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Technik => Tech-Talk Lautsprecher => Thema gestartet von: headcrash am 29.09.2009 23:37

Titel: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 29.09.2009 23:37
Hallo Leute,

irgendwie kommt bei mir das leidige Speaker Thema wieder hoch.
Was mich am meisten bei den 12"ern nervt, ist eigentlich die Überhöhung, die fast jeder auf dem Markt erhältliche Gitarren-Speaker aufweist.
Schaut Euch mal die Graphen bei Celestion oder Eminence an (nicht von den unterschiedlichen Y-Achsen-Skalierungen irritieren lassen). Es gibt bei fast allen eine Überhöhung im Bereich zw. 1,5kHz und 4kHz, und zwar i.d.R. so um die 7...10dB gegenüber dem "Durchschnitt". Ohne dies gemessen zu haben, scheint mir dies der Frequenzbereich zu sein, der mich nervt, und zufällig auch voll im typischen Beam eines 12"ers liegen dürfte.
Nun gibt es ja EVM12, Delta 12 Pro und Konsorten, die diese Überhöhung lange nicht so ausgeprägt haben.
Hat jemand Erfahrung, wie es ich dann mit dem Beaming in Verbindung mit dem Durchsetzungsvermögen verhält? Ausgehend davon dass die typische vertikale Box eh mit ihrem Beam auf den meisten kleineren Bühnen unseren Hüftbereich massiert, und usnere Ohren eh erst in 5..7 Metern in den genuß dieses Gritzeln kommen, wäre das evtl. gar nicht mal so schlimm?
Leider sind diese Kandidaten ja ganz schöne Klopper. Als Alternative habe ich noch den Kappa 12A aufgetan, der dem Delta 12 Pro recht ähnlich ist, billiger ist und zudem ein Tick leichter ist. Außerdem ist seine Überhöhung wieder einen Tick ausgeprägter. Jemand mit dem Teil Erfahrung? Oder gar ein gänzlich anderer zweckentfremdeter 12"er in der Eminence Preisklasse, Gewicht bis sagen wir 5-6kg?
Was das Beaming angeht: Hat mal jemand polar plots von typischen 12" Gitarrenboxen gesehen, bzw.nur den Chassis? Wäre mal interessant...
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: haebbe58 am 30.09.2009 00:42
Hi,

kennst Du Dirks Leitfaden?

http://www.tt-cabs.com/tt_tech/doc/TTC-Boxen_und_Lautsprecher_Leitfaden.pdf

Da ist ein ziemlich ausdführlicher Vergleich drin. Und zwar geht der Vergleich dort auch auf die von Dir angesprochenen Punkte ein. Das Beaming-Verhalten steht bei jedem dabei und auch das Frequenzverhalten.

Lies Dir doch mal alles genau durch, vor allem die Legende/Erklärungen zu der Vergleichstabelle!

Noch besser kann man m.E. Lautsprecher kaum vergleichen.

Ganz nebenbei ... der EVM12 L beamt von allen 12"ern, die ich kenne, mit Abstand am wenigsten. Wundert eigentlich auch nicht, da er damals  eigentlich als PA-Speaker konstrueirt worden ist. Und in der optimalen Box (806, nach Thiele-Small) ist das Ding bzgl. Ausgewogenheit nicht zu übertreffen ... und ganz nebenbei affenlaut! Wenn die auf Ohrhöhe strahlt, wirst Du taub!

Einer der "schlimmsten" Beamer ist nach meinen Erfahrungen der Celestian V30. Was aber nicht heißt, dass er nicht auch gut klingen kann.

Es kommt immer auf den Einsatzzweck an. Und wenn wir einen 12"er hätten, der sich annähernd linear und ohne Beaming verhält, würde den wahrscheinlich keiner mögen, weil das dann irgendwie seelenlos, pappig und steril klingen würde ... das klänge, als wenn Du eine E-Gitarre ohne Amp/Speaker direkt ins Pult spielen würdest ... ohne am EQ rumzudrehen.

Davon abgesehen, setzt sich das in der Band dann kaum durch.

Nee, also eine gewisse Überhöhung bei den unteren Höhen/oberen Mitten muß wohl sein ... wegen dem typischen Klang und wegen der Durchsetzungsfähigkeit. Die Unterschiede/Eigenheiten liegen wohl hauptsächlich da, wo genau die Überhöhung jeweils ist, wie stark sie ausfällt und wie sie drumrum abfällt.

Gruß
Häbbe
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: El Martin am 30.09.2009 08:31
Hi!

Man würde dann nachträglich versuchen, mit nem EQ ein wenig "Peak" reinzubringen, damit Du gehört wirst...

Die "scooped" Sounds fallen sonst deutllich ab, bzw. benötigen unmenschliche Leistungen. 30dB weg und dann mit Leistung auffüllen.  :o  :P

Ciao
Martin
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: sonic-surfer am 30.09.2009 09:11
Ich kann die Aussage von Häbbe nur unterstreichen. Habe fast 20 Jahre EV 12 gespielt, bis sie mir zu schwer wurden.
Es gab von JBL mal 12er mit sehr ähnlicher Charakteristik wie der EV, die wurden in den 70ern gerne in Twins Reverbs verbaut.
Da müsstest du mal googeln. Aber ich persönlich glaube, der EV ist in seinem Klangverhalten und Wirkungsgrad nahezu konkurenzlos.

p.
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 30.09.2009 22:19
Hallo Leute - vielen Dank für die Antworten. Das Pamphlet von Drik kannte ich, aber ich hatte schon lange nicht mehr drin gestöbert - danke, guter Tipp. Allerdings sind dort leider die Eminencer nicht drin. Ichhatte ja insgeheim die Hoffnung, jemand hat irgendein Billig-China-Chassis von Conrad aufgetan, was in die EVM Richtung geht, und nur 3kg wiegt.
Was das Beaming und das Frequenzverhalten angeht: Dadurch dass man sich i.d.R. eh nicht so vorm Lautsprecher aufhält, dass man die Bündelung mitbekommt, bin ich der Meinung, dass man durch seinen "Standort" bzw. die Stehhöhe die Bündelung auf gewisse Art etwas "wegfiltert". Somit sollte z.B. ein EVM ab ca 1,5kHz von der Grundtendenz her gar nicht soo anders klingen, wenn mann sich im gleichen Bereich aufhält. Daher ist meine Vermutung, dass ein EVM-soundalike nicht wirklich leblos klingt. Kommt auf einen Versuch drauf an, wobei der Kappa 12A da besonders interessant ist, da er schon auch so nen Buckel hat, der aber nicht so stark ausgeprägt ist.
Ich muss mal meinen Kollegen fragen, der ist Dipl.-Physiker und entwickelt die Achat Lautsprecherserie bei Thomann. Der hat richtig Ahnung davon, wie ein Lautsprecher aufgrund genau seiner ureigenen Konstruktion wie klingt.  Hat sicherlich was mit Membrangeometrie, Schwingspulendurchmesser usw. was zu tun.
Ich meine, es ist ja schon auffällig, dass ausgerechnet ein Gitarrenlautsprecher ein unter "normalen" Gesichtspunkten ein denkbar schlechter Lautsprecher ist (und dafür auch die meisten LS unerfreulich teuer sind....).
Der V30 beamt in der tat recht stark. Ich habe zur Zeit ja einen Legend GB12 in meiner vertikalen TT 2x12" oben drin, und einen V30 unten. Das klingt ja eigentlich nicht wirklich schlecht. Aber das schneidende im angesprochenen F-Bereich nervt mich schon.

Sobald ich neue Erkenntnisse jeglicher Art habe, werd ich berichten !
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Headsurgeon am 1.10.2009 00:05
Hi,

der Kappa 12A ist in den Thiele Small Parametern dem EVM12L aehnlicher als der Delta Pro 12A
und duerfte in einer Bassreflex Box, die fuer den EVM12L abgestimmt ist, gut funktionieren.
Wie er jedoch in den oberen Registern klingt kann ich nicht beurteilen.

Wenn du weniger Gewicht moechtest: schreib doch mal an Eminence, ob die den Kappa 12A
nicht mit Neodym Magneten herausbringen koennten.... ich haette ebenfalls Interesse.
Die haben auch ein 12'" Modell mit Neodym namens DELTALITE-II 2512, das ist aber eher fuer Bass
und PA geeignet.

Gruesse!
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 1.10.2009 00:37
@Headsurgeon, natürlich habe ich in Hinblick auf Gewichtseinsparung schon auf die Eminence Neos geschielt. Deren F-Gänge sehen aber teilweise genauso oder schlimmer aus, wie die aus der Gitarren-LS Serie. Zudem fallen sie im bass früher ab; müsste man überlegen, wie sich das in einer geschlossenen Box auswirkt (bin mit TSPs nicht fit).

Habe hier noch was schönes gefunden: http://homepages.fh-regensburg.de/~met39626/pdfs/kap11.pdf
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Tube_S_Cream am 1.10.2009 08:49
Zum Thema Kappa 12A...
Der ist lediglich im Bassbereich vergleichbar, wenn auch nicht wirklich gleich. Der Kappa 12A ist aber, wenn überhaupt nur für Bassgitarre brauchbar. Normal sollte er so ab max. 1,5KHz abgekoppelt werden. Selbst der Kappa 10 bringt nicht genug Höhen für Gitarre.
Wenn schon unbedingt ein Chassis aus der PA-Reihe, dann würde ich eher zum Alpha oder Beta12 greifen. Die haben wenigsten leichte Membranen und nicht zu schwere Schwingspulen.
Wenn Du ein richtig leichtes Chassis mit hoher EV12-Ähnlichkeit suchst, kannst Du ja mal den 12NDL76 von B&C ausprobieren (teuer), wenn's ein Neodym sein soll.

Genauso wie EV und billig... dat geht nicht!

An deiner Stelle würde ich mich mal näher mit dem Jensen Tornado beschäftigen :)

Gruß

Stefan
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: sonic-surfer am 1.10.2009 09:32
Ichhatte ja insgeheim die Hoffnung, jemand hat irgendein Billig-China-Chassis von Conrad aufgetan, was in die EVM Richtung geht, und nur 3kg wiegt.

Hast du schon mal den Jensen Neo probiert ? Mit dem habe ich meinen EV12 in meinem Combo ersetzt und bin zu 90% zufrieden.
Der ist ähnlich straff im Bassbereich und klingt im Mittenbereich sehr ausgewogen (nervt nicht!).
Der wiegt 2,5 Kg, kommt allerdings aus Italien und ist etwas teurer als die Chinesischen Papptröten  ;)
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Martino am 1.10.2009 09:44
Zum Thema Kappa 12A...
Der ist lediglich im Bassbereich vergleichbar, wenn auch nicht wirklich gleich. Der Kappa 12A ist aber, wenn überhaupt nur für Bassgitarre brauchbar.

das kann ich bestätigen. welches anwendungsgebiet sich eminence dafür gedacht hat ist mir nicht klar.
imo sogar für bassgitarre sehr dumpf. dafür hat er knurr potenzial.
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Tube_S_Cream am 1.10.2009 10:07
Kappa-Einsatzbereich ---> 12" Upper-Bass-Midrange in PA-Boxen, ab 200Hz und ab 1.5KHz entkoppelt und 2" Horntreiber drüber...
Zudem sollte man sich auf der Eminence Homepage auch mal ausführlicher mit den Cabinet-Vorschlägen beschäftigen. Was bei denen sehr gut ist:
Es wird gleich die Maximalbelastbarkeit in einem gegebenen Gehäuse angegeben, an der der Speaker auf seine mechanischen Limits stösst (X max).
Da spielt es überhaupt keine Geige, ob die Schwingspule 150W oder 500W aushält, wenn der Speaker schon bei 125W im Bass anfängt zu begrenzen...
Hochbelastbare Mitteltöner haben eigentlich nur in Hornsystemen großer Anlagen ihre Berechtigung.

Gruß

Stefan
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Martino am 1.10.2009 10:13
idT wollte ich damit einmal pa satelliten bauen. die kooperation u das projekt wurde aber nix, nu isser in der bassbox  ::)
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Tube_S_Cream am 1.10.2009 13:45
Immerhin kombinieren diese Hochwatt-PA-Klopper die Eigenschaften von 8" und 18"-Speakern....
Vom ersten die gefühlte Basswiedergabe und vom zweiten die Höhen... :))))

Gruß

Stefan
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Martino am 1.10.2009 16:01
Hehe, wie sagt man - you saved my day  ;)
Da ist (nicht nur ein Quäntchen) Wahrheit dran...
Einsatzgebiet: in 3 Weg E-Bass Boxen als Mitteltöner von 180-1500 Hz (empf: aktiv getrennt) :devil:

LG, Martin
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 2.10.2009 00:10
Hallo Leute, vielen Dank für die wertvollen Tipps.
Habe in meinem post weiter oben einen Denkfehler drin: Da die Bündelung wie bereits erwähnt in großen Teilen von der Membrangröße abhängt, wird ein Eminence Kappa, Delta oder ein EVM 12 auch bündeln. Wenn jetzt z.b. letzterer eher neutral klingt, wird er im bevorzugten Hörwinkel u.U. sogar einfach dumpfer als die Standard Gitarren-LS klingen.
Da der Kappa ausdrücklich nicht empfohlen wurde, werde ich doch einfach mit den Standard Eminenzen experimentieren, evtl. noch den Delta Pro dazu.
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Martino am 2.10.2009 08:58
Guten Morgen!

Eine dumme Frage meinerseits - evt habe ich etwas von der Vorgeschichte verpasst;
Warum nimmst Du nicht einfach einen Speaker, der so klingt wie Du es Dir wünscht und
setzt einen Beamblocker ein?

Gruß, Martino
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Tube_S_Cream am 2.10.2009 09:43
Der EV bündelt etwas weniger als die Eminence wegen seiner besonderen exponentiellen Membranform (Nawi... nicht abwickelbar).
Das gilt zumindest für den vorgesehen Arbeitsbereich bis ca. 1K5. Für den Rest reicht eigentlich schon der Marshall-Bespannstoff aus... oder halt ein übliches Metallgitter, um die höchsten Frequenzen etwas zu streuen.

Gruß

Stefan
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: sonic-surfer am 2.10.2009 10:31
Ich hatte da mit Rattan sehr gute Erfahrungen (s.a. Boogie)
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 4.10.2009 14:09
Hi,
mit Beam-Blockern habe ich noch nicht experimentiert, nur mit Beam-Streuern (also verkehrt-rumme Dustcaps). Das hatte schon ne Wirkung, aber irgendwie konnt ich mich damit nicht so richtig anfreunden, kann nicht mal sagen warum.
Habe jetzt erst mal 2 Governors in der Mache (bin grade beim break in), die werd ich nachher gleich mal ausprobieren. Evtl. demnächst mal noch ein Wizard.

Der EV12 hat ne Nawi Membran? Hat das der Delta Pro auch?
Bei dem störenden F-Bereich sind die Wellenlängen mMn noch zu lang, als dass sich eine nenneswerte Wirkung mit Stoff und/oder Metallgitter erreichen ließe.
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 5.10.2009 20:44
Ok, also der Governor ist es auch nicht. Trotz einem halben Tag Break-In waren die obersten Höhen kratzig. Im Vergleich zu aktuellen Vintage30 aus einer 2 Jahre alten Hughes&Kettner Box aber nicht ganz so kratzig. Das Ding hat einen etwas brutaleren lowMid/midMid punch, das ist schon irgendwie geil, aber auch etwas sehr prominent. Den Bass fand ich gar nicht so voll und "viel", wie man immer liest, deutlich weniger als meine Kombi alter Vintage30 und Legend GB12.
Im Vergleich zu meinem älteren Vintage30 hat mir letztere sogar besser gefallen, weil der weichere Höhen hat (im Übrigen wesentlich weicher und "saheniger" als die Vintage30 aus der H&K Box.). Es sollte vielleicht erwähnt werden, dass ich 8 Ohm Speaker benutze und in der H&K evtl. 16 Ohm drin sind.
Also habe ich wieder die alte Kombi drin: GB12 und V30, aber der V30 jetzt oben. Evtl. blase ich den mich störenden 3-4kHz Peak dann irgendwo in die Pampa.

Und zu guter Letzt habe ich mir tatsächlich 2 Eminence Lynch Super V12 bestellt. Irgendwie will ich es jetzt doch wissen, denn von der Beschreibung und den Reviews im www scheint der genau das zu sein, was ich suche (mal wieder...).

So und jetzt gehts aufn Bierkella  :bier:
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Dirk am 5.10.2009 21:13
Bei dem störenden F-Bereich sind die Wellenlängen mMn noch zu lang, als dass sich eine nenneswerte Wirkung mit Stoff und/oder Metallgitter erreichen ließe.

Dann nimm doch Dämmmaterial, dass ab der gewünschten Frequenz einsetzt und zwischen Lautsprecher und Bespannung montiert ist.

Weiter Möglichkeit wäre die Verwendung eines L-Pads mit sehr geringer Dämpfung. Das nimmt auch etwas die Höhen weg, beeinflusst aber den restlichen Sound nicht sehr stark.

Und dann könnte man auch die Box rum drehen, sofern diese hinten offen ist und "von hinten her" beschallen.

Gruß, Dirk
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 5.10.2009 23:43
Hallo Dirk,

danke für die Tips. Box rumdrehen, nee, das is ne Geschlossene (die vertikale 2x12" in Tubetown Rotwein Tolex, die Du mit gebaut hast). DAs mit dem Dämmstoff, klar, kammer probieren. Aber irgendwie denk ich mir, muss es doch speaker geben, die diese nachteile nicht haben.
Irgendwie muss man sich irgendwelche Krücken schaffen, um die Unzulänglichkeiten herkömmlicher Gitarrenspeaker auszumerzen. Ich setze große Hoffnungen in den Lynch Speaker. Die Grundtendenzen eines Vintage 30 oder auch des GB12 sind ja schon irgendwo auf dem richtigen Weg. Aber es fehlen die letzten 20...30%.
Mal schauen...
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Dirk am 6.10.2009 16:51
Also ich glaube, dass Dir der EVM 12L besser gefallen würde als der Lynch.

Gruß, Dirk
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: haebbe58 am 6.10.2009 17:01
Hi zusammen

Ich auch ... der EVM 12 L kann das als einziger ... so relativ linear übertragen und dabei einen mords Druck erzeugen!

Gruß
Häbbe
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: sonic-surfer am 6.10.2009 22:56
Sag ich doch  :)
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 7.10.2009 00:28
Naja, wir werden sehen oder hören. Man muss da glaub ich einfach durch, so mit bestellen und schicken lassen und ausprobieren und wieder und wieder...
Kostet zwar einiges Geld, aber die Erfahrung kann einem keiner nehmen.
Die Vorteile beim Lynch sehe ich vor allem im Preis und Gewicht gegenüber dem EVM12L. Aber ich glaube auch dass die stärkere Färbung mir durchaus gefallen könnte. Mein jetzt-wieder-Mix aus GB12 und Vintage30 ist ja doch schon ziemlich gut, gegnüber allem, was bisher am Start war.
Etwas stabiler und tiefer im Bass, rundere weniger spiky Mitten und Höhen - das wär's glaub ich.

Ich werde berichten...
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 7.10.2009 20:57
Hallo Headcrash,

bei der ganzen Diskussion sollten wir nicht vergessen, daß die Sounds der elektrischen Gitarre, wie sie sich seit den fünfziger Jahren entwickelt haben ohne eine gewisse Betonung der Speaker-Frequenzen zwischen 2 und 4 KHz gar nicht existieren würde. Die Frage ist immer nur, wie stark ist die Überhöhung (3 dB sind sehr sanft, 10 dB schon ziemlich heftig) und in welchen Frequenzen tritt sie auf.
Die Begeisterung für den  EV12L als Gitarren-Speaker kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Es war vor vielen Jahren einer meiner größten Fehler, daß ich mir diesen Speaker für einen 2 x 12 Combo habe aufschwatzen lassen und lange Zeit nicht verstanden habe, daß ich mit meinem Sound wegen der Speaker unzufrieden war. Dazu muß ich sagen, daß mein erster Amp ein AC30 mit zwei Alnico Blue war. Im Zeichen des 80 iger Jahre Sound-Zeitgeistes habe ich mich dann auf die modernere Schiene (Härter, nasaler. mittiger, glanzloser) begeben.

Was Du nicht erwähnt hast, ist, was für einen Amp Du spielst. Da sollte man vielleicht auch nochmal schauen. Manche Amps betonen die kritischen Frequenzen ja auch übermäßig.

Ich denke, es gibt eine so große Bandbreite von Speakern, daß man mit etwas Studium der Frequengänge und Forumkommentaren aus der Praxis durchaus einen Speaker finden kann, der nicht zu bissig ist und trotzdem den Gitarrensound unterstützt. Den EV12L halte ich allerdings nicht für die Lösung.

Nicht zu vernachlässigen ist auch das Material der Boxen. Ich finde z.B., daß selbst ein Vintage 30 in einer TubeTown Studio Box relativ smooth klingt.

Vielleicht hilft das noch als Nachtrag.

Gruß,
DocBlues

Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 9.10.2009 00:37
Hallo Doc Blues,

Danke für Deine Meinung.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Geschichte eigentlich die Gitarrenspeaker, die in ihren vielen Facetten heute so erhältlich sind, eher zufällig geformt hat. Ganz nüchtern, mit den Augen eines Studio- oder PA Lautsprecher-Entwicklers betrachtet, sind Gitarrenlautsprecher eigentlich technisch überholt und objektiv einfach schlechte Lautsprecher.
Die Geschichte der Gitarrensounds hat sie aber zu dem gemacht, was sie heute auch noch sind. Zudem versuchen die Hersteller natürlich zu analysieren, warum diese Speaker genau so klingen, und beeinflussen diese nmttlerweile auch gezielt und gekonnt. Hierzu ist auch die Lektüre des Kapitels über Gitarrenlautsprecher im gerade in Entstehung befindlichen Buch über die Physik der E-Gitarre von Manfred Zollner sehr aufschlussreich (weitgehend vollständige pdfs hier: http://homepages.fh-regensburg.de/~met39626/index.html, links auf "Physik der Elektrogitarre" klicken).
Dazu kommt, dass wir Gitarristen denkbar unflexibel und konservativ sind, sodass sich zeitgemäße Lautsprecher-Konzepte, die die üblichen Nachteile von Gitarrenlautsprechern vermeiden, nicht durchsetzen können.

Ich habe selber privat und beruflich schon lange mit Audio, Beschallung, Recording, Mixing und dergleichen zu tun, sodass ich mir einbilde, zu wissen, dass genau dieser Frequenz-Peak (bei 2-4kHz) vieler Lautsprecher FÜR MICH zuviel des Guten ist.
Nun gibt es tatsächlich eine Art Sweet Spot, einen bestimmten Hör-Winkel, bei dem aufgrund des Bündelungsverhaltens der Pegel bei diesem Frequenzbereich soweit abgesunken ist, dass es angenehmer klingt. Deshalb habe ich mich umgeschaut, ob es an 12"ern was gibt, was in eine etwas andere Richtung geht, sprich diesen Peak nicht hat. Da bin ich auf EVM12 und den Eminence Delta Pro gestoßen. Mein Denkfehler war, dass aufgrund physikalisch-technischer Begebenheiten bei ebendiesen Lautsprechern das Bündelungsverhalten zumindest ähnlich ist (die Nawi Membran mal außen vor gelassen). Somit würde der Pegel bei diesen Lautsprechern im entsprechenden Sweet Spot ebenso abgesunken sein, sprich das GEsamtergebnis ist einfach noch etwas dumpfer. Bringt mich also auch nicht weiter.
Da ich weder die Möglichkeiten, noch die Muse noch das Geld habe, mir ein völlig neuartiges Konzept zu überlegen, bleiben mir nur der Austausch der bisherigen Speaker in meinem Gehäuse.
Deswegen bin ich zu Guter Letzt auf den Lynch Speaker gekommen, weil der wie gesagt von den Infos aus dem www und vom Frequenzschrieb her schon meinen Anforderungen entsprechen KÖNNTE. Also irgendwo eine Mischung aus Vintage30 und EVM. Aber auch doch nochmal anders. Ob sie das tun, werde ich im Dezember wissen.

Zu meinem Equipment:
Gitarre: Musicman Axis Supersport HArdtail
Amp: Eigenbau: Vorstufe fast baugleich ENGL Blackmore Vorstufe, aber echt dreikanalig mit einem einzelnen EQ. Endstufe wie 50W JCM 800, Trafos von Welter, choke-less Netzteil, Platinenbauweise mit handverdrahteten Endröhrensockeln und Potis.
Box: eine sehr leichte, vertikale, rearloaded 2x12", relativ breit und mittel-resonant. Ich habe sie kürzlich innen mit Noppenschaum und Dämmwolle etwas gezähmt.
Zuerst hatte ich Celestion Century Vintage drin, die mir jahrelang gefielen, aber wahrscheinlich auch mit deswegen, weil ich keinen direkten VErgleich gezogen hatte. Aber eigentlich waren diese Speaker ganz schön grell. Ich habe es erst dann gemerkt, als ich im Zusammenspiel mit einer vermeintlich dumpfen andern Box mal die Höhenbedämpfer in meiner Amp-Schaltung (damals noch nicht sehr Blackmore-ähnlich) stark reduziert habe: Plötzlich klang die "Fremd"-Box geil, und meine eben zu grell.
Daraufhin bin ich bei 2x Eminence GB12 gelandet, die schon wirklich sehr gut sind (vor allem für das Geld, unglaublich). Allerdings fehlte mir etwas der Punch und die Mittenpeak Sache wurde auch aktuell. Daher habe ich meinen älteren Vintage 30 rausgekramt und unten eingebaut. Klang wieder ein Stückchen besser.
Nun hatte ich ja letztes Wochenende den Exkurs mit den Eminence Governor (von denen ich mir mehr erhofft hatte).
Aktuell habe ich spaßeshalber den Vintage 30 jetzt oben, un den einen GB12 unten. Auch sehr nett. Der Peak hat sich wieder etwas reduziert. Dennoch will ich es jetzt mit den Lynch Speakern wissen, denn man hört wirklich nur Gutes über ihn. Letztendlich bin ich froh, denn er ist günstiger und leichter als der EVM.

Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 9.10.2009 13:49
@Dirk: Ich vergaß zu fargen: Warum denkst Du dass der Lynch Speaker mir nicht gefällt? Hast die mal (im Vergleich) gehört/getestet? Deine MEinung würd' mich natürlich brennend interessieren...
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 9.10.2009 14:32
Hallo Headcrash,

danke für die Zusatzinformationen. Wenn Dein Amp-Eigenbau am Engl-Blackmore angelehnt ist wundert es mich aber auch nicht, daß Du nicht gerade einen ausgewogenen, smooth klingenden Sound mit herkömmlichen Gitarrenspeakern hast. Engl betont ja gerade die Hochmitten, kappt gewaltig in den Bässen ab (vor der Klangregelung, wo die Overdrive-Charakteristik entsteht) und dämpft in den Höhen. Der Blackmore hat dazu noch eine ziemlich speziell ausgelegte Klangregelung (ungewöhnlich großer Kondensator für den Treble Regler). Das mach die Sache nochmals härter im Bereich von 2 KHz. Da ließe sich sehr viel in Richtung "geringerer Härte" trimmen.
Vielleicht ist gar nicht der Speaker das Problem, sondern die Amp-Schaltung. Schließlich haben wir ja auch noch das kontrovers diskutierte Thema "Klangeinfluß der Bauteile". Das wird ja gern von Technikern als Voodoo tituliert. Ich sehe das ganz anders und habe einen sehr tiefgehenden technischen Background. Mit verschiedenen Bauteilen läßt sich hervorragend am Sound drehen. Das nur zur Vervollständigung.

Vielleicht kommen wir weiter, wenn Du sagst, auf welche Art von Gitarrensounds Du stehst (Interpreten, Songbeispiele - sowohl Cleanals auch Overdrive).

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 12.10.2009 21:34
Hallo DocBlues:
Da sich unser anderer Gitarrist gerade vor 2 Wochen einen Blackmore gekauft hat, kann ich einen direkten Vergleich ziehen (über eine ca. 2 Jahre alte mit Vintage 30 bestückte Hughes&Kettner XL Box): Das "Original" ist etwas smoother und federnder im Attack bei HiGain und hat mehr Top End-Sizzle. Im Vergleich über die gleiche Box klingt meine Interpretation tatsächlich ein gutes Stück dunkler und im attack nicht so smooth/elegant. Und irgendwie auch mittiger (was ich gut finde). Da sieht man wiedermal, wie sehr kleine Bauteilunterschiede, unterschiedliche Layouts, verschiedene Trafos, Netzteilauslegungen etc. den Klang beeinflussen können.
Ich weiß jetzt nicht, was genau am meinem anders ist, aber ich hab sicherlich etwas andere Betriebsspannungen, er ist im Leadkanal etwas im Gain gezähmt, und ich habe einen 100k Gridstopper (beides vor der letzten Triode, die vorm EQ). Außerdem habe ich als Kathoden-C's Wima MKS 4u7 drin. Ich fand die schon immer musikalischer als die 22u Elkos.
Im EQ habe ich (von oben nach unten) 470p, 47k, 22n, 15n. Die Potis sind 250k, 1M, 25k. In der GK habe ich einen fixen Deep wie Soldano, quasi auf Rechtsanschlag, aber mit 6,8n und 33k vom 8 Ohm Tap.
Die Blackmore-Pläne, die mir vorliegen haben alle Treblekondis im normalen Bereich (220p Contour off).

Alles in allem finde ich sowohl meinen, als auch das Original nicht sehr grell.

Was ich genau für einen Sound gut finde, das kann man gar nicht mal so genau sagen. Is vielleicht eher so ne Mischung aus Beispielen, die ich besonders gut finde:
* Van Halen - Mean Street: nach dem Anfangssolo kommt das Riff, von EvH alleine gespielt. Der Sound ist hier supertight, stabil und für Eddie sogar recht smooth, gar nicht so wie bei Unchained oder wie auf der ersten Scheibe: perfekt!
* die smoothen, modernen HiGain Sounds von EvH, so auf der Balance, oder auf der VH III finde ich auch sehr geil, aber nur wenn ich mir Hall, Delay, Detune und das alles wegdenke
* Slash's HiGain Rhythmus Sound auf den Illusion Alben ist auch ne Macht, aber auch recht speziell.

-> also irgendwie ne Mischung aus klassischem 80er Marshall-HiGain in smooth, mit ner Portion modernem HiGain à la Engl, Soldano, Diezel
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 13.10.2009 00:38
Hallo Headcrash,

den Treble-Kondensator hatte ich beim Blackmore größer in Erinnerung. 470 pF ist ja noch nicht so extrem - gerade bei hinter der Zerrung liegender Klangregelung paßt das ganz gut (habe ich auch einem Eigenbau im Lead-Kanal). Die 4,7 µF Wima an den Kathoden nehmen etwas Bass weg. Ich persönlich bevorzuge Wert unter 1µF an einer Stufe und 22µF bzw. gar keine Kathodenkondensatoren an den anderen Stufen. Wie sieht es denn mit den Koppelkondensatoren zwischen den Stufen aus ? Für den sahnigen Overdrive halte ich die Beschaltung der dritten Stufe (u. ggf. vierten Stufe) für ziemlich wesentlich. Hast Du Engl da kopiert ?
Wie dem auch sei.Man kann einen Amp mit 4 Stufen im Overdrive sicher und weniger 2KHz orientiert auslegen als Engl oder Soldano. Mein o.a. Eigenbau ist z.B. sehr sahnig aber trotzdem sehr offen in den Höhen, aber eben nicht ätzend. Da habe ich übrigens z.Z. die Kombi aus Jensen Neo und Jensen Tornado dran. Mit dem Vintage 30 ging es auch aber der V30 hat doch einen ziemlich charakteristischen Eigensound, der einem Amp mit weitem Regelbereich etwas im Weg steht. Da scheinen mir Neo und Tornado flexibler zu sein. Was verwendest Du denn vorrangig als Koppelkondensatoren. Orange Drops 715 oder 716 würde ich in High-Gain Amps vermeiden. Xicon PP passen da eigentlich auch nicht so gut (zumindest wenn es mehr als einer ist).
Ich würde z.B. einen Mix aus TAD Mustard (oder Sozo) und Solen Fast verwenden. Falls Du auf Platine baust, wären Wima MKP4 auch brauchbar.
Soviel fällt mir erstmal dazu ein. Ich hoffe, es dibt Dir Anregungen. Ich würde wahrscheinlich zunächst über die Beschaltung der 3. und 4. Stufe nachdenken (für sahnigere Charakteristik) und dann nach Kondensatoren mit  ungünstiger Klangcharakteristik fahnden.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 13.10.2009 21:25
Hallo DocBlues,

danke für Deine Tips.
An Koppelkondensatoren benutze ich Wima MKP10 - die gleichen, die ENGL zumindest im Tubetoner verbaut (Tubetoner ist dem Blackmore sehr, sehr ähnlich). An Hochpass-C's vor den Triodenstufen verwende ich Wima FKP 1. In der Klangregelung habe ich: 470p FKP1, 22n MKP10, 15n MKP10. Alles Platine.
Die 3. Triodenstufe ist genau wie bei ENGL, die 4. auch, nur habe ich vor der 4. den Spannungsteiler etwas mehr angezogen, um etwas Pegel zu nehmen: 560k-220k, anstelle 330k-1M. Zudem sitzt dann eben der 100k vorm Gitter der 4. Triode. Werde den evtl. ganz raus machen oder noch kleiner machen, evtl. klaut der noch das oberste feine Sizzle (sollte rein rechnerisch aber weit außerhalb des F-Bereichs der Gitarrenspeaker liegen, ich glaub so bei 19kHz oder so).
Die 4u7 Kathoden-C's sollten rein rechnerisch auch ihren -3dB Punkt unterhalb dem typischen Gitarrengeschehen haben, rein rechnerisch irgendwo bei 30-40Hz.
Habe schon etwas mit dem Treble-C experimentiert (kleiner), bin aber beim 470p gelandet. Das grelle ging nicht wirklich weg, deswegen schreibe ich es nach wie vor dem/den Speaker(n) zu.
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 13.10.2009 23:35
Hallo Headcrash,

die Wima-Kondensatoren sind ja eher unverdächtig in Sachen "fiese Härte". Was die Grenzfrequenz an den Kathoden angeht, lautet meine Erfahrungsregel, daß alles was über 7 Hz Grenzfrequenz ist, im Gitarrensound als Färbung zu hören ist. Natürlich hat die Gitarre keine 7 Hz aber die Grenzfrequenz sagt ja auch nicht, daß die Frequenzen oberhalb derselben besten wiedergegeben werden, sondern, daß sie um 3 dB abgefallen sind. Außerdem spielt die Phasenlage sicher eine Rolle, die bei 4,7µF und 35 Hz Grenzfrequenz auch bei 80 oder 100 Hz im Bass deutlich inhomogen ist. Wenn man dann noch mehrere solcher Stufen hintereinander hat, multipliziert sich der Effekt. Die Bässe sind dann zwar im Highgain aufgeräumter aber die Mitten werden relativ stärker betont und der Frequenzabfall im Bass ist ziemlich steil. Das verstärkt eben alles die Fokussierung auf Härte und eben nicht auf runden, warmen Sound. Wenn man beim Recording/Abmischen mal mit parametrischen Equalizern spielt, kann man diese Effekte sehr leicht nachstellen.
Das sind aber alles nur grundsätzliche Anhaltswerte, die nicht unbedingt eine Lösung für Dich bringen müssen. Hast Du denn mit anderen Amps auch den Eindruck, daß die typischen Speaker das Problem sind ? Wenn ich z.B. an einen AC30 mit Alnico Blue und vorgeschaltetem Treble Booster (wie z.B. bei Brian May) denke, finde ich das nicht zu heftig im Bereich der Hochmitten.
Zur Systematisierung der Speaker würde ich nochmal prüfen, ob Dich eher die 2 - 2,5 KHz Peaks nerven oder eher die Frequenzen um 4 KHz. Zudem kann man noch darauf achten, ab wo die Höhen stark abfallen. Speaker mit frühem und steilem Höhenabfall kingen tendenziell auch eher hart-mittig. Sanftere Abfälle in den Höhen klingen meist weniger hart und offener.
Generell solltest Du Speaker mit mehr als 6 dB Überhöhung zwischen 2 und 4 KHz eher meiden. Ich könnte mir vorstellen, daß der Jensen Tornado für Dich paßt (obwohl er ab 4 KHz recht steil abfällt). Er klingt etwa so wie ein Vintage 30 mit weniger Schärfe und mit aufgeräumteren Mitten für bessere Clean-Sounds. Falls Du mehr als einen Speaker verwendest, kannst Du den Tornado auch gut mit dem Jensen Neo 12 kombinieren. Beide Speaker brauchen aber eine gewisse Einspielzeit, um "smooth" zu werden. Außerdem muß man die Direktheit der Neodym-Speaker beim Spiel mögen.
Dazu gibt es hier im Forum ja ausführliche Threads.
Viel mehr fällt mir auf die Distanz auch nicht mehr ein.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 14.10.2009 00:22
Hi,

hmm, ok, die Sache mit der Phasenlage in den Bässen habe ich gar nicht so sehr bedacht, das ist ein guter Denkansatz, und evtl. finde ich in der kommenden kalten Jahreszeit Muse, dazu ein paar Studien zu treiben :-) Ich bin zwar eher skeptisch, dass dies mein aktuelles Problem ändert, aber auf jeden Fall mal wert, erforscht zu werden.
Hast Du eigentlich in diesem Zusammenhang mal Erfahrungen gemacht, dass es Unterschiede zwischen Elkos und MKT/MKP Typen über den Kathoden Widerständen gibt?
Alles was Du zum Frequenzgang der Speaker schreibst, trifft laut Frequenzgang-Plot auf den Lynch Spaker zu, den ich für nach meinem Urlaub Anfang Dezember am Start haben werde. Mit Jensen habe ich bisher noch nie experimentiert. Bin durch die Enttäuschung mit den Celestion Century Vintage momentan nicht unbedingt auf dem Neodymium Trip, obwohl das geringe Gewicht natürlich schon sehr verlockend ist. Naja, nun erst mal der Lynch, soo schwer is der auch net.
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 14.10.2009 12:53
Hallo Headcrash,

die Vergleiche zwischen Elko und Folienkondensator sind etwas problematisch, da 22µF als Folienkondensator (PolyProp) ja schon ziemlich groß ist und schon deshalb meist nicht paßt. Ich würde auch immer zwischen Polyprop und Polyester unterscheiden. Polyester ist eigentlich immer etwas weniger detailliert und die Impulse/Transienten werden schwächer. Ich sehe Polyester deshalb meist auf einem Level mit guten Elkos (Panasonic FC, Elna Silmic, Rubycon ZL) und wähle fallweise Elko oder Polyester. Den großen Unterschied sehe ich zu Polyprop Kondensatoren - insbesondere zu Solen Fast oder auch Wima MKP4. Gerade die Solen fast , die ja bauartbedingt sehr schnell sind, sind im Vergleich zu Elkos iauf deutlich höherem Leevel, was Feinauflösung und dynamisches Verhalten angeht. Gerade in der ersten Stufe macht sich das stark bemerkbar. Dort habe ich einen kleineren (< 1 µF) Solen Fast gegen Xixon, Orange Drops, TAD Mustards und Mallory 150 getestet. Mit dem Mallory wird der Sound geradezu tot im Verrgleich zum Solen Fast. Die anderen waren nicht ganz so schlimm aber deutlich schwächer. Parallel zum Solen fast habe ich einen 22µ Elko (Sprague Atom) schaltbar. Die Kombination aus Solen Fast und Sprague ist sehr viel dynamischer und detaillierter als der Sprague Elko allein.

Mit den Solen fast muß man nur insofern aufpassen, daß sie in Standardschaltungen zuviel des Guten tun können, wenn man die sonstige Schaltung des Amps nicht etwas anpaßt. Die Schwächen vieler Bauteile werden ja in den üblichen Schaltungen durch Verbiegen des Frequenzgangs (R-C-Glieder, Höhenanhebungen etc.) teils kompensiert. Wenn man Solen Fast (oder ähnlich gute Kondensatoren) verwendet, muß man diese Schwächenkompensation etwas reduzieren. Wenn man das konsequent tut, bekommt man als Belohnung das Beste aus allen Welten. Warm und trotzdem brilliant, Biss aber nicht ätzend, Höhenglanz ohne Kratzen, hohe Sensitivität im Spiel ohne "hakeliges" Gefühl, beste Detailauflösung und trotzdem homogenes, dichtes  Klangbild.
Ich merke gerade, daß ich schon wieder im Bereich Bauteilunterschiede gelandet bin, was nicht Wenige in diesem Forum wohl für Voodoo halten. Wer allerdings diese Unterschiede nicht hört, wird auch den Unterschied zwischen einer 4 Spur Aufnahme mit Kassettenrecorder und einer High End Studio Produktion nicht hören. Diie Bauteilunterschiede hört man übrigens auch tatsächlich nicht, wenn man bereits eine Reihe mäßiger Bauteile im Signalweg hat (z.B. durch mehrere mäßige Effektgeräte, schlechte Kabel oder eben mäßige Bauteile im Amp selber. Wenn die Details und Transienten dadurch schon ruiniert sind, kommen sie auch durch ein paar Solen Fast, gute Wima oder gute Kabel nicht zurück. Daß ist so, als würde man im Studio miese Mikrofone und miese Preamps verwenden und sich dann wundern, daß der geile Sound der Band und die perfekte Akustik des Studios irgendwie nicht auf die Festplatte kommt.

Wenn Du mit WIMA Kondensatoren arbeitest, kennst Du wahrscheinlich die kleinen FKP2 Kondensatoren, die ja sehr detailliert und schnell (Transientenauflösung) sind. Das Pendant dazu in großen Werten sind etwa die Solen Fast. Da kommen auch Wima MKP4 und MKP10 insgesamt nicht mit.
So - jetzt mache ich Schluß, sonst schlägt wieder die "Voodoo-Polizei mit den kaputten Ohren" zu.

Gruß,
DocBlues

P.S. Jensen Tornado und Neo haben nicht diesen grellen Charakter wie manche Celestion Neodym Speaker.
Teste aber erstmal den Lynch. Vielleicht ist der ja die Lösung.
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 15.10.2009 00:20
Hi,

vielen Dank für die vielen Hinweise. Besonders die vielen Erfahrungen mit den verschiedenen Bauteilen finde ich interessant.
Ich muss zugeben, dass ich bis jetzt aus ganz pragmatischen Gründen bei den Wimas geblieben bin: Kosten und Erhältlichkeit. Mein Gedanke war immer: Was Diezel und ENGL verbaut, kann soo schlecht nicht sein. Und wenn ich mir die Innereien eines Framus Dragon anschaue, dann verliert man sowieso den Glauben dran (denn den finde ich klanglich auch sehr gut).
Die kleinen FKP2 benutze ich in der aktuellen Iteration fast gar nicht, da ich das Gefühl habe, dass ein größerer Kondensator (in dem Falle FKP1 mit 1250V) mehr Platz für das Material anbietet, und deshalb bei Pegelspitzen auch mehr Headroom, ähnlich wie ein dicker Ausgangstrafo. Deswegen bin ich auf FKP1 gewechselt. Da ich aber eher auf dem Niveau eines guten Industrie-Amps sein möchte (kann nicht mal sagen warum...), werde ich meine Layouts sicher nicht auf Kohlepress, Metallschicht 2W und andere Kondesnatoren umstricken. Aber wer weiß, wie ich drauf bin, wenn ich an meinem Experimentier-Amp ungeahnte Ergebnisse erziele...

Hast Du eigentlich mal getestet, wie der Vergleich eines Highclass KOndensators parallel zu einem "obere Mittelklasse" Kondensators  im Signalweg sich auswirkt, vergleicht man dies mit einem entsprechend größeren Highclass Kondensator (weil Du ja dazu was bezügl. des Kathoden-Standorts schreibst)?
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 15.10.2009 15:21
Hallo Headcrash,

nein, einen Vergleich mit Parallelschaltung habe ich nicht durchgeführt. Ehrlich gesagt würde ich mir über die Qualität der Wima auch keine Gedanken machen, solage es die Polyproylen-Typen sind. MKP4, MKP10 sind gute Kondensatoren, die Folientypen FKP1 und FKP2 sowieso. Lediglich die MKS-Typen finde ich nicht so toll und vermeide sie, wenn ich Alternativen habe. Die ganz kleinen MKS mit 2,5 mm Rastermaß verwende ich aber ganz gern, wenn der Platz sehr begrenzt ist. Bevor ich 1µ Elkos verwende, nehme ich die kleinen Polyester-Kondensatoren von Wima.

Wenn Du mal etwas am Sound drehen willst und auf die Wima-Rastermaße festgelegt bist, kannst Du z.B. mal die Xicon PP selektiv testen. Die bringen eine interessante Färbung, der z.B. für Fender Amps und Telecaster/Stratocaster im Clean und Crunch-Bereich gut paßt. Außerdem sind Sie recht klein und passen überall dort, wo auch Wima FKP4 passen.

Ansonsten finde ich die Wima Polyprop ziemlich neutral. Sie haben keine besonders attraktive Färbung , machen aber auch nicht viel kaputt. Ich verwende sie übrigens in einer Reihe von Schaltungen auf Platine (z.B. in einem regelbaren Speaker-Simulator fürs Recording, in einem Preamp-Upgrade in meinem MusicMan StingRay Bass und die 100nF MKP4 machen sich sehr gut als Pufferkondensatoren an OP-Amps (parallel zu größeren Elkos).

Wima MKP4 und MKP10 und halte ich jedenfalls für um Klassen besser als Mallory 150 oder die Roederstein Polyester-Caps (1813) oder auch besser als die Orange Drops (715, 716). Letzteres ist aber sicher Geschmackssache. Ich mag den OD-Sound überhaupt nicht, andere stehen drauf. Wie gesagt: Zum Klangfärben sind die Xicon MPP einen Test wert. Für das Färben in die weichere Richtung passen auch die TAD Mustards gut. Wenn Du mehr Dynamik und Details willst, nimm Solen Fast. Alles was preislich noch darüber liegt (Auricap, Solen Tin Foil etc.) ist nur noch in Nuancen besser (oder anders). Ein Mod , den ich immer empfehle ist, die Hochvolt-Standard-Dioden gegen FRED-Typen zu ersetzen (die mit dem flachen Gehäuse, z.B. von IXYS). Das bringt mehr Punch, smootheren Sound und weniger Artifakte. Das klingt dann ähnllich wie Röhrengleichrichter aber ohne Sag, d.h. mit mehr Druck.

Gruß,
DocBlues



Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 16.10.2009 00:20
Hi DocBlues,

ich benutze als Hochvolt Dioden BYW 55 oder BYW50 (weiß ich jetzt nicht mehr genau): Die sollten schnell genug sein. Ich habe auch ansonsten zur Sicherheit die Standard 1N... Typen gegen UF... ersetzt. Schadet sicher nicht.

Habe heute nach der Probe nochmal Vergleich gehört zwischen dem Original und meiner Blackmore Interpretation, über beide Boxen (meine 2x12" mit Vintage30 oben, GB12 unten; und die 4x12" Hughes&Kettner mit 4x V30). Von der Grundtendenz sind die Boxen schon sehr ähnlich. Die H&K ist jratziger (Nuance), und meine hat so ein bisschen diesen Hochmitten-Honk, den ich jetzt mal zu einem großen Teil dem GB12 zuschreibe (ich finde ihn aber nach wie vor einen guten Speaker, der unter den meisten Hörwinkeln echt super klingt). Diese Tendenz lässt sich mit beiden Amps nachvollziehen, beide wurden übrigens mit nahezu neutralen EQ Stellungen gespielt.
Jetzt kommts aber: Das Original ist tatsächlich wesentlich höhenreicher und auch kratziger. Ich würde mal sagen, das geht so bei 3...4 kHz los. Das ist echt zuviel des guten, obwohl's mit der 4x12" aufgrund des etwas geringeren Honks und der systembedingt basslastigeren Wiedergabe noch erträglich ist. Aber das Original wird erst richtig gut, wenn ich Treble auf ca. 10:30 Uhr stelle (Presence unverändert bei 12Uhr), da wird vieles von dem Ätz rausgefiltert. Die Bässe sind auch etwas schlanker (klar, hab ja auch den Deep Zirkus drin), und kommen etwas unpräziser, als bei meinem. Würd ich mal auf die Kathodenkondensatoren schieben.

Tja, da hatte ich den Blackmore aus einem kleinen Shootout in der Thomann Amp Kabine zwischen Diezel Einstein, Blackmore und Marshall JVM als perfekte Mischung aus Marshall und Diezel in Erinnerung und wollte das kreieren, und habe es ungewollt auch noch für mich schöner klingend hinbekommen. Manchmal hat man halt doch einfach Glück  :laugh:

Jetzt erwarte ich den Lynch Speaker...
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 16.10.2009 11:19
Hallo Headcrash,
na das hört sich ja doch alles ganz gut an. Ich denke, da wirst Du Deinen Wunschsound mit ein paar Modifikationen absehbar hinbekommen. Zu den FREDs: Es gibt eine Menge Dioden, die so schnell sind wie FREDs aber die FREDs haben ein besonders angenehmes Verhalten wenn Sie wieder schließen. Da sind sie den sonstigen fast- und ultra-fast Dioden überlegen.
Was mir noch eingefallen ist, als Du vom Boxenvergleich berichtet hast: Auch das Material der Boxen spielt ja eine nicht zu unterschätzende Rolle. Traditionell sind die 4x12 Boxen ja aus Birkensperrholz. Manche Hersteller nehmen aber auch andere Hölzer und manche nehmen auch MDF-Pressspan. Die sind dann durch besonders hohes Gewicht auffällig - sind aber billiger. Engl. baut ja seine Amp-Gehäuse und zumindest die kleinen Boxen auch aus MDF (aus Kostengründen) .
Tubetown verwendet in vielen Boxen Pappel ganz oder in Kombination mit Birke. Das klingt auch schon mal anders. Dann hängt es auch davon ab, ob die Box teil- oder vollresonant ist. Der klassische amerikanische Stil läuft über Kiefer/Fichte.

Gerade im Zusammenhang mit meiner kleinen Tubetown Studio 1x12 (aus Pappel) ist mir aufgefallen, wie stark auch die Art des Holzes der Box den Sound beeinflußt.

Das wäre vielleicht auch noch eine Variable, die Du mit in Vergleichstests einbeziehen könntest.

Ansonsten hoffe ich, daß Du von Deiner Erfahrungen mit dem Lynch-Speaker im Forum berichten wirst. Man lernt ja nie aus und neue Erkenntnisse (auch abseits des Mainstream) sind immer wünschenswert.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 16.10.2009 11:26
Noch ein Nachtrag,

der Engl-Blackmore muß auch mehr Höhen haben, damit Ritchie noch etwas in diesem Bereich hört. Seine Ohren dürften im Vergleich zu meinen so sein wie eine Box  mit Vintage 30 Speaker  zu einer Studio-Monitor-Box von Genelec oder Klein & Hummel. (Sorry Ritchie, Du warst mal mein ganz großer Held und hast mich letztlich zur Gitarre gebracht, aber das mußte ich an dieser Stelle noch loswerden.)

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: BuggyAndy am 16.10.2009 13:08
Hi DocBlues,

muss ich zu Ritchies  Ehrenrettung meinen Senf abgeben, der Meister kanns aber immer noch, hab ihn im Sommer erleben dürfen :danke:

Ich glaub der hört mit den Eiern ::)

Gruß, Andy
 
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 16.10.2009 17:50
Hallo Andy,

Ritchies Spieltechnik, sein persönlicher Stil und seine Auro sind immer noch beeindruckend. Es ging mir nur um die Ohren. Die Finger laufen bei Ritchie immer noch besser als bei mir.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 16.10.2009 20:05
Hallo,

noch ein Nachtrag. Ich war neugierig auf den Eminence Lynch und bin auf folgenden Clip bei Youtube gestoßen. Das ist fast alles sehr heavy und der clean part eher mumpfig. Es fällt mir schwer, mir ein Bild von dem Speaker zu machen aber vielleicht hilft es der Diskussion hier ja. Nach dem Frequenzgang auf dem Datasheet hätte ich einen anderen Sound erwartet.
http://www.youtube.com/watch?v=jX4hkAUztWw

Gruß DocBlues

Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: DocBlues am 16.10.2009 20:12
... und noch ein Clip vom Lynch. Dieses Mal etwas aussagekräftiger (mit Paul von Guitarworld.com).
http://www.youtube.com/watch?v=S1MmrC5BHMg&feature=related

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Dirk am 16.10.2009 23:48
... das passt alles nicht so ganz zu der klanglichen Realität.

Gruß, Dirk
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 19.10.2009 12:08
... hallo Dirk, Du wolltest mir noch sagen, warum der Speaker mir nicht gefallen könnte und ob Du ihn schon gehört hast und Deine eigen Meinung dazu hast :)

Habe am WoE übrigens noch die Endstufenröhren ausgetauscht. Es waren TT EL34 drin. Ich habe dann leckere, noch unbenutzte SED KT88 aus meiner Savage 120 Zeit ausprobiert, die mir am besten gefielen. Irgendwie neutraler, ein gutes Stück (2-3dB?) leiser bei gleicher Master Poti Stellung. In den Bässen sind sie erstaubnlicherweise etwas schlanker, dafür präziser. Das top end sizzle kommt auch etwas schöner raus, weil ein Tick Hochmitten-Biss fehlt.
Ein Päärchen 6CA/EH war auch nicht schlecht, aber irgendwie tendierten Sie zu etwas Kratzen im top end Bereich.

Zur Erinnerung: ich rede hier von klitzekleinen Nuancen. Wie belastbar die Aussagen sind, ist auch fraglich, da ja mit Röhren abkühlen, Aus-, Einbau, Einmessen, warten, spielen, Bias nachkontrollieren doch eine Menge Zeit vergeht. Und das Gehör ist glaub ich ein schlechter "Klangspeicher" :-)
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Dirk am 19.10.2009 15:53
... hallo Dirk, Du wolltest mir noch sagen, warum der Speaker mir nicht gefallen könnte und ob Du ihn schon gehört hast und Deine eigen Meinung dazu hast :)

Ja, diesen LS hatte ich schon hier. Ich finde ihn etwas zu höhenlastig und zu Dünn im Fundament. Wenn man sich aber anschaut, für welche Stilrichtung der Lautsprecher gedacht ist, dann wird dies auch klar. Es ist kein Heavey-Speaker.

Gruß, Dirk
Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 21.10.2009 00:03
Hm hm hm hmmmm....... Seltsam, das ist genau das, was ich von dem Speaker NICHT erwarte. Aber wir werden sehen .. äh... hören.

Heute Bandprobe mit den KT88, ABER: unser recht kleiner Proberaum (der eher leicht schlauchig tendiert, dafür aber eine steile Dachschräge hat (vermeidet Stehwellen)), wurde von den Kollegen an der geraden, längeren Wand mit Fellimitat-Teppich verkleidet.
Ich meine mir einzubilden, dass der Hochmittenpeak wieder um ein klitzekleines Stückchen gemeildert wurde, gegen über dem Test KT88 im "alten" Proberaum.

Tjaja, die allseits unterschätzte Raumakustik...

Titel: Re: 12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: Dirk am 21.10.2009 09:59
Tjaja, die allseits unterschätzte Raumakustik...

Das ist ein Thema das grundsätzlich immer unterschätzt wird, da sich die meisten Leute damit gar nicht auseinander setzen. Alleine die Position der Box im Raum, hochgestellt oder direkt auf dem Boden kann bereits eine enorme Veränderung des Klangeindrucks bewirken.

Gruß, Dirk
Titel: Re:12" Speaker - Gedanken zum Sound
Beitrag von: headcrash am 6.12.2009 18:33
Hallo,
ich wollte den Thread nur nochmal ausgraben, da ich Soundfiles gemacht habe. Infos findet Ihr im ENGL Clone Thread!