Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: torus am 23.04.2009 15:08
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So - die Honeymoon-Phase mit meinem Pre ist vorbei, jetzt geht's ans Tweaken..
Ich hab festgestellt, das der Amp bei hohem Gain im Bass-Bereich furzt. Ich hab aber null Erfahrung, was das Tweaken angeht, daher frag ich hier mal wie ich das am besten angehe. Den relevanten Teil des Amps hab ich mal abgezeichnet:
(http://torus.untergrund.net/tubes/preamp.png)
Wo würdet ihr ansetzten? Mein Bauch sagt mir, das ich den Kathoden-Bypass an V1 auf 1.5µ senken könnte. Dann änder ich aber auch den Clean-Channel (die V1 Triode wird von beiden Channels benutzt). Gibt's auch andere Möglichkeiten? Wie schaut es in mit den Kopplungen zwischen den Stufen aus? kann man da was machen?
Btw: Zu den Caps: Der 2.2µ ist ein Elko, 100p ist ein Silver-Mica. Alle anderen sind Malloys. Im Test gestern hab ich alle Röhren mit neuen EI bestückt (klingen schön satt).
Gruß,
Nils
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1 Meg Dual gegen 500k dual oder 250k dual tauschen
R13 verkleinern
Gitterwiderstand U4 220k
R14 auf 1k erhöhen
R4 evtl. auf 150k (dann ist das Gain wieder da, wo es vorher mal war)
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Danke.. Ich deute mal, was das ändern würde:
1 Meg Dual gegen 500k dual oder 250k dual tauschen
R13 verkleinern
Damit verschieb ich die Cut-Off Frequenz, die die Potis bzw. R13/R9 mit dem Koppel-Kondensator bilden, richtig?
Gitterwiderstand U4 220k
Meinst Du damit den (fehlenden) Grid-Stopper?
R14 auf 1k erhöhen
R4 evtl. auf 150k (dann ist das Gain wieder da, wo es vorher mal war)
Bischen mehr Gain vorne, und bischen weniger Gain hinten, richtig?
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Genau so. Vermutlich kannst Du mit einem 250k Poti (und den anderen Maßnahmen) auch statt des 680n einen 1µF nehmen und gar den 2µ2 auf 3µ3 erhöhen - der Clean-Kanal wird es Dir danken. Dann spiel noch ein wenig mit den Koppel-Cs rum - es gibt so schöne Zwischenwerte, you know . . . ;)
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Genau so. Vermutlich kannst Du mit einem 250k Poti (und den anderen Maßnahmen) auch statt des 680n einen 1µF nehmen und gar den 2µ2 auf 3µ3 erhöhen - der Clean-Kanal wird es Dir danken. Dann spiel noch ein wenig mit den Koppel-Cs rum - es gibt so schöne Zwischenwerte, you know . . . ;)
Supi -- vielen Dank nochmal.
Nur über eins wunder ich mich noch: Wenn ich den Kathoden-Bypass erhöhe, dann schieb ich doch wieder mehr Bass durch die Schaltung. Ist das im Sinne des Erfinders? Ich möchte untenrum ja Aufräumen..
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Aufräumen bedeutet doch nicht, dass man weniger Quadratmeter hat - um bei dem Bild zu bleiben ;)
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Hehe.. Da ist was wahres dran. :bier:
Dann werd ich mich mal dransetzten und einen kleinen Poweramp zusammenklöppeln, damit ich hier anständig testen kann..
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Hallo!
Zu Olafs Tipps möchte ich noch hinzufügen, dass auch C5 ne Stelle wäre wo man mit verringern auf 4n7 noch was machen kann. Vermutlich reicht dir das mit dem Poti aber schon. Ansonsten vll noch R6 etwas größer..
Was mir noch auffällt: Ist C7 nicht etwas groß an der Stelle?
Grüße Jogi
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Was mir noch auffällt: Ist C7 nicht etwas groß an der Stelle?
Grüße Jogi
Wow - ist mir gar nicht aufgefallen. Wenn man ständig auf diese Dinger schaut schaltet das Gehirn auf Autosuggestion und man sieht 220pF ;D
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Gitterwiderstand U4 220k
und
Ansonsten vll noch R6 etwas größer..
Hallo Olaf, hallo Jogi!
Könnt ihr mir bitte auf die Sprünge helfen, warum (größere) Gridstopper den Bass straffen.
Mir fällt in diesen Zusammenhang nur der Tiefpass ein, der in Verbindung mit der Kapazität der Röhre entsteht.
Oder ging es bei den oben zitierten Antworten allgemein um die Feinabstimmung des Preamps und nicht speziell um den Bass?
Gruß Alex
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Könnt ihr mir bitte auf die Sprünge helfen, warum (größere) Gridstopper den Bass straffen.
Das ist 'ne gute Frage, die hab ich mir vorhin auch schon gestellt.
Und guter Hinweis mit C7. Ich schau mal nach, ob es einfach nur ein Fehler im Schaltplan ist, oder ob der tatsächlich 22n hat. Im original Schaltplan hat der Kondensator keinen Namen, da steht nur der Wert. Könnte gut ein Fehler sein. Währe nicht der erste...
Und mal ganz was anderes: Kommt irgend jemandem die Preamp-Schaltung eigentlich bekannt vor? Sie ist ja aus dem Laney, aber ich meine _fast_ die gleiche Schaltung in irgend einem Marshall schon mal gesehen zu haben. Nur find ich den nicht mehr. Währe interessant zu wissen.
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Die Struktur ist ja div. Designs ähnlich. Ich würde übrigens auch zunächst die Koppelkondensatoren radikal verkleinern (den ersten max 4µ7, den zweien dort beginnen und langsam erhöhen).
Gruß
Andy
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C2, C5 und C6 meinst Du, oder?
Und die 4µ7 sollen eigentlich 4n7 sein, korrekt?
Gruß und Danke,
Nils
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Könnt ihr mir bitte auf die Sprünge helfen, warum (größere) Gridstopper den Bass straffen.
Das ist 'ne gute Frage, die hab ich mir vorhin auch schon gestellt.
Gridstopper bzw. 'grössere' Gridstopper straffen keine Bässe!
Diese Massnahme war durch eine andere Änderung jedoch erforderlich
Olaf hatte dir im Zuge der Bassstraffung empfohlen, R13 zu verkleinern.
Nun hat aber U4 einen kleineren Gitterableitwiderstand, was insbesondere diese Stufe mit sehr kleinem Kathodenwiderstand dann bei höheren Signalpegel sehr leicht Gitterstrom ziehen lässt. Um dies zu minimieren/verhindern, muss der Widerstand, den U4 gen Masse sieht entsprechend erhöht werden - ohne jedoch R13 wieder zu vergrössern ;)
Daher auch Olafs Folgeempfehlung "Gitterwiderstand U4 220k" und auch "R14 auf 1k erhöhen"
Bingo?
Larry
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Nun hat aber U4 einen kleineren Gitterableitwiderstand, was insbesondere diese Stufe mit sehr kleinem Kathodenwiderstand dann bei höheren Signalpegel sehr leicht Gitterstrom ziehen lässt. Um dies zu minimieren/verhindern, muss der Widerstand, den U4 gen Masse sieht entsprechend erhöht werden - ohne jedoch R13 wieder zu vergrössern ;)
Ah! Natürlich! Groschen ist gefallen..
So langsam blicke ich durch den ganzen Kram richtig durch. Das ist auch mal schön..
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Danke!
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Ich würde hier den Koppel-C6 drastisch verkleinern (Größenordnung 1-2nF). C7 könnte dann im Prinzip wegfallen und er parallele 470K verkleinert werden oder direkt verbunden.
U3 ist auch nicht ganz unkritsch. Durch den 10K Kathodenwiderstand ist der Arbeitspunkt so gelegt, daß der Ausgang im Positiven deutlich früher clippt. (so eine Stufe ist ja auch dei V3 im TWreck).
Bei solchen Stufen lieber mit abgeschwächten Bass rein und nach der Verzerrung die Bässe anheben.
Gruß
Stefan
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Hi Stefan, Das werd ich auch mal ausprobieren.
So - und zu dem Doppel-Poti für den Gain-Regler hab ich noch mal eine Frage:
Ich Der bildet ja mit dem Koppel-C einen Highpass. Da ich im Moment nicht so einfach an ein 250k Doppel-Poti komme (muss ich bestellen - in einer Großstadt wie Hamburg eigentlich eine Schande) hab ich mir gedacht: Verkleinerst Du einfach die Koppel-Kondensatoren. Mathematisch kommt es auf's gleiche raus, aber wie schaut es in der Praxis aus?
Und noch was: Ist es eine schlechte Idee für die Interstage Koppel-Kondensatoren Typen zu nehmen, die eine Spannungsfestigkeit von 160VDC / 65VAC haben? Bei DC liege an den Anoden ein gutes Stück über dem DC-Rating (220V und 270V). Auf der anderen Seite fließt ja aber so gut wie kein Strom.
Gruß,
Nils
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SPARE NICHT BEI DEN KOPPEL-Cs !!!!!
Unter 400VDC würde ich da nix nehmen! Da sollte man sich schon an Bewährtes halten. Muß kein Mojo-Voodoo-Zeug sein, aber zuverlässig (Dirk hat da bestimmt was passendes ;) )
Mit dem Strom hat das eh nix zu tun. Wenn über einen Kondensator Gleichstrom fliesst, dann war's mal einer :o
Zudem kannst Du damit die nachfolgende Röhre ins Jenseits treiben, wenn da auf einmal ein hohe positive Gitterspannung gegenüber Kathode anliegt, weil ein unterdimensionierter Cap durchschlägt.
Vorher wirst Du aber (wenn Du Glück hast) noch mit Brutzeln, Knacken und sonstigen Geräuschen an das nahende Unheil erinnert...
Die Qualität solcher Caps trägt in hohem Maße zur Zuverlässigkeit des ganzen Amps bei.
Du würdest ja nie auf die Idee kommen, beim Auto nen Gartenschlauch als Bremsleitung zu nehmen, und wenn er noch so dicht ist... ;D
Gruß
Stefan
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Moin Stefan. Da hast Du recht. Es ist quatsch 5 Euro sparen zu wollen wenn man insgesammt 500 Euro in so ein Projekt reingesteckt hat. Das macht kein Sinn.
Anyway - ich bin jetzt erstmal mit dem Tweaken durch und wollte euch mal zeigen, was es am Ende geworden ist, und welche Erkenntnisse ich so gewonnen habe.
(http://torus.untergrund.net/tubes/preamp_tweaked.png)
Die Änderungen sind in Rot eingekreist.
- Ich konnte kein 250k Dual-Log Poti auf die schnelle besorgen. Da hab ich mir mit 470k parallel zu den Potis beholfen.
Hat laut Simulation fast den gleichen Effekt auf den Frequenzgang. Die Änderrung hat dem Sound sehr geholfen, aber leider insgesammt zu viel Gain geklaut. Das konnte ich auch durch Anheben des Gains der ersten Stufe nicht kompensieren. Am Ende hab ich den Bypass-Widerstand vorne entfernt und ein gutes Mittel zwischen Gain und Bass-Aufräumung bekommen.
- Den Anoden-Widerstand von U1 auf 150k anzuheben war eine sehr gute Idee. Ich kann mich täuschen, aber diese Änderrung hat nicht nur ein bischen extra Gain gebracht, sondern ändert irgend etwas am Klang, was ich nicht beschreiben kann. Es klingt auf jeden Fall besser, sowohl im Crunch als auch im Clean-Betrieb (die Triode wird von beiden Channels benutzt).
- Stefans Idee mit C6 hat den Klang drastisch verändert, und zwar zum Guten. Ich hab mehrere Werte ausprobiert und bin bei 2.7nF gelandet. Nehm ich mehr, dann fängt der Bass wieder an zu furzen. Nehm ich weniger hat der Attack mehr Biss, aber unten fehlt was. Als Nebeneffekt wurden die oberen Mitten signifikant besser. Einen Powerchord bei viel Gain macht jetzt ein wunderschönes, komplexes Obewellen-Brett. Ganz toll. Für Rythmus *und* Leadsounds.
- Der auf C6 folgenden Spannungsteiler ist weg. Ich treib U4 jetzt härter an als vorher. Da ich nur einen Preamp gebaut hab fehlte mir irgendwie der Sound vom hart angetriebenen PI. U4 ein bischen zu treten bringt etwas davon wieder zurück.
So.. Dann hab ich gestern noch mit meinem Band-Kollegen die große "Alle Boxen mit allen Endstufen" Kombination durchgehört und was interessantes festgestellt:
Der Amp klingt richtig gut über die Solid-State Endstufe eines alten Valvestate Marshalls. Klingt straffer als meine VHT2502. Die Kombination ist einfach gut. Der Unterschied ist nicht gewaltig, aber hörbar. Vielleicht bauch ich mir die Solid-State Endstufe nach. Wird einfach, da es mmn nur ein Hybrid-Verstärker Modul und ein bischen Gelöt drumrum ist. Hätte den Vorteil, das ich beim Giggen die VHT nicht tragen muß :-)
Mein Band-Kollege ist hin und weg und will jetzt auch so einen Amp... Ob ich mir das gebe muss ich mir aber gut überlegen ;D.
Achja - mit dem Tweaken hör ich jetzt auf. Da ist bestimmt noch einiges an Verbesserungen möglich. Die zweiten 90% des Sounds sozusagen. Wenn ich aber jetzt nicht aufhöre, dann fang ich bald damit an Edel-Caps zu kaufen, Kabel umzudrehen und am Korken zu riechen. Nach all der Löterei muss ich mich dringend wieder ums Instrument kümmern :devil:.
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Es gibt übrigens noch eine relativ simple Methode, um den Amp bei Full-Gain nicht so schnell zum Farzen zu bringen...
C5 wird erstmal deutlich verkleinert. 2,2nF dürften eigentlich locker reichen. Das Poti bleibt 1Meg. Den 470K nimmst Du aber vorm Poti weg und hängst dafür einen 180K von Schleifer nach GND.
Was passiert hier?
Ist das Poti nicht allzuweit aufgedreht, ist C5 nur recht hochohmig belastet, was zu einer tiefen unteren Grenzfrequenz führt. Wenn du nun richtig Gas gibst, kommt der 180K immer mehr mit ins Spiel und die untere Grenzfrequenz verschiebt sich deutlich nach oben. Sowas ähnliches kann bei der ersten Stufe auch gemacht werden.
Zum Ermitteln des richtigen Widerstandswertes würde erstmal ein Trimpoti oder ein anderes lose rumliegendes Poti 1Meg nehmen. Bei Full Gain wird dieser Wert dann soweit verkleinert, daß die Tiefen ausreichend zurückgehen, ohne daß die Vorstufe zu stark in die Knie geht. Mindestens 150K sollten es schon sein. Wenn 150K noch zu viel ist, dann ist der Koppel-C davor noch zu groß.
Dreht man nun den Gain zurück, sollten nun die Bässe wieder ausreichend da sein. Dann hast du quasi eine Art Loudness.
... alles so recht simple Dinge, an denen man zwar anfangs etwas feilen muß, aber die nachher die Handhabe viel einfacher machen. Im Extremfall kann man das so tunen, daß man bei Low Gain einen vollen, brillianten Sound (in Verbindung mit dem Bypass-Cap) und bei Fullgain ein mittiges Brett bekommt, ohne daß man dann noch am EQ schraubt...
Gruß
Stefan
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Hi!
Zu diesem Thema habe ich mich mal mit Kramusha/ Dobse unterhalten, dabei hatte er die Idee, dass man das ganze ja noch einstellbar machen könnte.. via Dual-Poti. Vll braucht man etwas Zeit um den optimalen Wert herauszubekommen. Aber dann hätte man ja einen mitwachsenden/"schrumpfenden" Widerstand..
Grüße Jogi
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Die Idee ist gut. Ich hab eh noch zwei unbenutzte Potis in der Frontblende (da sollte eigentlich mal ein Contour und Dry/Wet Mix Regler rein).
Die kann ich ja zum Experimentieren mal verkabeln. 150k leg ich in Reihe, und dann wird geschraubt..
Werd ich mal angehen.. :-)
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Also ein (fixer) Wert den ich ganz gut finde sind 220k. Den Tipp hab ich von Olaf, danach aber selbst noch rumgetestet. 220k ist auch für mich das Optimum.
Grüße Jogi
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Hallo,
kurze Frage, rauscht das nicht recht üppig mit dem C über der 2ten Kathode?
Grüße,
Swen
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Moin Sven, Du meinst den C5 22nF, oder?
Der Amp rauscht weniger wie andere Röhren-Amps, die ich bislang gehört habe. Der original Laney rauscht wie ein Wasserfall. Da müsste ich nochmal bei. Im Verlgeich zum Triaxis ist er etwas leiser. Also alles im grünen Bereich.
Ich hab überall die 2W Metalloxid-Widerstände eingebaut, das hat wohl einiges an Rauschen von vorn herrein verhindert.
Gruß,
Nils
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Hi!
Ich denke er meint C4.
Ich sag nal so: Bestimmt rauscht er mehr als wenn er da kein Cap hätte.. Aber es müsste dennoch im Rahmen sein. Gibt ja schließlich viele Amps mit nem C an der 2. Kathode ;) die jetzt nicht extremst rauschen.
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Rauschen im Leerlauf?
= Eingangs-R.
--> verkleinern, weglassen, . . . C gegen Masse wg. RF
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Also ein (fixer) Wert den ich ganz gut finde sind 220k. Den Tipp hab ich von Olaf, danach aber selbst noch rumgetestet. 220k ist auch für mich das Optimum.
Grüße Jogi
Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, der Tipp. Kommt von - ach ihr wisst schon . . .
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Ich denke er meint C4.
Yo!
Für meinen Geschmack würde ich da noch einen klitze-kleinen C parallel zum Ra hängen, das mindert das Rauschen und ist fast nicht hörbar, wenn mans mit der Kapazität nicht übertreibt.
Grüße,
Swen
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Rauschen und Brummen ist ja nicht so das Problem bei mir. Ich bin auch am überlegen die eine oder andere geschirmte Leitung durch eine normale zu ersetzten. Das ist mechanisch stabiler und scheint unnötig zu sein.
So: Ich hab jetzt ein Dual 250k lin Poti mit jeweils 120k Widerstand in Reihe an die Schleifer der Gain-Potis gehängt. Jetzt kann ich alles von 120k bis 370k einstellen und testhören. Zwar nur für beide Stufen Potis gleichzeitig, aber immerhin.
Der 470k zum Überbrücken des zweiten Gain-Potis ist raus, und der Koppel-Kondensator ist auf 2.2n runter.
Dann wollen wir mal schauen.. :-)
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Btw - ist ist schon interessant zu sehen, wieweit ich mich vom Original-Schaltplan entferne um den Klang des Pres an den Gesammtklang des Originals anzupassen. Die Bauteilwerte stimmen ja alle, die hab ich einzelnd nochmal kontrolliert und mich nicht auf die Schaltung verlassen.
Ich hätte im Leben nicht gedacht, das die Endstufe und vor allem der heftig arbeitende PI im Laney *so* viel Einfluß auf den Sound hat.
Gruß,
Nils
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So - das war ein sehr witziger Testlauf.
Der Amp ist auf jeden Fall akrtikulierter geworden. D.h. Palm-Mute Achtel kommen jetzt - wenn ich will - extrem knackig rüber. Präsenz am Poweramp brauch ich nicht mehr. Dreh ich im Amp die Mitten leicht raus und wähle einen kleinen Widerstand am Schleifer der Gain-Potis bin ich ruck zuck im Bereich NewMetal. Klingt fast schon produziert :-) Das ist zwar nicht ganz so meine Musik, aber nett ist's trotzdem mal..
Dafür ist der Lead-Sound jetzt nicht mehr so, wie er vorher war. Ich möchte es mal so beschreiben: Mit der alten Schaltung war der Lead Sound unglaublich dick und hatte was von Öko-Deluxe Honig. Jetzt ist es nur noch Ja!-Honig aus dem Supermarkt. Immernoch süß, aber nicht mehr ganz so delikat. Hätt ich den Sound vorher nicht gehört, würd ich jetzt wohl nichts vermissen. Tja - die Jagt nach der eierlegenden Wollmichsau.. Man kann wohl nicht alles haben.
So - und bei welchem Widerstand bin ich angekommen? Bei keinem.
Ich finde für die drei Gitarren, die ich im Proberaum habe jeweils andere Sweet-Spots, und je nach Stil variieren diese auch noch.
Eine normale Strat ist bei ca. 200k am Optimum für Rythmus-Arbeit der härteren Art. Eine andere Strat mit 18db Clapton-Boost (ca. 900Hz) will etwas weniger. So 150k bis 180k. Dort knüppelt sie allerdings heftigst (Publikum bestrafen! :devil:).
Und meine PRS SE Soapbar (P90 Abnehmer) verliert den Mulm garnicht, gewinnt aber dennoch an Artikulation. (Ok, das ist zu erwarten, da es von vorn herrein ein Instrument mit einem sehr weichen Klang ist. Macht keinen Sinn die zu einem Klang zu zwingen, den sie nicht kann). Die ist eindeutig mit einem viel höheren Widerstand besser bedient. Da ist sie schön voll im Klang. Tolles Mittenbrett.
Drehe ich bei allen Instrumenten den Widerstand auf 370k hoch, dann verschwindet der Attack wieder und das Dicke, volle kommt in den Sound zurück. Prima für Background-Riffing, Textures und singende Solos.
Fazit: Da ich eh noch zwei Löcher in der Frontblende frei hatte lass ich das Test-Poti einfach drin und nenne es Präsenz-Regler. Der Regler macht zwar was völig anderes, aber der gehörte Effekt ist ähnlich.
Demnächst ist wieder die Meinug meines Bandkollegen gefragt. Ich glaube es macht wirklich Sinn bei solchen Tweaks mit vier Ohren zu hören.
Ohja - bevor ich das vergesse: Eins hat die Änderung in allen Einstellungen gebracht: Der Preamp kompensiert jetzt den leicht wummerigen Grundcharakter meiner Synrics-Box. Ich denke mal, den Koppel-Kondensator so drastisch zu senken hat das bewirkt. Das ist natürlich nett, weil das Gerät ja auch mit meinem Equipment optimal klingen soll.
Gruß,
Nils
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In diesem Thread sind ja tatsächlich gute Ansätze und verbessernde Anregungen eingeflossen...
... nur warum C3 'nur' 100p hat und das noch niemand bisher hinterfragt hat, verstehe ich nicht!
Bei so viel Gesamtgain der Schaltung muss das bei Gainsetting < 50% doch biestig bizzelig klingen, oder?
Larry
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Moin Niels,
was ich nicht so recht verstehe: wieso schränkst Du Dich denn durch die Verwendung eines Stereo- Potis so unnötig ein?
Wenn Du stattdessen zwei normale Pots einsetzen würdest (Gain & Drive, oder so), dann wärst Du doch wesentlich flexibler- sowohl bei den Werten als auch bei der "Clipping- Justage".
Vor das Gitter der U4 solltest Du m.E. noch einen Gridstopper hängen (direkt an die Fassung).
Gruß
Jacob
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In diesem Thread sind ja tatsächlich gute Ansätze und verbessernde Anregungen eingeflossen...
... nur warum C3 'nur' 100p hat und das noch niemand bisher hinterfragt hat, verstehe ich nicht!
Bei so viel Gesamtgain der Schaltung muss das bei Gainsetting < 50% doch biestig bizzelig klingen, oder?
*g* Ich spiele ja Strat. Da gewöhnt man sich an einen ehr biestigen Zerr-Sound.
Aber ich werd den Amp demnächst mal im Low-Gain hören. Das mache ich normalerweise nicht. Wenn ich Zerre, dann brauch ich ein anständiges Brett oder extrem viel Sustain. "Leicht angezerrt" ist nicht so mein Ding.
Der Thread ist aber wirklich enorm interessant. Ich probier die ganzen Tweaks ja aus, und ich bin total überrascht, das die wirksamsten Schrauben dort liegen, wo ich sie niemals vermutet hätte.. :-)
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Moin Jacob,
was ich nicht so recht verstehe: wieso schränkst Du Dich denn durch die Verwendung eines Stereo- Potis so unnötig ein?
Oh - das hängt einfach mit der Benutzbarkeit zusammen. Ich mag es, wenn ich nur einen Knopf drehen muss. Der Grundsound vom Amp gefällt mir ja auch, also sehe ich keinen Grund die Regelmöglichkeiten komplizierter zu machen als nötig. Ein Aufsplitten in Drive und Gain kenn ich vom Triaxis. Die Idee ist nett. Bietet viele tonale Möglichkeiten. Für mich ist in der Praxis wichtig, das ich einen Knopf hab, an dem ich mal schnell Gain zudrehen kann ohne den anderen Regler nachzujustieren..
Vor das Gitter der U4 solltest Du m.E. noch einen Gridstopper hängen (direkt an die Fassung).
Ich weis. Da fehlt einer. Preisfrage: Im Moment klingts ja gut, und nichts oszilliert. Was hab ich davon dort einen reinzulöten?
Btw: kleine Off-Topic Geschichte zu dem Thema: Im original Laney sind an den anderen Trioden ja Gridstopper vorhanden. Bei V1 und V3 sind die *weit* von den Gittern entfernt (SMD Bauteile auf dem Board). Zusätzlich laufen alle Zuleitungen zu den Trioden zwei Hand breit über einen langes, mit Kabelbindern befestigtes Bündel. Da ist nix mit kreuzweise verlegen, auf Übersprech-Verhalten optimieren oder sowas. Die Heizung ist AC und nicht verdrillt. D.h. eigentlich ist da alles genau so, wie man es nicht machen sollte.
Trotzdem klingt der Amp und pfeifft auch nicht. Merkwürdig eigentlich, oder?
Hier mal ein Bild: (http://torus.untergrund.net/tubes/laney_pretubes.jpg)
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Hallo torus,
wenn Du die "dicken" grauen Kabel meinst, kann es sein, dass das geschirmte Kabel sind, und die Schirme auf der Platine auf Masse gelegt sind? (auf dem Foto nicht zu sehen)
Gruß
multimeter