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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Wuffenberg am 5.11.2015 17:16

Titel: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 5.11.2015 17:16
Hallo allerseits,

der Winter kommt und damit die beste Zeit für neue Soundexperimente und Designkonzepte, right? 

Time Bomb IV soll folgende Spezifikationen haben:

Beim PI möchte ich gerne experimentieren. Der LTPI ist mir persönlich zu komplex, und ich brauche ihn auch nicht, da ich die Endröhren nicht übersteuern will und ausserdem auch keine NFB plane. Ein Kathodyn könnte kritisch werden, da ich noch nicht weiss, ob ich dessen Heizungspotential hochlegen kann/muss.
Könnte man statt des ganzen PI Tamtams nicht einfach das invertierte Signal an der Andode der Endröhre abgreifen? (Linearität ist bei einem Metalamp ja nicht gefragt.).
Oder diese Kaskadierung von Treiberröhren, wie heisst die? SRPI oder so? Hab mir für den Zweck mal ein paar Oktal-Doppeltrioden bestellt. Ja, uh, ich weiss, Trioden... aber Doppelpentoden gibts ja nicht.
Die Gitterspannungen der Vorstufe sollen per Oktal-Spannungsreglerröhren stabilisiert werden (mal sehen ob das so klappt).
Und bei der Gleichrichtung würde mir ein Silizium-Gleichrichter genügen, aber eine Gleichrichterröhre oder sogar ein Thyratron würden natürlich cool aussehen. Der Netztafo hat auf jeden Fall eine separate 5V Heizwickung.
Das restliche Design soll sich an TB I oder II anlehnen. Als Basis dient ein TT-Aluminiumchassis.

Hier zwei Bilder mit ein paar der Komponenten, die Röhre mit Anodenkappe in der Mitte ist eine der vier Endröhren. Eigentlich wurde sie für die HA Ablenkung der 1940er Jahre TVs gebaut, basiert aber auf der Beam Power Tetrode 6L6.

Freu mich auf eure comments!
Cheers,
Wuff (Tom)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: sev am 5.11.2015 18:30
Moin Tom,
wenns alternativ und simpel sein soll könntest du auch nen Trapo als PI nutzen.  ;)
Grüße
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 5.11.2015 19:03
Hi Tom,

beiliegend eine "barbone" LTPI ohne NFB. Werte und Röhre müssen natürlich angepasst werden. Ich kann sie Dir nur empfehlen.
Mit dem Poti kannst du gezielt den "Sweet Spot" einstellen - gewollte Unsymmetrie, hebt im Overdrive zunächst K2,K4 usw. an, dann später K3,K5 usw. Das funktioniert gut ohne NFB.

Noch ein Hinweis zur Trafoorientierung. Ein Ringkern NT "verbraucht " 2 Magnetachsen. Senkrecht gestellt wie auf Deinem Foto zeigt eine in dieselbe Richtung wie Deine OT Achse , nennen wir sie die Z Achse. Sie "durchsticht" das Bild senkrecht. Die zweite ist die Y Achse . Wenn Ringkern waagerecht liegt, verbraucht er die waagerechten X und Y Achsen. Z bleibt da allein für die OTs. Dann hast Du die bestmögliche Einstreusicherheit.

Alternativ kannst Du die OTs auch liegend in X Achse ausrichten.

Gruss Hans. Georg

Edit: Typos und ein paar erklärende Zusatzworte.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 5.11.2015 19:05
double posting, Text gelöscht.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 5.11.2015 21:26
Hallo Sev, was bitte ist ein Trapo-PI?

Und Hans-Georg, danke für den Schaltplan. Hab ihn unter "HGP's LTPI.jpg"  -what a name :) direkt mal in meinen Projektfolder reinkopiert. Dann werde ich den mal ausprobieren! Auf dem einen Bild sieht man ja schon die 4 Röhrensockel als Testanordnung, zuerst für die Vorstufe (da sollten 3 Röhren reichen), und später dann für die Endstufenerprobung.

Aber mit deinen Achsen hast Du mich ziemlich verwirrt  :) Ich wollte halt ganz gerne den Ringkerntrafo stehend aufbauen, um mal einen anderen Look zu haben. Die Z-Achse geht durch das Loch, dachte ich, und dürfte so nichts in den restlichen Amp einstrahlen? Alternativ würde ich den Trafo auch im Gehäuse unterbringen, so dass man ihn nicht sieht, was hälst du davon?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: sev am 5.11.2015 21:28
Tippfehler, ich meinte Trafo  :angel:
grüße,
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 5.11.2015 23:12
Hallo Tom

Zitat
Aber mit deinen Achsen hast Du mich ziemlich verwirrt

hier 2 Bilder zur Erläuterung, einmal der Standardtrafo und der Ringkerntrafo.
Die Orientierungsachse des Magnetfeldes wird von dem Kupferdraht "umwickelt" (bitte jetzt nicht mit der Wicklungsrichtung (links rum, rechts rum) verwechseln)

1. Standardtrafo: hier ändert sich die Wicklungsorientierung nicht>> 1 Orientierungsachse, immer "geradeaus"

2. Der Ringkerntrafo: hier folgt die Kupferwicklung logischerweise dem Ringkern, d. heisst: die Orientierung nimmt alle Positionen über 360 Grad ein. Folglich werden 2 Orientierungsachsen "verbraucht"

Benutzt nun ein OT Standardtrafo eine Achse des Netz Ringkerntrafos, kann es zu Brummeinstreungen kommen. Also die 3. Achse für den OT Standardtrafo nutzen. Hast Du für beides RKT's heisst es: bloss weit weg voneinander, da wir im 3 dimensionalen Raum leben  ;).

Ich hoffe, ich habs verständlich geschrieben.

Gruss Hans- Georg

Edit: ein paar Zusatzerläuterungen
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 6.11.2015 02:28
Moin Tom,

Doppelpentoden gibt's auch in Oktalsockeln. Muss ich heute Abend aufm PC nachschauen. Fuer so einen Amp waere es doch top wenn der PI auch aus Pentoden bestehen wuerde. Wenn du die Endstufe mit 80W planst und die nicht mitzerrt (was in solchen Konzepte auch richtig ist) wird der PI sehr viel an dem Klang beibringen. Von daher wird dir einen Pentoden-PI schon die Klang-Signatur des Time Bomb 4 geben :-)

Meine Doppelpentoden 6AR11 sind bereits als PI in einem zukuenftigen Amp geplant ;-)

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 6.11.2015 02:29
Und Danke dir Hans-Georg. Von jedem deiner Beitraege lerne ich etwas davon. Finde ich klasse!

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: corne am 6.11.2015 07:30
moin  ;)
und ich dachte immer, das die RKT besonders "nicht-streuend" sind, da die magnetfeld-linien praktisch überhaupt nicht aus dem ringkern austreten. was hingegen bei EI-kernen nicht in dem masse gegeben ist (durch die eckige form des kerns). hab ich mal so gelernt ...
gruss corne
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 6.11.2015 10:03
Hallo Laurent, hallo corne,

schön, wenn es hilft  :)

ich hab am "lebenden" Objekt feststellen dürfen, dass die dem RKT nachgesagte Streuarmut nicht immer eintritt.
Daher hatte ich mir damals deutlich gemacht, wie der Feldverlauf ist. Das Streufeld zum Beispiel in den XY Achsen kann  erheblich sein:

1. Der RKT ist zu knapp ausgelegt d.h.fährt in die Sättigung. Das kommt  häufiger vor. Das Magnetfeld streut dann stark auf der Fläche der XY  Achsen.
2. Der RKT wird auf der Sekundärseite mit einer Einweggleichrichtung genutzt. Bei diesem Betrieb verschiebt sich der Arbeitsmittelpunkt des Magnetfeldes. Das entspricht einer Gleichstromvorbelastung. Er wird damit unsymmetrisch betrieben und es entsteht eine "einseitige" Sättigung und damit eine erhöhte Streuung. Das entspricht dann vom Verhalten her Punkt 1. Ein NT RKT sollte daher immer mit Vollweggleichrichtung betrieben werden.

Die Forderung nach einer hohen Symmetrie beim RKT im Betrieb  wird daher auch als Nachteil in vielen Literaturstellen bei der Verwendung als OT im PP Betrieb erwähnt.
Ein sinnvoller OT RKT SE Betrieb geht naturgemäss sehr schlecht bis gar nicht aufgrund der schaltungstechnisch vorgegebenen Gleichstromvorbelastung.

Wie nutze ich die beiden Trafo Typen?

Bei meinem Combo hat mich der Netz - RKT fast zur Verzweiflung gebracht (Punkt 1).  Ich habe mir dann einen Netztrafo ( "Standard", keinen Ringkern) wickeln lassen, der weit unterhalb der Sättigung betrieben wird. Danach war Ruhe.

Bei meinem 400W Bass Verstärker wäre der Amp mit "Normaltrafos" ca 10kg schwerer geworden - nicht akzeptabel. Daher sind sowohl Netztrafo als auch Ausgangstrafo RKTs. Sie sind link und rechts aussen montiert. Zusätzlich ist der NT weitestgehend in MU Metall eingepackt. Die Endstufe wird mit gematchten Röhren gefahren und ist gut abgeglichen. Daher macht der RKT als Ausgangstrafo hier keine Probleme. Ich habe unter anderem aus diesem Grund auf der Rückseite des Amps neben Bias Poti insbesondere das Bias Balance Poti und ein Monitordisplay für die Kathodenstöme eingebaut. Es ist hier http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,19536.0.html (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,19536.0.html) beschrieben.

Wie ihr seht, beide Trafovarianten sind durchaus nutzbar. Hilfreich ist, die "Fallen" zu kennen und zu vermeiden.

Gruss Hans- Georg



Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: corne am 6.11.2015 12:20
und wieder was dazu gelernt  :danke: danke, hans-georg  :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 6.11.2015 13:17
Doppelpentoden gibt's auch in Oktalsockeln. Muss ich heute Abend aufm PC nachschauen. Fuer so einen Amp waere es doch top wenn der PI auch aus Pentoden bestehen wuerde. Wenn du die Endstufe mit 80W planst und die nicht mitzerrt (was in solchen Konzepte auch richtig ist) wird der PI sehr viel an dem Klang beibringen. Von daher wird dir einen Pentoden-PI schon die Klang-Signatur des Time Bomb 4 geben :-)
Meine Doppelpentoden 6AR11 sind bereits als PI in einem zukuenftigen Amp geplant ;-)

Gruss,
Laurent

Jau Laurent, schau doch bitte mal nach, denn IMHO müssen das dann höchstens Tetroden sein, denn eigenlich hat eine Pentode ja 5 Gitter, dh bei 2 Pentoden 10 plus 2 für die Heizung, macht zusammen 12 Anschlüsse. Die 6AR11 hat mehr als 8 Pins, oder? Trotz Recherche habe ich bislang keine (Oktal) Doppelpentoden gefunden.

Und Hans- Georg, danke fürs Erklären. Mein Netztrafo wird ein RKT sein, der OT dagegen ein Normaler. Dann muss ich wirklich etwas mit dem Layout rumprobieren. Und aufpassen, den NT nicht zu überlasten, damit das Streufeld nicht zu heftig wird.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 6.11.2015 13:45
Moin Tom,

So die Oktal Doppelpentode, die ich damals gefunden hatte ist die 6DZ7T (Datenblatt im Anhang). Wäre aber für deinen Zweck leider übertrieben, da sie recht viel Leistung hat. In Oktal Doppelpentoden, die man so für Amps nutzen kann, habe ich keine mehr. Vielleicht haben einige Experten hier Ideen dazu?

Ich habe andere Doppelpentoden für mich herausgesucht, sind aber nicht in Oktalfassung.
Die 6AR11 zum Beispiel ist mit einer 12-Poligen Sockel aufgebaut, da alle einzelnen Komponenten getrennt sind. Die 6DZ7T hat zum Beispiel eine gemeinsame Kathode, was einem LTP Zugute kommt.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 6.11.2015 14:03
Uff, ich seh schon, der PI wird das Meisterstück und die härteste Nuss in Time Bomb IV....

Kathodyn in Triode oder Pentode
oder
LTPI mit 2x Pentode oder Doppeltriode
oder
Paraphase Inverter mit .. na ihr wisst schon
oder
das invertierte Signal an der Andode der Endröhre (!!) abgreifen


Ächz, das wird n langer Winter  :facepalm:  ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 6.11.2015 14:17
Konkret gefragt, hat jemand schon mal so einen PI ausprobiert? Hab ihn mal "Dirty-PI"  getauft...
(fehlenden Bias bitte ignorieren)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: sev am 6.11.2015 15:33
Moin Wuff,
Self-split ala Firefly ginge auch wenns Kathodenbias sein darf, oder der Trafo...
http://ax84.com/media/ax84_m276.gif
http://thebakeliteradio.com/page102/page109/page109.html
Grüße
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 6.11.2015 17:11
Danke Stefan, also ein Trafo wirds wohl eher nicht, da ich erstens keinen passenden Übertrager habe und mir schon der Impdanzhassle mit dem eigentlichen Endstufen-OT reicht. :)
Beim anderen Entwurf (mit dem Steuergitter an Masse) wirds wohl recht unsymmetrisch, was prinzipiell ja ganz gut wäre, nur einen Katodenbias habe ich nicht geplant, sondern feste Gittervorspannung.

Hast du in der Richtung schon mal was aufgebaut, wenn ja, wie waren deine Erfahrungen damit?

Gruss Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: sev am 6.11.2015 17:31
Hi Tom,
Hab beides schon verbaut, der selfsplit im firefly klingt gut, kostet aber einiges an Leistung.
Der Trafo is absolut symetrisch (wenn der Trafo gut is), extrem neutral, deswegen kam der in ein Hai-Vieh :-D
Bei Gitarrenamps lande ich aber immer wieder beim LTP, der Zerrt einfach soo schön...
Grüße,
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 7.11.2015 07:42
Uff, ich seh schon, der PI wird das Meisterstück und die härteste Nuss in Time Bomb IV....

Kathodyn in Triode oder Pentode
oder
LTPI mit 2x Pentode oder Doppeltriode
oder
Paraphase Inverter mit .. na ihr wisst schon
oder
das invertierte Signal an der Andode der Endröhre (!!) abgreifen


Ächz, das wird n langer Winter  :facepalm:  ;D

Über Kathodyn mit Pentode denke ich auch gerade nach, aber das wird wohl nix werden, Du wirst es schwer haben hier ein symmetrisches Signal an der Kathode abzugreifen, wenn sowohl Anode als auch g2 "arbeiten".  Bei meinem Fulcrum schalte ich an dieser Stelle ganz konservativ die Pentode als Triode. Interessant wäre allerdings wenn man die g2-Spannung als "Gain"-Regler einsetzen könnte um Verstärkung und Eingangsempfindlichkeit des PI zu regeln. Dann hätte man bei niedriger g2-Spannung einen verzerrenden PI, bei hoher g2 eine geringe Eingangsempfindlichkeit und ein größeres Ausgangssignal.
Der Nachteil wäre aber dass ausgerechnet beim verzerrten Signal die Endröhren nicht angekickt werden. Das entspräche dann nicht so ganz meinem Ziel für der gesamten Gainkette...
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 7.11.2015 12:13
Über Kathodyn mit Pentode denke ich auch gerade nach, aber das wird wohl nix werden, Du wirst es schwer haben hier ein symmetrisches Signal an der Kathode abzugreifen, wenn sowohl Anode als auch g2 "arbeiten".

In meinem Bouyer ST-20 werkelt eine EF86 als PI, in einer interessanten Schaltung . Sie ist aber als Triode beschaltet.

In einer älteren Version werden komplett 6AU6 (EF94) verwendet; der PI ist hier einen 6au6 in Triodenschaltung als Katodyn. Vielleicht ein Ausgangspunkt für das Projekt? Oder vielleicht was zum Retten der dritten Bombe?

Ich packe mal beide Pläne dazu.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 7.11.2015 12:20
Was mir noch einfällt: Self-Split mit Kleinleistungspentoden (EL95, EL84). Dahinter zwei GU50 im Gitterstrombetrieb...

(und größere Trafos, um die GU50 ausnutzen zu können)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.11.2015 14:07
Hi Robert,
Über Kathodyn mit Pentode denke ich auch gerade nach, aber das wird wohl nix werden, Du wirst es schwer haben hier ein symmetrisches Signal an der Kathode abzugreifen, wenn sowohl Anode als auch g2 "arbeiten".  Bei meinem Fulcrum schalte ich an dieser Stelle ganz konservativ die Pentode als Triode. Interessant wäre allerdings wenn man die g2-Spannung als "Gain"-Regler einsetzen könnte um Verstärkung und Eingangsempfindlichkeit des PI zu regeln. Dann hätte man bei niedriger g2-Spannung einen verzerrenden PI, bei hoher g2 eine geringe Eingangsempfindlichkeit und ein größeres Ausgangssignal.
Der Nachteil wäre aber dass ausgerechnet beim verzerrten Signal die Endröhren nicht angekickt werden. Das entspräche dann nicht so ganz meinem Ziel für der gesamten Gainkette...
Grüße, Robert

eigentlich ja schade, eine Pentode als Triode zu verschalten, in dem Falle würde ich dann doch eher eine Triode nehmen. Aber vllt muss es ja auch gar nichts so ein symmetrisches Signal sein, so dass man den Gitterstrom an g2 durchaus miteinbeziehen kann? Naja, damit wirds bei mir in ein paar Tagen losgehen, erstmal bin ich dabei, die Vorstufe zu designen (siehe Video 2 Beiträge später).
Wieviel Gain soll dein Fulcrum haben, Higagain Metal? Oder mehr classic crunch?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.11.2015 14:11
In meinem Bouyer ST-20 werkelt eine EF86 als PI, in einer interessanten Schaltung . Sie ist aber als Triode beschaltet.
In einer älteren Version werden komplett 6AU6 (EF94) verwendet; der PI ist hier einen 6au6 in Triodenschaltung als Katodyn. Vielleicht ein Ausgangspunkt für das Projekt? Oder vielleicht was zum Retten der dritten Bombe?

Haha, Bea, der war gut  ;D
falls ich nochmal an TB III weiterbaue, dann mit einer Kette EF86->EF80 oder EF184->EF80. Für GUs oder so ist da definitiv kein Platz drin. Und in der Originalschaltung sind ja Trioden in der Endröhren ECL82 schon drin, da machts ja keinene Sinn, diese nicht zu nutzen.
Aber jetzt wird erstmal mit TB IV weitergemacht, der Anfang heute war schon soooo erfolgversprechend (siehe nächsten Beitrag). Da verwende ich erstmal keinen weiteren Gedanken an EF86.  ;)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.11.2015 14:23
Na also, ES GEHT DOCH  :guitar: :guitar: :guitar:
Heute habe ich auf einem Testboard drei russische NF Pentoden verschaltet, um einen ersten Soundtest der Vorstufe zu machen. Die Pentoden sind baugleich mit amerikanischen Varianten, und ich habe vom ALLERERSTEN Soundcheck ein Video gemacht. Nach den ernüchternden Ergebnissen mit den EF86 war ich hier aufs Angenehmste überrascht, wie gut die klingen, schon ohne irgendwelches Tuning. Einfach einen Arbeitspunkt / Bias gewählt, 2M Interstage Dividerpots dazu, Katodenbypass von rund 0.5uF und los gehts  :headphone:
Ihr könnt meine wachsende Begeisterung auf dem Video mitverfolgen. Wie gesagt, das war der erste Soundtest, ich hatte vorher nichts ausprobiert, nur mit dem Voltmeter sichergestellt, dass die Spannungspegel stimmen.

Time Bomb IV - pt1 - All Pentode 80W Head - live witnessing the first sounds (https://youtu.be/vVM3kUwy0wQ)

Happy Wuff :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 8.11.2015 14:41
Hi Wuff,
Wieviel Gain soll dein Fulcrum haben, Higagain Metal? Oder mehr classic crunch?
wen ich mir Deine Amps so anhöre glaube ich dass Du das mit classic crunch beschreiben würdest ;D
Für mich liegt die absolute Obergrenze zerrmäßig etwa bei Billy Gibbons.
Ich orientiere mich beim Bauen an den alten Einkanalern bei denen das Gain mit dem Gitarrenpoti eingestellt wird. Ich bin halt schon alt :)
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 8.11.2015 15:57
Hally Happy Wuff xD,

tja, was soll ich sagen? da klemmst du mal eben 3 Pentoden hintereinander und dann kommt da so ein Ton heraus? Hammer \m/
Keep it Metal kann ich da nur sagen. Lass alles andere weg, der klingt geil so (ja, bis auf das Brummen). Tonestack vielleicht auch nur minimalst? oder mit pre-voicings?
Egal, das klingt wirklich schon absolut überzeugend.
Der Ton ist echt :devil: :guitar:

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 8.11.2015 16:20
Edit: soll natürlich Hallo heißen
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.11.2015 21:01
Hi Robert, ok, also ZZ Top Crunch beim Fulcrum. Ja das reicht natürlich für Southern Rock, und ich lese eh interessiert in deinem Thread mit :)

Hey Robin, tja diesmal hat's geklappt. Diese 6Sx7 sind offenbar prima dazu geeignet. Und genau, viel Schnickschnack wird der Amp nicht haben, nichtmal einen Presence Regler. Solange der Grundsound stimmt, kann man doch auf sowas verzichten, oder? Jedenfalls danke für deine comments  \m/ :topjob:

Und dann hab ich heute abend noch etwas am Layout getüftelt (das Gehäuse wird natürlich mattschwarz gelackt). Aber ansonsten... hot or not?

Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 9.11.2015 01:17
Moin Tom,

Wie immer schmeckt das alles lecker...

Was sind das für Trafos? Sind das "Custom-Wound" von deiner Ecke?

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 10.11.2015 21:32
Jaja, die  Trafos sind sozusagen 'russki standard' :)

Den OT habe ich auch in TB II eingebaut und da klang er gut. Und die Chokes und RKT sind ja eh basic, denke dass die Russen da nicht viel dran falsch machen können (ist ja keine Trägerrakete  ;) ;D ...

Ich werd mir bei Gelegenheit aber im TT Shop noch ein paar Alternativen ordern.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 13.11.2015 14:40
Schade, hab mal versucht, diese wunderschöne, direkt-geheizte 2V Regelpentode als erste Stufe einzusetzen, weil sie so toll aussieht. Aber mit der direkten Heizung gibts keine Möglichkeit, den Bias von ca 2V zu verändern, und das Gitarrensignal steuert die Röhre bei diesem 'Default-Arbeitspunkt' schon zu weit in den nicht-linearen Regelbereich. Das verformt dann die negative Halbwelle, was gar nicht sooo schlimm ist, aber die gesamte Response der 2K2M (baugleich zu KF3) ist etwas schlechter als mit den bisher verwendeten 6x7 Röhren. Ausserdem ist ein Katodenbypass Kondensator mit Direktheizung nicht zu realisieren (oder hat einer eine Idee dazu?)

Schade. Naja, bleibts eben bei den 3 schwarzen Schönheiten.

Heute wird ein passender Tonestack konzipiert. Wie immer im FMV Style.

Und zum WE dann auf einem separaten Testboard das Endstufenkonzept samt Phase-Inverter. Ich habe auch nochmal über Stefans Idee nachgedacht, einen Trafo als PI zu verwenden. Das würde vllt für *einen* Amp ok sein, ich möchte im Erfolgsfall aber dies TB IV Konzept (eventuell) für eine Klein(st)serie nutzen, und somit nur Bauteile verwenden, die ich einfach auftreiben kann. Bei einem PI Trafo habe ich da Zweifel....   
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: ChuckBee am 13.11.2015 17:17
Hallo Wuff!

Ich habe zwar mit Metal und super High Gain-Sounds nun gar nichts am Hut (bei mir ist verzerrungstechnisch das Optimum eher bei Marshall Sounds der 70er Jahre a la ZZTop und ACDC erreicht) - aber ich finde Dein Konzept der reinen Pentodenkaskadierung äußerst spannend.  :topjob:
Habe auch schon selber einige Versuche mit Vorstufenpentoden durchgeführt - mit unterschiedlichen Resultaten allerdings.
Eine einzelne Pentode als Eingangsstufe funktioniert recht gut. Ich hatte auch einmal einen High Octane SE Amp aufgebaut und zwischen die 1. und 2. Trioden-Stufe eine EF86 a la Merlin gesetzt, das hatte richtig Feuer.  :laugh:


Ein paar Anmerkungen zu Deinen Projekten:

1) Hast Du schon mal die russische 12SH1L/12Z1L ausprobiert? Das könnte ein interessanter Kandidat sein und Du sitzt ja schließlich an der Quelle. ;D
Zwei kleine Nachteile hat die Pentode allerdings - sie benötigt eine Loktalfassung und 12.6V Heizspannung. Dafür ist sie aber äußerst genügsam (nur 0,075mA Heizstrom) und passt von ihrer Größe her und dem Abschirm-Blechmäntelchen auch optisch besser zu den großen Oktalröhren als z.B eine Novalröhre. Die Heizspannung läßt sich sehr leicht mit einem kleinen (Print)-Trafo bereitstellen, zB. 12-15V/5VA.
Die 12SH1L/12Z1L wäre vielleicht auch noch eine Möglichkeit für Dein Time Bomb III Projekt ?



2) Variable screen-compression/gain control und Morph-Control von Merlin - hast Du damit schon experimentiert? Ich hatte die erstgenannte Variante im High Octane eingebaut und das funktionierte sehr gut!


3) Kpt.Maritim hatte sich hier im Forum vor einigen Jahren über die Verzerrungsgutmütigkeit von Vorstufentrioden geäussert - das lässt sich evtl. auch auf Pentoden übertragen:

Nach seinen Beobachtungen lässt sich hier ein Trend gemäß der historischen Entwicklung der Röhrentypen feststellen - ganz grob gesagt; je moderner, desto unschöner die Verzerrungseigenschaften. Modernere Röhrentypen der 50er/60er Jahre wurden stärker auf Linearität und höhere Steilheiten hin entwickelt, die alteren Typen dagegen haben meistens geringere Steilheiten und geringere und später einsetzende Gitterströme. Dies soll einen weicheren Verzerrungseinsatz zur Folge haben.

Das könnte dann auch erklären, warum die AF-Pentoden (TimeBomb I) und die älteren Oktal-Pentoden in der Kaskade sehr gut funktionieren, die EF86 oder noch steileren EF184 dagegen nicht so überzeugen konnten.

Btw., die 12SH1L/12Z1L ist auch ein sehr altes Konstrukt - dies ist nichts weiter als der russische Nachbau der erbeuteten Wehrmachtsröhre RV12P2000, aber mit Loktalsockel ausgestattet.
Steilheit als Vorstufenpentode liegt bei 1.5mA/V.
Ist vielleicht einen Versuch wert...


Gruss
Alex
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 13.11.2015 20:36
Hi Alex!
1) Hast Du schon mal die russische 12SH1L/12Z1L ausprobiert? Das könnte ein interessanter Kandidat sein und Du sitzt ja schließlich an der Quelle. ;D
Zwei kleine Nachteile hat die Pentode allerdings - sie benötigt eine Loktalfassung und 12.6V Heizspannung. Dafür ist sie aber äußerst genügsam (nur 0,075mA Heizstrom) und passt von ihrer Größe her und dem Abschirm-Blechmäntelchen auch optisch besser zu den großen Oktalröhren als z.B eine Novalröhre. Die Heizspannung läßt sich sehr leicht mit einem kleinen (Print)-Trafo bereitstellen, zB. 12-15V/5VA.
Die 12SH1L/12Z1L wäre vielleicht auch noch eine Möglichkeit für Dein Time Bomb III Projekt ?

Also erstmal danke für die Blumen :) Ja soundtechnisch bieten die Vorstufenpentoden wirklich was Neues, da bin ich auch immer wieder überrascht.
Zu der 12SH1L, ja die wird einem hier für unter 1 Euro angedient, aber das lieblose Alugehäuse und der dagegen dreimal so teure Loktalsockel schrecken mich ab. Dazu noch die Extraheizspannung von 12V. Bei TB III warte ich jetzt ersteinmal, was Laurent bei seinen Tests rausfindet.   

2) Variable screen-compression/gain control und Morph-Control von Merlin - hast Du damit schon experimentiert? Ich hatte die erstgenannte Variante im High Octane eingebaut und das funktionierte sehr gut!
Ganz im Gegenteil, ich setze sogar in TB IV eine per Glimmröhre stabilisierte Screengrid Spannung ein, da ein 'Sag' auf dem Screengrid mir zuviel Gain klaut und längere Metalriffs dann plötzlich abschlaffen. Auch die Morph Control Pentode-Triode ist mir persönlich zu aufwendig, ich mag nur gaaaanz wenige Regler an der Front haben. Deswegen gibt es bei mir auch keine Bright-Switches, Presence oder Depth Regler. Meine Maxime ist ein guter solider Higain Sound, und ggf eine Kanalumshaltung für Clean. Ein Morphregler wär mir da schon zu esoterisch... Bzw aktuell nicht. Vielleicht aber was für später mal :)

Nach seinen Beobachtungen lässt sich hier ein Trend gemäß der historischen Entwicklung der Röhrentypen feststellen - ganz grob gesagt; je moderner, desto unschöner die Verzerrungseigenschaften. Modernere Röhrentypen der 50er/60er Jahre wurden stärker auf Linearität und höhere Steilheiten hin entwickelt, die alteren Typen dagegen haben meistens geringere Steilheiten und geringere und später einsetzende Gitterströme. Dies soll einen weicheren Verzerrungseinsatz zur Folge haben.
Das könnte dann auch erklären, warum die AF-Pentoden (TimeBomb I) und die älteren Oktal-Pentoden in der Kaskade sehr gut funktionieren, die EF86 oder noch steileren EF184 dagegen nicht so überzeugen konnten.
Da stimme ich dir absolut zu, Alex! Die neueren Röhren (bzw sagen wir mal Pentoden, denn bei der ECC83 klappt die Zerre ja gut :)) sind definitiv auf Linearität und kompakte Abmessungen designt und damit offenbar keine Kandidaten für Metal.
Bei der AF7 habe ich noch eine weitere Vermutung. Immer wenn ich spiele, habe ich sowas wie einen minimalen Hall drin, der den Sound schön anfettet. Ich denke, dass kommt vom eher grossvolumigen Aufbau der AF7 und der starken Mikrofonietendenz. Ich denke, die Röhre schwingt einfach im Takt der Musik mit und erzeugt damit zusätzliches Klangspektrum. Mit dem Nachteil allerdings, dass es bei höheren Laustärken dann pfeift.

Greetings,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 14.11.2015 07:37
3) Kpt.Maritim hatte sich hier im Forum vor einigen Jahren über die Verzerrungsgutmütigkeit von Vorstufentrioden geäussert

Wirklich schade dass er hier nicht mehr schreibt  :'(

Wuff, schau doch mal auf meinen Plan für den PI mit direkt geheizten Pentoden. Du findest zwei Möglichkeiten die Spannung höher zu legen. Obs allerdings klappt kann ich erst sagen wenn ich das Ding demnächst auch gebaut habe ...
Grüsse, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 14.11.2015 22:02
Hab es gefunden, danke Robert. Gestern abend beim Einschlafen fiel mir auch eine Idee ein, mit einer virtuellen Masse, die über ein Poti zwischen den Heizanschlüssen erzeugt wird. Damit müsste sich der Arbeitspunkt auch einstellen lassen. So Halbleiter kommen mir nicht in den Amp. Ich hab immer das Talent, die kurzzuschliessen, und dann sind sie hin... :facepalm:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 15.11.2015 09:27
das mit der virtuellen Masse hab ich nicht verstanden Wuff, kannst Du das mal etwas erläutern?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 15.11.2015 12:47
Also ich habe mir das ungefähr so gedacht:
- Die Heizspannung kommt von einer separaten Quelle, üblicherweise 6V, DC.
- Mit dem Trimmer kann man nun die Gitterspannung von -3..3V einstellen, und damit den Arbeitspunkt.
- Ck dient zur Überbrückung für Signalspannungen.

Ich werde das jetzt nochmal aufbauen und testen. Ich finde die Röhre wäre schon ein optischer Leckerbissen...
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 15.11.2015 13:13
da muss ich erst mal nachdenken. Zunächst scheint mir dass Deine 6Volt nicht potentzialfrei bleiben da sie über den Wiper des 220er Trimmers einen Ground-Bezug erhalten?
Grüsse, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 15.11.2015 16:31
Du musst andersrum denken, Robert, ich verändere den Nullpunkt (dh Ug1) gegenüber der Katode. Und das geht nur indirekt über diesen Trimmer. Aber wenn du keine direkt geheizten Röhren einsetzt, kannst du über diesen Teil einfach weglesen :)

Dieses Konzept hat übrigens recht gut funktioniert, der AP liess sich mit o.a. Schaltung hinreichend gut einstellen, und mit 4 kaskadierten Pendtoden ist nun genug Gain für mich vorhanden. Somit kommt die sexy 2K2M mit ins Ampdesign! FREU! >:D

Die 2K2M ist nun keine wirklich feuerspeiende Pentode, aber ausreichend, um die nachfolgenden Stufen genügend anzublasen. Wer das aktuelle Spaghetti Testboard mal sehen mag, es gibt ein neues kurzes Video dazu (7 Min.):

Time Bomb IV - pt2 - All Pentode 80W Head - Spaghetti wiring on Test board (https://youtu.be/_46txFDy3sQ)

Die Störgeräusche kommen eben von dieser Verdrahtung, das wird nach Einbau ins Chassis mit einem sauberen Leaddress natürlich beseitigt.

Greetings, Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 15.11.2015 19:46
Und so wird wohl das Layout werden. Eingangsstufe ganz links

V2     V3

V1     V4

V1+V3 sowie V2+V4 haben gleichphasige Signale, liegen aber über Kreuz mit dem grösseren Abstand. Mit insgesamt kurzen Kabellängen in dem Teil hoffe ich auf einen störungsfreien Aufbau. Die Eingangsbuchse soll direkt unter V1 liegen, der Gainregler unter V3,

Dann kommt das magische Auge, das sollte unkritisch sein. Anschliessend der PI (hier als Doppeltriode dargestellt falls es ein LTPI wird, ansonsten so ein schwarzer Pentoden-Knubbel).

Danach die 4 Endröhren in unkonventioneller räumlicher Anordnung (Wären es 5, hätte ich sie in Pentagrammform angeodnet :devil:).

           V8

V7                  V9

          V10

V7+V9 bilden ein PP-Paar, ebenso V8+V10. Einstreuungen durch den NT werden hoffentlich durch die Gegenphasigkeit von V8 und V10 eliminiert, die dem NT am nächsten liegen.

Dann folgen rechts davon noch die Stabiröhre V11 und der Gleichrichter V12.
Darunter ist dann der Netzschalter zu finden sein. Das ist wieder so ein "Pilotenschalter" wie in TB II und III mit roter Schutzkappe.

V1 bekommt eine 6mm Anodenkappe, V7..10 eine 10 mm Kappe.

Die Klangregelung wird unter dem magischen Auge angeordnet, der Mastervolumne unter der PI Röhre.

Heute habe ich noch eine Standbohrmaschine bestellt, um die Löcher für die Röhrenfassungen sauber hinzubekommen. Und danach wird das Chassis natürlich mattschwarz gesprayt.

Sieht doch alles recht durchdacht aus, oder?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: cca88 am 15.11.2015 20:22

...das Entscheidende ist, daß das Monster vor unbeabsichtigtem Einschalten gesichert ist  >:D

Grüße

Jochen
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 15.11.2015 22:04
...das Entscheidende ist, daß das Monster vor unbeabsichtigtem Einschalten gesichert ist  >:D
Grüße
Jochen



Jochen, you made my day  ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 16.11.2015 01:17
Spannend  :laugh:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 17.11.2015 18:05
...ich weiß ja dass Du auf Röhren Du stehst aber vielleicht wäre es mal an der Zeit doch über Silizium im Spannungsversorgungsteil nachzudenken. Du hättest deutlich weniger Sag und mehr Stabilität für Deinen speziellen Sound. Ich würds mal für eine Deiner nächsten Bomben in Betracht ziehen. Eine weitere Möglichkeit wäre auch die UL-Beschaltung der Leistungsröhren, das käme der Bassdefinition zu Hilfe. UL-Pentode ist schaltungstechnisch auch nicht wirklich der Aufwand und Du könntest direkte Höhrvergleiche anstellen obs tatsächlich was für Dich bringt?
Ansonsten ein wirklich beeindruckendes Monster :topjob:
Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 17.11.2015 22:21
...ich weiß ja dass Du auf Röhren Du stehst aber vielleicht wäre es mal an der Zeit doch über Silizium im Spannungsversorgungsteil nachzudenken. Du hättest deutlich weniger Sag und mehr Stabilität für Deinen speziellen Sound. Ich würds mal für eine Deiner nächsten Bomben in Betracht ziehen. Eine weitere Möglichkeit wäre auch die UL-Beschaltung der Leistungsröhren, das käme der Bassdefinition zu Hilfe. UL-Pentode ist schaltungstechnisch auch nicht wirklich der Aufwand und Du könntest direkte Höhrvergleiche anstellen obs tatsächlich was für Dich bringt?
Ansonsten ein wirklich beeindruckendes Monster :topjob:
Robert

Hallo Robert, TB II und III haben ja beide einen Dual Rectifier Mode, dh einen Umschalter, mit dem man zwischen Röhrengleichrichter und Siliziumgleichrichter umschalten kann. Das ist natürlich auch für TB IV geplant. Ich würde ja theoretisch sogar nur einen Silizium-BGL nehmen, aber der Trafo den ich hier habe, hat schon die 5V Heizwicklung und so eine 5Z3 ist optisch auch ein Prachtstück.

Für die Gitterversorgung der Vorstufen experimentiere ich zZt mit einer Spannungsstabiröhre. Die pulsiert aber noch ab und zu und versaut mir damit den Sound. Zener oder so kommen mir aber nicht in die Tüte. Kein Silizium, ausser den Gleich-riecht-er Dioden :)

UL möchte & kann ich nicht nehmen, da gibt es hier keine entsprechenden Trafos zu kaufen. Ein bissl Unsymmetrie soll die Endstufe eh haben. Nur richtig überfahren will ich sie nicht.

Aber danke für deine guten Anregungen :)
Viele Grüsse
Wuff
Titel: mein Pentodyn PI
Beitrag von: Wuffenberg am 17.11.2015 22:38
Jaaaaaaaaaaa! Hochzeit im Hause Wuffenberg  ;D
Vorstufe und Endstufe sind zusammengeschaltet und funktionieren zusammen saugut :)
Aber eins nach dem Anderen:

Hatte gestern die Endstufe mit 4 x 6P7S und einer Triode als Kathodyn aufgebaut und mal grob ausprobiert. Mit reduzierter Betriebsspannung von 250V und (derzeit noch) Katodenbias kamen allerdings nur 8W raus, da mein Signalgenerator nicht mehr Signallevel liefern konnte und der Katodyn ja nur eine Verstärkung von 1 hat.
Beim Einschlafen gestern abend kam mir dann die fixe Idee, die Triode im Katodyn gegen eine Pentode (klar, der Wuff wieder...) zu tauschen. Und genau das habe ich heute gemacht. Und es funktioniert!!! Anbei ein Bild von den beiden Signalen, die aus dem Inverter kommen. Und weil es funktioniert, darf das Konstrukt auch einen eigenen Namen haben. Hab das Teil einfach

                                           Pentodyn

genannt  :devil: :devil: Und anschliessend live vor laufender Kamera dann das Vorstufenboard mit dem Endstufenboard (samt Pentodyn) verheiratet und Soundcheck gemacht. Bin absolut happy, so muss Time Bomb IV klingen, yeah!!  \m/ \m/ \m/

Das Video ist hier zu sehen:
Time Bomb IV - pt3 - All Pentode 80W Head - PENTODYN Phase Inverter and Amp wedding (https://youtu.be/COPSly__1s0)

Greetings und danke fürs Lesen
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 18.11.2015 00:59
Moin Tom,

Kann das Video noch nicht sehen aber schon mal nicht schlecht!  :topjob:
Hast du deine "Pentodyn" als Triode oder als Pentode geschaltet?

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 18.11.2015 07:33
Hey Tom,
Du bist der größte Pentode-Charmer :danke:
Poste unbedingt mal die Beschaltung Deines PI
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 18.11.2015 09:37
Hi Wuff,

muss wohl irgendwie an der Luft in Russland liegen  :devil:
Einfach geil \m/
Schreibst du da gerade Ampgeschichte? sehr cool, gab es vielleicht schon mal? aber selbst wenn dann sicherlich nicht in einem Highgain Gitarrenamp.
Ich hoffe du findest einen komplett anderen Weg, der dann auch zu einem besseren Ziel führt(sieht ja ganz danach aus).
Wenn ich eine Prognose abgeben müsste, würde ich sagen du hast gerade die 70% locker geschafft.
Ach ja, den Moment ohne Tonstack fand ich obergeil, vom Ton her. Aber ich stehe auch total auf Mitten.
Der Tonstack regelt meiner Meinung nach zu viele Tiefmitten anstatt der wichtigen, höheren Mitten. Kann aber auch das Video und UTube sein.

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 18.11.2015 22:42
den Moment ohne Tonstack fand ich obergeil, vom Ton her. Aber ich stehe auch total auf Mitten.
Der Tonstack regelt meiner Meinung nach zu viele Tiefmitten anstatt der wichtigen, höheren Mitten. Kann aber auch das Video und UTube sein.

Stimmt, Robin, ich habs mir grad nochmal selbst im Video angehört: Mit gebrücktem Tonestack klingts wie ein voll aufgerissener Marshall! War mir in dem Moment gar nicht so aufgefallen, aber jetzt wo du es erwähnst. Ich glaube sogar, den Umschalter nehm ich als "Raw" Funktion mit ins Design. Vielleicht sogar ganz listig versteckt als Schaltkontakt am Scoop Poti. Du hast mich da echt auf eine Idee gebracht, danke :)

Der TS selber wird sicherlich noch etwas feingeschliffen, wenn alles im TT Chassis untergebracht ist. Was genau sollte deiner Meinung nach daran geändert werden? Mehr Hochmitten im Sound?

Cheers,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 18.11.2015 23:18
Hallo Wuff,

ja, mehr Hochmitten regelbar mit dem Mittenregler. Der setzt etwas zu tief an, meiner Meinung nach. Ist aber etwas schwierig zu beurteilen per UTube Video. Könntet du dann ja einfach mal testen wenn du den Tonestack abstimmst.

Cheers,
Robin
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 19.11.2015 16:57
Genau, das ist auch noch geplant. Nur auf dem Testboard komm ich eh nicht weiter weils da ab und an oszilliert und ich mir noch Gedanken mache, ob der Master vor oder hinter den TS kommt. Das hat ja beides Einfluss auf den Sound. Aber du hast Recht, der Scoopregler (also mein umgedrehter Mittenregler) hat noch nicht die ganz richtige Frequenz erwischt.

Und für Robert, hier ist die vorläufige Beschaltung des Pentodyn samt Endstufe.

Metal greets!
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 20.11.2015 08:57
Hey Wuff,
so geht's :-)
Wie willst Du die Balance zwischen den Signalen herstellen, den Kathoden-R durch einen R und ein Poti in Serie ersetzen und dann am Schleifer das Signal abgreifen?
Dein Oszi-Signal zeigt ja deutliche Amplitudenunterschiede zwischen Anoden- und Kathodensignal da ja der g2-Strom auch noch durch den Kathoden-R fließt.
Ich bin sicher kein Symmetriefetischist aber diese Unterschiede wären mir vermutlich zu groß?
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.11.2015 11:34
Hi Robert, wo siehst du denn Unterschiede auf dem PI Oszibild? Wenn überhaupt, dann doch nur marginal? Und denke bitte dran, auch die Endröhren sind nicht ideal, dh sie haben unterschiedliche Werte bzgl Steilheit und Querstom. (Sind ja quasi russisch Schüttgut, nix matching, das muss ich noch selber machen).
Meiner Meinung macht da etwas 'Imbalance' im PI nicht viel aus? Das mit dem Gitterstrom habe ich schon mal geprüft, also auch bei grossen Signalpegeln verändert sich das Teilerverhältnis im Pentodyn nicht sonderlich.
Und sofern der Pentodyn PI nicht ganz symmetrisch ist, heisst das ja, dass eine der beiden Halbwellen in der Endstufe bevorzugt wird, also eine nichtlineare Verzerrung. In dem Falle sogar eine, die k2 erzeugt. Das ist doch für einen Gitarrenamp ok, insbesondere da meine Vorstufe grossvoumige k3 raushaut  >:D
Also ich lass die Beschaltung erstmal so, bis alles im endgültigen Chassis ist. Dann kommt die geplante Spannungsversorgung (umschaltbar, stabilisierte Vorstufen-Gitter, etc, hatten wir ja schon diskutiert  :)) und wenns dann an die Lasttests geht -60,70, 80W-, dann sollte sich zeigen, wie gut der Pentodyn mit den Endröhren harmoniert. Ich habe da ein gutes Gefühl, aber sollte es mich trügen, könnte statt der Pentode immer noch eine Oktal-Doppeltriode dort eingesetzt werden, zB nach Hans- Georgs Universal LTPI.

Oder seh ich da was falsch? Grüsslis, Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.11.2015 11:40
Ha, zur Abwechselung mal eine richtige Männerarbeit - da flogen die Späne, da dampfte das Schneidöl. Kam mir vor wie ein Maschbauer  ;D

Eure Meinung ist gefragt - welche Schalteranordnung findet ihr hübscher/passender? Anordnung 1 oder Anordnung 2? (Der rote ist der Hauptschalter, der grüne der Standby. Die Röhren darüber sind rechts die Gleichrichterröhre und links die Stabiröhre.)

Cheers, Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 20.11.2015 11:55
Hallo Wuff,

1 sieht geordneter aus. 2 dürfte wohl etwas praktischer sein (Bühne etc).
Ansonsten aber wohl wirklich größtenteils Geschmackssache.

\m/,
Robin
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 20.11.2015 12:54
Meiner Meinung macht da etwas 'Imbalance' im PI nicht viel aus? Das mit dem Gitterstrom habe ich schon mal geprüft, also auch bei grossen Signalpegeln verändert sich das Teilerverhältnis im Pentodyn nicht sonderlich.
Und sofern der Pentodyn PI nicht ganz symmetrisch ist, heisst das ja, dass eine der beiden Halbwellen in der Endstufe bevorzugt wird, also eine nichtlineare Verzerrung. In dem Falle sogar eine, die k2 erzeugt. Das ist doch für einen Gitarrenamp ok, insbesondere da meine Vorstufe grossvoumige k3 raushaut  >:D
Oder seh ich da was falsch? Grüsslis, Wuff

Nönö Wuff, mach Du nur ;D
Da ich mir Deine Antwort schon vorgestellt habe bin ich jetzt auf das Ergebnis gespannt :guitar:
 :devil: Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.11.2015 13:41
Oder andersrum gefragt, Robert, wie würdest du es machen?

Und hi rockin' Robin, ich teile deine Meinung. Mal sehen was der Rest der TTF Gäng dazu meint
 
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 20.11.2015 14:03
wenn Du symmetrieren willst, dann so:

den Kathoden-R durch einen R und ein Poti in Serie ersetzen und dann am Schleifer das Signal abgreifen

 :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.11.2015 14:51
yes Sir! Das ist ja auch mein üblicher Ansatz, aber beim Pentodyn hatte ich ausnahmsweise mal mit Festwiderständen experimentiert. Und ich war ganz kurz davor, einen Trimmer einzubauen, weils mit der  Symmetrie anfangs haperte  :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 20.11.2015 21:08
... oder Du nimmst als Kathoden-R einen mit 127k, dann müsste es auch passen
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 21.11.2015 03:14
Endlich konnte ich mir das Video anschauen.
Wie immer klingt's amtlich, trotz fehlendem Feintuning! Klingt schoen rotzig.  :topjob:

Das Bypassen von Tonestack wuerde ich serienmaessig einbauen. Ggf. ein Groundlift erreicht aehnliches Effekt und ist einfacher zu realisieren.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.11.2015 08:52
Endlich konnte ich mir das Video anschauen.
Wie immer klingt's amtlich, trotz fehlendem Feintuning! Klingt schoen rotzig.  :topjob:
Danke fürs Anschauen Laurent! Bist du wieder von deinem Businesstrip zurück?

Ja, Feinschliff kommt, wenn alles im endgültigen Chassis ist. Ist noch etwas Matsch an eingen Stellen und es schwingt bei 3kHz (denke das kommt von der noch nicht genügend entkoppelten Spannungsversorgung).
Aber das Klirrspektrum gefällt mir auch wirklich gut, man hört deutlich die aggressiven k3,k5 Obertöne der Pentoden, die den Sound herrlich wie eine Fräse klingen lassen  ;D

Das Bypassen von Tonestack wuerde ich serienmaessig einbauen. Ggf. ein Groundlift erreicht aehnliches Effekt und ist einfacher zu realisieren.

Stimmt, Bypass ist glaub ich das falsche Wort, der Schalter unterbricht einfach die Masseverbindung unterhalb des Scoop Potis - aber das ist wahrscheinlich das Gleiche wie Groundlift. Hatte das in TB II ebenfalls gemacht.

... oder Du nimmst als Kathoden-R einen mit 127k, dann müsste es auch passen

Ach is sehe gerade, im Schaltplan stimmt es nicht. Hab an der Katode eine Kombination aus (82k+4,7k) plus dem 6.8k für den Bias drin. Naja, vielleicht löte ich da wirklich einfacher einen Trimmer ein :) Mit Rk=120k wird es zu unsymmetrisch, das hab ich eben ausprobiert.

Gestern folgte dann wieder eine spanabhebende Bearbeitung der Frontseite. Gar nicht so einfach, eine harmonische Anordnung aller Bedienelemente zu finden (die Ampbauer unter euch kennen das sicher: mittige Anordnung der Potis oder etwas versetzt nach oben oder unten, eventuell sogar dem goldenen Schnitt folgend? Schalter längs oder quer, wo die Pilotlampe, und überhaupt, in welcher Farbe, Signalpfad beachten, etc etc...). Aber dies Knobeln macht viel Spass und man kann mal richtig kreativ sein.

Aufgrund des stürmischen allgemeinen Feedbacks zur Schalteranordung  ;D bin ich nun Robins Vorschlag gefolgt (Anordnung 1). Allerdings konnte ich die Schalter und Pilotlampen nicht mittig unter die Röhrensockel setzen, da sie sonst mit selbigen kollidieren würden - die vorderen Röhren sitzen nur 3.5 cm von der Front entfernt. Also musste die Anordnung nach links verschoben werden. Hab da mit Zehntel-Millimetern am Layout getüftelt, obwohl es im praktischen Betrieb ja schnurz ist. Wichtig ist eigentlich nur, dass die Pilotenschalter ergonomisch und logisch zu bedienen sind. Insofern klappt man jetzt zuerst den oberen roten Haupt-Schalter auf, legt ihn um, dann kommt man auch gut an den unteren, grünen Standby. Und Platz für Finger ist auch, wenn da noch eine Headshell drum kommt.

Heute gehts weiter mit den üblichen Bohrlöchern für die Rückseite. Und dann wird das Chassis gelackt, yeah!

Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 21.11.2015 09:01
Heute gehts weiter mit den üblichen Bohrlöchern für die Rückseite. Und dann wird das Chassis gelackt, yeah!

Dann bin ich mal gespannt, ob du mit deiner Bohrmaschine zufrieden bist.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.11.2015 09:55
Hi Laurent, schau mal Antwort #55, da gibts es zwei Bilder von der Bohrorgie   :) :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: LuciMan am 21.11.2015 11:35
Moin Wullf,

wie schon ein Vorredner muss ich auch sagen, dass ich mit Heavy Metal absolut nichts am Hut habe - nach 5 Minuten würde ich aus der Halle laufen. Meine Vorstellung von Zerre liegt eher im ZZTop- oder Gary Moore-Bereich - also wohl temperiert. ;)

Aber was Du hier mit Deinen Zeitbomben ablieferst, ist aller Ehren wert. Du denkst in alle Richtungen, hast keinerlei Hemmungen, auch das Unmögliche auszuprobieren und fertigst allerfeinste Röhrenprojekte. Da jubelt mein Bastlerherz und ich ziehe den Hut vor Dir!
Völlig klar, dass ich all Deine Projekte unter positive Beobachtung gestellt habe! :)

Auch Deine Erläuterungen in den Videos (selbige Gott sei Dank ohne verissene Wackel-Kamera) haben Hand und Fuß und sind obendrein unterhaltsam und lehrreich zugleich.

Aber das Oberschärfste ist für mich Dein Englisch - einfach göttlich! :D

Bitte weiter so!

Gruß
Claus
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 21.11.2015 12:25
Hab's uebersehen...
Gutes Ergebnis. Leider gibt es diese Bohrmaschine hier nicht. Habe schon alles probiert. Egal habe was anderes gefunden, was aber ein Tick einfacher ist. Aber egal, es wird schon reichen. Hauptsache die Roehren finden Platz in deren Heimat  ;D

Anordnung I gefaellt mir auch besser aber ist von der Benutzung her weniger praktisch.

Viel Spass beim Feintunen.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.11.2015 19:13
Moin Wullf,

wie schon ein Vorredner muss ich auch sagen, dass ich mit Heavy Metal absolut nichts am Hut habe - nach 5 Minuten würde ich aus der Halle laufen. Meine Vorstellung von Zerre liegt eher im ZZTop- oder Gary Moore-Bereich - also wohl temperiert. ;)

Aber was Du hier mit Deinen Zeitbomben ablieferst, ist aller Ehren wert. Du denkst in alle Richtungen, hast keinerlei Hemmungen, auch das Unmögliche auszuprobieren und fertigst allerfeinste Röhrenprojekte. Da jubelt mein Bastlerherz und ich ziehe den Hut vor Dir!
Völlig klar, dass ich all Deine Projekte unter positive Beobachtung gestellt habe! :)

Auch Deine Erläuterungen in den Videos (selbige Gott sei Dank ohne verissene Wackel-Kamera) haben Hand und Fuß und sind obendrein unterhaltsam und lehrreich zugleich.

Aber das Oberschärfste ist für mich Dein Englisch - einfach göttlich! :D

Bitte weiter so!

Gruß
Claus

Hallo Claus,
ich verneige mich vor so vielen Komplimenten  :danke:
Und ja, ich versuche neue Wege zu gehen und einige Konzepte auszuprobieren, die es so (vielleicht) noch nicht gegeben hat. Aber da bin ich hier im Forum ja nicht der Einzige, und überhaupt finde ich besticht dieses Forum durch seine Vielfalt! Von AC30 Restaurationen und JTM Nachbauten und Moddings über tolle neue Zwei-/Dreikanäler mit Top-Bauelementen bis hin zu Scheunenbrettamps ist die ganze Bandbreite vorhanden.

In diesem Sinne, besten Dank nochmal für deine Worte, ich hab mich sehr gefreut!

Wuff (Tom)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.11.2015 19:30
Und mit Bohren und Lackieren bin ich nun fertig  :urlaub:

Aber es juckte in den Fingern, für eine kleine Fotosession gleich alle Röhrensockel und Anbauteile dranzuschrauben. Et voilá: Das Chassis von Time Bomb IV präsentiert sich im nahezu fertigen Design.
Ganz links ist die Drossel, daneben der OT. Allerdings hab ich im TT-Shop noch einen 100W Hammond bestellt, um ihn soundmässig mal neben den 'russki standard' zu halten und vergleichen.
Das Magische Auge bekommt noch einen vernünftigen Halter, und der RKT wird evtl. auch noch lackiert oder verschwindet unter das Chassis. Schön sieht der olle Donut ja nicht aus. Aber normal aussehende NTs lassen sich hier nicht auftreiben.
Die Gleichrichterröhre ganz rechts wird noch durch eine wesentlich dickere Hochleistungsversion mit schwarzen Anoden ersetzt.
Das Schmuckstück ganz links ist die 2K2M Regelpentode, und deren Design ist ein Tribut an Time Bomb I :)
Vernünftige Beschriftung/Logo kommen natürlich auch noch. Die Verdrahtung folgt in den nächsten Tagen.

Ich hoffe euch gefällts....

Euer Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 21.11.2015 20:10
Hallo Wuff,

also mir gefällt das Teil echt gut. Sieht schon mal sehr geil aus >:D :devil:

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Holzdruide am 21.11.2015 20:17
Hallo

Der wäre ein heißer Kandidat für http://www.head-fi.org/t/417493/best-looking-tube-amp  ;)
Schaut echt super aus  :topjob:
Ich wünsch Dir der klingt auch so.

Gruß Franz
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 22.11.2015 20:48
Serwas Franz, das ist nett von dir! Auf den Seiten sind das aber eher wohl kommerzielle Amps, oder? Naja, mal sehen, vielleicht gibts ja mal eine Kleinstserie, dann könnte man die Bombe da mal einreichen..bzw Bilder davon.
Aber erstmal gehts durch die Niederungen der Verdrahtung und Bauteilmontage. Robins Vorschlagh mit dem Ground Lift ist schon umgesetzt, ganz versteckt: das Scoop Poti hat einen Schaltkontakt (yeah!).

Was war eigentlich aus deinem GU50 Amp geworden, den du für deinen Freund den Biker gebaut hast?

Grüsse, Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 24.11.2015 22:28
Trotz Champions League im Livestream gibt es Fortschritt beim vierten Bömbchen. Die AC Heizung für die Endröhren, den Pentodyn PI und Vorstufenröhre 4 sind verdrahtet und gestestet. Ebenso der Dual Rectifier Mode und der Standby. Ohne Röhren liegen da jetzt stramme 504 Volt, öha, da muss ich aufpassen wegen der Elkos. Werd mir wohl eine Markierung an den Regeltrafo kleben...

Was noch folgt ist die DC Versorgung der Heizungen V1,2 und 3. Naja und der ganze Rest, ihr sehts ja auf den Bildern.

Grüsslis, Wuff 
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 25.11.2015 00:38
Moin Tom,

Ist das deine russische Interpretation vom Weihnachtsbaum :P ?
Sieht auf jeden Fall cool aus !

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 25.11.2015 07:17
ja, nur der Folie über dem RK fehlen noch die Sternchen dann funktioniert das Ding auf jeden Fall auch als Advenzkranz ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 26.11.2015 12:11
Lol, Adventskranz, geil :devil: :bier:
Bloß nicht versuchen über die Grenze zu schmuggeln dann wirst du sofort verhaftet. Der Name, dann der Look.
Wenn du dann noch ein schwarzes Tuch trägst und harmlose arabische Worte murmelst....Russisch wird dir dann auch nicht helfen >:D
Dein güldenes Haar könnte dich retten.
Aber nach Deutschland wird dich momentan wohl eh nicht sehr viel "ziehen".
Wird richtig geil, der Amp.
 :guitar: :guitar:

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 26.11.2015 16:14
Grins, na Hauptsache ihr habt euren Spass ;D Wir müssen mal zusammen eine Amp Party machen   :bier:

Die Entstehung des "Adventskranzes" könnt ihr -bei Zeit und Interesse- im neuen Video ansehen.
Ist leider etwas länglich geworden, weil mein Nero Videoeditor gerade beim Videoschnitt völlig versagt >:(


Time Bomb IV - pt4 - All Pentode 80W Head - This is a man's work: chassis (https://youtu.be/yF-025mCr7g)


Ein paar Anspieltipps (natürlich ist alles sehenswert  ;))
18:30-22:30
53:00-53:30
59:15-1:00:30

Das Bohren war wirklich man's work, obwohl Metallverarbeitung nicht unbedingt mein Ding ist. Dann lieber Löten.

Greetings nach D
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.11.2015 10:12
Oops, der TT-Hammond 1650R ist ja beachtlich grösser als der Russki Standard OT, da wird es langsam eng auf dem Chassis. Nur gut, dass ich vorher schon Platz gelassen habe.

Ha und diese Woche hab ich Urlaub genommen, draussen schneits und ich mag eh keine Weihnachtsmärkte,  also beste Voraussetzungen um an TB IV weiterzubauen  :) :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 30.11.2015 11:52
Hi Wuff,
Der Hammond passt optisch hervorragend. ( und könnte vermutlich auch UL  ;))
Lediglich der RK stinkt mit der Textilwicklung noch ab. Ich kaufe mir in solchen Fällen einen vom Durchmesser her passenden Kinderkochtopf aus Alu, säge ihne auf passende Höhe, lackiere ihn und setz ihn über den RK. Dies Kochtöpfe sind extrem billig gemacht und aus dünnem Alu, da ist die mechanische Bearbeitung kein Hexenwerk. Nur so als Anregung ...
Grüsse nach Moskau, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 30.11.2015 13:08
Moin Tom,

Cool!
Sieht gut aus. Pass nur mit den Abstaenden zum Sockel des magischen Auges auf. Es wird recht eng werden. Viel mehr passt nicht rein,  schoen optimiert.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 2.12.2015 07:39
Hi Wuff,
Der Hammond passt optisch hervorragend. ( und könnte vermutlich auch UL  ;))
Lediglich der RK stinkt mit der Textilwicklung noch ab. Ich kaufe mir in solchen Fällen einen vom Durchmesser her passenden Kinderkochtopf aus Alu, säge ihne auf passende Höhe, lackiere ihn und setz ihn über den RK. Dies Kochtöpfe sind extrem billig gemacht und aus dünnem Alu, da ist die mechanische Bearbeitung kein Hexenwerk. Nur so als Anregung ...
Grüsse nach Moskau, Robert

Stimmt, Robert, der Hammond kann auch UL, und vielleicht spiele ich mit denen auch mal rum, wenn der Amp fertig ist. Dann brauche ich ja eigentlich nur an die Schirmgitter der Endröhren statt 300V die UL Taps anzuschliessen. Theoretisch könte man das sogar durch einen 2xUm Schalter realisieren. Ob's am Sound was ausmacht? Die Endstufe soll ja nicht (bzw nur wenig übersteuern). Testen kann ich das dann wohl nur im Proberaum bei 'full blast'  :devil:

Der RK ist wirklich nicht unbedingt ein Prachtstück, aber wenn das Chassis erstmal in einem Gehäuse ist, dürfte er nicht mehr so auffallen. Und das Gehäuse bekommt noch das gleiche Beleuchtungskonzept wie Time Bomb II: Im heissen Kanal wird es innen rot erstrahlen.
Die Idee mit dem Topf aber ist gut, ich mag solche kreativen Ideen, genau wie Laurents Papierkorb-Frontgitter :)

Moin Tom,

Cool!
Sieht gut aus. Pass nur mit den Abstaenden zum Sockel des magischen Auges auf. Es wird recht eng werden. Viel mehr passt nicht rein,  schoen optimiert.

Gruss,
Laurent

Ja das stimmt, da bleibt wirklich wenig Platz, hab nicht gedacht, dass der Hammond so ein dickes Teilchen ist. 
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 3.12.2015 20:22
Guten Abend :)

Es geht voran mit dem Bömbchen: das Netzteil, die Biasstufe und die Endröhren sind verkabelt (Ausnahme: die Anoden). Damit alles flexibel bleibt, sind die Leitungen natürlich noch nicht mit Kabelbindern getrimmt. In den nächsten Tagen folgen dann der OT, PI, Tonestack und die Vorstufe. Beim OT ich schwanke immer noch zwischen den beiden verschiedenen Trafos:

Was für den Hammond 1650R spricht:
- 4, 8 und 16 Ohm sind sekundärseitig verdrahtbar
- grosses Volumen, dh sicher gute Bässe
- Definitiv für 100W geeignet
- Ultralinear Taps (da freut sich der Robert :)

Was gegen ihn spricht:
- Der Riesenklopper von Trafo versaut mit ein bissl die harmonische Linie, da er wegen seiner Grösse nicht mittig zwischen der Vorstufe und dem PI stehen kann, sondern nur etwas versetzt

Was für den Russki OT spricht:
- Klein, handlich und fügt sich perfekt ins Amp-Layout ein

Was gegen ihn spricht:
- nur eine Sekundärimpedanz (6Ohm, komischer Wert...)
- Imax = 150mA, das wird knapp: Die Röhren können 19W pro Glocke, bei 75% Last und Ub=410V entspricht das einem Ruhestrom von 0,75*(19W/410V) =  35mA. Alle 4 Röhren machen somit 4*35mA = 140mA.

Das Optimum hier wäre, den Hammond OT ganz nach links zu setzen, da wo jetzt der Choke steht. Damit würden auch die beiden falsch gebohrten Röhrenlöcher verdeckt. Und den Choke dann ganz harmonisch in die Mitte vom Chassis. Dafür liegt dann aber der OT mit all seinen Leitungen in der Vorstufe, was mir vom Einstrahlungsaspekt her nicht gefällt. Ausserdem sitzt genau unter dem Choke jetzt das Böard mit DC Heizversorgung, das müsste dann evtl auch umgesetzt werden, aber woanders ist eigentlich kein Platz mehr dafür. Hrmpf.
So wird es wohl -wenn alles andere eingebaut ist- auf einen Soundtest hinauslaufen, wie sich beide OTs machen, und dann wird entschieden.  Naja, das sind halt die typischen Probleme, wenn man einen Prototypen baut...

Anbei noch zwei Bilder vom heutigen Stand.

Grüsslis vom Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 8.12.2015 12:14
Hello allerseits,

mir ist eine gute Idee eingefallen, beim Verdrahten nicht zu sehr durcheinander zu kommen:

Hab den Verdrahtungsplan auf eine Styroporplatte geglebt und die zu verarbeitenden Bauteile von oben durch den Plan gesteckt, so dass sie schön griffbereit sind. Dadurch weiss ich immer genau, welches Bauteil ich gerade zur Hand nehme und wo es hin soll. (Die Widerstände und Kondis hab ich vor dem Einstecken jeweils mit dem Multimeter getestet.)

Nur mal so als Anregung.
Grüsse
TOm

 
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 8.12.2015 12:18
Gute Idee  :topjob:

Gruss Hans- Georg
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 8.12.2015 14:38
Die einfachste Ideen sind immer die Besten.  :topjob: :topjob:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 8.12.2015 17:51
ja, klasse Idee :topjob:
Titel: Vorstufengewurschtel
Beitrag von: Wuffenberg am 11.12.2015 23:32
Uff....bis eben (0:30) versucht, die Vorstufe in Betrieb zu nehmen. Die erste Röhre ist ja eine direkt geheizte Regelpentode (Heizspannung 2V DC), danach folgen drei reguläre Metallgehäuse-Pentoden. Zuerstmal ging GAR NIX.
1.Fehler: Gainregler falschrum angeschlossen
Danach gabs nur wildes HF Schwingen auf dem Oszi, überlagert von einer Art Pulsmodulation...au weia. Und das bei auf Masse gelegtem Eingang, gar nicht gut...
Hab mir daraufhin mal die Spannung angeschaut, die aus der 105V Stabiröhre kömmt und die Schirmgitter der Vorstufe versorgt: Au Backe, ein wunderschöner Sägezahn mit 10V Amplitude und einem (korrekten) DC Offset von rund 100V. Dieser Sägezahn verursachte das Pulsen. Also lange rumgetüftelt, mit verschiedensten Siebelkos und -kondensatoren, höherer und niedriger Betriebsspannung und was man sonst noch so alles tricksen kann. War aber erfolglos  >:(
Dann habe ich die Spannung mal über einen 1k von der Stabiröhre ausgekoppelt und den Lade-/oder Siebelko dahinter gehängt, erst dann gings. Störamplitude nun kleiner 0,2V.

Also hoffnungsvoll wieder den Gain aufgedreht (Eingang immer noch auf Masse), trotzdem nur HF Gewitter, immerhin ohne Pulse. Aber trotzdem grauselig anzusehen. Hab bestimmt eine halbe Stunde ratlos vor dem Amp gesessen und auf die Verdrahtung geglotzt, bis ich zufällig mal eine der Stahlröhren rausziehen wollte, um den Signalpfad zu unterbrechen und dabei natürlich gleichzeitig das Chassis festgehalten habe. In dem Moment ging das Schwingen auf dem Oszi deutlich zurück. Aha! Es lag daran, dass das Chassis noch nicht mit Masse verbunden war, hatte nicht gedacht dass das so extrem viel ausmacht.

Aber nun! ... Aber nix. Nur ein brutales 100Hz Rechteck auf dem Schirm. Aber woher das? Masse war sauber, Versorgungsspannung auch, 3 von 4 Röhren DC geheizt, ja Himmel was kann das nur sein?
Wieder vergingen 2 Stunden mit Rumprobieren und Messen, und letztendlich stellte sich meine Arbeitspunktregelung der Batterieröhre V1 als Käse heraus. Die Röhre braucht einen sowas von sauberen DC Pegel, das war nix mit 'mal-eben-per-Spannungsteiler-von-V2+V3-abgreifen'. Deren DC Versorgung hatte nämlich noch viel zu viel Brumm drauf, aber ich habe da etwas auf Lücke gesetzt nach dem Motto "wenig Ripple ist besser als viel Ripple'.
Also DC Versorgungsplatine provisorisch umgebaut unv versucht, V1 zu entkoppeln, daraufhin war es sogar schon möglich, die Gitarre anzuschliessen und etwas zu riffen (Signal hinter dem Tonestack abgegriffen, runtergeteilt und auf den Return von meinem ENGL geschickt). Trotzdem immer noch viel zu viel Brumm an V1, weshalb ich mich nun entschlossen habe, die V1 komplett getrennt mit piekfeinem DC zu versorgen. Der Trafo hat ja erfreulicherweise 4 verschiedene Heizwicklungen. Aber das wird dann morgen erst eingebaut. Gut dass Wochenende ist :)

Naja, so hangelt man sich immer etwas weiter, war mal wieder ein lehrreicher Tag für mich.

Grüsse ans Forum
TOm       
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 12.12.2015 02:51
Moin Tom,

Nun ja,  so geht es vielen von uns,  wenn man was Neues ausprobiert. Hauptsache man lernt etwas davin und es laeuft am Ende  8)
Eine direkt geheizte Pentode an der Eingabgsstufe eines High-Gainer ist trotdem mutig. Hut ab! Du wirst es sicherlich hinbekommen.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 12.12.2015 07:56
... interessante Problemstellung, diese direkt geheizten Kathoden scheinen es in sich zu haben. Eigentlich erwarten die ja sauberste Spannung aus Batterien. Bin mal gespannt wie das bei mir wird.
Aber gut dass Du den Fehler eingrenzen konntest. Die Situation dass alles scheinbar richtig ist und der Amp trotzdem macht was er will kenn ich leider nur zu gut  8)
trotzdem schön das es vorangeht,
Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 12.12.2015 16:34
Erfreulicherweise liess sich das Problem mit der direkt gehizten Pentode tatsächlich in den Griff kriegen, den Schaltplan dazu kann ich bei Interesse ja mal posten. Nun schwingt nur ab und zu noch was, hoffentlich keine Mikrofonie, das wär natürlich der Tod von diesem Konzept ....

Dann habe ich heute mal die Endröhren gesteckt, den Russki Standard OT angeschlossen und (leicht nervös) das ganze Teil in Betrieb genommen. Vorher natürlich den Bias kontrolliert und alle relevanten anderen Spannungen. Ebenso den Pentodyn  ;D kontrolliert, der tut es gut, soweit man das mit den eher kleinen Signalpegeln beurteilen kann.

Von der Inbetriebnahme gibt es ein 15min Video, das diesmal auf Deutsch ist, da es nur wenige  Kommentare zu die englischen Videos gab. Hab auch mal wieder versucht, für euch n bissl Blues oder Rock zu riffen, aber da bin ich als Metalhead eher lausig  ;D

Time Bomb IV - pt5 - All Pentode 80W Head - Erster Livetest vom Gesamtamp  (https://youtu.be/zbJ3F1c4Ryk)

Immerhin, Time Bomb IV hat seine Nagelprobe bestanden, nun gehts an die längeren Fein-/ und Abstimmarbeiten.

Danke fürs Anschauen :)
Wuff


Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 12.12.2015 18:21
Hallo Wuff,

mal wieder ein sehr geiles Video :topjob:
Prima, das er gleich funktioniert hat.
Jetzt nur noch die kleinen Schwachstellen ausbügeln und dann kann er in Serie gehen :)
Bin aber auf jeden Fall gespannt wie der dicke Ausgangstrafo den Ton ändert. Wird wahrscheinlich strammer und fetter.
Sehr geil, das du die Funktion mit dem Tonestack abschalten herein gebracht hast :bier:

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 13.12.2015 18:33
Hi und danke, Robin :) Mit einer (Mini-)Serie wirds sicher noch etwas dauern, aber zumindest deine gute Anregung is ja schonmal erfolgreich umgesetzt.

Und nun eine Frage ans Forum - mein Trafo hat leider keine Anzapfung für den Bias so dass ich ihn aus einer der 320VAC Wicklungen generieren muss. Hat jemand sowas schon mal gemacht? Der Bias hat noch zuviel Brumm drauf, und im Leerlauf liegen an C21 über 500V an, das geht natürlich auch nicht gut. Irgendwelche Ideen (nur bitte nicht einen weiteren Trafo vorschlagen...). Hab mal nur den relevanten Teil aus dem Schaltplan angehängt.

Thx
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 13.12.2015 18:51
Hallo,

schau doch einfach mal in die 50W Marshall-Pläne, da wurde das bei manchen Modellen auch so gemacht.
Auf jeden Fall erstmal eine Einweg- statt Zweiweggleichrichtung nehmen und den Elko hinter den
Spannungsteiler setzen - dann hast du viel weniger Spannung und kannst einen entsprechenden Elko nehmen.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 13.12.2015 19:54
Hi Peter,
ok dann schau ich mal in die Pläne rein, obwohl ich nicht gerne abgucken mag  ;)
Den Elko hinter R26 zu setzen hat den Nachteil, dass die Biasspannung dann lange braucht, bis sie auf vollem Wert ist, ca 10 Sekunden, hatte ich mal ausgerechnet. 10u und 330k geben einne nette Zeitkonstante, zumal ja auch noch parallel über R27/28 entladen wird.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 13.12.2015 20:12
Hi Wuff,
so machts Marshall, keine Schande sich das anzuschauen :-)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 13.12.2015 20:35
Auf jeden Fall erstmal eine Einweg- statt Zweiweggleichrichtung nehmen und den Elko hinter den
Spannungsteiler setzen - dann hast du viel weniger Spannung und kannst einen entsprechenden Elko nehmen.

Aber weil das gleichgerichtete Signal dann eine Grundfrequenz von 50 Hz anstatt 100 Hz hat, muss man stärker sieben, wenn man auf Einweggleichrichtung umstellt.

Ist die Zeitkonstante wirklich kein Thema, das sich nicht z.B. durch eine Einschaltverzögerung abfangen lässt? Oder einfacher, indem Du schön brav wartest, bis die Katoden aufgeheizt sind, bevor Du von Standby in den Betriebsmodus wechselt (Brain Controlled Switch-On Delay ;))

Oder noch anders: solange die Zeitkonstante der Bias-Gleichrichtung hinreichend viel kürzer als die Aufheizzeit der Endröhren ist, sollte das doch nichts ausmachen? Die Spannung muss halt "bloß" sicher bereitstehen, bevor die Endröhren leitend werden - der sehe ich da was falsch?

Im Zeitalter von eng tolerierten Metallfilmwiderständen und billigen Halbleiter dioden sollte es doch prima funktionieren, auch die Marshallsche Variante als Zweiweggleichrichtung auszuführen.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 13.12.2015 21:06
Hallo,

die oben angehängte Variante funktioniert so seit Jahrzehnten. Keine Probleme mit Brummen und
die Zeitkonstante ist hier auch kleiner, weil man den Vorwiderstand dank Einweggleichrichtung
kleiner machen kann.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 13.12.2015 21:09
Über die Zeitkonstante würde ich mir keine grossen Gedanken machen, die liegt, wenn ich richtig gerechnet habe, bei 3,3 Sekunden bei den genannten Werten. Irgend eine negative Spannung wird ab Zeitpunkt des Einschaltens sofort "da" sein, sie schwingt halt noch. Selbst mit SIliziumdioden dauert das Aufheizen der Endröhren wesentlich länger.
Bea hat recht, erst wenn alles warm ist muss die Bias anliegen.
Grüsse, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 14.12.2015 02:52
Moin Tom,

Es geht ohne Probleme (schau mal den Anhang). Wie bereits gesagt, man muss nur beim wieder einschalten aufpassen, wenn die Röhre schon auf Temperatur sind - Stichwort wilde Röhrentauschaktion. Aber ich habe es in dem Amp seit einiger Zeit drin (mit klinzer kleiner Endstufe zugegeben) und es läuft.
Damals hatte ich in SPICE einige Untersuchungen wegen diesem Verhalten gemacht. Ich würde die Siebkondis vom Bias nicht größer als 20/22uF nehmen (10uF reichen eigentlich aus).

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 14.12.2015 11:53
Aber weil das gleichgerichtete Signal dann eine Grundfrequenz von 50 Hz anstatt 100 Hz hat, muss man stärker sieben, wenn man auf Einweggleichrichtung umstellt.
...
Im Zeitalter von eng tolerierten Metallfilmwiderständen und billigen Halbleiter dioden sollte es doch prima funktionieren, auch die Marshallsche Variante als Zweiweggleichrichtung auszuführen.

Genau das war auch mein Gedanke, Bea, weswegen die zwei Dioden rein sollten.


Ist die Zeitkonstante wirklich kein Thema, das sich nicht z.B. durch eine Einschaltverzögerung abfangen lässt? Oder einfacher, indem Du schön brav wartest, bis die Katoden aufgeheizt sind, bevor Du von Standby in den Betriebsmodus wechselt (Brain Controlled Switch-On Delay ;))
Oder noch anders: solange die Zeitkonstante der Bias-Gleichrichtung hinreichend viel kürzer als die Aufheizzeit der Endröhren ist, sollte das doch nichts ausmachen? Die Spannung muss halt "bloß" sicher bereitstehen, bevor die Endröhren leitend werden - der sehe ich da was falsch?

Stimmt, solange diese Zeitkonstante kleiner ist als die Endröhren zum Aufheizen benötigen, geht es wohl in Ordnung. Der Bias hängt ja nur am Hauptschalter, nicht am Standby, so dass selbst kurzes Aus-/Einschalten des Standby danach dann nichts ausmacht.


Hallo,
die oben angehängte Variante funktioniert so seit Jahrzehnten. Keine Probleme mit Brummen und
die Zeitkonstante ist hier auch kleiner, weil man den Vorwiderstand dank Einweggleichrichtung
kleiner machen kann.
Gruß, Peter
Das ist ein einleuchtendes Argument, Peter. Dann werde ich mal eine der beiden Dioden entfernen und testen.


Über die Zeitkonstante würde ich mir keine grossen Gedanken machen, die liegt, wenn ich richtig gerechnet habe, bei 3,3 Sekunden bei den genannten Werten. Irgend eine negative Spannung wird ab Zeitpunkt des Einschaltens sofort "da" sein, sie schwingt halt noch. Selbst mit SIliziumdioden dauert das Aufheizen der Endröhren wesentlich länger.
Bea hat recht, erst wenn alles warm ist muss die Bias anliegen.
Grüsse, Robert

Hast Recht, Robert. Ich werde meinen BiasTeiler nochmal nachrechnen und so dimensionieren, dass der Bias ab dem  dem Betätigen des Hauptschalters nach wenigen Sekunden ansteht.


Moin Tom,

Es geht ohne Probleme (schau mal den Anhang). Wie bereits gesagt, man muss nur beim wieder einschalten aufpassen, wenn die Röhre schon auf Temperatur sind - Stichwort wilde Röhrentauschaktion. Aber ich habe es in dem Amp seit einiger Zeit drin (mit klinzer kleiner Endstufe zugegeben) und es läuft.
Damals hatte ich in SPICE einige Untersuchungen wegen diesem Verhalten gemacht. Ich würde die Siebkondis vom Bias nicht größer als 20/22uF nehmen (10uF reichen eigentlich aus).
Gruß,
Laurent

Hello Laurent, da bei meinem Konzept der Bias nicht vom Standbyschalter abhängt (dessen Massepunkt liegt vor dem Schalter, dh die Schaltung ist immer aktiv sobald der Hauptschalter umgelegt wird), sollte sogar ein Röhrentausch nichts mehr ausmachen. Und ich übernehme die Doppelsiebung, die in den Schaltbeispielen drin ist - in meinem Konzept war nämlich ein Denkfehler: Ich dachte, ein zweiter Siebelko auf der -30V Seite (vor!) den 100k Gridleaks würde mir das NF Signal kurzschliessen. Aber normal lägen die Gridleaks ja eh auf Masse, also ist da ein seriell vorhadendener Elko auch wurscht.

Ich werd also den Bias Zweig nochmal neu durchrechnen, ausprobieren und hoffentlich in Kürze eine Erfolgsmeldung posten. Eure Tipps ware jedenfalls schonmal sehr hilfreich!
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 14.12.2015 13:26
Kurz nochmal zur Frage der Einweg- bzw. Vollweggleichrichtung: als es ausschließlich Röhrendioden gab bzw auch Halbleiter noch nicht so ganz billig waren, war es wirtschaftlich bedeutungsvoll, mit möglichst wenig Bauelementen auszukommen. Die Einweggleichrichtung fürs Bias ist also vor allem eine schlichte Sparmaßnahme, weil man dann nur eine (Röhren-) Diode brauchte, und sogar mit einer verhältnismäßg kleinen Röhre auskam. Der Übergang auf Halbleiter erfolgte nachvollziehbar so, dass man die Röhren möglichst 1:1 durch Halbleiter ersetzte, bis hin zu Ausgangsübertragern bei Endstufen.

Die Einweggleichrichtung an dieser Stelle hat also keine technischen Gründe. Aber natürlich funktioniert eine Einweggleichrichtung klaglos, auch wenn sie den Trafo mit einer Gleichsstromkomponente belastet (die hier wieder klein ist, weil nur geringe Ströme fließen).

Vermutlich ist es daher mehr als ausreichend, einfach wie oben vorgeschlagen die Reihenfolge der Bauelemente zu verändern.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 14.12.2015 15:42
Genau diese Einweg vs Zweiweg Gleichrichtung hat mich nun auch neugierig gemacht. Also die Biassschaltung mal in beiden Varianten aufgebaut und gemessen:
Mit zwei Dioden liegen vor R26 stramme 370V an, die ja auf -30V runtergeteilt werden müssen. Mit nur einer Diode dagegen eher gemächliche 270V! Dh 100V weniger die 'vernichtet' werden müssen. Hab aber eben erst angefangen, mal sehen wie die Siebung aussieht, 50Hz vs 100Hz, was du ja schon bemerktest.

Ehem, und kennt ihr schon das Wuffenberg Theorem?

Keine Schaltung ist klein genug, als dass man sie nicht komplett falsch aufbauen kann  ;D


Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 14.12.2015 19:36
Keine Schaltung ist klein genug, als dass man sie nicht komplett falsch aufbauen kann  ;D

Amen on that Brother  :bier:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: sev am 14.12.2015 20:00
 :topjob:
Ein Naturgesetz wie Murphy  :bier:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 15.12.2015 01:44
Da bin ich ganz groß drin...
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 15.12.2015 03:28
Der Spruch passt immer  ;)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 15.12.2015 22:54
Dank eurer guten Tipps ist der Bias jetzt ok.- mit nur einer Diode! Der Brumm kam gar nicht direkt aus der Biasschaltung (hab mir n Wolf gesucht  >:(), sondern aus einer Brummschleife, brumm brumm.... Argh! Lag daran, dass zwischen Biasmasse und Schaltungsmasse noch der Standby Switch liegt und da ein paar mV Brumm abfallen. Eine fliegende Krokoleitung eliminiert aktuell das Problem, brückt aber auch den Standby Schalter. Werd wohl eine eigene Masseleitung zu den Katodenwiderständen der Endröhren spendieren müssen.

Dann hab ich heute mal den Frequenzgang der Endstufe ausgemessen. Leider nicht per Wobbelmessplatz wie Hans- Georg, sondern von Hand mit 30 Messpunkten in einer Tabelle. Was ergab sich? Untere Grenzfrequenz nur 200Hz, örks. Lag aber nicht am Russki-OT, sondern an den mageren 10nF Kondis, die vom Pentodyn PI auf die Endröhren koppeln. Mit probeweise parallel geschalteten 47nF sank die Grenzfrequenz auf unter 40Hz, yeah (es bleibt aber zu testen, ob sie nicht evtl matschen.) Die obere Grenzfrequenz liegt jenseits der 20 kHz. Mal sehen ob das so bleiben kann. Als Metalamp haut der ja massig Spikes raus, die sollten natürlich nicht zu stark bedämpft werden. Naja, das ist was für später.

Aktuell hat Time Bomb IV noch eine lästige Schwingneigung bei rund 2kHz, ich bete dass es keine Mikrofonie ist. Oder falls doch, dass sie irgendwie zu bekämpfen ist - entweder mechanisch mit Schwingungstilgern oder elektrisch mit Gegenkopplung/Q Filter. Hat jemand von Euch damit Erfahrung?

Ansonsten hoffe ich dass der Amp bis Samstag fertig wird, denn Sonntag haben wir einen Auftritt hier in Moskau, und ich würd zu gern das Bömbchen live auf der Bühne sehen :) 
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 22.12.2015 11:08
Eine Frage an die Endstufenexperten (zB Hans- Georg, Peter, ...).

Mir kommt die Leistungsabgabe meiner Endstufe noch etwas mickerig vor, und ich suche derzeit nach der Ursache. Vielleicht habt ihr ein paar Tipps. Ich habe jetzt mehrere Tage damit verbracht, die Leistung über 50W zu bekommen, aber ohne rechten Erfolg. Verwendete Röhren sind ein -nicht gematchtes- Quartett von 6P7S (= 6BG6 = 6L6 mit Anodenkappe). OT ist ein Hammond 1650R mit Raa=5000Ohm. Lastabschluss sind 4Ohm (Ohmsche Last). Eingangssignal: Sinus 1kHz.

Zu den Messwerten:
Ua (Leerlauf)                 450VDC
Ua(Vollausst.)               428VDC
Ua(Vollausst.)               800VACpp (pro Endröhrenseite)
Ug1 (Bias)                   -31V
Ug1(Vollausst.)             80VACpp (vom Pentodyn PI kommend, pro Endröhrenseite)
Ug2(Leerlauf)                320V
Ug2(Vollausst.)             260V

Ik1(Leerlauf)                35mA
Ik2(Leerlauf)                29mA
Ik3(Leerlauf)                31mA
Ik4(Leerlauf)                29mA

UAusgang                   40VACpp (= 14,2Veff = 50.3W an 4 Ohm).

Diese 50W sind etwas wenig, oder? Ich weiss, dass man auch bei 100W keinen Unterschied hören würde und der Amp in der Praxis eh ein Rechteck am Ausgang hat (von der Vorstufe kommend...), aber prinzipiell bin ich noch etwas von meiner Zielvorgabe von 80W entfernt.

Wie würdet ihr nun vorgehen?

Grüsse
Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 22.12.2015 11:15
Moin Tom,

Bin zwar kein Experte aber ich habe da was im Kopf.
Raa=5k ist nicht fuer ein Paar Roehren? Bei einem Quartett wuerden dann 2,5k ausreichen.  Wenn Raa zu gross ist,  hast du ja zwar Pegel aber weniger Strom.  Vielleicht liege ich falsch...

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 22.12.2015 11:22
Vergiss es.  Habe gerade gesehen dass dein Ug2 bei 320v liegt...
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 22.12.2015 11:26
Hi Laurent,
das Hammond Datenblatt schlägt diesen OT für bis zu 100W und 2 bzw 4 Röhren vor: Hammond-1650R (http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Ausgangsuebertrager/Audio-PP/Hammond-1650R::254.html)

Alternativ habe ich auch mal versucht, den Raa zu halbieren indem ich die Ausgangsslast halbiert habe (zB 4 Ohm am 8 Ohm Tap). Hat aber nur zu noch weniger Leistung geführt  :( :( :(
Grüsse, Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 22.12.2015 11:26
-doppelpost-
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 22.12.2015 13:24
Hallo Tom,

mit den Spannungen und dieser Röhre (habe jetzt nur das Datenblatt der 6BG6G gefunden:
http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/127/6/6BG6G.pdf (http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/127/6/6BG6G.pdf)) sind
50W doch eigentlich ein ganz gutes Ergebnis. Es fällt auf, dass deine Schirmgitterspannung relativ
stark einbricht. Vielleicht kann man hier noch ein paar Watt rauskitzeln, indem man die Versorgung
stabiler macht. Aber Vorsicht, die Röhre verkraftet nur 3,2W Verlustleistung am Schirmgitter, da
sollte es im Durchschnitt nicht drüber liegen.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 22.12.2015 13:35
Tom,
Du hast doch meine kleine Excel-Tabelle, da ist auch ein sheet für die 6l6 drin. Check doch da mal Deine Parameter, ich glaube Deine Ub ist etwas zu hoch gewählt und die 5K Raa währen wohl besser so um 3k gewählt um höhere Leistungen rauszuhohlen.
Aber wie Du schon sagst, zwischen 50 und 80 Watt liegt Lautstärkemäßig kein großer Unterschied.
Klasse dass er jetzt endlich röhrt  :topjob: :guitar: :bier:
fröhliche Weihnacht
Robert

edit: das sheet zeigt die Werte von einem Röhrenpaar mit einem Raa von 6k, Du musst Raa für 4 Röhren halbieren
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 23.12.2015 17:36
Hallo Robert,
kann ich in deinem Excel dann bei 4 Röhren von doppelter Leistung ausgehen?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 23.12.2015 19:55
Hi Tom,
Das Blatt zeigt die Performance einer einzelnen Röhre im PP  -Betrieb, wenn Du daraus Leistungswerte ableitest gilt für ein Quartett: x4
Grüße Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 24.12.2015 02:52
Hallo,

sorry, ich bin wegen des hohen Raa von nur 2 Endröhren ausgegangen, aber du hast ja 4.

Dann wäre es sinnvoll, den Raa zu halbieren. Nur zur Sicherheit: Hast du den Hammond
sekundär auch korrekt verschaltet?

Wegen der Schirmgitterspannung: Zeichne mal in dem verlinkten PDF auf Seite 4 eine Loadline
für 5k ein. Die geht schön durch das Knie der Kurve für Usg=350V. Da liegst du mit deinen 320V
also eigentlich ganz gut. Wenn aber die Usg bei Vollaussteuerung nur noch 260V beträgt, dann
geht die Loadline eben nur bis zum Schnittpunkt für diese Usg, der viel tiefer liegt. Die Röhren
werden also nicht so weit durchgesteuert und du hast wenig Ausgangsleistung.

Allerdings sagt deine Messung hier wieder was anderes: Wenn du zwischen den Anoden 800Vpp
misst, dann werden die Röhren eigentlich schon gut durchgesteuert. Wie geht das zusammen?

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 24.12.2015 12:44
Die 50 W müsste man eigentlich auch mit den primärseitigen Meßwerten sehen.

Aber 800 Vpp gibt effektiv 280 V, und das entspricht bei den Raa/4, die ja bei Vollaussteuerung wirken sollten, ca. 63 W.

Die Zahlen sollten also besser zu einem effektiven Raa von 6300 Ohm passen.

Oder habe ich da einen Knoten in den Hirnwindungen?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 24.12.2015 16:35

Autor: _peter
« am: Heute um 04:52 »

Dann wäre es sinnvoll, den Raa zu halbieren. Nur zur Sicherheit: Hast du den Hammond
sekundär auch korrekt verschaltet?

Gruß, Peter

Na Peter,
da hat dir meine Frage offenbar schlaflose Nächte verschafft  :laugh:
Aber der OT is korrekt verdrahtet, habs dreimal kontrolliert.



Wegen der Schirmgitterspannung: Zeichne mal in dem verlinkten PDF auf Seite 4 eine Loadline
für 5k ein. Die geht schön durch das Knie der Kurve für Usg=350V. Da liegst du mit deinen 320V
also eigentlich ganz gut. Wenn aber die Usg bei Vollaussteuerung nur noch 260V beträgt, dann
geht die Loadline eben nur bis zum Schnittpunkt für diese Usg, der viel tiefer liegt. Die Röhren
werden also nicht so weit durchgesteuert und du hast wenig Ausgangsleistung.

Allerdings sagt deine Messung hier wieder was anderes: Wenn du zwischen den Anoden 800Vpp
misst, dann werden die Röhren eigentlich schon gut durchgesteuert. Wie geht das zusammen?

Gruß, Peter

Hm, vom Pentodyn PI kommen ja 80Vpp, die reichen sicher aus, um die Endröhren auch bei kleinerem Ug2 voll auszusteuern, oder?
Wenn ich sekundärseitig die Last halbiere, dann halbiere ich doch auch Raa, oder?

Die 50 W müsste man eigentlich auch mit den primärseitigen Meßwerten sehen.
Aber 800 Vpp gibt effektiv 280 V, und das entspricht bei den Raa/4, die ja bei Vollaussteuerung wirken sollten, ca. 63 W.
Die Zahlen sollten also besser zu einem effektiven Raa von 6300 Ohm passen.

Bea, kannst du kurz erklären, wie du das mit den 63W rechnest?

Danke Euch! Gemeinsam werden wir sicher noch ein paar Watt mehr aus der Enstufe rausholen?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 24.12.2015 16:43
Wegen der Schirmgitterspannung: Zeichne mal in dem verlinkten PDF auf Seite 4 eine Loadline
für 5k ein. Die geht schön durch das Knie der Kurve für Usg=350V. Da liegst du mit deinen 320V
also eigentlich ganz gut. Wenn aber die Usg bei Vollaussteuerung nur noch 260V beträgt, dann
geht die Loadline eben nur bis zum Schnittpunkt für diese Usg, der viel tiefer liegt. Die Röhren
werden also nicht so weit durchgesteuert und du hast wenig Ausgangsleistung.

und das versteh ich überhaupt nicht - eine Lastlinie im Schirmgitterdiagramm?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 24.12.2015 17:20
Na Peter,
da hat dir meine Frage offenbar schlaflose Nächte verschafft  :laugh:
Aber der OT is korrekt verdrahtet, habs dreimal kontrolliert.

Naja, da sind ja noch die zwei Stunden Zeitunterschied - also ganz so spät (früh) war es dann wieder nicht.  :angel:

Hm, vom Pentodyn PI kommen ja 80Vpp, die reichen sicher aus, um die Endröhren auch bei kleinerem Ug2 voll auszusteuern, oder?
Mit durchsteuern meinte ich, wie weit die Anodenwechselspannung bei Vollaussteuerung gegen 0V absinkt.
Ich habe mal das besagte Diagramm angehängt. Den A-Bereich habe ich ignoriert und nur die Gerade für
den B-Betrieb gezeichnet (5k Raa). Die Kurven im Diagramm sind ja nichts weiter als die Ug1=0-Kurven für
verschiedene Schirmgitterspannungen.

Das grüne Dreieck stellt also den Bereich dar, in dem die Röhre theoretisch mit deinen Vorgaben arbeiten würde:
Bei Aussteuerung bis Ug1=0V sinkt Ua bis runter auf 65V. Wenn die Schirmgitterspannung aber einbricht auf
260V, dann verschiebt sich die Ug1=0-Kurve nach unten (rotes Dreieck). Der Schnittpunkt mit der Loadline ist
dann schon bei Ua=170V. Die Röhre kann also nicht so weit in Richtung Ua=0 durchsteuern, wie theoretisch
möglich. Das Verhältnis der beiden Dreiecke stellt somit das Verhältnis der theoretisch erreichbaren Leistung
zur tatsächlichen Leistung dar.

Was nun aber gegen meine Theorie spricht, ist, dass du zwischen den Anoden 800Vac gemessen hast, also
400V pro Seite. Demnach müsste die Anodenspannung einer Röhre bei 450V Betriebsspannung bis 50V
absinken. Und das entspräche dann wieder dem grünen Dreieck. Dann erschließt sich mir aber nicht, wieso
du nur etwa die Hälfte der möglichen Leistung misst.

Wenn ich sekundärseitig die Last halbiere, dann halbiere ich doch auch Raa, oder?
Ja, genau.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 24.12.2015 18:20
Ia max müsste 180mA sein für eine Röhre. Denn Raa ist 5k für ein PP Tube-Paar, für 2 Paare sieht eine Röhre ja scheinbar den doppelten R bzw. Ua ändert sich bei gleichem Strom durch eine Röhre doppelt so schnell.
Die Frage ist kommt man zuerst ins gridcurrent, oder Screen, oder perfekt ins Knee? Vielleicht mal den Last-R verdoppeln, was misst man dann?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 24.12.2015 18:46
Bea, kannst du kurz erklären, wie du das mit den 63W rechnest?

P=U^2 / R_eff, 800 Vpp= 280 Veff, Raa=5000 Ohm, also R_eff= 1250 Ohm im B-Betrieb
Wenn das real nur 50 W sind, verhält sich das System, als ob Raa 6300 Ohm wären.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 24.12.2015 22:56
Ia max müsste 180mA sein für eine Röhre. Denn Raa ist 5k für ein PP Tube-Paar, für 2 Paare sieht eine Röhre ja scheinbar den doppelten R bzw. Ua ändert sich bei gleichem Strom durch eine Röhre doppelt so schnell.
Die Frage ist kommt man zuerst ins gridcurrent, oder Screen, oder perfekt ins Knee? Vielleicht mal den Last-R verdoppeln, was misst man dann?

Stefan, jetzt habe ich es schon wieder getan! Einen Beitrag zuvor habe ich mich erst korrigiert,
dass ich mit 2 statt 4 Röhren gerechnet habe - und nun schon wieder. Man sollte eben nicht
Heiligabend noch schnell solche Beiträge verfassen.  ::)

Aber da Tom den Raa ja testweise sowieso mal halbieren wollte, könnte ich einfach behaupten,
ich hätte schonmal vorausgerechnet.  :)

Danke für den Hinweis, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 24.12.2015 23:39
Also erstmal danke dass ihr euch am Heiligabend die Zeit nehmt, diese Endstufe zu berechnen. Respekt!  :danke:

Dann ein paar Bemerkungen zu euren Posts (mal mit Nummerierung, dann wirds übersichtlicher)

a) den AÜ habe ich nochmal bzgl. Verschaltung und Übertragungsverhältnis durchgemessen. Die Verdrahtung ist richtig und der Raa ist tatsächlich 5k von Anode zu Anode.

b) Peter, dein Diagramm mit den beiden Dreiecken, ich hole mir die Differenz von Ia(rot) zu Ia(grün) einfach über eine grössere Aussteuerung an G1. Dein Diagramm ist ja für Ug1=0, ich steuer aber sicher bis zu Ug1=+10V (der PI macht ja 80Vss für jede Röhrenseite). Insofern komm ich doch auch mit Ug2=250V auf die grüne Lastlinie.

c) An den Anoden liegen jeweils unter Last 800Vss bezogen auf Anode zu Masse an - nicht Anode zu Anode! Da sind es dann 1600V. Sieht man auch auf dem Bild. Die Teiler des rechten Oszi sind 1:10 bei einer Skalenteilung von 20V/Div. Insofern kann ich Beas Rechnung nachvollziehen. (1600/2/1.414)^2 / 5k = 64W.
Ich versteh nur dann immer noch nicht, wieso ich am Ausgang mit einer 4 Ohm Last (gemessen: 3.8Ohm) nur 40Vss habe.

d) und das ist wirklich unverständlich: wieso wird die abgegebene Leistung geringer, wenn ich den Trafoausgang auf 8 Ohm schalte und eine 8 Ohm Last dranhänge? Der Trafo sollte doch gerade für eine Leistungsanpassung sorgen? Und: bei 4 Ohm Last am 8 Ohm Ausgang siehts noch viel magerer aus (entspricht dem halben Raa). Da mess ich nur 30Vss ...

e) Das Oszi hab ich eben nochmal überprüft, die angezeigten Werte passen.

f) Ich habe mal unter Last den Schirmgittern statt 260V dann 320V spendiert, am Ausgangssignal hat das aber (fast) nichts ausgemacht. Den Test kann ich aber nochmal qualifizierter messen.

Ia max müsste 180mA sein für eine Röhre. Denn Raa ist 5k für ein PP Tube-Paar, für 2 Paare sieht eine Röhre ja scheinbar den doppelten R bzw. Ua ändert sich bei gleichem Strom durch eine Röhre doppelt so schnell.
Die Frage ist kommt man zuerst ins gridcurrent, oder Screen, oder perfekt ins Knee? Vielleicht mal den Last-R verdoppeln, was misst man dann?

Gute Idee, das habe ich mal versucht. Hab die Endstufe so ausgesteuert, dass bei 4Ohm Last an meinem Powermeter 10W angezeigt wurden. Dann hab ich mal die Last vergrössert (das Powermeter hat einen Sufenschalter mit vielen Stellungen), und bei einem Widerstand von 12.5 Ohm lag dann das Maximum an (17.5W). Analog sah es bei am 8 Ohm Ausgang an (Leistungsmaximum bei 25 Ohm) und bei 16 Ohm (Max bei 50 Ohm). Nur weiss ich nicht, ob man das auf den Vollastbetrieb übertragen kann. Wäre auch blöd, denn das hiesse dass ich am 4 Ohm Ausgang eine 16Ohm Box haben sollte. Oder? Und dass der Raaopt bei ca 3*5k = 15k liegt? Kann sowas sein?

Irgendwie steckt da noch der Wurm drin.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 25.12.2015 02:53
Du hast nicht zufällig die oder ein screen tabs des ot für die Anoden verwendet?

Die 800V würde ich nicht noch weiter verdoppeln. Ich glaube da prägt die stromführende Gegenseite auch mal Spannung der sperrenden Anode ein.  Das ist zwar gegen Masse gemessen eine hohe Spannung, aber nicht Strom bzw. Leistungstragend. Wenn Du gleichzeitig Dir den Kathodenspannung anschaust dann verstehst Du was ich meine. Ich habe mal in der Vergangenheit Bilder vom 4-Kanals Oscii an verschiedenen Endstufen veröffentlicht, da ging die Anode auch auf 800V hoch. Aber an der Kathode sah man die Abschnürrung, also floss kein Strom und damit keine Leistung.

So ganz kapiert habe ich es bisher auch noch nicht wie die 800V an der Anode dann zustandekamen . Ich vermute die stromführende Seite führt induktiv entweder direkt zu einer Induktion in die Spule Sperrseite, oder es kommt über den Stromfluss der Sekundärseite zurück? Ich lasse mir das gerne erklären.

Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 25.12.2015 08:20
Hallo Stefan,

mit Deiner ersten Vermutung liegst Du richtig. Vereinfachtes Modell und Zahlenwerk: Gegentakt B, Ub Mitte Trafo 400V, niedrigste Anodenspannung bei Vollaussteuerung 50V. Dann wirst Du an der Anode der gesperrten Röhre 400+350=750 V messen. Die Spannung wird induziert von der leitenden aktiven Röhre. Bei manchen Röhren wird für die Anode ein sogenannter Kalt oder Stromloswert angegebeen, das hilft beim Dimensionieren. Bei dei EL34 ist er z.B. 2000V.

Gruss Hans- Georg
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 25.12.2015 10:09
Hallo Hans -Georg,
hast du dann evtl. noch einen Tipp zu der unter http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20797.msg212496.html#msg212496 beschriebenen Problematik? Liegt es vielleicht an den unterschiedlichen Leerlaufströmen?
Gruss, Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 25.12.2015 13:43
...und noch ein entscheidender Hinweis: wenn ich Ug2 von 260 auf heftige 380V erhöhe, passiert an der Ausgangsamplitude am Lastwiderstand praktisch nichts, lediglich die Spitzen werden abgeflacht, dh Clipping. Daraus würde ich schliessen, dass einfach die Betriebsspannung Ub der begrenzende Faktor ist, das Anodensignal kann einfach nicht weiter ausschwingen.

Schade. ich hätte für n Metal-Amp gerne mindestens 666 Deziwatt gehabt  :'(

Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 25.12.2015 14:15
Hi Tom,

erstmal frohe Weihnachten und produktive Weinachten ;).

Ich hab mir die Daten nochmal genauer angeschaut.

Ua (Leerlauf)                 450VDC
Ua(Vollausst.)               428VDC  >> Ist das die Spannung an der Mitte des Ausgangstrafos (meine Vermutung)?
Ua(Vollausst.)               800VACpp (pro Endröhrenseite) >> das bedeutet 400Vp somit nur eine Sättigungspannung von 28 Volt. Kanst Du das nochmal nachmessen?
Ug1 (Bias)                   -31V
Ug1(Vollausst.)             80VACpp (vom Pentodyn PI kommend, pro Endröhrenseite)
Ug2(Leerlauf)                320V
Ug2(Vollausst.)             260V

>> Wenn ich deine Daten zugrunde lege, komme ich auf der Primärseite auf folgende Leistung: P=2*Up*Up/Raa>>
      P=2*400V*400V/5000=64W. Der Unterschied wird wohl von den  ohmschen Widerständen der Primär und Sekundärwicklung herkommen, die auch Leistung verbraten.



Ik1(Leerlauf)                35mA
Ik2(Leerlauf)                29mA
Ik3(Leerlauf)                31mA
Ik4(Leerlauf)                29mA

>> der Unterschied ist erträglich. Falls Du noch weitere Röhren hast, würde ich entweder nach einer mit IK~35mA oder einer mit Ik~31 mA suchen. sodass IK1+2 fast identisch wie Ik 3+4 sind.

Was kann man tun?

wenn die Messwerte sich bestätigen: höhere Betriebsspannung.

Bin gespannt auf Deine Antwort

Gruss Hans- Georg
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 25.12.2015 17:47
Hallo Hans- Georg,
dir auch schöne Weihnachten und vor allem gute Gesundheit. Und viele weitere spannende Röhrenprojekte :)

Danke dass du Dir die Zeit zur Hilfestellung nimmst!

Ua(Vollausst.)               428VDC  >> Ist das die Spannung an der Mitte des Ausgangstrafos (meine Vermutung)?
Ja, das ist die Spannung vor dem Choke, die direkt auf den Center Tap geht.

Ua(Vollausst.)               800VACpp (pro Endröhrenseite) >> das bedeutet 400Vp somit nur eine Sättigungspannung von 28 Volt. Kanst Du das nochmal nachmessen?
Das ist so ungefähr die am Oszi abgelelesene Grössenordnung. Ich hab den Ausschnitt nochmal vergrössert, aber im Wesentlichen passt das. Lass es plus minus 20V sein. Tastköpfe waren auf 1:10 Teilung.

Auf die 64W komme ich rein rechnerisch auch. Der Hammond OT hat primärseitig 103Ohm, sekundär ist Nichts zu messen (0.2Ohm am 16Ohm Abgriff). Ist ja ein Ding, dass der dicke Trafo mir 14 Watt 'klaut'.  Messungen mit doppeltem oder halben Lastwiderstand ergaben kein besseres Ergebnis, dh. Raa passt soweit.

>> der Unterschied ist erträglich. Falls Du noch weitere Röhren hast, würde ich entweder nach einer mit IK~35mA oder einer mit Ik~31 mA suchen. sodass IK1+2 fast identisch wie Ik 3+4 sind.

Ja, ich habe alle Vorräte aus Moskau aufgekauft  ;D Da lässt sich bestimmt eine mit 31 oder 35mA finden. Wahrscheinlich wird die Bias Schaltung noch mit 4 einzelnen Trimmern ausgestattet, dann entfällt die Suche.

Tja, eine höhere Betriebsspannung kann ich in dem Konzept nicht realisieren. Zum einen haben die TT Elkos max. 450V, und der Ringkerntrafo liefert maximal 2x320V. Dann bleibt es halt bei den 50W, mal sehen ob ich das mit Rechentricks und geeigneten Signalen (Rechteck, ...) zumindest bis auf 66.6W fürs Datenblatt aufhübschen kann.

Aktuell ist der Amp nicht betriebsfähig, weil ich die Vorstufe umbauen muss: V1 und V2 werden wegen starker Mikrofonie versenkt und in gummigelagerten Sockeln gelagert....

Viele Grüsse
Tom 
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 25.12.2015 18:07
Heisst es nicht dass selbst ein B-Betrieb max. 78.5% Wirkungsgrad hat? Dann kommst Du ziemlich genau auf 50W sekundär.

Wo im B-Betrieb ein Gleichstromanteil herkommt muss man mir aber auch mal plausibel erklären, aber das ist ein eigener Thread wert.

Edit: Ich weiß dass die Leistungsberechnung von Hans-Georg mit der Dreiecksfläche ohne Gleichstromanteil des Sockel des AB Betriebes ist. Er benutzt ja dU und dIa aufgelöst über Ra.

Aber wenn in einem B-Betrieb ein Gleichstromanteil existiert, dann müsste dieser wohl auch in dem Leistungs-Dreieck eines AB Betriebes existieren und diese Fläche ist entsprechend zu korrigieren.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 25.12.2015 18:31
Hallo,

für Raa=5k finde ich das Ergebnis ja auch glaubhaft, aber warum ändert sich die
Ausgangsleistung nicht bei 2k5? Laut Hans-Georgs Rechnung wären es dann etwa
120W und die Loadline passt auch besser. Mit Hans-Georgs Excel-Schätz-Sheet
komme ich auch auf über 100W.

Hast du bei 2k5Raa auch die anderen Parameter gemessen - wie haben die sich geändert?
(eventuell auch den Kathodenstrom mittels scopen über den Biasmesswiderstand)

Zu deiner Frage unter b) oben: Im Datenblatt sind ja nicht umsonst die Lininen für 0V Ug1
eingezeichnet - das ist ja eben normalerweise die Aussteuerungsgrenze, weil spätestens
ab hier Gitterstrom fließt, der das vom PI kommende Signal begrenzt. In dem Zusammen-
hang frage ich mich auch:

Dein PI schafft es, die Endröhren bis +10V am Steuergitter zu treiben, ohne dass es klippt?
Hast du noch nen Kathodenfolger eingebaut?

Solange die Werte nicht zusammenpassen, würde ich mich nicht vorschnell mit der geringen
Leistung zufrieden geben.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 25.12.2015 18:47
ich wollte nur zu meinem letzten Posting sagen: die 78.5% vom B-Betrieb kann man vergessen, die sollte man nicht nochmal anwenden auf die Leistungsfläche auch wenns dann scheinbar passt :)

Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 25.12.2015 19:18
...und noch ein entscheidender Hinweis: wenn ich Ug2 von 260 auf heftige 380V erhöhe, passiert an der Ausgangsamplitude am Lastwiderstand praktisch nichts, lediglich die Spitzen werden abgeflacht, dh Clipping. Daraus würde ich schliessen, dass einfach die Betriebsspannung Ub der begrenzende Faktor ist, das Anodensignal kann einfach nicht weiter ausschwingen.

Aber Du siehst doch dass mit höheren Ug2 auch sich die 0V Ug1 Linie verschiebt zu höheren Ia. D.h. warum benutzt Du nicht 380V o. mehr Ug2 UND reduzierst Raa auf 2.5k ? 
Der momentane Arbeitspunkt scheint ja mehr oder weniger so zu liegen dass die Lastgerade durch die 0V G1 Linie im Knee läfut. Gehst Du jetzt auf 2.5k Raa kommst Du wahrscheinlich nur früher ins G1 Gridcurrent -> weniger Leistung. Erhöhst Du aber nur Ug2 knallst Du unterhalb des jetzt zu höheren Ia verschobenen Knee bei GLEICHEM Iamax an die 0V G1 wenn Du Raa gleich lässt. Du ziehst also verstärkt G2 Gridcurrent. Leistungstechnsich bringt aber auch nichts, denn Iamax ist gleich geblieben.

Also: probier mal beides

Warum nicht gleich wie es Marshall & Co machen, da ist doch die g2 Spannung > 400V ? Gibt es da ein Limit?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 25.12.2015 19:30
Hallo Stefan,

im Prinzip meine Rede, nur dass Pg2_max in dem 6GB6G-Datenblatt bei bloß 3.2W liegt.
Da wird es also irgendwann gefährlich, noch weiter hoch zu gehen. 320V bei Vollaussteuerung
müsste noch gehen, wenn ich mich an die Ergebnisse aus dem Schätz-Excel-Sheet richtig
erinnere.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 25.12.2015 20:36
ich muss eure beiden Posts nochmal in Ruhe nachvollziehen. Aber tatsächlich sind am G2 nur max. 350V und 3.2W erlaubt. Die 6P7S = 6BG6G ist halt nur eine 6L6 und keine EL34 oder gar 6550....

Der Pentodyn PI kann fast bis 100Vss pro Pfad, aber ab 80V tut sich am Endstufen-Ausgang nicht viel mehr, nur dass es clippt.

Wie ändere ich denn den Raa? Wie gesagt, halbe oder doppelte Last hab ich probiert, erfolglos. Oder rmeinst du Stefan, dass ich Ug2 hochdrehen soll und gleichzeitig Raa verkleinern soll? Das kann ich natürlich mal probieren.

Vielleicht hilft uns ja mein aktueller Schaltplan weiter:

Weihnachtsgrüsse
Tom 
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 26.12.2015 14:26
Hi Tom,
hier das Excel-Sheet für die 6BG6-G, wenn Deine Messergebnisse nicht einigermaßen dazu passen haben Deine Röhren andere Kennlinien ???
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 26.12.2015 14:44
Ich habe zum Verständnis Peters Chart mal noch erweitert mit dem akt. Zustand (blau). Das Kennlinienfeld, das die Ug1 = 0V Linie in Abhängigkeit von Ug2 zeigt finde ich in dieser Art sehr nützlich, das könnten andere Tubehersteller so auch mal veröffentlichen!

Letzlich ist doch alles im Lot. Marshall zieht 100W mit ca. 400mA Ia_max bei vergleichbarem Ua, dass man bei 180mA im Moment bei 50W landet ist wenig überraschend wenn man mal grob vergleicht.  Aber 2.5kOhm bei höherer Ug2 Spannung sollte doch noch was rauskitzeln und wenn das Chart für die eingesetzen Röhren halbwegs passt liefe man ja auch sogar in einem guten Arbeitspunkt. Und wenn 2.5kOhm einen Tick zu niederohmig sein sollte dann würde ein frühzeitig einsetzender G1 Strom ja die nicht leistungsfähigen Screens eher schützen.

Hätte man konzeptionell alles im Vorfeld planen/durchrechnen können

Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 26.12.2015 16:42
Hi Tom,
hier das Excel-Sheet für die 6BG6-G, wenn Deine Messergebnisse nicht einigermaßen dazu passen haben Deine Röhren andere Kennlinien ???
Grüße, Robert

Danke Robert!!! Hast du da echt die Werte quasi "händisch" vom Datenblatt abgelesen und in das Excel übertragen? So viele Mühe, für mich? Wow!
Hab dein Excel direkt runtergeladen und werde damit einige Berechnungen anstellen. Eine prinzipelle Frage mal - die Lastlinie 20W gilt doch eigentlich nur für statischen Betrieb. Im 'real life' hat eine der Endröhren ja immer Pause, damit könnte die Anodenverlustleistung für dynamischen Betrieb doch auch sicher höher gewählt werden, oder?


Ich habe zum Verständnis Peters Chart mal noch erweitert mit dem akt. Zustand (blau). Das Kennlinienfeld, das die Ug1 = 0V Linie in Abhängigkeit von Ug2 zeigt finde ich in dieser Art sehr nützlich, das könnten andere Tubehersteller so auch mal veröffentlichen!
Letzlich ist doch alles im Lot. Marshall zieht 100W mit ca. 400mA Ia_max bei vergleichbarem Ua, dass man bei 180mA im Moment bei 50W landet ist wenig überraschend wenn man mal grob vergleicht.  Aber 2.5kOhm bei höherer Ug2 Spannung sollte doch noch was rauskitzeln und wenn das Chart für die eingesetzen Röhren halbwegs passt liefe man ja auch sogar in einem guten Arbeitspunkt. Und wenn 2.5kOhm einen Tick zu niederohmig sein sollte dann würde ein frühzeitig einsetzender G1 Strom ja die nicht leistungsfähigen Screens eher schützen.

Gruß
Stefan

Danke ebenfalls, Stefan. Die grüne Linie überschreitet allerdings in wesentlichen Bereichen die zulässige Anodenverlustleistung von 20W - siehe Bild. Zumindest für den statischen Betrieb. Dynamisch im PP könnte es passen (s.o). 
 

Hätte man konzeptionell alles im Vorfeld planen/durchrechnen können


Na das seh ich etwas anders: Erstens ist baue ich eigene Röhrenamps erst seit Mai diesen Jahres, und dann auch noch mit Röhren und Konzepten, die sehr ungebräuchlich sind. Darüber hinaus gab es zB zu meinem NT und Russki-OT keine Datenblätter, dh ich wusste gar nicht, wo ich zB mit meiner Ub und Ug2 der Endstufe unter Last spannungsmässig landen würde. 
Wie sagte schon Helmuth Lemme in seinem Buch 'Gitarrenverstärker': "Es wäre falsch, den Verstärker bis ins letzte Detail am Schreibtisch zu planen und dann streng nach dem Plan aufzubauen. Man muss bis zuletzt flexibel bleiben, damit man nichts Überflüssiges, aber alles Nötige mit hineinbaut."  Und genauso seh ich das auch :)

Greetings,
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 26.12.2015 17:50
Eine prinzipelle Frage mal - die Lastlinie 20W gilt doch eigentlich nur für statischen Betrieb. Im 'real life' hat eine der Endröhren ja immer Pause, damit könnte die Anodenverlustleistung für dynamischen Betrieb doch auch sicher höher gewählt werden, oder?

Hi Tom,
um mit Radio Eriwan zu antworten:
im Prinzip ja, aber ...
alles außer idle-Betrieb ist dynamisch. Wir unterscheiden zwischen A-Betrieb, grafisch dargestellt ist dass der flachere Teil der Lastgerade, und zwischen B-Betrieb, dargestellt mit dem steileren Teil der Lastgerade.
Im A-Betrieb darf sich die Lastgerade nicht im Bereich (über) der Leistungshyperbel bewegen, weil hier immer der gleiche Strom fliesst ( auf zwei Röhren bezogen) und damit dauerhaft eine Überlastung der Röhren gegeben wäre.
Anders schauts im B-Bereich ( steilerer Teil der Lastgerade) aus. Da hier die komplementäre Röhre immer sperrt, liegt die Last nur in der Hälfte der Zeit an. Deshalb darf dieser Teil der Lastgerade auch über die Linie der Leistungshyperbel gehen.
Ich hoffe ich konnte das jetzt einigermaßen verständlich rüberbringen.
Sehr viel besser als ich kann das Merlin erklären, schau einfach mal auf den PushPull-Bereich seiner Site.

Wie sagte schon Helmuth Lemme in seinem Buch 'Gitarrenverstärker': "Es wäre falsch, den Verstärker bis ins letzte Detail am Schreibtisch zu planen und dann streng nach dem Plan aufzubauen. Man muss bis zuletzt flexibel bleiben, damit man nichts Überflüssiges, aber alles Nötige mit hineinbaut."  Und genauso seh ich das auch

wo bleibt den sonst der Spass ? ;D
mir hat mal einer zu meiner Herangehensweise geschrieben : learning by burning  :topjob:
so solls sein :devil:
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 26.12.2015 19:36
Naja,

ne Lastgerade sollte man schon vorher gezeichnet und die nötigen Spannungen und Ströme grob
berechnet haben. Ich gebe doch nicht 100€ pro Trafo aus, um dann festzustellen, dass diese gar
nicht passen.

Also wie schon gesagt: Gerade weil eine Röhre pro Halbwelle sperrt, darf die B-Gerade oberhalb
der Pmax-Kurve liegen. Stefan hat zum Vergleich schön aufgemalt, wie die Loadline jetzt aussieht,
und es wird aus dem Bild deutlich, dass 2k5 der bessere Raa ist. Demnach hat dein Übertrager
sekundär statt 4, 8, 16, 24 Ohm jetzt 2, 4, 8 und 12 Ohm Ausgänge.

Ich würde das ganze entsprechend verkabeln und dann nochmal messen. Dann kann man weiter
schauen, wenn die Leistung noch nicht passt. Auf jeden Fall ist der falsche Raa als Ursache dann
erstmal ausgeschlossen. Ein Bild von der Endstufenverkabelung wäre eventuell auch hilfreich -
viele Augen sehen manchmal mehr als zwei.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 01:51

Im A-Betrieb darf sich die Lastgerade nicht im Bereich (über) der Leistungshyperbel bewegen, weil hier immer der gleiche Strom fliesst ( auf zwei Röhren bezogen) und damit dauerhaft eine Überlastung der Röhren gegeben wäre.

Hallo Robert
Auch im A-Betrieb ändert sich der Strom über eine Periode eines Sinus. Im MITTEL ist er aber konstant. Das heißt aber dass der mittlere Stromwert unterhalb der max. P_Verlust Linie liegen muss, und der ist für diese Spanne durch den Arbeitspunkt definiert.

Ich meine allerdings dass man immer die mittlere Leistung einer Periode heranziehen sollte und nicht nur den Strom.

Jedenfalls habe ich bisher auf die Verlustleistung nicht geachtet, und die grüne Linie ist schon wirklich hart an der Grenze. Auch wenn im PP sie ja T/2 nix tun könnte man ja die blaue Linie für eine mittlere Leistungsbetrachtung wieder heranziehen, und die kratzt schon an der 20W. Dazu die anderen angesprochenen Limitierungen der "Scanner Röhren" gegenüber den bekannten Audioröhren.
Da das Projekt ja auch für "Tone" stand würde ich vielleicht doch auch mit 5k und UG2 ~250V weitermachen, also wie bisher. Leider kann man Raa halt nur in diskreten Schritten ändern. Ein kurzzeitiger Test was man mit 2.5k und 350V rausholen kann wäre trotzdem interessant.
Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 27.12.2015 10:35
Hallo Stefan,

ich dachte am Anfang auch dass der Raa von 5k für das Quartett ( 10k für das Duo) relativ hoch ist. Das Datenblatt zeigt aber dass bei der von Tom gewählten Ub von 450 Volt ein Raa von 2,5k für das Quartett viel zu niedrig ist. Um mit diesem Raa nicht gnadenlos über die Leistungshyperbel zu kommen müsste die Ub um mindestens 100V auf 350V herabgesetzt werden. Die Ug2 spielt da erst mal nicht die entscheidende Rolle. Leistungsmäßig wären wir damit dann bei etwa 52 Watt.
Bei der gegebenen UB ist der Trafo schon die richtige Wahl, lediglich die Bias sollte 30 mA nicht wesentlich überschreiten sonst rutscht der A-Teil der Lastgerade gefährlich an die Lasthyperbel heran. Mit Ug2 kann Tom noch ein bischen spielen, aber mehr als 2 Watt holt er nicht raus, wenn Ug2 von 250 auf 350V erhöht wird. Die Eingangsempfindlichkeit der Röhre sinkt halt ab, das Signal wird erst später komprimiert, das ist sicher Geschmackssache, wie Tom den Amp da einstellt.
Nach Datenblatt sollten damit etwa 66 Watt erreicht werden, wenn "nur" 50 rauskommen liegts an den Röhren und nicht an der Peripherie.
weihnachtliche Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 27.12.2015 11:30
Hallo Tom,

wahrscheinlich ist es hier irgendwo versteckt, ich find es nicht. Kannst Du das Datenblatt der 6p7s nochmal einstellen (shame on me...)

Gruss Hans- Georg
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 11:38
nun, PP bedeutet ja für T/2 tun die Röhren so gut wie nix, insofern könnte man es für einen Test schon mal riskieren.

Hier mal eine Analyse eines 50W jcm 800:
https://www.ampbooks.com/mobile/classic-circuits/marshall-jcm800-2204-power-amp/

Man sieht das auch im Kapitel Full Power Performance dass dort gnadenlos die Leistungshyperbel geschnitten wird. Sonst kommt man nie auf einen ordentlichen output.
Eigentlich muss nur die Fläche des halben Leistungsdreickes (T/2) kleiner als die Fläche der Hyperbel sein, zusammen mit dem AP der darunter liegen muss, dann ist es ok.
Wenn aber dann die  Screenleistung nicht passt ist das ärgerlich, denn für Ug2 von 320V passt vielleicht eher ein 3.0-3.3k Trafo, und den existierenden ändert man auch mit Umverkabelung halt nur in 2er Schritten. Das ist aber eine Frage der Planung.

Für die 6p7s konkret geistert eigentlich nur 1 russisches Datenblatt im Netz herum
http://3.bp.blogspot.com/-dZo-FeBdZzk/T-K7-fzt4xI/AAAAAAAAAJY/uqHed62RnDs/s1600/6%D0%9F7%D0%A1.gif
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 27.12.2015 12:24
Hallo,

ja, mit 2k5 kratzt man etwas an der Leistungskurve, aber die Ub sinkt bei Aussteuerung
ja auch noch etwas ab. Ich sehe das nicht so kritisch.

@Doublecut: Bei 350V wäre ja sogar die B-Gerade unter der Leistungskurve - es muss doch
aber nur die A-Gerade darunter sein.

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 13:08
Edit: Da das Leistungsdreieck ja die abgegebene Leistung angibt stimmt die Betrachtung so nicht. Das ist komplizierter. Die Verlustleistung liesse sich vielleicht eher über eine Wirkungsgradbetrachtung schätzen.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 14:17
Ich muss nochmal nachfragen, denn ich muß zugeben ich blicke es langsam selber nicht mehr.

Nehmen wir das Röhren-NF-Verstärker Praktikum Buch von Franzis. Dort wird in Kapitel 1.e die Verlustleistung im AB Betrieb als Recheckfläche (Gleichstromanteil) definiert, festgelegt durch den Arbeitspunkt. D.h. Pa_loss = I_ap * U_ap
Jetzt weiß man aber doch dass ein reiner B-Betrieb theoretisch diesen "Sockel" nicht hätte. Hat deswegen ein B-Betrieb 100% Wirkungsgrad? Nein, selbst im idealen Fall nur diese 78.5% (weil ja über den C.T. zwar der Strom gleich dem Anodenstrom ist, aber immer mit Ub+ = constant (ohne Ripple u.a.) reinkommt)

D.h. wo fallen denn die Verluste im B-Betrieb ab wenn nicht als Anodenverlustleistung?

Sollten sie dort nicht dazugehören und man nimmt einfach den Sockel als Definition der Anodenverlustleistung, dann ist man bei 30mA und 450V bei weit unter 20W - letztlich muss nur der AP darunter (unter der max. Verlustleistungskennlinie) liegen.

Das alles wirklich nicht so einfach ist wie oft publiziert zeigt vielleicht dieser Artikel, aber das wird mir dann langsam zu viel:
http://3610.bplaced.net/wordpress/wp-content/uploads/2015/05/Anodenverlustleistung-vs-Nutzleistung-bei-R%C3%B6hren.pdf
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 27.12.2015 15:34
Hallo Stefan,

danke für das Datenblatt der 6PS7. Wenn ich mir dort die Verlustleistungshyperbel im Diagramm  anschaue (Pa), komme ich z.B. auf 50 mA bei 140V=7W oder 30 mA bei 260V=7,8W.  Das ist weitab von der 6BG6C. Vielleicht kann Tom das aufklären.

Zur Verlustleistung einer Endstufenröhre im Gegentakt B Betrieb. Ich hoffe, Deine Fragestellung richtig verstanden zu haben. Bei Aussteuerung ist die verbleibende Momentanspannung zwischen Anode und Kathode mutipliziert mit dem Momentanstrom die Momentanverlustleistung. Steuern wir nun mit einem Sinus an, kann man die Verlustleistung  wie in meinem Schätzexcel über 360 Einzelwerte (eine Periode) durch Mittellung bestimmen.  Es geht natürlich auch über Integralrechnung... Die grösste Anodenverlustleistung tritt bei 2/3 Aussteuerung auf , danach fällt sie wieder ab. Interessant ist: wenn Du immer weiter in die Übersteuerung gehst, fällt die Anodenverlustleistung  immer weiter ab, da die Röhre irgendwann zum Schalter wird.

Ich habe momentan nur meinen Hilfslaptop mit mir ohne meine gewohnte Arbeitsumgebung. Wenn ich wieder zuhause bin, kann ich noch ein paar Anschauungsgrafiken machen.

Gruss Hans Georg
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 27.12.2015 15:44
Hallo Freunde!
Angeregt durch eure Datasheet-Berechnungen habe ich nun nochmal zu Papier und Stift gegriffen und die Werte für die 6P7S aufgenommen. Interessanterweise differieren die Werte um 5..50% zu der angeblich baugleichen 6BG6G! Zb ist der Maximalstrom 205mA verglichen mit den 220mA der 6BG6. Angehängt ist das Doublecut'sche Excel mit den aus dem 6P7S Datenblatt übertragenen Werten.

Eine umfangreiche Leistungsmessreihe ist auch gerade beendet, die Ergebnisse (incl Ug2, Uk, Ik, Ig2 etc etc) kommen in Kürze. Eins aber vorweg - wird Stefan und Peter interessieren: Die Halbierung des Raa bei signifikanter Erhöhung von Ug2 brachte nur ca 10% Leistungsgewinn, also scheint der Raa von 5k nicht so ganz verkehrt zu sein. Wie gesagt, Exceltabelle mit den Ergebnissen folgt!

Grüsse, Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 27.12.2015 15:57
Wenn ich mir dort die Verlustleistungshyperbel im Diagramm  anschaue (Pa), komme ich z.B. auf 50 mA bei 140V=7W oder 30 mA bei 260V=7,8W.  Das ist weitab von der 6BG6C. Vielleicht kann Tom das aufklären.

Ja das sind die Freuden mit russischen Datenblättern  >:D
Die haben wohl aus Papiermangel alle Daten auf ein Blatt gequetscht. Du hast den Ig2 abgelesen, der Ia ist rechts davon und liegt bei ca 130mA.
Verwirrend ist auch die Strom-Skalenteilung mit 12,5mA/Div und das "B" im Diagramm steht für Volt (zB bei -10B = -10Volt).
 :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 27.12.2015 16:48
Hallö Tom,

danke für die Erleuchtung, jetzt stimmt das Bild wieder  :)

Gruss Hans- Georg
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 27.12.2015 16:57
Hi Tom,

die Freuden der Excel-Sheets entdeckt ?  ;D
:topjob:
Danke für den Hinweis mit der Ub in dem Datenblatt, ich hatte mit der g2-Spannung auch eine Leistung von rd. 7Watt ermittelt, dachte dass das nicht sein kann und hab das Blatt zur Seite gelegt. Jetzt passts wieder
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 27.12.2015 17:07
Tom,
Du hattest Deine Daten in den Grafikbereich geschrieben, ich hab das mal korrigiert, jetzt kannst Du auch mit g2 spielen. ;)
Vieleicht kaufst Du Dir doch noch einen Trafo mit Raa:3,2K. Den alten kannst Du dann für die nächste Killerbombe mit 2 Monster-Pentoden nutzen ;D
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 27.12.2015 17:18
Tom,
Du hattest Deine Daten in den Grafikbereich geschrieben, ich hab das mal korrigiert, jetzt kannst Du auch mit g2 spielen. ;)
Vieleicht kaufst Du Dir doch noch einen Trafo mit Raa:3,2K. Den alten kannst Du dann für die nächste Killerbombe mit 2 Monster-Pentoden nutzen ;D
Grüße, Robert

Ah, ich hatte schon die Vermutung dass ich da etwas vergraupt hatte  ;D Danke Dir  :topjob:
Und wie würde sich dein Diagramm ändern, wenn es für 4x6P7S gelten würde? Oder bleibt es prinzipiell gleich, nur der Raa wäre anders?

Vieleicht kaufst Du Dir doch noch einen Trafo mit Raa:3,2K. Den alten kannst Du dann für die nächste Killerbombe mit 2 Monster-Pentoden nutzen ;D
Grüße, Robert

Das hab ich auch vorhin überlegt und mal eine Fehlanpassung mit RL=5 Ohm am 8 Ohm Tap ausprobiert (entspräche einem Raa von 5/8*5000 = 3125). Aber auch damit (bei erhöhtem Ug2) schossen die Leistungsdaten nicht durch die Decke ...
Aber hast Recht, wenn der Amp nochmal gebaut wird, dann kommt ein OT mit 3.4k rein.

Und die nächste Killerbombe ist schon in Planung :) Da gehts aber an 800..1000V Ub und diesmal wird auch richtig gerechnet!
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 17:22
@Hans-Peter
Ja ich verstehe was Du meinst.
Wichtig ist für mich: Wir können die mittlere(!) Verlustleistung nicht aus den Kennlinien entnehmen bzw. graphisch bestimmen. Das geht für die Nutzlast, da dort am Verbraucher I~U ist, aber für die indirekte Proportionalität an der Anode geht es nicht! Die Integration über eine Periode kann das Chart so nicht liefern.
Für einen stationären Punkt geht es. Aber der Zeitverlauf kann nicht in eine geom. Form abgebildet werden.

Insofern spielt es erstmal überhaupt keine Rolle ob die Kennlinie die Pmax Linie der Anodenverlustleistung irgendwo schneidet denn es ist die Kennlinie der LAST! Bis auf den Arbeitspunkt natürlich.

Im AB Betrieb können wir den Gleichstromverlust graphisch bestimmen und von der Wirkleistung wegnehmen bzw. der Verlustleistung addieren, trotzdem muss es doch noch einen zusätzlichen "dynamischen" Verlust wie im B-Betrieb geben der aber so graphisch auch nicht bestimmbar ist - oder doch?

Gruß
Stefan

P.S. Sry Wuffenberg dass wir Deinen Thread für sowas theoretisches mißbrauchen
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 18:12
@HP
kann es sein dass es bei theoretisch die höchste Verlustleistung bei 2/PI hat, was etwa 2/3 hinkommt?
Also wenn ich mein Signal 2/PI aussteuere im Verhältnis zum (nicht erreichbaren) Vollausschlag (Ua -> 0) ?

Ich habe mal die Anodenverlustleistung (ideal B) integriert und komme auf:
Pav = (2*U0*Im / PI) - (R*Im*Im/2)
dabei ist Im der Strom der maximalen Auslenkung, und R der wirkende Widerstand (nicht Raa)
differenziert man dies nach Im und setzt die Gleichung = 0 für die Suche nach dem Maximum kann man Im' ausrechnen.
Im'  ist dann:    2*U0 / (R*PI)
im Verhältnis zu Imax = U0/R:     Im'/Imax = 2/PI

Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 27.12.2015 19:16
P.S. Sry Wuffenberg dass wir Deinen Thread für sowas theoretisches mißbrauchen


Kein Problem, ich les mit und lern mit.
Und du meinst wohl Hans- Georg, nicht @Hans-Peter

Hier im Forum wurde mal eine Berechnung zu Endstufen hochgeladen, ich hab sie nochmal angehängt, schau mal Seite 51 ganz oben links:

Grüsse, Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 21:07
Hallo Tom

Meine Formel scheint zu stimmen, allerdings gilt sie ja für nur 1 Halbwelle. Das Ergebnis kann noch /2 dividiert werden für einen vollen Sinus, da im B-Betrieb sie ja dann nur 50% sperrt

Wenn ich mal meines umformuliere
Pav = 2*Im*(U0/PI - R*Im/4) = 2*Im(U0/PI - dU/4) 
für einen vollen Sinus die Hälfte
Pav = Im * (U0/PI - dU/4)
das ist exakt Formel 143 im Lehrbuch


Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 27.12.2015 21:12
Hallo Stefan,

Zitat
kann es sein dass es bei theoretisch die höchste Verlustleistung bei 2/PI hat, was etwa 2/3 hinkommt?

zugegebenermassen, das kann schon sein, war mein Erinnerungswert.

Wenn ich wieder zu Hause bin, stelle ich nochmal mein Schätzexcel ein. Ich werde den Notlaptop wohl mal aufrüsten, (kein Excel, keine vernünftige email, keine Daten...).

Gruss Hans- Georg
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 22:26
ich stelle mal die Herleitung rein
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 27.12.2015 23:28
sry, jetzt habe ich natürlich einen logischen Schritt vergessen: man braucht die Aussteuerung Imp (worst case) ja nur einsetzen um die konservativste Formel für Pav zu bekommen nach der man sich zu richten hat.
Ich erhalte
Pavmp = Uo^2 / (R*PI^2) = U0*I_max / (PI^2)

schön handsam
Im neuen Anhang enthalten
Titel: Re: Time Bomb IV - 50W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.12.2015 10:51
So und neben der ganzen Theorie auch wieder etwas Praxis :) - anbei das Messprotokoll zur Ausgangsleistung TB IV.

Ganz oben in Gelb sind die Lastwiderstände. Darunter dann als Variable die einzelnen Trafoausgänge 4, 8 und 16 Ohm.
Jede Messung zweimal, einmal mit Schirmgittern bei rund 260V, und dann mit erhöhter Schirmgitterspannung von rund 340V (die roten Felder).

Wie ist eure Einschätzung dazu?

Greetings
Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 28.12.2015 11:24
Moin Tom,

Ihr wart ja richtig fleissig!!
Deine Messungen nach,  scheint das Optimalste mit 430V/260V zu sein. Hast du alle 4 Roehren dran?
Und wie ist es mit der Rueckkopplung?  Hast du eine drin? Wenn ja,  zieht sie vielleicht die Verstaerkung vom PI soweit herunter,  dass nix mehr fuer die Aussteuerung der Endstufe ausreicht?
Sind nur Denkanstoesse. Du hast wahrscheinlich alles bereit gecheckt. Bin nur durch die ganzen Posts verwirrt.

Die Auslegung der Arbeitspunkte und Raa scheint wohl zu passen. Vielleicht liege  es auch an den nicht gematschte Roehren? Statisch kann alles schoen sein aber dynamisch?

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: es345 (†) am 28.12.2015 12:18
Hallo Stefan,

Zitat
Im neuen Anhang enthalten

danke, ich melde mich morgen abend wieder, dann bin ich wieder zu Hause.

Gruss Hans. Georg
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 28.12.2015 12:51
Hallo Tom
Nette Übersicht
Meiner Meinung nach bricht Ub zu sehr ein bei hoher Last. War U0 nicht ohne Last 450V? Vielleicht sollte man der Versorgung mal Aufmerksamkeit schenken?
Edit: Bitte schreibe doch mal die genauen Netz-Trafodaten rein
Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 28.12.2015 14:58
btw: OT  Raa jetzt mal dahingestellt - ich verstehe übrigens nicht warum Du nicht den Hammond 1650RA anstatt des 1650R genommen hast, der wesentlich einfacher sekundär zu verkabeln ist  (redesign easy wiring)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 28.12.2015 15:39
Metalheads moegen es hart  :devil:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.12.2015 16:46
btw: OT  Raa jetzt mal dahingestellt - ich verstehe übrigens nicht warum Du nicht den Hammond 1650RA anstatt des 1650R genommen hast, der wesentlich einfacher sekundär zu verkabeln ist  (redesign easy wiring)

Hammond lässt sich den Easy Wire scheinbar mit Gold aufwiegen. 141,30 Euro ggü 113,70 für die Standardvariante! Das sind über 27 Euro mehr!! Der Wahlschalter kostet mich nur einen Euro hier, insofern ist das ein No brainer...

Und zum Netztrafo. Der ist wie folgt spezifiziert:
250 Watt
2x320V, 2x200mA.
2 x 6,3V @ 3,0A
2 x 6,3V @ 1A
5V @ 3A

Ich denke der Spannungsabfall von 450 auf 420Volt ist noch ok. Mit der Gleichrichterröhre wirds dann allerdings schon arg wenig, long live brown sound.

Moin Tom,
Ihr wart ja richtig fleissig!!
Deine Messungen nach,  scheint das Optimalste mit 430V/260V zu sein. Hast du alle 4 Roehren dran?
Und wie ist es mit der Rueckkopplung?  Hast du eine drin? Wenn ja,  zieht sie vielleicht die Verstaerkung vom PI soweit herunter,  dass nix mehr fuer die Aussteuerung der Endstufe ausreicht?
Sind nur Denkanstoesse. Du hast wahrscheinlich alles bereit gecheckt. Bin nur durch die ganzen Posts verwirrt.

Die Auslegung der Arbeitspunkte und Raa scheint wohl zu passen. Vielleicht liege  es auch an den nicht gematschte Roehren? Statisch kann alles schoen sein aber dynamisch?

Gruss,
Laurent

Hi Laurent, ja alle 4 Röhren sind drin, NFB hat er nicht und soll auch nicht rein, denn.. Metalheads mögen es ja hart :)
Und der PI ist ausreichend, das hab ich mal als allererstes gecheckt. Ich denke auch dass der Raa so in etwa passt, man sieht ja das das Leistungsmaximum bei Normalanpassung erreicht wird.

Ich werd noch ein bissl mit den Netzteilwiderständen spielen, so dass Ug2 bei Vollaussteuerung nicht so stark absinkt und mal sehen dass ich vier in etwa gleiche Röhren auswähle bzw den Biasregler 4-fach auslege, aber das wirds dann auch sein. Ins Datenblatt vom Amp kommen nun 666 DeziWatt  bei k=6,66% haha :devil:

Und wenn ich nochmal einen OT bestelle, dann den 1650KA, der hat Raa von 3.4k und das Easy Wire für nur einen Euro Aufpreis (=fair).

Die nächste Challenge sind die mikrofonischen V1 und V2, hab gestern deren Fassungen auf Gummi schwimmend tiefergelegt, morgen wird getestet ob es besser funzt....

Aber es macht Spass  :) :) :)

Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 28.12.2015 17:10
deleted
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.12.2015 17:24
es sind 2x200mA, bitte richtig lesen!
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 28.12.2015 17:36
hmm habe ich jetzt einen Denkfehler?
Du benutzt CenterTap, da 2-Weg Gleichrichtung. D.h. die 200mA sind wohl pro Spule (?) die 320V liefert oder sehe ich das falsch? Also spielt es doch keine Rolle, ob 2x200mA oder? Die Seite die gerade stromführt liefert 200ma@320V, daraus werden nach der Gleichrichtung 140ma@450V, oder habe ich jetzt einen Knoten? Die Bezeichnung 2x200mA kenne ich so eigentlich nicht, kann sich aber imo nur auf eine 320V Wicklung beziehen.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 28.12.2015 17:42
tja Tom, da hast Du's, 320V*0,2 A machen 64VA, Dein Trafo fährt im HT-Bereich auf der letzten Rille.
Umrüsten auf 4-Weg-Gleichrichtung?
Grüße, Robert
PS: das klappt auch mit Röhrengleichrichter, Du gibst einfach die bereits "aufbereitete" Spannung auf die Röhre. Vielleicht sogar erst nach dem Reservoir-Cap, das schont die Gleichrichterröhre.
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 28.12.2015 17:45
Geht nicht, denn dann hätte er 640V wenn er beide Spulen seriell nutzt -> gleichgerichtet über 800...
Falscher Trafo
Die 250W Angabe kommen wohl daher dass man jede 320V Spule für sich mit 200mA nutzen kann. Also wenn man 2   4-Weg Gleichrichtungen mit den 2 Spulenseiten damit ansteuert und danach parallelschaltet, das würde vielleicht sogar hinkommen, wow :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 28.12.2015 17:48
nee nicht seriell, parallel
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 28.12.2015 17:55
kann ich mir jetzt nicht vorstellen. An einem 4-Weg? Die Spulen sind doch phasenverkehrt? Und irgendwo muss ja auch CT an den 4-Weg. Kannst Du ne Skizze machen?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 28.12.2015 18:08
Stefan,
Du hast schon recht, wenn beide Spulen einen gemeinsamen Center-Tap haben geht's nur , wie von Dir beschrieben, mit zwei getrennten Full-Wave-Gleichrichtern, die dann parallel geschaltet werden.
Bei getrennten Spulen lassen sich einfach die Spulen parallel schalten.
Grüße, Robert
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 28.12.2015 18:14
Neeeee Leute...! Der Trafo ist für 250W spezifizert, und bei Zweiweggleichrichtung zieht ja jede (Halb-)Wicklung nur in der halben Periode Strom. Ich hab den vor dem Einbau schon mit Lasten durchgemessen.

Und Leistungsbilanz ist
2X320V*0,2A = 128W
6,3V*8A = 50,5W
5V*3A = 15W
Macht in Summe 193,4W.
Differenz zu den 250W dürften dann Streu- und ohmsche Verluste sein. Kann mir jedenfalls keiner erzählen, dass ein 250W RKT nicht ausreichen sollte.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 28.12.2015 18:18
@Tom
Es geht ja nicht nur um die thermische Leistung sondern wann die Spannung zusammenbricht. Wenn Du mehr Strom ziehst fällt am Innenwiderstand einfach mehr ab.

@Robert
Verstanden. Die Angabe am Trafo könnte darauf hindeuten dass es so geht wie Du meinst.

Auf der anderen Seite: 2 4-Weg Gleichrichter, vielleicht einer abschaltbar
DUAL RECTIFIED, HIGH COMPRESSION MODE  Mann da sehe ich tolle Schlagworte.. It´s not a bug, it´s a Feature :)

Nein mal ehrlich. Vielleicht sollte man das ganze Projekt zu 40W runterstufen und 2 Endstufen ziehen. Dann passt die Trafoleistung halbwegs (immer noch knapp), die OT-Impedanz auch (mit höherer G2).

Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 28.12.2015 19:17
Neeeee Leute...! Der Trafo ist für 250W spezifizert,

naja, wenns so draufsteht wird's schon stimmen  :devil:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 28.12.2015 21:05
Hallo,

darf ich zwischendurch was zu dem Impedanzschalter fragen? Der sieht aus wie ein 5-fach Drehschalter
mit einer Ebene. Ist das richtig?

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: _peter am 29.12.2015 09:40
Wegen des Trafos:

Das Hammond Recitifier Use PDF gibt an, dass bei Vollweggleichrichtung entnehmbare Gleichstrom
gleich dem verfügbaren Wechselstrom ist (statt 0,62 vom ac bei Brückengleichrichtung). Demnach
stehen 450V * 0,2A = 90W für die B+ zur Verfügung. Davon sind Schirmgitter und Vorstufe
abzuziehen und dann noch der Wirkungsgrad von - großzügig geschätzt - 65% einzuberechnen.
Damit bleiben vielleicht 55W übrig.  ???

Gruß, Peter
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 29.12.2015 11:14
Hallo Peter
Das ist interessant. Hammond spezifiziert aber in dem PDF EINE große Spule mit C.T  (würde also 0.2A @ 640V angeben), wo ja dann im Betrieb nur R/2 in einem Teil abfällt (evtl. auch induktiv mit der Stromführung sich was ändert, kennt man ja vom OT), während sein Trafo explizit  die Daten für 2 getrennte Spulen angibt. Ich weiß nicht ob man das vergleichen kann mit dem Strom.

@Robert: Hat der Trafo einen C.T. oder 2 Adernpaare für die 2x320V?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 29.12.2015 11:24
@Robert: Hat der Trafo einen C.T. oder 2 Adernpaare für die 2x320V?

... das kann uns nur Tom beantworten, aus dem Bild kann ich das nicht sicher schliessen
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 29.12.2015 12:15
Wahrscheinlich macht es keinen Unterschied ob per C.T im Trafo oder von außen zu einem C.T.verkabelt.
Per 4Weg leiten aber beide Spulen und dann komme ich auch höchstens auf 280mA DC

Wenn ich jetzt beide Spulen seriell zusammenschalten würde, wären es trotzdem nur 0.2A@640V, richtig?

Was wäre wenn ich beide Spulen getrennt betreiben würde, und wirklich 2x0.2 also 0.4A ziehen wollte. Ändert sich was am Innenwiderstand ? Ich denke da so an den OT der ja auch den Übergang von A->B Betrieb nochmal den Widerstand halbiert.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 29.12.2015 14:42
stehen 450V * 0,2A = 90W für die B+ zur Verfügung. Davon sind Schirmgitter und Vorstufe
abzuziehen und dann noch der Wirkungsgrad von - großzügig geschätzt - 65% einzuberechnen.
Damit bleiben vielleicht 55W übrig.  ???

Passt doch wunderbar zu den Messungen?

Kann man sich das nicht auch viel einfacher klarmachen? Vorausgesetzt, das Netzteil spielt mit, haben wir ja bei einer Pentodenendstufe immer die Situation, dass der Innenwiderstand der Röhre groß gegenüber dem Lastwiderstand ist. Daran ändert sich auch nichts grundsätzliches, wenn ich zwei Pentoden parallel schalte: die Ausgangsleistung wird immer vom Lastwiderstand und der maximalen Wechselspannung bestimmt.

Für mein Empfinden ist die Leistungsausbeute von 50 W gemessen an der Betriebsspannung daher wirklich gut. Schau Dir mal andere Geräte an...


Wenn Du auf 80 W kommen möchtest, wirst Du also nicht umhin kommen, sowohl das Netzteil zu verstärken als auch einen besser geeigneten Ausgangstrafo verwenden. Also hoch mit der Anodenspannung, bis es passt!  Bei höherer Anodenspannung könnte dann sogar der 5-kOhm-Trafo passen. Man müsste einfach mal ausrechnen, was die Röhren bei 500 V oder mehr liefern würden (und schauen, ab man dann noch mit den relativ kleinen Pentoden auskommt, aber die Anodenspannung sollte bei diesen Pentoden wirklich keine Rolle spielen...).

Bei dem gegenwärtigen Stand des Projekts wäre es wohl tatsächlich am konsequentesten, mit der Betriebsspannung so hoch zu gehen, dass man den vorhandenen Übertrager und die vorhandenen Röhren "optimal" ausnutzt. Weil es in der Kiste ja eng zugeht, würde ich auf die Röhrengleichrichtung verzichten und eine verlustärmere Halbleitergleichrichtung verwenden. Die Endröhren brauchen doch keinen "Sag" - sie sollen, wenn ich es recht verstanden habe, das Signal der Vorstufe hifimäßg laut machen, oder? Und wenn nicht, fahren sie eh in der Sättigung, und da braucht es ebenfalls keinen Sag.
Mal abgesehen davon, kann man eine Halbleitergleichrichtung mit einem schlichten Widerstand so weit verschlechtern, dass sie sich wie eine Röhrengleichrichtung verhält.

(Mit anderen Worten: Timebomb IV ist noch nicht fertig. Es zeigt sich, dass eine Konvertierung in Timebomb V notwendig werden wird.... Hart, aber metallisch...)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Robinrockt am 29.12.2015 15:04
Hallo,

ist doch letztlich völlig Banane ob der nun 40W oder 80W von sich gibt. Wenn er geil klingt, klingt er geil.
Das tut er aus vollem Herzen.
Der braucht auch keine 80W - abgesehen davon würde das ja auch wieder den Charakter und Ton im schlimmsten Fall (total) verändern.
Nur meine Meinung.

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 29.12.2015 15:29
Das kann man ja mit Fug und Recht so sehen.
Würde ich vermutlich auch tun.

Mir geht es ja vor allem darum, das wir uns klar machen, wieso dieser Verstärker "nur" besagte 50 W liefert, und wieso das ein richtig guter Wert für diese Röhren, dieses Netzteil und diesen Übertrager ist.

Oder nochmal etwas anders herum: Wenn es wirklich mehr Leistung sein muss, muss man eben ziemlich tief eingreifen, und das kann, wenn man Pech hat, voll nach hinten losgehen und den Sound verderben.

(BTW: Verdoppeln der Membranfläche wird wohl mehr ausmachen als eine krampfhafte Steigerung der Leistung um 60%....)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 29.12.2015 15:42
Da das Netzteil so wie beschaltet für 35-50W Amps gut ist, fände ich es trotzdem interessant was 2 Röhren im PP rausholen könnten. Einfach 2 ziehen und Ug2 wieder hoch auf 320V o. mehr bis man an die Grenze kommt. Wenn man somit allein schon vielleicht 35W o. mehr rausholen kann, muss ich dann 2 mehr Röhren einsetzten um gerade mal 15W mehr zu ziehen?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 29.12.2015 18:14
Mhmm, die Anodenverlustleistung dieser Röhren ist ja jetzt nicht allzu groß. Vor dem Ziehen eines Pärchens würde ich ich mich erstmal auf dem Papier davon überzeugen, dass die Röhre dann nicht überlastet wird.

Hier mal ein Vergleich: Dynacord Eminent 1, 2xEL34, Ua=415 V, 45 W. Die maximale Anodenverlustleistung der EL34 ist größer als die dieser Röhren. Daher mein Vorschlag, vorichtshalber nochmal nachzurechnen.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 29.12.2015 19:02
Marshall und zig andere typisch 50W mit 2xel34. Verhältnis der gesuchten Ausgangsleistungen wäre wie der der Verlustleistungen. (el34 25W av, 6p7s 20W).
AB-Betrieb Verlustleistungen lassen sich mit Papier schlecht rechnen, durch den Kennlinienknick - nicht oder nur ungenau in eine Formel zu giessen imo. Wäre was für das Excel sheet oder gleich einem Programm
Gruß
Stefan
P.S. Für ug2 320V passen 5k bekannterweise auch nicht 100%, 6k wären vielleicht besser, aber es wäre mal als Anhaltspunkt interessant. So oder so ist der Hammond OT jetzt überdimensioniert und schluckt vielleicht jetzt mehr als sein müsste?
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 30.12.2015 00:46
Moin Zusammen,

Bin zwar nicht Tom aber ich lehne mich an Robin. Wenn der Klang passt, es ist doch egal ob der Amp 50W oder 80W drauf hat. Das wird keiner bemeckern, insbesondere weil wir hier nicht über Headroom reden, da High-Gain.
Ich würde es so einstellen, dass die Röhre verschont bleiben. Höchstens könnten die Drop-R an den Schrimgitter vorsichtig reduziert werden (390R-430R). Man sieht durch die Messreihen aber auch, dass es eigentlich nicht viel bringt.
Lassen wir Tom drüber nachdenken und sich seine eigene Meinung bilden. Ich würde es so lassen und den Amp mit Raa=5k weiter betreiben. 50W ist doch sehr gut.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 30.12.2015 00:51
Also ich habe mir mal ein Programm geschrieben und es durchgerechnet. Das ist safe!
Letztlich fällt bei großen Ausschlägen der Anteil des A-Betriebes in die Anodenverlustes relativ wenig ins Gewicht bei so geringen Ruheströmen wie 30mA. Und den B-Betrieb kann man berechnen, da ist man im worst case mit etwa  14W dabei
Die Ruheleistung ist bei 450V und 30mA auch nur 13.5W. Im AB Betrieb verschiebt sich dann alles, aber da ich ja eh relativ schnell die B-Kennlinie fahre kriege ich max. 16W etwa.

Für einen vollen Sinus inkl. Ruhephase wohlgemerkt.

Typischerweise nimmt vom Ruhepunkt ohne Ausschlag bei geringen Amplituden die Anodenverlustleistung erst einmal ab. Das ist aber typisch für den A-Betrieb. Während die aufgenommene Leistung gleich bleibt nimmt die AVL ab und die Ausgabeleistung steigt.
Somit gibt es 2 Maxima für die AVL im AB Betrieb: ohne Signalausschlag und in der Nähe des Maximums des B-Betriebes (etwas weniger vom Signalausschlag, etwas höher vom Wert)

Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 60W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.12.2015 12:11
Sooo jetzt bin ich auch wieder online. Ihr habt ja ausgiebig diskutiert  :topjob:
Und gute Anregungen und Fragen von Euch!

Also, ich versuch mal das alles zu beantworten:

a) Der Trafo hat 2 getrennte 320V Wicklungen, die ich aber (phasenrichtig) seriell angeschlossen habe, um einen Centertap für die Masse zu bekommen. Vor allem wegen der Umschaltung von Röhrengleichrichter auf Dioden-Vollgleichrichtung (keine Brücke!). Sonst hätte ich sie parallel geschaltet und einen BGL benutzt.

b) Der Hammond Rectifier Guide ist interessant! Und beruhigend zugleich :) Denn erstens steht da drin, dass bei "FULL WAVE Choke Input Load" (also meinem Design) der IDC = 1.54*IAC ist. Somit kommt mein Netzteil auf 1.54*200mA = 308mA. Mit den 430V sind das also satte 132W, das sollte für diesen Zweck völlig ausreichend sein, oder? Allerdings greife ich die Anodenspannung der Endröhren vor dem Choke ab, was laut Hammond dann nur noch einen Faktor von 1.27 bedeutet. (=1,27*0,2*430 = 109W). Das kann ich ggf. nochmal ändern. Allerdings fallen am Choke auch 5Volt ab, also ist es ein bissl 'Nehmen und Geben'. Aber definitiv einen Versuch wert!

Interessant ist aber auch, dass bei "FULLWAVE BRIDGE Choke Input Load" der IDC = 0,94*IAC ist, dh wenn ich die beiden Wicklungen parallel schalte und dann einen Brückengleichrichter dranhänge, kommt das Netzteil auf 0,94*400mA =  376mA, entspräche 162W! Das muss ich unbedingt im Kopf behalten, für die nächsten Amps bzw für ein Redesign. Wahrscheinlich ist auch der Spannungsabfall dann geringer, heisst mehr Output Power  >:D

c) Peter, der Impedanz-Stufenschalter ist 3x4. Damit lassen sich die komplexen Sekundärwicklungen genau nach Hammond Empfehlung abschliessen - 'immer beide sek. Wicklungen benutzen', falls du darauf hinaus wolltest.

 
d) Dann eine Anmerkung zu den 50W Marshalls mit 2xEL34 bzw 100W mit 4xEL34. Ich hab schon einige Topteile ausgemessen (ENGL, Marshall, Laney,..) , und die angeblichen 100W Boliden kamen durchweg auf nicht mehr als 65..75Watt bei reinem Sinus. Am auffälligsten war mein kleiner ENGL Ironball, angeblich 20W aber mit Sinus war bei 10W Schluss. Ich war selbst überrascht und etwas enttäuscht.

e) Ich stimme mit euch überein, wenns gut klingt, ist es auch egal, ob 50 oder 70W. Trotzdem nehm ich eure Anregungen auf und werde weiterprobieren, noch ein paar Watts aus dem Design zu kitzeln. Evltl. mit einer Brückengleichrichterschaltung, höherem Ug2 und was sonst noch machbar ist.

Grüsse an alle  :bier:
Wuff

 

Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.12.2015 12:20
Im Moment läuft allerdings eine hochwissenschaftliche Messreihe zu den lausig mikrofonischen Russki-Metal Vorstufen-Röhren  ;D

Das ist zZt viel kritscher als die Endstufe. Naja, ich habs ja nicht anders gewollt  :angel:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 30.12.2015 13:13
Ich habe mal gelesen dass 2 Spulen parallel zu Kurzschlussströmen führen kann wenn die Spulen nicht exakt gleiche Spannungen liefern - immerhin sind sie zueinander kurzgeschlossen. Schaltet man sie nach je einem BGR zusammen wird das vermieden, man hat aber mehr Verluste?

Und mit c13 hast Du doch die Kapazität nach dem GR?
Titel: Re: Time Bomb IV - 60W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 30.12.2015 13:21
d) Dann eine Anmerkung zu den 50W Marshalls mit 2xEL34 bzw 100W mit 4xEL34. Ich hab schon einige Topteile ausgemessen (ENGL, Marshall, Laney,..) , und die angeblichen 100W Boliden kamen durchweg auf nicht mehr als 65..75Watt bei reinem Sinus.

In den 70ern/80ern galt das mehr oder weiger als gesetzt, halt Folge der RMS-Mess-"Norm". Jedenfalls bin ich damit "großgeworden" - mein 7ender Silverface Twin Reverb aus den späten 70ern / frühen 80ern ist ja auch so ein Kandidat.

In dem einschlägigen Wiki-Arktikel habe ich zum Thema Mirofonie übrigens folgendes Bauteil entdeckt:
(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ea/Ultraii2.jpg)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 30.12.2015 13:32
Ich verstehe übrigens die Spule L1 nicht. Einerseits will man Spulen um möglichst wenig Spannung für die G2 zu verlieren (keine Gleichstromverluste, Energiespeicher), anderseits kommt danach noch ein fetter 3.9k Widerstand an dem wenn Strom fliesst mal so richtig Spannung abfällt für die G2 - bei jedem mA halt mal so 4V. Also ich finde die Spule ist total überflüssig. Ich würde vor dem 3.9k 100uf und nach dem 3.9k nochmal 100uf realisieren mit den 4 caps
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.12.2015 13:36
Ich habe mal gelesen dass 2 Spulen parallel zu Kurzschlussströmen führen kann wenn die Spulen nicht exakt gleiche Spannungen liefern - immerhin sind sie zueinander kurzgeschlossen. Schaltet man sie nach je einem BGR zusammen wird das vermieden, man hat aber mehr Verluste?

Und mit c13 hast Du doch die Kapazität nach dem GR?

Stimmt, Hans- Georg hatte AFIAK mal den Hinweis mit den Trafowicklungen gegeben, da wär ich aber ganz entspannt, solange man nicht den Kardinalfehle rbegeght und beide Wicklungen antiparallell schaltet .. boom!

Ja und sowohl vor als auch hinter dem Choke sind Elkos, klassisches CLC Netzteil.
Die Spule L1 ist der Choke und sie glättet die Spannung erheblich. Den 3.9k dahinter benötige ich, damit die Schirmgitter der Endröhren und die Vorstufe nicht zuviel Spannung bekommen. Der CT Anschluss des Ausgangstransformators, also da wo der höchste Strom fliesst, ist zZt vor dem Choke angeschlossen. Da kann ruhig etwas Brumm drauf sein, denn die Endstufe bügelt das wegen PP wieder aus.

Und Bea, ah, danke für den Hinweis mit RMS. Hab das eben mal bei Wikipedia nachgelesen. Ich dachte bisher immer, RMS = Sinusdauerleistung. Ist aber gerade nicht so. Das erklärt dann wirklich die 100W :)

Grüsse,
Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 30.12.2015 14:01
Den Traum mit Deinem choke Input und den Stromwerten musst Du leider aufgeben, da Du ja wie selber bemerkst davor abgreifst. Außerdem überwiegen die kap. Elemente. Außerdem würde Hammond für VDC angeben: 0.45 X Sec. V A.C.  (wobei VAC 2*320V ist). Also würdest Du max. ~300V DC erhalten...
Eine Messung der G2 Spannung über zunehmende Leistung wäre auch mal interessant. Eigentlich müsste die mit mehr Leistung schon messbar abnehmen wenn der G2 Strom proportional zur Anodenspannung bzw. Ausgangsleistung ist.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.12.2015 15:44
Den Traum mit Deinem choke Input und den Stromwerten musst Du leider aufgeben, da Du ja wie selber bemerkst davor abgreifst.

Also erstens ist es kein Traum, sondern Realität  ;)
Und zweitens tut das Netzteil so wie es soll - und wie man es auch in vielen anderen Amps findet :)
Und was ich noch ggf ausprobieren werde, hab ich ja schon weiter oben erwähnt.


Eine Messung der G2 Spannung über zunehmende Leistung wäre auch mal interessant. Eigentlich müsste die mit mehr Leistung schon messbar abnehmen wenn der G2 Strom proportional zur Anodenspannung bzw. Ausgangsleistung ist.

Stefan, schau mal in das Messprotokoll - das dürfte deine Frage beantworten.

VG Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 30.12.2015 16:36
Das stimmt das Netzteil tut was es soll. Es liefert stabil für 40W amps Power, danach kackt es zunehmend ab.
Vergleiche einfach mal die Hammond Trafos für Fender, 230mA@320V, gibt zahlreiche hier im Shop - alle für 35-40W Amps.
Und hier wäre einer für ein 100W Fender - mit über 500mA spezifiziert
http://www.hammondmfg.com/pdf/EDB290FEX.pdf

Gruß
Stefan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 30.12.2015 16:58
Bei Full-wave mit Kapazitaetseingang (nicht BR)  geht es so wie Tom hat. Also Idc=Iac // Vdc=0.71 x Vac

Tom liegt also ganz gut da., was die Messungen auch widerspiegeln.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 30.12.2015 17:10
Ich gebs auf...
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 30.12.2015 17:12
Das stimmt das Netzteil tut was es soll. Es liefert stabil für 40W amps Power, danach kackt es zunehmend ab.

Was du schreibst ist nicht richtig: Die Betriebsspannung sinkt von 430V Leerlauf lediglich um 10V auf 420V ab, und das bei einer Leistungsabgabe von 50.1W an 4Ohm. Da kackt nix ab.

Und jetzt lass uns dies Leistungsthema erden. Wenn es neue dazu Erkenntnisse gibt, werde ich berichten  :)
 

Ich gebs auf...

Yes please.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 31.12.2015 01:08
Ich gebs auf...

Hallo Stefan,
Es geht hier nicht um aufgeben sondern Missverständnisse aufzuklären.
BTW der Duncan PSU-Designer ist für quick & dirty Simulationen perfekt. Ich nutze lieber SPICE für tiefgreifende Sims aber dieses Werkzeug ist schnell. Du kannst damit die Lage einer PSU-Schaltung innerhalb 5 Minuten überprüfen und alle Varianten innerhalb von Mausklicks vergleichen.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 31.12.2015 05:53
Moin Zusammen,

Hier mal eine kleine Simulation der PSU.
Ich lege auch die LTSpice-Datei.

Das Modell für den NT ist einfach gehalten. Die Werte habe ich erst vom Duncan PSU Designer errechnen lassen (320V / 200mA / mit Annahme 10% Reg) und den Rserie-Wert angepasst, bis ich auf die Spannungswerte in Ruhezustand gekommen bin. So gesehen, könnte der Trafo eigentlich viel mehr als 200mA rauszuspucken. Die Russen sind ja für deren Extra Heavy Duty bekannt  ;D

2 Sachen möchte ich anmerken:
A- Die Spannungsfestigkeit der Elkos mit 450V ist vielleicht leicht knapp dimensioniert. Auf Dauer wirkt sich das bestimmt nicht so gut.
B- Der Strom bei Vollaussteuerung überschreitet die 200mA vom Trafo, sollte aber nicht so das Problem sein, denke ich, da der Trafo von der Konstruktion her bestimmt überdimensioniert ist.

Jetzt lassen wir den Tom mit seinen Mikrofonen kämpfen. Vielleicht wird der Amp zur Metal-Karaoke-Anlage ?  :devil:

Gruß,
Laurent

PS: Als Diodenmodell habe ich die UF4007 drin (passt schon vom Imax Wert drin) - habe die UF5409 nicht.
Titel: Re: Time Bomb IV - 66,6W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 31.12.2015 20:16
Servus Laurent,
wow da hast du dir ja echt Mühe gemacht, danke! Jetzt bin ich aber nicht so fit mit LTSpice, was sind denn die blaue Wolke und die grüne Linie?

Und beim zipfile bekomme ich die Meldung, dass es korrupt ist. Passt zwar zu Russland, hilft aber nicht weiter :) Kannst du es nochmal hochladen?

Den PSU Designer hab ich heute auch mal benutzt, vor allem um mal rauszubekommen, ob es Unterschiede zwischen der Zweiweggleichrichtung mit den beiden seriellen Trafowicklungen
und der Brückengleichrichter Variante mit 2 parallelen Wicklungen gibt.
Der Unterschied in Ub unter Last ist laut dem Tool rund 17V, also hab ich es direkt mal so zur Probe aufgebaut und im Livebetrieb gemessen.
Die Werte haben sich bestätigt, macht allerdings an der Leistungsabgabe nur wenig aus. Einbauen kann ich die Version aber nicht, weil man dann wegen dem Brückengleichrichter keine Möglichkeit mehr hat, einen negativen Bias abzuzweigen. Also bleibts bei der Zweiweggleichrichtung.
Erfreulicherweise hat Time Bomb IV heute auch die 70Watt Marke geschafft, wenn auch nicht mit einem reinen Sinus, aber immerhin. Messung war diesmal mit einem True RMS Voltmeter.  Somit kann ich die 666 Deziwatt doch ruhigen Gewissens schreiben, freu.
Grund waren die von 100k auf probeweise 470k vergrösserten Biaswiderstände R35 und R37. Sie sorgten für eine Unsymmetrie in der Ansteuerung der Endröhren, was einen deutlich unterschiedlichen Katodenstrom von V7/8 gegenüber V9/10 ausmachte. Jetzt sind beide wieder auf der umsprünglichen Wert von 100k und die beiden Röhrenpaare arbeiten nun wieder symmetrisch. Sachen gibts...!
 
Und um sicherzugehen, dass der Netztrafo nicht überlastet ist, habe ich dann noch einen 10 Minuten Dauertest bei Full Blast (Pout bei rund 70 Watt) gemacht. Ergebnis: Trafo vor Test 38,3°C, nach Test 40,5°C. Hier bestätigen sich die erwarteten Reserven. Den 400 W Metall-Lastwiderstand konnt ich danach übrigens nicht anfassen, der war 96 Grad heiss   :laugh:

Ja und die 450V Elkos werden schon hart an der Spezifikationsgrenze betrieben (max. 440V im Leerlauf). Das würde in einem Redesign sicher geändert. Da es ja offenbar keine 550V Typen (mehr) gibt, müsste dann eine Reihenschaltung von zB 350V Elkos her.

Für Spice nochmal meine ermittelten Trafowerte:
Uprim = 230VAC
Rprim = 3.8Ohm

Usek (nominal) = 320VAC
Usek (Leerlauf)=350V
Rsek (pro Teilwicklung) = 38 Ohm
IAC = 200mA pro Wicklung

Choke = 5H, 50 Ohm

Platestrom ist Ipeak=165mA (für eine Röhre), mittlerer Strom des jeweils leitenden Röhrenpaars also etwa 330/1.414 = 233mA (meine Abschätzung).



Happi Silvester,
Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 1.01.2016 01:28
 :facepalm:

Habe vergessen zu sagen: '' zip'' durch '' asc'' ersetzen
Titel: Re: Time Bomb IV - 666dW Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.01.2016 18:49
Hallo Freunde,
hoffe ihr habt ne gute Silvesterparty gefeiert und der Kater ist nicht allzu gross  :laugh:

Ich hab ganz nerdmässig an TB IV gewerkelt, und -halleluja- die Mikrofonie ist history. Die beiden ersten Vorstufen Pentoden allerdings auch! Keine Chance, die stillzubekommen. Nicht mit Gummiringen (wie in Beas Vorschlag), nicht mit federnden Sockeln, nicht in Schaumstoff verpackt und im Chassis vergraben. No way. Also hab ich dafür eine russische Oktal-Doppeltriode eingesetzt, die ist überhaupt nicht mikrofonisch.
Das Schöne ist, dass der 'gemeine' Pentoden Sound erhalten geblieben ist, da V3+V4 weiterhin Pentoden sind und die das von der Do-Triode leicht angezerrte Signal dann schön in Richtung k3, k5 shapen.
Ist zwar nun kein All-Pentode Head mehr, aber diese 6H9C (6n9s) macht nix falsch an erster Stelle.

Hab für mich selbst den Soundtest der neuen Vorstufe mit der Kamera festgehalten, und falls euch langweilig ist, könnt ihr ja mal reinschauen. Aber "Content Warning:""Dies Video enthält ungewöhnlich viele Metal Riffs, die ungeübte oder unerfahrene Zuhörer verstören können."

Also ihr seit gewarnt, hahaha!   :laugh: :laugh: >:D

Time Bomb IV - pt6 - All Pentode 66,6W Head - Live Lab Footage (https://youtu.be/ZJHH3cH9Omc)

Die nächsten Tage wird noch der Sound feingeschliffen und ein Kanalumschalter für Clean eingebaut.

Cheers
Wuff


Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 6.01.2016 05:58
 :topjob:

Klingt gut!
Titel: Re: Time Bomb IV - 66,6W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.01.2016 06:16
Servus Laurent,
wow da hast du dir ja echt Mühe gemacht, danke! Jetzt bin ich aber nicht so fit mit LTSpice, was sind denn die blaue Wolke und die grüne Linie?

Moin Laurent, meine Frage hattest du vielleicht übersehen? Gruss, Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 20.01.2016 06:52
Moin Tom,

In der Tat, übersehen  ;D

Dir grüne Linie ist die Spannung nach R33 und die Blaue (der Wolke ergibt sich dadurch, dass es noch 100Hz "Brumm" gibt) is vor der Drossel.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 24.01.2016 22:13
Hallo allerseits,
 ich habe etwas länger nichts zum Baufortschritt von Time Bomb IV gepostet, aber jetzt gibts mal wieder was Neues.

Zum einen ist der Kanalumschalter drin, ein 6-fach Umschalter leitet im Cleanbetrieb das Signal an V2 und V3 vorbei, ausserdem werden ein paar Kondensatoren umgeschaltet. Das funktioniert gut, genau wie bei Time Bomb II.

Der wesentliche Punkt dieses Posts ist aber die Endstufe. Es gab ja hier im Baublog lange und teilweise kontroverse Diskussionen zum Zusammenspiel von Netzteil, Endstufe und OT. Letztendlich hatte der Amp ja nur maximal 66,6W geschafft, und die auch nicht wirklich clean. Das hatte mich auch etwas gewurmt, immerhin sind ja 4 Endröhren, ein fetter Hammond OT sowie ein 250W Netztrafo drin. Da musste mehr gehen, hab ich mir gesagt.

Also nochmal zurück an den Planungstisch, und ein ganz anderes Netzteil gezeichnet, unter Beibehaltung möglichst aller Komponenten. In der bisherigen Version waren die beiden 320V Sekundär-Wicklungen in der Mitte als Centertap verbunden, und entweder die 5Z4 oder zwei UF Dioden besorgten die Zweiweggleichrichtung. Damit kam ich auf rund 450V, unter Vollast ging die Spannung bis auf 420V zurück. Da die eingesetzten Endröhren aber ursprünglich für TV-Horizontalendstufen konzipiert waren, können diese 6P7S an der Andode bis zu 700V vertragen. Insbesondere ja auch, weil sie eine separate Anodenkappe haben.
Also habe ich im Redesign nun die beiden Netztrafo-Wicklungen in Reihe geschaltet, und komme so auf 640VAC. Mit Gleichrichtung werden daraus 896V ohne Last, und rund 750V mit Last. Die Mitte zwischen den beiden Wicklungen liefert gut 430V, daraus werden (mit entsrechenden Längswiderständen) die Vorstufe und die Endröhren-Schirmgitter versorgt.

Das grösste Problem bei diesem Entwurf war jedoch, dass keine Möglichkeit bestand, den Bias aus der Anodenwicklung abzugreifen. Das hab ich aber ganz elegant gelöst, und zwar mit einer Spannungsverdreifachung per Kaskade aus einer der 4 Heizwicklungen, und zwar die, die ursprünglich für die 2K2M Batterieröhre vorgesehen war, und jetzt frei ist bzw nur die Lampe der Kanalumshalters speist. Da diese Wicklung nicht an Masse symmetriert ist (im Ggs. zu allen anderen Heizwicklungen), kann ich daraus mit 8 Dioden und 8 kleinen Elkos rund -45V generieren. Der Bias stellt ja keine nennenswerte Last dar, insofern kann die ganze Kaskade klein und unauffällig gehalten werden.

Nun wollte ich aber nicht meinen fertig aufgebauten Amp gleich wieder auseinanderrupfen, also habe ich das Endstufen-Testboard  reaktiviert und dort das neue Netzteil probeweise aufgebaut. Den Netztrafo hatte ich doppelt, sehr praktisch. Und statt des Hammond OTs habe ich einen Ringkern Netztrafo benutzt, der sekundär 2x230V und 2x6,3V hat, was ein Übertragungsverhältnis von 36,5 bedeutet. Raa ist dann 4Ohm *36,5*36,5= 5,3k. Leider hatte ich nichts mit kleinerem ü zur Hand, wie zB 3,4k oder noch weniger. Aber dann muss man eben improvisieren und statt einem 4 Ohm Lastwiderstand dann eben nur 2 oder 1 Ohm anschliessen, dann kommt man ja testweise auch auf 2,5k bzw 1.3k.

Hab das alles dann heute aufgebaut und anschliessend eine Mess-Orgie veranstaltet  ;D
Uii, whopping 840V am CT des oben beschriebenen OTs. Hab dann wieder alle Werte durchexerziert (also unterschiedliche Lasten, Schirmgitterspannungen, Bias, ...) und von step zu step wurde mehr Leistung auf dem Oszi angezeigt. Die letzten Werte waren:
Ua = 730V
Ug2=330V
Bias=-37V
Uout=63Vss an 4Ohm, das entspricht extremen 124Watt!!!

Beim Umschalten auf 8 Ohm ergaben sich
Ua=790V
Uout=80Vss, entspricht ebenfalls sehr ansehnlichen 100Watt.

YEAH!!! Das sind schon andere Hausnummern! Diese Endröhren brauchen offenbar Hochspannung, um in Fahrt zu kommen.  Damit ist auch klar, dass dies Redesign in TB IV eingebaut wird.

Und ganz interessant: rechne ich jetzt mal 850V/0,175mA (was in etwas dem gemessenen Strom pro Endröhre unter Vollast entsprach), dann kommt man auf ein Raa von 4,85k, tja, was soll ich sagen, da passt der Hammond natürlich nun perfekt mit seinen 5k! Auch im Versuch ergab sich mit diesen 5k das Leistungsmaximum.

Werde die Tage den aktualisierten Schaltplan hier einstellen, und danach wird der Amp dann umgebaut. Hurray, damit sind die ursrünglich geplanten 80W locker drin, und so wie es aussieht, sogar noch mehr. Au Backe, das Ding wird ja richtig laut sein:)) Na, jedenfalls freu ich mich mächtig!

Grüsslis
Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 25.01.2016 00:47
 :topjob:

Sei nur mit dem Neuaufbau schön vorsichtig, insbesondere der Ansicht der Hochspannung nach... 800V sind keinen Spaß mehr und alle Abstände, Isolierung usw... brauchen jetzt erst Recht höchste Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen. Nicht, dass das schöne Ding dir mal einen Schlag gibt :(

Bin auf Bilder gespannt.
Nun läuft die Endstufe wahrscheinlich schön clean.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 25.01.2016 00:52
Am besten versuchst Du mal einen Blick auf Dynacord Eminent, Imperator und Co von innen zu ergattern. Da sind 800 V auf engem Raum verbaut.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 25.01.2016 07:44
Danke Laurent und Bea. Klar bin ich vorsichtig mit den 800V. Alle Leitungen in dem Bereich haben schon eine zusätzliche Schrumpfschlauch Isolierung, und ich werd mir auch mal die Dynacord Pics ansehen.
Jetzt gehts erstmal für 3 Tage auf Business Trip nach England, also gibts erst zum nä Wochenende Neues. :)

Greetings, Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 25.01.2016 10:42
Und es gibt ein kurzes neues Video, eine Röhre zeigt Redplating  :devil:

https://www.youtube.com/watch?v=vzss00Kc0a0&feature=youtu.be
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 26.01.2016 08:28
Die haben's ja echt warm mit 30W Anodenverlustleistung  ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 26.01.2016 10:40
Hatten wir nicht mal ne Diskussion über die maximale Leistung, die man Gegentaktendstufen in der Realität entlocken konnte? So weit ich mich erinnere, war das Resumee, dass das theoretisch mögliche 4-fache der Anodenverlustleistung in der Praxis mehr oder weniger nur durch Überschreiten irgendwelcher Grenzwerte erreicht werden kann.

124 > 4*30 !!
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 26.01.2016 14:37
Kleine Ergänzung: die Röhre ist doch für maximal 20 W auf den Anoden spezifiziert.

Wenn Du wirklich drüber gehen möchtest, vor allem so weit, müsstest Du zu Gunsten der Stabilität des Arbeitspunktes sicherlich auch auf den Gitterableitwiderstand achten (verkleinern).
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 26.01.2016 16:18
Hi Bea, das war ja nur ein Versuch, was sich so maximal aus denen rausholen lässt. Wichtig ist meines Erachtens nach a) dass im Leerlauf nur max. 80% der Pamax erreicht werden, also 16Watt für die 6P7S.
b) Die AC Verlustleistung kann deutlich höher sein. Es gibt zB Schaltungskonzepte, die aus 2xEL34 100W rausholen. Dh 50W pro Röhre! Ich werd in meinem Design die 4x6P7S auch hart rannehmen. Denn es gibt ja überhaupt keinr Erfahrungen damit. Und ich habe weit über 100 Stück von denen eingekauft, also wird es auf einen Versuch ankommen, was die über einen längeren Zeitraum vertragen.
Ich hab selber ein paar Berechnungen und Exceldiagramme zur AC Verlustleistung  (also Lastbetrieb) erstellt und auf der Basis wird jetzt die Endstufe betrieben.
An den Gittern möcht ich so im Mittel rund 330V haben, aber der Bias wird sehr negativ,  damit der Ruhestrom klein bleibt. Und wie du schreibst, wird auch der Gitterableitwiderstand noch verkleinert.  Auf dem Testboard ist er jetzt bei 270k pro Endröhrenpaar, den will ich auf 100k verkleinern

Grüsse,
Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 26.01.2016 19:04
Nochmal zum Thema maximale Wechselstrom Belastung einer Endröhre:
Solange der maximale Katodenstrom und die maximale Temperatur nicht überschritten werden, dürfte die Röhre keinen Schaden nehmen. Die 6P7S ist für 210°C als heisseste Stelle ausgelegt. Die Anodenbleche dürfen natürlich nicht glühen.
Ich werde berichten :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 27.01.2016 01:03
100 Stück ?! Du machst ja keinen halben Sachen  ;)
Spaß beiseite, ich finde es echt schön, wenn man neue Wege begeht und außerdem ist es auch nicht verkehrt die Grenzen anzutasten und zu überschreiten. Letztendlich sind die Russen auch für stabiles Design bekannt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Röhre einiges ab kann, insbesondere dadurch, dass die Anodenkappe separat ist.

Viel Spaß beim Tüfteln und erstmal genieß' die Lager auf Raumtemperatur  :laugh:

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 27.01.2016 12:02
Viel Spaß beim Tüfteln und erstmal genieß' die Lager auf Raumtemperatur  :laugh:

Gruß,
Laurent

Da spricht der Kenner 😆
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 28.01.2016 00:43
Mein Favorit: Füller London Pride  ;D
Ich liebe es, wenn das Bier mit dem großen Hebel gezapft wird - das hat was, finde ich.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 31.01.2016 15:04
So! Hab meine alljährliche Januar-Fastenkur erfolgreich beendet und jetzt wieder mehr Energie für die Bömbchen.

Aktuell bin ich dabei, das Netzteil nun auf 800 Volt umzustricken. Klappt soweit gut,  und es sind ein paar ungewöhnliche Detaillösungen verbaut:
-Vorstufengitterspannung per Glimmröhre auf 105V stabilisiert
- Bias über Spannungsvervielfachung / Kaskade aus einer der Heizwicklungen
- Choke in der Masseleitung
- Hauptspannung umschaltbar zwischen SI- oder Röhrengleichrichter- Brücke
-getrennter Netzteilzweig mit Einweggleichrichtung (!) für die Schirmgitter der Endröhren und die Vorstufe

Was ich noch einbauen muss, ist ein Regler für die Biasschaltung. Ich werd wohl vor die Kaskade ein Poti an die 6.3V Heizleitung legen.

Anbei auch ein Bild vom aktuellen Stand. Ja, ihr dürft es ein 'Snake pit' nennen. Das Aufräumen kommt zum Schluss.
Greetings, Wuff

Und PS Bea, Bilder vom Dynacord Imperator hab ich mir angesehen. Das sieht dort aber recht wild und tlw. unisoliert aus. Da spendiere ich mehr Isoliermaterial....
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 31.01.2016 17:45
... und wenn´s dann mal läuft einfach Deckel drauf und gut is ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 31.01.2016 20:07
... und wenn´s dann mal läuft einfach Deckel drauf und gut is ;D

Ich hoffe mal dass das kein verdeckter Hinweis ist, dass ich euch mit dem Amp Blog zuspamme  :laugh:
Aber der Amp ist fast fertig ....

Wer fit in Englisch ist, kann sich das aktuelle Video reinziehen. TB IV really kicks ass, wir sind mit dem Netzteil-Redesign bei 117W OHNE Redplating. Der ganze Amp scheint noch weit von seinen Grenzen entfernt zu sein.

Time Bomb IV - pt8 - Bömbchen really delivers!! (https://youtu.be/uGWzllQUvnI)

Greets,
Wuff  >:D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 31.01.2016 20:13
Hallo Tom
Krasse Sache!
Ua ist der Signalhub (einseitig), richtig? oder Mittelwert ? Was ist denn U0 Mittel am CT unter Last?
Raa dürfte höher sein. Man arbeitet ja auf n*Raa/4 im B-Betrieb pro Röhre gesehen, n Anzahl Pärchen.
In Deinem Fall also theoretisch so 8,2k. Ich würde dUa / Ia nehmen, also 720/0.175. Nicht U0/Ia

Gruß
Stefan

Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Doublecut am 1.02.2016 05:38
Ich hoffe mal dass das kein verdeckter Hinweis ist, dass ich euch mit dem Amp Blog zuspamme  :laugh:

Nee Tom, ich wollte nur die kreative Art der Verkabelung würdigen ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 1.02.2016 11:33
117W, nicht schlecht!
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.02.2016 20:48
Jau, den Burn-In Test hat Time Bomb IV erfolgreich absolviert. Eine Stunde Dauerlast mit stabilen 120W RMS am Lastwiderstand!!
Messwerte nach einer Stunde:

U1 (dh Anodenspannung, bzw CT des OT):
780V (Leerlauf) 575V (Voll-Last)

Schirmgitter der Endröhren:
330V (Leerlauf), 385V (Last)

Spannung am 3,75Ohm Lastwiderstand:
21,3V RMS (nahezu Sinus)
enstpricht 120W RMS

Temperaturen:
Netztrafo: 57,9°C
Endröhren: rund 120°C
Choke: 55,1°C
Hammond-OT: 41,3°C
Dummy Load: 230,8°C - ist natürlich hier nicht relevant :)


Tja, damit hat der Amp mehr Leistung als mein JCM800 und ENGL Fireball. Uff!  >:D :laugh: >:D

Ich möchte mich beim Forum bedanken!! Eure Anregungen bzgl. Lastgeraden, Anpassung, Excel-Diagramme, etc haben erst zu dem Netzteil Redesign geführt. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich mit den 66,6W abgefunden. Aber 120W nur durch etwas andere Verschaltung, den Anstoss verdanke ich Euch!  :danke:

...schöner Nebeneffekt: Die Kondis werden nicht so stark belastet: 780V an 900V nominal bzw 380V an 450V. (Vorher wars etwas knapp.)

Somit neigt sich auch dieser Baublog dem Ende zu. Es sind noch ein paar Kleinigkeiten wie HF Unterdrückung, Sound-Feinschliff, Abschirmung, Kabelbinder ;) in der Vorstufe nötig, und eine Headshell muss ich auch noch bauen.
Aber Samstag nehm ich das Teil erstmalig mit auf die Bandprobe, mal sehen wie es sich gegen die dortige Konkurrenz (Engl, Mesa) macht.

Cheerio,
Tom



Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 1.02.2016 22:19
Cool! Bin gespannt,  wie der in der Band rueber kommt. Wird sicherlich punkten  ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 1.02.2016 23:36
Aber wie die Schirmgitterspannung unter Last steigen kann interessiert mich jetzt schon, wenn gleichzeitig U0 um 200V einbricht :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 120W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 4.02.2016 22:10
Hab mal im Anhang die Operation Characteristics der 5Z3 Gleichrichterröhre gepostet, incl der völlig normalen Spannungsabfallkurven. Und wie schon in Video pt8 erklärt, sitzt der Choke nun in der Groundrail und sorgt bei Last für den willkommenen Kompensationseffekt an U2.

120 Watt! So geil :)
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stefan_L_01 am 4.02.2016 23:45
Kompensation ja, aber Überkompensation finde ich bemerkenswert :)
Have Fun!

edit: Wie machst Du die 700V mit Tube recti??
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 14.02.2016 11:30
Kurzes Update kurz vor dem Abschluss der Entwicklung:
Hab innen jetyt mit Kabelbindern etwas aufgeräumt, und für mich ist das jetzt ok. Ich bin nicht der Freund von so mikroskopisch akkuraten Aufbauten (dazu fehlt mir die Zeit, die Geduld und die ruhigen Hände).

Dann ist das ganze Chassis mal zu Testzwecken in die Headshell meines Engl Extreme Aggression gewandert, macht sich da richtig gut und so ähnlich wird dann auch die noch zu bauende Headshell werden. Die Tolexfarbe gefällt mir richtig gut, passt vielleicht besser als das im Shop gekaufte Zebra Tolex. Aber vielleicht wird die Shell aus aus Metall, in grau oder so.. Mal sehen was sich hier in den Moskauer Baumärkten auftreiben lässt...
Ah ja und das magische Auge fehlt noch.

Cheers
Tom
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.02.2016 13:55
Tja............
Dies Netzteil hat mir echt am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Und nun musste es zum dritten Mal umgebaut werden.
Der Choke in der Groundrail mag ja sinnvoll sein, wenn man nur eine Spannung aus dem Trafo rausholt.
Ich dagegen hatte ja am der Mitte der beiden 320V Wicklungen noch die Gittervorspannun der Endröhren und die gesamte Vorstufenversorgung abgegriffen. Sobald man den Amp unter Last fuhr, fiel an dem Choke aber nicht unsignifikante Spannung ab, so dass die Endröhrengitter dann bis zu 400V sahen und der Amp sich selber in Richtung 'Autodestruction mode' bewegt hat. Das war natürlich nicht das Entwicklungsziel.

Also sitzt der Choke nun in der 800V Versorung des OT Centertaps. Wär halt schöner gewesen, wenn der Choke nur 30..50V gegen Masse führt (wenn in der Groundrail verbaut), aber nun muss er halt 800V aushalten.  >:D
russkaja kachestva  (russische Qualität .. wir werden sehen)

Dann hat mir der Spannungsteiler in der Mitte echt Kopfzerbrechen bereitet. Rund 350V für die Endröhrengitter, 280V für die Vorstufe und 105V stab. für die Vorsufengitter unfd V1. Da musste ich echt mit meinem Vorrat an Lastwiderständen rumrechnen, -probieren und -rumlöten. Halleluja! Und zu jeder Gitterspannung gehört auch ein passender Bias! Wonderful! Jetzt passt es aber endlich - hoffe ich! Die 6P7S Schirmgitter bekommen nun im Leerlauf 380V, unter Vollast sinds dann noch 330V.

Und jetzt kommt das Teil endlich in den Proberaum zum Rumrotzen!  :laugh: :laugh: >:D >:D :devil: :devil:

3 1/2 Monate bin ich nun am Entwurf, Bauen und Finetunen. Zeit, dass das Teil fertig wird. Power Output liegt so um 120Watt, das sieht gut aus. 

Wenn gestern in Moskau nich so n Superstau gewesen wäre, hätt ich den Amp auch schon ausprobiert. Aber ich hab in 40 Minuten nur rund 400 Meter mit dem Auto geschafft (kein Joke!!!!). Seht euch das Bild an, geknipst gestern Abend. Sowas gibts in Deutschland nicht, right?

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1077208899008700&set=a.111699452226321.13917.100001587999150&type=3&theater

Bis denne
dä Wuff



 
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 21.02.2016 16:53
Sowas gibts in Deutschland nicht, right?

Aber in China wohl  ;D
Und in Frankreich auch, wenn alle am Streiken sind  >:(
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 21.02.2016 18:58
Und in Frankreich auch, wenn alle am Streiken sind  >:(

und das passiert ja wohl öfter  ;)

Ils sont on grève.. kenn ich noch aus dem Französisch Unterricht
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: bea am 21.02.2016 21:05
Aber ich hab in 40 Minuten nur rund 400 Meter mit dem Auto geschafft (kein Joke!!!!). Seht euch das Bild an, geknipst gestern Abend. Sowas gibts in Deutschland nicht, right?

Hab ich mal auf dem Heumarer Dreieck erlebt, als ich einen Geschäftstermin hätte einhalten müssen.
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Holzdruide am 21.02.2016 21:54
Hallo

Fahrt staut mal nach Paris, da gelten 400 Meter in 40 Minuten schon als Raserei  ;)

Gruß Franz
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 22.02.2016 10:21
Na gut, offenbar gibts Megastaus überall auf der Welt. Vielleicht sehen sie nur nicht so schön aus wie am Kremlufer...

Jetzt gibts noch ein paar frische Pix von Time Bomb IV. Freu mich wenns dazu auch ein paar comments gibt. (Das magische Auge kommt noch heute oder morgen. Und irgendwann ne Faceplate aus dem Shop).

Heute staufrei da Feiertag :)
Wuff
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Holzdruide am 22.02.2016 11:32
Hallo Wuff,

 :topjob: Deine Zeitbomben faszinieren mich.

Langsam schaut es etwas nach Bombenstau bei Dir aus  8)

Gruß, Franz
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 22.02.2016 19:20
Es schaut einfach nach einer Roehrenfreak Bude aus  :devil:

Bin auf dem Endergebnis gespannt!

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: cca88 am 22.02.2016 20:28
 :topjob:

cooole SAche
Titel: Proberaumtest
Beitrag von: Wuffenberg am 28.02.2016 11:22
Yeah, danke euch!!  :bier:

Gestern konnte der Amp auf unser dreistündigen Bandprobe mal die Muskeln spielen lassen  ;D

Was sind die Erkenntnisse?
- Das Teil ist laut! Wenns drauf ankommt, sogar sehr laut. Also genau richtig für meine Thrash-Metal Kapelle  :laugh:
- Der Sound war sehr überzeugend. Besonders wurde der 'Raw' Mode gelobt, wenn der Tonestack abgeschaltet ist. Dann hört sich TB IV auch bei kleiner Lautstärke wie ein alter, voll aufgerissener JCM an. Pentoden-Sound!
- Die Riffs sind gut rauszuhören und matschen nicht.
- Die Vorstufe rund um die 6N9S Glas-Doppeltriode (vergleichbar ECC88, nur mehr Watt) ist noch zu einstreuungsempfindlich. Dies typische di-di-diii-di Geräusch, wenn Handys funken, streut im Gain Kanal zu stark ein. Mal sehen was sich da mit einem Abschirmblech erreichen lässt?
- Ebenso brummt es in Gain Kanal noch zu stark über die 6N9S. Da muss ich nochma bei die Massekonzept bei  >:(
- 10 Röhren, das sieht schon geil aus  ;D

 :guitar:



Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 1.03.2016 16:41
Also, es gibt gute Nachrichten: Die Brummschleife ist raus, ich hab sie einfach abgekniffen  ;D

Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: carlitz am 1.03.2016 17:38
 ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 120W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.11.2019 19:40
Lang ist's her seit dem letzten Post zu Time Bomb IV - es fehlten aber immer noch ein paar Bilder vom finalen Amp, die ich hiermit nachreiche (frisch von heute).
Warum erst so spät? Nun da war zum einen der Umzug von Indien nach Italien, und zum anderen natürlich der Aufbau von TB V (dem Bassamp).

Kurz noch ein paar Facts:
- Das Gehäuse stammt hier aus dem Shop (TTC Headshell British #15 - custom sized)
- Der Verstärker hat eine kanalabhängige Beleuchtung bekommen: im clean Channel leuchtet es orange, im Gain Channel leuchtet es rot (klar, wie auch sonst  :devil: ). Ausgeführt ist das jeweils als LED Strip, der oben im Gehäuse befestigt ist. Die Versorgungsspannung wird der DC Vorstufen-Heizung entnommen. Sind zwar nur 7 Volt, reicht aber völlig für diese wirklich hellen LEDs. 
- Der Frontgrill ist wieder im wahrsten Sinne des Wortes ein Grill, und zwar die andere Hälfte von dem, den ich in TB V eingebaut habe. Das Witzige hier war, dass er auf den Millimeter genau ins Gehäuse passte! Lediglich oben habe ich dann eine Alu-Befestigungsleiste montiert, mit Tolex bezogen und das Logo befestigt.
- Das Logo selbst ist in Powerpoint entstanden und mit Inkjet Drucker auf Selbstklebefolie gedruckt. Die Folie hab ich dann auf eine passend gelängte Aluleiste aufgeklebt.
- Seit 2016 hat der Amp brav seinen Dienst getan, und ich bin immer wieder und wieder und wieder  ;D vom Sound begeistert. Ein echter Corpse Shredder.  Den Meisten hier im Forum würde natürlich ein Zehntel des Gains langen, ist mir schon klar.... :angel:
- Lediglich einen Ausfall gab es zu verzeichnen, und das war 2017 in Indien. Dort hauen sie nämlich bis zu 260V auf die Steckdosen (was ich nicht wusste), und das hat bei Time Bomb zu Redplating und einigen defekten HV Elkos geführt. War aber kein big deal, das wieder in Ordnung zu bringen. (Ein sehr kurzes Video mit besagtem Redplating gibts aktuell auf meinem YT-Channel).
- Und die Überschrift habe ich hier geändert, denn die Leistungsmessung ergab ja 2016 bereits 120W statt "nur" 80.

Abschliessend möchte ich sagen, dass der Verstärker absolut so geworden ist, wie ich ihn mir damals vorgestellt hatte, was Optik, Röhren und Sound betrifft  :)
Die Meinungen gehen sicher darüber auseinander, aber ihr könnt ja hier mal schreiben, wie euch Time Bomb IV gefällt. (Negative comments werden natürlich gelöscht, harr harr  ;D)

Metal greets, stay heavy and rock!
Tom

Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 20.11.2019 20:59
Moin Tom,

Mir gefällt es, insbesondere die Grillblende, Hammer!
Nur die hintere Seite finde ich so la la.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 20.11.2019 22:17
Das komische Ding da rechts an der Rückseite? Da hab ich ein Tütchen mit Ersatzsicherungen unter die Rückwand geklemmt ... für den Fall der Fälle  :help:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: iefes am 21.11.2019 09:10
Ich bin eigentlich eher Fan der gediegenen Optik und würde mir die Time Bomb nicht unbedingt ins Wohnzimmer stellen, aber ich finds trotzdem ziemlich geil! Seht echt klasse aus, gerade von vorn und erstrecht um damit schön Oldschool-Metal zu spielen. Wenn er so klingt wie er aussieht, passt das!  :topjob:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Stubenrocker81 am 21.11.2019 09:35
Joaar!!! Geiles Teil! 
Bin immer erstaunt was du so auf die Beine stellst! Top!

Gruß Stephan
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 21.11.2019 13:03
Das komische Ding da rechts an der Rückseite? Da hab ich ein Tütchen mit Ersatzsicherungen unter die Rückwand geklemmt ... für den Fall der Fälle  :help:

Nee, ich meinte das gelochte Blech. Sieht vorne richtig fut aus aber hinten nicht so sexy, aber Geschmackssache und man sieht den Amp meist von Vorne, denke ich.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 22.11.2019 11:21
Naja, zeig mir mal einen Amp der von hinten sexy aussieht. Das kenn ich nur von Mädels  ;D
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Laurent am 22.11.2019 16:46
 :bier:
Titel: Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
Beitrag von: Wuffenberg am 17.05.2020 22:37
Chronistenpflicht: hier noch der finale Schaltplan:
Note: V6 das magische Auge ist nicht eingebaut.
(Bei Fragen zu Schaltungsdetails, einfach hier posten).

Greets, Wuff