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Technik => Tech-Talk Soldano => Thema gestartet von: Joachim am 26.05.2006 00:57

Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 26.05.2006 00:57
Hallo, Leute,

der SLO hat mittlerweile den Dual-Rectifier als Nr.1 Clone-Projekt abgelöst. Und da bei mir die meisten Teile für den Amp nun schon bald ein Jahr das Arbeitszimmer blockieren und mich Olaf mit ständigen Nachfragen, wann der Amp denn fertig ist - ja okay, zurecht - nervt, habe ich beschlossen, jetzt endlich in die aktive Bauphase einzutreten. So! ;D.

Und damit auch ihr nicht ungeschoren bleibt, entsteht hier im Forum während der nächsten Wochen, Monate oder Jahre ein Schritt für Schritt-Bericht, wie der Amp, der sich am Vorbild orientiert, aufgebaut wurde - und das richtig.

Der Amp ist an sich ein recht konventionell aufgebauter Verstärker. "No frills", wie der Amerikaner sagt: zwei Kanäle, eine Klangregelung, eine Schaltmatrix mit gerade mal 4 VTL5C1: So ein Projekt macht an sich keine großen Probleme für den erfahrenen Selbstbauer. Wobei die Betonung auf "Erfahrung" liegt. Dieser Amp ist kein Anfängerprojekt, auch wenn es im ersten Moment relativ einfach aussieht, so einen Verstärker aufzubauen.

Das Original ist sehr robust aufgebaut. Und das muss auch sein, denn Mike S. gibt lebenslange Garantie auf den Amp. Deshalb habe ich mich entschlossen, den Aufbau des Amps so nahe wie möglich am Original zu machen. Das dauert sicher ein bißchen länger, aber ich denke der Aufwand lohnt sich.

Ein paar Zugeständnisse muss man leider machen, so sind der Original-Transformator und -Ausgangsübertrager sowie die Drossel von DMI DeYoung wohl nicht im freien Handel zu bekommen und Replacement-Teile gab es, als ich mit dem Projekt begann, auch noch keine. Erstaunlich bei der Beliebheit des Amps. Während man beim Ausgangsübertrager noch auf die "üblichen Verdächtigen" zurückgreifen konnte, war kein passender Netztranformator im Handel, nicht einmal in den USA. Aber mittlerweile hat Shinrock diese Teile als Replacements im Angebot, einzeln und als Set.

Für die im Vorbid verwendeten gekapselten Potis gibt es keine Bezugsquelle in Deutschland, wohl nicht einmal in Europa.

Die Platine entwerfe ich selbst, sie ist recht nah an den anderen, die im Netzt kursieren, aber mit ein paar Erweiterungen, wie den 100nF-Kondensator in der Gegenkopplung, der bei Verwendung des Depth-Regler dazukommt.

Aufbauen werde ich einen normalen Amp, also keine doppelte Klangregelung und vermutlich auch sonst keine wesentlichen Mods & Tweaks. Die Anleitung lässt sich natürlich sinngemäß auf einen 50W-Amp zu übertragen. Aber am Ende soll der hier aufgebaute Amp möglichst nah am Vorbild sein und auch so klingen. Wem der Sound dieses Amps nicht gefällt oder der Amp nicht flexibel genug ist, der sollte lieber etwas anderes bauen.

Und noch etwas muss zuletzt auch gesagt werden, noch bevor's richtig losgeht. Einen so aufwendigen Amp zu bauen, ist nichts für Anfänger sondern etwas für erfahrene Amp-Bauer. Nur weil man vielleicht mal ein Effektgerät oder einen Röhrenamp-Bausatz nach einer exakten Bauanleitung zusammengeschraubt hat, ist man nicht unbedingt schon soweit, einen Amp ohne exakte Bauanleitung aufzubauen. Elektrotechnische Kenntnisse sind sowieso Voraussetzung ebenso wie lesen und verstehen von Schaltplänen. Das Durcharbeiten von Peters hervorragender Dokumentation Aufbauvon Geräten der Schutzklasse 1 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=1675.0;id=40) ist sowieso Pflicht.

Eine Bitte noch: Dieser Thread soll, wie der Titel sagt, ein Schritt-für-Schritt-Bericht werden und weniger eine Diskussion. Dafür gibt's andere Threads. Bitte also nur bei ganz konkreten Fragen zur Anleitung posten, sonst wird's einfach unübersichtlich. Danke Euch!

Für Eure Fragen gibt's daher einen extra Thread: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).


So und jetzt genug der Vorrede, los geht's mit dem Chassis!

Aber halt, vorher noch ein rechtlicher Hinweis: Selbstverständlich kann jeder die Informationen, Schaltpläne und Layouts aus diesem Thread und auch im F&A-Thread für nicht-kommerzielle Amps frei und kostenlos verwenden. Jede kommerzielle Verwendung muss jedoch von mir vorher schriftlich genehmigt werden. Ohne meine Genehmigung ist eine kommerzielle Verwendung nicht erlaubt!

Viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Das Chassis
Beitrag von: Joachim am 26.05.2006 01:55
Beim Chassis für gibt es zwei käufliche Produkte zur Auswahl (beides, wie im Original Stahlchassis). Eines von Ted Weber (http://www.tedweber.com/ (http://www.tedweber.com/)) in USA und ein weiteres von Brownsound (http://www.brownsound.it (http://www.brownsound.it)) in Italien. Stefano von Brownsound macht gegen geringe Aufpreise Sonderanfertigungen und liefert auch passende Gehäuse. Ich habe mich wegen des günstigen Preises, der überschaubaren Versandkosten und der kurzen Lieferzeit für das Standard Brownsound-Chassis entschieden. Preise will ich hier keine nennen, die können sich schneller ändern als es uns lieb ist. Bei Bedarf erfragt die aktuellen Preise bei den Herstellern.

Das Standard-Chassis von Brownsound ist vermutlich weiß lackiert und nicht, wie das Original und das von Ted Weber, pulverbeschichtet. In der Praxis sehe ich darin jedoch keinen Nachteil.

Zur Qualität: Die weiße Lackierung ist okay, aber auf der Oberseite sind einige größere sehr unschöne Stellen.

Die Beschriftung ist über eine weiße vollflächige Klebefolie realisiert. Die Folie sieht an sich sehr gut aus, hat nur ein paar kleine Luftblasen, die jedoch mit etwas Abstand nicht mehr wahrnehmbar sind. Ein Nachteil ist, dass bei Festziehen der Front- und Rückplattenelemente die Folie Falten schlagen kann. An ein oder zwei Stellen ist mir das passiert, das wird jedoch später von den Reglerknöpfen verdeckt. Bei Buchsen sollte man aber aufpassen. Originellerweise ist der Brightschalter mit BRIGHT / NOT BRIGHT beschriftet, statt wie im Original mit BRIGHT / NORMAL ;) und an der Netzbuchse steht völlig unsinnig 220 (!) VOLTS AC. Auf der Rückseite ist der Markenname brownsound ITALY groß aufgedruckt. Warum weiß ich nicht, schließlich ist das Chassis von dort, nicht der Amp.

Aktuelle Info (11/2006): Leider liefert brownsound zur Zeit keine Chassis mit Beschriftung, da es wohl Probleme mit dem Folienhersteller gibt. Er stellt zwar alle notwendigen CAD-Daten zur Verfügung, damit man selbst einen entsprechende Folie herstellen lassen kann, das erschwert aber die Chassisbeschriftung erheblich und versursacht zusätzliche Kosten. Bleibt hier nur noch das Weber-Chassis als einziges mit standardmäßiger Berschriftung.

Bei den Bohrungen für die Fassungen muß man etwas nacharbeiten, da der Lack zu sehr aufträgt. Auch scheint die Platzierung der Bohrungen im allgemeinen nicht ganz dem Original zu entsprechen. Bei der großen Audioplatine führt das leider dazu, dass diese die Röhrenfassungen etwas überlappt. Ich habe deswegen die Platine nochmal komplett überarbeitet, um sie schmäler zu machen. Sehr ärgerlich, da diese Doppelarbeit (die alte, zu breite Platine war komplett fertig bestückt) eine Menge Zeit vergeudet.

Die Bohrung für das Pilot Light ist nur 12.5 mm. Ein Fender-Leuchtenhalter, wie er im Original verwendet wird, passt da mit seinen 17,5 mm Durchmesser nicht rein. Hier muss, z.B. mit einem Schälbohrer, kräftig nachgearbeitet werden. Dafür sind die Bohrungen für die Potis für 24mm Alphas etwas zu groß, so dass die individuelle Justage der Potis zur Quälerei, zumindest, wenn es ordentlich aussehen soll.

Das Chassis hat auf der Frontplatte eine Bohrung für den Depth-Regler und auf der Rückseite befinden sich vier 7,8mm-Bohrungen für einen externen Bias-Abgleich. Das hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber ich werde sie nutzen, damit's nicht gar zu leer aussieht. Außerdem gibt es 2 Bohrungen für SLAVE OUT und SLAVE LEVEL. Auf der Frontplatte befindet sich neben den gewohnten Schaltern noch ein NORMAL/OVERDRIVE-Schalter zur Kanalumschaltung. Schadet nicht, wenn man mal den Fußschalter vergessen hat.

FX-Send- und Returnbuchsen sind etwas nah am oberen und unteren Rand des Chassis gebohrt.

Die Primärsicherung ist leider - wie im Original - nur einphasig vorgesehen. Hier hätte man sicher mit einer Bohrung mehr, ein höheres Maß an Schutz ermöglichen können.

Bohrungen für Trafo, AÜ, Platinen, PE- und Massekontakt sind sinnvollerweise nicht vorgesehen, die muss jeder auf seine individuelle Hardware abstimmen.

Zur Befestigung sind 4 Käfigmuttern vorgesehen, die noch besorgt werden müssen, da sie der Lieferungnicht beilagen.

Ansonsten ist bisher soweit alles in Ordnung, also nicht verzagen. Für den Preis ist das Chassis mehr als okay. Mit ein paar kleinen Veränderungen an den CAD-Daten könnte man es aber sicher noch deutlich besser machen.

Unten noch ein paar Ansichten des Chassis, bereits mit den meisten Komponenten bestückt, aber nicht verdrahtet.

Ein kleiner Hinweis noch zum Bild des Oktalsockels. Hier habe ich die Schrauben von der Innenseite her montiert und außen deutlich überstehen lassen. Damit kann ich die Retainer für die Endröhren auch noch ganz am Ende der Bauphase montieren, so das diese während des Aufbaus nicht stören oder beschädigt werden. Alle Schrauben für die Röhrenfassungen sind mit Kontaktscheiben für sicheren Schutzleiterkontakt montiert.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Eingangsbuchse und Schalter
Beitrag von: Joachim am 26.05.2006 20:11
Nachdem langweiligen Blechkram, wird jetzt der Lötkolben angeheizt. Der Eingangsbereich und die Schalter müssen verdrahtet werden. Aus diesem Bereich hat Mike Soldano ein kleines Kunstwerk gemacht. Man könnte hier, ohne zu übertreiben, von einer reinen Point-to-point-Verdrahtung sprechen. Das kann in einem HiGain-Amp eigentlich nicht schaden, oder?

Zuerst muss eine durchgehende Masse an die Poti-Anschlüsse und die Eingangsbuchse gelegt werden. Dazu verwendet man z.B. einen versilberten Kupferdraht (1,5mm Durchmesser), der zunächst durch leichtes überdehnen gerade gezogen wird. Danach wird er so zurechtgebogen, dass er vom Presence-Poti, über die verschiedenen Potis mit Masseanschluss bis zur Eingangsbuchse führt. Die Masse-führenden Kontakte der Potis werden hochgebogen und die "Masseschiene" daran angelötet und am Ende mit dem Anschluss des Schaltkontaktes der Buchse verbunden. Später wird dann noch die Buchsenmasse mit dem Schaltkontakt verbunden. Das ganze endet dann in einer Öse für die Abschirmung des Eingangskabels.

Anschließend werden die Beinchen der Bauteile so abgebogen, dass sie perfekt an den entsprechenden Kontaktstellen angelötet werden können. Zwei Verbindungsdrähte werden mit einer Silkonummantelung gegen unerwünschten Kontakt isoliert. Wenn man das ganze dann zusammenlötet, sieht das aus, wie auf den Bildern unten.

Gleich noch ein Tipp, zur Kontaktierung der Abschirmung: Mike S. macht das über eine gebogene Drahtöse, durch die er das abgeschirmte Kabel mit dem blanken Abschirmgeflecht führt. Wenn das Geflecht in der Öse ist wird es einfach ringsherum von außen an die Öse gelötet. Das ganze ist relativ schonend für den Innenleiter des RG174 (100pF/m), aber man sollte doch recht flott und gleichzeitig sauber löten können. Falls eine Lötstation vorhanden ist, empfehle ich, die Spitze auf ca. 420°C hochzuheizen. Optimal ist für einen schnellen Wärmefluss auch eine Lötspitze in Meiselform. Ich verwende beim Ampbau ausschließlich 3,5mm breite Meiselspitzen. Dann fließt der Zinn in kürzester Zeit ins Geflecht. Als positiven Nebeneffekt bildet die Öse noch eine passable Zugentlastung. Was will man mehr?

Den 68k-Gridstopper lötet man direkt an die Fassung und isoliert das Gebilde mit Schrumpfschlauch. Das stabilisiert auch die Verbindung zwischen dem RG174 und dem Widerstand.

Damit ist der Bereich schon mal weitgehend fertig und sieht auch richtig gut aus. Natürlich macht das viel mehr Arbeit, als eine wilde Kabelverdrahtung und zwei bis drei Stunden können da, je nach persönlichem Geschick und Erfahrung, schon ins Land gehen. Aber der Aufwand lohnt sich und deswegen schließe ich für heute mit einem Zitat aus einer Mail von ACY: "das Auge 'hört' ja bekanntlich mit!".

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: MichaelH am 26.05.2006 20:54
Hi Jo,

das sieht ja schon mal ganz prima aus - Biolek würde sagen: das machen wir wieder mal  ;)
Die Idee mit der Öse ist ja genial - nur - sind die 420 Grad nicht zu heiss für die Isolierung des Innenleiters ? Überhaupt sehen die Ösen wie gemalt aus - großer Respekt !

Vielleicht solltest du deinen Baubericht am Ende als PDF im DIY Bereich bereitstellen (lassen).


Gruß


Michael



PS: Ich hab diese Woche meine Shinrocks für den 18 Watter bekommen ... . Innerhalb von zwei Wochen - die sehen mal wieder richtig gut aus - mit viiiieeelllll  englischem Blech  ;D
Gehäuse muss ich noch besorgen. Und dann brauch ich ZEIT ... .

Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 26.05.2006 21:34
Hi, Michael,

klar machen wir das wieder ;). Aber war das nicht eher der Running Gag aus dem Maggie Kochstudio? Egal, ist ja auch wurscht.

Für die Isolierung des Innenleiters ist beim RG174 eigentlich alles zu heiß ;). Ich vermute die verwenden eine Art halbdurchsichtige weiße Schokolade für die Isolierung ;D. Aber dadurch, dass das Geflecht nicht mit Druck auf den Innenleiter gepresst wird, passiert nichts. Ich hab ein paar Versuche gemacht und die Isolierung des Innenleiters hinterher angeschaut - ist immer heil geblieben. Durch die 420° ging's halt noch schneller, aber mit 370° sollte es auch klappen.

Ich kopiere die Texte auch parallel in eine Worddatei, da kann man dann später ein PDF draus machen. Viele Spaß auch mit deinem 18-Watter. Wie wär's mit einem Baubericht? Zeigen wir den Jungs doch mal, wie das richtig geht ;D.

Ach ja die Ösen: glaub's oder glaub's nicht. Die sind mit einer Flachzange gebogen. Ich find meine Rundzange nicht mehr ... :angel:

Gruß,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Andy am 26.05.2006 22:15
Hallo Joachim,

tolle Idee mit dem Thread!!!

Gruß

Andy
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: MichaelH am 26.05.2006 22:19
Hi Jo,

Zitat
Viele Spaß auch mit deinem 18-Watter. Wie wär's mit einem Baubericht?
ICH BRAUCH ZEIT  >:(

Naja, erstmal muss der ganze Reparatur Kram aus dem Keller:
der 77-er JMP MV als Dauerbaustelle (hätt ich den nur mal selbst gekauft, dann wär er schon fertig ;)), mittlerweile steht da seit vorgestern noch ein 6101-er (SCHWEINESCHWER), bei dem sich eine Endröhre verabschiedet hat - und Dirk ist in seinem wohlverdienten Urlaub ... . Da müssen dann auch nach fast 15 Jahren mal die Vorstufenröhren erneuert werden- weiss noch nicht, was ich da nehme. Ausserdem macht mein alter AC 30 mal wieder Bäuerchen - Ghostnotes  >:(

- die Lötleisten sind nicht vergessen - wir arbeiten daran ... - Kollege schaut mal
- vielleicht fällt noch ne Rundzange dabei ab  ;)
- Abbindegarn ist wieder vorrätig - eignet sich auch für die Tomaten im Garten  :-X

Gruß

Michael

PS: Ich hab ne ganze Rolle Silberdraht > 1mm im Keller stehen. Den wollten "die" doch tatsächlich auch entsorgen - weil er leicht oxidiert war ...  :o. Der eignet sich hervorragend für die Masseverbindungen über den Potis ...

Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Haditsche am 27.05.2006 10:57
Schöner Thread und sehr sauber machst du das!! Aber warum machst du das erst wenn ich schon fertig bin mit meinem? :police:

Die Tipps mit den ösen für die Abschirmung hätten mir auch helfen können :)

Was du zum Chassis schreibst kann ich bestätigen, bis auf dass das Brownsound Chassis sehr wohl Pulverbeschichtet ist. (meines zumindest)

wegen zu schmal..bei mir geht die Platine gerade so hin dass die Röhrensockel nicht verdeckt werden. Wenn die Platine schon eingebaut ist ist es allerdings wirklich schlecht beizukommen die Sockel zu verlöten, deswegen habe ich wie von Düsentrieb schon erwähnt erst die Sockel verlötet.

Gruß
Markus
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 27.05.2006 12:24
Moin, allerseits,

ja, ich wollte einfach mal alles zusammenfassen, was ich so über die Zeit zum Amp zusammengetragen und erfahren hab und außerdem wollen wir ja nicht, dass es nochmal einen 23-seitigen Fred mit Fragen gibt ;D. Okay, okay, das war nur ein Scherz :angel:. Wenn's mich wirklich nerven würde, tät ich doch gar nicht antworten, Markus :D.

Wenn ich Euch recht verstanden hab, ist das brownsound-Chassis tatsächlich schmäler, als das von Ted Weber (und vermutlich auch als das Original). Dann wundert mich nichts mehr. Mit Dirk's Turret-Board ist das dann ja noch ungünstiger, denn das ist ja noch etwas breiter. Ich hab mein Board jetzt etwas schmäler gemacht, was nicht ganz einfach war, da es auch etwas kürzer ist, als das originale. Das Hauptproblem sind die Abstände bei hochspannungsführenden Leitungen. Die sind bei allen Boards, die ich kenne, an ein paar Stellen zu eng. Aber dazu später im Fred, ich will Euch ja nicht die Spannung nehmen ;D.

Durch das schmalere Chassis wird's auch im Bereich der Netzteilplatine noch enger. Das ist besonders bei den von mir verwendeten Netz- und Standbyschaltern kritisch :(.

Falls das Chassis tatsächlich pulverbeschichtet ist, dann ist die Beschichtung schlichtweg saumäßig ausgeführt. Am Bild oben, mit den Oktalfassungen sieht man die Dellen ein bißchen, aber es gibt noch schlimmere Stellen. Außerdem ist die ganze Oberfläche wellig. Bei uns in der Firma setzen wir in den Produkten auch viele pulverbeschichteten weißen Teile ein. Das ist die Oberfläche absolut glatt. Deswegen meine Vermutung, es handelt sich eher um eine Lackierung.

Wenn jemand zu den Weber-Chassis noch was sagen kann, nur her damit. Das vervollständigt das Bild - sozusagen eine 100%ige Marktübersicht ;D.

Meine Loop kriegt auf jeden Fall einen True-Bypass (eine der wenigen Abweichungen vom Original ;)). Die Parallel-Variante von Dominik schau ich mir mal an.

@Michael: Ja, die Masseschiene an den Potis ist auch angelaufener Silberdraht ;)

@Olaf: Eile mit Weile ;)

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Grooverock am 27.05.2006 13:07
Wow, das ist ja eine supergeniale Arbeit...  :o
Ein Bisschen anders als meine Chaos-Freiverdrahtungs-Horror-Amps... Aber das sind auch eher Jugendsünden, auch wenn´s Funktionert!  ;D
Da kann man echt was lernen...
Was für ein Impedanzwahlschalter ist das denn?
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 27.05.2006 18:30
Hi Leute,

jetzt bitte nicht falsch verstehen :angel:. Das hier soll eine Schritt-für-Schritt-Bericht zum Aufbau ohne große Mods und Tweaks. werden. Im Moment läuft's aber eher in Richtung "Der "Ich baue mir einen ..." Thread, 2. Teil". Das bringt jetzt wenig, die Diskussion von dort hierher zu verlagern. Wenn's konkrete Fragen, Anmerkungen und Vorschläge zur Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt, einfach hier posten. Aber Fragen "wie mache ich was", oder zu Mods usw. stellt einfach in einem passenden Fred. Dort sind die einfach besser aufgehoben. Hier reißt es nur die Anleitung auseinander. Nicht böse sein  :).

Grüße und Danke für Euer Verständnis,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 28.05.2006 09:08
Moin Kim,

Was für ein Impedanzwahlschalter ist das denn?

Der ist von Weber (www.tedweber.com (http://www.tedweber.com)) und hat die Bestellnummer WSW-R2x3.

Hier gibt's mehr Info dazu:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=2935.msg25530#msg25530 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=2935.msg25530#msg25530)

Als eine der Problemzonen (ist ja eigentlich bei allen Amps so) bekommt der Drehschalter (genaugenommen die Lautsprecherausgangssektion) hier natürlich ein eigenes Kapitel ;D.

Gruß,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Der Schaltplan
Beitrag von: Joachim am 29.05.2006 12:21
Vom Vorbild kursieren einige Schaltpläne im Web. Der wohl älteste - sozusagen die Mutter aller Schaltpläne - ist der von The Blue Guitar (http://www.blueguitar.org), von dem es gleich mehrere Versionen gibt. Der Plan ist zwar über die Jahre besser geworden, hat aber mit Abstand die meisten Fehler. Außerdem ist er unvollständig und schlecht gezeichnet. Bei The Blue Guitar gibt es außerdem eine Text-Datei mit den gängigsten Mods.

Der verbreitetste Plan ist sicher der aus dem sloclone-Forum. Der Plan basiert wohl auf dem blueguitar-Plan und enthält keine offensichtlichen Fehler. Außerdem ist er bis auf die halbe Endstufe wohl vollständig doch auch eher unübersichtlich gezeichnet, vor allem im Bereich der Schalter. Hier wurden eher eine Art Bildchen anstatt Schaltzeichen verwendet. Außerdem sind im Plan Schaltzeichen nach US-Norm verwendet (wobei der Begriff US-Norm eigentlich ein Widerspruch in sich ist ;)) und die Röhren-Symbole sind mit viel zu dicken Linien gezeichnet. Gut am sloclone-Plan sind die umfangreichen Erläuterungen.

Als ich mit meinem Projekt begonnen habe, gab's den sloclone-Plan noch nicht. Aber selbst wenn, hätte ich wohl einen neuen Plan gezeichnet. Zum einen hilft mir das, die Schaltung genau kennenzulernen, zum anderen bin ich der Meinung ein schaltplan sollte Fragen beantworten und nicht aufwerfen ;D. Also habe ich basierend auf den blueguitar-Plänen versucht eine korrekten Plan zu zeichnen. Korrekt heißt in diesem Fall, fehlerfrei, lesbar und damit nachbausicher. Ob der Plan mit 100%ig mit dem Vorbild übereinstimmt kann ich nicht sagen, ich hatte bisher keine Gelegenheit, die Schaltung zu verifizieren. Aber wurscht, Haupsache, es klingt hinterher ;).

In meinem Plan sind ein paar Mods und Optimierungen eingezeichnet. Ein paar weitere werden noch folgen. Auch wird's später - wie beim sloclone-Plan - noch ausführliche Erläuterungen geben. Natürlich sind die obligatorischen 1Ohm-Widerstände zur Bias-Einstellung auch mit drin (das dürfte definitiv eine Abweichnung zum Original sein). Außerdem haben C34 und C35 Symmetrierwiderstände bekommen. Beim Gleichrichter habe ich Fast-Recovery-Dioden vorgesehen (UF5408 statt den üblichen 1N5408). Beim Trafo kommen noch Spannungsangaben und Farben dazu, aber das dauert noch etwas, bis ich meinen Netztrafo noch nicht vorliegen habe. Außerdem ist der Kanalumschalter des brownsound-Gehäuses noch nicht eingezeichnet.

Es gibt zwei Pläne - den Audio-Teil und das Netzteil. Während diese Schritt-für-Schritt-Anleitung entsteht, wird es sicher noch ein paar Ergänzungen geben.

Bei der Gelegenheit danke ich Dirk, D!RK (analogman), Günther (dessen Nick jetzt ein anderer ist) und allen anderen, die über die ersten Fassungen drübergeschaut haben und mir mit ihren Anmerkungen geholfen haben, den Plan zu korrigieren und zu verbessern. Und nicht zuletzt danke ich Olaf für seinen Mut ;D, seinen ersten Amp nach diesem Plan aufzubauen und mir so die - hoffentlich - letzten Fehler vor Augen zu halten.


Änderungshistorie

Version PSU:       V0.8 / 29.02.2008


Version Preamp: V0.7 / 16.10.2007


Version PSU:       V0.7 / 26.08.2007


Version Preamp: V0.5 / 08.10.2006


Version PSU:       V0.5 / 08.10.2006


Version Preamp: V0.4 / 20.08.2006

Version PSU:       V0.3 / 20.08.2006



Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Roese-san am 30.05.2006 21:07
Hallo zusammen,

Erst mal Kompliment für den Schaltplan.
Die etlichen Versionen die im Netz kursieren haben ja fast alle größere Fehler.

Zum Schaltplan hätte ich zwei Fragen:

Sind die 1nF über dem Gain Poti des Overdrive Kanal im Original SLO enthalten?
Ich habe einen Schaltplan wo er im "Warren Haynes Mod" weggelassen wird. Hat jemand schon mal in einem Clone probiert wie sich ohne Kondensator das geringere Gain bei höheren Frequenzen auswirkt?

Gruss Karsten
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 30.05.2006 21:29
Hallo, Karsten,

Zitat
Erst mal Kompliment für den Schaltplan.

Danke, das höre ich natürlich gerne.

Zitat
Sind die 1nF über dem Gain Poti des Overdrive Kanal im Original enthalten?

Ja, die sind auch im Original so drin. Im folgenden Bild des Originals aus dem sloclone-Forum sieht man den Kondensator - übrigens ein Keramik-Typ - ganz gut:

(http://sloclone.yesterdaysrevolt.com/images/121.jpg)

Zitat
Hat jemand schon mal in einem Clone probiert wie sich ohne Kondensator das geringere Gain bei höheren Frequenzen auswirkt?

Bei stark heruntergedrehtem Volume wirkt der Amp nicht mehr so ausgedünnt untenrum. Allerdings stellt sich ein umgekehrter Effekt ein. Der Gesamtsound kann - auch je nach Gitarre - für den einen oder anderen Geschmack etwas dumpf wirken. Ist halt Geschmackssache. Wenn man beides will, kann man das auch per Push-Pull-Poti schaltbar machen.

Grüße,
Joachim

P.S.: Zum "Warren Haynes-Mod" muß ich ich auch noch was los werden ;). Ich glaub das wird der nächste Beitrag ...
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: 1. kritischer Einschub: Der Warren-Haynes-Mod
Beitrag von: Joachim am 4.06.2006 10:14
So, wie angedroht, jetzt noch ein paar Sätze zum Aufreger des Woche ;). Jedermann der etwas auf sich hält und sich auskennt, spricht bei SLO vom Warren-Haynes-Mod. Aber was ist das eigentlich, ein Warren-Haynes-Mod? Lassen wir da doch erstmal Warren (Allman Brothers, Gov't Mule), den ich durchaus schätze, persönlich zu Wort kommen:

[...] einen Soldano SLO-100, der von Mike Soldano modifiziert wurde; er hat jetzt "mehr Bässe und tiefe Mitten bei niedrigem Preamp-Gain".

Na das klingt jedenfalls spektakulär: Vom Meister persönlich modifiziert. Aber eher handelt es sich dabei um geniales Marketing von Mike Soldano, um mit dem Rausknipsen eines Bright-Caps am OD-Volume gutes Geld zu verdienen. Denn mehr ist der "Warren-Haynes-Mod" nicht. Das ganze als "Mod" zu verkaufen, ist ja an sich schon eine recht kecke Übertreibung. Aber diesen auch noch nach einem berühmten Gitarristen zu benennen, der gerade mal zarte 45 Lenze zählt, ist dann ja schon ... na ja, lassen wir das. Jedenfalls wurden schon lange bevor Warren Haynes das Wort "Guitar" ausprechen konnte, oder gar eine solche zum ersten mal in die Hand genommen hat, Bright Caps rausgeknipst, um diese elenden Höhen wegzubekommen, die bei runtergedrehtem Volume den Sound so ausdünnen (Master-Volume-Regler waren damals noch Science Fiction ;)). Leo Fender hat in vielen seiner Amps den Warren's Mod sogar bereits schaltbar gemacht (Pull for Bright heißt das dort), als der zukünftige Namensgeber noch mit seinen Dreirad in bester Indianapolis-Manier um den Christbaum kreiste. Und in zehntausenden von Röhren-Amps ist der Warren-Haynes-Mod schon seit je her fester Bestandteil der Schaltung, da diese nie eine Bright-Cap gesehen haben. So, das mußte mal gesagt werden.

Grundsätzlich ist das übrigens eine recht sinnvolle Sache mit dem Warren-Hay... - äh, ich meine Bright-Cap rausknipsen. Auch wenn ich mich hier eher wohl für den weit weniger verbreiteten Holger-Diepold-Mod entscheiden werde. Denn der ist nicht nur deutlich origineller, mir gefällt er auch klanglich besser, als der Warren-Haynes-Mod (Mist, jetzt hab ich's doch geschrieben).

Ach ja: jetzt wollt ihr wissen, was der Holger-Diepold-Mod ist? Dann schaut mal hier: alles zum Holger-Diepold-Mod findet ihr im Mod-Fred (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3340.msg26313#msg26313).

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Grüße,
Joachim

P.S.: Beim nächsten Mal gibt's wieder was zum anfassen. Da reden wir über die Platine.
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: MichaelH am 4.06.2006 10:53
Moin Jungs,


 ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Hab die letzten Tage selten soooooo gegriiiiiinnnnssssssttttttttt   ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Cooool.


Gruß

M.

PS: Sorry Jo, jetzt musste ich deinen Fred missbrauchen .....  ;)
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Das Preamp-Board (Teil 1)
Beitrag von: Joachim am 4.06.2006 17:17
Nachdem ich eigentlich schonmal ein komplett bestücktes Preamp-Board hatte, war es leider - wegen des sehr schmalen brownsound-Gehäuses - notwendig, eine komplette Überarbeitung vorzunehmen. Während die ursprüngliche Platine 80mm breit war ist die überarbeitete nur noch 76mm breit. 4mm Unterschied klingt nach nicht viel, aber jetzt passt sie perfekt zwischen die Vor- und Endstufenröhren. Ein paar Vorteile hat die Überarbeitung jedoch auch. Ein Entflechtungsfehler, auf den mich mein Betatester Olaf ;) aufmerksam machte, ist jetzt korrigiert. Außerdem ist der C23 (100nF), der für den Depth-Mod in die Feedbackschleife eingefügt wird, bereits auf der Platine vorgesehen.

 
Meine ursprüngliche Platine orientierte sich an den Layouts von blueguitar.org, war aber eine Eigenentwicklung, da das blueguitar-Layout einige graviernde Fehler enthielt. Die mir bekannten SLO-Platinen halten auch die vorgeschriebenen Abstände für hohe Spannungen zwischen 301V und 500V nicht ein. Der Mindestabstand für diesen Spannungsbereich beträgt 2,5mm und wird auf meiner Platine an allen relevanten Stellen eingehalten. Trotzdem sind alle Leiterbahnen außer im Bereich der "Schaltmatrix" mindestens 2mm stark.

Schaut man sich die originale Platine aus dem SLO an, so erkennt man sofort die in Bögen verlegten Leiterbahnen. Das hat im Hinblick auf Übersprechen gewisse Vorteile, da keine paralleln Leiterbahnen vorhanden sind. Haupgrund für dieses Art des Layouts ist jedoch wohl, dass die Leiterbahnen und Lötaugen noch mit Klebebahnen und -Symbolen auf eine Rasterfolie von Hand aufgeklebt wurde. Diese Bögen machen natürlich weniger Arbeit, als 45°-Winkel. Auch auf meiner Platine haben ich parallele Leitungen soweit möglich vermieden. Die längsten parallelen Leiterbahnen sind im Signalbereich immer unter 20mm.

An einigen wenigen Stellen sitzen die Bauelemente noch etwas dicht (z.B. C18, C19, C23). Hier werde ich die Leiterplatte später nochmal etwas breiter machen, auch wenn ich keine negativen Auswirkungen auf den Klang durch die enge Plazierung erwarte. Aber es bestückt sich doch etwas leichter auf diese Art.

Hergestellt habe ich die Leiterplatte selbst im Ätzverfahren. Als Film wurde eine Laserausdruck auf gewöhnlichem Transparent-Zeichenpapier verwendet (z.B. Zanders T2000 RO). Das Papier wird mit der bedruckten Seite auf ein passend zugeschnittenes fotobeschichtetes Basismaterial gelegt, und idealerweise und Vakuum etwa 1,5min mit UV-Licht belichtet und anschließend entwickelt. Danach geht es für ein paar Minuten ins Ätzbad und nach dem Reinigen ist die Roh-Platine fertig. Dann werden mit Hartmetallbohrern die Löcher für die Bauteile gebohrt. Ich hab mir das Leben leicht gemacht und alles 1mm gebohrt, nur die Löcher für die Leitungsanschlüsse sind 1,3mm. Das reicht prima für Dirks 0,5mm2-Silikonleitungen. Die Bohrungen für die Befestigungsbolzen haben 3,2mm Durchmesser.

Nach dem Bohren und Reinigen wird noch die auf den Leiterbahnen verbliebene Fotoschicht mit Äthanol entfernt und die Platine mit Lötlack (z.B. SK 10 von Kontaktchemie) versehen. Da die Kanten der Leiterplatte durch das abscheren sehr rauh sind, habe ich diese abschließend noch mit 220er Schleifpapier geglättet und die Ecken etwas verrundet. Das war's, die Leiterplatte ist fertig.

So, das wars im ersten Teil zur Platine. Im zweiten Teil geht es um die Bauteileauswahl und Bestückung.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: bluesfreak am 4.06.2006 17:54
Servus Jochen,

sieht sehr sauber aus das ganze, wann startet die Massenproduktion? ;)
Bin gespannt wann der Mike auf diesen Fred aufmerksam wird und "unsere" Verbesserungen in sene Amps einfließen lässt  ;D

cu
Stefan  8)
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: steppenwolf am 5.06.2006 15:10
@Joachim:

Nur ne kurze Frage ;D
Wo hast du denn die Sicherungshalter her? Die die ich bis jetzt probiert habe sind alles zu klein für die Brownsound Bohrung?

Danke, Gruß,
Stefan
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Haditsche am 5.06.2006 16:09
eigentlich sollte ich ja hier nichts mehr reinschreiben 8) ;)
aber die ganz normalen 5x20mm dieser Bauform: guckst du zb bei ---- (http://www.----.de/inhalt.html?SID=14RAXCZ9S4AQ4AACQBd5Y17eb7acd7291e1c4a4e4b3b880762af4;ACTION=3;LASTACTION=2;SORT=artikel.artnr;GRUPPE=C49;GRUPPEA=C4;WG=0;ARTIKEL=PL%20125000;START=0;END=16;STATIC=0;FC=9;PROVID=0;TITEL=0)
passen perfekt ins brownsound chassis. Ich glaube die gibt es in jedem Eletronikladen...
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Das Preamp-Board (Teil 2)
Beitrag von: Joachim am 5.06.2006 17:16
So, nachdem nun die Platine fertig ist, ein paar Worte zur Bestückung.


Auswahl der Bauteile

Widerstände:

Bei den Widerständen habe ich 1W-Metallschicht-Typen mit 1% Toleranz gewählt. Nur für den 62 Ohm-Widestand R82 braucht es auf der Platine einen 2W-Typ. Da ich weit und breit keinen 62 Ohm-Widerstand fand, habe ich einen 47 Ohm- und einen 15 Ohm-Metalloxydschicht-Widerstand in Reihe geschaltet.

Kondensatoren:

Oft wird fälschlich angenommen, dass im SLO Orange Drops zum Einsatz kommen. Dafür ist wohl vor allem die orange Farbe der Philips-Kondensatoren verantwortlich. Diese sind aber mit einem Polyester-Dielektrikum aufgebaut, während Orange Drops ein Polypropylen-Dieelektrikum haben. In neueren Soldanos sieht man auch andere Kondensatoren mit braunem Körper.

Ich verwende wie im SLO Polyesterkondensatoren, allerdings Mallory 150, da die von Soldano verwendeten orangen Philips-Typen hier schwer (oder garnicht mehr?) zu bekommen sind. Außerdem haben die Mallorys durch die axialen Anschußdrähte den Vorteil, sie besser ans Layout anpassen zu können. Einzige Ausnahme sind die 1µF-Kondensatoren, das sind Folienkondensatoren von Roederstein, da ich keine Mallorys mit diesem Wert bekommen habe. Aber genauso tun es Polyester-Typen von IC oder Dirks günstige "Tubular Polyester Film Kondensatoren". Wima MKS gehen auch, aber da muß aber immer das Rastermaß genau stimmen.

Natürlich kann man auch Polypropylentypen nehmen, wenn einem die lieber sind. Die Unterschiede dürften für die meisten nicht allzu groß sein.

Ich will jetzt am Ende nicht die 101. Diskussion über den "Klang" von Kondensatoren anfangen, ich rate aber definitiv davon ab, 1µF-Elkos an der Stelle zu verwenden, da diese den Sound deutlich matschiger machen.

Statt den orginalen Keramikkondensatoren verwende ich Glimmerkondensatoren (Silver Micas).

Die beiden Hochspannungskondensatoren kommen von F&T, der 1000µF/16V ist Wald-und-Wiesen-Ware.

Sonstige Bauteile:

Etwas schwierig scheint die Beschaffung des Gleichrichters für die Schaltlogik zu sein. Hier gibt's viele Nachfragen. Ich verwenden die Bestell-Nr. 501212 von Conrad.


Vorgehensweise beim Bestücken

Beim Bestücken geht man von unten nach oben vor, d.h. erst die flachen Teile (Drahtbrücken), dann die Widerstände, der Gleichrichter, die Folienkondensatoren usw. Wie das aussehen kann seht ihr in der Animation. Da sieht man auch, dass ich Drahtbrücken am Anfang vergessen habe ;).

Wenn die Leiterplatte bestückt ist, nennt sie sich übrigens Baugruppe und nicht mehr Platine, Leiterplatte oder PCB. Und den alten Siemens-Hasen hier ist in diesem Zusammenhang sicher der Begriff "Flachbaugruppe" nicht unbekannt ;).


Befestigung der Baugruppe im Chassis

Zum Bohren der Befestigungslöcher im Chassis habe ich einen Ausdruck des Layouts an die gewünschte Stelle in das Chassis geklebt. Gekörnt wurde direkt in die Symbole der Befestigungsbohrungen. Gebohrt habe ich mit 3,2mm und von außen gesenkt, da ich hier keine auftragenden Schrauben verwenden wollte, zumal das im Bereich des AÜs Probleme gemacht hätte. Die Abstandsbolzen sind Kunststoffteile wie im Original und haben ein M3 Gewinde.

So, das war's für heute und ich fürchte auch für die nächsten paar Tage. Ich habe viel zu tun. Im Moment warte ich auch auf den Trafo, aber sobald der in den nächsten 1-2 Wochen da ist, sollte es ein richtiges Stück geben.

Das Layout werde ich hier zu gegebener Zeit veröffentlichen, sobald ich das Layout im Amp getestet habe. Ich will nicht noch ein fehlerhaftes SLO-Layout in die Welt setzen. Davon gibt's schon genug im Web.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt: Das Preamp-Board (Teil 2)
Beitrag von: sky_pilot am 6.06.2006 00:53
da die von Soldano verwendeten orangen Philips-Typen hier schwer zu bekommen sind.
Kann es sein dass die "orangen Philips-Typen" inzwischen auch in USA
schwer zu beschaffen sind?
Neuerdings tauchen auch braune Folienkondensatoren (Hersteller?) in
Soldano-Amps (hier: Hot Rod 50+) auf.

Gruß
sky_pilot
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt: Verdrahtung der Endröhren
Beitrag von: Joachim am 17.06.2006 14:50
Zur Zeit geht es etwas langsam voran, ich habe gerade beruflich viel zu tun, doch irgendwoher muß die Kohle für die Amps ja auch kommen ;).

So, jetzt geht es also nach einer kleinen schöpferischen Pause weiter mit der Verdrahtung der Endröhrung. Die ist bekanntlicherweise beim SLO als Querverdrahtung mit starren Drähten augeführt. Besonders ungewöhnlich ist dabei, das auch die Heizung als Querverdrahtung ausgeführt ist. Das bedeutet, das die beiden Leiter der Heizungs-Stromversorgung nicht verdrillt sind, sondern mit parallel verlegten Drähten realisiert sind. Inwieweit sich das auf den Nebengeräuschslevel auswirkt, wird sich noch zeigen müssen, aber ich gehe davon aus, dass diese Art der Verdrahtung der Heizung keine unerwünschten Nebenwirkungen hat. Die Leitungen im SLO liegen ja an den Röhren exakt parallel und haben somit ebenfalls eine gewisse "Abschirmwirklung".

Vorbereitung

Was man an Material braucht und mit welchem Werkzeug man bewaffnet sein sollte, seht ihr unten. Da wäre zunächst mal Kupferdraht, am besten versilbert, das lötet sich besser. Außerdem braucht man Isolierschlauch, da die Leitungen an der Fassung recht eng beieinander liegen. Ich habe gelben Gewebeschlauch verwendet, der lässt sich gut verarbeiten. An Werkzeug braucht es einen Seitenschneider sowie eine Flach- und eine Rundzange (zum biegen der Lötösen). Später ist auch ein Lötkolben recht hilfreich ;D.

Um die Drähte gerade zu bekommen, spannt ihr den Draht einseitig in einen Schraubstock ein und zieht an der anderen Seite mit einer kräftigen Kombizange. Sobald ihr spürt, dass sich der Draht ein wenig dehnt, seid ihr auch schon fertig. Wer keinen Schraubstock hat, kann den Draht auch zwischen zwei Zangen gerade ziehen.

Im Bereich der Endröhrenverdrahtung gibt es neben den Oktalfassung und den Drähten noch mehrere Komponenten, die es zu berücksichtigen gilt:


Aufbau

Zunächst habe ich ein paar der vorgesehenen Querverdrahtungen lose durch die Kontakte der Fassungen gesteckt. Auf diese Weise kann man ganz gut sehen, wie man die Kontakte zurechtbiegen muß, damit für die Leitungen ausreichend Platz zur Verfügung steht. Wie das am Ende genau ausschaut, seht ihr unten auf den Bildern.

Dann muß man sich entscheiden, wo man die Lötleiste plaziert, am besten mal einen Widerstand hinhalten um den optimalen Abstand zur 1. Fassung zu ermitteln.

Angefangen habe ich mit der Masseschiene. Die hat bei mir einen Durchmesser von 1mm und wird blank ohne Isolierung verlegt. Später werden darauf noch die 1Ohm Widerstände masseseitig aufgelegt. Die Masseschiene habe ich auch gleich durch die Massekontakte der Lautsprecherbuchsen gezogen. Das ist ein bißchen Fummelei, sieht aber besser aus. Am anderen Ende lasst den Draht gute 10 cm überstehen, da kommt dann später der Massesternpunkt am Chassis hin.

Danach werden die anderen Leitungen durch die Sockel gefädelt. Diese haben einen Durchmesser von 0,5mm und sind zwischen den Kontakten mit Isolierschlauch isoliert. Laßt ein bißchen Platz zum Kontakt, sonst wird's schwer mit dem anlöten. Die beiden Anschlüsse für den Übertrager (Pin 3) bekommen eine kleine Lötöse für die Übertragerkabel. Achtung die Leitungen an Pin 3 sind nicht komplett durchverdrahtet: hier sind jeweils die Kontakte von V6 und V7 sowie V8 und V9 verbunden. Zwischen V7 und V8 ist keine Verbindung. Aber das sieht man ja auch im Schaltplan ;D.

Anschließend habe ich die Meßwiderstände zwischen Pin 8 und Masse angelötet. Dann wurden die Schirmgitterwiderstände zwischen Pin 4 und 6 angelötet. Pin 6 ist an den Endröhren unbelegt und als Stützpunkt an der Fassung durchverdrahtet, um die Versorgungsspannung an die Schirmgitterwiderstände zu führen. Zuletzt werden die Gridstopper senkrecht an Pin 5 angelötet. Der obere Anschlußdraht des Gridstoppers wird zur Lötöse gebogen.

Zuletzt kommt ein Schrumpfschlauch über Pin 5 und den Gridstopper, so dass auch hier nicht zum Kurzschluß mit Nachbarleitungen kommen kann.

So, das war's für heute. Viel Spaß beim fädeln ;)

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: jacob am 18.06.2006 07:22
Hi Joachim,

sieht ja echt super aus, Kompliment! Geduld und Sorgfalt beim Aufbau machen sich da halt doch sichtlich bezahlt.

Woher hast Du denn den schönen Impedanz-Drehschalter bekommen?

Gruß

jacob
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: jacob am 18.06.2006 09:13
Hi Joachim,

noch eine Frage: hast Du zur Isolation der Fassungsverdrahtung Schrumpfschlauch oder Silikonschlauch verwendet?

Gruß

jacob
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 18.06.2006 09:33
Hi Jacob,

die Antwort zum Drehschalter gibt's hier:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3292.msg26001#msg26001

Zitat
hast Du zur Isolation der Fassungsverdrahtung Schrumpfschlauch oder Silikonschlauch verwendet?

Weder, noch ;). Die Isolation ist Gewebeschlauch. Innen ist eine Art hitzeunempfindliches Gewebe und außen eine Kunststoffisolierung. Ich hab das oben noch mit aufgenommen. Das Zeug hab ich aus der Firma, fragt mich nicht, wo man sowas kaufen kann. Ideal wäre meiner Meinung nach aber Silikonschlauch, den sollte man problemlos im Fachhandel kriegen. Schrumpfschlauch halte ich nicht für empfehlenswert.

Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: jacob am 18.06.2006 10:14
Hi Joachim,

danke für die schnelle Antwort! Schade, dass diese Schalter nicht im Lieferprogramm hat, wäre Portomäßig halt günstiger, als in den USA zu bestellen.
Und für die Alpha-Drehschaltern im TT- shop sind ja leider keine Daten angegeben. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass die nicht für hohe Ströme geeignet sein werden.

Gruß
& einen schönen Sonntag noch!

jacob
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 18.06.2006 12:21
Hi Jacob,

Zitat
Und für die Alpha-Drehschaltern im TT- shop sind ja leider keine Daten angegeben

Doch, beim SW-20 ist ein Datenblatt angegeben:

http://www.tubetown.de/ttstore/media/products/0632052001145523530.pdf

0,3A bei 125VAC ist allerdings nicht vertrauenserweckend...

Ich hätte auch an Dich eine Bitte, dass wir die Diskussion aus dem schritt-für-schritt-Thread rauslassen. Ich habe jetzt einen Thread für Fragen zum Schritt-für-Schritt-Thread (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0) aufgemacht. Dort können wir dann ausführlich diskutieren.

Vielleicht könnten wir dann alle die letzten Posting rauslöschen und dort weiterdiskutieren :angel:.

Danke und Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: 2. kritischer Einschub: Sicherheit - VDE & Co.
Beitrag von: Joachim am 18.06.2006 17:11
Hinweis: Diese Ausführungen sind nur einige praktische Anwendungshinweise und ersetzen keine DIN-Norm. Angegebene Werte sind ungefähre Werte und dienen nur als Beispiel. Im Zweifelsfall ist immer DIN/VDE 0100 zu Rate zu ziehen!

Da es nun bald daran geht, die Netzspannungs- und Netzteilverdrahtung aufzubauen, wird es Zeit, sich ein paar Gedanken um das Thema Sicherheit zu machen. Der SLO kommt ja aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und dort wird die Sicherheit bei elektrischen Geräten nicht ganz so hoch eingeordnet, wie das bei uns der Fall ist. In den USA setzt man nicht auf Prävention, sondern verlässt sich auf ein Produkthaftungsrecht mit millionenschweren Schadenersatzklagen, das erst dann aktiv wird, wenn der Schadensfall bereits eingetreten ist. Generationen von Rechtsanwälten sichern sich damit ein erkleckliches Auskommen.

An ein paar Stellen kann man den SLO in Punkto Sicherheit ohne großen Mehraufwand verbessern. Schauen wir uns also die neuralgischen Punkte an:

Netzeingangsbuchse, Netzschalter und Netzsicherung

Der Netzeingang ist eine gewöhnliche Kaltgerätebuchse. Eine der Netzeingangsleitungen wird über die Netzsicherung, die andere direkt auf einen einpoligen Netzschalter geführt. Hier setzt gleich der erste Verbesserungsvorschlag ein:


Leider erlaubt der enge Aufbau im Bereich der Netzteilplatine keinen Einsatz einer zweipolig abgesicherten Netzbuchse. Das wäre ideal, da hier die Sicherung direkt in der Buchse sitzt und so kein unabgesichertes Stück Leitung Richtung Sicherung geführt werden muß. Will man dem Gehäuse keine zusätzliche Bohrung hinzufügen, bleibt es bei einer Sicherung. Nachteil: Je nachdem, wie der Stecker in der Steckdose ist die Phase nur indirekt abgesichert.

Schutzleiterverbindung zum Gehäuse

Im SLO ist der Schutzleiter am Massesternpunkt angelötet. Meines Erachten ist das nicht zulässig, deswegen muß man den


Bei Servicetätigkeiten am Massestern bleibt so der Schutzkontakt unbeeinflußt.

Schutzleiterverbindung berührbarer elektrisch leitender Teile

Alle berührbaren elektrisch leitenden Teile müssen Schutzleiterkontakt haben. Das ist besonders wichtig, da beim SLO durch das vollständig lackierte bzw. pulverbeschichtete Chassis eine Verbindung nicht garantiert ist. Man sollte also


Standbyschalter

Der Standbyschalter sitzt im SLO im Gleichspannungszweig der Hochspannung nach dem ersten Elko. Dadurch bleibt dieser im Standbyzustand geladen, was zu sehr langen Entladezeiten führt und durchaus zu kritischen Situationen bei Servicetätigkeiten führen kann. Außerdem ist der verwendete Carlingschalter nicht zum Schalten von so hohen Gleichspannungen zugelassen. Deswegen sollte man den


Mehr fällt mir hierzu im Moment nicht ein, für die Vollständigkeit der Maßnahmen übernehme ich also keine Garantie. wer sich über das Thema Sicherheit informieren möchte, tut dies am besten ersteinmal über das Board Tech Talk Sicherheit (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?board=55.0). Dort gibt es auch jed Menge weiterführende Links. Die Lektüre von Peters hervorragender Dokumentation Geräte der Schutzklasse I (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=1675.0) ist ohnehin Pflicht, bevor man sich an den Aufbau eines solchen Gerätes macht.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt: Ausgangsübertrager, Transformator, Drossel
Beitrag von: Joachim am 3.07.2006 20:29
Hallo, allerseits,

die letzten zwei Wochen war es im Thread ein wenig ruhig, aber das heißt nicht, dass es nicht weitergegangen ist. Mit dem Netztrafo ist - ebenfals vor etwa  zwei Wochen - das letzte wichtige Bauteil angekommen. Danke schonmal an der Stelle an Bernd (Toto) für das Organisieren des Trafos. Dazu später mehr. Und jetzt zum eigentlichen Thema, nämlich dem, was einen Röhren-Amp wirklich schwer macht, ...

Die Original-Bauteile

Das "Eisen" im SLO kommt von der Firma DeYoung Mfg., Inc. (DMI) aus Kirkland, WA in den USA. Auf der Website www.deyoungmfg.com (http://www.deyoungmfg.com) findet man allerdings nur spärliche Informationen zur Transformatorenproduktion. Der entspechende Teil der Website befindet sich seit mindestens einem Jahr "under construction".

Hier eine Auflistung der Originalteile mit einer Spezifikation, sofern vorhanden:

Ausgangsübertrager - DMI 500-3430

Manche sagen Marshall-ähnlich, andere sprechen von extrem linearem Frequenzganz bis weit über 20kHz. Also wenig verwertbares, eher widersprüchlich. Meine Meinung dazu findet ihr weiter unten.


Netztransformator - DMI 500-3429

Geschätzte Angaben, sollten etwa passen, jedoch keine gesicherten Daten



Choke - DMI 500-3472

Die Drossel für die Filterung der B+-Hochspannung hat laut Firebottle/Ampage-Forum folgende Daten:



Soviel zu den Originalteilen, diese dürften jedoch auf dem freien Markt nicht ohne weiteres erhältlich sein.


Alternative Bauteile

Ausgangsübertrager - New Sensor MOP 100

Ich verwende einen 100W-Ausgangsübertrager mit der Bezeichnung MOP 100 von New Sensor. In verschiedenen englischsprachigen Foren wird dieser desöfteren als  "closest replacement" empfohlen. Der MOP-100 ist eigentlich eine Austauschteil für 100W Marshalls der JMP-Serie. Meiner Meinung nach ist es nicht unwahrscheinlich, dass Soldano in die gleiche Richtung ging. Ich habe bisher erst einen SLO-100 gehört (und auch das nur kurz ;)), aber dessen Sound hatte eher eine Marshall-ähnliche Charakteristik. Das deckt sich mit den Aussagen z.B. in firebottle und ähnlichen Foren. Jedenfalls klingt der SLO meiner Meinung nach nicht nach einem Dual Rectifier, der im Grunde eine nahezu identische Schaltung hat. Der Rectifier hat aber tatsächlich einen ganz anderen Grundsound, was ich auf die bei diesem Amp verwendeten Ausgangsübertrager mit sehr linearem Frequenzgang zurückführe (und natürlich auch auf Mesa's Röhrenwahl). Nur Hypothesen, aber ich denke so falsch liege ich damit nicht. Ansonsten kann natürlich jeder nach eigenem Geschmack etwas anderes ausprobieren.

Der MOP-100 hat laut Hersteller einen RAA von 1900 Ohm und einen Frequenzganz von 55Hz-20kHz (wie auch immer der aussehen mag ;)).


Netztrafo - Roller & Fischer Typ E 400 S

Ich verwende einen Trafo, den Toto bei einem deutschen Trafohersteller in Auftrag gegeben hat. Der Trafo ist mit 400VA satt dimensioniert für einen 100W-Amp. Zumindest stromtechnisch dürfte der Amp also keine Probleme bei der Inbetriebnahme machen ;D.


Leider gibt es für dem EI120-Kern keine Abdeckbleche, deswegen die offene Bauweise. Für mich aber auch nicht wirklich eine Problem, eher ein nebensächlicher Schönheitsfehler.

Bei Interesse findet ihr im Thread "Jemand an SLO-Trafos interessiert?" (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=2745.0) näheres.

Edit und Achtung: Der Roller & Fischer-Trafo liefert auf der Heizspannungswicklung eine Spannung von 7,5V unter Volllast! Das ist natürlich viel zu hoch und macht einen Vorwiderstand in der Heizleitung notwendig. Außerdem brummt er mechanisch. Deswegen werde ich den Trafo gegen einen SLO-Netztrafo von Shinrock austauschen.


Choke - Hammond 193H

Als Drossel verwende ich den relativ preisgünstigen Typ 193H von Hammond mit folgenden Daten:


Von der Bauhöhe her passt die 193H nicht in das Chassis hinein (wo sie sich im original befindet), sondern muß auf die eher übliche Art von außen montiert werden. Platz ist jedoch genug da und eine stärkere Beeinflussung durch magnetische Felder ist auch nicht zu befürchten.

Soviel also zu den Eisenteilen, in der nächsten Folge wird wieder richtig gebaut :D.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt: Der Urlaub
Beitrag von: Joachim am 12.07.2006 00:00
Hallo, Leute,

so, der Amp ist schon ein schönes Stück weiter, als man es hier sieht, aber die letzten zwei Wochen hat mir ein wenig die Zeit gefehlt, um alles hier in gewohnte Weise zu dokumentieren. Und für die nächsten drei Wochen bleibt es sicher eher ruhig, denn da bin ich im Urlaub. Danach geht, in gewohnter Weise weiter.

Und, wie üblich, der Hinweis: Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: AÜ, Lautsprecher- und Slave-Ausgang
Beitrag von: Joachim am 7.08.2006 01:13
Hallo, miteinander,

für die von Euch, die es gar nicht abwarten können ;), gibt's jetzt ein kleines Update, in dem die Verdrahtung des AÜs und der Laustprecherausgänge beschrieben ist.

Im Grunde sagen die Bilder alles aus, deshalb - und auch wegen der fortgeschrittenen Stunde - nur ein paar kurze Hinweise, was es zu beachten gilt. Später werde ich noch ein paar ausführlichere Anmerkungen ergänzen.

Der Ausgangsübertrager

Der Ausgangsübertrager wird primärseitig auf die übliche Weise, an die 100W-Endstufe angeschlossen. Die roten und braunen Leitungen werden dabei durch die parallele Endstufenverdrahrung geführt und mit den jeweiligen Anoden verbunden.

Auch der Mittelabgriff (weiße Leitung) des AÜs wird durch die Endstufenverdrahtung zur ungefilterten Hochspannung (Plates) geführt, die an der HT-Sichererung F3 abgegriffen wird.

In der Schaltung aus dem sloclone-Forum, sitzt die Sicherung nach der Versorgung des Mittelabgriffs (und hat deswegen auch nur einnen Nennwert von T500mA), was aber nicht wirklich sinnvoll ist. Schließlich soll die HT-Sicherung ja die Endstufe absichern, das tut sie aber an dieser Stelle nur noch sehr eingeschränkt.

Die - beim MOP 100 - weiße Leitung des Mittelabgriffs muß in der Regel verlängert werden. Die Verlängerung sollte vor der Endstufenverdrahtung erfolgen (auf keinen Fall innerhalb der Endstufensockel) und die Verbindung mit Schrumpfschlauch gut isoliert werden (die Spannung auf dieser Leitung beträgt fast 500V).

Die sekundären Ausgängsleitungen des AÜs und auch eine Teilstrecke der Primärzuleitungen werden verdrillt.

Laustprecherausgänge

Die Lautsprecherausgänge werden über die Querverdrahtung der Endstufe auf Masse gelegt. Über einen Drehschalter können die 4, 8 und 16Ohm-Abgriffe des AÜs je nach Boxenimpedanz auf die beiden parallel verdrahteten Buchsen geschaltet werden. An der 4Ohm-Leitung am Drehschalter wird auch das Signal für die Rückkopplung angegriffen und später unter der Preamp-Platine nach links geführt (grüne Leitung).

Der Impedanzwahlschalter ist von Ted Weber (www.tedweber.com (http://www.tedweber.com)) und hat die Bestellnummer WSW-R2x3. Das Thema Drehschalter haben wir im Der "Ich baue mir einen SLO" Thread (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=2935.msg25522#msg25522) schonmal ausführlich diskutiert.

Nachtrag: Der Drehschalter hat sich als weniger zuverlässig herausgestellt, als es sein Aussehen vermuten lässt Während der Inbetriebnahme stellte sich heraus, dass der 16Ohm-Kontakt nicht mehr schaltete. Zwar war eine Reparatur möglich, aber es hat den Anschein, als würde Ted Weber hier Ausschußware verkaufen. Also mein Tipp: Den Weber-Schalter nicht verwenden!

Slave-Ausgang

Nach langem Überlegen habe ich beschlossen, den Slave-Ausgang so zu belegen, wie es auch am Chassis beschriftet ist. Für die ursprünglich geplante Auftrennung zwischen Pre- und Poweamp wären aus meiner Sicht zu lange Leitungen notwendig gewesen. Über Sinn und Unsinn eines Slave-Out kann man streiten (oder auch nicht ;)), aber die Bohrungen mußten ja irgendwie geschlossen werden, wo sie doch schon da sind. So stellen der Alpha-Poti und die Switchcraft-Buchse eine Art noble Blindblende dar ;D.

Der Slaveout wird über eine 6,8 KOhm-Widerstand ebenfalls am 4 Ohm-Anschluß des Drehschalters abgegriffen. Die Masse der Slave-Out-Buchse (dünnes braunes Kabel) wird mit der Masse der Lautsprecherbuchsen verbunden.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Netzverdrahtung, Standby und Massestern
Beitrag von: Joachim am 9.08.2006 00:39
Hallo, Leute,

ich wollte Euch ja eigentlich zappeln lassen, bis der 2000ste Zugriff auf den Thread erfolgt ist, aber ich will mal nicht zu genau nachzählen, es soll ja vorangehen :devil:.

Heute geht es um die Verdrahtung der Netzversorgung von der Eingangsbuchse über den Trafo bis hin zur Kontrolleuchte. Außerdem ist die Verdrahtung des Standbyschalters und des Massesterns gezeigt.

Allgemeines

Durch die großen APEM-Schalter geht es im Bereich der Netzteils (später sitzt dort ja die PSU-Platine mit ihren 6 stehenden Elkos) recht eng zu. Aus diesem Grund sind die Netzbuchse und die beiden Schalter so angeschlossen, dass die Kabel in Richtung Schaltergehäuse weggeführt werden. Auf den ersten Bild rechts unten kann man sehen, wie die Leitungen am Schalter verlegt sind, auf dem zweiten Bild links ist sehr gut zu erkennen, wie die Leitungen in Richtung Schalter weggeführt werden.

Generel sind alle Wechselspannungsleitungen im Umfeld der PSU paarweise verdrillt, um Brummeinstreuungen zu minimieren.

Netzverdrahtung

Die Netzeingangspannung wird von der Netzbuchse (einpolig über eine T3A-Sicherung abgesichert) zum Netzschalter geführt. Dieser schaltet die Netzspannung allpolig ein und aus. Vom Netzschalter geht es weiter zum 230V-Primär-Anschluß des Trafos.

Die Trafoleitungen sind bedingt durch die Bauart des Trafos über vier Kabeldurchführungen ins Gehäuse geführt. An der Lüsterklemme sind die beiden 115V-Primär-Wicklungen zur 230V-Wicklung verbunden. Ebenso wird der Mittelabgriff der Heizung auf der Klemme als Stützpunkt "abgelegt" (ie Symmetrierung erfolgt beim SLO über 2x100Ohm).

Die Heizwicklung wírd ebenfalls über die Klemme weiterverteilt auf Endröhren (und von dort weiter auf die Vorstufenröhren) und zur Lampe für die Betriebsanzeige.

Standbyschalter und Hochspannungsgenerierung

Der Standbyschalter schaltet nach Marshall-Art die Hochspannung AC-seitig zweipolig ein und aus. Dazu wird die Hochspannung vom Trafo auf den Schalter geführt und nach den Schaltkontakten weiter auf den Gleichrichter der PSU geführt.

Wie bereits weiter oben erwähnt, erfolgt die Absicherung der Hochspannung (F3) bevor die Spannung "Plates" auf den Mittelabgriff des AÜs geführt wird.

Massestern

Die Sternmasse wird an der Verlängerung des Massedrahtes von den Endstufen aufgelegt. Dazu werden die abisolierten Litzen der jeweiligen Leitungen um diesen Draht gewickelt und angelötet.

In meinem SLO sind das:


Weiter optionale Kandidaten für den Massestern wären:


Später wird dann dieser ganze Bereich der Verdrahtung weitgehend von der PSU-Platine verdeckt.

So, das war's für heute. Ich hoffe, auch dieser eher langweilige Teil über die Netzversorgung hat Euch interessiert, aber ganz ohne die wird der SLO halt nunmal keinen Mucks machen ;D.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Andy am 15.08.2006 19:43
Au mann, dass sieht ja richtig gut aus! Willst Du Dich bei Larry bewerben?

Gruß

Andy
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Rockopa58 am 16.08.2006 23:16
Hallo Joachim,

nur kurz hier, Kontaktscheiben mit selbstsichernden Muttern, da lacht mein Herz :D Keine Zeit für so schöne Sachen, da blutet mein Herz  :'(
Ober-super-Doku !!!

Gruß
Peter
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt: Schaltpläne aktualisiert (20.08.2006)
Beitrag von: Joachim am 20.08.2006 19:11
Hallo, allerseits,

es gibt neue Versionen der Schaltpläne im Schaltplan-Posting (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3292.msg26052#msg26052)

Aktueller Stand

Version Preamp: V0.4 / 20.08.2006


Version PSU:       V0.3 / 20.08.2006


Nochmal die Bitte an dieser Stelle, eure Fragen und Anmerkungen im entsprechenden Thread zu posten, da hier eine Diskussion das Thema zu sehr auseinander reißt. Danke :)

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt - Einbau des Netzteils
Beitrag von: Joachim am 22.08.2006 22:32
Hallo, allerseits,

sorry, dass es zur Zeit so langsam im Thread vorangeht, aber ich bin im Moment etwas knapp an Zeit. Da müssen hat solche "Luxus"-Freizeitbeschäftigungen wir der Schritt-für-Schritt-Thread hintenanstehen.

Heute geht's um die Netzteilplatine, auch PSU (Power Supply Unit) genannt. Auf meiner PSU habe ich radiale Becherelkos im Gegensatz zur Piggy-Back-Bestückung mit axialen Elkos im originalen SLO verwendet.

Auf dem ersten Foto der Unterseite der Platine gibt es zwei Korrekturen, dort sind eine Drahtbrücke und zwei Widerstände bestückt. Die Drahtbrücke ist die Korrektur eines Entflechtungsfehlers in dieser Version des Layouts (in den von Dirk angebotenen Platinen ist dieser korrigiert). Die Widerstände sind R65 und R66, die die Spannung über C34/C35 symmetrieren. Auf den Platinen, die Dirk anbietet, sind diese Wiederstände bereits im Layout vorgesehen. Im Original-SLO sind diese Widerstände nicht vorgesehen, ihre Einsatz ist jedoch sinnvoll und meiner Meinung nach sogar notwendig.

Bitte beachtet auch den, dass auf den Aufnahmen unten die beiden Elkos im Bias-Netzteil (C40 und C41) verpolt sind! Da die Biasspannung negativ ist, muss natürlich der positive Pol der Elkos an Masse.

Die Drahtbrücke im Bias-Netzteil ist mittlerweile durch einen 1k-Widerstand ersetzt (R72) um die korrekte Biaseinstellung zu ermöglichen.

Die Bilder in den unteren zwei Reihen zeigen die PSU im eingebauten Zustand. Um beim Netztschalter und Standbyschalter mehr Platz zu haben habe ich die PSU ein Stück unter der Chassiskante mit den Käfigmuttern montert. Aus heutiger Sicht würde ich das nicht mehr machen, da die Platine ohne den Überhang an den Elkos leichter zu montieren ist.

Die externen Anschlüsse an die PSU werden an Turrets angelötet. Bitte denkt hier unbedingt daran die Turrets auf der Unterseite zu mit dem entsprechenden Werkzeug aus Dirks Shop zu befestigen. Ich habe das leider nicht gemacht, wodurch sich beim Anlöten einzelne Turrets komplett aus den Lötaugen gelöst haben.

Auf dem großen Chassisbild seht ihr auch den Teil der Leitungsverlegung der später unter dem Preampboard verdeckt sein wird.

Sonst gibt es zum Netzteil recht wenig zu sagen. Falls Fragen sind, ihr wisst ja wo die gestellt werden ;D.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt - Einbau der Preampplatine (1)
Beitrag von: Joachim am 26.08.2006 09:45
Moin, allerseits,

Nachdem nun schon ziemlich viele Arbeiten erledigt sind, steht ein großer Schritt an, der Einbau des Preampboards. Das ist eigentlich kein reines Preampboard, denn es hat einige andere Funktionen, aber da es nun meist so genannt wird, halte ich mich an diese Terminologie. Zum Einbau des Preampboards ist einiges an Vorabeiten notwendig, denn mit reinschrauben und anlöten und ein paar Strippen anlöten alleine ist es nicht getan. Und deswegen werde ich Euch heute auch mit noch mehr Text als sonst quälen müssen :devil:.

Die Vorbereitung

Die Preampplatine sollte ja nun schon seit einiger Zeit bestückt bei Euch in der Schublade herumliegen. Bevor wir loslegen, prüft nochmal die Bestückung der Platine (das nennt der Profi Sichtkontrolle ;)):


Okay. Wenn ihr die Sichtkontrolle erfolgreich hinter Euch gebracht habt, schaut trotzdem noch ein letztes mal drüber. Denn bald ist die Platine nicht nur auf 6 Abstandbolzen montiert, sondern auch über 42 Kontaktstellen verkabelt. Und das ist eine Schweinearbeit, wenn die wieder raus muß ;D.

Gut, das wäre also geschafft. Die Platine wird jetzt auf die Abstandbolzen im Amp gesetzt, aber noch nicht festgeschraubt. Dann fangt an, die Leitungen auf die Röhrenfassungen passend abzulängen. So kurz wie möglich, aber auch so lang, dass sie nach dem einlöten nicht gespannt sind. Am besten werden die Leitungen gleich auf beiden Seiten abisoliert und einseitig auf der Platine angelötet. So geht es Schritt für Schritt weiter, bis alle Leitungen zu den Röhrenfassungen an der Platine angelötet sind.

Kurzer Einschub: Leitungen und Farben
Soldano verwendet im SLO wohl Teflonkabel. Das ist hitzebeständig, allerdings etwas steif und man braucht spezielle Abisolierzangen, um das Teflon sauber abzuisolieren. Ich verwende stattdessen Silikonkabel, das ebenfalls hitzebeständig, aber wesentlich flexibler ist.

Die Leitungen im SLO sind in der Regel einfarbig (ich kenne weiß oder blau), was ein sehr ästhetisches Bild abgibt. Ich persönlich mag es lieber, an der Farbe zu erkennen um was für eine Leitung es sich handelt (das hab ich vom alten Jim Marshall gelernt ;)). Deswegen verwende ich lieber einen Farbcode, auch wenn es dann etwas bunter wird:


Das ist nicht immer 100%ig exakt einzuhalten, zumal einige Farben durch die Trafoleitungen vorgegeben sind, aber es erleichtert doch die Arbeit beim debuggen.

... und jetzt weiter im Text.

Als nächstes werden die Leitungen zu den Potis an der Platine angelötet. Diese längen wir aber nicht exakt ab, sondern lassen uns etwas Überlänge als Reserve, dass diese nacher schön gebündelt zu den Potis geführt werden können.

Nun müssen noch die Zuleitungen an die Gridstopper der Endröhren vorzubereiten. Lasst die auch erstmal etwas länger. Falls ihr Rückkoplungsprobleme durch einen falsch herum angeschlossenen Übertrager habt, könnt ihr das hier einfach durch vertauschen der Anschlüsse fixen. Die Übertragerleitungen sind ja schon unterschiedlich abgelängt, da lässt sich nichts mehr tauschen. Später sollten die dann natürlich auf die richtige Länge gebracht werden.

Im nächsten Schritt, werden die beiden abgeschirmten Kabel (zum Send der FX-Loop und an Pin7 von V3) angelötet. Die Masse des FX-Kabels wird von oben an der Masseseite von R24 angelötet. Das "heiße" Ende wird am entsprechenden Lötauge "FX send" angelötet. Beim Kabel an V3/7 habe ich ein Loch in die Platine gebohrt, durch das die Abschirmung des Kabels passt. Das Kabel wird samt Abschirmung durch das Loch gesteckt. Die Abschirmung wird auf der Unterseite der Platine an die Masse geführt und das "heiße" Ende ebenfalls von unten an das Lötauge mit der Bezeichnung "V3b-7g" angelötet.

Als letztes wird das verdrilltes Kabel zum Anschluß der Fußschalterbuchse angeschlossen. Dieses Kabel wird mit dem geschirmten Kabel zum "FX send" mit ein paar Kabelbildern verbunden und zwischen den Elkos C37/C38 zum Platinenrand geführt. Lasst Euch auch hier etwas Längenreserve bei den Leitungen.

Jetzt sollte die Platine etwa, wie unten auf dem Bild, eine "Frisur" haben ;D.

Die Zuleitungen für Masse, Biasspannung, B2, sowie die 6,3VAC für die Biasspannung werden über Turrets angeschlossen. Wer einen Depth-Regler verwendet, kann sich den Turret für den Pin FB Loop [4 Ohms] sparen. Wer auf den Depth-Regler verzichtet, schließt die Gegenkopplungsleitung genau an diesem Turret an.

Montage und Anschluss

Jetzt wird die Preamp-Platine auf den Abstandbolzen endgültig festgeschraubt. Ich verwende hier übrigens 15mm lange Kunsttoffbolzen. Ihr beginnt von links nach rechts mit der Verdrahtung der Fassungen der Vorstufenröhren. Die Verwendung von Schrumpfschläuchen an diesen Röhrenfassung ist unnötig (das hilft bestenfalls unsaubere Lötstellen zu verstecken ;D). Ganz im Gegenteil hätte das sogar den Nachteil, dass eine Messung an der Röhre nahezu unmöglich wird.

Sind die Vorstufenröhren angeschlossen, geht es an die Leitungen zu den Potis, zum Clean/Crunch-Schalter und den Masseanschluß der Vorstufe. Die beiden Leitungen zu den Masterreglern und die drei zur Klangregelung werden dabei mit Kabelbindern gebündelt, während die Zuleitung zu OD-Gain, zum Clean/Crunch-Schalter und die Masseleitung in eleganten Pissbögen (;D) zu den jeweiligen Kontakten geführt werden. Depth und Presence sollten auch nicht vergessen werden. Die beiden Leitungen zum Depth-Regler habe ich ebenfalls mit Kabelbindern verbunden.

Dann wenden wir uns der gegenüberliegenden Seite des Preampboards zu und schließen die Steuergitter der Endröhren an. Zuletzt kommen dann die Anschlüsse für Masse, Biasspannung, B2, sowie die 6,3VAC für die Biasspannung an die vorgesehenen Turrets. Hier nochmal der Hinweis, die Turrets von unten ordentlich zu befestigen (z.b. aufbiegen) und nicht nur anzulöten, sonst hängen die nach dem Anlöten nur noch am Kabels aber nicht mehr an der Platine. Ich weiß von was ich rede ;D.

So, das war's jetzt erstmal. Prüft jetzt nochmal die Verdrahtung der Preampplatine, jeder Fehler hier kann fatal sein.

Ich werde heute im Laufe des Tages noch ein paar Bilder ergänzen und auch auf die Verdrahtung des True-Bypass für die Röhre der Effektschleife eingehen.

Bis dahin, viel Spaß bei lesen (okay, das habt ihr eigentlich schon hinter Euch, wenn ihr hier angekommen seid :devil:), löten verdrahten und prüfen und :guitar:.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt - Einbau der Preampplatine (2)
Beitrag von: Joachim am 26.08.2006 11:41
... und nochmal die komplette Verdrahtung mit Sicht auf die Potis.

Wer die Inbetriebnahmehistorie (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3767.0) nicht gelesen hat, hat sich sicher schon gefragt, was es mit dem goldenen Dale-Leistungswiderstand auf sich hat. Bei dem von mir eingesetzten Trafo beträgt die Heizspannung 7,5V unter Vollast! Damit liegt der Trafo-Hersteller fast 20% über dem Nennwert (was man kaum noch mit üblichen Toleranzen begründen kann). Auf Dauer würde das die Röhren bis zum Totalausfall schädigen. Mit dem Widerstand werden also die unerwünschten 1,2V Überspannung verbraten. Montiert ist er auf zwei Befestigungsschrauben der Drossel, so dass er wieder spurlos entfernt werden kann.

Die Erfahrung die man daraus ziehen sollte, ist die, Trafoherstellern, die keine Erfahrung mit Röhren haben, bei kritischen Spannungen exakte Toleranzen vorzugeben.

Wie schon oben erwähnt, ist der Vorwiderstand eine Übergangslösung, denn ich werde den aktuellen Trafo durch einen SLO-Trafo von Shinrock zu ersetzen und habe diesen auch schon bestellt. Den alten Trafo werde ich dann für ein Experimentier-Netzteil verwenden. Das wollte ich sowieso schon immer mal aufbauen, aber es hat bisher immer an einem Trafo gefehlt ;).

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Gruß,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt - Einbau der Preampplatine (3)
Beitrag von: Joachim am 27.08.2006 09:11
Hallo, allerseits,

wie ihr seht, beschäftigt uns die Preampplatine nun doch schon etwas mehr. Heute will ich ein Feature (oder Mod oder Pimp ;D) beschreiben, mit dem auf einfache Art der Sound des Amps aufgefrischt werden kann:

Der True-Bypass für die Effektschleife

Wer genau hinschaut, hat sicher schon entdeckt, dass mit V3 und V4 zwei nahezu identische Stufen aufeinander folgen. V3 stellt die klassische, aus den Marshalls bekannte, Impedanzwandlerstufe dar. Dieser folgt eine weitere Stufe mit Gesamtverstärkung 1, in der die Effektschleife integriert ist. Durch den identischen Aufbau ist es möglich, die Effektschleife komplett zu umgehen. Wie das aussieht, zeigt der Schaltplanausschnitt unten. Über eine 1xUm-Miniaturkippschalter wird die Zuleitung zur Klangregelung zwischen der Kathode von V3A und V4A umgeschaltet (erspart mir bitte diese schwachsinnigen DP-Dingbums-Bezeichnungen, man kann das auf deutsch besser beschreiben).

Zunächst muss zwischen Mitten- und Höhenregler eine Loch für den Schalter gebohrt werden. Alternativ könnte man auch ein Push-Pull-Poti für den Höhenregler eingesetzt werden. Das spart eine Bohrung und der Amp sieht noch "original" aus. Nach der Montage des Schalters kann mit der Verdrahtung begonnen werden.

Damit das ganze auch funktioniert, muß R29 von der Platine entfernt werden und stattdessen zwischen V4A/Pin 3 und der Masse am Normal Master eingelötet werden. Vom bisherigen Anschluß V4A-3c der Preampplatine wird nun eine Leitung zum Mittenkontakt des Kippschalters geführt. Die beiden aüßeren Kontakte des Kippschalter werden jeweils mit einem kurzen Kabel V3A/Pin 3 und V4A/Pin 3 geführt. Ich habe den Schalter so montiert, dass der Kipphebel horizontal liegt. Zeigt der Hebel in Richtung Effektbuchsen, ist die Schleife im Signalweg, zeigt er in die andere Richtung wird V4 komplett umgangen.

Ein kleiner Nachteil ist, dass die Umschaltung nicht ganz geräuschlos ist, man hört einen Schaltknacks. Eine Möglichkeit zur Reduzierung des Schaltgeräusches wäre, einen 2,2MOhm Widerstand vom Mittenkontakt des Schalter gegen Masse zu plazieren. Ich werde das noch testen und hier berichten.

Was ist der Effekt des True Bypasses? Wird V4 umgangen, klingt der Amp etwas frischer und weniger näselnd. Außerdem ist das Klangbild offener und hat mehr (schöne) Höhen. Das verwundert nicht, wenn man sich überlegt, dass mit dem Wegfall von V4 auch die etwa 40-50cm abgeschirmtes Kabel von den Zuleitungen zu den Effektbuchsen aus dem Signalweg verschwinden.

Also, mein Tipp lautet: unbedingt ausprobieren! Vielleicht erstmal ohne ein Loch in die Frontplatte zu bohren ;D.

Lob, Tadel und Fragen könnt ihr wie immer her loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße und noch ein schönes Wochenende,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Die Stückliste
Beitrag von: Joachim am 3.09.2006 15:29
Hallo, allerseits,

so, zwischendurch habe ich jetzt mal etwas Papier produziert. Da es ja für manche nicht ohne Stückliste zu gehen scheint ;D und ich ich der PMs, in denen ich nach Bezugsquellen für dieses oder jenes Bauteil gefragt werde, kaum noch Herr werde, gibt's jetzt die ultimative Stücklise für den Jo-SLO.

Soweit mir das möglich war, habe ich in der Spalte "Lieferantenbeispiel" eine Bezugsquelle mit Bestellnummer angegeben. Meist ist das TubeTown oder Conrad. Jetzt bitte aber keine "Ich mag Conrad nicht, kannst Du nicht die -----Bestellnummern nehmen"-Postings. Ich habe versucht, mich auf möglichst wenige Lieferanten zu beschränken und mit diesen beiden lässt sich zumindest der größte Teil abdecken. Manche Teile sind aus meinen eigenen Beständen, da habe ich leider nicht immer eine Bezugsquelle parat.

Achtung: Die meisten Bestellnummern sind Stand 2006/2007, Bauform- bzw. Größenänderungen sind möglich. Lieber also nochmal alles überprüfen.

Wenn ich Hersteller vorschlage, dann weil ich annehme, dass deren Bauteilequalität zum Anwendungsfall passt. In der Regel sind das auch die, die ich selbst eingesetzt habe. Für mich ist Zuverlässigkeit sehr wichtig, das bedeutet allerdings auch, dass es sich nicht immer um Low-Cost-Materialien handelt. Natürlich geht es auch (vielleicht sogar besser) mit  anderen Bauteilen, als den angegebenen, welche ihr also nehmt, ist ganz alleine Eure Entscheidung.

So, ich hoffe, ihr habt euren Spaß mit der Liste. Da steckt ein halber Sonntag drin, also geht gut damit um ;D

Wie es auch schon in der Liste steht "Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten!". Für die Richtigkeit übernehme ich keine Garantie, prüft also alles genau, bevor ihr loslegt. Falls Euch Fehler auffallen, würde ich mich über einen Hinweis freuen.

Ich wollte euch eigentlich eine Excel-Datei mitgeben, aber da die Forumssoftware weder ZIP- noch Excel-Dateien akzeptiert, gibt's nur ein PDF :(.

Lob, Tadel und Fragen könnt ihr wie immer her loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße und noch ein schönes Wochenende,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt: Effektschleife und Fußschalter
Beitrag von: Joachim am 10.09.2006 17:30
Hallo, liebe Leute und einen schönen Sonntag ;D!

So langsam geht es dem Ende zu und nachdem ich Euch beim letzten Mal nur Papier zum futtern gegeben habe, wird jetzt nochmal der Lötkolben angeheizt. Apropos Papier: Ihr wart so still! 31 Downloads und keiner hat einen Fehler gefunden. Bin ich perfekt? :devil:. Also schaut ruhig nochmal drüber, ob alles stimmt. Nicht dass mir Klagen kommen, weil Euer SLO die Bude abgebrannt hat ...

Aber egal, die Buchsen der Effektschleife und des Fußschalters warten darauf, verdrahtet zu werden und außerdem hat das brownsound-Gehäuse einen Schalter für die Normal/Overdrive-Umschaltung auf der Vorderseite, der in Verbindung mit der Buchse seine Arbeit tun soll.

Verdrahtung der Effektschleife

Die beiden Buchsen der Effektschleife liegen in der hintersten Ecke des Chassis. Außerdem sitzen die Buchsen beim brownsound-Chassis sehr nahe an der oberen und unteren Kante der Rückseite. Das ist nicht wirklich glücklich plaziert (beim Original sitzen die Buchsen etwas weiter zur Mitte hin). Besonders bei der Verdrahtung der Return-Buchse geht es, wegen der Montage von R26 direkt an der Buchse, recht eng zu. Das ist dann Millimeterarbeit.

Ich hatte bei den FX-Buchsen leider keine Bilder auf denen Deteils erkennbar sind, also habe ich die Verdrahtung einfach so wie im Eingangsbereich und den Lautsprecherbuchsen aufgebaut. Ich denk' mal, damit liege ich nicht ganz daneben ;).

Wie die Hin- und Rückleitungen auf der Platine und an V4 angelötet sind, habt ihr ja schon weiter oben gesehen. Jetzt heißt es wirklich aufpassen bei der Verdrahtung, denn wenn ihr die abgeschirmten RG174-Leitungen beim anlöten beschädigt, habt ihr hinterher eine Menge Arbeit, denn das bedeutet u.U. das ausbauen der Preamp-Platine, mindestens aber ein erneutes konfektionieren der Leitungen (was alleine schon 30-60 Minuten dauert, wenn man's ordentlich macht).

Send und Return sind Buchsen mit Schaltkontakten auf dem heißen Ende. Diese dienen zum Brücken der Effektschleife. Diese Verbindung ist, genauso wie die Masse, mit 1mm Drähten durchgeschleift. Die Massezuleitung wird, wie im Original-SLO, über die Abschirmung der Send-Leitung an die Buchsen geführt. Kontaktiert wird die Abschirmung an der Buchse, ebenfalls SLO-typisch, durch eine Drahtöse. In dem Fall habe ich das Abschirmgeflecht um die Öse herumgewickelt, was mir in dem Fall günstiger erschien. Der R26 (1MOhm) sitzt im Bild oben an der Return-Buchse. Die Send-Leitung ist an der Returnbuchse herum geschleift zur Send-Buchse geführt. Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte, schaut einfach unten, dann sollten keine Fragen offen bleiben.

Verdrahtung der Fußschalterbuchse und des manuellen Kanalumschalters

Die Fußschalterbuchse liegt direkt neben den Buchsen der Effetschleife und ist ebenfalls mit einem Schalter auf dem "heißen" Kontakt ausgeführt. über diesen Kontakt wird auch der manuelle Schalter auf der Frontplatte angeschlossen. Bei eingestecktem Fußschalter, ist also der Schalter auf der Frontplatte wirkungslos.

Die Fußsschalter-Leitungen sind die schwarz-weiß verdrillten auf den Bildern. Da Fußschalter- und FX-Buchsen nebeneinander liegen, sind die entsprechenden Leitungen mit Kabelbindern zu einem kleinen Kabelbäumchen gebunden. Die Verlegung der Leitung zum Schalter auf der Frontplatte kann man auf dem letzten Bild sehr gut nachvollziehen.

Und wenn doch was nicht ganz klar ist:

Lob, Tadel und Fragen könnt ihr wie immer her loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße und noch ein schönen Sonntagabend,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Der Shinrock-Trafo
Beitrag von: Joachim am 12.09.2006 23:34
Hallo, allerseits,

heute abend nur ein Kurzbericht, nachdem ich den bisherigen Netztrafo gegen einen SLO-Netztrafo Shinrock SMT-Soldano 100 von Ingo Gorges ausgetauscht habe. Der Umbau war unproblematisch und der "Neue" sieht mit seinen Deckeln nicht nur besser aus als der alte :laugh:, die Heizspannnung ist jetzt - wie erwartet - in der Toleranz, so dass der störende Vorwiderstand wieder wegfallen konnte. Außerdem ist der Shinrock-Trafo mechanisch absolut ruhig, d.h. man hört überhaupts nichts vom Trafo (und ich muß jetzt wieder auf die Betriebsanzeige schauen, um zu sehen, ob der Amp an ist ;)).

Die gute Nachricht für alle zukünftigen SLO-Cloner: der Trafo gehört zum Standard-Lieferprogramm von Shinrock. Mehr dazu auf Ingos Website:

SMT-Soldano 100 (http://www.shinrock.com/index.php?id=57,45,0,0,1,0&hashID=d0f020647c99309466501b44d5e2e2b6)

Schön dass es in D-Land jetzt einen serienmäßigen SLO-Trafo gibt :guitar:. Und vielleicht gibt's ja auch mal einen SLO-AÜ :D...

Die Bilder unten zeigen Euch, wie der Trafo aussieht, laut Ingo ein 100%iges Replacement für den SLO, bis hin zu den Bohrungen.

Lob, Tadel und Fragen könnt ihr wie immer her loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße und gute N8,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Externer Bias-Abgleich
Beitrag von: Joachim am 24.09.2006 16:31
Hallo, allerseits,

mit der Verdrahtung der externen Bias-Abgleichs ist jetzt endlich auch die letzte Baustelle im Jo-SLO geräumt ;D. Wie schon ganz am Anfang geschrieben, hat das Brownsound-SLO-Chassis standardmäßig die Bohrungen für einen externen Bias-Abgleich auf der Rückseite. Allerdings erfordert das, den Bias-Trimmer auf ein kleines Platinchen zu verlagern, damit dieser über die Bohrung Adjust zugänglich ist. Ich habe hier aber keine eigene Platine geätzt, sondern den Trimmer auf eine Lochrasterplatine gesetzt. Angeschlossen wird der Trimmer über zwei Leitungen, die direkt am ehemaligen Platz des Trimmers in die entsprechenden Lötaugen der Preampplatine kontaktiert werden.

Über einen Drehschalter werden die Meßleitungen von den 1Ohm-Widerständen an den Kathoden der Engröhren jeweils auf eine Meßbuchse gelegt, die Masse wird an den Lausprecherbuchsen abgegriffen. Die Schaltung an sich ist nichts besonderes, schaut einfach unten in den Schaltplan.

Aber ich habe an der Stelle die Gelegenheit genutzt und die Biasspannungserzeugung etwas modifiziert. So, wie sie in den einschlägigen SLO-Schaltplänen steht (25k-Trimmer mit 56k Vorwiderstand gegen Masse), ist der Einstellbereich sehr gering und bei einer Eingangsspannung von 50-60VAC lässt sich der Bias nur zu kalt einstellen. Schaut man sich andere Soldano-Pläne an, wird man feststellen, dass dort eine andere Dimensionierung verwendet wird: der Trimmer hat 50k und der Vorwiderstand nur 10k. Damit wird der Einstellbereich sehr viel größer (allerdings reagiert der Trimmer auch sehr viel sensibler auf kleine Drehungen) und es kann ein Ruhestrom von sehr kalt bis sehr heiß eingestellt werden. Die Einstellung sollte auch mit EL34 problemlos funktionieren.

Das war's für heute. Euch noch ein schönes Restwochenende :laugh:.

Lob, Tadel und Fragen könnt ihr wie immer her loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt: Der Shinrock-Trafo
Beitrag von: Ingo_G am 25.09.2006 23:34



Schön dass es in D-Land jetzt einen serienmäßigen SLO-Trafo gibt :guitar:. Und vielleicht gibt's ja auch mal einen SLO-AÜ :D...



Hallo Joachim

auch den passenden AÜ gibt es jetzt!

http://www.shinrock.com/index.php?sot_soldano_100

Gruß
Ingo
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Schaltpläne aktualisiert (08.10.2006)
Beitrag von: Joachim am 8.10.2006 13:02
Hallo, allerseits,

es gibt wieder neue Versionen der Schaltpläne im Schaltplan-Posting (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3292.msg26052#msg26052)

Aktueller Stand

Version Preamp: V0.5 / 08.10.2006


Version PSU:       V0.5 / 08.10.2006


Zu den Betriebsspannungen kurz noch der Hinweis, dass diese auch bei Verwendung des Shinrock-Trafos abhängig von Netzspannungsschwankungen, den verwendeten Röhrentypen/-hersteller und dem DC-Widerstand der Drossel abweichen können.

Lob, Tadel und Fragen könnt ihr wie immer her loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Leiterplatten-Layout
Beitrag von: Joachim am 14.10.2006 17:21
Hallo, Leute,

als Ergänzung der Dokumentation und auf vielfachen Wunsch ;D gibt's jetzt auch die Layouts online. Dass es solange gedauert hat, liegt daran, dass ich euch Layouts zur Verfügung stellen wollte, die so perfekt wie möglich, auf den Amp abgestimmt sind. Nun kann man leider nicht alles 100%ig im voraus planen und einige Unzulänglichkeiten kamen erst beim Aufbau des Amps zu Tage. Zugegeben nichts tragisches, aber es war eben noch Potenzial für Verbesserungen da. Anhand meiner gemachten Erfahrungen habe ich daher das Layout nochmals überarbeitet und optimiert. Wer mit dem neuen Layout arbeitet hat also ein besseres Layout, als ich in meinem Amp ;).

Die Anlagen haben folgenden Inhalt;


Wenn euch etwas am Layout auffällt oder ihr Verbesserungsvorschläge habt, gebt bescheid (aber jetzt nicht gleich "noch einen VTL für den Clean-Kanal" oder "ein zweites Tonestack", dass wäre dann nämlich ein komplett neues Layout ;)).

Bitte denkt beim Ausdrucken des PDFs dran, "Keine Skalierung" einzustellen, dann passt's auch hinterher :devil:

An der Stelle möchte ich auch nochmal darauf hinweisen, dass ich diese Layouts zur Verfügung stelle, so wie sie sind. Ich übernehme keine Garantie für die Fehlerfreiheit. Natürlich kann jeder die Layouts nutzen sofern er fachlich dazu in der Lage ist, ich übernehme aber keine Garantie für jegliche Schäden, die dabvei entstehen können.

Dirk bietet bei ausreichendem Interesse diese Layouts gelegentlich als professsionell hergestellte Platinen an. Dirk macht das in eigener Regie als Non-Profit-Projekt. Ich habe mit diesem Angebot jedoch nichts zu tun und verdiene daran - genauso wie Dirk - nichts. Es sind lediglich meine Layouts, die als Grundlage hierzu verwendet werden. Eure Fragen versuche ich natürlich immer, sofern ich gerade Zeit dafür habe, zu  beantworten.

Lob, Tadel und Fragen könnt ihr wie immer her loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viel Spaß mit den Layout und viele Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Der aktuelle Stand in Bildern (1)
Beitrag von: Joachim am 15.10.2006 17:02
Hallo, zusammen,

heute mal - ohne viel Gelaber - ein paar Bilder des aktuellen, mehr oder weniger finalen, Standes des Jo-SLOs.

Und, wie immer:
Lob, Tadel und Fragen könnt ihr wie immer her loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viel Spaß beim anschauen 8),
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Der aktuelle Stand in Bildern (2)
Beitrag von: Joachim am 15.10.2006 17:04
... und weil's so schön war und die letzten Beiträge doch eher trockene Kost, gleich noch zwei Bilder ;D

Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Brummen oder nicht brummen - Die Theorie
Beitrag von: Joachim am 12.11.2006 13:45
Da viele ja wohl Brummprobleme mit ihrem SLO haben, hier mal zusammengefasst, was wir im Forum so in letzter Zeit herausbekommen haben. Das ist diesmal bei weitem nicht alles auf meinem Mist gewachsen, sondern eine Gemeinschaftsarbeit, bei der jeder seinen Teil beigetragen hat. Andy, Dominik, Marc (mac-alex_2003), Markus (Haditsche), Olaf (Duesentrieb), Stefan (Steppenwolf), Steven (sjhu) und bestimmt noch einige andere, die mir jetzt gerade nicht einfallen.

Grundsätzlich gibt es mehrere Quellen, die das Brummen im Amp verursachen können:

1) Massekonzept: Mike Soldano hat im SLO ein durchdachtes Massekonzept verwendet, an das man sich unbedingt halten sollte. Das Bild unten zeigt, wie die Masse im Amp verteilt wird. Wichtige Voraussetzung ist dabei, dass keine Masseverbindung über die Buchsen zum Chassis entsteht. Deshalb sind alle Buchsen (außer Fußschalter) vom Chassis zu isolieren. Entweder verwendet man hier isolierte Buchsen im Marshall-Stil oder Switchcraftbuchsen (oder ähnliche) mit Isolierscheiben um das auf Masse liegende Schraubgewinde vom Gehäuse zu isolieren.

Das ist schon mal die halbe Miete ;)

Die empfindlichsten Röhren sind V1 und V2 in der Vorstufe. Hier kann man den im folgenden beschriebenen Maßnahmen den verblienen Restbrumm (nach Aussage einiger namhafter SLO-cloner ;)) auf nahezu 0 reduzieren. Diese sind im originalen SLO so nicht gemacht, laufen also unter der Rubrik Mods ;D.

2) Verwendung von Novalfassungen mit Schirmkontakt in der Mitte und Anschluß an Masse, was den Brumm weiter reduziert.

Wem es jetzt immer noch zuviel brummt, der kann die

3) Heizung von V1 und V2 mit der unten angegebenen Schaltung gleichrichten. Diese Gleichrchtung ist eine Vereinfachung einer Schaltung aus dem sloclone-Forum. Danach sollte aber nun wirklich Ruhe sein.

Na ja, fast, denn es gibt noch eine Option:

4) Durchprobieren verschiedener Röhren für V1 und V2. Manche Röhren produzieren von sich aus noch ein paar Nebengeräusche, wie z.B. knistern, knacken oder niederfrequenten brummeln. Hier gibt's allerdings kein Patentrezept, einfach mal die Röhren aus der Grabbelkiste nacheinander reistecken ...


Das Hochlegen der Heizungssymmetrierung auf ein positives Potenzial, wie sie mancherorts empfohlen wird, bringt nach den bisherigen Erfahrungen der TT-Slo-cloner keine Verbesserung. Aber nach Durchführung der oben angegebenen Maßnahmen, könnte die wohl ohnehin keine erkennbaren Verbesserungen bewirken.

Zusammengefasst sollte es das eigentlich sein. Wenn ihr noch Anmerkungen habt, dann gerne wie immer hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Ich höre übrigens gerade Kollege Warren Haynes bei Gov't Mule mit seinem "von Mike Soldano persönlich modifizierten" SLO-100. So ein SLO klingt verdammt gut, Jungs :devil:

Grüße und schönen Sonntag,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Brummen oder nicht brummen - Die Praxis
Beitrag von: Joachim am 26.11.2006 07:40
Guten Morgen, allerseits ;D,

nachdem wir alle lange über Brummprobleme im SLO diskutiert haben und jeder seine eigenen Experimente gemacht hat, ist auch mein SLO weitgehend an den aktuellen Stand der Erkenntnisse angepasst.

1) Isolieren der Buchsen ist, wie bereits erwähnt, Pficht und bringt eine deutliche Reduzierung des 50Hz-Brumms, vor allem beim 0/11-Test. Das ist bei meinem SLO noch nicht gemacht, ich warte noch auf die Isolierscheiben von Dirk, die in USA bestellt werden müssen.

2) Das auf Masse legen der Schirmkontakte von V1 und V2 bringt zwar keine so deutliche Verbesserung wie 1) und 3), verringert aber Einstreuungen über 50Hz erkennbar und reproduzierbar. Auf jeden Fall ist die Reduzierung von Einstreuungen so stark, dass iht keinesfalls auf diese sehr einfache Maßnahme verzichten solltet.

3) Als letztes habe ich die Netzteilplatine überarbeitet und die im vorherigen Post gezeigte Gleichrichtung der Heizspannung für V1 und V2 integriert, die Markus ja bereits in seinem SLO getestet  hat. Trotz ihrer Einfachheit (keine Regelung, nur ein Gleichrichter und drei Elkos) kann man die bewirkte Brummreduzierung, vor allem bei aufgedrehtem Gain-Regler, als sensationell bezeichnen. Alles in allem die effektiveste Maßnahme zur Brummreduzierung. Wer seinen SLO wirklich still bekommen möchte, kann auf die Gleichrichtung nicht verzichten. Ach ja, strenggenommen ist es jetzt kein SLO-Clone mehr ;D.

Die in den Bildern gezeigte Netzteilplatine ist nicht die endgültige Version. Ich werde in den nächsten Tagen ein optimiertes Layout posten, damit jeder bei Bedarf seinen SLO auf Gleichspannungsheizung updaten kann. Die neue Platine wird mechanisch kompatibel zur alten Platine ohne Gleichrichtung sein. Allerdings muss aus Platzgründen bei C36 nun ein stehender Elko verwendet werden (der übrigens auch "nur" noch 450V Spannungsfestigkeit hat, denn einen entsprechenden 500V-Typ habe ich leider nicht gefunden). R72 habe ich aus dem Layout ganz herausgenommen (braucht man einfach nicht, wenn für R70 und R73 die geänderten Werte 10k und 50k verwendet werden). Außerdem ist für C40 und C41 deutlich weniger Platz vorgesehen. Hier war das alte Layout zu großzügig ausgelegt, den freigewordenen Platz habe ich für die Gleichrichtung gebraucht.

Das wa's erstmal zum "Entbrummen". Wer noch Fragen oder Anmerkungen hat, kann sie wie immer gerne hier loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Grüße,
Joachim
Titel: SLO-100 - Schritt für Schritt: Brummen oder nicht brummen - Die Isolierscheiben
Beitrag von: Joachim am 4.12.2006 23:09
Hallo, zusammen,

kurzes Update: die Isolierscheiben von Dirk für die Switchcrafts sind heute angekommen. Die Montage war problemlos, dauerte nur ein paar Minuten, da der Isolierkragen so gut wie nicht aufträgt. Deswegen mussten auch keine Löcher aufgebohrt werden. Funktionieren tut das ganze problemlos und es gibt nun praktisch keinen Brumm mehr. Feine Sache :)

Wer noch Fragen oder Anmerkungen hat, kann sie wie immer gerne hier loswerden: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 16.10.2007 22:24
Hallo, zusammen,

es gibt wohl einige Unklarheiten im Zusammenhang mit den neuen SLO-Platinen, die Dirk herstellen lässt. Deswegen wollte ich euch hier die benötigten Infos geben, so dass es dannach hoffentlich alles eindeutig ist. Die Layouts auf denen Dirks Platinen basieren, haben die folgenden Versionsnummern:


Die bisherigen Schaltpläne mit der Version 0.5 passten zu diesen Layouts, lediglich für die DC-Heizung war als Ergänzung der Schaltplan slo_dc_heaters_v1_v2.gif (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=3292.0;attach=1716) notwendig. Da das nicht jeder so verstanden hat, habe ich die Version 0.7 des Preamp- und PSU-Schaltplanes erstellt: 


Die neuen Versionen der Schaltpläne findet ihr im Schaltplan-Posting (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3292.msg26052#msg26052). Dort findet ihr auch eine Änderungshistorie.

Ebenfalls nochmal ein Hinweis zur PSU-Platine: In meinen Layouts werden für die 220µF-Kondensatoren im Gegensatz zum Original schon immer radiale Elkos verwendet.

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 16.10.2007 23:27
Hallo, nochmal,

das aktuelle Layout REV 6 der PSU könnt ihr euch ab jetzt im Layout-Posting (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3292.msg34111#msg34111) laden.

Außerdem gibt es eine aktualisierte Stückliste (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3292.msg31412#msg31412) (mit einer Korrektur beim R72; hier war irrtümlich ein 5W-Typ angegeben).

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 2.04.2008 18:59
Hallo, zusammen,

Es gibt nochmal eine aktualisierte Stückliste (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3292.msg31412#msg31412) (V0.3, mit einer Korrektur bei P3; hier war irrtümlich die Stückzahl 2 angegeben, richtig ist natürlich 1).

Danke an Johannes für's genaue hinschauen :)

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 13.04.2008 22:33
Hallo, zusammen,

Und noch ein Update der Stückliste (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3292.msg31412#msg31412) (V0.4, mit Korrekturen bei C30-C36 wegen Bauform/Bestellunummern-Änderung, Isolierscheiben ergänzt).

Auch hier wieder Danke an Johannes für die Infos :)

Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3434.0).

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re:SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: lötkolben96 am 23.04.2011 23:36
Hi,

an stelle teurer gekapselter poties (Leitplastik) kann man auch sehr gute halb offene alphapots
(Kohleschicht) nehmen
& als übertrager hätt ich noch 1 passendes teil = original mesa boogie dual rectifier
gegen meistbietend rumliegen.

gekapselte poties könnt trotz allem ich besorgen.

Gruß,
Mike
Titel: Re:SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 23.04.2011 23:44
Hi Mike,

das soll hier eigentlich eine Anleitung bleiben. Bitte Diskussionen entweder im F&A-Thread oder in einem eigenen Thread. Am besten Post löschen und wo anders posten, wo's rein passt. Danke dir :)

Leitplastik-Potis habe ich hier im Thread übrigens nie empfohlen- nur darauf hingewiesen, dass die im Original verwendet werden, ich selbst habe Alphas verwendet.

Grüße,
Joachim
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt: Das Preamp-Board (Teil 2)
Beitrag von: lötkolben96 am 23.04.2011 23:51

Neuerdings tauchen auch braune Folienkondensatoren (Hersteller?) in
Soldano-Amps (hier: Hot Rod 50+) auf.

Wahrscheinlich sind es die von XICON die es hier von TT im angebot gibt......
Titel: Re:SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: Joachim am 23.04.2011 23:59
Mike, bitte  ::)
Titel: Re: SLO-100 - Schritt für Schritt
Beitrag von: neroagani am 5.11.2012 10:29
Vorurteile sind simone
Ich kaufte das Netzteil zu slo bauen
Ich konnte ein Layout für diese verwenden
die Nummern der Komponenten unterscheiden sich von denen der sloclone
können Sie mir helfen?
dank