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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Bierschinken am 9.05.2009 00:29

Titel: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 9.05.2009 00:29
Moin Männers,

ich bin mal wieder auf der Suche nach der optimalen Heim-Endstufe  ::)

Die Self-Split Endstufe meines "Femto" gefällt mir soweit gut, nur könnte sie linearer, mit einem Schuss mehr "Headroom", sein.
Die Endstufe clipt Betriebsbedingt einfach asymmetrisch. Das kann zwar Charmant sein, aber ich bin eher Freund von klaren, linearen Endstufen.

Deswegen die Frage; wie groß würde der Leistungssprung, sofern man einen richtigen Phasendreher verwendet und dann die ECC82 in echtem PP-Betrieb fährt?

Leider konnte ich nichts über die Wirkungsgrade beider Endstufenkonzepte herausfinden, sodass ich selbst nicht genau weiss ob sich das lohnt, eine zusätzliche Röhre für den PI einzuplanen, oder ob es keinen Vorteil bringt?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 9.05.2009 02:00
Hallo Swen,

was wäre deiner Meinung nach "richtiger PP-Betrieb"?

Du kannst das Teil in Klasse A fahren sowie in AB oder B, alles im Gegentakt. Wenn man B mit fester Gittervorspannung (oder teilweise fester...) machen würde, dann würde ich einer ECC82 so ca. 2W zutrauen. Aber das ist nur eine Abschätzung, ich habe keinen passenden AÜ, um das zu messen.

MfG Stephan
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: El Martin am 9.05.2009 15:59
Hi!

Habe ja zwei Amps mit versch. Konfiguration mit ECC82 laufen: einmal den Lil'Wreck mit einer Triode SE auf nen 100V Übertrager (Ub+ ca. 170 V) und seit kurzem den "Drei Trioden für ein Hallelulah..." Amp mit ECC82 PP (Ub+ ca. 270 V) nach Kathodyn PI. Aber das weisst Du ja, Swen  ;)

Beim Hallelujah sind noch ein paar Bugs drin - ich hatte nen 47 Ohm statt 470 Ohm als Kathoden R für die Endstufe.  >:( Da schwitzen die kleinen Zäpfchen gewaltig  :devil:

Die Lautstärke ist nicht deutlich anders, höxtens so 2-3 Debil oder so  ;)

Anders ist aber das Verzerrverhalten, der Bass und der Übergang in die Verzerrung. Noch ist der Hallelujah recht kratzig, ist aber noch nicht fertig.

Jetzt könnte man mal mit den Ra(a), den Betriebsspannungen und den Henrys der Überträgerli kommen...sind aber trotzdem schon wieder gleich mehrere Parameter verändert.

Von meiner jetzigen Erfahrung her würde ich als kleinstsinnvollen Amp den Lil'Wreck in etwas weitläufigerem point-to-point Aufbau noch mal bauen und neben der vorhandenen 3-stufigen Brightness ggf. hinten noch ein Treble Cut reinbauen oder/und ein Mittenfilter.
Lil'Wreck benötigt lediglich 2 Trioden und macht daraus verhältnismäßig viel Gain. Leider passt mein Aufbau nicht zur Verwendung einer Kombitriode ECC832 (?). Damit ginge noch mehr Gain.  :guitar:
Im Prinzip kann nach Vorwahl des max. Verzerrgrades der Rest von der Gitarre kontrolliert werden. Geht gut mit Paula, Strat und Tele.
Im Prinzip fressen beide Amps auch ECC99 für etwas mehr Salz (Meersalz) als Ausgangsstufe. Das ist aber bei meinen LS zu laut und die ECC99 ist wohl zu linear...
Ich wollte noch mal mit (lokalem?) Feedback an die Endstufe...

Ciao
Martin
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 10.05.2009 00:13
Hallo,

Stephan, eine feste Gittervorspannung bedarf zuviel Aufwand.
Die meisten kleinleistungstrafos haben keinen zusätzlichen Abgriff für eine Biasspannung, deshalb wollte ich die Gittervorspannung über einen Kathodenwiderstand erzeugen. Deshalb werd ich mich wohl auch auf Klasse A beschränken müssen, oder kann ich so auch einen Punkt in A/B fahren?

Martin, stimmt, "der Neue" hat ja einen Kathodyn-PI! Hatte ich völlig vergessen.
Generell möchte ich ja kein Gain, sondern einen guten Cleanamp, meinst du da wäre der Kathodyn zuträglich oder lohnt der aufwand nicht?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: El Martin am 10.05.2009 01:15
Hmm...Du stellst Fragen, Swen...

Fast bin ich geneigt, den Kathodyn als verzichtbar zu bezichtigen  >:D
Allerdings benötigt mein Tweaking des Hallelujah noch ein wenig. Der Bass ist etwas besser. Eine Triode SE macht halt recht wenig Wind...kann aber auch Koppelkondensatoren und Trafo geschuldet sein.

Ciao
Martin
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 10.05.2009 14:54
Hallo Swen!

Stephan, eine feste Gittervorspannung bedarf zuviel Aufwand.
Die meisten kleinleistungstrafos haben keinen zusätzlichen Abgriff für eine Biasspannung, deshalb wollte ich die Gittervorspannung über einen Kathodenwiderstand erzeugen. Deshalb werd ich mich wohl auch auf Klasse A beschränken müssen, oder kann ich so auch einen Punkt in A/B fahren?

Du brauchst dazu ja auch keine zusätzliche Wicklung. Die ECC82 und Co brauchen ja -Ugs von unter 5V, da kann man die Heizspannung negativ gleichrichten oder kapazitiv aus der Anodenspannungserzeugung was basteln oder...
Da gibt es viele Möglichkeiten.

Du kannst auch AB mit Autobias fahren, allerdings verschiebt sich da dann eben der Arbeitspunkt von A nach B, wenn du stärker aussteuerst. Aber das jetzt zu erklären, das ist unnötiger Aufwand, weils da schöne Bücher dazu gibt:

http://radau5.ch/basics_2.html

Such auf dieser Seite mal nach "Laborbuch", dann landest du beim Telefunken Laborbuch Band 1, und da steht auf Seite 24 und folgende das Ganze super erklärt drinnen, also wie das mit dem Kathodenwiderstand und den Betriebsarten usw ist.
Dass die das, was man heute als "AB mit fester Gittervorspannung" bezeichnet, aber einfach "D-Betrieb" nennen, das sollte man dabei beachten, weil D-Betrieb eigentlich Pulsweitenmodulation ist...interessiert uns aber nicht.

Nebenbei ist das ganze Buch sehr interessant und informativ und zumindest der Endstufenteil sollte eigentlich alle hier interessieren.

MfG Stephan



Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 10.05.2009 23:35
Nabend,

Stephan, danke, das werde ich mir mal durchlesen und dann nochmal fragen, falls noch etwas unklar sein sollte.

Nu bleibt mir noch die Frage nach der Aussteuerbarkeit einer Stufe.
Wie kann ich ermitteln, wieviel Steuerspannung eine (End-)Verstärkerstufe braucht und ab wann sie anfängt zu zerren?
Ich dachte immer, man kann soweit aussteuern wie die Differenz zwischen Gitter und Kathode, aber das scheint nicht ganz hinzuhauen.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 11.05.2009 21:07
Nabend,

ich hab mal das Laborbuch und meinen Diciol gewälzt und bin auch ein Stück weiter gekommen!

Klasse A/B müsste eigentlich prima hinhauen, im Diciol gibt es sogar ein Prinzipschaltbaild, dass ich praktisch 1:1 im Kopf hatte;
(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-4v.png)

Nun hänge ich aber bei der Wahl des Arbeitspunktes. Wie wähle ich den?
Es muss doch irgendwelche Merkmale geben, die die Wahl des Arbeitspunktes beeinflussen?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Kpt.Maritim am 12.05.2009 10:13
Hallo

Klick mal das:
http://roehrenfibel.files.wordpress.com/2008/07/tafelwerk1.pdf (http://roehrenfibel.files.wordpress.com/2008/07/tafelwerk1.pdf)

und dann scrolle mal zu seite 14. Nicht vergessen das Blatt oder den Monitor zu drehen  ;)

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 12.05.2009 13:33
Martin,

ich habe das Ganze gerade mal überflogen und ich finde das Werk an sich echt gut, weil es die nötigen Formeln schön komprimiert mitbringt. Wer keine Elektronik-Formelsammlung aus den 60ern hat, dem ist damit sehr geholfen.

Aber auf Seite 14 schreibst du:

Zitat
2. Ia3 ist kleiner als die Hälfte von Ia1
und das kann nicht sein, wenn Ia3 > Ia1 ist. Man solte da die Indizes vertauschen oder ich steh grad auf dem Schlauch ???.

Ferner steht auf Seite 19 folgendes:
Zitat
Klasse B Verstärker zeichnen sich dadurch aus, dass kein Ruhestrom fließt, sondern nur bei Aussteuerung ein zu dieser proportionaler Strom aufgenommen wird.
Du hast Recht, dass man normalerweise sagt, dass Klasse B einen Stromflusswinkel von exakt 180° pro Endröhre hat und somit kein A-Anteil in Form eines Ruhestroms vorhanden ist aber in der Praxis ist das so nicht durchführbar, da man die Röhren ja nicht wirklich so abgleichen kann, dass man einerseits einen Stromflusswinkel von exakt 180° hinbekommt und anderseits keinerlei Ruhestrom hat. Ein geringer Ruhestrom wird da immer fließen und ich denke, dass deine Aussage besonders Anfänger verwirrt, weil sie denken "B = kein Ruhestrom". Aber in der Praxis ist Klasse B immer mit Ruhestrom behaftet, da man sonst sehr schnell im C-Betrieb landet und dann hat man ja heftige Übernahmeverzerrungen.

Versteh mich nicht falsch - ich will nicht sinnlos meckern, sondern die Formelsammlung verbessern, weil ich sie sachlich wirklich gut finde.

MfG Stephan
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Kpt.Maritim am 12.05.2009 15:18
Hallo

Danke, damit hast du einen Fehler wiederentdeckt, den schon ein Freund einmal gefunden hatte, ihn dann aber mangels Notiz nicht mehr finden konnte.

Was es den Teil zu Klasse B betrifft, sind wir uns einig, dass es in der Praxis anders ist, es gibt dort praktisch keine Klasse B Endstufen, sondern immer AB mit teilweise sehr wenig Ruhestrom. Den Anfänger, der mit dieser Tabelle versucht zu lernen, was B-Betrieb ist, möchte ich jedoch mal sehen. Lernst du mit einem Tafelwerk Physik? Wohl eher benutzt du Lehrbücher dafür und da gehört so eine Anmerkung wie deine auch hinein. Hier geht es nur darum die richtigen Formeln mal richtig hinzuschreiben, ohne den Ballast von Erklärungen, und praktischen Beispielen. Einfach nur die nackten korrekten Formeln. Es ist nicht so, dass man normalerweise sagt der Ia wäre im B-Betrieb null. Der B-Betrieb ist als Gegentaktbetrieb mit Ia=0 definiert. Klasse C und Klasse D (hat nix mit Digital zu tun) sind dann noch wieder anders definiert. Aber Klasse D habe ich mal lieber gleich zu AB sortiert, kein Mensch weiß, dass Klasse AB mit Kathodenwiderstand eigentlich Klasse D ist. Wenn das Dokument die Aufgabe hätte Erklärung und Einführung zu sein, hätte ich deinen Einwand aber sofort eingearbeitet.

Warum schreibst du sowas nicht mal?

Dann hätte ich da gerne noch ein Problem. Ich kann das Dokument nicht mehr bearbeiten. Es war schon eine Katastrophe es in Word zu erstellen und zwar so eine Katastrophe, dass ich Word seit dem nie mehr benutzt habe und nur noch Linus benutze. Nun kann ich es zwar in Open Office aufmachen, sehe aber überhaupt nicht, das, was ich in Word sehe, alle Formeln sind weg, die Tabellen stimmen nicht usw. Die Formeln sind nämlich mit den SCI-Makros erstellt worden. Kennt sich jemand mit diesen Makros aus, der Word benutzt und kann die Indizes tauschen und das Dokument dann als PDF exportieren?

Warum habe ich Depp, das damals nicht in Latex gemacht.

Viele Grüße
Martin

Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 12.05.2009 22:37
Hallo Martin!

Bezüglich des Lernens und dem Unterschied zwischen Theorie und Praxis hast du ja absolut Recht, ich dachte eben nur, dass man evtl einen kleinen Hinweis in die Richtung hineinschreiben könnte. Aber das ist eine Frage dessen, welches Ziel das Tabellenbuch haben soll und deine Argumentation leuchtet mir da auch ein.

Klasse C und Klasse D (hat nix mit Digital zu tun) sind dann noch wieder anders definiert. Aber Klasse D habe ich mal lieber gleich zu AB sortiert, kein Mensch weiß, dass Klasse AB mit Kathodenwiderstand eigentlich Klasse D ist.

C-Betrieb ist für ernsthafte Audioanwendungen ja sowieso nicht interessant und bei dem D-Betrieb ist es heutzutage auch so, dass die meisten Leute das als "Digital" interpretieren und das stimmt ja auch, da PWM-Endstufen ebenfalls als Class D bezeichnet werden. Genau aus dem Grund steht da oben auch der Link mit einem Hinweis auf das Telefunken-Laborbuch, weil ich damals, als ich das gelesen habe, auch ziemlich blöd geschaut habe - eben weil bei mir auch "Class D = PWM" im Kopf gespeichert war.
Und auch hier sieht man wieder den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Wie viele Leute würden AB mit Rk als Class D bezeichnen? Fast keiner...

Wenn das Dokument die Aufgabe hätte Erklärung und Einführung zu sein, hätte ich deinen Einwand aber sofort eingearbeitet.

Warum schreibst du sowas nicht mal?

Warum ich sowas nicht schreibe....gute Frage. Ich denke, dass das vor allem daran liegt, dass es fast keine brauchbare Formelsammlungen für Röhrentechnik in digitaler Form gibt, aber relativ viele brauchbare Grundlagenbücher. Wenn ich mir radau5 oder andere Quellen ansehe, dann frage ich mich immer, ob die Welt ein weiteres pdf in diese Richtung braucht.
Für mich ist die Röhrentechnik ein totes Kapitel Technikgeschichte, zu dem man keine neuen Bücher verfassen braucht, weil die Technik seit nunmehr 100 Jahren dokumentiert wurde und nicht mehr nennenswert weiterentwickelt wird. Außerdem beschäftige ich persönlich mich mit dieser Technik nur noch am Rande und versuche auch im Bereich der Instrumentalverstärkertechnik von den Röhren wegzukommen. Nicht, weil ich sie nicht mögen würde, sondern weil die Technik einfach veraltet ist und es neue Bauteile gibt, mit denen man auch viel Spaß haben kann.
Ich weiß, dass das das falsche Forum für so eine Aussage ist, aber wie gesagt - ich mag Röhren, aber ich suche was neues und beschäftige mich damit nicht mehr wirklich und vielleicht ist es dann auch nachvollziehbar, dass ich selbst kein Buch verfasse, was es meiner Meinung nach schon von Diciol und Co gibt :). Die können das besser erklären und ich beschränke mich darauf, hier zu diskutieren und im ICQ kranke Ideen zu entwickeln, die hier keiner hören will, weil sie zu gaga sind und anderen im ICQ oder hier mit ihren Problemen zu helfen.

Ein Buch über Röhren schreiben....das ist eher nix für mich. Dann eher was zum Thema "richtig messen" oder "wie messe ich mit wenig Ausrüstung und ein paar Kniffen viele verschiedene Sachen?" oder "Richtig messen mit dem Oszilloskop" oder "Elektronik-Ideen für die Werkstatt" oder "kranke Schaltungsideen für experimentierfreudige Glühkolbenliebhaber" oder sowas :D
Falls da Interesse besteht, einfach mal melden... :)

MfG Stephan  :guitar:

PS: Obwohl ich ja da noch so eine Arbeit von mir hier liegen habe, die könnte man dazu nutzen...müsste man nur ein bisschen aufmöbeln. Ich denk nochmal drüber nach  :devil:
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Kpt.Maritim am 12.05.2009 23:43
Hallo

ich halte die Halbleitertechnik auch für überlegen, aber wesentlich für wesentlich schwieriger umzusetzen.

Ich glaube nicht das es keinen neuen Röhrenbücher mehr braucht. Theoriebücher bestehen eigentlich immer aus zwei Theorien. Erstens eine darüber was ein gutes Gerät ausmacht, zweitens eine über die Physikalischen Zusammenhänge. Was es die letztere Theorie betrifft, hast du Recht. Hier tut sich nichts mehr, physikalisch ist nichts neues mehr an der Röhrentechnik zu holen. Aber der erste Teil verändert sich. Wenn du den Diciol gelesen hast,w eißt du noch längst nicht, wie man den Bluessound in eine gute Schaltung umsetzt. Denn im Diciol ist nur ein klirrarmer Verstärker mit hoher Dämpfung ein guter Verstärker und der Diciol sagt dir, wie man klirrarme Verstärker baut. Es fehlen bücher, wie man andere Klänge mit Röhren erreicht. Wie dimensioniert man eine fette zerrende Vorstufe, der Diciol schweigt. Wie legt man eine Klangregelung für Jazz aus, der Diciolschweigt.

Darum braucht es neue Theoriebücher. In denen werden dann zwar keine neuen physikalischen Zusammenhänge stehen, aber sehr wohl wird darin stehen, wie man sich die Physik zu nutze machen kann, um etwas bestimmtes zu erreichen. Wer weiß schon, dass eine zerrende Triodengegentaktstufe für Gitarrenverstärker besser mit Ra=Ri als mit Ra=2...3xRi dimensioniert wird, wie Diciol es vorschlägt. Wer weiß schon, dass die Paraphase Phasenumkehr mit leichter Asymmetrie für viele Sounds gut ist, in den alten Büchern steht das nicht. usw. usw. uw.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 13.05.2009 22:36
Nabend,

ich bin da echt zu blöd für!
Wie leg ich denn da die Lastgrade rein? bzw. wie wähle ich die Last?
Die kann ich doch erst wählen wenn ich den Ia habe....aber den bekomme ich erst nach Wahl des Arbeitspunktes.

Ich stehe grade völlig auf dem Schlauch  ???

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Rockopa58 am 13.05.2009 23:36
Hallo Leute,

"Lötklampfers Ampcalculator" kommt. :)
Da arbeite ich jetzt seit ca. zwei Jahren drann.
Meine Freizeit ist nicht gerade üppig!
Und es wird noch dauern!
Man findet immer wieder Unterlassungen, Unklardefinitionen u.s.w.
Davon kann Matin sicher auch nicht nur ein Lied singen, sondern ein Konzert geben.

@ Martin: Etwas Amp-Tweaking ist da zwar auch drinn, reitzt aber die volle Palette nicht wirklich aus.
Das ist auch für das von mir anzusprechende Klientel nur als Weiterführung angedacht.

Der Unterschied zu Martin Mappen ist bei mir eine Einführung, Weiterführung...
Arbeitsplatz, Grundausstattung, VDE-Sicherheit, Verstärkertechnik von Gitarrenverstärkern, Fehlersuche, Hilfsmittel, Signalverfolger-Bauanleitung (Geber,Empfänger,VU-Meter) u.s.w.

Das ist wesentlich zeitaufwändiger als ich ursprünglich dachte  :( :( :(

Gruß
Peter
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 14.05.2009 22:16
Hallo,

aach Peter, gut Ding will weile haben ... und ich hab gehört als Rentner hat man ne Menge Zeit  ;) ;D

Okay, zurück zu meinem Problem;
Ich möchte eine Gegentaktendstufe in Klasse A/B nach obigem Schaltbild mit einer ECC82 bauen.
Meine Frage; wie gehe ich das an? - Was muss ich zuerst tun, damit ich ausgehend davon alle weiteren Parameter bestimmen kann?

Ich hab da derzeit den totalen Hänger. Ich komme nicht vorwärts weil ich einfach keinen Startpunkt finde.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Rockopa58 am 19.05.2009 16:06
Hallo Swen,

Ich muß wohl zuviel Zeit gehabt haben  ;D
Der Anhang sollte Dich weiterbringen.

Gruß
Peter
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: TLausK am 19.05.2009 18:22
Hi, will auch noch etwas Senf dazu geben.

Zitat
Wenn du den Diciol gelesen hast,w eißt du noch längst nicht, wie man den Bluessound in eine gute Schaltung umsetzt.
...  Es fehlen bücher, wie man andere Klänge mit Röhren erreicht. Wie dimensioniert man eine fette zerrende Vorstufe, der Diciol schweigt. Wie legt man eine Klangregelung für Jazz aus, der Diciolschweigt.

...wie bekommt man einen schönen Endstufen-Overdrive ohne die Endstufe zu übersteuern   ;D
Seit meinem Klampfomat-Nachbau und Firefly Aufbau für daheim will ich gar keine "normalen" Amps mehr spielen - viel zu linear !!!

Aber erzähl das mal einem Röhrentechniker von 1970. Und erzähl ihm mal, daß ein Gitarrenamp klirren muß !

_________________________________
Themawechsel bzw. zum Start-Thema:

Swen, mit ein paar Schaltern läßt sich z.B. ein G1-Projet-Amp zum self-split Firefly umschalten (s.Anhang).
Habs selbst noch nicht aufgebaut - aber rein interessehalber hatte ich's mal vor und aufgemalt.

Gruß
Thomas
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 19.05.2009 22:27
Peter, du hast einen, achwas, ne ganze Kiste gut bei mir!....sollten wir uns zufällig mal inner Kneipe übern Weg laufen, hast du frei saufen  ;D

Ich bin mein Vorhaben nochmal durchgegangen, ich komme garnicht erst in den B-Betrieb, da meine (angepeilte) Ub bei 250V liegt.
Hier mal das Ia-Ua-Kennlinienfeld bei 250V mit einem Ra von 16k:

 (http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/3rax-4x.jpg) (http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-4x-jpg.html)  

Der Arbeitspunkt in Ruhe liegt viel zu hoch, das ist reine Klasse A mit einem Ruhestrom von 10,5mA. (PWa = 2,6W, bei PWa max (ECC82) = 2,75W)

Könnte da mal jemand drüber schauen und mir sagen, ob ich irgendwas falsch gemacht habe?
Vor allem bei der parallelen grade zur Lastgeraden des A-Betriebs bin ich mir nicht sicher, ob ich das korrekt eingezeichnet habe.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Banana_Horst am 20.05.2009 08:11
Vor allem bei der parallelen grade zur Lastgeraden des A-Betriebs bin ich mir nicht sicher, ob ich das korrekt eingezeichnet habe.

Hallo Swen,

ich finde den Arbeitspunkt zu heiss, du liegst ja schon im A-Betrieb knapp unterhalb der maximalen Verlustleistung der Röhre (mit dem eingezeichneten Wert landest du bei ca. 91% PA,max). Mit weniger Ruhestrom wandert auch der Schnittpunkt mit der Lastgeraden des B-Betriebs nach unten, so dass der in "erreichbare" (Ug<0V) Regionen kommt.
Ein Übertrager <16k wäre wohl auch ratsam, das macht die Lastgeraden steiler und erlaubt dir, den Arbeitspunkt für AB-Betrieb günstiger (röhrenschonender  ;)) zu wählen - aber da bin ich mir auch nicht so sicher, das können dir die Profis hier bestimmt noch beantworten.

Grüße,
Peter
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Rockopa58 am 20.05.2009 15:59
Hallo Swen,

ich wußte ja nicht, daß Du das Ding mit Batterie betreiben willst  ;D ;D ;D.

Ok! Grundsätzlich sind Deine Überlegungen richtig. Aber...
Ohne Mos nix los und ohne Volts keine Watts  :(

Niemand zwingt Dich, die A-Arbeitslinie bis an die Leistungshyperbel parallel zu verschieben!
Es sind auch Zwischenstellungen möglich. Du kommst dann natürlich nicht auf die maximale Ausgangsleistung,
kannst aber A/B fahren.
Das macht Sinn, wenn Du z.B. Sag erzeugen möchtest und es Dir die kaum wahrnehmbare Lautstärkeeinbuße
piepe ist.
Mit der Parallelverschiebung kannst Du ja noch etwas spielen.
Dabei bleibt der Arbeitspunkt immer auf den 250V nur Ia und -Ug ändern sich.
Hänge Dir nochmal ein Beispiel an.

Gruß
Peter
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 20.05.2009 17:26
Hallo!

Peter, ich weiss, dass ich nicht bis an die Leistungshyperbel gehen muss, aber da ich soviel Leistung wie möglich möchte liegt das nahe.
Ich hatte gehofft, dass ich durch den A/B-Betrieb mehr Leistung rausholen kann als in "A".
Aber das klappt bei 250V nicht, und bei 300V ist es auch nur marginal mehr, sodass es kaum lohnt nach einem passenden Trafo ausschau zu halten. (Muss eine kleine Baugröße haben, jaja, ich und die Mini-Amps  ;D ::) )

Jedenfalls allen einen großen Dank die mir bei der Theorie zur A/B Endstufe geholfen haben! Merci  :bier:

Dann bleib ich wohl in Klasse-A mit der ECC82. So müssten es ja immerhin 2,5W Sprechleistung werden.
Die Aussteuerbarkeit dürfte ja mit einem Kathodyn-PI auch besser bzw. linearer werden als bei Self-Split mittels Gitterbasisschaltung.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Kpt.Maritim am 20.05.2009 17:40
Hallo

Guck doch mal in das von mir gelinkte PDF.

Wenn du soviel Leistung wie möglich willst, solltest du in den AB betrieb knapp über den Knick der Ausgangskennlinie gehen. Wenn du ein externes Bias machst, kannst du sogar noch ein stück kälter fahren. Würde ich aber nicht machen, weil du dann gut gematchte Röhren brauchst, was bei der Doppeltriode schwer sein dürfte. Zweitens kannst du die Verlusthyperbel gefahrlos überschreiten. Als Faustregel sei gesagt, dass bei kaltem AB-Betrieb 2/3 der lastgeraden jenseits der Hyperbel liegen können. Der Grund ist, dass du nur im Mittel die Pamax nicht überschreiten solltest. Im kalten Ruhearbeitspunkt bist du weit drunter, weswegen du bei aussteurung darüber hinaus gehen kannst.

Das ist alles in Formeln in dem PDF genau aufgeführt, die Tabellen sind so angelegt, dass du dich von oben nach unten durchrechnen kannst. Ich habe alle Tabellen selbst probiert und habe bei keiner mehr als 15 Minuten zur genauen Bestimmung von RaaL, Arbeitspunkt usw. gebraucht. Dafür hat es mehrere Tage gedauert die Tabellen zu erstellen, leider vergeblich!

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 21.05.2009 00:09
Hallo Martin,

vergebens, waren diese Tage, sicher nicht.

Ich habe mir das Tafelwerk lange angeschaut, bin aber eben nicht weit gekommen, da ich nicht wusste wie ich Ug wähle bzw. die Lastgerade lege und dann die darauf befindlichen Punkte (Ug3, Ug4, Ug1) aussuche.

Jetzt bin ich ein Stück weiter und denke, dass ich nun eine A/B-Endstufe nach gegebenen Formeln durchrechnen könnte.
Ich wrede das morgen mal ausprobieren, da ich jetzt zu mitgenommen vom Abend bin. O0

Bis dahin,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Rockopa58 am 21.05.2009 20:19
Hallo Swen,

nur nochmal um sicher zu gehen daß Du auch bemerkt hast, warum Du mit der Verschiebung der A-Arbeitslinie noch etwas spielen solltest.
Das ist nämlich genau das, was Du bei der praktischen Einstellung des Bias machst.
Bei gleichbleibender Ua änderst Du die Gittervorspannung mit Deinem Bias-Trimmer und stellst so Deinen gewünschten Ruhestrom ein.
Dabei verschiebst Du genau diese Linie.

Gruß
Peter
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 22.05.2009 17:08
Hallo Peter,

danke für den Hinweis, das war mir so nicht bewusst - ist aber völlig logisch.

Das heisst, ich müsste nur den Einstellbereich groß genug wählen und könnte dann ausprobieren ob ich in reiner Klasse-A bleibe oder einen "kälteren" Arbeitspunkt wähle um früher in den B-Betrieb zu kommen. Gar nicht mal so schlecht.

Jetzt bleibt mir die Frage, was denn die geeignetste Variante der Gittervorspannungserzeugung ist.
Gemeinsamer Kathoden-R wie im Beispielbild, oder doch für jede Kathode einen eigenen Widerstand?
Eigentlich müsste der gemeinsame Widerstand der Symmetrie der Endstufe zuträglich sein oder irre ich?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Kpt.Maritim am 22.05.2009 17:31
Hallo

stimmt und zwar noch besser, wenn er nicht gebrückt ist. Allerdings reduziert ein Kathoden R in AB die Leistung, weil sich der Arbeitspunkt bei Aussteuerung verschieb. Ich würde es trotzdem machen und mit einem C brücken, weil du deine Doppeltriode nicht matchen können wirst.

Nach Beschauung der Kennlinienfelder, würde ich auf RaaL=3...4xRi gehen und den Arbeitspunkt bei 300V und ca. 60...70% Pamax legen.  Viel kälter sollte man den Arbeitspunkt nicht machen, weil man dann schnell in Bereiche kommt, wie die Kennlinientolleranzen zwischen den Herstellern groß und damit das Ergebnis schlecht reproduzierbar wird.

Viele Grüße
Martin

Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 22.05.2009 19:29
Hallo Martin,

danke für die Tips, das werde ich so umsetzen.
300V werd ich nicht ganz schaffen, aber 280V macht mein Trafo, sollte hoffentlich nicht all zu tragisch sein.

Jetzt muss ich im Verstärker einen Schritt weiter nach vorne gehen zum Phsendreher.
Ich möchte einen Kathodyn-PI verwenden, da die Kathodynstufe recht simpel ist, schwer zu übersteuern und nur eine Triode benötigt.

Die Arbeitsweise ist mir klar, die Arbeitspunkt einstellung an und für sich auch, aber ich weiss nicht nach welchen Gesichtspunkten ich den Ra wählen soll und das pendant zu Ra in der Kathodenleitung.

Müsste man nicht bestrebt sein, diese Widerstände so hochohmig wie möglich zu machen um wenig Signalverlust zu haben?
Man müsste doch lediglich beachten, nicht zu hochohmig zu werden, sodass die Aussteuerbarkeit leidet?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Kpt.Maritim am 22.05.2009 21:30
Hallo

maximale Aussteurung wird erreicht, wenn an den beiden Widerständen zusammenadiert genau so viel Spannung abfällt, wie an der Röhre zwischen Kathode und Anode. Die Übersteurungsfesteste Katodynvariante, die ich kenne, ist im Jazzboy verwendet. Der Signalverlust hält sich egakl wie hochohmig die Rs sind sehr in Grenzen, ich würde ohne Pungenau zu werden einen Verstärkungsfaktor von 1 ansetzen. Ob nun tatsähclich 95% oder 98% erreicht werden, ist kaum beachtenswerte, das sind 0,0wasweissdennichwieviel dB.

http://roehrenfibel.wordpress.com/baumappen/jazzboy-2/ (http://roehrenfibel.wordpress.com/baumappen/jazzboy-2/)

betrachte mal die Kopplung von Treiber und Phasendreher! Der Schaltungsvorschlag stammt von Philips.

Ob es nun 280V oder 320 oder genau 300 sind, spielt ebenfalls keine Geige.

Viele Grüße
Martin

Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 22.05.2009 22:41
Hallo Martin,

diese Variante kenne ich und scheint mir auch optimal.
Da ich aber einen Lautstärkeregler vor dem PI möchte, ist die direkte Kopplung an die vorausgehende Verstärkerstufe nicht möglich.

Ich habe diese möglichkeit im "G1-Projekt" entdeckt;
(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-4y.png)

Bei der Verschaltung des Poti bin ich mir unsicher, ob das eine gute Idee ist.
Damit das funktioniert, muss der Gitter-R in jedem Falle größer sein als der Widerstand am Kathodyn gegen Masse.
Das finde ich unglücklich, da der Gitterwiderstand im Zusammenhang mit der Millerkapazität der Röhre eine hörbare Höhenbedämpfung ergeben müsste.

Alternativ fiele mir diese Möglichkeit ein;
(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-50.jpg)

Oder hat jemand, eine einfachere evt. bessere Idee?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: El Martin am 22.05.2009 22:59
Nammd, Tschinken!

Ich habe gerade ja in meinem ECC82 PP die zweite Version mit nem 500k Trimmer eingebaut. Kein Treble Peaking C zwischen Ein-/Ausgung. Mit Strat und Les Paul am höhenreichen Emi Delta mit Trimmer auf ca. 50% getestet. Funzt.
In Trainwreck Amps isses allerdings etwas anderes wg. Master. Es ist mehr ein GIFTIGKEIT Steller, besonders bei der Triodenendstufe wg. Verstärkung. Die Lautstärke ist ziemlich gleich, max. Verzerrung variiert.

Ciao
Martin
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: torus am 22.05.2009 23:19
Hallo Swen,

Die G1-Projekt Variante hat mit 220k Gridstopper den -3dB Punkt bei ca. 20kHz. Die Höhen-Dämpfung sollte also eigentlich kein Problem sein.

Gruß,
  Nils



Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 22.05.2009 23:47
Nabend,

Martin, funktioniert die Lautstärkeeinstellung ohne Bassverlust?
Wie groß hast du den C und das Poti gewählt?

Nils, könntest du mir sagen, wie du zu der Aussage kommst?
Sämtliche mir bekannte Formeln, lassen mich auf andere Werte kommen.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 22.05.2009 23:48
Hallo Swen!

(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-4y.png)

Bei der Verschaltung des Poti bin ich mir unsicher, ob das eine gute Idee ist.
Damit das funktioniert, muss der Gitter-R in jedem Falle größer sein als der Widerstand am Kathodyn gegen Masse.
Das finde ich unglücklich, da der Gitterwiderstand im Zusammenhang mit der Millerkapazität der Röhre eine hörbare Höhenbedämpfung ergeben müsste.

Warum muss der Gitterableitwiderstand größer sein als der Widerstand am Kathodyn gegen Masse? Der Widerstand kann auch Null Ohm sein, das ist  ja egal, denn für das Gitter ist ja der "Bezugs-Massepunkt" hier das untere Ende von R16, da über R16 ja die Kathodenspannung (=negative Gittervorspannung, nur eben Autobias) zur Einstellung des Ruhestroms abfallen muss. Somit kannst du den R14 eigentlich weglassen. Die Stufe wird sicher auch nicht schwingen, da sie ja eine Spannungsverstärkung von etwas unter 1 hat, daher hätte R14 eigentlich nur Einfluss auf das Gitterstromverhalten der Röhre. Und das muss man auch erstmal schaffen...

Die Verschaltung des Potis ist an sich also korrekt, das wird so funktionieren, aber es kann dir passieren, dass es beim Drehen am Poti etwas kratzt, weil du die DC-Spannung des Gitters durch das Poti definiert. Ich würde es nicht so machen, aber es wird oft gemacht und es geht meistens auch so. Dass vor P3 ein Kondensator sein muss, um Gleichspannungen vom Eingang der Stufe fernzuhalten, das ist klar - das Poti geht außerdem ja nicht auf 0V sondern auf +1,2V oder sowas...

Aber es gibt einen anderen Punkt, über den man nachdenken sollte, und zwar...

Alternativ fiele mir diese Möglichkeit ein;
(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-50.jpg)

Oder hat jemand, eine einfachere evt. bessere Idee?

...einen Punkt, der auch bei der zweiten Schaltung relevant ist: Warum wird das untere Signal über R16 abgenommen? Das bewirkt eine amplitudenmäßige Asymmetrie der beiden Ausgänge zueinander, weil man auf diese Art und Weise im Anodenzweig einen Arbeitswiderstand von 47 kOhm hat und im Kathodenzweig 48,5 kOhm. Das kann in den Toleranzen der Bauteile untergehen oder gewollt sein, aber man sollte drüber nachdenken und darauf hinweisen.

Ich persönlich würde die zweite Schaltung bevorzugen, eben weil sie keine Probleme mit Gleichspannungen am Poti hat. Vor und hinter das Poti einen Koppelkondensator und fertig - die Nichtlinearität durch die 1M-Last am Potiausgang kann man verschmerzen :)

Edit:

Nils, könntest du mir sagen, wie du zu der Aussage kommst?
Sämtliche mir bekannte Formeln, lassen mich auf andere Werte kommen.

Cga = 1,6pF (Gitter => Anode)
Cg(a) = 1,6pF (Gitter => alles außer Anode)

Das heißt, man hat zusammen ein C = 3,2pF. Da Vu = 1 ist würde ich die Millerkapazität in dem Fall gleich dieser Kapazität nehmen und somit den Millereffekt vernachlässigen. Man muss aber, wie man hier sieht, dann die anderen Kapazitäten außer der zur Anode ebenfalls berücksichtigen - die vernachlässigt man sonst gerne.

Man hat ja Xc = 1 / (2 * PI * f * C), wobei beim -3dB-Punkt (Grenzfrequenz fg) ja Xc = R ist und daher gilt: fg = 1 / (2 * PI * R * C)

Und wenn man das mit 220kOhm und 3,2pF ausrechnet, dann kommt man auf fg = 226 kHz...was den Widerstand an sich schon irgendwie sinnfrei macht und das liegt an der nicht vorhandenen Spannungsverstärkung, wegen der der Verstärker sowieso nicht schwingen wird => Raus mit R14 :)

MfG Stephan
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: El Martin am 23.05.2009 00:04
Hi Swen!

Bei mir ist es ja nur ein Trimmer zur (einmaligen) Anpassung. Da habe ich noch nicht viel dran gedreht. Mal schauen, ob ich morgen zum Testen komme. Muss/darf auf ne Hochzeit...vielleicht wird es Sonntag, bis ich dran drehen&testen kann.

Bis vor Kurzem benötigte ich ja Bassverlust/Pegelverlust, damit die Verzerrung besser einstellbar ist und nicht bei Vol=1 schon bei "WAHNSINNIG" ist. Damit waren furzende Bässe unumgänglich. Zur Zeit ist er recht angenehm und liefert für so eine kleine Endstufe "stabile" Bässe. ECC99 habe ich noch nicht getestet  :devil:  :guitar:

Ciao
Martin
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Namenlos am 23.05.2009 00:07
[...]weil du die DC-Spannung des Gitters durch das Poti definiert[...]

Angenommen vorm Poti ist ein Kondensator liegt keine Gleichspannung am Poti an und du definierst sie auch nicht mit dem Regler, oder hab ich jetzt was übersehen (ich gehe davon aus das ich beim eventuell auftretendem Gitterstrom nicht am Poti drehe ;))? Die zweite Lösung finde ich dementsprechend auch unnötig kompliziert.

Grüße
Henning
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: torus am 23.05.2009 00:09
Nils, könntest du mir sagen, wie du zu der Aussage kommst?
Sämtliche mir bekannte Formeln, lassen mich auf andere Werte kommen.

Tag Swen,

Ich bin ehrlich: Ich hab's mit Spice ausprobiert.

Rechnerisch kommt's auch hin. Pi mal Daumen: Gridstopper 220k, Volume-Poti 250k (halb auf). Innenwiderstand des Treibers ca 50k. Macht bei 1.5pF Anode zu Gitter Kapazität ca. 20kHz Eckfrequenz..

Ich kann aber auch daneben liegen. Wie hast Du's denn ausgerechnet?

Gruß,
  Nils
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 23.05.2009 00:18
Angenommen vorm Poti ist ein Kondensator liegt keine Gleichspannung am Poti an und du definierst sie auch nicht mit dem Regler, oder hab ich jetzt was übersehen (ich gehe davon aus das ich beim eventuell auftretendem Gitterstrom nicht am Poti drehe ;))?

Man müsste, wenn das Gitter absolut stromlos wäre, ja einfach einmal eine Gitterspannung anlegen können und die würde dann bis in alle Ewigkeit das Gitterpotential definieren. Aber wenn man das ausprobiert dann sieht man, dass dem nicht so ist => Es fließt immer ein minimalster Strom, gegen den dieses Potential am Gitter fixiert werden muss und dieser Strom fließt über das Poti. Klar ist das in den allermeisten Fällen zu vernachlässigen, aber ich hatte schon Geräte, bei denen man das Poti gehört hat, wenn es direkt am Gitter einer Röhrenstufe war. In diesem speziellen Fall wird die Verstärkung hinter dem Poti wahrscheinlich nicht reichen, dass man da was kratzen hört, aber ich hatte das in HIFI-Geräten und Gitarrenverstärkern teilweise schon. Manche Geräte schwingen auch auf einmal, wenn der Schleifer abhebt und die Röhre somit verdammt hochohmig wird...wie gesagt, das ist hier unwahrscheinlich, aber wir sind doch hier, um unsere Sinne auf sowas zu schärfen, dass man es eben immer beachtet - besonders dann, wenn es wichtig ist :)

Und Gitterstrom war dabei echt nicht gemeint  ;D

Die zweite Lösung finde ich dementsprechend auch unnötig kompliziert.

Naja, wenn ich mir so anschaue, welche Widerstands- und Kondensatororgien in manchen Schaltungen verbaut sind, dann würde ich mal sagen, dass einen unnötigen Widerstand wegzulassen (R14) und an anderer Stelle, wo er sinnvoll ist (Gitterableitwiderstand) einzubauen sowie einen Kondensator dazuzubauen (zusätzlich zu dem, der im ersten Bild wie oben angesprochen sowieso fehlt, daher ist es nur einer mehr ^^ :)) nicht unbedingt eine krasse Verkomplizierung darstellt  :angel:

Der Einsatz eines Kondensators zwischen Gitter und Poti ist zusammengefasst gesagt also eigentlich schon sinnvoll - ob man es macht, das ist Geschmackssache. Mir zumindest dankt es der Kondensator oft mit fehlendem Kratzen und daher bin ich auch so lieb und bau ihn ein :)

MfG Stephan
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 23.05.2009 00:19
Langsaaaaam, da komm ich ja gar nich nach  ;D

Nils, ich habs wie Stephan gerechnet, nur habe ich nicht bedacht, dass die Verstärkung unter 1 liegt.

Diesen R14 finde ich nämlich als Gridstopper auch unsinnig, aber müsste der nicht größer als der R gegen Masse sein, da das Poti sonst das Signal nicht völlig kurzschließen kann?
Nehmen wir an der Widerstand hat 0Ω. Dann mache ich einen Spannungsteiler aus R-Poti und R-gegen-Masse und dazwischen liegt das Gitter mit 0Ω. (Naja, der Eingangswiderstand der Röhre ist noch da). Da bekomme ich doch dann keinen völligen Signalschluss hin?

Bei Bsp.2 ist mir ein Fehler unterlaufen, Stephan, hats natürlich gesehen.
Da muss das Signal zwischen den Widerständen abgegriffen werden. Ich hatte das vergessen zu ändern.

Aber, ich bin mir bei der Größe der Arbeitswiderstände im Anoden- und Kathodenkreis noch unsicher. Nach welchen gesichtspunkten wähle ich die?


Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 23.05.2009 00:41
Hmmm Leute...

Rechnerisch kommt's auch hin. Pi mal Daumen: Gridstopper 220k, Volume-Poti 250k (halb auf). Innenwiderstand des Treibers ca 50k. Macht bei 1.5pF Anode zu Gitter Kapazität ca. 20kHz Eckfrequenz..

...da sieht mans wieder...ich sollte so spät nicht mehr rechnen.

Rs = 50 kOhm
Rpoti1 = 250k
Rpoti2 = 250k
Rg = 220k
C = 3,2 pF (=Cga+Cg(a))

Bezüglich der Widerstände ist für das Gitter ja relevant, welchen Quellwiderstand das Gitter sieht, und zwar für Wechselspannung. Das wären dann ja R = Rg + 1 / [(1/Rpoti1) + {1/(Rpoti2 + Rs)}] = 356 kOhm

Aber wie kommt man da auf 20 kHz? Da landet man bei C = 22pF und das haben wir hier nicht. Schaltkapazitäten oder ich bin zu doof zum Rechnen und hab nen Knoten im Hirn :D

Diesen R14 finde ich nämlich als Gridstopper auch unsinnig, aber müsste der nicht größer als der R gegen Masse sein, da das Poti sonst das Signal nicht völlig kurzschließen kann?

Für die Röhre selbst ist das egal, weil ja nur die Spannung zwischen Kathode und Gitter relevant ist und wenn für die Wechselspannungen Ug und Uk gilt Ug=Uk, dann wird die Röhre ja nicht aufgesteuert. Und das ist der Fall, wenn das Poti "zu" ist, dann kann es höchstens passieren, dass ein Signalanteil über das Poti am kathodenseitigen Ausgang landet und dadurch irgendwelcher Murks aus der Phasenumkehrstufe kommt, da der Fußpunkt des Potis eben für AC keine Masse ist - den Arbeitswiderstand kapazitiv zu überbrücken wäre ja auch grob schwachsinnig  ;D.
Das Poti bzw die Quelle, an der das Poti hängt, müsste dann aber auf den sehr niederohmigen Punkt da unten am Fußpunkt des Potis arbeiten und ob man da überhaupt was hören kann, das ist fragwürdig.

Aber das Problem hast du eben nicht, wenn du das Poti vor einen Koppelkondensator setzt und somit definiert gegen Masse drehst, wenn es "zu" ist. Das Problem habe ich vorher gar nicht gesehen - wie gesagt es ist irgendwie zu spät.

Bei Bsp.2 ist mir ein Fehler unterlaufen, Stephan, hats natürlich gesehen.
Da muss das Signal zwischen den Widerständen abgegriffen werden. Ich hatte das vergessen zu ändern.


Das muss eigentlich bei beiden Schaltungen so sein, wenn man es "richtig" macht, wobei "richtig" eben heißt "gleich hohe Ausgangsspannungen". Ob das gewünscht ist, das musst du wissen/hören :)

Aber, ich bin mir bei der Größe der Arbeitswiderstände im Anoden- und Kathodenkreis noch unsicher. Nach welchen gesichtspunkten wähle ich die?

"Richtig" macht man es so, dass man einfach eine Kathodenbasis berechnet und dann den Anodenwiderstand durch zwei teilt und die Hälfte "oben" und die Hälfte "unten" einbaut. Und oh Wunder, man landet bei der ECC83, die normalerweise mit Ra = 100k und Rk = 1,5k betrieben wird, bei Ra = Rk' = 47k und Rk = 1k5 wobei Rk' der untere Arbeitswiderstand ist :)
Die Widerstände müssen gleich groß sein, wenn man gleich große Ausgangsspannungen haben will - aber das ist eigentlich logisch. Wenn das nicht gefordert ist, dann kann man sie auch verschieden groß machen, also wenn man bei Kathodenbasis Ra=100k verbaut hätte, dann nimmt man bei der Kathodynschaltung eben Ra = 68k und Rk' = 33k oder so...

MfG Stephan  :gutenacht:
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: torus am 23.05.2009 00:53
Hmmm Leute...

...da sieht mans wieder...ich sollte so spät nicht mehr rechnen.

Ich auch nicht :-)

Meine Rechnung ist auch mehr oder weniger Bullshit, weil ich Cg(a) vergessen hab.

 :gutenacht:
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 23.05.2009 00:56
Nabend,

Zitat
Aber das Problem hast du eben nicht, wenn du das Poti vor einen Koppelkondensator setzt und somit definiert gegen Masse drehst, wenn es "zu" ist. Das Problem habe ich vorher gar nicht gesehen.
Jep, gut das wir drüber geredet haben  :)

Zitat
Das muss eigentlich bei beiden Schaltungen so sein, wenn man es "richtig" macht, wobei "richtig" eben heißt "gleich hohe Ausgangsspannungen".
Natürlich richtig, wobei diese erste Schaltung eben aus dem G1-Projekt stammt und dort so verwendung findet, weswegen ich da nicht drin "wurscheln" wollte.

Zitat
"Richtig" macht man es so, dass man einfach eine Kathodenbasis berechnet und dann den Anodenwiderstand durch zwei teilt
Ah! Gut, dann passt das ja.
Mir war eben nicht klar wie man Ra und Rk`wählt, hätte ja sein können, dass es da mehr zu beachten gilt.

Dann bleibt für den heutigen Tag nurnoch die Frage nach dem Ausgangsübertrager.
Ich wollte wiedermal einen Hammond Universaltrafo verwenden. Ich stelle mir die Frage, welches Modell?
Der 125A würde von den Eckdaten reichen, die Modelle B und C sind "fetter" und kosten praktisch das gleiche, allerdings unterscheiden sich die Modelle in der Primärinduktivität.

Lässt sich da pauschal sagen, "je induktiver, desto Bass"? - ohne die Kerngröße zu betrachten?
Oder überwiegt eine deulich größere Induktivität einen marginal größeren Kern?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 23.05.2009 01:05
Hi Swen,

Lässt sich da pauschal sagen, "je induktiver, desto Bass"? - ohne die Kerngröße zu betrachten?
Oder überwiegt eine deulich größere Induktivität einen marginal größeren Kern?

die Induktivität ist in dem Fall das wichtigste - sie entscheidet über Bass oder Nicht-Bass. Die Kerngröße ist dann eine Frage der Leistung - man kann beispielsweise 10H-Spulen auch als Minitrafos bauen, nur können die dann eben keine nennenswerte Leistung übertragen.

Einfach gesagt gibt es zwei Wege zu einer hohen Induktivität: Wenig Eisen und viel Kupfer (Problem hier: höherer Wicklungswiderstand => niedrigerer Wirkungsgrad und geringe übertragbare Leistung durch früh einsetzende Kernsättigung) oder viel Eisen und wenig Kupfer.
Oder eben viel Eisen und viel Kupfer, das hat dann eine hohe Induktivität und kann viel Leistung. Aber die Leistung ist hier ja irrelevant, weil jeder käufliche Übertrager dafür überdimensioniert sein wird :D

Also nimm den, der mehr Primärinduktivität hat, wenn die restlichen Daten (Raa, übertragbare Leistung) passen.

MfG Stephan
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 23.05.2009 01:14
Muchas Gracias!

Dann nehm ich Modell "A", das hat fast die doppelte Induktivität als "B"!
Leistungsmäßig reichts ja aus.

Dann wünsch ich eine geruhsame Nacht und setz mich dann morgen mal an einen Schaltplan.

Grüße und gute Nacht,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 23.05.2009 13:35
Morgen!

So, während des Frühstück mal die gesammelten Gedanken zusammengeschmissen.
Dabei rausgekommen ist jenes;
(http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/3rax-51.gif) (http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-51-gif.html)

Bei der zweiten Stufe bin ich mir noch nicht ganz einig, ich tendiere zu Ra= 150k, Rk= 1,2k, ohne C

Jaja, ich weiss, die Höheblende ist nicht sonderlich effektiv, aber letztlich macht sie das, was ich möchte  ;)

Grüße,
Swen
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 25.05.2009 01:04
Hallo Swen,

der Gitterstopper an der EF86 ist fragwürdig, da die Röhre wahrscheinlich praktisch keine Gitterkapazität hat und der Millereffekt auch vernachlässigbar sein wird. Wenn du was gegen HF am Eingang machen willst, dann besser LC-Siebung, weil der Widerstand da tendenziell eher nichts bringt  :(.

MfG Stephan
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Kpt.Maritim am 25.05.2009 10:48
Hallo

du musst den Gitterstopper nur um den Faktor um den die Eingangskapazität größer ist erhöhen. Ich habe dadurch schon erfolgreich eine Stufe still bekommen. Damals war ab 270k Ruhe im Schiff.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: OneStone am 25.05.2009 14:05
Hallo Martin,

dass das funktioniert ist logisch, aber man macht damit das Gitter an sich auch empfindlicher für Einstreuungen innerhalb des Amps.
Bei 270kOhm ist das noch nicht so schlimm, aber bei ungünstigem Aufbau hat der Widerstand dann irgendwann mal 1M und dann kann es bezüglich Querverkopplungen Probleme geben. Wie gesagt - bei so hochohmigen Angelegenheiten kann man dann nachdenken, ob nicht ein kleines L und ein kleines C direkt an der Eingangsbuchse der bessere Weg ist.

Das hilft zwar nicht, wenn die Stufe an sich schwingt, aber es hilft um einiges besser gegen HF am Eingang - sind ja 12dB/oct statt 6dB/oct.

Marshall usw verbauen sowas ja auch in den neueren Amps.

Wie gesagt, ich finde deine Lösung nicht schlecht oder so, aber je nach Anwendung wäre LC evtl vorzuziehen.

MfG Stephan  :bier:
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Kpt.Maritim am 25.05.2009 16:41
Hallo

Ein C ist wirklich oft hilfreich, und zwar am besten von der Anode ans Gitter. Wenn man hier 1...20pF schaltet, dann hat man eine künstliche Millerkapazität und kommt gut mit Pentoden klar. So musste ich mal eine C3g beruhigen, die war wirklich zappelig.

Viele Grüße  :bier:
Martin

Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Rockopa58 am 25.05.2009 20:20
Diese Variante halte ich auch für günstiger, zumal man dadurch den Widerstand verringern kann, der an dieser Stelle doch schon eine erhebliche Rauschquelle darstellt.
Gitter-Anode ist sicher ok! Bei Pentoden tritt der Millereffekt aber, durch das schirmende Bremsgitter, eher zwischen Gitter und Schirmgitter auf. Und nach Miller ergibt sich die wahre Größe der Dynamischen Eingangskapazität aus der Kapazität zwischen Gitter und Anode/Schirmgitter multipliziert mit der Verstärkung plus der Kapazität Gitter-Kathode.
Letztere kann  man hier vernachlässigen.
Bei einer Leerlaufspannungsverstärkung µ = 38 ergibt sich bei der EF86 mit statischem Cg1(a)=3,8p + Cag1=0,05p
Cdyn zu 3,8*38=146p. Für eine fu des -3dB-Tiefpasses von 20kHz (Hörschwelle) ergibt das einen Gridstopper von 54,5k. Die Rechnung ist natürlich nicht ganz korrekt, da die Aufteilung der Kapazitäten nicht eindeutig ist.
Deshalb würde ich hier eher ein C von Gitter nach Kathode vorziehen. Das unterliegt nicht Miller und ist somit leichter zu dimensionieren.
Ein größeres Fragezeichen habe ich eher bei dem Raa des AÜ's.
Aus genau dem Grund hatte ich Ra mit "nur" 2*Ri angesetzt. Martin lag da noch optimistischer. Natürlich geht auch das.
Aber dann muß man mit der Sekundärlast triksen.

Gruß
Peter
Titel: Re: Kleinleistungsendstufe; Self Split Vs Kathodyn-PI
Beitrag von: Bierschinken am 11.07.2009 22:31
Nabend!

Mal ein Nachtrag meiner "Forschung", damit ihr seht, das nicht all eure Mühen vergebens sind.

Die Variante mit dem Kathodyn-PI funktioniert super!
Man gewinnt klar "Headroom" und die asymmetrische Verzerrung verschwindet...plötzlich klingt der kleine recht groß.
Mit einer kleinen Gegenkopplung mit "Deepschaltung" bringt das Ding auch untenrum genug Saft.
Ich denke das könnte für viel Zimmerampbastler DIE Llösung sein.

Wie dem auch sei, mir reicht der Cleanbereich nicht aus.
Für Clean auf Zimmerlautstärke okay, aber ein spontaner Jam mit einem Bass oder zweiten Gitarristen geht clean nur über eine potente Box.

Das heisst, die Suche geht weiter ... und ich hab da auch schon ein paar Ideen  ;D

Grüße,
Swen