Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Kpt.Maritim am 17.05.2009 10:30
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Hallo
Im Anhang ist mal wieder eine Schaltung. Dazu wieder Knobelfragen. Ich gebe vorher noch einige Hinweise: Es handelt sich um eine Endstufenschaltung z.B. mit der EL84 oder 6V6. Als Triode könnte alles mögliche gehen, z.B. ECC82, 81 oder sehr gut 88. Die Doppeldiode kann eine EAAxy oder 6H6 sein. Der Übertrager hat eine 16Ohm Wicklung mit einer Anzapfung bei 4Ohm, die, wie im SChaltbild zu sehen, an Masse gelegt ist.
Nun die Fragen:
1. Was bewirkt das Poti?
2. Was würde das Poti bewirken, wenn die Verbindung zwischen den Kathoden der Doppeldiode aufgetrennt würde?
3. Meint ihr, dass man sowas mal bauen sollte?
Viel Spass beim Knobeln und viele Grüße
Martin
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Hi Martin,
kann sein, daß ich total daneben liege ... aber ich würde sagen, dass das eine Kompressor-Schaltung ist und
1. das Poti den Grad der Kompression regelt
2. eine feinere Regelung (in engerem Umfang) ermöglicht
3. das bestimmt interessant zu bauen wäre
Gruß
Häbbe
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Hallo
Punkt 2 stimmt noch nicht.
Als Zusatzfrage, welche Zeitkonstanten ergeben sich für Attack und Release.
Viele Grüße
Martin
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Punkt 2 ... da kommt dann nur eine Halbwelle durch .... mmmh? Also evtl. dann eher eine harte Limiter-Alternative ...?
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Hallo,
zu Punkt 2: "unsymmetrische", einstellbare Kompression, wobei der Regelbereich sich sehr stark auf die "unteren" Schleiferstellungen des Poti beschränkt (nahe GND).
Die Zeitkonstanten liegen praktisch bei Null.
...?
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Hallo
zu Punkt 2: "unsymmetrische", einstellbare Kompression, wobei der Regelbereich sich sehr stark auf die "unteren" Schleiferstellungen des Poti beschränkt (nahe GND).
Muss dann natürnlcih ein Poti entsprechender Charakteristik seinWas bewirkt die Kompression einer Halbwelle ohne Zeitkonstante klanglich?
Viele Grüße
Martin
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Hallo Martin
...Was bewirkt die Kompression einer Halbwelle ohne Zeitkonstante klanglich?
Die komprimierte Halbwelle wird vermutlich einem Rechteck ahneln.
Der gesamt-Klang ist dann sicherlich verzerrt, wobei ich dazu noch keine richtige Soundvorstellung habe.
Grüße
multimeter
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Hallo,
es wird kein Rechteck sein, sondern ein ganz sanft abgeflachtes Sinus, wie abgeflacht es ist, hängt aber von der verwendeten Triode und ihrem Arbeitspunkt ab.
Viel Spass noch beim Knobeln
und viele Grüße
Martin
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Hallo,
eine Halbwelle abgeflacht bringt normalerweise auch eine Menge Klirr mit sich.
Es könnte also eine Art Exciter sein, mit dem Poti regelt man den Klirr.
Nur so eingeworfen, ich weiss nicht ob ich diesmal mitknobeln darf ;D
Gruß Mathias
Edit: viel geschrieben, jedoch weit am Thema vorbei
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Kann es sein, dass bei Aussteuerung die Ug2 der Endröhre runtergezogen wird?
Lg :)
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Hallo
@Kramusha: So funzt es, es ist eine Schirmgittersteuerung. Würde man die Dioden umpolen, dann wäre es übrigens ein Expander.
@Mathias:
Damit hast du auch das letzte Rätsel geknackt. Die Schaltung erzeugt k2 wenn die Kathoden der Dioden nicht verbunden sind.
Verbindet man die Kathoden, dann ist es ein Kompressor nahezu ohne Zeitkonstante. Das ist interessant, weil er sich nicht wie ein normales Gerät, sondern eher wie eine Bandsättigung verhält. Die Wirkung der hier abgebildeten Schaltung ist auch nicht gigantisch. Das Signal wird nicht irgendwo brutal begrenzt. Das ist auch nicht gewollt, weil man die Endpentode nicht übersteuern könnte. Aber die Schaltung sollte eine schpürbare Verdichtung bringen. Die wrd wohl nicht in dem Sinne zu hören sein, dass man einen Effekt hört, sondern das der Ton dünner wird, wenn man die Kompression ganz rausdreht.
Ich weiß nicht, ob die Verstärkung der Triode reicht, eine ECC83 kann hier nicht genommen werden, das Schirmgiter wird ja über den Strom der Röhre gesteuert und der Schirmgitterwiderstand ist nicht riesig groß. Deswegen mss die Triode schon etwas niederohmiger sein. Dann ist aber ihre Verstärkung meist klein. Eventuell gehört hier also eine strompotente Pentode wie die EF80 hin.
Dann nochmal zum Excitermodus. Wenn man eine Diode wegnimmt, dann wird eine Halbwelle nicht mehr komprimiert, was k2 und wohl auch k4 bedeutet. Es st dabei klanglich überhaupt nicht egal, welche Diode man wegregelt. Denn je nachdem wird mehr die obere oder mehr die untere Halbwelle komprimiert. Nun sollte das Signal schon alles andere als symmetrisch in der Endröhre ankommem. Eine Halbwelle wird schon abgeflacht sein. Wenn man diese noch mehr komprimiert, nimmt der klirr zu, wenn man die andere Halbwelle abflacht, dann nimmt der geradzahlige Klirr sogar ab und der ungeradzahlige zu.
Viele Grüße
Martin
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Hallo,
eine sehr schöne Schaltung, gefällt mir gut.
Wenn man etwas esoterischer herangeht kann man sich auch noch an der Kombination Diode, Triode, Pentode erfreuen. (Zwei und drei ergibt fünf)
Die Regelstrecke alleine bildet eine 23 ab (Diode, Triode), diese verdammten Freimaurer ;)
Zurück zum Thema jedoch. Ich würde wenn ich die Zeit hätte die Schaltung auf jeden Fall aufbauen.
Gerade das Stichwort Bandsättigung macht es für mich interessant.
Auf jeden Fall würde ich auch einen Schalter einplanen mit dem man die Kathoden der beiden Dioden Trennen kann, mit einem Drehschalter könnte man sich auch die Halbwelle aussuchen. (falls das erstrebenswert ist)
Am meisten bewegt mich jedoch gerade der Gedanke wie es wohl klingen mag eine einzelne umgepolte Diode in der Schaltung zu verwenden, also einen Klirr-Expander.
Viele Grüße Mathias
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Hallo
noch interessanter wäre es eine Diode so und die andere anders zu Polen, eine Halbwelle würde expandiert und die andere komprimiert werden. Der Projektname steht dann auch schon fest: "Neuschwabenland 235" :danke:
Hohle Köpfe (http://www.hohle-erde.de/body_neuschwabenland.html)
Viele Grüße
Martin
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G'namnd,
wenn man die antiparallelen Dioden geschickt dimensioniert müsste man damit ggf. den Klirr der Pentode ausgleichen können und hätte ein unverzerrtes Signal.
Die Regelstrecke würde dafür jedoch etwas aufwändiger ausfallen müssen.
Frequenzabhängig wäre auch galant, Bässe komprimiert, Höhen angeklirrt ... ein weites eisfreies Feld.
Das Neuschwabenland hab ich garnicht gekannt, wieder eine tolle Theorie um die man sich streiten kann.
Die Hohle Erde hab ich jüngst erst in einem Track verbraten, da hat wohl der Weltgeist wieder zugeschlagen.
Ich bin jedoch über Woyzeck drauf gekommen:
"WOYZECK: Der Platz ist verflucht. Es wird finster. Es geht
was. Neben mir. Unter mir. Die Erde schwankt unter meinen
Sohlen.Hohl, hörst du? Alles hohl da unten! Die Freimaurer.
Sie wühlen. Wie sie wühlen! "
Damals haben sie wohl noch gebaut da innen ;D
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Hallo
mir fiel gestern etwas ein. Die Schalung funktioniert überhaupt nicht wie sie soll. Nix Kompression!!! Es ist ene Gegen- Mitkopplung. Eine Halbwelle wird mit- die andere gegengekoppelt.
Viele Grüße
Martin
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Tja,
,,, umsonst gegrübelt! ???
macht aber ix, hält die grauen Zellen fit :gutenmorgen:
Gruß
Häbbe
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Hi,
in den 60ern hat man mit 'ner ähnlichen Methode in Amateursendern die Sprache komprimiert. Hatte mal vor, sowas nachzubauen, ist dann aber doch nen Tube-Based-Opto-Comp mit funky Frequenzgang geworden...... :P
PS: Hat jemand schon mal nen 1176 nachgebaut?
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Hallo :)
Was ist ein 1176?
MfG Stephan
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Ein legendärer Urei Kompressor
Wobei ich dann schon eher den 1178 bauen würde (Stereo)
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Wobei ich dann schon eher den 1178 bauen würde (Stereo)
Ne, dafür hab ich 'nen BSS ;D
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Ja sagt das doch gleich...mit Urei 1176 hätte ich schneller was gefunden :D
Sowas steht auch noch auf meiner Liste, aber ich muss mir noch eine wirklich gute VCA-Schaltung überlegen. Die IC-Teile bekommt man praktisch nirgends, FETs driften zu stark... diskret aufbauen ist die Lösung :) Ich sag nur dbx 160xl, einfaches und verdammt gutes Funktionsprinzip :)
aber das ist hier offtopic, sind keine Röhren drin :D
MfG Stephan
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Hallo Stephan,
Wenn Du möchtest, dann kann ich Dir 'nen SSM2024 schicken. Davon hab ich ca. 20 Stück hier rumliegen..
Gruß,
Nils
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Hallo Nils,
danke für das Angebot! Mit "IC-Teile" meinte ich primär sowas wie die dbx-VCAs oder die THAT VCAs, also praktisch komplette VCAs in einem IC. Manche davon haben ja auch noch einen RMS-Gleichrichter und/oder Logarithmierer mit drinnen...diese ICs findet man praktisch nirgends.
Dein SSM2024 ist ja ein Quad-VCA in einem Gehäuse und erinnert mich irgendwie mehr an einen "variable transconductance operational amplifier" wie den CA3080 als an einen VCA ala dbx :) Und vom CA3080 habe ich selber noch einige ^^
Daher danke für das Angebot, aber ich werde mal versuchen, sowas diskret aufzubauen - ohne Differenzverstärker.
MfG Stephan
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Hey ich würde Dir gerne ein paar SSM2024 abnehmen wenn Du sie entbehren kannst.
Gruß Mathias
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Hat jemand noch SSM 2015?
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Hi,
sollen wir ein Börse aufmachen?
Ich könnte 2044 und 2040 auftreiben, allerdings nicht gerade günstig...
Gruß Mathias