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Technik => Tech-Talk HIWATT => Thema gestartet von: bea am 1.06.2015 15:58

Titel: Mywatt PI Bestückung
Beitrag von: bea am 1.06.2015 15:58
Hallo Leute,

gerade kürzlich ist mir bewusst geworden, dass Max Weber im PI seiner Mywatts an Stelle der original verwendeten ECC81 eine ECC83 verwendet.

Weiß jemand zufällig, ob die Beschaltung des PIs dazu angepasst wurde oder noch die Originalschaltung ist? Mein Mywatt steht im Proberaum; ich kann ihn daher nicht so ohne weiteres öffnen und nachschauen.
Titel: Re: Mywatt PI Bestückung
Beitrag von: Bierschinken am 20.06.2015 09:29
Hi Bea,

meines Wissens wurde nichts angepasst.
Bist du sicher, dass das in jedem MyWatt so ist? - ich meine beides gesehen zu haben. Kann es sein, dass die Varianten mit KT88/6550 in der Endstufe mit einer ECC83 getrieben werden weil weniger Steil als EL34?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Mywatt PI Bestückung
Beitrag von: bea am 20.06.2015 10:10
Manchmal sollte man FAQs lesen:


Zitat von: http://hiwatt.org/FAQ.html
Q. What is the difference between the two-input and four-input HIWATTS?

A. Besides having two fewer input jacks, the two-input HIWATTS have a slightly different circuit with a bit more gain. They also use an ECC83/12AX7 in the PI position, which again provides a bit more gain. The older heads had an ECC81/12AT7 in the PI.

Auch im Mywatt 100 werkelt eine ECC83 als PI.

Beim Stöbern wurde ich auch gefunden, dass beim (grätzigen) Übersteuern der Mywatts möglicherweise Blocking Distortion auftreten könnte.
Titel: Re: Mywatt PI Bestückung
Beitrag von: bea am 26.08.2015 23:24
Hallo Swen

Kann es sein, dass die Varianten mit KT88/6550 in der Endstufe mit einer ECC83 getrieben werden weil weniger Steil als EL34?

in den letzten Wochen habe ich im Zusammenhang mit der M40 und meinem Dynacord-Umbau ja mal ein wenig mit ECC81 und 83 rumgerechnet. Wenn ich das überschlägig auf den PI des Mywatt (200) anwende, komme ich auf folgendes:

Jedes System des PI sieht als Last ungefähr 40 kOhm - 90 kOhm vom eigenen Anodenwiderstand und 70 kOhm von der Gitterableit- und Biasschaltung eines Paares KT88. An 40 kOhm Last ist die Verstärkung einer ECC81 aber bereits größer als die einer ECC83. Also kann meine eingangs geäußerte Vermutung nicht zutreffen (außer natürlich, ich habe sonst noch was übersehen).

Titel: Re: Mywatt PI Bestückung
Beitrag von: Vix Noelopan am 5.09.2015 19:00
Hallo Beate,

nach dem Hiwatt-Papst Mark Huss gab es auch beim Vorbild mindestens zwei Verstärker, die mit der ECC 83 als Phasenumkehrröhre bestückt waren, nämlich diesen (http://hiwatt.org/Schematics/DR_LEAD_2InputPre.gif) und jenen (http://hiwatt.org/Schematics/DROL_2InputPre.gif). Bezeichnenderweise waren beide High-Gain-Varianten.

Beste Grüße, Uwe
Titel: Re: Mywatt PI Bestückung
Beitrag von: bea am 5.09.2015 19:19
Ja, später scheint es auch noch weitere gegeben zu haben...

Mark Huss meinte übrigens kürzlich zu meiner Frage im Music-Electronics-Forum, dass die ECC81 im DR201 seiner Ansicht nach besser klänge. Ich habe gerade eine eingesetzt, eine alte gebrauchte TFK. Erster Eindruck beim Wohnzimmerbetrieb: kann tatsächlich sein.
Titel: Re: Mywatt PI Bestückung
Beitrag von: bluesfreak am 6.09.2015 10:39
Moin,

einen HiWatt hatte ich zwar noch nicht hier aber ich bin allgemein ein Verfechter von ECC81 (Bevorzuge EH ECC81 LPS)  im PI bei Amps deren Endstufen mitackern darf (vor allem bei Amps unter 30W). Ich finde dadurch verliert man zwar etwas im Zerrsound, dafür ist aber das was die Endstufe an Färbung mit hinzufügt definierter, akzentuierter und der Amp kriegt auch untenrum noch mehr Schub. Bei Amps die die Endstufe nur noch als "Lautmacher" benutzen (5150 und dessen Clones/Derivate, Peavey XXX, Marshall JVM) fand ich den Unterschied zur ECC83 entweder marginal oder es klang einfach nur bescheiden...

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