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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Bierschinken am 15.07.2009 20:32

Titel: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Bierschinken am 15.07.2009 20:32
Nabend Männers!

Ich suchte immerschon nach einem guten Mittenfilter, die öfter verwendeten T-Filter brachten mir zuwenig und nicht immer ist Platz für ein Tonestack.
Ich bastelte so vor mich her, aber richtig bin ich nie vorangekommen.

Als ich dann letztens in meinen Diezel schaute, fielen mir mal wieder die Spulen auf und ich dachte, "hey, Spulen, da könnteste auch mal mit rumbasteln".
Nach kurzem sinnieren was man denn mit den Dingern anstellen könne, kam ich auf diese Idee...

(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-68.gif)

Das theoretische Prinzip ist ganz einfach;
- Der ungebrückten Kathodenwiderstand sorgt für eine frequenzunabhängige Gegenkopplung.

- Der parallel geschaltete Kondensator C2 hebt diese Gegenkopplung für hohe Frequenzen auf  =>  fg = 5,7 x S / 2 x Pi x C  (Die Steilheit für eine ECC83 beträgt rund 1,6ma/V)

- Schaltet man nun noch eine Induktivität, L1, parallel wird auch die Gegenkopplung für niedrige Frequenzen aufgehoben, da die Spule mit zunehmender Frequenz einen größeren (Blind-)Widerstand zeigt =>  R = 2x Pi x f x L

- Damit der Arbeitspunkt der Röhre nicht verschoben wird, muss die Spule für Gleichstrom gesperrt werden. Das geschieht mittels C3.
Wichtig hierbei ist, dass er sehr groß ist, da sonst der Kondensator als Widerstand für die tiefen Frequenzen wirkt und die Wirkung der Spule zunichte macht => R = 1 / 2x Pi x f x C

- Wenn man die Bauteile richtig dimensioniert kann man also die Gegenkopplung für Bässe und Höhen aufheben, Mitten werden weiterhin gegengekoppelt. Es entsteht das für viele Gitarrenamps typische Mittenloch.

Naja, soweit zur Theorie....praktisch war das dann so´ne Sache. Woher Spulen bekommen? Was müssen die "können"?
Und so verwarf ich die Idee dann wieder . . . bis, ja bis ich das offene Wah bzw. dessen Spule auf meiner Fensterbank entdeckte  ;D

Ich kann die Induktivität nicht messen, aber die Wah-Spulen sollen alle um 0,5H haben.
Der DC-Widerstand liegt unter 20Ohm, sodass dieser vernachlässigt werden kann.

Ich habs dann direkt mal ausprobiert, und es funktioniert! Man erreicht eine gut hörbare Klangveränderung.
Die Bauteilwerte sind noch nicht optimiert, da ich das jetzt erstmal "on the fly" zusammengeschustert habe.
Ich kann das jedem der nach einem Mittenfilter, sei es für schöne Cleans oder Heavysounds, ist mal empfehlen auszuprobieren.

Einziger Nachteil, die Schaltung müsste recht Umgebungsabhängig sein.
Je kleiner der Kathodenwiderstand, desto geringer ist der Effekt zwischen Gegenkopplung und nicht gegengekoppelter Frequenzen.

Hat sowas vielleicht schonmal jemand ausprobiert?
Any Comments, Gedanken, Verbesserungen?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Duesentrieb am 15.07.2009 20:41
Geil !
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Namenlos am 15.07.2009 21:02
Moin,
die Idee ist gut, allerdings ginge das ganze vielleicht auch etwas einfacher und wirkungsvoller wenn du einfach von der Anode zum Gitter einen LC-Schwingkreis mit passender Frequenz aufbaust. Bei 500 Hz wären das ~220nf mehr sollte moderner werden, weniger klassischer. Siehe http://www.freewebs.com/valvewizard/localfeedback.html. Vielleicht gehts sogar indem man den den Koppelkondensator entsprechend wählt.
Allerdings: das ganze ist sehr wirkungsvoll, du müsstest wahrscheinlich noch einen Widerstand in Reihe dazuschalten - oder ein Poti, dann gibts nen Herbert Like Midcut in der Theorie. Ich könnt mir gut vorstellen, das Diezel das auf diese Weise macht.

Bei der Local Feedback Variante ist das ganze dann eher vom Eingangswiderstand abhängig, dafür kann man aber auch weitaus größere Bereiche realisieren, bei dir wär dann eher bei ~6dB je nach Röhre/Beschaltung schluss.

edit: Das ganze soll nicht abwertend klingen, die Idee ist gut! Viel Spaß beim probieren.

Grüße
Henning
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: harryhirsch am 15.07.2009 21:13
Hi Swen,

In den orangefarbenen Kisten gibt es sowas, kuckst du hier (http://img232.imageshack.us/img232/3781/or12072output.jpg). Da ist noch die Gegenkopplung mitverwurstet. Wenn diese Spulen nicht so ungünstig aufzutreiben wären könnte man damit so einiges anstellen :sex:. Wahspulen sind jetzt auch nicht unbedingt günstig ;).


Gruß, Volker
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: El Martin am 15.07.2009 21:43
Nammd!

Hatte nicht Ampeg auch sowas?
Und ja, man kann Spulen auch in die NFBschleife reintun. Auch mal zur Masse hin.
Kann man. Ehrlich. Ich habs schon getan  :devil:

Immer mal denke ich an vormagnetisierte Spulen in Zusammenhang mit den kleinen Neodymmagneten. Nicht nur bei Wahs. Was man halt so rumdenkt...

Ciao
Martin
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Bierschinken am 15.07.2009 21:45
Hallo,

aach, die sind gar nich so teuer, sofern man keine Dunlop-Voodo-Teile nimmt.
Es gibt beim Bonzai eine Spule für 2-3€, die werde ich mir mal ordern für weitere Feldversuche.

Das Ding im Orange müsste etwas schmalbandig sein? - hört man das überhaupt?

Martin, grade auf Masse machen diese Spulen Spass  :devil:

Henning, ich bin mir nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstanden hab. Meinst du als lokales Feedback vom Koppelkondensator mit der Spule in Reihe zu einem 2ten Kondensator zurück aufs Gitter?
Könntest du mir das nochmal erklären wie du das genau gedacht hast, evt. mit Skizze?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Hank from hell am 16.07.2009 12:40
Hallo,

Zitat
aach, die sind gar nich so teuer, sofern man keine Dunlop-Voodo-Teile nimmt.
Es gibt beim Bonzai eine Spule für 2-3€, die werde ich mir mal ordern für weitere Feldversuche.

---- hat da noch so kompakte 150mH Spulen ("L-11P 150M"), die eignen sich bei entsprechender Reihenschaltung auch recht gut für solche Experimente. Hatte damit mal einen Ampeg Preamp gebaut (Mitten mit Spulen, brauchte da 3 verschiedene Induktivitäten), hat wunderbar funktioniert.

Gruß, Johannes
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 16.07.2009 13:44
Hey Leute!
Schaut cool aus das Teil. Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch ein unbenutztes Morley Wah-Wah Pedal zu Hause hab ;)
Nur kurz zu einer kleinen Wissenslücke meinerseits: Was soll das sein? fg = 5,7 x S / 2 x Pi x C   fg steht für was? Und der AC Widerstand eines Kondensators is 1 / (2x Pi x f x C) ;)

mfg ordi
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Kramusha am 16.07.2009 13:47
Hat er doch geschrieben mit Xc.

S ist die Steilheit der Röhre in A/V. Mit der Formel kann man theoretisch die Grenzfrequenz des Kathodenkondensators berechnen, aber ich vertrau der Formel nicht so..

Lg :)
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 16.07.2009 13:51
Ahh das soll Grenzfrequenz heißen. thx

mfg ordi
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: El Martin am 16.07.2009 13:54
Swen, ein' habbichnoch:

Bau mal Induktivitäten aus zwei symmetrischen Einzelspulen auf, die nach dem Humbuckerprinzip geschaltet/gewickelt sind.  :o

Ciao
Martin
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: BuggyAndy am 16.07.2009 13:56
Hi Ordi,

im Morley werkelt aber keine Spule, klingen deshalb auch etwas schwuchtelig ;D

Gruß Andy
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 16.07.2009 13:59
Scheise.... naja du musst verstehen, dass es eben einen Grund gibt, warum es unbenützt herumliegt XD

mfg ordi
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: BuggyAndy am 16.07.2009 14:05
Bau doch nen Volume-Booster draus  ::) nimmste den Bananenbooster von Dirk.....
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Kpt.Maritim am 16.07.2009 14:55
Hallo

noch ein paar Hinweise:

Der Effekt wird umso größer je größer Rk im verhältnis zu Ra ist. Die ECC83 läuft vor allem als V1 noch gut mit bis zu 10k in der Kathode und nur 68k in der Anode.

Die Effekt wird umso größer je Steiler die verwendete Röhre ist, die ECC83 ist da nicht sehr optimal, aber sie erlaubt wie gesagt große Rks und noch kleine Ras. Für die wesentlich steilere ECC88 gilt das z.B. nicht, die klingt irgendwann abschnürt.

Wenn du in Reihe zum C und zum L ein Poti legst, dann kannst du Mitten und Bässe unabhängig voneinander regeln.

Es gab mal einen EQ von Vermona, der genau so funzte. Er hatte für jede Frequenz eine L-C-Kombi drin. Das Ding war als zwei Kanal Stereo aufgebaut, wurde jedoch fast immer so benutzt, dass beide Kanäle hintereinander geschleift wurden. dadurch ergab sich die doppelte Flankensteilheit der Filter, wenn beide Seiten gleich eingestellt waren.

http://vermona.de/80er/e2010.htm (http://vermona.de/80er/e2010.htm)

Bei Raubenhaus.de dürfte sich die Schaltung finden. Diese EQs tauchen oft sehr günstig bei ---- mit verschranzetn Schiebepotis auf. Diese Potis waren wirklich hundemieß. Aber dieses Gerät eignet sich wegen seines einfachen Aufbaus auch als Organspender für umfangreiche Spulenexperimente mit Röhren. Eine Analyse der Schaltung ist dabei sicher nicht ganz unergiebig.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Bierschinken am 17.07.2009 21:17
Hallo zusammen!

Ich habe nochmal etwas rumprobiert.
Alleine sind die 500mH etwas "mau". Habe mein zweites Wah auseinander genommen und mit (hoffentlich) 1H, durch Reihenschaltung, weiter gedoktort.
Bringt schon deutlich mehr, aber an einer einzelnen Stufe (Ra 100k, Rk 1,5k) ist es noch etwas zu wenig um es als "Blackfacefilter" verkaufen zu können.

Da ich grade an einem Tweed-Champ-Testaufbau bastel, habe ich dann folgendes probiert...
Man achte auf die Kathode der 2ten Triode!

 (http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/3rax-69.gif) (http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-69-gif.html)  

Das ist schon nicht schlecht, die Mitten werden hörbar gesenkt. Der Tweed kommt dem Blackface so sehr nahe.
Einziges Problem; die Höhen werden so ziemlich schneidend  :-\

Hat vielleicht noch jemand Tips, oder andere Ansätze um einen guten Mittenfilter zu realisieren?

Grüße,
Swen

PS: Danke für den Tip mit dem Vermona-EQ, Martin. Da halte ich mal Ausschau.
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Kpt.Maritim am 17.07.2009 21:28
Hallo

die Baxandallklangeregelung hat bei vollaufgedrehten Potis 20dB Mittenabsenkung. Wenn die Werte nicht verstelltw erden sollen, macht das die Schaltung sehr einfach 2..3 Rs und zwei Cs.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Bierschinken am 17.07.2009 22:06
Hallo Martin,

an ein Feststehendes Tonestack habe ich auch schon gedacht, aber das benötigt meist einige Bauteile.
Eine solche Baxandallregelung wüsste ich jedenfalls nicht mit sowenigen Bauteilen erstellen zu können.
Ich komme jedenfalls auf 7 Widerstände und 3 Kondensatoren.

Im Übrigen bin ich etwas weiter mit obigem Schaltungsvorschlag.
C6 muss verkleinert werden. Derzeit schwanke ich zwischen 22n und 47n für optimale Höhenwiedergabe.

Auch C7 könnte etwas groß sein. Mit einer kräftigen Humbuckergitarre kommt da schon recht starker Bass auf - das kann ziemlich Mulmen.
Hab mal spontan auf 1µ verkleinert, das gefiel mir ganz gut - muss ich mir aber nochmal genau anhören.

Was mir noch auffiel; dadurch dass die Gegenkopplung jetzt dem Mittenfilter unterliegt, geht auch ein großer Teil der Wirkung verloren; sprich man hört einen deutlichen Pegelzuwachs. Bei einer so einfach gestrickten Schaltung wie dem Champ führt das leicht zum Übersteuern und der "Headroom" nimmt ab.
Da muss ich mal schauen, ob mir dazu was einfällt.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Kpt.Maritim am 17.07.2009 22:37
Hallo

Ich komme jedenfalls auf 7 Widerstände und 3 Kondensatoren. (http://Ich komme jedenfalls auf 7 Widerstände und 3 Kondensatoren.)

Ist denn jedes dieser Bauteile wirksam, wenn die Potsi voll aufgedreht sind?

(http://amps.zugster.net/images/articles/tonestacks/bax-schem.gif)

Wenn beide Potis ganz aufgedreht sind, entfällt bei dieser Schaltung C2 und C4. R3 kann auch weg, ebenso wie R2, denn letzterer sorgt nur für eine unabhängige Regelung beider Potis. Bleiben nur noch die Potis, R1 und zwei Cs.

Viele Grüße
Martin

Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: dukesupersurf am 17.07.2009 23:23
Hi,
ich finde T-Filter super!
Mit 1x 1M und 100K und 2x1nF  hast Du auch Fendersound.Einfacher gehts nicht,hab ich schon oft verbaut.
Ein festes Big-Muff Netzwerk in hochohmiger Ausgabe tuts auch,zwischen virtuellem Schleifer und Treble Hochpass sollte aber
noch ein Brightcap sitzen.Das ist elektrisch fast mit dem Fendertonestack identisch.
Weiß jemand,wie es mit der Steilheit steht?
Schätze mal Spule-Fender-bigmuff-T

tschüß,Thomas

p.s. bei Conrad gibts MiniAÜs mit 500 (den setze ich für mein JoiJoi ein,als Wahspule aber zu wenig Obertöne) und 1000mH
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Bierschinken am 17.07.2009 23:35
Nabend,

jaja, so sieht man vor lauter Baum den Wald nicht. Natürlich entfallen ja Teile, da man die Potis nur voll aufgedreht betrachtet.
Baxabdall ist auf dem "To-Do-Zettel" vermerkt.  :)

Thomas, hast du eine kleine Skizze zur Hand? - Vielleicht ist dein Vorhaben ja anders gestrickt als die T-Filter, die ich kenne.
Die waren nämlich eher schlecht als recht  ;)

Grüße,
Swen
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: dukesupersurf am 17.07.2009 23:58
Hi Sven,
sie müssen halt für Röhrenschaltungen hochohmig sein.
Also nimm den 1M.Links Eingang,rechts Ausgang.
Überbrück ihn mit 2 1nF in Reihe.
Deren Mitte über 100k an Masse.
Danach erst Volume,denn die folgende Röhre braucht ja nen Ableitwiderstand.
Bringt auch  Gesamtpegelverluste (nicht nur die Mitten ),aber für Clean ja dann genau richtig.

tschüß,Thomas
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: earnst am 18.07.2009 08:34
Hallo,

die Nachteile der f-Gangbeeinflussung parallel zum Rk wurden schon beschrieben.
Wie wär's denn mit einem R (variabel)-L-C Serienschwingkreis an einer Anode?

mfg ernst
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Kpt.Maritim am 18.07.2009 08:37
Hallo

dann kommt er selbst mit 1H nicht mehr hin. Die ECC83 braucht etwa 100k an der Anode, macht bei 1000Hz etwa 17H. Bei starken Frequenzgangbeeinflussungen ist es besser niederohmig zu bauen, denn hochohmige Rs bringen raschen in die Schalung und hochohmige Schaltungen reagieren empfindlich auf parasitäre kapazitäten, was zu Schwingen führen kann. So muss man große Obacht beim Aufbau geben.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Bierschinken am 21.07.2009 17:42
Hallo zusammen,

Baxandall und T-Filter ausprobiert und funktionieren in der Champ-schalte beide prima.
Das Baxandallstack bringt einen sehr heftigen Mittenfilter, benötigt aber auch mehr Bauteile als der T-Filter.

Die Anordnung des T-Filter mit 1M, 2x1n und 100k finde ich schon zu heftig. Thomas, verbaust du das genau so?
Finde ich für SingleCoils viel zu viel, da wird ja ein fetter Humbucker schon drahtig, aber mit nem SC  :o

Gibt es da Formeln oder Näherungen mit denen sich die Frequenzeinflüsse der Bauteile bestimmen lassen?
Ich habe da mal grob rumprobiert, mich würde es aber im Detail interessieren.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Stubenrocker am 21.07.2009 18:40
Hallo bierschinken,

T-Filter:

d=2/(2+R1/R2)



C=1/(2*pi*f*(wurzel aus R1*R2))



Grüße Hegi
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: dukesupersurf am 21.07.2009 21:47
Hi Sven,
bei mir ist der 1M ja auch ein Poti.
Nimm statt dessen einfach nen Spannungsteiler,der in der Summe wieder 1M ergibt.
Ausgang dann an die Mittelanzapfung,je näher am Eingang,desto weniger Absenkung.
Das Verhältnis (1M zu100k) bestimmt die max. Absenkbarkeit.
Werden die Rs oder Cs erhöht,sinkt die Mittelfrequenz.
Alternative:
1M durch Trimmer ersetzen,dann ändert sich gleichzeitig die Frequenzabsenkung zu den Hochmitten hin,
wie beim Fender-Treble-Poti.

tschüß,Thomas
Titel: Re: Nehmt eure Wahs auseinander . . . Blackfacefilter!
Beitrag von: Tube_S_Cream am 27.07.2009 13:40
Noch mal eins zu den Induktivitäten...

Ich verwende gern sowas:
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?cPath=48_106&products_id=140&osCsid=1667dda1161f86d48e448b0517abf790
Sorry habe keinen anderen Link dazu...

Wäre evtl. auch für Dirk's Shop interessant.

Dieser Reineisen-Ringkern hat einen AL von 18.000.

Die gute alte Formel lautet ja L = AL x N2 (in Nanohenry)

Also teile man 0,5H durch 18µH, ziehe daraus die Wurzel und hat die Windungszahl... und landet bei 166 Umdrehungen...
Auch prima für Wahs und LC-Equalizer.
Es gibt dort auch noch Kerne mit viel höheren AL-Werten, jedoch auch wesentlich größeren Wertestreuungen, was u.U. ein Nachmessen und anpassen der Winduungszahl erfordert.
Wegen der Ringkernbauart ist das Ding sehr unempfindlich gegen Trafobrumm etc.
Zudem können Spulen mit sehr niedrigen DC-Widerständen ermöglicht werden.
Ich habe da schon für den SVT-Preamp draus gewickelt  und sogar einen 1H-Boliden, den als 2. Tone-Regler in der Gitarre einsetze (als Bass / Mid-Cut)

Nur komme bitte keiner auf die Idee, daraus Drosselspulen für Versorgungen zu wickeln. Mit DC ist der Kern extrem schnell in der Sättigung.

Gruß

Stefan