anhang. Was an der Original Kennlinie interessant ist, dass sie für positive Spannungen an g1 angegeben ist. So was geht ja eigentlich nicht, weil dann Gitterstrom fliesst. Ich hatte genau dieses nicht bedacht. Mein Pentodyn sollte schön um die -50V symmetrisch mit 200V peak to peak aussteuern, so dass ich quasi zwischen -150 und +50V an Ug1 liege. Aber das geht ja gar nicht, denn ab 0V beginnt Gitterstrom an g1 zu fliessen und killt mir die positive Amplitude.

Deswegen versuche ich jetzt mittles höherer Ug2 (wie gesagt, 800V), die Kennlinie nach links zu verschieben. Wenn ich dann einen Bias von -150V wähle und mit 200Vss aussteuere, müsste es einen Anodenstrom bis zu 600mA geben.
Allerdings steigt zZt noch der Gitterstrom an g2 zu stark an, so dass sogar die üppig erlaubten 25W überschritten werden (ich konnte das Gitter 2 glühen sehen. Spektakulär, aber ungesund für jede Röhre...).

Meine Hoffnung beruht nun auf einem neuen Netztrafo, der eine deutlich höhere Anodenspannung erlaubt, so dass Gitter2 wieder entlastet wird.


Viele Grüsse, Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.02.2018 15:58
Also, irgendwie klingt das doch schon vielversprechend:

Time Bomb V - 250W Bass Amp (3) A little bit of riffing (https://youtu.be/emkHLMNjH7w)

Ist ja nur die Endstufe, Vorstufe fehlt noch komplett. Hab nur einen Kompressor (ACOM2) in den Signalpfad mit reingehängt.

Was meint ihr?

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: orange1969 am 22.02.2018 21:57
... Was meint ihr?
Guten Abend,
ja es wird immer bässer.
und danke für die Extrapolation der Kennlinien.
Schönen Abend noch
orange1969
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 22.02.2018 23:40
Krass. Vor allem die Heizleistung - die 4 KT88 in meinem Mywatt verbraten "nur" 40W... zusammen.

Aaaber - was willste denn als Lautsprecher? 4 Oberton 15L? Oder bässer 4x18 ?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 23.02.2018 07:49
Hi Beate!

Die Tests laufen zZt über eine Marshall 1960B 4x12 mit 300W (sind 75W Celestion drin). Die Box habe ich  von 16 auf 4 Ohm umschaltbar gemacht, auf 4 Ohm klingt die m.M.n. besser. Das Teil rasselt, rappelt und resonanzt aber ganz nett bei den Bass Tieftönen, obwohl ich alle Schrauben nachgezogen habe. Naja, ist halt alt (1989) und aus prominentem Vorbesitz (Thrash Legende Tankard).

Dann habe ich noch zwei PA Boxen mit jeweils 2x12, 400Watt, 8 Ohm. Vielleicht bring ich heute mal eine davon hoch in den Workshop, die sind halt ends schwer, und mein Kreuz bedankt sich  :'(
 
Mein Traum wäre sicher eins der berühmten Ampeg 8x10, aber man muss ja auch nicht alles haben....

Was für Boxen spielst du über deine Dynacords bzw MyWatts?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 23.02.2018 23:23
TL606-artige mit Oberton 15L400 (einem Nachbau des EV15L, genau wie dieser massive 6% Wirkungsgrad), und nicht allzu teuer. Bereits der Dynacord braucht 2 davon, wenn ich ihn ausfahren können möchte.

Über die Dinger ist bereits ein Epiphone Valve Junior richtig laut...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 26.02.2018 10:47
Ein neues Video ist hochgeladen. Diesmal zum aktuellen Designstand, wichtigen Parameter und Lastmessung mit Ermittlung eines passenden Raa:
Time Bomb V - 250W Bass Amp (4) Status and Design Parameters (https://youtu.be/BtPNgI85ph4)

Aktuelle Werte sind

1000V... ein kribbeliges Gefühl  >:D

Greets,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 26.02.2018 14:04
Da möchte ich doch mal ein deutliches Mhmm einwerfen...

M.E. wird durch den Netztrafo vor allem der nutzbare Frequenzbereich begrenzt, weniger aber die erzielbare Leistung.

Und dann wären 140 W bei 1000V Anodenspannung eine äußerst magere Ausbeute. Vergleich das mal mit den 200 W, die man aus EL34 im beinahe-B-Betrieb herausbekommt, also Röhren, die als Pärchen "gerade mal" 50 mA liefern.
Mit anderen Worten: bereits mit der derzeitigen Stromversorgung sollte die Endstufe in die Gegend der avisierten Leistung kommen.

An Deiner Stelle würde ich erstmal auf dem Papier und - falls Du halbwegs brauchbare Modelle für die Röhre oder für die 813 auftreiben kannst - mit Spice die Angelegenheit durchspielen. Auch auf dem Papier sind ja Leistungsabschätzungen möglich.

Ich würde mich auch damit beschäftigen, die Röhren zumindest ein wenig in den Gitterstrombereich hinein zu fahren. (Ist das bei Sendepentoden nicht eh gang und gebe?)
Du verwendest doch eine Leistungspentode als PI. Die sollte das doch können.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Striker52 am 26.02.2018 14:09

1000V... ein kribbeliges Gefühl  >:D


Kurz vorm Einsetzen von Gammastrahlung  :devil:

Gruß Axel
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 26.02.2018 21:20
Für einen fetten Bassamp der in AB2 laufen können soll/muss würde ich einen Interstage-Übertrager in Betracht ziehen als PI, im einfachsten Fall auch unsymmetrisch besendet. Das drückt mE einfach mehr als jeder PI mit Koppelkondensatoren. Gegenkoppeln ist dann aber nicht/schwieriger, und die Endstufen deshalb auch besser als Trioden auslegen, drückt trotzdem mindestens genauso wie die gleichen Rohre als Pentoden an der gleichen Supply und ist subjektiv keineswegs leiser. Selbst mit Röhren die eigentlich nicht wirklich für AB2 gedacht sind, in meinem Fall waren es EL34.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.02.2018 11:02
M.E. wird durch den Netztrafo vor allem der nutzbare Frequenzbereich begrenzt, weniger aber die erzielbare Leistung.

Bis wohin geht denn ein Bass runter? Unter 50 Hz dürfte ja nicht mehr viel sein, und das ist ja auch der Wert von Netzspannung. Aber das dieser als OT benutze NT nicht das Wahre ist, stimmt. Vermutlich etwas schwache Induktivität und daher zuviel Verluste.


Und dann wären 140 W bei 1000V Anodenspannung eine äußerst magere Ausbeute. Vergleich das mal mit den 200 W, die man aus EL34 im beinahe-B-Betrieb herausbekommt, also Röhren, die als Pärchen "gerade mal" 50 mA liefern.
Mit anderen Worten: bereits mit der derzeitigen Stromversorgung sollte die Endstufe in die Gegend der avisierten Leistung kommen.
An Deiner Stelle würde ich erstmal auf dem Papier und - falls Du halbwegs brauchbare Modelle für die Röhre oder für die 813 auftreiben kannst - mit Spice die Angelegenheit durchspielen. Auch auf dem Papier sind ja Leistungsabschätzungen möglich.
Ich würde mich auch damit beschäftigen, die Röhren zumindest ein wenig in den Gitterstrombereich hinein zu fahren. (Ist das bei Sendepentoden nicht eh gang und gebe?)
Du verwendest doch eine Leistungspentode als PI. Die sollte das doch können.

Ja Bea, richtig, das sehe ich ja auch so, die 100..140W sind (bislang) nur etwa die Hälfte der anvisierten Leistung. Leider gibt es zu den GK-71 eben nur die zwei unscharfen Ia/Ua Diagramme, die auch unseren orange1969 abgeschreckt haben, mehr leider nicht. Also keine Simulation möglich (abgesehen davon bin ich nicht so der Theoretiker..). Ausserdem bin ich hier in Mumbai und vorher in Moskau auch auf das angewiesen, was der lokale Markt an Transformatoren etc anbietet. Importsteuer für ausländische Produkte (zB Hammond Übertrager) liegt bei rund 50%, glucks. Dazu kämen noch Transportkosten, scheidet also aus....

Gestern ist aber zumindest mein neuer Netztrafo angekommen, den ich hier bei einem lokalen Trafowickler habe anfertigen lassen. Damit sollte die Anodenspannung auf 1250V hochfahren. Nicht erschrecken - die GK71 können bis 2250V ab. Sobald dann ein vernünftiger Raa ermittelt ist, möchte ich einen passenden custom OT anfertigen lassen.
 
Und ja, die Gitter sollen ruhig etwas Strom ziehen, allerdings sind die Angaben zur Verlustleistung sehr unterschiedlich. Das 813 Datenblatt sagt max 2mA (so wenig!) im Ruhezustand. Die Russen erlauben dagegen 25W an g2, ohne weiter zu spezifizieren, in welchem Betriebszustand. Sind halt wortkarg by nature  ;)
 
Für einen fetten Bassamp der in AB2 laufen können soll/muss würde ich einen Interstage-Übertrager in Betracht ziehen als PI, im einfachsten Fall auch unsymmetrisch besendet. Das drückt mE einfach mehr als jeder PI mit Koppelkondensatoren. Gegenkoppeln ist dann aber nicht/schwieriger, und die Endstufen deshalb auch besser als Trioden auslegen, drückt trotzdem mindestens genauso wie die gleichen Rohre als Pentoden an der gleichen Supply und ist subjektiv keineswegs leiser. Selbst mit Röhren die eigentlich nicht wirklich für AB2 gedacht sind, in meinem Fall waren es EL34.

Das mit dem Übertrager ist nochmal eine Idee, der hat ja sehr geringen Innenwiderstand und müsste wirklich gut treiben. (Obwohl ich natürlich gerne meinen Pentodyn weiter einsetzen möchte). Triodenschaltungen dagegen kommen bei mir karegorisch nicht zum Einsatz. Nicht dass ich was dagegen hätte, aber mein Markenzeichen sind numal Pentodendesigns, das macht's ja spannend  :)

Danke erstmal für eure Comments und Anregungen, weiter so!

Greets,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.03.2018 11:37
Ich glaub ich habe das Problem gefunden, warum die Leistung bislang eher überschaubar ist. Es scheint tatsächlich an dem als AÜ genutzen NT zu liegen.

Nominell hat das Teil 
1 x 230V~ (nicht genutzt)
2 x 320V~, 0,2A (in Reihe geschaltet als Anodenwicklungen, Mitte als Centertap)
Sekundär 6V~ 3A, 6V~ 3A (in Reihe geschaltet als Sekundärwicklung in Richtung Lautsprecher, vergleichbar mit dem 8 Ohm Abgriff)
Ü=53 (320+320 zu 6V+6V)


Hab das Teil heute mal separat getestet, insbesondere für Spannungen und Stöme, die ausserhalb der Spec liegen. Die 320V Wicklung an ein regelbares Hochspannungsnetzteil (AC) geklemmt. Spannung hochregeln, Primärstrom und Sekundärspannung messen:
 
Bis zu den spezifizierten 320V~ klappt auch alles prima. Was auf der Primärseite reingeht, wird brav auf der Sekundärseite auch rausgegeben, praktisch ohne Verluste (auch unter Last). Aber sobald die Primärspannung über 380V~ rausgeht, zieht die Primärseite  bereits Strom auch ohne jede sekundäre Last: bei 400V~ sind das schon 50mA! Danach steigt die Stromaufnahme dramatisch an, bei 430V~ sind es bereits 500mA!

Das wusste ich nicht, dass ein Trafo bei primärer Überspannung auch ohne Last dann deutlich Strom zieht....

Aber da bei TB V natürlich hohe Anodenwechselspannungen von über 500Vss auftreten, brauche ich mich nicht zu wundern, dass ein erheblicher Teil der Leistung so offenbar in Trafoverlusten verbraten wird. Also muss zunächst mal ein neuer brauchbarer OT her.  :-\
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 1.03.2018 22:07
Das wusste ich nicht, dass ein Trafo bei primärer Überspannung auch ohne Last dann deutlich Strom zieht....
Ja, denn ohne Last ist der Worst-Case, weil der Primärstrom ist rein induktiv. Die ganze Energie wandert als Blindleistung in die Ummagnetisierung des Kerns, und wenn der nichts mehr aufnehmen kann (und er muss alles aufnehmen, weil hinten nimmt ihm keiner was ab) dann bricht die Induktivität ein --> Impedanz fällt genau auf der Spitze der Spannungskurve und wird ohm'scher, somit stark überproportional ansteigender Ruhestrom. Helfen tun v.a. mehr Windungen und auch mehr Eisen, kostet Geld, deswegen sind Netztrafos meist so knapp wie möglich gewickelt, sodass dieser sog. "Exiting Current" bei Nennspannung gerade noch tolerabel, wenn auch meist schon überproportional, angestiegen ist.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: darkbluemurder am 2.03.2018 10:32
Hallo,

sehr interessantes Projekt! Ich beschäftige mich derzeit auch vermehrt mit Amps für den Bassgebrauch, bleibe derzeit aber noch im Bereich kleiner gleich 100W.

Bei der anvisierten Leistung wird das evtl. gar nicht so einfach, das mit nur einem OT zu stemmen. Ich würde daher auch zwei OTs parallelgeschaltet in Betracht ziehen.

Viele Grüße
Stephan

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.03.2018 18:55
Danke George, das war eine gut verständliche Erklärung!

Und hi Stephan, mit was für Röhren planst du denn bei deinem Amp Projekt? Auch irgendwas Exotisches?

Bei der anvisierten Leistung wird das evtl. gar nicht so einfach, das mit nur einem OT zu stemmen. Ich würde daher auch zwei OTs parallelgeschaltet in Betracht ziehen.

Daran habe ich auch schon gedacht. Allerdings müsste es in Serie sein, weil ein OT ja offenbar die Spannung nicht umsetzen kann. Aber ob das auch wirklich funktionert? Ich will es morgen mal testen. Heute habe ich nochmal das Netzteil überarbeitet, so wie auf dem angehängten vorläufigen Schaltplan (wie gesagt, Gesamtamp noch immer ohne Klangregelung etc..). An der Anode sind nun 1250V DC und die Schirmgitter laufen mit 750V.
Mittlerweile ist sogar ein russisches Datenblatt aufgetaucht (s.Anhang, rechtes Diagramm), dass den Anodenstrom in Abhängigkeit von der Spannung am Bremsgitter (!) angibt. Habt ihr sowas schonmal gesehen? Folglich hab ich den Trimmer P14 miteingebaut, mit dem nun die Bremsgitterspannung zw. Null und rund +120V einstellbar wird. Mal sehen,  was das bringt....

 :gutenacht:

 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Holzdruide am 3.03.2018 19:29
Hallo

Mittlerweile ist sogar ein russisches Datenblatt aufgetaucht (s.Anhang, rechtes Diagramm), dass den Anodenstrom in Abhängigkeit von der Spannung am Bremsgitter (!) angibt. Habt ihr sowas schonmal gesehen? Folglich hab ich den Trimmer P14 miteingebaut, mit dem nun die Bremsgitterspannung zw. Null und rund +120V einstellbar wird. Mal sehen,  was das bringt....

Hans Georg hat in Seinem Bassprojekt etwas dazu geschrieben und auch umgesetzt, das holt in der Tat noch mehr aus den Möhren

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15722.90.html

Textauszug aus     Antwort #94

7. Versorgung von G3 mit +10 V . Diese interessante Variante habe ich im diyaudio forum gefunden:
   Eine Spannung an G3 von 10-15V ermöglicht eine etwas weitere Durchsteuerung der Röhre
   und damit etwas mehr Ausgangsleistung. Ich habs in der Praxis verifizieren können.
   Hier ist der Link:
   http://www.diyaudio.com/forums/tubes-valves/160240-suppresor-grid-used-feedback-3.html#post2071537,
   Bild 1 G3=0V, Bild 2 G3 =14V. Die Antwort von Wavebourne (GU50 Guru) war der Anlass für mich, es auszuprobieren.

Gruß Franz
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 3.03.2018 20:58
Positive G3-Vorspannung, interessant! Wird man schon vorsichtig mit sein müssen, damit es die G2's nicht mit zuvielen Rückprallelektronen aufheizt. Ich kenne bisher nur den Fall einer negativen Vorspannung, um eben die Schirmgitter bei Dauerclipping besser zu schützen... mit ~300W Power an lauten Speakern eher ein Schreibtischargument bei normalem Umgang...
Die unkonventionellen Tips vom Anatoliy ("Wavebourn") sind immer Gold wert, das ist echt ein Crack und ein cooler Typ.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 4.03.2018 18:13
Danke Franz, du hast ja echt ein Super Gedächtnis!

Hab heute mal ausprobiert, was zB Ug3=50Volt im Gegensatz zu 0V macht, der Einfluss ist aber fast nicht messbar. Vielleicht komm ich da aber nochmal bei der Feinabstimmung zurück.

Dann hab ich mal meine Trafokiste nach einem passenden Übertrager durchgeflöht (statt dem Pentodyn PI), der sollte ja ungefähr 1:1 haben und sekundärseitig zwei phasenverschiedene Wichlungen. Aber leider nix Passendes gefunden. Somit ist das Thema auch erstmal geerdet und der Pentodyn PI bleibt. 

Anschliessend habe ich viel Zeit damit vertrödelt, mal zwei OTs einzusetzen. Aber sowohl das serielle als auch das parallele Schalten zweier identischer Trafos hat nix gebracht, eher wurde es sogar noch weniger Leistung. Naja Versuch macht kluch...

Aber nun ist mit Ua=1250V und Ug2=750V die Leistung immer noch nicht da, und die Endröhren wollen partout nicht über 300mA liefern. Also mal getestet, wie stark die Heizspannung die Emission beeinflusst. ZZt heizen die Röhren mit 18V~ statt 20V (DC), aber auch mit 20V~ (mit Hilfe eines weiteren Trafos) ändert sich am Anodenstrom .. NIX...

In meiner Ratlosigkeit hab ich dann mal eine statische Ia/Ug1 Kennlinie der GK-71 aufgenommen:
    Ua=500V
    Ug3=50V
    Ug2=300V
    Ug1 von -40 bis +40V durchgefahren
und den Katoden- bzw Anodenstrom aufgeschrieben. Mit dem Datenblatt verglichen. Und fast vom Stuhl gefallen  :facepalm:
Bei -40V siehts noch ok aus, Strom soll/ist liegt bei 70mA.
Bei Ug1=0V dagegen schwärmt das Datenblatt von satten 220mA, meine Messung ergab aber nur 160mA.
Und bei +40V träumt die GK71 von 420mA, während ich nur 225mA messe!! Ja halleluyah! Gibts das?

Also kein Wunder dass Time Bomb V nicht losgaloppiert...wenn die Hälfte des versprochenen Anodenstroms fehlt.

Aber woran kann das liegen?? An der Tatsache, dass ich mit AC statt DC heize? Und die Katode über zwei an die Heizwicklung angeschlossene 44 Ohm Widerstände bilde (remember, die GK-71 ist direkt geheizt. Katode muss also an der Heizwendel angeschaltet sein.)?

Oder hat jemand eine Idee? Mach ich was falsch beim Messen?

 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: _peter am 4.03.2018 18:25
Also ich finde das Vorhaben prinzipiell ja spannend,

aber dieser fragwürdige Aufbau und das ganze bei den Spannungen... Alles schön auf juTube, wo es gleich welche nachbauen wollen, die noch unbedarfter sind.

Ich habe selbst kaum Erfahrung mit Senderöhren und Spannungen über 800V, aber wenn man schon mit Senderöhren arbeitet, sollte man sich der Gitterstromproblematik und damit der Frage nach dem Treiberaufwand schon bewusst sein. Es gibt doch einen Grund, warum nicht einfach jeder ne fette Senderöhre statt KT88 und co nimmt, um mehr Leistung zu erzielen.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 4.03.2018 18:37
Hi Peter, wie gesagt das ist ja nur das Test Board, und kein final Design. Dazu sei auch gesagt, dass kritische Spannungsteile doppelt und teilweise dreifach isoliert sind. Das muss für den Labortest reichen.
Wenn einer auf Youtube das nachbauen will, bitte sehr. Muss jeder für sich selbst einschätzen. Ich hab sicher ne Menge Respekt vor der Spannung...

Das aktuelle Problem ist, dass sogar bei Ug1=+40V (also mit Gitterstrom) die Röhre nicht das liefert, was im Datenblatt versprochen ist. Und das ist nun zu erforschen, warum.

Naja, und warum nimmt nicht jeder ne fette Senderöhre? Weils mit der EL34 oder der KT88 einfacher ist. Aber einfach ist auch langweilig  ;)

VG, Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 5.03.2018 00:20
Liegen denn wirkliche +40V zwischen G1 und Kathode an, also direkt gemessen? Weil im Moment hast du 22R Degeneration...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: darkbluemurder am 5.03.2018 09:12
Und hi Stephan, mit was für Röhren planst du denn bei deinem Amp Projekt? Auch irgendwas Exotisches?

Hallo,

das wird eher unspektakulär - wahrscheinlich ein Quartett KT88.
Derzeit teste ich in kleineren Amps ("kleiner" = kleiner gleich 100W), welche Vorstufe mir für Bass gut gefällt. Bislang hat Hiwatt die Nase vorn.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 5.03.2018 15:58
Liegen denn wirkliche +40V zwischen G1 und Kathode an, also direkt gemessen? Weil im Moment hast du 22R Degeneration...

Well noticed, George! Allerdings fallen an den Katodenwiderständen bei 200mA nur 4.4V ab, die hab ich aber schon abgezogen.

Aber einen anderen Widerstand hab ich nicht berücksichtigt, und zwar den 5.6k Gridstopper an g1. Im Normalfall fällt über den ja gar keine Spannung ab, solange ich die Endröhre leistungslos (dh ohne Gitterstrom, B1 Betrieb) ansteuere. Hier aber war es ja gerade ein Test *mit* g1 Gitterstrom. Tatsächlich fallen da bei positiver Ug1 doch etliche Volt ab.

Daraufhin habe ich die Messung nochmal ohne g1 Gridstopper wiederholt und der GK-71 mal richtig Dampf gemacht. Bis +20V an g1 bleibt die Röhre ca 30% unter den Werten des Datenblatts (ich glaube, sie hat da so einen Kennlinienknick wie eine Tetrode). Erst ab +50V an g1 geht die Post ab. Bei
    Ua = +550V
    Ug3 = +50V
    Ug2= +250V
    Ug1 = +50V

ermittelt sich ein Andodenstrom von 420mA. Dabei fliessen rund 6mA g1 und 50mA g2 Gitterstrom.  Das entspricht 0.3W an g1 und rund 12W an g2. (g2 ist bis 25W spezifiziert). Ig2 ist in etwa 10% des Andodenstroms, also ein normaler Wert für eine Pentode.

Wenns interessiert, kann ich hier das gesamte Messprotokoll mal posten...

Tja und was für Schlüsse sind nun daraus zu ziehen?
a) Mehr Strom und damit mehr Ausgangsleistung gibts also entweder durch hohe Treiberleistung an g1, zB mittels Interstage Übertrager (wie von George vorgeschlagen), also Gegentakt B2 Betrieb.
b) Oder eben hohe Anodenwechselspannung mit eher moderatem Strom in Gegentakt B1.

Da mein Netztrafo nun 1250V kann, werde ich mit b) weitermachen. Dazu muss aber auf jeden Fall ein neuer OT her. Kann mich die nächsten Tage also mit dessen Dimensionierung beschäftigen, ist ja nicht ganz simpel.

Aber solange der Anodenstrom kleiner als 200 mA bleibt, krieg ich die 250 Watt damit trotzdem wohl nicht hin, fürchte ich.... :'(

Und Stephan: 4xKT88 ist ne gute Wahl, auch optisch.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 5.03.2018 21:17
Hi,
ich würde wohl b) nehmen an deiner Stelle... mit dem leben was man halt hat, und wenn es nur 170 gute, zuverlässige Watts werden dann ist's auch gut, d.h. das Ding konservativ auslegen, schön clippend und "100% vollgasfest" (Leerlauffest ebenso, was nicht ganz trivial wird mit 1200V).
M.E. reichen 150W gute Röhrenpower mit den richtigen Speakern immer dick aus auch gegen den lautesten Drummer oder 15 Bläser ;-]
Viel Spaß!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 6.03.2018 03:11
auch so, die 100..140W sind (bislang) nur etwa die Hälfte der anvisierten Leistung. Leider gibt es zu den GK-71 eben nur die zwei unscharfen Ia/Ua Diagramme, die auch unseren orange1969 abgeschreckt haben, mehr leider nicht.

Sicher?

http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/018/g/GK71.pdf ?

Es geht doch um diese Röhre, oder irre ich mich da?


Zitat
. Das 813 Datenblatt sagt max 2mA (so wenig!) im Ruhezustand. Die Russen erlauben dagegen 25W an g2, ohne weiter zu spezifizieren, in welchem Betriebszustand.

Mhmm, das scheinen aber doch ziemlich unterschiedliche Röhren zu sein? Die eine offenbar ne Pentode, die andere ne Tetrode ...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 6.03.2018 03:20
das wird eher unspektakulär - wahrscheinlich ein Quartett KT88.
Derzeit teste ich in kleineren Amps ("kleiner" = kleiner gleich 100W), welche Vorstufe mir für Bass gut gefällt. Bislang hat Hiwatt die Nase vorn.

Mit der Zeit komme ich ein wenig von der reinen Hiwatt-Lehre ab - so gern ich meinen Mywatt spiele, so sehr wünsche mir immer wieder mal, bei Bedarf auch einen etwas stärker komprimierten Sound fahren zu können. Das ginge auch mit einem Hiwatt. Allerdings müsste man dann den Arbeitspunkt der 2. Stufe etwas anders wählen.

Ach so: und dann natürlich zwei unabhängige Kanäle, einschließlich unabhängiger Mastervol.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 6.03.2018 10:52
Hi,
ich würde wohl b) nehmen an deiner Stelle... mit dem leben was man halt hat, und wenn es nur 170 gute, zuverlässige Watts werden dann ist's auch gut, d.h. das Ding konservativ auslegen, schön clippend und "100% vollgasfest" (Leerlauffest ebenso, was nicht ganz trivial wird mit 1200V).
M.E. reichen 150W gute Röhrenpower mit den richtigen Speakern immer dick aus auch gegen den lautesten Drummer oder 15 Bläser ;-]
Viel Spaß!

Danke für deine aufmunternden Worte, George! Schaun wir dann mal, wieviel Power schlussendlich bei rauskommen. Bei Time Bomb IV gabs ja auch einen gewaltigen Leistungssprung nach längerer Untersuchung.

http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/018/g/GK71.pdf ?
Es geht doch um diese Röhre, oder irre ich mich da?

Hey Bea, cool da hast du eine bessere Datenblatt-Kopie gefunden als ich! Danke! Ich hatte nur ein etwas unscharfes gif. Und ja, genau um die Röhre gehts.
Die 813 ist praktisch das Gleiche, nur Sockel / Pinout ist anders, und nur halbe Heizspannung (10V statt 20V). Beides sind Pentoden.

Ansonsten gibts noch nix Neues. Heute abend will ich mal die Anodenwechselspannung im Lastbetrieb am Oszi messen. Und ja klar, bin ich vorsichtig  (es kommen 1:100 Spannungsteiler zum Einsatz).

Zu euren Hiwatts und Mywatts kann ich leider gar nix sagen. Bin ja kein Basser. Der ideale Bass Sound ist für mich von Steve Harris auf dem ersten Iron Maiden Album, zB auf Prowler (https://www.youtube.com/watch?v=nCViwXz7zAM) oder dem Titelstück Iron Maiden (https://www.youtube.com/watch?v=QJDcVj3FTZ4) . So geil, so knackig. Absolut perfekt IMHO! Und so wird TB5 auch klingen...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 6.03.2018 11:33
Zu euren Hiwatts und Mywatts kann ich leider gar nix sagen. Bin ja kein Basser.

Die sind zwar momentan wohl eher bei den Bassern beliebt, aber eigentlich Gitarrenverstärker. Sowas wurde u.a. von The Who und von Pink Floyd eingesetzt. Und es gibt auch "High Gain"-Varianten... aber das war ja nur ein kurzer Themenabschweif.

Die Endstufen haben halt den Vorteil, dass die Trafosätze handelsüblich sind.

Zurück zum Thema: so aus dem Bauch heraus frage mich schon, warum bei diesen Röhren so große Lastwiderstände erforderlich sind - immerhin etwa ein Faktor 10 gegenüber einem Trafo für 4 KT88. Die können doch so viel Strom liefern, dass man da eher kleine Lastwiderstände erwartet. Vorausgesetzt, man kann die Röhren entsprechend aussteuern.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 6.03.2018 13:09
Hm, wenn der Strom höher wäre, ja. Aktuell ist es eher pro Röhre 1000V/200mA = 5000 Ohm (Ra). Raa im Gegentakt ist das Vierfache (oder?), somit 20k. Zumindest meine Lastmessungen haben das bestätigt.

Bei 400mA käme man auf (1250/0,4)*4=10k als Raa

Aber solange nicht klar ist, wie hoch der Strom nun sein wird, kann ich auch noch keinen OT wickeln lassen  :-\

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 6.03.2018 19:59
Mhmm, eine Pentode ist doch eine Stromquelle. Ihr Innenwiderstand ist groß gegenüber dem Ra (ohne zweites a, das sieht ja nur die zweite Gegentakthälfte). Und daher bestimmt  i.W. der Innenwiderstand der Pentode den fließenden Strom.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.03.2018 10:11
Naja, ich lass das Design jetzt erstmal ruhen, bis mein neuer Ausgangstransformator da ist. Der wird sekundär 6 Abgriffe haben, so dass ich impedanzmässig recht flexibel bin. Mit den Abgriffen können Raa-Lasten von 600 bis 60000 Ohm realisiert werden (der Sweet Spot dürfte zw 10k und 15k liegen).

Und was George freuen dürfte: ich habe auch einen custom Interstage Transformator designt und bestellt. Wicklungsverhältnis 1:(2+2). Der TB5 Schaltplan ist auch schon geändert (Version 4.0.0) so dass ich damit testen kann. Denn das Problem mit den GK71 Kennlinien ist der Knick bei Ua<500V, wenn die Schirmgitterspannung 750V beträgt.  Dh die Anode steuert voll aus, aber der Anodenstrom knickt einfach weg (rote Linie in angehängtem Diagramm). Ich denke, das ist der Effekt, den ich hier bei meinen Tests gesehen habe.
Bei einer Schirmgitterspannung von nur 400V sind die Ia/Ua Kennlinien viel sauberer (sehen viel mehr nach Pentode aus), und auch eine voll ausgesteuerte Anode lässt den Anodenstrom nicht einknicken (blaue Linie). Diese Kennlinien sind aber nur mit positiver (!) Spannung am Steuergitter zu erreichen, was mein mein Pentodyn natürlich nicht kann. Deswegen jetzt evtl doch der Versuch mit einem Interstage Transformator und Gitterstrom als Treiber....

Es bleibt spannend :)
Und danke again für eure Tips!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 8.03.2018 13:08
Und als Klangregelung?

In dieser Schaltungsumgebung könnte ich mir etwas einfaches vorstellen: einen semi-aktiven Höhenregler a la Gibson Gibsonette oder auch Klampfomat (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=3756.0;attach=8639) und eine Bassabsenkung über schaltbare Koppel-Cs a la Orange.

Falls die Gesamtverstärkung schon ausreicht, um Deine Endröhrenmonster durchzusteuern.

In einer Pentodenumgebung, die ja sehr hochohmig ist,  kann ich mir sowas allerdings generell ganz gut vorstellen
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.03.2018 14:36
Ha Bea du warst mal wieder die Schnellste :D

Also Vorstufe hatte ich ja schon im Eingangsthread erwähnt:

Zu den Spezifikationen:
...
- Vorstufe mit Pentoden, evtl die schönen goldenen Coke Bottle 2K2M mit 2V Heizspannung
- Kompressor mit Anzeige der Kompression mittels magischem Auge
- Einfache TMB Klangregelung

- nur eher simple Bauelemente, nix High End, kein Vodoo

Soundmässig soll die Endstufe already den knackigen "Steve Harris" Sound liefern, so dass die Vorstufe nicht so wahnsinnig viel den Klang formen muss. Das Soundtuning geht übrigens erstaunlich gut mittles Bias, etc. Ich hab da ein paar Versuche gemacht, was Ruhestrom und LS-Anpassung angeht. Im Idealfall klingts schon sehr 'knackig', aber bei anderen Bias-Werten (dh anderem Raa) wirds auch mal dumpf (oder was ich als plümo bezeichnen würde).

Der TMB Tonestack soll die Präsenz betonen. Wobei - welche Frequenzen beim Bass sind das? Der Bass hat doch ein Frequenzspektum von 40-300Hz (die reinen Saiten). Dazu kommen noch die Öbertöne (schönes Wort  ;D ), also vllt eine Anhebung bei 1000..2000Hz? Gut dass es den Duncan Tonestack Simulator gibt  :)

In dem Gibsonette Schaltplan seh ich übrigens nur einen Volume Regler, sonst nix?

VG Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 8.03.2018 18:27
Deshalb habe ich ja auch auf den Klampfomat verlinkt. Es gibt auch Versionen der Gibsonette mit einer einfachen Klangregelung. Die hatte Martin in den Klampfomat übernommen. Sie beeinflusst den Präsenzbereich, und sie ist so einfach, dass man sie ohne Simulation verstehen kann: Anhebung durch geschickt gewählten Katodenwiderstand, Absenkung durch einen stino RC Tiefpass.

Bässe haben übrigens grundsätzlich ein breiteres Frequenzspektrum als Gitarren, AUCH nach oben hin. Und die in der Praxis verwendeten *traditionellen" und einfachen Tonestacks sind ja auch die gleichen. In Frage kommen Fender oder Hiwatt, wenn es ein Mittenloch haben darf. Was ich bei Deiner Mucke für eher weniger nützlich erachte.

Nochmal zu den Endröhren: laut diesem Datenblatt ist die 813 eine Tetrode, und sie scheint auch höhere Anodenspannungen abzukönnen als die GK71: http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/079/8/813.pdf

Bei der von Dir avisierten Anodenspannung enthält das o.a. Datenblatt übrigens Beispiele für NFVerstärker, für Ua=1600V wird Raa von 9.3 kOhm vorgeschlagen.

Irgendwie erinnert mich der Unterschied zwischen den beiden an den Unterschied zwischen 6L6GC und KT77 - die sind ja bedingt gegeneinander tauschbar.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 9.03.2018 07:50
Bässe haben übrigens grundsätzlich ein breiteres Frequenzspektrum als Gitarren, AUCH nach oben hin. Und die in der Praxis verwendeten *traditionellen" und einfachen Tonestacks sind ja auch die gleichen. In Frage kommen Fender oder Hiwatt, wenn es ein Mittenloch haben darf. Was ich bei Deiner Mucke für eher weniger nützlich erachte.

Stimmt, das Mittenloch ist nicht brauchbar für meine Soundvorstellungen. Theoretisch reicht ein Bass- und ein "Präsenzregler" aus...Mit dem Vorstufenentwurf warte ich aber, bis die Endstufe vernünftig Leistung bringt. Hoffentlich kommt bald der neue OT.

Nochmal zu den Endröhren: laut diesem Datenblatt ist die 813 eine Tetrode, und sie scheint auch höhere Anodenspannungen abzukönnen als die GK71: http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/079/8/813.pdf

Die 813 ist eine Pentode, ganz einfach weil sie 5 Gitter hat. Siehe Datenblatt Seite 7. Tetroden haben nur 4 Anschlüsse.

Insgesamt scheint die GK71 aber mehr dem 813 Datenblatt zu folgen, als ihrem eigenen russischen... Besonders was den Anodenstrom bei Gitterspannungen um 0V angeht. Da liegt die 813 deutlich niedriger als die GK, und genau das messe ich auch in meinem Test Design. Überhaupt ist das 813 Data sheet wesentlich informativer.

Und die angegeben 9.3k bei Ua=1500V klingen vernünftig. Time Bomb V wird Ua=1250V haben, und damit wird der Raa etwas höher liegen.

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 9.03.2018 10:35
Zitat
Und die angegeben 9.3k bei Ua=1500V klingen vernünftig. Time Bomb V wird Ua=1250V haben, und damit wird der Raa etwas höher liegen.

Niedriger. Wegen P=U^2/R . Sieht man übrigens auch im Datenblatt der 813.

Was die Diskussion Tetrode/Pentode anlagt (ich weiß, ein bisserl päpstlich): abgesehen von der EL34 sind die meisten der großen Endröhren Strahlbündel-Tetroden. Sie haben streng genommen kein Schirmgitter.
Der Kennlinienknick bei "kleinen" Anodenspannungen ist für diese Röhren typisch, wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie bei reinen Tetroden. Und genau wegen dieser Eigenschaft hast Du grad ein bisserl Streß beim Layout...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 9.03.2018 11:03
Oops ja schäm, Verschreiber... Klar, Raa ist dann niedriger (Ra=Ua/Ia). Hihi. :topjob:

Aber du hast auch n Verschreiber: Beam Power Tetroden haben kein Bremsgitter. Ohne Schirmgitter wären es fast nur arme Trioden  ;D
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 9.03.2018 20:41
M.W. haben sie an Stelle von G2 (als Schirmgitter) Strahlbündel-Bleche, die für ein pentodenähnliches Verhalten sorgen. Bei der Entwicklung ging es darum, das Pentoden-Patent zu umschiffen.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 10.03.2018 12:21
Ja die Geschichte mit den Philips Patenten kenn ich...

Leider waren die heutigen Versuche mit einem Interstage Transformator und Treiben der GK-71 mit Gitterstrom an g1 nicht sonderlich erfolgreich. Ich hatte erwartet, dass der Anodenstom nun im dynamischen Betrieb deutlich höher ist, dem war aber nicht so. Die Röhren haben sich fast genau so verhalten, als wenn ich sie ohne Gitterstrom betrieben hätte.
Allerdings wurde das g1 Signal im Bereich über 0V ziemlich verzerrt, so dass am Lastausgang praktisch kein Sinus mehr war, sondern eher ein unsauberes Rechteck.
Das war's also nicht.
Jetzt gehts wieder zurück zum Penodyn, und Warten auf einen besseren OT.... Der jetzige scheint über 140W einfach nicht zu übertragen.

VG, Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 19.03.2018 10:01
Hallo allerseits!

Da ich noch auf meinen neuen OT warte, hab ich mich am WE mal mit den Tonestacks beschäftigt. Die eher simplen Höhen/Bassregler a la Gibson oder Baxandall brachten aber nicht die gewünschten Ergebnisse: entweder waren die Höhen & Basse gut, dafür der Sound aber eher drucklos. Oder es dröhnte der Bass (Plümo Sound  ;D) und es röchelten die Mitten. So also nicht...

Ein wesentlicher Schritt war der Übergang zum klassischen Marshall/FMV Tonestack. Allerdings mit ein paar wesentlichen Änderungen.

a) Ich mag einen höhenbetonten Bass Sound. Dh der Höhenregler steht bei meinen Tests immer auf 'voll'.
Warum dann nicht gleich weglassen bzw duch einen Festwiderstand 270k ersetzen? Gedacht, getan.

b) Mein gewünschter 'Steve Harris' Sound kommt nur durch ein erhebliches Mid-Scooping bei rund 180..300Hz zustande. Dieses Mittenloch sollte am besten regelbar sein, was sich darurch erreichen lässt, dass der Slope Widerstand R1 regelbar ist. Für meine Zwecke stellte sich ein Regelbereich von 100..600k als sinnvoll heraus, realisiert mit einen 500k Pot in Reihe mit einem 100k Widerstand.

Im Anhang sind mal die Frequenzgänge dieses neuen Tonestacks angehängt. Ich variiere jeweils den SlopeWiderstand (von 600k nach 100k, Kurven von links nacht rechts). Das eine Diagramm zeigt Mittenregler auf max, das andere mit Mittenregler auf min. Sehr schön erkennbar der Scoop rund um 200Hz.

Auf diese Weise kann ich den besten Sound gut herausfinden. Derzeit steht der SlopeRegler (also die Scoop Center Frequency ) auf 160k, dh mit dem zusätzlichen 100k sind das 260k.
Der Mittenregler steht auf 7, muss mal messen was das genau heisst  :)

Aber das ist nur ein Anfang. Das Ganze kann sicher noch verfeinert werden. Zb kann ein noch ein Höhencut über 8k eingefügt werden, damit nix schwingt.

Wer von euch Bassern spielt denn mit metallischen Scoop Sound? Oder wie sind eure Klangregler eingestellt?
 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: darkbluemurder am 19.03.2018 11:01
Oder wie sind eure Klangregler eingestellt?

Hiwatt inspirierter Amp: Bass zwischen halb und voll, Mitten 0 bis viertel auf, Höhen zwischen viertel und dreiviertel auf.
Marshall 100W auf Traynor Bassmaster Vorstufe umgebaut: Bass zwischen dreiviertel und voll, Mitten 0, Höhen 2.
Fender (Bassman oder 75): Bass 6-7, Mitten 2-3, Höhen 6-7

Also in der Tendenz eher midscooped. Meine Musikrichtungen: Southernrock, Blues, Country und 80s Hardrock.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 19.03.2018 14:29
Sehr midscooped, zumindest, falls Du einen Hiwatt Tonestack hast.

Es gibt übrigens auch eine 2-fach-Variante des Hiwatt-Stacks. Die hat ein ausgeprägtes Mittenloch in der gewünschten Gegend. (Das dreifache Hiwatt-Stack ebenfalls).

Siehe hier: http://www.hiwatt.org/Schematics/DR_506Input.gif
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 19.03.2018 14:57
Ergänzng:


Du kannst auch einen reinen Mittenregler aufbauen, etwa so wie unten. Ich kann mit vorstellen, ass das hinter einer Pentode besser funktioniert als die Hiwatt- und FMV-Stacks, die ja eine geringe Quellimpedanz benötigen, um richtig zu funktionieren.

(http://www.tdpri.com/attachments/framus-mid-png.373979/)

Die meisten anderen Klangregelschaltungen brauchen ja ebenfalls eine niederohmige Quelle. Mit Ausnahme dieser aus der Gibsonette , die ich genau deshalb auch schon mal ins Spiel gebracht hatte:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,3756.msg71385.html#msg71385
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 19.03.2018 16:59
Ha, Nagel auf den Kopf geroffen, den Framus TS will ich unbedingt auch noch ausprobieren! :topjob:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 19.03.2018 18:44
Ein bridged-T filter wie in dem Beispiel ist genauso empfindlich auf Quellimpedanz und Belastung wie alle anderen passiven Einfüge-Filter auch...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: darkbluemurder am 19.03.2018 19:34
Sehr midscooped, zumindest, falls Du einen Hiwatt Tonestack hast.

Ja, den habe ich in diesem Amp, und gerade deswegen gefällt er mir so gut. Die Mitten gehören schließlich der Gitarre :)
Der Marshall ist deutlich mittiger, auch bei zugedrehtem Mittenregler.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 20.03.2018 03:27
Ja, den habe ich in diesem Amp, und gerade deswegen gefällt er mir so gut.

Mir bekanntlich durchaus auch.
Auch wenn sich ein Bass ohne Tiefmittenscoop meist besser durchsetzt.

Zwischen Pentoden wird der Tonestack allerdings nur funktionieren, wenn man einen Katodenfolger einbaut. Und das Framus-Dingsda sollte man tatsächlich mal spicen.

(U.U. könnte man auch ein relativ niederohmiges Poti von zum Bleistift 100 kOhm vor den Tonestack legen. Das wird dann mehr oder weniger die Quellimpedanz bestimmen. Und die wird außer bei britischer Einstellung deutlich geringer werden als jene 100 k...)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.03.2018 11:36
Nun habe ich mal den "Framus" Bridged-T Tonestack ausprobiert (1M Poti, 2,2nF Kondis und 100k als Shunt). In etwa leistet er das gleiche Scooping wie mein modifizierter FMV Tonestack. Das Mittenloch liegt bei 200Hz.
Allerdings lässt sich die Center frequency nicht simpel verändern, höchstens per Doppelstufenschalter mit anderen Kondis. Hier hat der modifizierte FMV Stack klare Vorteile.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.03.2018 11:43
In dem Zusammenhang möchte ich ein Grafik mit euch teilen, die den Einfluss der Komponenten im FMV Tonestack zeigt:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 20.03.2018 13:23
Wenn es für Dich ein Vorteil ist, R1 auch als Poti ausführen zu können, ist das natürlich klar.
Ich käme mit den umschaltbaren Mittenfrequenzen fast schon besser klar, würde dazu also tendentiell einem Doppel-T-Filter oder einer Varitone-Schaltung (= RLC-Kreis) den Vorzug geben. Aber eigentlich reicht mir das Hiwattsche Mittenloch vor allem mit der Möglichkeit, es wegregeln zu können, vollkommen.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 22.03.2018 15:22
Ja so eine regelbare Mittenfrequenz ist eine gute Sache. Für Metal zB soll der Bass anders klingen als für Rock oder Blues. Nur wie gesagt die Höhen müssen noch einen Cut bekommen, aber das wird während des Feinschliffs ausgetüftelt.

Die letzen zwei Tage habe ich am Konzept eines Röhren-Kompressors getüftelt, und war sehr überrascht und zugleich sehr erfreut, dass es auf Anhieb geklappt hat. Zumal ich mir vorab keine Konzepte oder Schaltpläne dazu angeschaut habe (als Ingenieur mag man immer selber was 'erfinden'...)
Den Schaltplan dazu poste ich in ein paar Tagen. Soviel vorab: eine Standard Kleinsignal-Pentode erzeugt in Abhängigkeit vom Eingangssignal eine negative Regelspannung zwischen 0..-10V, die als Bias auf das Gitter einer Pentode mit Regelcharakteristik (6K3, EF83 wäre auch möglich) gegeben wird. Diese Regelspannung verschiebt nun den Arbeitspunkt und somit die Verstärkung des ebenfalls am Gitter angelegten Nutzsignals. Dabei gilt: hoher Signalpegel -> hohe negative Regelspannung -> Verschieben des AP der Regelröhre in Richtung niedrige Verstärkung -> somit Abschwächung des Signals - und umgekehrt.
Der Regelspannungshub ist über ein Poti einstellbar, somit also der Kompressionsgrad wählbar. Hier aktuell von 1:1 bis 1:14, was schon recht extrem ist.  Die Schaltung selbst ist recht einfach, 2 Röhren, Kondis, Widerstände und eine 1N4007 Diode.
So macht Bass Spielen richtig Laune!
Als nächstes kommt jetzt das magische Auge, welches den Kompressionsgrad anzeigen soll. Das ist simpel, da leg ich die Regelspannung einfach auf dessen Eingangsgitter. Zumindest ist das der Plan  :)

Bis später,
Wuff
   
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: carlitz am 22.03.2018 17:16
Hi, oja den Schaltplan des Röhrenkompressors würde ich auch gerne mal sehen ......
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 22.03.2018 21:02
Mit ein bisserl Suchen (hier im Forum) sollte man ja ein paar Schaltungen finden.
Titel: Kompressor
Beitrag von: Wuffenberg am 23.03.2018 12:14
Also hier ist dann mal der Schaltplan von meinem Kompressor. Bei einem Eingangspegel von 100mVSS liegt die Verstärkung bei v=28, und verringert sich für Pegel über 1VSS bis runter auf v=2.

Zu den Röhren: die 6Ж8 (=6SJ7) ist eine Standard NF Pentode. Hier könnte man zB auch eine EF86 einsetzen. Oder evtl sogar eine simple ECC Triode.
Die 6K3 (=6SK7) ist eine Regelpentode. Hier könnte zB auch eine EF85 oder EF83 zum Einsatz kommen. (Ob es Regel-Trioden gibt, entzieht sich meiner Kenntnis).

Mit C47 kann man etwas spielen, er legt das Decay fest, dh wie schnell geht der Kompressor wieder zurück auf volle Verstärkung. Aktuell habe ich dort 47nF, und die Regelspannung geht sehr schnell wieder auf 0V. Mit 470nF dauerts dann schon ein paar Sekunden. Könnte man evtl. regelbar machen, aber m.E.n. sind die meisten Gitarristen/Bassisten mit der passenden Einstellung von Attack, Level, Decay etc überfordert. Ist ja auch nicht so ganz easy. Ich hab das in meinem Studio auch erst mühsam und systematisch ausprobieren müssen. Insofern .. KISS (keep it simple and stupid) bzw weniger ist mehr.

Das magische Auge letzendlich signalisiert die Höhe der Gain Reduction. Dh vom schwarzes 'KäseEck' = keine Kompression/Gain reduction bis hin zum vollem KäseEck = maximale Kompression/ Gain reduction.

Aufgebaut ist das Ding auf meinem Test Board, dh die Schaltung existiert in Realität und tut's auch  :)
Wird natürlich später nochmal in sauber aufgebaut. Die weissen Regler rechts sind der parametrische FMV Tone Stack, hat nix direkt mit dem Compressor zu tun.

Fragen, comments? Immer her damit  ;D

Greetings, Wuff

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 23.03.2018 17:07
Schick. Wenn ich das So sehe, frage ich mich, ob man sowas auch ohne Regelpentode hinbekommen kann, wenn man statt dessen die Regelspannung am Schirmgitter anlegt. Die müsste dann ggf über die GLeichrichtung vergrößert werden (Greinacher...)

Als Röhre käme dann z.B. sowas vom Kaliber ECF803 in Frage oder, wenns handelsüblich sein soll,  z.B. 1/2 ECC8[13] + EF86.
Titel: Re: Kompressor
Beitrag von: GeorgeB am 23.03.2018 18:01
(Ob es Regel-Trioden gibt, entzieht sich meiner Kenntnis).
Gibts, ECC189/6ES8 zB. Die kann man auch noch kaufen, im Gegensatz zur 6386 (auch wenn es von JJ einen Nachbau gibt), die in den legendärsten Röhrenkompressoren zum Einsatz kommt.

Die Transferkennlinie einer 12AU7 ist aber auch krumm genug dass es für einen einfachen Kompressor reicht.


Typischerweise macht man solche "Vari-Mu"-Kompressoren mit zwei Systemen differentiell (also in einem LTP), damit der Effetkt der Arbeitspunktänderung auf die Ausgangsspannung minimal ist. Je schneller die Attackzeit umso mehr davon findet sich im Ausgangssignal, nicht gut (besonders nicht für Bass), wenn es ein relativ cleaner Kompressorsound werden soll ohne Nebeneffekte (eben dem kurzeitgen Überfahren der nächste Stufe in der Attackphase weil die mittlere Anodenspannung kräftig ansteigt). In einem Amp als "Effekt" kann das OK sein, muss man halt ordentlich hochpassen nach dem Kompressor und den Attack nicht zu schnell machen.

Über das Schirmgitter einer EF86 geht's auch prima, braucht halt viel mehr Spannungshub.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 23.03.2018 19:38
Den Spannungshub müsste man an der Anode einer ECC81/83 oder einer anderen EF86 doch haben? Großer Arbeitswiderstand, sodaß sich das Signal sogar zur direkten Kopplung ans Schirmgitter der EF86 eignet?

But anyway - hier gibt es doch schon einen alten Faden zu Röhrenkompressoren. Was hieltet Ihr von der Idee, den wiederzubeleben und als Materialsammlung auszubauen?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: earnst am 23.03.2018 23:33
Hallo,

hängt g2 von V1 wirklich in der Luft?

mfg ernst
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 24.03.2018 11:21
Hallo,hängt g2 von V1 wirklich in der Luft?mfg ernst

Ah, oh, oops, natürlich nicht. Das Schirmgitter der Regelröhre muss an 40V, das Schirmgitter von V2 gehört an rund 150V.

Danke Ernst fürs 'Lektorat'
 :topjob:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: earnst am 24.03.2018 22:51
Hallo,

danke für die Korrektur. Noch eine Verständnisfrage: Ist da wirklich eine Verbindung zwischen C16 und der Anode von V2?
Da würden sich ja das Eingangssignal und das verstärkte und invertierte Signal "treffen".  ???

mfg ernst
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 25.03.2018 12:27
Ich muss mich echt enschuldigen für diese Schaltplan Fehler. Irgenwie ist eine Leitung reingerutscht, die da überhaupt nicht hingehört. Und ein paar Widerstände sind auch anders...

***ÄNDERUNGEN***
1) falsche Leitung von C16 entfernt
2) R16 entfernt
3) Gridleak R49 eingefügt
4) Gridstopper R50 und R51 eingezeichnet

Ich verspreche für zukünftige Pläne weniger Fehler! Und danke nochmals, Ernst!

Falls jemand die Version 4.1.0 oder 4.2.0 gespeichert hat, bitte löschen und durch 4.3.0 ersetzen  :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 27.03.2018 22:59
So langsam wirds voll auf dem Testboard  ;D
Von links nach rechts:
Magisches Auge + Kompressor - parametrischer Tone Stack - Treiber - Pentodyn PI - Endröhren - Netzteil.
Im Hintergrund zu sehen: der neue OT (der mit den ganzen grünen Strippen dran. Das sind 5 Sekundärabgriffe, so dass ich den Raa gut anpassen bzw wählen kann.)
Morgen wird das Teil ausprobiert. Hoffentlich kommen dann endlich mehr als 140Watt zustande.

Gute Nacht aus Mumbai
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 28.03.2018 08:42
Moin Tom,

Allerdings ist das Ding voll geworden. Der OT scheint von der stabilen Version zu sein. Bin mal gespannt, ob er auch klingt. Hat der Inder importierter Stahl verwendet? Hatte schon einige Fehlproben in China...

Viel Spaß mit dem Monster,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.03.2018 13:47
Hi Laurent,
schön wieder von dir zu hören! Alles gut in Frankreich?

Also die Trafobleche sollen "CRGO LAMINATION CORE" sein, und der Kern selber soll 250VA machen. EIn kurzer Test heute Mittag war allerdings ernüchternd, Leistung eher noch weniger als mit dem bisherigen Ringkern.
Ich denke ich muss den Schirmgittern einfach mehr als 600V geben, heute abend probiere ich mal 850V. Ich verstehe einfach nicht, warum die beiden fetten Röhren so kümmerlich performen. Hast du vielleicht eine Idee?

Grüsse
Tom
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.03.2018 18:25
Tja also ich bin kurz davor, das Experiment mit den GK-71 zu beenden. Aus den Dingern sind einfach nicht mehr als 140 angestrengte Watt herauszuholen, auch jetzt mit einer Spannung von 850V am Schirmgitter (g2) und gut 1000V an den Anoden. Der Pentodyn steuert die Steuergitter je nach eingestelltem Bias brav bis fast an die 0V Linie aus, aber trotzdem bleibt die Leistungsabgabe der Endpentoden sehr moderat. Zu moderat! Designziel waren 250 Watt. Und noch höher als 1000V Betriebsspannung will ich einfach nicht in meinen Designs gehen. Irgendwo muss Schluss sein....

Einen Trumpf hab ich noch im Ärmel. Der lokale Trafowickler hat mir einen Interstage Transformator gefertigt, mit 1:(2+2) Übersetzung. Den häng ich jetzt mal direkt an die g1 Steuergitter, und füttere das Ding eingangsseitig mit 50Vss. Wenn dann der Anodenwechselstrom sich nicht um die 400...500mA bewegt, dann stampf ich dies GK-71 Konzept ein. 

Mit Time Bomb V wird aber trotzdem weitergemacht. Schliesslich hätte ich gern einen kräftigen Bassamp - ausserdem tun Kompressor und parametrischer EQ ja ihren Dienst  >:D

Wie es dann vielleicht weitergeht? Hmmm.... hmmmmm...grübel.... Time Bomb IV gibt mit 4x 6P7S (vergleichbar mit 6L6 oder 5881) gute 120 Watt ab. Da könnte man dann doch mit 8x 6P7S ... 

:devil: :devil:   :devil: :devil:
:devil: :devil:   :devil: :devil:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 28.03.2018 19:24
Eigentlich verhält die die Röhre ja  mehr oder weniger genau wie in den Datenblättern beschrieben - sie benötigt auch in diesen irrsinnig hohe Anodenspannungen.

Gab es hier nicht mal User, die 290 W aus einem Pärchen aktueller Röhren geholt hatten? Das waren große KTs, 120 oder 150 oder so. Wenn Du lieber mit älteren Typen aus der Restekiste arbeiten möchtest, kann ich das gut nachvollziehen. Sie sollten dann allerdings hinreichend nah an diesen Röhren sein.

Deine 250 W müssten sich gut mit 4 KT88 erreichen lassen, wenn man mit den Anodenspannungen gegenüber den 670 V eines Hiwatt DR201 nur verhältnismäßig wenig hochgeht.  Kurzer Überschlag - das müssten dann 750V sein; die KT88 ist für max 800 V spezifiziert. Die KT88 laufen im Hiwatt m.W. noch nicht im Gitterstrombetrieb. Das passiert erst in der 400-W-Endstufe mit 6 KT88 und entsprechenden Treibern - jener Endstufe 2 Röhren wegnehmen brächte genau Deine Zielleistung.
Ein DR201 bringt übrigens bei Übersteuerung mehr als 300W.

Und noch ein Thema hätte ich: Heizleistung. 4 KT88 ziehen ja auch einiges an Heizstrom - aber vielleicht könnte das für andere Konzepte sowas wie eine Marke sein?

Und wie sähe es mit GU50 und Konsorten aus?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 28.03.2018 20:55
Naja in den ersten Datenblätter, die du angehängt hast, muss die Möhre im Gitterstrombereich getrieben werden, und zwar deftig.
Sieh mal, sie das mit dem Trafo aussieht anstelle der Pentodyn.
Würde an deiner Stelle nicht so schnell aufgeben.
Versuche doch einige Messungen an der Roehre zu machen, ohne Schaltung  erstmal. Ist zwar weniger pragmatisch aber dafür wirst du eibiges berechnen können.

Nicht  aufgeben!!!  :bier:

Gruss
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 29.03.2018 18:45
Eigentlich verhält die die Röhre ja  mehr oder weniger genau wie in den Datenblättern beschrieben - sie benötigt auch in diesen irrsinnig hohe Anodenspannungen.

Ja also diese GK-71 sind schon echt kompliziert, von der Direktheizung mit 20V und 3A angefangen, über die Tetroden-like Kennlinien bei Ug2=700V bis hin zum Gitterstrom an g1. Und auch heute mit dem Interstage Transformer, und 400Vss an g1 (B Betrieb! Daher nur die oberen 200V relevant!), bestenfalls angestrengte und unsaubere 200 Watt. Mal wieder alle Parameter variiert, wie Ug2 (von 200 bis 600V), Bias, g1 Pegel, Trafoimpedanzen, etc. Aber es kommt einfach nichts Vernünftiges bei raus. Den Katodenstrom hab ich bis 500mA peak hinbekommen, aber dafür war die Anode nicht sauber.
Sollte heute nicht noch ein Geistesblitz kommen, werden die Teile morgen abgebaut. Hat wahrscheinlich Gründe, warum auch im Web keine PP-Audio Referenzdesigns mit der GK71 zu finden sind. Schade. Ich hatte gedacht, dass man daraus was machen kann. Aber 140W Sinus bzw 200W unsauber sind zu wenig.

Deine 250 W müssten sich gut mit 4 KT88 erreichen lassen, wenn man mit den Anodenspannungen gegenüber den 670 V eines Hiwatt DR201 nur verhältnismäßig wenig hochgeht.  Kurzer Überschlag - das müssten dann 750V sein; die KT88 ist für max 800 V spezifiziert. Die KT88 laufen im Hiwatt m.W. noch nicht im Gitterstrombetrieb. Das passiert erst in der 400-W-Endstufe mit 6 KT88 und entsprechenden Treibern - jener Endstufe 2 Röhren wegnehmen brächte genau Deine Zielleistung.
Und wie sähe es mit GU50 und Konsorten aus?

Von den GU50 hab ich hier ein paar Exemplare, und mein leider verstorbener Ex-Kollege Hans-Georg hatte ja damit auch erfolgreich seinen 250W BRV Bassampp aufgebaut (ich hatte ihn sogar live gesehen und ausprobiert). Aber persönlich finde die GU50 zu unsexy ... sie sehen einfach nicht gut aus....
KT88 habe ich nicht hier, nur ein Quartett 6550. Aber dafür mehr als 100 Stück NOS 6P7S, und die können ebenfalls bis 850V Andodenspannung, wegen ihrer Anodenkappe und weil es ja TV Horizontalablenkungs-Röhren sind. Dazu haben sie die traumhafte CokeBotlle Form, und ich habe halt ne Menge Erfahrung mit denen.


Naja in den ersten Datenblätter, die du angehängt hast, muss die Möhre im Gitterstrombereich getrieben werden, und zwar deftig.
Sieh mal, sie das mit dem Trafo aussieht anstelle der Pentodyn.  Würde an deiner Stelle nicht so schnell aufgeben.
Versuche doch einige Messungen an der Roehre zu machen, ohne Schaltung  erstmal. Ist zwar weniger pragmatisch aber dafür wirst du eibiges berechnen können.

Stimmt, deine Nachricht hab ich gestern gelesen und heute wieder mehrere Stunden rumprobiert, teilweise auch nur an einer Röhre alleine. aber leider immer noch ohne den stellaren Durchbruch.  :-\
Jetzt trinke ich ein Bier (die Inder können sogar brauchbare Biere brauen), die Anodenspannung ist vorsichtshalber schon abgeschaltet, und lese nochmal alle meine Design-Notizen.  7 Wochen probier ich jetzt mit den GK's rum, und so langsam reichts. Vielleicht greift ja hier einer im Forum die Idee auf und führt sie zum Erfolg.

 6P7S auf RM.org  (https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_6p7s.html)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Holzdruide am 29.03.2018 20:14
Hi Wuff,

Der liebe Hans Georg hatte zuletzt noch ein anderes nettes Projekt.

Sogar mit Röhren in Eiform - passend zum Osterfest  8)

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,18555.msg187590.html#msg187590

Vielleicht ist der eher was für Dich.

Gruß Franz

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.03.2018 12:00
Hi Franz,
ein interessantes Projekt, und auch gut dokumentiert! Die KT150 scheinen ja recht 'pflegeleicht' zu sein, wenn man sich das Datenblatt anschaut.
Allerdings habe ich die auch nicht, sonst wäre es einen Versuch wert. Die Form ist aber schon sehr komisch, echt ein Osterei

Naja, nun ist der ganze Riesenaufbau wieder auseinandergerupft, und ich starte 'from the scratch'. Übernommen werden nur der Compressor, Tonestack und die Pentodyn Treiberstufe. Netzteil und Endstufe werden komplett neu konzipiert und aufgebaut. Mit acht 6P7S. Für die Heizspannung habe ich die Idee, dies mit Halogen-Schaltnetzteilen zu realisieren. Ein EInzelnes kann 12V, 50 Watt. Jede 6P7S Pentode zieht knapp 6W. Also rein rechnerisch würde für 8 Röhren somit ein Schaltnetzteil reichen, wenn man jeweils 2 Röhren in Reihe schaltet (und 4 davon dann parallel). Ich würde aber nur jeweils 4 Röhren an einem Netzteil betreiben (heizen). Die Schaltfrequenz liegt bei 60kHz, also ausserhalb des Hörbereichs, so dürfte kein Netzbrumm über die Heizung kommen.
Allerdings werde ich wohl die Schaltnetzteile jeweils etwas überarbeiten müssen (Siebelko primär, evtl Wicklungszahl anpassen etc).
Auf diese Weise spare ich mir die 8x0,9A = 7,2A Heizstrom über einen Standard Netztrafo. Mal sehen ob das klappt.


Gruss,
Wuff 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.03.2018 17:31
Mein Osterkränzchen ;D ;D ;D

Rechts unten im Bild: das kleine 60W Halogenlampen Schaltnetzteil. Reicht für alle 8 Endstufenröhren!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 30.03.2018 22:18
 :topjob:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 31.03.2018 08:45
 :gutenmorgen:

Mit den 2 GK-71 Sendepentoden hat es also nicht wie erwartet geklappt. Ich denke, dass man mit einer noch höheren Anodenspannung von 1500V doch an die 250 Watt Ausgangsleistung kommen könnte. Aber das ist mir persönlich zu heikel, zumal ich hier auf lokale Trafos angewiesen sind, und wer weiss, wie sicher die wirklich sind...

Da aber die Vorstufe so schön läuft, und ich wie gesagt einen Bass Amp bauen will, wird dieser Thread jetzt beendet und unter "Time Bomb VIII - 250W Bassamp mit 8 Oktal-Endpentoden" fortgeführt. Ein Bild vom Probeaufbau der neue 'Bombe' ;D habt ihr ja schon im vorigen Post gesehen :)

Danke hier fürs Mitlesen und eure Tips! Wir sehen uns im  neuen Thread  (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,22835.0.html)!

Grüsse,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 2.04.2018 11:48
Also nur um ganz sicher zu gehen, habe ich gestern noch mal die beiden GK-71 auf einem separaten Testboard aufgebaut. Ohne jegliche Vorstufe sondern nur ganz stumpf 50Hz über den Interstage Transformator auf die Gitter gegeben.
Idee war, mit einem Bias von rund -125V und einer Aussteuerung von über 300Vss (dh mehr als 150V Signalpegel pro Halbseite) die Röhren zum maximalen Durchsteuern zu bewegen, natürlich mit Aussteuerung in den positiven Bereich, inklusive g1 Gitterstrom.

Aber again : nix is.  :'(

Völlig egal, wie man die Parameter wählt, irgendwas liegt immer schief. Entweder geht der Ruhestrom zu hoch, oder die Anode hat nicht genug Hub, oder das Signal an g1 wird verformt (trotz 10VA Übertrager an g1!). Mehr als diese ominösen 140W waren es wieder nicht. Im Endefffekt hatte ich auch Clipping am Ausgang, deswegen die Vermutung, dass sich mit den Röhren nur über reichlich Ua was reissen lässt. Nach ner Stunde war der Spuk auch schon wieder vorbei und die GK's wieder im Karton....   

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: _peter am 2.04.2018 14:12
Hallo,

nur für die Nachwelt - welchen Raa hast du hier benutzt?

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 2.04.2018 15:37
Hi Peter,

für 4 Ohm Last kann der OT von 2,6k bis 15,6k. Bei 8 Ohm von 5k bis 31k und bei 16Ohm von 10k bis 62k . Ist ein 'Experimentier OT'- siehe Daten unten.

Die höchste Leistungabgabe lag im Bereich um 15k.

Grüsse
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: _peter am 3.04.2018 12:21
Danke,

eigentlich müsste die Leistung bei einem kleineren Raa größer sein. Im Anhang mal in blau die 15k Loadline gegenüber der theoretisch möglichen in rot (Wobei ich nicht parat habe, wieviel Strom hier am G1 fließt und wann/ob dieses überlastet würde).

Dafür braucht es natürlich einen Treiber, der das schafft. Ich weiß ja nicht, was bei dem zweiten Aufbau den Interstage getrieben hat. Auf dem Oszi-Bild kann man nicht ablesen, wie weit die Spannung über 0V ging und bei welchem Raa das aufgenommen wurde. Bei dem hohen Raa dagegen, kommt natürlich auch mit dem besten Treiber nicht mehr raus.

So wie ich den Thread gelesen habe, ist mir nicht ganz klar, ob zu einem Zeitpunkt mal gleichzeitig alle Parameter entsprechend lagen: niedriger Raa, starker Treiber und Beobachtung von G2, ob das nicht einbricht.

Vielleicht ist auch der AÜ einfach nicht stark genug. Oben steht, der Kern schafft 250W. Wenn das so gemeint ist, dass der gleiche Kern als Netztrafo 250W kann, dann schafft der als AÜ bestimmt nicht so viel. Ein M102B kann laut Tabelle 180W als NT, aber man würde damit keinen 180W AÜ bauen, v.a. nicht für einen Bassamp.

Aber letztlich alles Schnee von gestern, es geht ja nun mit den 8 Pentoden weiter. Viel Erfolg dafür.

Gruß, Peter
EDIT: Bild vergessen
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 3.04.2018 13:11
Das ist ja genau das, was ich grundsätzlich weiter oben schon in die Diskussion gebracht hatte. Ein hiesiger Anbieter von Übertragern verwendet in diese dieser Leistungsklasse EI135-Kerne (bzw bei Raa=4kOhm einen PM114).

Wie kann man eigentlich unterscheiden, ob der Übertrager oder die Eigenschaften der Röhre die erzielbare Leistung begrenzen?

Und müsste sich ein zu kleiner Kern nicht vor allem bei tiefen Frequenzen bemerkbar machen? Was ja u.U  bedeuten könnte, dass man die erzielbare Ausgangsspannung bei "mittleren" Frequenzen bestimmen könnte und so einen Anhaltspunkt für die an jenem Raa erreichbare Leistung liefern könnte.

Ach so, Transformatoren kann man doch grundsätzlich auch parallel schalten?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.04.2018 15:42
Hallo Peter,
der Treiber des Interstage Transformators war der dicke Ringkern Regeltrafo links im Bild. Power war also genug vorhanden. An den g1 Gittern lagen rund 300Vss an, die Teilung auf dem Oszilloskopenbild sind 50V/Strich. Man sieht also, wie etwa +40V ans Gitter kommen.
Die g2 Gitter zogen dabei etwa 175V über 5,6k, also rund 30mA. Bei Ug2 =400V kommen so 12W zustande, und bei 800V knapp 25W, also der Maximalwert für g2.
Mit den +40V an g1 sollte der Anodenstrom (bzw Katodenstrom, den hab ich gemessen) laut Diagramm rund 600mA betragen, aber dynamisch kamen da nur 300mA raus, plus einem Ruhestrom von weiteren 300mA. Mit niedrigerem BIAS (mehr negativ) liess sich der Ruhestrom natürlich verringern, aber die 300mA dynamischer Strom wurden nicht grösser. Mit noch mehr 'gewaltvoller' g1 Spannung clippte die Anode dann so stark, dass sie von oben sogar eine Delle bekam (AP Verschiebung durch Gitterstrom-Spannungsabfall am Katodenwiderstand, denke ich ). Ähnlich wie ein heftig übersteuerter Pentodyn, bzw Kathodyn.


Deine blaue B Loadline kommt den Verhältnissen in der Schaltung am nächsten. Ra ist 1000/0,3=3,3k. Für Gegentakt ist dann Raa = 4 x Ra = 4 x 3,3k =  13k. Da lagen die 15k von meinem OT offenbar ganz gut. (Zu deiner Info: ich hab auch während des Betriebs sowol die Last von 4 nach 8  Ohm, als auch die Trafoanzapfungen umgeschaltet. Aber nur bei den rund 15k gab es maximale Leistung.)

Es ist einfach unklar, warum die Röhre nicht auf die im Datenblatt angegebenen Ströme kommt (im dynamischen Fall). Der jetzt verwendete Trafo war doppelt so dick wie der Ringkern, der zuvor im Einsatz war, un das Ergebnis war praktisch das Gleiche. Von daher denke ich nicht, dass hier das Problem liegt. Zumal die Testfrequenz 50Hz war, also der Sweetspot des Trafos.


Zu dem Test gibts auch ein kurzes Video Time Bomb V - (no) 250W Bass Amp with GK-71  (https://youtu.be/GANTNdhfLmI).
 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.04.2018 15:56
Wie kann man eigentlich unterscheiden, ob der Übertrager oder die Eigenschaften der Röhre die erzielbare Leistung begrenzen?

Tja wie gesagt, sowohl mit deutlich kleinerem Ringkern OT das Gleiche Ergebnis.
Parallel- bzw Reihenschaltung zweier identischer OT's brachte unterm Strich nur noch weniger Leistung.

Vielleicht kann die GK71 nur unter Impulsbetrieb mit wirklich Pfeffer an g1 diesen hohen Anodenstrom liefern. Oder eben die 300mA, und dafür mehr Spannung.

Und zu deiner Frage, ob es an der Frequenz lag. Nein, auch nicht, die hab ich natürlich in den ganzen Messreihen immer variiert. Ausser bei der letzten Messung, da war der Treiber ja ein kleiner Netztrafo und somit 50Hz.

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: _peter am 3.04.2018 20:31
N'abend,

ich glaube dir, dass die Leistung so nicht zu erreichen ist, ich habe nur nochmal so nachgebohrt, damit transparenter wird, was alles probiert wurde. Beim Lesen war das alles nicht so genau klar.

Z.B.: Auf dem Oszi-Bild war zwar zu erkennen, dass die Spannung am G1 positiv wird, aber nicht um wie viel. Zudem ist bei einem Raa von 15k (ich hatte die blaue load line bewusst nach den von dir genannten 15 gezeichnet) egal ob es bis +10, +20 oder +40 geht, weil bei etwa 0 die Anode schon bis fast 0V durchgesteuert ist. Bei einem kleineren Raa macht es laut Kennlinie einen Unterschied. Daher meine Frage nach dem Raa.

Auch habe ich jetzt erst verstanden, dass du den interstage transformer direkt ans Netz gehangen hast, das ging aus der Formulierung nicht genau hervor.

Also danke für die Infos.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 7.10.2018 15:31
Hallo zusammen!

Also nachdem nun mein Umzug nach Italien erfolgreich absolviert und mein Workshop wieder eingerichtet ist, kann es mit dem Basteln weitergehen. Mir hat mir doch keine Ruhe gelassen, dass die mächtigen GK-71 Endpentoden keine 250 Watt Ausgangsleistung produzieren sollen. Deswegen hab ich nochmal gründlich die Datenblätter und meine Entwicklungsnotizen und -videos studiert, und die beiden Röhren erneut auf einem Testboard aufgebaut, um einen statischen Test durchzuführen (dh ohne wirkliches Audiosignal sondern einfach 50 Hz Wechselspannung. Ist ja quasi ne Bassfequenz). Als Treiber benutze ich hier einen 1:(2+2) Interstage Transformer, den ich eingangsseitig mit knapp 60VAC speise, was dann an den g1 zu 108VAC bzw 305Vss führt. 

Folgende Betriebswerte liegen an:
Ua = 1000VDC
Ug2 = 600VDC
Ug1 = -138VDC (Bias)
Ug1 (dynamisch) = 305Vss (=108VAC)
Ik (dynamisch) = 650mA peak
Uout = 31.2V RMS
RLast = 3.8Ohm

=> Pout = 257W

Das ist nun genau die Leistung, die ursprünglich geplant war. Keine Ahnung, warum das vorher nie richtig geklappt hatte. Wie war das in der Feuerzangenbowle? "Ich stehe vor einem Rätsel...".

So, nun geht es darum, eine entsprechende dynamische Röhrentreiberstufe aufzubauen, die diese 300Vss pro Gitter erzeugen kann. Ich versuchs mal mit einem Pentodyn und nachfolgender 2 x 6P7S in Anodenfolgerschaltung, die mit 600V betrieben werden. Auf diese Weise ist genug headroom, um die GK71 damit komplett auszusteuern.

Übrigens, g1 Gitterstrom hab ich bislang nicht recht geschafft, weil jedemal mit Gitterstomeinsatz mein Bias zunehmend negativer wird und das Eingangssignal dann wieder unter 0V absinkt.

Grüsse aus sunny Italy
Tom




Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 7.10.2018 21:16
Gratuliere. Was hast Du dieses mal anders gemacht?

Ach so - bei welchem Strom sollen die 300 V geliefert werden können? Muss das schon eine Leistungspentode sein? Und wäre es bei diesen Spannungen nicht einfacher, einen verstärkenden PI aufzubauen? (Auch Differenzverstärker sollten ja mit Pentoden gehen).
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.10.2018 14:20
Anders ist jetzt nur die Katodenbeschaltung. Statt einem 44Ohm Biaswiderstand ist jetzt ein 1 Ohm drin. Aber der 44Ohm hätte eigentlich keine nennenswerten Auswirkungen haben sollen, da ich ja mit Fixed Bias arbeite. Na sei's drum...

Und zu deiner Frage: Die Treiber sollen einen Querstrom von 5mA erhalten, die Gitter der Endpentoden sind nur kapazitiv angekoppelt.
Aber meinen Pentodyn mit nachfolgender Treiberstufe werde ich doch nicht einsetzen, dafür probier ich morgen einen Paraphase mit 2 Leistungspentoden 6P7S um die GK-71 zu treiben. Einen LTP will ich aus mehreren Gründen nicht: a) verliert er Spannung über den Tail und ich brauch doch ordentlich Hub für die GK-71, b) muss ich da die Heizung hochlegen und c) gibt es keine Doppeltriode die 600V an der Anode kann.

 Ach so, ja ein Video gibts auch, in deutsch :)

 Time Bomb V -  250W Bass Amp (5) Static test (https://youtu.be/DdZfKaeG-do)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 8.10.2018 16:57
Stimmt, 300 V Ausgangsspannungshub ist schon eine richtige Hausnummer, auch wenn die geforderte Leistung gering ist. Wie wurde die Röhre denn früher angesteuert?

Beim LTP hatte ich übrigens eher eine Konstruktion aus kleineren und steileren Leistungspentoden im Hinterkopf, ggf auf Konstantstromquelle und hochgelegt.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 9.10.2018 05:54
Vorher wars mein Pentodyn, der an Ua=800V hing, der hätte sicher die 300Vss pro Pfad gemacht. Aber die Röhre davor mit Ua=300V kam natürlich nur auf einen Hub von rund 250Vss. Und da der Pentodyn ja nur eine Verstärkung von 1 hat, reichte der Pegel nicht.
Mit dem Paraphase an zB 600V wird sich das sicher ändern, denn da kann ich die Verstärkung selbst festlegen.  :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 9.10.2018 06:03
Anbei mal der aktuelle Schaltplan (draft). Der Paraphase ist mit V5 und V6 aufgebaut.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 11.10.2018 22:52
Soooo....heute denn mal den Paraphase PI aufgebaut, und erfreulicherweise funktionierte er auf Anhieb. :) Die Dimensionierung passt soweit, wenn auch der Arbeitspunkt noch etwas abgesenkt werden musste, um die Signale wirklich sauber auszusteuern, ohne dass es oben clippt. Bei einer U2 von 650V komme ich nun auf ein Nutzsignal von 400Vss pro Röhre, das sollte dann endlich ausreichen um die GK71 zu treiben!
Angesteuert hab ich den PI mit vergleichbar geringen 8Vss aus meinem Signalgenerator. Der Verstärkungsfaktor beträgt somit v=50.   

Das ist schonmal erfreulich. Wie gehts nun weiter? Im nächsten Schritt wird das Endröhren Testboard dann mit dem Paraphase Inverter verbunden.

Pentoden Paraphase Inverter. PPPI  Ha, ein neuer Begriff  ;D

Und dann bin ich mal gespannt, ob die Amplitude von 400Vss bleibt, oder ob die GK71 das Signal noch etwas drücken. Theoretisch nicht, denn ich steuer ja leistungslos. Die einzige Last sollten die BIAS Widerstände von 100k sein....

So long, greetings,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 11.10.2018 23:55
Wie groß ist denn der (dynamische) Innenwiderstand der beiden Pentoden? Wird der vom Arbeitswiderstand dominiert?

Falls es nicht klappen sollte, würde ich gf die Stromgegenkopplung an der Katode durch eine Spannungsgegenkopplung von der Anode zum Steuergitter ersetzen. (Oder kann man für sowas auch G2 zweckentfremden?) Das könnte die Innenwiderstände absenken.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: carlitz am 12.10.2018 00:53
Wahnsinn......

Mir sind meistens 50W schon zu laut .....
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 12.10.2018 01:18
Wahnsinn......

Mir sind meistens 50W schon zu laut .....

Wir reden gerade von einem Bassamp. Da gelten andere Regeln - tiefe Frequenzen benötigen mehr Leistung. Auch bei moderater Lautstärke habe ich schon mal einen Dynacord Eminent 2 mit eher 90 als 80W zum Clippen gebracht, auf einer lauten 115er Box.
Allerdings solo - im Duo ersetze ich ja ne komplette Band und spiele deshalb lauter als in einer größeren Besetzung.

Aber Du hat schon recht - 250 Röhrenwatt sind schon abrissbirnenmäßig. (Und jetzt Schau Dir mal das Setup von The Ox mit seinen drei Hiwatts an...)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 12.10.2018 15:06
Genau, ein Ampeg SVT hat 300 und ein Mesa Boogie 400+ (mit 12 x 6L6!) gut 500Watt an 2 Ohm. Das schiebt  ;D
Da mein musikalisches Umfeld aus 100W Marshall/Engl/Time Bomb Gitarrentops sowie Doublebass Drums besteht, muss der Bassamp schon kräftig dimensioniert sein um nicht unterzugehen oder zu clippen.
Und fette Röhrenamps haben mich schon immer begeistert  :devil:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: carlitz am 12.10.2018 15:54
auf jeden Fall ist es ein cooles Projekt.

Danke, das Du uns daran teilhaben lässt!!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 12.10.2018 18:24
Da mein musikalisches Umfeld aus 100W Marshall/Engl/Time Bomb Gitarrentops sowie Doublebass Drums besteht, muss der Bassamp schon kräftig dimensioniert sein um nicht unterzugehen oder zu clippen.

Ganz wesentlich sind da aber auch Lautsprecher mit ordentlichem Wirkungsgrad. Solange Du keinen Infraschall erzeugen willst, wären das wegen ihres enormen Wirkungsgrads vor allem die Nachbauten/Ersatztypen für den EV15L. In mindestens doppelter Ausführung.

Dann dürften Geräte vom Kaliber des Hiwatt DR201/Mywatt 200 oder des Traynor YBA300 vollkommen ausreichen (in dieser Liga wird Deine Kiste ja auch spielen). Auf dem letzten Bassic-Treffen haben mal ein paar Neugierige einen Mywatt 200 an eine 218 und eine 212-Box gehängt - in einem Raum mit 4000 m^2.  Das war auch in diesem Raum gewaltig. Auch in den Augen der Metall-Basser und auch mit einem Bass, der noch zwei Quarten unter das E konnte...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 12.10.2018 23:22
auf jeden Fall ist es ein cooles Projekt.

Danke, das Du uns daran teilhaben lässt!!

Uiiiii ich bin sprachlos... danke dir!!  :danke:


ja und Bea, 2 2x12er Boxen mit je 400W oder eins meiner 300W 4x12 Marshall stehen bereit. Die Marshall haben den höheren Wirkungsgrad, tendieren aber zu heftigen Vibrationen. Die 2x12 Standboxen sind da besser.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 13.10.2018 02:17
Im Bassbereich spielt nicht nur die thermische Belastbarkeit eine Rolle, sondern vor allem auch die maximale Auslenkung. Das kann mit der Marshall-Box richtig knapp werden. Bereits mit meinem 150W G-2000 habe ich übrigens schon 400-W-Lautsprecher ans Limit gebracht, und mein Mywatt hat schon einen 300W-Emi Deltalite 2515 gegrillt (Schwingspulenschaden). Also auf jeden Fall die Belastbarkeit der Box SEHR großzügig bemessen.

Und Du willst auf Dauer wirklich eine 2x18 unter der 2x12. Oder ne alte Zeck-Box mit 2 EV15... (und Du wirst das nur verstehen, wenn Du es mal ausprobiert hast ;-) )
 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 13.10.2018 06:05
Ne Zeck Box schon allein wegen dem Namen nicht, brrrrr........

Aber ich bin ja auch kein Basser und erstmal den Amp fertigstellen, die jetzigen Boxen reichen zum Testen allemal aus. Später dann, falls jemand das Teil wirklich viel spielt, würde ich eine 4x10 mit 1x15 oder 1x18 kombinieren :)

Gestern habe ich den PI mit den Endröhren verbunden, musste die DImensionierung des Paraphase allerdings anpassen (Anodenwiderstände von 54k auf 22k und Katoden R's vom 5,6k auf 1.2k. Der Arbeitspunkt war zu niedrig gewählt (quasi Schongang  ;D )und das Signal somit bei Vollaussteuerung etwas unsymmetrisch.
Ausserdem reichte der Bias von -140V nicht aus, da die TreibersIgnale ja nun maximal 400VSS haben. Das hab ich mit einer simplen Spannungsverdoppler Schaltung lösen können . Nun stehen bis zu -280V als Bias zur Verfügung. Und tatsächlich, knapp -200 Volt waren nötig um die Signale so zu leveln, dass sie nicht positiv werden. Die GK71 sind da unerbittlich und kappen sonst sofort den über 0V liegenden Teil ab (Gitterstrom, und zwar erheblich bei den Brummern)...

Und was ist bei rausgekommen? Nun ja, teils teils.
An den Katoden der Endröhren waren die gewünschten 500..600mA Hub zu finden, das war gut.
Aber die Ausgangsleistung lag nur bei bei rund 150W. Vermutlich ist der indische custom-made Netztrafo doch nicht als OT zu gebrauchen, der hat möglicherweise bei 50Hz seinen sweet spot (beim statischen Test mit 50Hz kamen ja 257W), aber bei höheren Frequenzen wie den gestern benutzten 500Hz scheinen mir Streuinduktivitäten oder sonstwas die Bilanz zu versauen.

Heut versuche ich mal, statt dem Paraphase nur mit der ersten PI Röhre meinen Interstage Transformator zum Treiben der GK71 zu benutzen, um zu checken, ob das was an der Ausgangsleistung ändern würde (ich denke nein).

Das Leistungsmaximum gestern kam bei einem Raa von 7.8k. Dummerweise gibts von Hammond nur einen OT mit 280W, der hat aber einen Raa von 1.9k, also zuwenig.
Gibts in D oder Europa einen Trafowickler, der custom Ausgangsübertrager wickeln kann?

Grüsse vom Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 13.10.2018 13:29
Diesen Beitrag kennst Du?
https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15722.msg168168.html#msg168168
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 13.10.2018 16:27
Jau, HGP war mein Kollege. Ich hab seinen Amp & workshop live gesehen und dort auch probegespielt :)
Aber guter Tip wegen der RKT!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 14.10.2018 16:14
Und was ist bei rausgekommen? Nun ja, teils teils.
An den Katoden der Endröhren waren die gewünschten 500..600mA Hub zu finden, das war gut.
Aber die Ausgangsleistung lag nur bei bei rund 150W. Vermutlich ist der indische custom-made Netztrafo doch nicht als OT zu gebrauchen, der hat möglicherweise bei 50Hz seinen sweet spot (beim statischen Test mit 50Hz kamen ja 257W), aber bei höheren Frequenzen wie den gestern benutzten 500Hz scheinen mir Streuinduktivitäten oder sonstwas die Bilanz zu versauen.

Heut versuche ich mal, statt dem Paraphase nur mit der ersten PI Röhre meinen Interstage Transformator zum Treiben der GK71 zu benutzen, um zu checken, ob das was an der Ausgangsleistung ändern würde (ich denke nein).

Mei dies Design kostet mich echt Nerven  >:D
Also nochmal den Interstage drangehängt und mit statischen 50Hz betrieben - also praktisch gleiches Setup wie vor ein paar Tagen. Und was? 150 Watt statt 250. WTF?! Zwei Stunden rumgesucht, wo die Unterschiede zu letzter Woche waren, da quasi alle Pegel und Signale wie zuvor waren. Bis ich über Oszi Messungen drauf gekommen bin, dass die Steuergitter nicht bis an 0V kommen und der Bias nicht konstant ist und bei den Signalspitzen einbricht (negativer wird). Auf diese Weise konnte ich die GK71 nicht bis 0V am Gitter aussteuern, sondern nur bis ca -25V. In den angehängten Diagramm sieht man auf der 600V Kurve, dass -25V rund 450mA Anodenstrom bedeuten, während 0V 600mA sind.
Rechnet man jetzt die Ausgangsleistung als P=R*I^2, bedeuten 600mA/450mA =  1,333, und zum Quadrat (1,333)^2 = 1,78. Und das bedeutet 150W * 1.78 = (trommelwirbel) .. 266 Watt. Diese lausigen 150mA Unterschied im Anodenstrom machen den Unterschied von 150 zu 266 Watt aus. Irre, hätt ich so überschlagsmässig nicht erwartet.

Wenn ich dagegen nun den Interstage Transformator nicht an das Biasnetzwerk mit den Potis und R's hänge, sondern direkt am Elko ankoppele, dann bleibt die Spannung stabil und ich komm bis auf 0V an g1 ran, und damit auch 600mA Anodenstrom, und damit auch 250 Watt. Puh war das eine Sucherei!!!

Das heisst nun aber auch, dass mein Biasnetzwerk so nicht brauchbar ist und ggf auch die ganze Anordnung mit den Gridleaks der GK71. Vielleicht muss ich doch komplett auf den Interstage setzen und ihn über eine der 6P7S Pentoden antreiben. So kann man sich auch die Zeit vertreiben auf der Suche nach der maximalen Leistung :D

Schönes Rest-WE euch allen
Tom
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 14.10.2018 16:23
Und dass Dein PI möglichwerweise zu hochohmig sein könnte, um das Gitter voll durchsteuern zu können.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 15.10.2018 00:10
Hab zumindest heute den driftenden Bias in den Griff bekommen. Die GK71 benötigen extrem kleine Gitterableitwiderstände. Meine 100k (plus die 50k vom Biasnetzwerk) sind zu viel. Erst mit einen Gridleak von etwa 56k(!!) bleibt der Bias stabil.
Damit ist natürlich der PI stark belastet, und musste ebenfalls ein paar Änderungen durchmachen, insbesondere wie das Steuersignal für die 2. PI Röhre generiert wird. Ok da hab ich ausnahmsweise mal abgeguckt, und zwar im RIM Bastelbuch von 1963. Da sind alle Paraphase PIs mit einem speziellen Schaltungskniff aufgebaut. Bei mir musste allerdings noch ein zusätzlicher Symmetrie Trimmer mit rein. Aber die 6P7S können ja maximal über 200mA an der Anode, daran wirds also nicht scheitern  ;D
Der Interstage ist erstmal wieder eingemottet (allerdings in Griffnähe sofern der Paraphase in seiner neuen Version immer noch nicht funzen sollte...)

Kopfzerbrechen bereitet auch die direkte Heizung mit ihren unglaublichen 20V 3A pro Röhre. Hier muss man höllisch aufpassen, wie man die virtuelle Katode erzeugt, ansonsten brummts heftig. Noch schlimmer wirds bei Serienheizung der beiden Monster  :-\

Aber Spass machts  ;)


Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 15.10.2018 01:48
Gönn ich Dir gerne, den Spaß. Mir wären aber ehrlich gesagt 250W Ausbeute bei einem Projekt der maximalen Unvernunft zu wenig. Einfach, weil man das auch ganz bequem mit 4 KT88 hinbekommt, und wohl auch mit 2 KT120/150.

Mir fallen dann auch ganz schnell die 350W ein, die H.G. aus 6 GU50 zog, oder aber die 400 W einer Hiwatt-Endstufe mit 6 KT88 und gerade mal 670 V auf den Anoden).
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.10.2018 19:10
Aloha,
kurzer Zwischenstand für die Mitleser:
Heute habe ich zum ersten Mal wieder über TB V Bass gespielt. :guitar: Vorher gab es noch ein paar Designprobleme auszuräumen:
- der Bias sorgte für ein leichtes Brummen, deswegen musste dort ein 220uF statt des 47u Elkos zur Siebung rein
- die 600V Rail (für die GK71 Schirmgitter und der 6P7S Anoden im Paraphase) war ebenfalls noch leicht verbrummt (4Vss), deshalb habe ich dort von C auf CLC Siebung mit einem 5H Choke umgestellt.  Dies reduzierte das Brummen deutlich.
- Im Kompressor gab es einen Aufbaufehler, war allerdings auch schon im Schaltplan falsch. Nun ist der Kondensator, der die Regelspannung glättet, richtig eingesetzt und ebenso der Teiler, der den Kompressionsgrad festlegt.

Also konnte ich heute etwas rumklimpern, war das schön! Der Tonestack muss aber ebenfalls nochmals überarbeitet werden, weil der Bassregler um die 50Hz ansetzt, und da ist's auch beim Bass schon fast Ende und somit ziemlich unwirksam...
Ausserdem ist der Pegel aus dem Kompressor und nach dem Tonestack mit max 6Vss zu gering, um den Paraphase zu treiben (25..30Vss), also muss noch eine Röhre dazwischen und der MV Regler davor.

Und hier noch zwei Bilder vom Testaufbau mit den fast weissglühenden Powerpentoden :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 20.10.2018 20:02
Moin Tom,

Cool, dass es voran kommt!
 :topjob:

Gruss
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 20.10.2018 22:18
Mit anderen Worten: macht nur auf total dunkler Bühne Spaß und wärmt nicht nur das Herz ;-)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.10.2018 09:06
Haha, richtig! 120 Watt Heizleistung !
Das Gehäuse muss auf jeden Fall die Röhren schön rausbringen. Ich lass mit wahrscheinlich so ein Lemberg Case hier aus'm Shop fertigen und bezieh es mit Zebra Tolex  ;) Aber bis dahin sind es noch ein paar Monate...

Und Laurent, danke  :bier:
Was machen die Minimaliste Sound Samples?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 21.10.2018 10:28
Was machen die Minimaliste Sound Samples?

Gute Frage, nächste Frage  ;D
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 21.10.2018 11:00
Zur Heizleistung: wenn ich es korrekt im Kopf habe, zieht mein Mywatt im Leerlauf 480W, und der G-2000 etwa die Hälfte.

Auch die mit dem Ruhestrom verbratene Leistung dient ja zu 100% der Raumheizung.

Solange es nur diese Form von Unvernunft ist....
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.10.2018 20:27
480 Watt im Leerlauf? Kann nicht sein, Bea. Wo soll soviel Leistung verbraten werden? Die Endröhren jeweils max 10W, und dann vllt noch 20..30 Watt Leerlauf. Da schau doch noch mal nach...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 22.10.2018 01:38
Hast recht, kommt nicht hin.

Hab mal nachgerechnet:
Ruhestrom 38mA * 4, Anodenspannung KT88 670 V => Leerlaufleistung 100W.
zzgl. Heizung. insg. 48W,

Dazu noch die Verluste in den Trafos und Siebkette und die paar W in den ECCs. Bleibt wohl noch unter 200 W, ist aber trotzdem beeindruckend.


Im G-2000 ziehen die Röhren im Leerlauf ca. 110W - ebenfalls zzgl. dem, was in den Trafos und der Siebung verbraten wird.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.10.2018 22:02
Schön, schön, die Konzeptphase von Time Bomb V kommt so langsam zum Abschluss und die Pentoden werkeln munter vor sich hin :)
Heute kam eine weitere 6Ж8 (=6SJ7) dazu, welche die Verluste des Tonestacks moderat wieder anhebt.  Hier habe ich einen Katodenwiderstand von 1.2k und einen Anodenwiderstand von 12k gewählt, ein Katodenelko war nicht nötig. Somit sind jetzt 7 Pentoden und ein magisches Auge verbaut.

Die Vorstufe verstärkt ein Eingangssignal von 500mVss auf mächtige 350Vss bis zu den G1 der Endröhren.

Der bislang verwendete Ausgangstrafo aus Indien (ein 500W Netztrafo mit virtuellem Raa 10k) muss aber weichen. Ich denke der ist einfach nix, weil er so simpel gewickelt ist. Nix verschachtelt oder so. Da gibts sicher ne ganze Menge unerwünschte Streuimpedanzen und sonstige Nichtlinearitäten. Hab also jetzt in D einen Class-B-Übertrager - RAA: 4kΩ -Output 4+ 8Ω - ca.200 Watt auf PM114 Kern bestellt. Ist zwar nicht ganz das, was ich brauche, aber ich find keinen, der mir sonst einen OT nach meinen Spezifikationen wickeln würde. Mit dem hoffe ich dann, die 250Watt Ausgangsleistung zu erreichen. Und wenn's nur 200 Watt sind, auch gut. Mit einer höheren Anodenspannung als den derzeit 1050V (bzw 980V unter Voll-Last) wären sicherlich auch 300Watt oder mehr drin, aber das ist mir zu heikel und auch die Siebung wird dann immer aufwändiger (4x450V Elkos in Reihe....).

Am Tonestack werde ich noch etwas feilen, der ist für die Mitten parametrisch, man kann die Centerfrequenz von 250 bis 350Hz variieren. Die Response der Regler könnte aber noch etwas besser sein....
Ebenso möchte ich die Zeitkonstante des Kompressors noch etwas vergrössern und auch der zentrale Spannungsteiler 650V-250V-150V-50V braucht auch noch etwas Feinarbeit, da die 8. Röhre heute dessen Spannungen leicht nach unten gezogen hat.

Ach so ja, und der Sound? Ziemlich gut, würde ich sagen. Recht knackig, metallisch, aber ohne jegliche Verzerrung.  Und mit gutem Wumms untenrum, obwohl ich nur über meine 4x12 Marshall Gitarrenbox spiele. Da bin ich zufrieden :)

Grüsse,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 31.10.2018 09:46
Moin Tom,

7 Pentoden, Hut ab!!
Das ist ja schon cool. Bin auf Soundfiles gespannt.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 31.10.2018 21:10
kann man die GK-71 eigentlich auch in den Gitterstrombereich hinein anfahren, also über 0V hinaus aussteuern?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 31.10.2018 22:00
Sollte sicherlich gehen. Dafür müsste aber der PI niederohmig sein. Dies würde weiter oben schon beobachtet.  Ein CF mittels Mosfet wäre ein Gegenmittel aber Tom wird sich quer stellen Sand im Getriebe einzusetzen  ;D
Ausserdem muss der OT mit der Ausgangsleistung mitmachen. Anscheinend geht er bis 200W mit.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 31.10.2018 22:36
Richtig, Laurent. Gitterstrom bei den dicken Oschis geht nur mit einem Zwischenübertrager. Ich habe damit bis zu 50V ins Gitter 'reinprügeln' können, Gitterstrom lag dann bei etwa 10mA. Allerdings war mein Zwischenübertrager nicht sehr linear (indische Netztrafo-Wicklerei), weswegen ich wieder zurück zu meiner  kapazitiven Kopplung gegangen bin. Die Koppelkondensatoren sind mittlerweile 1uF gross (halleluja!): mit kleineren Werten 47..220nF gingen unterhalb von 100Hz die Bässe flöten. Liegt wohl an den wirklich kleinen Gitterableitwiderständen von 22k (über die auch gleichzeitig der Bias eingekoppelt wird). Die musste ich so klein wählen, weil sonst die Steuergitter bei grosser Aussteuerung trotz Bias einfach weggedriftet sind.
Sind schon besondere Verhältnisse mit diesen Monsterröhren  >:D ;D

Anbei mal der aktuelle Schaltplan mit
- Kompressor samt magischem Auge (V1, V2, V3),
- parametrischem Tonestack (V4),
- Paraphase Inverter (V5, V6)
- Endmöhren V7, V8.
Die Spannungsangaben sind aktuell.

:devil: :devil: :devil: Happy Halloween :devil: :devil: :devil:
Wuff
 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 1.11.2018 01:32
Sollte sicherlich gehen. Dafür müsste aber der PI niederohmig sein. Dies würde weiter oben schon beobachtet.  Ein CF mittels Mosfet wäre ein Gegenmittel aber Tom wird sich quer stellen Sand im Getriebe einzusetzen  ;D

Eine kleine, aber steile Leistungspentode als Katodenfolger... EL84, falls man aus der genügend Hub herausbekommt. Alternativ vielleicht zwei 7591.
Die KT88 ist auch ziemlich steil, würde also einen ziemlich niederohmigen Katodenfolger abgeben ;D
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 1.11.2018 01:33
gelöscht.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Doublecut am 1.11.2018 07:42
Hey Tom,
wenn Du noch keinen neuen Trafo geordert hast kann ich Dir Müller Rondo ans Herz legen, wenn Du den nicht sowieso schon kennst. Man kann seine RKTs im Alubecher vergossen ordern, das schaut dann auch sehr ordentlich aus und passt optisch gut zu Deinen Pentoden.
Er macht übrigens auch OTs in RKT-Technik, nichts für Steinzeittraditionalisten aber in Klang und Qualität superb
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.11.2018 09:34
Danke Robert, habe da mal angefragt, denn meine Bestellung bei We***er ist noch nicht bestätigt worden.

@Bea: die wunderschönen 6P7S tun ja auch als Anodenfolger im Paraphase ihren Dienst, deswegen wird da jetzt nichts mehr geändert. Ausserdem habe ich mehr als 100Stk NOS von denen  ;)

Ein interessantes Detail hätte ich noch für Euch, im Schaltplan rechts oben als 'Lifeline' bezeichnet: wenn kein Lautsprecher am Ausgang angeschlossen ist, ist der interne Signalpfad nach dem Tonestack gegen Masse kurzgeschlossen. Auf diese Weise sind AÜ und die Endröhren geschützt, falls jemand mal ohne angeschlossenen Speaker losorgelt oder wenn einer über das LS Kabel stolpert...

Greetings
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 2.11.2018 13:56
Das ist ja schon cool. Bin auf Soundfiles gespannt.


Soundfiles, frische Soundfiles :headphone:

6 kurze Samples in dem angehängten mp3:

1) Mit Tonestack 'englische Einstellung': alles auf 10, Bright Switch 'on'
2) Mit Tonestack 'englische Einstellung': alles auf 10, Bright Switch 'off'
3) Mitten auf 0, Center Freq auf 10 (=250Hz), Bright Switch 'off'
4) Mitten auf 10, Center Freq auf 0 (=180Hz), Bright Switch 'off'
5) Mitten auf 0, Center Freq auf 0 (=180Hz), Bright Switch 'off'
6) nochmal wie 1)

Ich bin damit sehr zufrieden, was meint ihr? Oh und der Sound ging über meine 4x12 Marshall 1960A Gitarrenbox, auf 4 Ohm. Mit einer 15" oder 18" Box sollte die Hose noch mehr flattern  ;D

Greetings,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 2.11.2018 15:58
Hey Tom,
wenn Du noch keinen neuen Trafo geordert hast kann ich Dir Müller Rondo ans Herz legen, wenn Du den nicht sowieso schon kennst. Man kann seine RKTs im Alubecher vergossen ordern, das schaut dann auch sehr ordentlich aus und passt optisch gut zu Deinen Pentoden.
Er macht übrigens auch OTs in RKT-Technik, nichts für Steinzeittraditionalisten aber in Klang und Qualität superb
Grüße, Robert

Antwort bzgl meiner Anfrage: "Können wir leider nicht anbieten, nicht im Sortiment."  :(
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Doublecut am 2.11.2018 16:18
hmm, schade
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 2.11.2018 17:33
Moin Tom

Die extreme Einstellung gefällt mir ganz gut (so um 2:20).
Klingt schön metallic und knackig.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 2.11.2018 21:25
Mhmm, mir wäre die Klangregelung nicht flexibel genug; ich würde die Center-Frequenz zwischen ca. 250 und 500-600 Hz einstellbar machen, sodass auch noch der Sound von Amps mit Fender-Tonestack machbar wäre.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.11.2018 12:05
Naja, ich hab ja in dem Soundfile nur die Wirkung des Mittenreglers und des Bright Switch vorgestellt. Es gibt ja auch noch einen Treble- und Bass Regler, mit denen man doch recht umfangreiche Sounds einstellen kann.
Eine Verschiebung der Center Frequenz in so weiten Grenzen wie du sie vorschlägst, geht mit dem Slope Resistor des Tonestacks nicht. Dann müsste man einen 3x3 Umschalter einbauen, mit dem die Kapazitäten alle im gleichen Faktor geändert werden (zB verdoppeln um den Mid Dip auf die Hälfte runterzusetzen). An so was hatte ich auch schon gedacht, aber ich hab derzeit keinen Umschalter zur Hand (sind alle als Impedanzwähler in den vorigen Projekten verbaut).

Ich weiss, die meisten kommerziellen Bass Amps haben neben dem Tonstack noch diverse Boost Regler und einen 5 Band EQ, aber meine Erfahrung dazu ist, dass einge Bassisten mit den ganzen Reglern überfordert sind und am Ende der Sound überhaupt nicht gut ist. Von daher .. KISS .. keep it simple and stupid :D   Und mein Ziel war es ja auch lediglich, den prägnanten Steve Harris Sound vom ersten Iron Maiden Album hinzukriegen, deswegen reichen mir die Einstellungen erstmal aus.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.11.2018 14:37
Und so in etwa stelle ich mir die Anordnung der Röhren und Bedienelemente auf dem TT Chassis vor. Die Trafos werden rechts und links ins Gehäuse geschraubt und über Klemmleisten elektrisch verbunden, die sind nämlich viel zu gross und schwer für das Chassis. Lediglich der kleine Choke kann dort untergebracht werden. Somit wird das Gehäuse ca 70cm breit (Innenmass). Höhe ist noch tbd, die 120Watt Heizleistung der GK71 müssen ja vernünftig abgeführt werden.
Und rein optisch werde ich das Gehäuse mit TT Zebra Tolex beziehen - yeah  :devil: 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.11.2018 18:16
Grins, ja so in etwa wird der Amp aussehen, war mal mit Powerpoint kreativ  :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 3.11.2018 18:55
Vor einiger Zeit wollte ein Basser-Kollege mal einen Satz passender Boxen loswerden (ein Pärchen selbstgebaute TL606)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.11.2018 19:57
Juhu hab grade gesehen, dass im Shop das TT Lemberg British #15 auch in Zebra Tolex lieferbar ist  :topjob:
Bestellung an Dirk ist raus!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 7.11.2018 13:34
Mist, mit den OT Bestellungen hab ich echt Pech:

"Hallo Tom,
der DCN xxx-xxx BV-Nr. xxxxxx ist leider nicht mehr lieferbar und wird bei uns auf Grund der sehr geringen Nachfrage und nicht mehr vorhandenem
Vormaterial auch nicht mehr hergestellt. Entsprechendes Angebot wird in Kürze aus unserer Internetzseite gelöscht.
Wir bedauern sehr, dass wir Ihnen nicht weiterhelfen können.
Mit freundlichen Grüßen
Wxxx AUDIO-ELECTRONIC"
 
Badel.pl antwortet nicht, Rondo Müller kann/will nicht, Ritter ist out-of-business  :facepalm:

Dann bleibts wohl bei dem indischen Brummer, es sei denn, einer von Euch hat noch n Tipp für mich. Das Problem sind die 8..10k RAA die meine GKs benötigen. Alle kommerziellen 250W Übertrager liegen bei Raa kleiner 2k....
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Doublecut am 7.11.2018 14:31
Son Mist,
Und ich dachte Müller Ronda kann alles ...
Aber gabs da nicht noch einen tschechischen Wickler?
Ich muss mal ein bisschen recherchieren, Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Doublecut am 7.11.2018 14:43
Beim suchen bin ich da rüber gestolpert:
https://www.lundahltransformers.com/products/
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 7.11.2018 17:43
Hi Robert,
also Badel lässt jetzt in Polen fertigen, deswegen hab ich meine ursprünglich deutsche Anfrage nochmal auf English übersetzt und nach Polen geschickt - und was kam zurück? "Können Sie uns bitte auf Deutsch anschreiben." Ahhhhh  :facepalm: :facepalm: :facepalm:

Ja Lundahl, die kenn ich. Die wohl hässlichsten Trafos weit und breit  ;D  Aber danke für den Tip. Hoffentlich kann Badel was fertigen, die machen Ringkern.

Gruss Tom
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 7.11.2018 17:54
Und von Laurent hab ich noch n Super Tip bekommen, die Jungs sitzen nur 50km entfernt im Norden von Mailand. Das wärs natürlich!!!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.11.2018 12:56
Es gibt ein neues Video (naja, nicht ganz so neu, vom März diesen Jahres) zum Aufbau des Röhrenkompressors:

Time Bomb V - 250W Bass Amp (6) Compressor GK71 ГК71 GK-71  (https://youtu.be/xCWa4WzVLzE)

Greetings, Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 9.11.2018 12:56
So, nochmal danke an Laurent für den Tip mit der italineischen Trafoschmiede (darf ich den Namen hier erwähnen?). Hab dort einen neuen Power Transformer und einen Output Transformer für TB5 bestellt.

Der PT hat

und der OT

Beide Trafos werden auf heftigem EI135 Kern gewickelt und sollen laut Anbieter mit galvanisch-grau verzinkten Trafohauben kommen (alternativ bieten sie auch Hammerschlag Lackierung an). Bin mal gespannt! Der Sprung von 900V auf 1100V sowie der richtige OT sollten nun wirklich zu einem Leistungssprung auf mindestens 250W führen.

Dazu kommt in ca 6 Wochen das Gehäuse vom TT Shop (ja, mit Zebra Tolex ;D ), Dirks Team war sogar in der Lage, noch ein paar last minute Änderungen an der HW zu bestätigen - danke dafür!

Das heisst auch, dass ich so langsam mit dem Aufbau des Alu Chassis beginnen kann. Grob steht das Layout ja schon, nun muss ich nochmal mit Lineal eine Bohrschablone machen, und die Standbohrmaschine wieder aufbauen. Ächz, ja, die Arbeit geht nicht aus  ;D

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 13.11.2018 12:20
Cool! Ich habe meine 2x12" PA Box aus dem Studio hier in den Workshop hochgewuchtet, und damit klingt der Bass nochmal deutlich besser! Vor allem rappelt und vibriert nichts, was bei dem Marshall 1960A doch sehr störend war. Die 2x12 kann auch logischwerweise die Tiefbässe viel besser. Freu freu. Jetzt lerne ich gerade die Tabs von Prowler (Iron Maiden)   :guitar:

Nächste Woche sollen die beiden Trafos geliefert werden, und in ein paar Wochen auch das TT-Cab. Solange werde ich doch auch mit dem Chassisaufbau warten, um wirklich klar entscheiden zu können, was wo in der Headhsell untergebracht wird. Da gibts nämlich noch ein paar Sachen zu klären, vor allem, da die Trafos nicht auf dem Chassis sitzen, sondern ins Gehäuse geschraubt werden. Aber es muss ja auch wartungsfreundlich sein. Entweder mach ich unten in die Headshell eine Wartungsklappe (analog zu alten Röhrenradios), oder setze die Trafos und das Aluchassis auf eine Holzplatte mit Bodenaussparung, die man dann in die Headshell reinschieben kann. Aber dazu möchte ich gern alle Teile besammen haben, um Anprobe zu machen.
Somit denke ich, dass der Amp erst im Januar oder Februar wirklich fertig ist.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 15.11.2018 22:15
Nettes Problem: Spikes symmetrisch zur Netzspannung 50Hz am Ausgang Tonestack. Der Eingang mit 10k kurzgeschlossen, dh kein Bass angeschlossen (also keine Einstreuung in die Pickups).
Die Anoden-/Gitterspannung ist sauber und gerade wie ein Brett.
Bei der Heizung, egal ob mit AC von dem Trafo, der die Anodenspannungen der Vorstufe generiert, oder mit DC von Labornetzteil, kein Unterschied.
Der Haupttrafo für 1100V ist abgeschaltet. Die Heizung der Endröhren ist ebenfalls abgeschaltet.
Hab auch mal sporadisch die Verbraucher in meinem Workshop abgeschaltet, also zB PC, Laptop, Wandlampen, WLAN... keine Änderung.
Auf dem Netz seh ich auch keine Spikes.

Woher kann das nur kommen? Die Signalamplitude auf dem Oszi ist 20mVss, also ein minimalster Brumm. Aber die Spikes hört man, ist so ein unangenehm hohes Fiepen. War mir beim Probespielen aufgefallen.

 ??? ??? ???
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 15.11.2018 23:11
Wie sieht denn das Heizsignal aus? Sauber oder mit Spikes? Was passiert, wenn Du von vorne beginnend Röhren ziehst?

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 15.11.2018 23:18
Verschwindet das Gebritzel in dem Moment wo/nachdem du Netz abschaltest (also die Kathoden noch heiß sind, und die Elkos noch voll)? Wenn ja, liegt die Ursache direkt oder indirekt an Netzteilschaltung/-Layout/-Verkabelung, dann also dort systematisch weiter suchen.  Wenn nein, fängt sich der Amp aus der Umgebung was ein...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 16.11.2018 00:27
Wenn ich die Heizspannung der Vorstufe einseitig abklemme, bleiben die Spikes oder werden sogar grösser, bis die Katoden abgekühlt sind. Ziehe ich beide Heizkabel, verschwinden die Spikes anscheinend.
Schalte ich den gesamten Vorstufen Ringkern-Trafo ab, verschwindet das Fiepen sofort. Vielleicht macht der Brückengleichrichter (RS607) ein paar Probleme? Ob ich den mal gegen 4Stk der ultra-schnellen UF5408 tauschen sollte?

Trotzdem mysteriös, da ich die Spikes weder auf der Heizspannung noch auf der Betriebsspannung sehe....
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Doublecut am 16.11.2018 07:22
 wenn es auch bei DC-Heizung zu diesen Spikes kommt, liegt es wohl nicht am Gleichrichter. Ich vermute Crosstalk wg Leaddress. Ändere mal probehalber die Kabelführung zu g1.
Grüße Robert
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: roehrich am 16.11.2018 08:19
Guten Morgen,

vielleicht eine dumme Frage: wie ist das Oszi, bzw. der Tastkopf angeschlossen? Wo klemmt das Massekabel des Tastkopfes? Unter Umständen siehst Du etwas, was an dieser Stelle so gar nicht vorhanden ist  ... da kann man sich leicht selbst bescheissen. Klemme mal die Krokoklemme des Massekäbelchens an die Tastkopfspitze und forme es zu einer Schleife ... und schaue, ob Du mit dieser "Sonde" die Spikes auch irgendwo findest. Manchmal hilft es auch, einen dickeren blanken Draht um den vorderen Masseteil des Tastkopfs (direkt hinter der Spitze) zu wickeln und damit recht kurz zur nachsten Masse in der Schaltung zu gehen. Das hält die Masseschleife im Messstromkreis klein und verringert die Einstrahlung ... und damit das Problem, dass man die Störung an der falschen Stelle sucht (denn irgendwo muss sie ja sein, sonst könnte man sie ja nicht hören).

Hier auf Bild 1 sieht man auch, was ich meine (auch wenn es im Artikel um Schaltnetzteile geht): https://www.all-electronics.de/richtiges-testen-von-stromversorgungen-teil-2/ (https://www.all-electronics.de/richtiges-testen-von-stromversorgungen-teil-2/)

Viel Erfolg!

Ciao
Sebastian
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 16.11.2018 09:38
Yep, ganz wichtiger Punkt, Sebastian!
Ausserdem empfiehlt sich für Audiomessungen, insbesondere wenn Masse = Schutzerde, ein potentialfreies Oszi, sonst gibts Meßfehler durch Ausgleichsströme. Batteribetriebenes Handheld-Oszi ist optimal, oder ein Differenztastkopf.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: roehrich am 16.11.2018 09:50
Richtig ... aber bitte nicht auf die Idee kommen, das Oszi über einen Trenntrafo zu betreiben. Sonst kann man das (Metall-)Gehäuse leicht unter gefährliche Spannungen setzen. Und sich dann mit. Fragt nicht, woher ich das weiß  ::)

Ciao
Sebastian
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 16.11.2018 20:06
^ Oh ja (* autsch *)
Ab Werk nicht geerdete (TV-Service-)Oszis sind das Mittel der Wahl, ham daher auch ein Plastikgehäuse (ausser ein bestimmtes HAMEG, *arghh*). Am besten ist wirklich ein Batterie-Handheld,... trotzdem möglichst immer mit Sicherheitsmaßnahmen wie "Einhand-Betrieb" und Gummi-Fußmatte usw., sowie am besten einer zweiten anwesenden Person.

Nochmal zum Symptom, @Wuff, ist das noch ein frei fliegender Aufbau? Da wäre dann das Einfangen oder Einbauen solcher Spikes schnell aus Versehen passiert.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 16.11.2018 20:31
Jau, es ist ein mehr oder weniger fliegender Aufbau auf dem Testboard. Allerdings seh ich schon zu, dass die Leitungen kurz sind, Sternmasse, wenig kreuzende Leitungen, etc.
Zu den Erkenntnissen und euren Tips (keine Ahnung warum Zitat einfügen nicht klappt...):

Ändere mal probehalber die Kabelführung zu g1
Ja Robert, das ist ein kritischer Punkt, zumal an g1 auch die Vorspannung vom Kompressor via 1M ankommt, der Pin ist wirklich empfindlich und ich doktore daran gerade rum.

wie ist das Oszi, bzw. der Tastkopf angeschlossen?
Die Masseklemme sitzt ganz in der Nähe der Messtelle, allerdings hatte meinTastkopf tatsächlich ein kleines Schirmungsproblem und ich verwende jetzt einen mit besserer Schirmung. Das Fiepen wurde aber nicht weniger, auch wenn ich das Oszi und alle Messspitzen abgeklemmt habe. Es war dann immer noch im Lautsprecher zu hören.
Mit einem Draht als Antenne hab ich seltsamerweise keine Spikes einfangen können.

Den Brückengleichrichter für die Vorstufe (immerhin 650VDC  ;D) habe ich dann mal gegen die UF5408 getauscht, und tatsächlich wurden die Spikes weniger.

Aber ich glaube langsam, dass eher etwas schwingt oder doch an g1 der V1 einstreut. Vielleicht ist diese 6K3 Regelpentode (Stahlröhre) nicht exakt für Audioanwendungen geeignet. Aber man müsste doch mit ein paar Kondis dort Ruhe reinbringen können, ohne den Audiofrequenzgang zu beeinflussen?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 16.11.2018 20:50
Letzteres würde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: GeorgeB am 16.11.2018 21:53
Mit einem Draht als Antenne hab ich seltsamerweise keine Spikes einfangen können.

Den Brückengleichrichter für die Vorstufe (immerhin 650VDC  ;D) habe ich dann mal gegen die UF5408 getauscht, und tatsächlich wurden die Spikes weniger.
Äh, mach ne kleine Leiterschleife mit der Masseklemme und nähere dich mit dieser primitiven Magnetfeldsonde den Leitungen des Netzteils, alles in der Nähe bzw entlang der Leitungen zu den Ladekondensatoren und Dioden, incl. insbes. "Masse". Da dürfte irgendwo was Korrelierendes zu finden sein.

Dass die Spikes zudem mit UFs kleiner wurden ist doch ein strenges Indiz für ein mögliches Problem in der Gegend. Da sind uU sehr hohe Stromspitzen am Werk, womöglich stark resonierend, und die koppeln endweder induktiv oder direkt als R*I-Spannungsabfall in deinen Signalpfad ein, zusätzlich zur kapazitiven Empfindlichkeit hochohmiger Netze wie dem Gitter... aber schnelle spannungsändernde Potentiale mit großer Fläche zum Koppeln hat man eigtl., eher wenig und bekommt man im Notfall einfach weitgehend abgeschirmt. In jeden Fall, bei einem wachsenden fliegenden Aufbau ohne genau Planung bzgl Signalintegrität geht halt doch schnell mal was daneben, geht uns allen so.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 16.11.2018 22:36
Das Problem ist gelöst  :)
Es war ein bischen 'Pizza mit allem', wie ihr schon vermutet habt.
Die wesentlichste Änderung war, den Tonestack hinter die zweite Eingangsstufe zu setzen, nicht hinter die erste, weil er da zuviel Störsignale einfing. Dazu die UF Dioden im Vorstufen Netzteil mit weniger Spikes (die wirklich wohl kapazitiv irgendwo eingekoppelt haben), dann insgesamt nochmals verkürzte Kabelführung, und die Eingangsbuchse versetzt. Die lag nämlich unmittelbar neben dem Tonestack und ich glaube, da schwang etwas. Dämpfungskondis waren somit nicht nötig, was ich prinzipell gut finde.
Ein Aspekt ist auch die PA Box. Die hat nämlich einen Tweeter drin, deswegen war mir vorher mit dem 4x12 Gitarrencab nix aufgefallen. Auf jeden Fall ist jetzt ist das Fiepen weg .. oder ich bin taub geworden während der Fehlersuche  ;D
Danke euch fürs Mitdenken!  :topjob:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 16.11.2018 22:42
Wenn das Problem jetzt wahrscheinlich stark dem fliegenden Aufbau geschuldet ist - würde daraus nicht folgen, nicht weiterzusuchen (weil sich in dieser Hinsicht ohnehin nochmal alles ändert), sondern den Verstärker auf dem endgültigen Chassis aufzubauen und dabei diese mögliche Störquelle im Auge zu behalten?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 16.11.2018 23:20
Hi Bea, ich muss erstmal auf die neuen Trafos von InMadOut warten, bevor ich mit dem Chassis beginne. Denn ich kenn weder deren Abmessungen noch wie sie aufgebaut sind (Lötleisten, Kabelstrang, etc..). Und ich weiss ja gar nicht, ob sie den Sound beeinflussen werden und was dadurch ggf noch an (deutlichen) Änderungen in der Schaltung vorzunehmen ist. Auch wie die Teile im Gehäuse unterzubringen sind, ist noch offen. Und das muss alles klar sein, bevor ich das Chassis bohre...
Dies WE werd ich eh keine Zeit zum Weiterbauen haben. Mein Kombi braucht ne neue Nockenwelle und das will ich ganz in Ruhe erledigen  :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.11.2018 16:36
Juhuuuuuuu, die Transformatoren von InMadOut sind angekommen, und wow was für eine Qualität, super!! Gewickelt sind sie auf EI135 Kern und reichlich schwer  ;D
Am WE werde ich diese Prachtstücke dann statt der indischen Brummer ;) einbauen. Vorher mach ich noch ein paar Last- und Frequenzmessungen mit den alten Trafos, um zu sehen ob sich mit den Neuen was ändert.
(Klang kann so bleiben, der ist bis runter auf 25Hz schon gut, aber ich hoffe doch auf mehr Leistung wenn ein wirklicher Audio-Output Transformator statt eines indischen Spezial Netztrafos eingesetzt wird. Ich werde berichten...)

Vielke Grüsse
Tom
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 21.11.2018 18:13
 :topjob
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: darkbluemurder am 21.11.2018 18:21
Diese Trafos sind ordentliche Brummer - Respekt!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 21.11.2018 18:38
Hallo Tom

Ich würde aber kein Alugehäuse dafür nehmen. Bei solchen schweren Bauteilen, würde ich eher Richtung Stahl schauen.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Doublecut am 21.11.2018 18:43
..die Trafos sehen echt klasse aus :topjob:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 21.11.2018 19:05
Monster.

Ein Alu-Chassis wird man für die Teile wohl sorgfältig aussteifen müssen, damit es nicht zum "Mywatt-400-mit-DHL-Transoprt"-Effekt kommt.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Volka am 21.11.2018 19:48
Hallo Bea,

das geht auch mit Hermes-Bassman 135-Stahlgehäuse https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,22455.msg228659.html#msg228659   ;D
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 21.11.2018 20:41
Ja klar. Zumindest ein paar meiner Dynacord-Chassis durften erkennbar auch schon mal das Geier-Sturzflug-Gefühl genießen.

Auch das, das ich gerade bestücke.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.11.2018 20:42
Danke Euch  :bier:

Konnte natürlich nicht warten, und hab zumindest den neuen OT gleich mal eingesetzt. Die tiefe E-Saite vom Bass scheint mit jetzt mehr druckvoll und voluminiös. Leistungsmässig scheint sich aber nichts verändert zu haben, komisch, da hatte ich mehr erwartet (Stichwort weniger Streuresonanz?).

Naja und die Trafos kommen, wie schon geschrieben, in der Tat NICHT auf das Chassis. a) ist da kein Platz und b) würde es sich wirklich verbiegen. Trafos und Chassis werden über einen Holz- oder Metallrahmen in die Headshell geschraubt, dem man rausnehmen kann und der ein Arbeiten von unten ermöglicht. Alternativ eine Wartungsklappe unten im Amp.

Oder so ähnlich... ich warte noch auf die TT Headshell :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 24.11.2018 19:01
Sooooo, der neue PT ist auch drin (Ausnahme: die Heizung der GK-71 hängt noch an separatem Ringkerntrafo, wird die Tage noch umgehängt).
Durch die höhere U1 musste ich im Netzteil einen vierten 450V Kondi in Reihe schalten, da die Spannung im Standby (dh g2 Versorgung abgeschaltet) auf kribbelige 1500V hochgeht. 1500Volt!! Da stosse auch ich langsam an meine persönliche Wohlfühlgrenze. Hab natürlich die Trafos alle geerdet und alle HV Leitungen zusätzlich isoliert. Aber das ist schon ne Hausnummer, oder?
Leistungsmessungen folgen die Tage, da werde ich dies WE wohl nicht zu kommen.

Stay tuned  :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: carlitz am 26.11.2018 09:46
Wenn der Amp nicht klingt, kannst Du ihn bei der hohen Spannung auch als Tesla Generator zur Erzeugung eines Lichtbogens nutzen.

Ist doch bald Weihnachten, da freuen sich die Nachbarn über flackerndes Licht .....
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 26.11.2018 18:04
Aktuell klingt der Amp richtig gut, also zielgerechter Einsatz möglich
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 5.12.2018 14:04
Die Leistungsmessungen sehen mit den beiden neuen Trafos gut aus  :) :) Offenbar hab ich den Raa von 7.5k ziemlich passend berechnet:
Am 8 Ohm Tap liegen 39,5Veff bei einer Last von 6 Ohm an, was genau 260W RMS entspricht. Bei Nennanpassung mit 8Ohm sind es rund 235Watt. Das war ein langer Weg, ächz  :P

Allerdings gebe ich zu, dass der Aufwand dafür unverhältnismässig gross ist (=verrückt  ;D), insbesondere was die Anodenspannung der Endröhren von 1350VDC unter unter Last angeht. Aber leistungsmässig ist das Ziel erreicht, juhuuuu!

In den nächsten Tagen werde ich mal eine komplette Messreihe zur Ausgangsleistung aufnehmen, mal sehen wie sich die 2,4,8 und 16 Ohm Taps zueinander verhalten bzw an welchem Tap bei welcher Last das Leistungsmaximum anliegt. 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Doublecut am 5.12.2018 14:18
Glückwunsch Tom :topjob:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 5.12.2018 23:09
Gratuliere.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 5.12.2018 23:49
Cool!
Hut ab  :topjob:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 7.12.2018 15:01
Danke Euch  :bier:

Es gibt einen kleinen Rückschlag: Da legt man den ganzen Signalpfad auf Verzerrungsarmut und Harmonie aus (ja, sowas gibts auch bei Time Bomb  ;D ), macht tolle Leistungsmessungen mit gebypasstem Tonestack und übersieht dann beim realen Laut-Spielen, dass der Tonestack rund 80% vom Signalpegel klaut  :facepalm:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.12.2018 17:39
Weiter gehts. Die Pegelanpassung an V4 (Anodenfolger-Treiberröhre für den Tonestack) war relativ einfach und jetzt passen die Pegel auch für Vollgas wieder.
 
Im nächsten Schritt habe ich die schwarze Metallmantel Regelpentode, die an der V1 Position Teil des Kompressors ist, mal gegen die optisch viel schönere, goldene 2K2M Batterie Regelpentode ausgetauscht (siehe Bild). Auch das hat gut geklappt (ok der Anodenwiderstand ist natürlich anders), aber es gibt noch zwei Probleme zu lösen:

a) als direkt geheizte Röhre benötigt 2 VDC am Heizfaden, eine Seite davon auf Masse. Woher diese 2V nehmen? Die 6.3V kann ich nicht direkt nehmen, da sie bereits mit 2x100 Ohm mittig gegen Masse symmetriert sind. Meine Versuche mit kapazitiver Auskopplung der 2V aus den 6.3V via 2x680nF oder Elkos waren nicht erfolgreich. Gabs so einen Trick nicht auch zB bei Marshall?

b) die 2K2M ist ja eigentlich eine HF Röhre und somit mikrofonisch. Sie neigt zum mechanischen Schwingen, so um die 2000Hz. Entweder durch Feedback aus dem Lautsprecher oder wenn man sie leicht antippt. Ich habe drei Exemplare davon, werde mal schauen, ob die alle gleich empfindlich sind. Wäre schade wenn die Röhre deswegen wieder weichen muss. Bei Time Bomb IV hatte ich sie auch wegen dem Pfeifen aus dem Design nehmen müssen. Nur was das ein HiGain Amp, hier ist's ja nur ein zahmer und linearer Bassverstärker.

Grüsse
Wuff
   
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 8.12.2018 17:56
"nur" ein zahmer Bassverstärker. Aber einer mit 260 W.

Mikrofonie kann alles verderben. Bei meinem G-2000 musste ich deshalb die ECC81 (eigentlich auch ne HF-Röhre...) durch eine ECC83 ersetzen, obwohl die 81 um Welten beser zu den 100k-Gainpotis passt. Sogar im Valve Junior störte die Mikrofonie, wenn der Kleene auf der großen Box stand und laut durfte.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: silverface am 9.12.2018 15:17
Die Heizung könntest Du mit 2 Widerständen einbinden. So ergibt sich wieder ein Spannungsteiler 1:1, dessen Mittelpunkt und damit die eine Seite des Heizfadens auf Masse geführt wird.

Gruß, Gernot
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 10.12.2018 12:32
Danke Gernot für den präzisen Vorschlag und die Skizze!! Allerdings benötigt die Röhre ja DC. Aber ich hab deine Idee aufgegriffen und den Spannungsabfall an den Heizwiderständen mit zwei Dioden gleichgerichtet, mit CLC geglättet und jetzt passt es und die Katode der 2K2M ist nach wie vor am Mittelabgriff, dh auf 0V Potential :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: silverface am 10.12.2018 14:38
 :topjob:

Stimmt, mit AC-Heizung an der 2K2M hätte der Verstärker eine deutliche "Resonanzspitze" bei 50 Hz gehabt.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 11.12.2018 18:18
Ja ist den heut scho Weihnachten..?  ;D

Die TT Headshells sind angekommen. Oben mal schnell mit eingesetzter Time Bomb IV (Frontgrill kommt noch), und unten das mächtige Case für das aktuelle Projekt - Abmessungen 72x33x22cm!! Beide Cases sind gut verarbeitet und meiner Meinung nach ihr Geld wirklich wert. Freu!

Hat noch jemand von euch Zebra/Tiger Tolex im Einsatz? Bilder??
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 11.12.2018 20:41
Moin Tom,

Sieht echt sehr cool aus  :topjob:

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: sev am 12.12.2018 06:22
Moin Tom,
Sieht gut aus!
 :topjob:
Und du bist nicht allein mit dem Zebra…  ;)
Grüßle,
Stefan
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 16.12.2018 20:53
Alle haben wahrscheinlich schon drauf gewartet  ;D ;D
Hier ist das neueste Video zu TB5:

Time Bomb V - 250W Bass Amp (7) Test board design finished (https://youtu.be/Oq216Ky6SBQ)

Die Testboard Phase ist jetzt mehr oder weniger abgeschlossen. Letzte Änderungen waren ja der Einbau der 2K2M als Kompressor Röhre, einige Änderungen im Tonestack und der gesamten Linearität. Eine milde Gegenkopplung ist auch drin.
Heute kam noch eine Spannungsstabi Röhre dazu, die Erklärung warum gibts im Video. (Es gab ein paar gegensätzliche Effekte auf der 110V Spannungsrail.)

Mit dem Sound bin ich zufrieden, soweit das mit dem modifizierten MFV Tonestack möglich ist. Ich würde natürlich gern mal den Amp an einer richtigen Bassrefelxbox hören, und nicht nur an der indischen 2x12 PA Box. Aber es wummst schon gut, soviel kann man sagen.

Was kommt nun als nächstes? Das Chassis, richtig. Layouten, bohren, lackieren und das ganze Design ein zweites Mal dort drin sauber aufbauen. Als Frontknöpfe hab ich Chickenheads bestellt (rot, weiss und schwarz).  Mitte Februar sollte der Amp dann fertig sein. Bis dahin gibts sicher noch den einen oder anderen Post von mir  ;D

Schönen Advent noch,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: harryhirsch am 19.12.2018 02:15
Aus diesem Grund haben Vari-µ-Kompressoren normalerweise geregelte Spannungen.

Gruß, Volker
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.12.2018 20:31
Hi Volker,
bislang ging es auch ohne Stabi, weil der Spannungsteiler im Netzteil stabil genug war, um von den wenigen mA der Regelröhre nicht beeindruckt zu sein. Aber jetzt mit dem Teiler mit verrignertem Querstrom ist es dann tatsächlich besser mit der Regelröhre. Und es sieht ja auch chic aus :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.12.2018 20:34
Guten Abend,
das Chassis Layout steht nun fest. Ein paar Änderungen gab es im Vergleich zum ersten Entwurf:
Die Endröhren sitzen etwas weiter hinten im Chassis, so dass mehr Platz für den Netzschalter an der Front ist. Der Choke dafür wird nun im Chassis eingebaut statt obendrauf, da war er im Weg.
Ebenfalls brauchte die neu hinzugekomme 105V Spannungsstabi Röhre zusätzlichen Platz.
Und die beiden schönen 6P7S sind nun nebeneinander statt hintereinander.
Oh ja und die Sicherungen wandern von der Front nach hinten. Nicht dass einer mal auf die Idee kommt, den Halter abzuschrauben und eine Gitarre da einzustöpseln, bei 650V keine gute Idee....

Grüsse
Tom
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 20.12.2018 21:59
Mhmm, interessante Modelle für die beiden Big Bottles hast Du da ja.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.01.2019 11:00
Mhmm, interessante Modelle für die beiden Big Bottles hast Du da ja.

Hihi ja die GK-71 sind mir zu wertvoll um sie fürs Photo da hochkant ohne Fassung hinzustellen, zu schnell ist eine umgefallen und dann, woher Ersatz auf die Schnelle... Praktischerweise haben die beiden Bierbüchsen die gleichen Abmessungen wie die GK-71 (ist übrigens ein leckeres Weissbier, und gibts hier im italienischen Supermarkt für 89 Cent, sehr angemessen. Die Verkäuferin amüsiert sich immer, dass ich jedesmal gleich 20 davon kaufe  ;D)

Ansonsten gehts voran, die Chassisbearbeitung macht immer wieder Spass. Nur wie ich die grossen Fassungen einbauen soll, ist noch nicht entschieden: über oder unter dem Chassis, mit Aussparung für den ganzen Röhrenfuss oder nur für die Sockelstifte. Einen 6,5cm Kreisbohrer habe ich nicht und 2x Lochkreise mit kleinen Bohrlöchern machen und anschliessendem Ausfeilen ist ziemlich mühsehlig.
Andererseits liegen an den Pin 4 (g2) rund 700V an, da muss ausreichend Abstand zum Chassis sein, damit nichts arct. Wie war das noch, 1cm Abstand pro kV Spannung?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 1.01.2019 12:20
Der rot-gelb-grüne Kabelbaum führt 800V und füttert 4 EL34. Man beachte auch den Abstand zwischen Anodenpin und Heizung.
(Und ja, ich habe auch schon Platinen gesehen, nachdem es da Überschläge gegeben hat und könnte sogar Bilder davon zeigen....)

(https://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=22744.0;attach=58987;image)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 1.01.2019 20:29
Moin Tom,

Schaue mal beim Baumarkt deines Vertrauens, ob die nicht ein Locher für Spüle haben. Die 65mm kriegst du so wie im Butter geschnitten hin.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.01.2019 20:54
Danke Laurent, ist aber schon zu spät  ;D. Morgen fahr ich zwar in den Baumarkt um weissen Sprühlack zu kaufen, aber die Löcher sind bereits gebohrt. Mit der Standbohrmaschine ging das doch viel schneller als erwartet (ca 15 min), dazu kam noch das Sägen und Glattfeilen.
Jetzt ist das Chassis in schickem Grau grundiert, und nun kann ich mir auch langsam mal Gedanken machen, wo was innen drin zu plazieren ist. Ich denke, das mit den Elkos ist ganz elegant gelöst (die Leiste wird natürlich noch passend abgelängt).
Und von vorne gefällts mir auch, wegen der Frontblende muss ich noch schauen wie und was - vermutlich bedruckte Selbstklebefolie mit  Plexiglas drüber.

Und wenn Dynacord so minimale Abstände zu den 700V Terminals hält, dann bin ich hier auf jeden Fall auf der sicheren Seite, meine Abstände werden deutlich grösser und eh doppelt isoliert sein.
 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.01.2019 21:17
Oh yeah, the Beast turns into reality  :devil: :devil: :devil:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 9.01.2019 09:12
Greetings :)

Es gibt weitere Fortschritte beim Aufbau:

- die Trafohauben sind weiss lackiert
- die Röhrenfassungen sind eingesetzt, ebenso die Netzteil- und die Signalplatinen
- das Frontdesign steht nun mehr oder weniger

Seit gestern wird verdrahtet. Dafür müssen natürlich Verdrahtungspläne entworfen werden, damit alles logisch aufgebaut ist, sich wenn möglich keine Signale kreuzen, nix brummt oder einstreut, und sicher muss es ja auch sein. Naja und allzuviel Platz ist in dem Gehäuse nun nicht, muss also recht kompakt aufgebaut werden.

Stay tuned  ;)
Wuff
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: volvodidi am 9.01.2019 12:45
Hi,
die Tagboards die du da verwendest haben einen sehr geringen Kontaktabstand. Hast du da nicht Angst vor Überschlägen bei den Spannungen die in der Kiste anliegen? Sind ja deutlich höher als bei den herkömmlichen Röhrenkisten.
Gruß
Dieter
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 10.01.2019 10:42
Berechtigte Frage, Dieter.
Deswegen habe ich auch die Platine mit dem grösseren 9mm Kontaktabstand für das Netzteil gewählt, und dort bleiben zusätzlich im Bereich der U1 (1350V) noch die benachbarten Kontakte frei.
Auf den Platinen mit dem 6mm Kontaktabstand ist nur die Vorstufe mit 250V. Lediglich zwei Pins führen rund 700VDC für die Anoden des Paraphase, aber auch hier werden die benachbarten Kontakte frei bleiben.

Nach unten sind alle Platinen gegen das Chassis isoliert, die Netzteilplatine hat zusätzlich einen erhöhten Abstand von 10mm.

Gruss, Tom
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: volvodidi am 10.01.2019 12:13
Hi Tom,
dann passt es ja. Mir gings hauptsächlich um die 2 Tagboards mit den geringen Kontaktabständen, vom mitlesen wusste ich das du mit sehr hohen Spannungen arbeitest. Die Tagboards hab ich auch schon öfter verwendet, da sind mir die geringen Abstände auch schon aufgestoßen, da das früher aber wohl so original war, hab ich dann weitergebaut. Aber mit wesentlich geringeren Spannungen.
Dieter
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 11.01.2019 09:43
Right, die beiden Tagboards (nennt man die so?) mit den 6mm sind generell schon etwas knapp. Ausserdem verdehen sich die Kontakte noch relativ leicht, da würde ich mir etwas bessere Qualität wünschen. Hast du diese Erfahrung auch gemacht?
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: volvodidi am 11.01.2019 09:52
Ja, die sind nicht gerade fest, nachpressen geht nicht, dann platzt der Träger weg. Wenn alles eingelötet ist sind die Kontakte aber fest durch die Verdrahtung.
Dieter
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 12.01.2019 17:11
Dann kanns ja losgehen  :) :)

Verdrahtungsplan mit ausgemessenen und eingesteckten Bauteilen:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.01.2019 08:42
Mit der Verdrahtung gehts gut voran. Die Signalplatinen, Netzteilplatine und Tonestack sind bestückt. Noch fehlen Pilotenlampen, magisches Auge, Standby Switch, das Biasnetzwerk und die Verkabelung der Trafos.

Da die Trafos ja nicht auf dem Chassis sitzen (zu schwer/zu groß), und deswegen rechts und links davon fest in der Headshell montiert sind, habe ich gestern einen sehr pratischen Klappmechanismus für das Chassis erstellt, mit dem man es im eingebauten Zustand samt Röhren und Anschlüssen bequem hochklappen kann, zB für Servicearbeiten.

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 20.01.2019 09:37
Coole Idee!  :topjob:
Felht nur noch die Stange, wie bei der Motorhaube bei deinem Mercedes :)

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: orange1969 am 20.01.2019 20:43
... weiss lackiert ...
... muss also recht kompakt aufgebaut werden. ...
Mahlzeit,

ich muss euch immer bewundern.
Das mit dem kompakt aufbauen kostet mich immer eine Menge Überwindung.
Die Idee, nicht alles auf ein einziges Chassis zu setzen ist immer wieder genial.
Eine Frage noch: Das Weiße an der Oberfläche - ist das AcrylLack aus der Spraydose ?, selbst aufgetragen ?, oder wurde das in einer professionellen Einbrennlackiererei gemacht ?

Schönen Sonntag noch
orange1969
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.01.2019 09:21
Hi Laurent, da kommt noch ein Haltedraht dazu, der das Chassis bei ca 110° Öffnungswinkel stoppt, damit es nicht auf die Endröhren fallen kann. Den Draht kann wird man aber auch ausklinken können, um das Chassis ohne Röhren um 180° aufzuklappen, praktisch für grössere Wartungsarbeiten (zB Elkotausch oder was immer mal in ferner Zukunft nötig ist).

Hi orange, das Chassis habe ich in meiner Paintbox (=Umzugskarton) selber lackiert: zwei Lagen Grundierung und drei Lagen Decklack, weiss glänzend, aus der Spraydose. Das Gleiche wie die Trafohauben.
Die Front ist mit einen Tintenstrahldrucker bedruckte und selbstklebende Vinyl-Folie. Das Frontlayout hab ich mit Powerpoint gemacht  :)   
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 22.01.2019 14:49
DUT - oder eher TUT (TimeBomb Under Test)  ;D
Statischer Test: Alle Spannungen nominal!

Jetzt kommt der dynamische Test der Vorstufe mit Signalgenerator und Oszi.

Die Endröhren folgen in den nächsten Tagen, weil das Bias Netzwerk noch einzubauen ist.

>>> Happy so far <<<
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 22.01.2019 15:08
Also weiter Daumendrück, dass alles mindestens so gut klappt wie auf dem Testverhau.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 2.02.2019 12:04
.. Testverhau...

Testaufbau. Die Kabel dort auf den Ikea Brettchen waren bewusst lang gelassen um sie jederzeit anders verlegen zu können. Und der Testaufbau war organisch gewachsen, Zusatzlötleiste hier und da, um zusätzliche Spannungen zu erzeugen oder Platz für weitere Schaltungsteile (zB Compressor) zu haben. Ich denke in jedem Labor sieht es so aus, wenn was völlig Neues auf die Beine gestellt wird. Ist ja kein Nachbau, diese Röhren wurden praktisch noch nie in einem Gitarren-/Bassverstärker eingesetzt.

Die elektrische Sicherheit war übrigens immer gegeben, teilweise dreifache Isolierung, Erdung, Trenntrafo etc.

Heute soll allerdings nun das endgültige Chassis fertiggestellt werden und der Signalpfad überprüft werden, nach dem die Spannungen ja bereits alle korrekt anlagen (TBuT). Letztes WE hatte ich keine Zeit daran weiterzutesten (einer meiner Benze brauchte eine neue Auspuffanlage und Benzinpumpe, ächz).

Also melde ich mich vermutlich heute abend oder morgen wieder  :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 2.02.2019 16:27
Testaufbau.

Lass mich doch mal lästern. Ich bin doch selbst froh, wenn es mir gelingt, etwas so zusammenzulöten, dass es wenigstens annähernd kein Verhau ist.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.02.2019 16:20
Kurzer Zwischenstand für Euch:
Also Time Bomb V läuft!!! Der Sound ist ausgesprochen druckvoll, und der Amp hat dies schöne Knurren, besonders auf den tiefen Saiten. Yeah!!!

Aber der Reihe nach:
Gestern hab ich also nach abermaliger Kontrolle der Schaltung und Betriebsspannungen (u.a. 1350V für die Hauptanoden ...) den Amp in Betrieb genommen. Sobald der Master aber über 1 ging, gab es eine Mitkopplung, die sich in einem sehr hässlichen Kratzen bei lautem Anschlag zeigte. Nach systematischer Suche mit dem Oszi zeigte sich, dass der Ausgangstrafo auf die erste Röhre mitkoppelte. Hab dann als Erstes den Gridstopper der V1 von 220k auf 82k reduziert, was das Problem schon etwas verringerte. Allerdings nicht vollständig :-/
Nun ist V1 ja diese schöne goldene Röhre mit g1 an der Gitterkappe, und die Kappe ist nicht geschirmt. Eigentlich ist es ja nur ein Keramikstecker. Also habe ich etwas rumexperimentiert und schliesslich eine Abschirmung für den Stecker gebaut (später könnt ihr mal raten, aus was :D) Gleichzeitig noch den Gridstopper weiter auf 33k reduziert und das Problem war gelöst :)  Erfreulicherweise kein Problem im Layout, denn da hatte ich schon ziemlich Sorgfalt auf klare Signalpfade verwendet.

Als nächstes wunderte mich, warum jetzt auf einmal vernehmbar mehr Bass-Bums vorhanden war. Hab daraufhin einmal die "Made in India" Bassbox (2x12, 400W) aufgeschraubt und die Impedanz der Lautsprecher gemessen. Aha! Jeder LS hat 8 Ohm, und somit die Box insgesamt nur 4 statt 8 Ohm. Da hab ich die ganze Zeit während des Testboards mit der falschen Anpassung gearbeitet, der Amp stand auf 8 Ohm. Auf der Box stand hinten keine Impedanzangabe drauf, nur dass die "professional" ist. >:(
Jetzt nutze ich nämlich die 4Ohm Anzapfung, und die harmoniert deutlich besser mit der 4Ohm Box.

Der Tonestack bietet eine Fülle von Klängen, und mit dem MidFreq Regler bin ich durchaus happi. Das Einzige was mir etwas fehlt, ist eine Nuance mehr metallischer Kick. Da müssen evtl noch ein oder zwei der Bright Caps vergrössert werden. Seltsam, ich habe die gleichen Werte wie auf dem Testboard gewählt. Aber vielleicht hat sich das Klangbild jetzt wegen der korrekten Anpassung mehr in Richtung Bässe verschoben und übertönt dadurch den Höhenanteil leicht.

Der Amp ist ausgeprochen still, praktisch kein Brummen wahrnehmbar, und das, obwohl ich den Bias der Endröhren nur ganz grob eingestellt habe. Aber das zeigt, dass die Sternmassen soweit brauchbar sind und die direkt geheizten Endröhren richtig betrieben werden.

Der Compressor allerdings funktionert noch nicht so ganz wie er soll, ist mir nicht linear genug (dh entweder expandiert er das Signal zu stark oder komprimiert es). Es liegt wohl am Arbeitspunkt der direkt geheizten V1. Deren AP kann man wegen der Heizung ja nicht simpel per Katoden-R einstellen.  Da muss nochmal das Testboard ran.

Was folgt nun?

Das Gehäuse muss noch komplettiert werden, dh vorne und hinten Abdeckungen, vorne mit Zebra Tolex, hinten in mattschwarz. Ebenso die Gitterstäbe an der Front (werden aus den Querversteifungen meiner ehemaligen indischen Sonnenrollos gebaut :)  )
Der Impedanzschalter muss noch rein, ebenso die LS Buchsen.
Bias einstellen
Leistungs- und Dauertest
Innen noch etwas aufräumen, Kabelbinder etc
Und dann ein schönes Video drehen "Making of ..."

Grüsse,
Wuff

 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 3.02.2019 21:14
Moin Tom,

Coole Sache  :topjob:
Bin auf dem Video gespannt.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: harryhirsch am 3.02.2019 22:15
Der Compressor allerdings funktionert noch nicht so ganz wie er soll, ist mir nicht linear genug (dh entweder expandiert er das Signal zu stark oder komprimiert es). Es liegt wohl am Arbeitspunkt der direkt geheizten V1. Deren AP kann man wegen der Heizung ja nicht simpel per Katoden-R einstellen.  Da muss nochmal das Testboard ran.

DC-Heizung hast du ja schon, wenn du noch auf Konstantstromquelle umbaust, kannst du die Kathode beliebig höher legen. Am Einfachsten geht das mit einem LM317, braucht nur einen zusätzlichen Widerstand um den Strom einzustellen.

Gruß, Volker
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 4.02.2019 00:36
Wir harren der Dinge...
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 4.02.2019 20:52
DC-Heizung hast du ja schon, wenn du noch auf Konstantstromquelle umbaust, kannst du die Kathode beliebig höher legen. Am Einfachsten geht das mit einem LM317, braucht nur einen zusätzlichen Widerstand um den Strom einzustellen.

Gruß, Volker

Hallo Volker, danke für den Tip. Aber kann das funktionieren? Ich generiere die 2Volt Heizspannung über die Symmetrierwiderstände der AC Heizung, siehe Schaltplan links unten, R11,12, 50,51 und 56. Wo würdest du da einen LM317 einsetzen?

Wir harren der Dinge...
Hi Bea, nett von dir :)
Bin dabei mit meiner neuen Einhell Kreissäge die Frontblenden zu sägen und zu tolexen  :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 4.02.2019 21:43
Also irgendwie zur Schau stellen solltest Du Deine beiden Endfackeln schon.... finde ich jedenfalls.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Basti am 4.02.2019 22:21
Bei offenem Gitter ist dann aber beim Öffnen einer Bierdose ein Anstand von 1m einzuhalten (Sprühstrahl).

VG
Sebastian
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: harryhirsch am 4.02.2019 23:50
Hallo Volker, danke für den Tip. Aber kann das funktionieren? Ich generiere die 2Volt Heizspannung über die Symmetrierwiderstände der AC Heizung, siehe Schaltplan links unten, R11,12, 50,51 und 56. Wo würdest du da einen LM317 einsetzen?

Ah jetzt seh ich es erst, du hast ja nur ~3V, ich hatte mit 6-7V gerechnet. Der LM317 braucht gute 2V, und du brauchst ja noch etwas Luft nach oben um die Kathode überhaupt anheben zu können. Also entweder zweigst du die Heizspannung der 2K2M bei der Endstufe ab, oder du nimmst einen Brückengleichrichter. Dann musst du aber die Symmetrierwiderstände rausnehmen und Masse an den Gleichrichter anschließen.

Gruß, Volker
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 5.02.2019 20:51
Ah jetzt seh ich es erst, du hast ja nur ~3V, ich hatte mit 6-7V gerechnet. Der LM317 braucht gute 2V, und du brauchst ja noch etwas Luft nach oben um die Kathode überhaupt anheben zu können. Also entweder zweigst du die Heizspannung der 2K2M bei der Endstufe ab, oder du nimmst einen Brückengleichrichter. Dann musst du aber die Symmetrierwiderstände rausnehmen und Masse an den Gleichrichter anschließen.

Gruß, Volker

Hi Volker, ja da muss ich noch etwas tüfteln, denn die Heizspannung an der Endstufe geht auch nicht einfach, da die beiden GK71 ja auch direkt geheitzt sind und ich per Mittelabgriff über 1 Ohm den Bias messe. Da noch ein DC Modul dranzuhängen, und der Bias passt nicht mehr.

Und die beiden Endfackeln werden natürlich prominent dargestellt, die Front ist ja nicht geschlossen. Bin mit dem Tolexen der Frontblenden soweit fertig und entgegen meiner nicht immer präzisen Messungen mit Linealen ist es doch sehr passgenau geworden.

 :devil: :devil: Und das wird n RockAmp! Also muss er ein paar Bier- oder sonstige Spritzer abkönnen!!  :devil: :devil:
(Übrigens sind Russenröhren durchweg stabil konstruiert.)

Morgen gehts an die Rückwand. Die wird nicht getolext, nur mattschwarz lackiert. Und ein paar Belüftungslöcher rein damit die 135Watt Heizleistung gut abziehen können.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 6.02.2019 09:48
Sieht cool aus, auch wenn das Zebra mich persönlich nicht so zusagt.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 6.02.2019 21:51
Hi Laurent, klar das ist reine Geschmachssache. Ich hab halt bei den meisten Auftritten meine Tiger Stretchjeans an, und auch daheim ist viel Tigermuster (nein NICHT im Schlafzimmer  ;D), also passt das fuer mich prima.
Ich mag allerdings auch deine orangen Amps - classy!

Heute gabs ne Menge Staub beim saegen und bohren der Rueckwand. Nicht so mein Ding. Ich mag mehr loeten als saegen. Aber muss man durch. Am WE wird die Rueckwand spraylackiert.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 10.02.2019 20:28
So, das Problem mit der Katodenanhebung der direkt geheizten Roehre ist geloest. Statt die Katode anzuheben, habe ich ueber einen 150k/4,7K Spannungsteiler die -150V Bias angezapft. Die daraus resultierenden -4V gehen ueber einen 1M direkt auf das Steuergitter von V1. Was ein Luxus! Fixed Bias an der Eingangsroehre  ;D Nun laeuft der Compresser in etwa so, wie er soll.

Aber es gibt auch einen Rueckschlag. Der im Chassis (!) eingebaute Choke wird schlappe 60 Grad heiss! Au weia. Hier fliessen auch nur milde 80mA fuer die Vorstufen drueber und am Choke fallen auch nur 4 Volt ab, von daher vermute ich Windungsschluss (hatte die Chokewicklungen beim Anbauen leicht mit dem Bohrer getroffen, die beschaedigte Wicklungslage allerdings abgewickelt, dann auf Durchgang getestet und neu isoliert.). Dummerweise ist das Teil echt verbaut und da komm ich jetzt sauschlecht ran.

Kurzer Check - Chokes werden nicht heiss, oder?

Gruesse, Tom 
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Stubenrocker81 am 10.02.2019 20:59
Hallo Wuff,
hast du ein Datenblatt vom Choke? Kannst ja mal den DC Widerstand prüfen. An dem Choke fällt ja eine Spannung ab und damit auch Leistung und die wird halt in Wärme umgewandelt......

P,s, ich freu mich schon auf die Bilder wo die Endrohre mit verbaut sind.
Heftiges Gerät!

Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 11.02.2019 11:17
Hi Stephan,
der Choke hat laut Datenblatt 70 Ohm, ich messe allerdings nur 33 Ohm. Hmmm scheint tatsächlich noch einen Wicklungsschluss zu haben.
Jetzt teste ich gerade einen anderen Choke mit 2H (statt 5H), und damit ist ein ganz leichtes Brummen im Speaker zu hören, der filtert also nicht ganz so gut. Aber störend ist das Brummen absolut nicht. Den Choke lass ich jetzt mal ne Stunde im Betrieb und mess dann die Temperatur. Dann sehen wir weiter.

Oh und ein Bild vom Amp mit Röhren in Betrieb? Gerne! Allerdings noch ohne Frontgitter und ohne Logo:

Gruss Wuff   
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Stubenrocker81 am 11.02.2019 21:31
Pornös!!!  :topjob: da ziehts mir die Gesichtsfalten hoch...trotz Gegenwehr :bier:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 15.02.2019 23:35
Hihi, danke Stephan  ;D

Und der Choke war gar nicht defekt. Die Hitzeentwicklung kam von den beiden dahinterliegenden parallelgeschalteten Heissleitern im 20V Heizkreis, ueber die immerhin 8 Ampere fliessen. Somit wurden die beiden ueber 120 Grd heiss! Hab sie stillgelegt, dann muessen die Endroehren eben ohne Strombegrenzung der Heizung auskommen... Ein NTC ist ja noch primaerseitig am Netztrafo, der sorgt ja auch etwas fuer mildes Anfahren.

Heute ist noch ein Frontgitter dazugekommen, dafuer fehlt im Gartengrill nun etwas  ;D ;D ;D
 Passt aber gut und sieht klasse aus. (Die urspruenglich vorgesehenen Alurohre waren mir zuviel Bastelarbeit.)
Morgen kommt noch ein schickes WUFFENBERG Logo dazu, und dann ist das Teil eigentlich fertig. Man koennte noch ein paar Leistungsmessungen etc machen, aber zunaechst mal ist SPIELEN angesagt  :guitar: :guitar: :guitar: :guitar:



Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 16.02.2019 11:07
Ach, schon wieder?! Wolltest diesmal nicht der Ofengrill opfern  ;D

Bin auf dem endgültigen Ergebnis gespannt.
Bisher sieht richtig gut aus mit all den Roehren.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 17.02.2019 00:01
Genau, Laurent, der Grillrost vom Gartengrill war noch ganz neu (nur zweimal benutzt). Hab ihn in der Hoehe und Breite mit der Flex passend gekuerzt, die Enden der Streben leicht angeschliffen und hinter der oberen Frontblende verschraubt. Sieht fuer meinen Geschmack stimmig aus ...
Hatte auch im Baumarkt nach alternativem Material geschaut, aber dort nur Alu Mueckennetz gefunden. Das hab ich dann fuer die Belueftungsloecher der Rueckwand verwendet.
Fuers Logo hab ich heute eine Aluplatte passend gesaegt und den Schriftzug auf PVC augedruckt. Morgen versuch ich, den blasenfrei auf die Platte zu kleben.

Im Leerlauf zieht Time Bomb V uebrigens stramme 400 Watt  >:D
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.02.2019 21:23
Ich habe fertig  ;D
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 28.02.2019 21:33
Ohne Bild kein fertig.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.02.2019 22:25
Kommt morgen ... ich muss die Bombe erst vom 1.OG ins Studio im UG wuchten,  ebenso die 4x12...
Bis dahin nur ein Pic von der Testphase letzte Woche :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 1.03.2019 11:10
Da fehlt aber die Zebra-Hose  ;D

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Athlord am 1.03.2019 11:26
Da fehlt aber die Zebra-Hose  ;D

Gruß
Laurent

Die hat er an - sieht man bloß nicht...  :guitar:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: darkbluemurder am 1.03.2019 11:36
Ich habe fertig  ;D

Ja, Amp hat viele Flasche hell :)
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.03.2019 14:24
Coole Pics mit TigerPants kommen heute abend :D
Bin gerade noch im Workshop am letzten Abgleich, Bias einstellen, etc.

Bis dahin gibts aber schon mal die technischen Daten:

WUFFENBERG TIME BOMB V BASS


So, nun wird das Teil ins Studio gewuchtet und die Kameras angeschmissen :D
Bis später
Tom
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.03.2019 22:39
Here we are, here we go:

Time Bomb V - 250W Bass Amp (7) Final Amp GK71 ГК71 GK-71 (https://youtu.be/d_-eMd4qbvM)

Und ein Bild mit Tigerpants :D

Oh und ein herzliches Danke an alle, die mitgelesen und kommentiert haben. Über 14.000 Aufrufe, crazy!  :bier:

Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Laurent am 2.03.2019 08:46
 :bier:
 :topjob:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Stubenrocker81 am 2.03.2019 09:13
 :topjob: Cool!  :bier:
und nach dem Gig kannst du den Amp auf die Rückseite kippen und auf dem Rost noch paar Würstchen grillen!  :guitar:
Vollen Respekt für deine Leistung! Da gehört schon was dazu so nen Amp auf die Beine zu stellen!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: bea am 2.03.2019 11:13
Klasse. Gratuliere.
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: neubadir am 23.03.2019 20:09
Sehr, sehr geile Leistung!  :topjob:
Wollte noch fragen, ob es bei deiner Schaltplan Version V16.2.0 nun geblieben ist und ob du abschließend die aktuellste Version noch ggf. bitte einstellen könntest?
Würde die nämlich sehr gerne noch in meine Schaltplansammlung aufnehmen  :)
Fette Grüße
 :guitar:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 24.03.2019 15:51
Vielen Dank  :bier:
Letzte Version des Schaltplans ist v16.4, hier angehängt.

Fette Grüsse
Tom
 :guitar:
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: cfortner am 27.08.2022 20:26
Alter Thread, den ich mit Interesse gelesen habe.

Wow, was für ein Techniker und Handwerker!

Chapeau!
Titel: Re: Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 27.08.2022 21:12
Herzlichen Dank!
Hab die Tage damit noch gerockt  :)