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Technik => Tech-Talk Sicherheit => Thema gestartet von: Nils H. am 4.05.2017 09:16

Titel: Modding made in America, oder: Wie man's nicht macht
Beitrag von: Nils H. am 4.05.2017 09:16
Moin Leute,

ich hab gestern Abend ein gruseliges Youtube-Video gesehen, das ich mal mit Euch teilen muss. Ich bin schockiert. Ich weiß gar nicht, ob ich's direkt verlinken sollte, daher hier einfach mal die Video-ID: YCn-EncL1Sc

Vielleicht kennt das der eine oder andere ja auch schon. Es geht um die Modifikation eines Valve Junior, und der Typ scheint keine Ahnung von erstens grundlegenden Schaltungen und zweitens elementaren Sicherheitsregeln zu haben. Da er in anderen Videos von "Customers" spricht, scheint er das gewerblich zu machen, was die Sache nicht besser macht. Aber hey, Land of the free, mach, was Du willst, alles andere ist Kommunismus  ;D .

Die Highlights: Was mich am meisten schockiert hat war die Methode, den Koppelkondensator nach der ersten Stufe zu modifizieren. Da werden allen ernstes zwei spisselige Krokoklemmen anstelle des originalen Kondensators angeklemmt, die an eine nicht richtig funktionierende Umschaltbox geklemmt werden. An diesen Leitungen, die für 400V vermutlich nicht ansatzweise sicher sind, fummelt er dann im laufenden Betrieb munter mit den Fingern dran rum  :o .

Als jemand, der offensichtlich im Kundenauftrag Verstärker repariert und modifiziert, hat der Typ keine Ahnung, was der CRC-Filter am Anfang des Netzteils ist, und den R nimmt er einfach raus und ersetzt ihn durch eine Drahtbrücke. Dafür wird der Bleeder dahinter rausgenommen mit dem Kommentar, dass er sowas in Vintage Amps noch nie gesehen hat.

Auf den Hinweis aus dem Publikum, dass das der Bleeder fürs Netzteil ist hat er dann ein Folgevideo gemacht, in dem er demonstriert, dass das ja die Röhren gut genug machen (wenn sie warm und in Ordnung sind... diese Einschränkung wird aber nicht gemacht), und das Totschlagargument gegen den Bleeder ist (nicht lachen), dass der ja permanent 0,5W verbrät und das ineffizient wäre.

Bei all der Ahnungslosigkeit amüsiert der Typ sich dann, dass Epiphone den Amp per Malen nach Zahlen entworfen hätte.

Gru-se-lig. Ein Fenster in eine Welt, in der jeder Amateur sich zum Profi erklären kann. Vielleicht ist bei uns einiges überreguliert, aber das ist mir ehrlich gesagt lieber.

Gruß, Nils
Titel: Re: Modding made in America, oder: Wie man's nicht macht
Beitrag von: carlitz am 4.05.2017 09:47
Gruselig , in der Tat
Titel: Re: Modding made in America, oder: Wie man's nicht macht
Beitrag von: mr.bassman am 4.05.2017 16:51
Oh My God... :'(

Der Typ besitzt zwar ein Fluke Digi-Voltmeter, aber man beachte das Qualitätswerkzeug in der Toolbox...
damit kann man bestenfalls einen Gartenschlauch o.ä. instandsetzen!  :devil:

Ansonsten standen mir die Haare zu Berge, was die Sicherheit anbelangt!! :facepalm:

LG
Bernd
Titel: Re: Modding made in America, oder: Wie man's nicht macht
Beitrag von: Burkhard am 7.05.2017 00:11
Hallo Nils,

wie hast Du denn bloß dieses Video gefunden?  :)
Natürlich alles übler 'Gespensterkram', nicht drüber nachdenken.......

Gruß Burkhard
Titel: Re: Modding made in America, oder: Wie man's nicht macht
Beitrag von: Holzdruide am 7.05.2017 08:03
Hicks

Herr Krankenstein hat sogar eine Gesichtsheftseite https://www.facebook.com/guitologist/

Hat irgendwie etwas mit "Logistik" gemeinsam, klingt zwar irgendwie nach Logik - ist aber völlig unlogisch  :devil:

Gruß Franz
Titel: Re: Modding made in America, oder: Wie man's nicht macht
Beitrag von: alexradium am 7.05.2017 11:39
that guy is totally dumb,he thinks he's a tech because he changed couple tubes here and there on some vintage amps,and doesn't understand basic electronics,just watch the one where he tries to repair a Mesa switching system,he probably passed some days swapping components....
Titel: Re: Modding made in America, oder: Wie man's nicht macht
Beitrag von: roseblood11 am 7.05.2017 12:12
I stole your comment and posted it on yt. Time to get the popcorn... :devil: