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Technik => Tech-Talk Lautsprecher => Angetestet... => Thema gestartet von: DocBlues am 21.01.2012 18:31

Titel: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 21.01.2012 18:31
Hallo an die Speaker-Interessierten

an dieser Stelle in einigen Tagen ein paar Eindrücke vom WGS Blackhawk AlNiCo 50 W (also dem "kleinen" Blackhawk, den WGS als Austausch für den Celestion Gold positioniert). Ich habe den Speaker gerade in den ersten Tests.
Bislang nur zu Hause bei niedriger Lautstärke gespielt - nächste Woche im Übungsraum.
Vergleich mit: Jensen Tornado, Jensen Neo und Celestion Vintage 30 (alte Version aus britischer Produktion aus den 90-iger Jahren - nur moderat gespielt.

Erster Eindruck vom Blackhawk 50 W bei niedriger Lautstärke: 100% AlNiCo-Feeling wie erwartet. Mal schauen wie er sich im Bandkontext macht.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 26.01.2012 14:54
Hallo,

hier ist nun mein ausführlicher Bericht zum WGS Blackhawk 50 W.

Zur Einschätzung hier zunächst eine Beschreibung meines Setup und meine Klangvorstellungen:

Der WGS Blackhawk 50 Speaker war bei allen Tests in meiner TTStudio 12
mit offener Rückwand montiert.
Getestet habe ich zu Hause bei Zimmerlautstärke - allerdings auch mit
voller Zerrung, da ich den Sound komplett vor der Endstufe mache.
Mein Hauptamp ist z.Z. ein restauriertes und modifiziertes MusicMan
-Topteil, bei dem ich jegliches OP-Amp Clipping eliminiert habe.
Clipping an mehreren Stufen über asymmetrische Diodenbegrenzer -
überwiegend mit FETs als Dioden geschaltet. Die Klangregelung ist
ähnlich dem typischen Fender-Tonestack.
Vor dem Amp habe ich einen Overdrive nach eigenem Design und zwei alte
restaurierte Boss-Pedale (Chorus und Analog-Delay).
Mit diesem Setup habe ich zu Hause und im Übungsraum getestet.

Zu Hause habe ich zusätzlich mit einem Vollröhren-Combo-Amp (eigenes
Schaltungsdesign) getestet. In diesem Combo sind zwei Vintage 30 aus den
frühen 90-iger Jahren.
Dieser Amp ist sehr variabel und läßt sich im Charakter von alten Fender
Tweeds uber Fender Bassmann, alte Marshalls, JCM 800 bis hin zu
klassischen Mesa-Boogie Sounds (Mark 1 bis Mark 4 - nicht Rectifier)
einstellen.

Die Gitarre ist eine Custom-Strat (Swamp-Ash, Rosewood-Griffbrett) mit
Noiseless PU wie man sie auch von neueren Fender-Strats kennt.

Meine Soundvorstellungen reichen von klassischen Rocksounds (frühe
Gallagher, Blackmore, Santana, neuere Brian May aber auch Stevie Ray
Vaughn und Robert Cray) bis hin zu moderneren Sachen - z.B. cleane und
angecrunchte Chorus-Sounds wie z.B. bei Andy Summers.

Grundsätzlich mag ich offen klingende Sounds - gleichermaßen mit Wärme
und Biss, "sparkling highs" bei Clean und Crunch. Ich hasse nasale, belegte
Sounds, metallisches Gekratze und Soundmatsch.



Eindrücke
1. Zu Hause:
Erster Eindruck: Runder warmer Clean-Sound aber sehr offen mit "sparkling highs".
Mit Overdrive: Weniger bissig und akzentuiert als mit dem Tornado, dafür
aber offener im Sound und "smooth". Voller in den Bässen aber nicht so
knackig.
Erinnerte mich je nach Klangregelung und Overdrive Level sofort an alte
Rory Gallagher Sounds (als er noch AC30 mit TB spielte) und andererseits
an neuere Sounds von Brian May.
Modernere Marshall-artige Soungs kamen dagegen nicht mehr so direkt und
fetzig wie mit dem Tornado.

Das typische AlNiCo-Spielgefühl und das, was man als Alnico-Sound mit
der britischen Komponente kennt, war sofort da - dabei etwas voller und runder
als beim Blue Bulldog. Die Soundfiles von WGS geben die Clean-Charakteristik recht gut wieder.

Das was mir beim Blackhawk HP 100 an Offenheit und Brillianz fehlte, ist
bei der 50 Watt Version voll da. Auch Funky-Sounds funktionieren gut.
Vom Celestion Gold wird ja häufig berichtet (auch im TubeTown AlNiCo-Test),
daß er bei höherem Gain zu brilliant und scharf wird - wieauch der Blue Bulldog
und der WGS Black and Blue 15 w.
Mit dem Blackhawk 50 habe ich diesen Eindruck nicht - obwohl er noch nicht eingespielt ist.

Dazu folgende Eindrücke mit dem o.a. variablen Vollröhrenamp, wobei ich
dort mit den Vintage 30 verglichen habe. Alle Sounds von klingelnden
Fender-Bassman Blues Sounds über modern Marshall bis hin zu
Santana-artigen Klängen (alles mit der Strat) kommen mit dem Blackhawk 50 brillant,
ausgeglichen und ohne zu ätzen. Der Blackhawk 50 hat eher
mehr "sparkling highs" als der V30 aber keinerlei ätzenden Hochmitten.
Er hat den runden Bottom mit Druck - besser als ein V30 . Die Mitten sind
transparenter als beim V30. Die Clean-Schwächen des V30 hat der
Blackhawk nicht obwohl er schon britisch klingt und nicht das Mittenloch
wie klassische Jensen Speaker hat.
Dafür beißt sich der V30 in Heavy Bands wahrscheinlich besser durch.

2. Im Übungsraum:
Erste Clean Akkorde mit und ohne Chorus: Brilliant (nicht metallisch
hart oder scharf) , rund, AlNiCo-Smooth.
Kommentar des Drummers: Es klingt im Vergleich zum Tornado, sehr frisch
und offen - als hättest Du neue Saiten aufgezogen.

Dann diverse Songs mit Gitarren-Sounds von Clean bis ziemlich heftig:

Die Eindrücke von den ersten Tests zu Hause bestätigen sich. Der
Blackhawk klingt voller als der Tornado und hat die "sparkling highs"
ohne zu schneiden. Soli mit Overdrive sind bissig aber gleichzeitig
"AlNiCo-smooth" und nie ätzend. Er klingt sehr ausgeglichen. Der
Blackhawk ist dabei keineswegs "laid-back", er kann es sehr punchig und
aggressiv. Es ist nur nie die ätzende Schärfe und das nasale
Hochmitten-Nerven da.

Ganz wichtig für mich: Der Blackhawk 50 W bleibt sowohl in Clean-Sounds
als auch im Overdrive bei solider Rock-Bandlautstärke (angepaßt an gut laute Drums mit Abnahme der Bass-Drum) in der Membran stabil. Die TTStudio mit einem Blackhawk 50 reicht also mindestens für
Club-Gigs.

Kommentar des Drummers: Du kannst mit der Gitarre lauter als sonst
spielen ohne das es nervig wird.


3. Vergleich zum Tornado
Der Tornado ist frequenzmäßig sehr ausgeglichen - der Blackhawk 50 ist
noch etwas ausgeglichener.
Der Blackhawk hat etwas rundere Bässe und mehr Höhenglanz.
Der Tornado ist sehr clean und auch bei Overdrive sehr akzentuiert - Der
Blackhawk 50 hat dagegen den "AlNiCo-smooth" Effekt.
Der Tornado klingt etwas analytischer, der Blackhawk ist sehr "organisch".
Beide Speaker sprechen sehr gut auf die Anschlagdynamik an, beim
Blackhawk gepaart mit ausgeprägtem "AlNiCo" Touch.
Der Tornado klingt auch bei Zimmerlautstärke fast wie unter Last - Der
Blackhawk kommt bei "Mäuserohr" noch nicht ganz an seine sonstige
Leistung ran.

Der Tornado ist sehr vielseitig einsetzbar - klingt aber generell etwas "moderner".
Der Blackhawk ist insgesamt aus meiner Sicht noch variabler - aber stets mit Vintage-Touch.

Für eine Top 40 Band, Funk-Rock, Fusion oder aggressiven Hardrock würde
ich wahrscheinlich den Tornado vorziehen - für Classic Rock, Blues von
B.B. King bis Joe Bonamassa und Jazz würde ich den Blackhawk wählen.

4. Fazit
Wer den AlNiCo-Touch liebt und einen sehr variablen Speaker mit mittlerer
Belastbarkeit sucht, sollte sich den WGS Blackhawk 50 genau anschauen.
Die Charakteristik ist eher "britisch" aber clean und funky Sounds
funktionieren trotzdem (z.B. sehr viel besser als beim Vintage 30).

Was er nicht kann ist aggressive Härte und metallische Schärfe.
Was er kann sind tolle Brillianz mit Höhenglanz, sahnige Mitten und
volle, runde Bässe ohne zu matschen. Er hat Biss, Offenheit, Punch,
Power und Aggression - aber stets organisch und mit dem AlNiCo-Touch.
WGS positioniert ihn als Austausch für den Celestion Gold. Ich kenne den
Gold nicht aus eigener Erfahrung und primär aus diversen Soundfiles.
Der Blackhawk hat da schon eine beträchtliche Ähnlichkeit. Allerdings
konnte ich beim Blackhawk 50 keine übertriebene Schärfe feststellen, die
gelegentlich dem Gold im Overdrive nachgesagt wird.

Ich habe den Blackhawk noch nicht eingespielt. Allerdings zeigt er auch
direkt aus dem Karton keinerlei negative Effekte, die man erst mit
intensivem Einspielen beseitigen könnte (wie beim Tornado etwa oder ggf
beim Gold).
Ich vermute, daß er noch detailierter und in den Höhen noch etwas organischer wird.
(obwohl in dieser Hinsicht auch jetzt schon alles im grünen Bereich ist)

So wie er ist, gefällt er mir schon richtig gut.

Ich habe lange überlegt, ob ich mir als Alternative zum Tornado und zu meinen alten
Vintage 30 noch einen AlNiCo-Speaker zulegen sollte.

Der Celestion Gold war mir einfach zu teuer. Der Eminence Red Fang hat
mich nicht wirklich angemacht. Der Jensen Blackbird hat zwar auch die
AlNiCo Magie aber für mich zu wenig Offenheit und eine leichte nasale
Härte - vermutlich wegen härterer Membran und mehr Doping, um die 100 W
verarbeiten zu können. Der WGS Blackhawk ist mir zu wenig brilliant.

Der WGS Blackhawk 50 bietet alles, was ich von einem AlNiCo Speaker erwarte.
Er ist nicht der Speaker für jeden Sound aber er kann sehr viele Sounds sehr, sehr
gut und er hat diese spezielle AlNiCo-Magie in vollem Umfang.
Ich werde den Jensen Tornado behalten aber den WGS Blackbird 50
ebenfalls behalten und in nächster Zukunft erst einmal als primären
Speaker verwenden und weiter einspielen.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: haebbe58 am 26.01.2012 18:34
Hi Doc,

klasse Bericht! Liest sich sehr gut und gibt auf jeden Fall einen umfassenden Eindruck des Speakers wieder!

Gruß
Häbbe
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: darkbluemurder am 26.01.2012 19:02
Hi Doc,

kann mich Häbbe nur anschließen. Liest sich sehr interessant.

Ich habe sowohl den Celestion Alnico Gold als auch den Eminence Red Fang. Ich habe beim Alnico Gold keine übertriebene Schärfe im Overdrive feststellen können. Allerdings würde ich für heftiger zerrende Sounds den Red Fang vorziehen, der kräftiger und bulliger klingt. Ihm fehlt allerdings die Eleganz des Alnico Gold - eher ein Geselle für's Grobe. Eine Kreuzung zwischen diesen beiden mit der Belastbarkeit und dem Gewicht der Neodym-Lautsprecher - das wär's.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 26.01.2012 20:20
Hallo und danke für die positiven Kommentare.

Dieses gewisse Etwas, diese AlNiCo Eleganz hat der WGS Blackhawk 50 mit Sicherheit. Was den Celestion Gold angeht, kann ich die "Schärfe" nur vom Hörensagen ansprechen. Ob der Gold sie nun wirklich generell hat oder nur vor dem Einspielen oder ggf. nur in Verbindung mit bestimmten Amps kann ich überhaupt nicht sagen.

Beim WGS Blackhawk 50 habe ich eine solche Schärfe jedenfalls nicht festgestellt - auch im frischen Zustand aus dem Karton nicht. Darauf wollte ich nur hinweisen, weil der Blackhawk ja als Direct-Replacement für den Gold angepriesen wird. Ich will aber auch nicht ausschließen, daß der Blackhawk unangenehm wird, wenn man ihn an einen Mesa Rectifier mit Distortion im Anschlag hängt. Dafür sind aber wohl auch weder der Gold noch der Blackhawk gedacht.

Ja - etwas schwerer als ein Tornado ist der Blackhawk schon. Die 1 x 12 TTStudio ist aber immer noch locker zu tragen. Mit der Belastbarkeit hatte ich zunächst auch meine Zweifel. Wie beschrieben reichen die Reserven des Blackhawk aber locker für den Lautstärke-Bandlevel aus, den ich mit dem Tornado auch hatte und der bei Club-Gigs gut gereicht hat.
Ich denke, man kann nicht alles haben. Speaker, die 100 oder mehr Watt abkönnen, müssen zwangsläufig nicht nur eine andere Schwingspule, sondern auch eine härtere und/oder mit stärkerem Doping versehene Membran haben. Das scheint mir schnell zu Lasten von Offenheit und seidiger Brillianz und organischem Feeling zu gehen. Dafür hat man dann ggf. wieder andere Stärken. Z.B. denke ich, daß der Jensen Blackbird in prägnanten Clean Sounds gegenüber dem Blackhawk 50 die Nase vorn hat. Dafür sehe ich bei Classic-Rock Overdrive und  Blues mit dem "british growl" sowohl den Blackhawk als auch den Gold im Vorteil.


Ich werde den Blackhawk in den nächsten Wochen weiter einspielen und sehen, was ich alles damit anstellen kann. Dann gebe ich nochmal Feedback.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: thom am 27.01.2012 09:28
Hi Doc
Ich habe bis jetzt nur Speaker mit Keramikmagneten gespielt.
Kannst du für mich mal beschreiben was das "typische Alnicofeeling" ausmacht.
Ist das eine gewisse Kompression oder ähnliches?
Gruß
Thom
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 27.01.2012 20:53
Hallo Thom,
ich denke, die Anschlagdynamik spielt da eine deutliche Rolle. Mir fehlen eigentlich die Worte, um das noch genauer als in meinem Bericht zum Blackhawk zu beschreiben. Vielleicht kann man sagen, daß AlNiCo Speaker einen ähnlichen Einfluß wie Röhren auf den Sound haben. Der Sound blüht irgendwie auf, ist sehr detailliert und es macht sich angenehme Wärme breit. Der Anschlagattack ist sehr direkt aber trotzdem nicht hart. Das ist nicht für alle Stilrichtungen das perfekte Ding, in anderen Stilrichtungen kann man fast süchtig danach werden.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: thom am 27.01.2012 21:27
Danke,
ich merke schon das muß wohl jeder für sich selber ausprobieren.
Wie so viele andere Sachen kann man das nicht verallgemeinern.
Wenn das nicht  bloß gleich so teuer sein würde.
Ich laß mir Zeit und warte mal auf einen Gebrauchten, den kann ich dann immer noch ohne viel
Verlust verticken
Danke Dir
Thom


Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Dirk am 31.01.2012 20:05
Hallo,

damit dieser Thread nicht noch weiter vom eigentlichen Thema abschweift und der sehr gute Bericht nebensächlich wird, habe ich den Thread hier abgeschnitten und das "Danach" ausgelagert in diesen Thread:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15872.0.html

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 1.02.2012 11:30
Hallo Dirk,

den abgeschweiften Thread auszulagern war aus meiner Sicht eine gute Sache.

Leider ist dabei auch ein Beitrag von mir ausgelagert worden, der direkt zum Blackhawk (und anderen AlNiCo-Speakern) gehört und mit dem ich versucht hatte, den Thread wieder auf das eigentliche Thema zu bringen. Leider vergeblich, da derjenige, der am intensivsten nach den AlNiCo-Details gefragt hatte, offensichtlich weniger Interesse an Antworten darauf hat, als an Off-Topic Geplauder. Ich bringe den Beitrag deshalb hier nochmals ein.

.....
vielleicht kann ich Dir in Sachen Jensen Blackbird und WGS Blackhawk (50) helfen, da ich vor derselben Frage stand und mich dann nach aller Vorrecherche für den Blackhawk 50 entschieden habe (was für meine Zwecke auch gepaßt hat und der für mich der optimale AlNiCo-Speaker ist, was nicht bedeutet, daß nicht ein Neodym-Speaker oder Keramik Speaker je nach Anwendungsfall  noch besser passen kann (s.o.)).

1. Brauchst du unbedingt mehr als 50 W bei 99dB Normschalldruck ?
Wenn ja - Blackbird oder WGS Blackhawk HP 100

2. Soll der Sound etwas mehr Stärke im akzentuierten Clean-Sound oder im Classic Rock Crunch und Overdrive haben ? Falls mehr Clean-Stärke - nimm den Blackbird.

3. Soll es etwas moderner oder eher mit Vintage-Touch sein ?
Falls moderner - nimm den Blackbird. Bei british Vntage-Touch: Blackhawk 50

4. Willst Du es möglichst "smooth" mit viel Höhenglanz und Offenheit oder mit etwas mehr Präsenz mit schönen Höhen aber leicht reduziertem Höhenglanz (sparkling highs).
Falls "smooth" mit viel Höhenglanz - nimm den Blackhawk 50. Für mehr Präsenz bei leicht reduziertem Höhenglanz: Nimm den Blackbird. Der Blackhawk HP 100 fällt aus meiner Sicht heraus, wenn es um schöne Höhen und Glanz geht, da er in den Höhen im Vergleich etwas bedeckt ist. Funky und sparkling ist er nicht, dafür sicher ein Sahneteil im Classik-Jazz mit warmen Clean-Sounds.

5. Soll es für sahnige Lead-Sounds perfekt sein, dafür aber im Clean etwas weniger amerikanisch transparent.
Falls "sahnige Leads" - nimm den Blackhawk 50, falls Du auch briilliante Höhen und Glanz im Clean-Sound willst.
Falls "sahnige Leads" mit reduzierten Höhen, reduzierter Offenheit und Glanz - dafür aber absolut High-Gain tauglich: Nimm den Blackhawk HP 100.
Falls die Leads nicht ganz so sahnig sein müssen, dafür aber der Clean-Sound amerikanisch-klassisch mit Mittenloch: Nimm den Blackbird.

Mit "smooth" meine ich - um es nochmals herauszustellen - nicht etwa, daß der Speaker nicht brilliant und aggressiv sein kann oder bedeckt klingt, sondern ich meine das Verhalten beim Anschlag und die Art wie sich die Töne zueinander fügen. Man könnte es auch "organisch nennen". Der Blackhawk 50 z.B. ist richtig brilliant (mehr als ein Jensen Tornado oder Vintage 30) - trotzdem aber nicht unangenehm kratzig oder kantig.

Ich hoffe, ich habe mich jetzt vor lauter Blackhaws und Blackbirds nicht verschrieben.
Ansonsten könnte man jetzt noch - im Sinne von Managementmethoden - eine gewichtete Bewertung daraus machen. Andererseits sollte man die Dinge nicht mehr als nötig verkomplizieren.

Ich hoffe die Anmerkungen erleichtern Dir die Wahl. Zum Blackbird verweise ich noch auf den Erfahrungsbericht von Alex (Ortega67) hier im Forum. Ich glaube der Thread hieß "Großer schwarzer  Vogel" oder ähnlich.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: darkbluemurder am 1.02.2012 14:50
Stimme völlig zu.

Doc, vielen Dank nochmal für Deine ausführlichen Berichte- wirklich lesenswert.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Dirk am 1.02.2012 20:09
Leider ist dabei auch ein Beitrag von mir ausgelagert worden, der direkt zum Blackhawk (und anderen AlNiCo-Speakern) gehört und mit dem ich versucht hatte, den Thread wieder auf das eigentliche Thema zu bringen.
Ups, mea culpa  8)

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 1.04.2012 20:27
Hallo an die Speaker-Interessierten,

es gibt eine neue Speaker-Vergleichsserie auf Youtube zum WGS Blackhawk 50 im Vergleich zu einem Fender-Alnico-Standardspeaker. Amp 59 iger Fender Tweed Deluxe. Der nterschied ist sehr deutlich.

http://www.youtube.com/watch?v=SPw9ssxBuyg&NR=1&feature=endscreen

Ich denke, daß ergänzt meine Kommentare ganz gut.

Ich habe meinen eigenen Blackhawk 50 jetzt halbwegs eingespielt. Er hat sich nicht dramatisch verändert, ist nur nch etwas runder und detaillierter in den Höhen geworden.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 9.09.2013 14:35
Hallo an die "Speaker-Gemeinde",

ein paar Soundclips zum WGS Blackhawk 50 W gibt es ja auf Youtube (mit Tweed Deluxe) und hier im TubeTown Shop.

Der Blackhawk 50 ist nach wie vor mein "all-time-favourite". Der Grundcharakter ist einfach klasse und er eignet sich für diverse Sounds.

Ein folgenden Soundclips geben ein paar Eindrücke, wie der Blackhawk 50 in einer TT-Studio Box (open back) im Bandsound klingen kann.
Ich habe versucht, eine gewisse Sound-Bandbreite zusammenzustellen.
Die Aufnahmen sind von meinem Trio "Million Miles" - live aus dem Übungsraum.
Aufnahmen mit Yamaha Pocket-Studio mit internen Mikrophonen. Leichte Nachbearbeitung in Cubase (etwas Kompression und Hall).

Die Gitarre ist eine Custom Strat aus Warmoth-Teilen mit OBL-PickUps (L280 an Steg und Mitte und L200 am Hals).
Der Amp ist ein restaurierter und modifizierter Music Man Bass-Top aus den 80-igern.
Clean und leichte Crunch-Sounds direkt vom Amp, Overdrive von TrueBlue Double Overdrive Pedal.
Der Chorus ist ein restaurierter Boss CE-2, das Echo (in den Soli) ein Boss DM-2.

1. Little Wing Cut (Intro, Strophe, Schlußsolo) Neck-PU, Chorus, TrueBlue Overdrive und Echo im Solo.
www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Little_Wing_070613_M_V2_M_Cut.mp3 (http://www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Little_Wing_070613_M_V2_M_Cut.mp3)

2. Can´t stand loosing you (Strophe, Refr) Neck-PU, Chorus
www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Can´t_stand_loosing_you_14-06-2013_M_kurz.mp3 (http://www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Can´t_stand_loosing_you_14-06-2013_M_kurz.mp3)

3. Allright Now (Intro, Strophe, Solo) Bridge PU, TrueBlue Overdrive und Echo im Solo
www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Allright_Now_Ausschnitt_1_lang_B.mp3 (http://www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Allright_Now_Ausschnitt_1_lang_B.mp3)

4. Stillness of heart (Intro, Strophe, Ref) Middle PU, Chorus, TrueBlue Overdrive beim Intro-Riff
www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Stillness_of_heart_Ausschnitt_1_B.mp3 (http://www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Stillness_of_heart_Ausschnitt_1_B.mp3)

Ich hoffe, das hat den Blackhawk 50 im praktischen Einsatz ganz gut repräsentiert.
Von clean mit "sparkling highs" über Crunch, satten Overdrive und singende Leads geht eigentlich alles.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Fwänk am 27.09.2013 13:42
Werte Sucher des richtigen Lautsprechers,

ich hatte um einen „echten“ Vergleich zu haben den Tornado und den Blackhawk 50Watt in die Marshall 2x12 Slant eingebaut, beide Anschlüße nach außen geführt um beide nebeneinander testen zu können. Die Box habe ich je nachdem welcher LS an der Reihe war so gedreht, dass dieser oben abstrahlen konnte.

Getestet hatte ich mit meinem Bastard 5e3 Endstufe und Princeton ähnliche Vorstufe, ES335 Tokai Kopie mit Lollar Imperial Low Wind und Prince of Tone und Diablo Clone. Mit der Musikercombo geht es etwas rockiger zur Sache wie sonst, deshalb auch etwas mehr Drive im Sound. Vorsicht alles rein subjektives Empfinden!

Was sich zuhause im Garagentest schon angedeutet hat, hat sich im Proberaum für mich bestätigt. Der Tornado hat mehr Glanz oben rum, ist etwas weniger mittig. Der Blackhawk hat mehr obere Mitten und einen angenehmeren Anschlag, fühlt sich einfach besser an.
Mit mehr Drive finde ich aber das der Blackhawk etwas kratziger wirkt. Möglicherweise hängt das an dem Setup (vor allem die Lollars haben ne Menge Höhen) oder auch an den 6V6. Aber der Tornado klingt für mein Ohr angenehmer. Ich werde das LS Gespann noch mal mit meinem JTM 45 Clone testen.

Erstes Fazit, der Tornado ist der absolute Allrounder mit einem schönen Höhenspektrum aber etwas weniger Charakter aufgrund der fehlenden Mitten. Für unterschiedliche Stilrichtungen sollte ich auch unterschiedliche LS benutzen um den gewünschten Sound hinzubekommen. Denn auch mit einem guten Allrounder muß ich Abstriche machen.

Grüße, Frank
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Fwänk am 15.10.2013 13:48
Hallo zusammen,

wie schon unter Boxenbau beschrieben hatte ich in der letzten Probe den WGS Blackawk in einer 2x12 (mit Tornado aber nicht angeschlossen) gegen die gleiche 2x12 mit 2 Greenbacks getestet. Direkt im Proberaum kam die Greenback Box besser durch, sind ja auch zwei Speaker am Arbeiten und mehr obere Mitten sind vorhanden.

Was mich aber erstaunt hat, wir schneiden grob die Ideen mit damit wir sie nicht vergessen (Zoom Recorder), der Blackhawk kommt auf der Aufnahme besser durch. Dies kommt sicherlich durch das größere Höhenspektrum. Und ich muß gestehen der Blackhawk mit dem JTM Clone hat was, der kommt ja in eine Lemberg Std. Ich freu mich schon drauf die beziehen zu können.

Viele Grüße, Frank
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Fwänk am 15.11.2013 08:18
Hi Forum,
anbei zwei Soundschnipsel zum Vergleich des WGS Blackhawk 50 Watt und dem Invader. 

Was ist gleich: Gitarre, Amp, Overdrive, beide Boxen parallel am Verstärker, vor beide Boxen das gleiche Mikro mit dem Versuch beide Mikro´s identisch auszurichten. Der Unterschied ist die Box, der Invader sitzt in einer Lemberg Std. und der Blackhawk in einer älteren TT 1x12 aus mMn. Birkemultiplex.

Interessanterweise ähneln sich die beiden Speaker bei einem cleanen Sound, hier hört man schon Unterschiede. Wenn wir weiter Aufnahmen machen, werde ich mir noch einen Auszug vom Clean-Sound sowie mit mehr Drive vermutlich auch mit Wah Wah machen lassen. Das kann jetzt aber wieder eine Weile dauern.

Vielleicht hilft es dem einen oder anderen.

Viele Grüße, Frank
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 15.11.2013 20:31
Hallo Frank,

das ist ja ein vertrackter Groove.

Ich denke, der Unterschied ist rech gut hörbar. Der Invader hat etwas mehr Präsenz und metallisches "Klingeln", der Blackhawk ist mehr "Smooth" und - wie ich finde - etwas ausgeglichener und offener nach oben.

So ähnlich hatte ich mir das nach den Soundclips auf der WEB-Site von WGS vorgestellt. Allerdings sind die Soundclips dort ja nicht ganz vergleichbar. Das ist bei Deinen Soundbeispielen natürlich besser.

Vielen Dank dafür.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Fwänk am 16.11.2013 20:35
Hi DocBlues,

interessant finde ich, dass bei einem cleaneren Sound der Unterschied weniger hörbar wird. Wie gesagt, versuche ich die Beispiele auch noch hochzuladen.

Der Blackhawk ist auf Jeden Fall offener und dadurch auch viel besser zu hören. Der Invader hat nur wenige Betriebsstunden hinter sich, vielleicht gibt sich das metallische noch. Ich mag sie beide. Und spiele mit dem Gedanken noch eine weitere Lemberg Std. zu bestellen. Bespannung habe ich noch und das tolexen ist jetzt auch keine so große Sache.

Viele Grüße, Frank
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Doc Dooley am 14.10.2016 19:52
Hi Doc Blues,

Sehr interessant, das Ganze, aber die links funktionieren leider nicht...
Hast Du die soundfiles noch irgendwo?

Cheers, Doc Dooley

***

Hallo an die "Speaker-Gemeinde",

ein paar Soundclips zum WGS Blackhawk 50 W gibt es ja auf Youtube (mit Tweed Deluxe) und hier im TubeTown Shop.

Der Blackhawk 50 ist nach wie vor mein "all-time-favourite". Der Grundcharakter ist einfach klasse und er eignet sich für diverse Sounds.

Ein folgenden Soundclips geben ein paar Eindrücke, wie der Blackhawk 50 in einer TT-Studio Box (open back) im Bandsound klingen kann.
Ich habe versucht, eine gewisse Sound-Bandbreite zusammenzustellen.
Die Aufnahmen sind von meinem Trio "Million Miles" - live aus dem Übungsraum.
Aufnahmen mit Yamaha Pocket-Studio mit internen Mikrophonen. Leichte Nachbearbeitung in Cubase (etwas Kompression und Hall).

Die Gitarre ist eine Custom Strat aus Warmoth-Teilen mit OBL-PickUps (L280 an Steg und Mitte und L200 am Hals).
Der Amp ist ein restaurierter und modifizierter Music Man Bass-Top aus den 80-igern.
Clean und leichte Crunch-Sounds direkt vom Amp, Overdrive von TrueBlue Double Overdrive Pedal.
Der Chorus ist ein restaurierter Boss CE-2, das Echo (in den Soli) ein Boss DM-2.

1. Little Wing Cut (Intro, Strophe, Schlußsolo) Neck-PU, Chorus, TrueBlue Overdrive und Echo im Solo.
www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Little_Wing_070613_M_V2_M_Cut.mp3 (http://www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Little_Wing_070613_M_V2_M_Cut.mp3)

2. Can´t stand loosing you (Strophe, Refr) Neck-PU, Chorus
www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Can´t_stand_loosing_you_14-06-2013_M_kurz.mp3 (http://www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Can´t_stand_loosing_you_14-06-2013_M_kurz.mp3)

3. Allright Now (Intro, Strophe, Solo) Bridge PU, TrueBlue Overdrive und Echo im Solo
www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Allright_Now_Ausschnitt_1_lang_B.mp3 (http://www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Allright_Now_Ausschnitt_1_lang_B.mp3)

4. Stillness of heart (Intro, Strophe, Ref) Middle PU, Chorus, TrueBlue Overdrive beim Intro-Riff
www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Stillness_of_heart_Ausschnitt_1_B.mp3 (http://www.Innovationsdoktor.de/Sounds/Stillness_of_heart_Ausschnitt_1_B.mp3)

Ich hoffe, das hat den Blackhawk 50 im praktischen Einsatz ganz gut repräsentiert.
Von clean mit "sparkling highs" über Crunch, satten Overdrive und singende Leads geht eigentlich alles.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: DocBlues am 16.10.2016 18:53
Hallo Doc Dooley,

leider sind die Soundfiles nicht mehr online - u.a, weil es die Band seit Mitte letzten Jahres nicht mehr gibt.

Tut mir leid.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Doc Dooley am 17.11.2016 19:16
Bin seit heute stolzer Besitzer eines WGS Blackhawk. Alles was hier Gutes über diesen Speaker gesagt wird, stimmt. Ist echt der suprigste Speaker, den ich je hatte.

Von den Speakern, die in meinen Crates (V50, V20) drin sind bzw. waren, will ich lieber schweigen, der vom V20 war überhaupt sehr schwach, die 2x12er im V50 sind ganz okay, aber im Vergleich.... Im V20 hab ich jetzt einen Jensen P12R Alnico drin. Trotz seiner oft beklagten Nachteile passt der ganz gut zum V20er, besonders da ich den eher im leicht angezerrten bis maximal mid-gain Bereich spiele. Und das Alnico-sparkle hat auch er. Aber der Blackhawk is natürlich eine völlig andere Liga, auch clean und leicht angezerrt (gut, die Box vom V20 ist auch deutlich kleiner, das macht wohl auch bissl was aus...)

Dann hab ich einen WGS Invader in einer Harley Benton 1x12er Box. Den hab ich einstweilen mal ausgebaut und den Blackhawk reingetan, bis die Box für den Blackhawk fertig ist, das wird noch bissl dauern. Den chinesischen V30, der dort drin war, hab ich inzwischen verkauft, dem weine ich keine Träne nach. Der Invader ist ein guter Allrounder, aber der Blackhawk bläst den frisch aus der Schachtel weg wie nix. Nagut, kostet auch mehr als doppelt so viel. Aber das zahlt sich aus!

Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: hollywoody am 3.03.2023 12:06
Hallo und vielen Dank erstmal für all die vielen Informationen zum WGS BlackHawk 50 watt.

Mich würde einmal interessieren ob jemand schon Erfahrung hat wie dieser Speaker sich in einer grösseren
1 x 12 Lautsprecherbox macht, die aber hinten voll geschlossen ist?

Generell ist für mich sehr interessant bei der Planung Speaker Kauf Alnico, ob diese immer am
Besten in einer halboffenen Box (Rückwand) oder in einem Combo ihren Sound wiedergeben.

Danke schon mal an Tipps und Erfahrungswerte.
Hollywoody
Bin seit heute stolzer Besitzer eines WGS Blackhawk. Alles was hier Gutes über diesen Speaker gesagt wird, stimmt. Ist echt der suprigste Speaker, den ich je hatte.

Von den Speakern, die in meinen Crates (V50, V20) drin sind bzw. waren, will ich lieber schweigen, der vom V20 war überhaupt sehr schwach, die 2x12er im V50 sind ganz okay, aber im Vergleich.... Im V20 hab ich jetzt einen Jensen P12R Alnico drin. Trotz seiner oft beklagten Nachteile passt der ganz gut zum V20er, besonders da ich den eher im leicht angezerrten bis maximal mid-gain Bereich spiele. Und das Alnico-sparkle hat auch er. Aber der Blackhawk is natürlich eine völlig andere Liga, auch clean und leicht angezerrt (gut, die Box vom V20 ist auch deutlich kleiner, das macht wohl auch bissl was aus...)

Dann hab ich einen WGS Invader in einer Harley Benton 1x12er Box. Den hab ich einstweilen mal ausgebaut und den Blackhawk reingetan, bis die Box für den Blackhawk fertig ist, das wird noch bissl dauern. Den chinesischen V30, der dort drin war, hab ich inzwischen verkauft, dem weine ich keine Träne nach. Der Invader ist ein guter Allrounder, aber der Blackhawk bläst den frisch aus der Schachtel weg wie nix. Nagut, kostet auch mehr als doppelt so viel. Aber das zahlt sich aus!
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Dirk am 3.03.2023 19:47
Hi,

Mich würde einmal interessieren ob jemand schon Erfahrung hat wie dieser Speaker sich in einer grösseren
1 x 12 Lautsprecherbox macht, die aber hinten voll geschlossen ist?

Was ist eine "grössere 1 x 12 Lautsprecherbox" genau ? und welche Stilrichtung wird gespielt ?

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: hollywoody am 5.03.2023 13:10
Hi,

Was ist eine "grössere 1 x 12 Lautsprecherbox" genau ? und welche Stilrichtung wird gespielt ?

Gruß, Dirk

Hallo Dirk, vielen Dank, die Box ist eine leere Hook Box, ca 60 cm breit, 50 cm hoch und 33 cm tief.
Hinten geschlossen. Man könnte aber falls der Wirkungsgrad verbessert würde Klang im Raum ein
ovales Loch hinten reinschneiden. VGR Hollywoody
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: hollywoody am 5.03.2023 13:12
Hallo und vielen Dank erstmal für all die vielen Informationen zum WGS BlackHawk 50 watt.

Mich würde einmal interessieren ob jemand schon Erfahrung hat wie dieser Speaker sich in einer grösseren
1 x 12 Lautsprecherbox macht, die aber hinten voll geschlossen ist?

Generell ist für mich sehr interessant bei der Planung Speaker Kauf Alnico, ob diese immer am
Besten in einer halboffenen Box (Rückwand) oder in einem Combo ihren Sound wiedergeben.

Danke schon mal an Tipps und Erfahrungswerte.
Hollywoody
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Dirk am 5.03.2023 14:01
Hallo,

Und die Stilrichtung ? Bitte die gestellten Fragen vollständig beantworten, denn andernfalls kann nicht wirklich eine vernüftige Antwort gegeben werden. Da die gleichen Anfrage auch nochmals per eMail gestellt wurde, das Thema aber sicherlich auch andere Leute interessiert, werde ich auf die eMail nicht antworten, sondern hier im Thread.

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: hollywoody am 5.03.2023 20:55
Hallo,

Und die Stilrichtung ? Bitte die gestellten Fragen vollständig beantworten, denn andernfalls kann nicht wirklich eine vernüftige Antwort gegeben werden. Da die gleichen Anfrage auch nochmals per eMail gestellt wurde, das Thema aber sicherlich auch andere Leute interessiert, werde ich auf die eMail nicht antworten, sondern hier im Thread.

Gruß, Dirk
Hallo und sorry, hatte ich vergessen. Musikrichtung geht von Blues über Bluesrock zum medium Rock, natürlich auch
cleane und angezerrte Sounds, kein Heavy oder more Gain.

Nutze Röhrenamps mit 30 watt und 40 watt, nutze Humbucker und teils Single Coil Gitarre.
Gruss Hollywoody
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Dirk am 6.03.2023 09:43
Hallo,

der Blackhawk 50 Watt ist vom Grundprinzip ein Blue mit mehr Leistung und verhält sich auch so. Persönlich würde ich ehr zum Blackhawk HP, also die 100 Watt Version tendieren bei den von Dir aufrgeführten Anforderungen. Ich finde diese einfach runder auch bei kräftigen Overdrive und dennoch nicht so komprimiert im Mittentonspektrum wie der Blue oder ganz besonders der Gold.
Der Blackhawk HP sollte zudem auch sehr gut mit der vorhanden Box zuercht kommen und gut darin arbeiten.
Jensen Blackbird in diesem Fall eher nicht.

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: hollywoody am 6.03.2023 11:48
Hallo Dirk, vielen Dank für Deine Anregung und Empefhlung.

Das hätte ich nun nicht gedacht, vom Black Hawk HP les ich oft gerade auch bei WGS dass viele
den weniger in die enge Wahl nehmen weil der Standard HP etwas wärmer klingt, runder,
währen einige den BH HP eher so empfinden wie den Celestion Gold.

Der wäre mir z. Bsp ebenso wie der Cream 90 in der tendenz zu grell, etwas viel höhenbetont.
Das klngt bei mir dann eher wie ein Creamback H75, also das ist nun eine Überraschung.
Ich dachte weniger Watt reichen bei mir..Der HP will ja ordentlich gefordert werden oder?
Da sind 100 watt schon viel für 40 - 40 watt Röhre oder sehe ich das verkehrt???
Meine Erfahrung mit Ceramic ging bisher dahin dass 40 watt Röhrenamp und z. Bsp. 65 watt
Speaker ( Creamback G12M65) sehr gut harmonieren während mir der H75 hier zuviel Höhen hat
und eher ein Hard Rocksound rüberkommt....  Gruss Hollywoody

 
Hallo,

der Blackhawk 50 Watt ist vom Grundprinzip ein Blue mit mehr Leistung und verhält sich auch so. Persönlich würde ich ehr zum Blackhawk HP, also die 100 Watt Version tendieren bei den von Dir aufrgeführten Anforderungen. Ich finde diese einfach runder auch bei kräftigen Overdrive und dennoch nicht so komprimiert im Mittentonspektrum wie der Blue oder ganz besonders der Gold.
Der Blackhawk HP sollte zudem auch sehr gut mit der vorhanden Box zuercht kommen und gut darin arbeiten.
Jensen Blackbird in diesem Fall eher nicht.

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W vs HP mit 100 W
Beitrag von: hollywoody am 6.03.2023 12:36
Hallo Dirk, habe gerade gesehen den Black Hawk HP gibts nur in 8 ohm..
Ich suche aber einen Alnico mit 16 ohm, weil evtl. durch Verwendung in einer anderen
Box mit einem 2. Speaker ich 16 Ohm Varianten nehme, um dann parallel auf 8 Ohm output
zu kommen..

Generell dann der Black Hawk 50 watt? Ist der so wahrnehmbar weniger artikuliert im Overdrive
wie der HP, auf der Youtube Platform im Vergleich von Vaughn Skov hört man schon dass der HP
etwas definierter im Overdrive Sound rüberkommt??

VGR und Danke wie immer für alle Tipps. Hollywoody
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Dirk am 7.03.2023 09:57
Wir können auch die 16 Ohm Version beschaffen, was allerdings ein paar Monate dauern wird.

Wie schon geschrieben unterscheiden sich die beiden Hawks im Overdrive deutlich. Ich würde daher zum HP tendirenen. Aber im Zweifelsfall muss dies selbst getestet werden.

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: hollywoody am 7.03.2023 12:48
Hallo :topjob:Dirk,

vielen Dank für die Info. Das ist aber eine lange Zeit. Dann muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Schade, aber 8 ohm helfen mir zur Zeit dann nur einseitig im Plankonzept.
16 ohm wäre besser, aber Monate Wartezeit ist nicht gewollt. VGR und Danke Hollywoody



Wir können auch die 16 Ohm Version beschaffen, was allerdings ein paar Monate dauern wird.

Wie schon geschrieben unterscheiden sich die beiden Hawks im Overdrive deutlich. Ich würde daher zum HP tendirenen. Aber im Zweifelsfall muss dies selbst getestet werden.

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Dirk am 7.03.2023 19:40
Hi,

ist vielleicht eine Option: https://www.tube-town.net/ttstore/uebertrager-impedanz-anpassung-100-w.html

Gruß, Dirk
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: hollywoody am 12.03.2023 12:47
Hi,

ist vielleicht eine Option: https://www.tube-town.net/ttstore/uebertrager-impedanz-anpassung-100-w.html

Gruß, Dirk

Hi Dirk, vielen Dank für diese Tipps. Aber der Amp hat ja diverse 4,8,16 Ohm Möglichkeiten. Mir gehts da nur um
die Koppelung 2er Speaker wenn Bedarf, also 2x 8 Ohm zu 16 ohm... Oder eben 2x 16 ohm zu 8 ohm. Letztere
halte ich persönlich für die bessere Lösung weil parallel Verdrahtung.

Es geht einfach nur darum ob man einen Unterschied hört zwischen einem 8 ohm und einem 16 ohm Speaker
generell. Dann könnte auch der Black Hawk 8 HP ohm allein gehen. Im Kontext wäre sonst ein 16 ohm Black Hawk
standard einfacher. Zudem denke ich gibts da doch grosse Soundunterschiede...??

Der BlackHawk 50 soll ja eher Richtung Black Blue und Celestion Gold sein, während der HP 100 eher EV Sounds bietet?
Diese sind nicht gewollt..  VGR Hollywoody
Titel: Re: WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: Dirk am 12.03.2023 18:34
Hallo,

Ob es klangliche Unterschiede zwischen einem 8 Ohm und einem 16 Ohm (Gitarren-)Lautsprecher bzw. einer 8 Ohm und einer 16 Ohm (Gitarren-)Box gibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn nur ein Lautsprecher verwendet wird, hängt es hauptsächlich vom Ausgangsübertrager ab, ob es einen Unterschied gibt. Normalerweise sollten alle Wicklungen so ausgelegt sein, dass sie gleich "arbeiten", was auch bei preiswerteren Übertragern in der Regel bereits der Fall ist.

Wenn jedoch mehr als ein Lautsprecher verwendet wird, kann die Art der Verschaltung einen deutlicheren Einfluss auf den Klang haben. Bei einer Parallelschaltung von zwei Lautsprechern steigt die Impedanz des Gesamtsystems mit zunehmender Frequenz stärker an als bei einer Reihenschaltung. Dies hat zur Folge, dass bei Parallelschaltung die Röhrenendstufe bei hohen Frequenzen weniger stark belastet wird als bei Serienschaltung und somit die Höhen weniger stark gedämpft werden. Ob man aber in der Praxis tatsächlich einen Unterschied hört, hängt wiederum davon ab, welche Lautsprecher verwendet werden, wie die Box aufgebaut ist, welcher Verstärker verwendet wird und so weiter.

Wie man sieht, gibt es keine pauschale Aussage, was besser ist und was nicht, und wie immer, wenn es um den Klang geht, empfiehlt sich der Selbsttest. Man kann nichts kaputt machen.

Gruß, Dirk
Titel: Re: erste Ergebnisse WGS Blackhawk AlNiCo 50 W
Beitrag von: hollywoody am 19.03.2023 13:07
Hallo Dirk, hallo Tube Town Forum,

zunächst einmal vielen Dank für die guten Tipps und Hilfestellung.

Hier werkelt nun seit kurzem ein WGS Päärchen der Sonderklasse und die ersten Eindrücke sind
schon sehr in die richtige Richtung.

Ein WGS Black Hawk Alnico 50, und ein WGS Reaper HP 50 watt. Beide allein bieten schon jeder für
sich einen guten Ansatz der im Vergleich zu den Celestions Konkurrenten wesentlich ausgewogener
klingt, und sie sind ja noch nicht eingespielt.
In der Kombination Black Hawk und Reaper HP in einer halboffenen Box mit entsprechender Grösse
ist es einfacj schon jetzt umwerfend. Soviel guten Sound habe ich schon lange nicht mehr auf Anhieb
erhalten. Und hier waren schon einige Kandidaten in den Boxen: Celestion, Jensen, Eminence, Mojotone.

Die Empfehlung von Trevor English (WGS USA) und auch von Dirk haben sich schon jetzt zu 85% bestätigt.
Vielen Dank und was für ein gutes Wochenende!!!  VGR Hollywoody






Hallo,

Ob es klangliche Unterschiede zwischen einem 8 Ohm und einem 16 Ohm (Gitarren-)Lautsprecher bzw. einer 8 Ohm und einer 16 Ohm (Gitarren-)Box gibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn nur ein Lautsprecher verwendet wird, hängt es hauptsächlich vom Ausgangsübertrager ab, ob es einen Unterschied gibt. Normalerweise sollten alle Wicklungen so ausgelegt sein, dass sie gleich "arbeiten", was auch bei preiswerteren Übertragern in der Regel bereits der Fall ist.

Wenn jedoch mehr als ein Lautsprecher verwendet wird, kann die Art der Verschaltung einen deutlicheren Einfluss auf den Klang haben. Bei einer Parallelschaltung von zwei Lautsprechern steigt die Impedanz des Gesamtsystems mit zunehmender Frequenz stärker an als bei einer Reihenschaltung. Dies hat zur Folge, dass bei Parallelschaltung die Röhrenendstufe bei hohen Frequenzen weniger stark belastet wird als bei Serienschaltung und somit die Höhen weniger stark gedämpft werden. Ob man aber in der Praxis tatsächlich einen Unterschied hört, hängt wiederum davon ab, welche Lautsprecher verwendet werden, wie die Box aufgebaut ist, welcher Verstärker verwendet wird und so weiter.

Wie man sieht, gibt es keine pauschale Aussage, was besser ist und was nicht, und wie immer, wenn es um den Klang geht, empfiehlt sich der Selbsttest. Man kann nichts kaputt machen.

Gruß, Dirk