Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: Trivium am 2.11.2009 12:31
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Hallo zusammen! :)
Ich will mir für mein aktuelles Ampprojekt ein Netztrafo wickeln lassen. Da ich mir nicht 100%-ig sicher bin, ob ich die Leitungen richtig dimensioniert habe, habe ich gehofft hier könnte jemand, der Ahnung davon hat, mal über meine Werte schauen, ob alles OK ist.
Hätte vorher noch ne generelle Frage! Soll ich einen 6,3V- Abgriff für alles (Vorstufenheizung, Endstufenheizung, Relais/Kanalsteuerung) wickeln lassen, oder sollte man hierfür mehrere nehmen, sprich einen für die Endstufenheizungen, einen für die Vorstufenheizungen und einen für den Rest?
Der Amp hat 5 12AX7 in der Vorstufe und 4 EL34 in der Endstufe
6,3V Heizungen
4x1,6A
+5x0,3A
======
7,5 A
6,3V Relais, LED's, Kanalsteuerung
Relais 0,2A
LED's 0,1A
Pilot-Lamp 0,3A
============
0,6A
320V, Anodenströme aller Röhren
4x0,105A = 0,42
5x0,009A = 0,045
==============
0,465A
Wegen der Gleichrichtung plus 25%
=> 0,581A
Außerdem brauche ich ein Bias-Tap mit 80V
So komme ich auf folgende Daten für die Sekundärseite
320-80-0-320 @ 0,6A
6,3V @ 7,5A
6,3V @ 0,6A
Als ich damit bei Welter angefragt habe, hat er gemeint ich soll das nochmal durchrechnen, weil das ein ziemlicher Trümmer werden würde. Er meinte da würde weniger reichen. Hab ich die falschen Werte benutzt?
Gruß
Daniel
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Servus,
getrennte Heizwicklungen machen durchaus Sinn. Du kannst z.B. die Heizung höherlegen (Stichwort Ufk) ohne, dass die Masse deiner Schalterei auch höher liegt.
Bei der Heizung komme ich auf 7,9A, nicht auf 7,5. Im Zweifelsfall immer etwas Reserve einplanen. Denk dran, dass die Einschaltströme i.d.R. einiges höher sind. Der Anodenstrom kommt mir etwas großzügig dimensioniert vor, der SLO Trafo aus dem Shop hat z.B. "nur" 0,4A vorgesehen.
Btw. warum lässt du dir einen eigenen Trafo wickeln? Der SLO Trafo (Ringkern) könnte durchaus interessant für dich sein und Einzelstücke sind nicht gerade günstiger.
mfg
Chryz
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Hallo
das wird wahrlich ein "Mordstrafo". Ich komme auf ca. 435VA. Das wird ein richtiges "Eisenschwein" :devil:
Da du nix zu deiner Verstärker Konfig geschrieben hast nehme ich mal an das es eine PPP-Endstufe (Parallel-Push-Pull) wird. Wenn dem so ist benötigst du nur die Hälfte des veranschlagten Anodenstromes. Denn ein Endröhrenpaar ist pro Halbwelle stromlos. Das macht gewaltig was aus, es werden dann nur 243VA benötigt. Das sind ein paar Kilo Eisen und Kupfer weniger.
Stelle mal den Plan deines Amps ein dann kann man besser helfen.
Salu Hans
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Hallo Hans,
ich glaube bei 435VA braucht man ein Roady extra ;D
hier mal der Schaltplan. Die Endstufe ist auf Seite 4
http://framus.com/media/manuals/Amps/Cobra/Cobra_V2.pdf (http://framus.com/media/manuals/Amps/Cobra/Cobra_V2.pdf)
Meinst du also, ich könnte einfach die obrige Rechnung folgendermaßen ändern?
320V, Anodenströme aller Röhren
2x0,105A = 0,21
5x0,009A = 0,045
==============
0,255A
Wegen der Gleichrichtung plus 25%
=> 0,319A
Wieviel Reserve rechnet ihr bei euren Trafos ein? Ich mein der Anschaltstrom is ja recht kurz, muss ich ihn bei der Dimensionierung trotzdem beachten?
Gruß
Daniel
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Hallo Daniel
die Netzteilschaltung ist die pure Energieverschwendung sowas macht man wenn man Röhrengleichrichter einsetzen möchte. Bei Halbleitergleichrichtung ist das absoluter Bullshit ;D
Also Brückengleichrichter für die Anodenspannung rein und ein Trafo ohne Mittelanzapfung verwenden. Achtung mit der Biasspannung das muss eine seperate Wicklung sein!
Ich würde einen Trafo mit folgenden Daten verwenden
Wicklung 1 : 0 - 320V / 0,4A
Wicklung 2 : 0 - 80V / 0,05A
Wicklung 3 : 0 - 6,3V / 1A
Wicklung 4 : 0 - 6,3V / 8A
Das macht dann ca. 188VA. Am besten einen Ringkerntrafo nehmen, macht das entbrummen einfacher.
Der Slo Trafo aus dem TT-Shop würde da ungefähr passen 244VA Trafo (http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p1120_Ringkern-Netztrafo-244VA---SLO100-Style.html). Reserve hast du da genug. Die kleinere Biasspannngswicklung kannst du durch einen Brückengleichrichter aufmöbeln um auf die 65V zu kommen.
Das heist dein Roady muss keine extra Stunden in der Mukkybude buchen :devil:.
Salu Hans
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Der SLO100 RKT ist super (war ja auch meine Idee, höhöhö), der geht auch bei 100W Sinus nicht in die Knie. Niemals.
Lg :)
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Hallo
postest du unter Chryz, der hatte den SLO vorgeschlagen :devil:.
Salu Hans
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Mh? http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7080.0.html
Lg :)
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Ahhh, das wusste ich nicht, hatte mich nur auf diesen Thread bezogen. ;)
Salu Hans
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Halli Hallo :)
Danke schonmal für die viele Hilfe!!
die Netzteilschaltung ist die pure Energieverschwendung sowas macht man wenn man Röhrengleichrichter einsetzen möchte. Bei Halbleitergleichrichtung ist das absoluter Bullshit Grin
@Hans: Welchen Teil von der Netzteilschaltung meinst du denn? Versteh nicht ganz was du meinst!?
Mit dem Slo100 Trafo wäre die Anodenspannung ja um ca. 55V höher. Meint ihr, dass man das beim Sound nachher merkt, bzw. besonders merkt?
Gruß
Daniel
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Hallo,
der Hans meint die Zweiweggleichrichtung. Ein Brückengleichrichter wäre einfach effizienter.
Ob 50V mehr oder weniger dürfte da nicht so arg ins Gewicht fallen.
Im Gegenteil, meiner Meinung sollte es bei Higainern nur zur Straffheit beitragen und als Nebeneffekt kannst du auch die Siebung erhöhen, da dir der Spannungsabfall nicht weh tut.
Grüße,
Swen
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Nebeneffekt kannst du auch die Siebung erhöhen, da dir der Spannungsabfall nicht weh tut.
Uhhh, damit erhöhst du aber auch den Innenwiderstand des Netzteils :)
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@Hans: Welchen Teil von der Netzteilschaltung meinst du denn? Versteh nicht ganz was du meinst!?
Hallo
die Zweiweggleichrichtung mit der Mittelpunkt Trafowicklung ist gemeint. Heute macht man das mit einer Wicklung und einem Brückengleichrichter ist bedeutend effizienter.
Die 55V mehr werden nicht ins Gewicht fallen. Wenn sie dich stören kannst du sie über einen größeren R in der CRC Siebkette verheizen. Die Innenwiderstandserhöhung ist zu vernachlässigen die paar Ohm (137,5 Ohm) hört kein Menschliches Ohr. :angel:
Salu Hans
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Hallo,
die ganzen Rechnungen und Thesen zum Anodenstrom sind schon interessant ;D
@Hans: es ist keineswegs so, daß immer nur die Hälfte der Röhren Strom zieht. Wie aus der Schaltung hervorgeht, werden pro Röhre 25-30mA Katodenstrom eingestellt. Also ist die Ruhestromaufnahme 100-120mA zzgl. Vorstufen, sagen wir insgesamt 150mA.
Dazu kommt auf jeden Fall noch die Ausgangsleistung. Da diese nicht als Dauerton abgefordert wird, kann man überschlägig ohne Berücksichtigung der mit der Aussteuerung steigenden Verlustleistung der Röhren rechnen und die dafür notwendigen weiteren 50W unterschlagen. Für 100W Ausgangsleistung ergeben sich daraus noch einmal 100W/440V= 230mA.
Nas netzteil sollte also in der Lage sein, 380mA zu liefern.
Für die trafowicklung bedeutet das etwa 540mA bei Brückengleichrichtung, für 2-Weg wie in der Schaltung unter berücksichtigung eines 10-20%-Zuschlages 540mA/2 + 10..20% also etwa 300..320mA.
Gruß Gerd
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Hallo Gerd
naja dann liegt meine "Py mal Daumen" Rechnung nicht ganz da neben und der empfohlene Trafo passt. Auf das Milliampere genau sollte man einen Trafo eh nicht auslegen etwas mehr ist immer besser.
Salu Hans
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Hi, Leute!
Ich stelle mich jetzt wahrscheinlich etwas blöd an, aber wie berechnet ihr den Stromhunger einer Endstufe?
Wenn ich das durchrechne komme ich ebenfalls auf über 500mA...
Irgendwo scheint bei mir etwas unklar zu sein, denn der SLO-Trafo von Dirk soll ja auch bei voller Auslastung steif sein.
Ist das richtig?
Würd mich freuen eine Berechnung zu bekommen! :)
LG Kim
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Jow, ich hab mal die ganz alte Melli auf Volllast (102W RMS) eine halbe Stunde rennen lassen, der NT wurde nur Handwarm, den AÜ hat das nichtmal ansatzweiße gejuckt.
Mit dem würde ich mich fast getrauen einen 150Wer zu bauen. Mit EL34 würd es sich leider nicht ausgehen mit der Heizung, 6L6 kein Problem. Damn it, jetzt hätte ich gern noch so einen Ringkerner ;D
Vielleicht findest du hier was interessantes: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,6541.0.html
Lg :)
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Wie gut, das Du mir Deinen gebrauchten damals verkauft hast..... :devil:
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Servus,
ach dieses leidige Thema Trafo-Berechnung. Da gabs doch schon mal ein Thema zu, wo sich alle die Köpfe eingeschlagen haben... ::)
Für mich bleibt die Frage, ob mein 100W Recto mit dem Hammond 372JX nicht völlig unterdimensioniert ist? Der läuft mit Mittelpunkt Gleichrichter bei 300VAC und der Trafo bringt "nur" 250mA. Die beziehen sich soweit ich das sehe auf jede Wicklung (also pro 0-300VAC)
Andere haben den Recto auch mit dem 373BX gebaut, der liefert gerade mal 175mA! Zeigt sich die fehlende Leistung / Reserve dann in der Erwärmung des Trafos?
Ich habe meinen Amp bisher auch noch nie ganz ausgefahren, insofern kann ich gar nicht sagen, ob die Trafoleistung praktisch reichen würde.
mfg
Chryz
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Hey, Chryz!
Ich würde keinen kleineren als deinen Trafo wählen!!!
Das äusserst sich sicherlich in der Erwärmung des Netztrafos und auch im Basseinbruch wenn du der Kiste richtig feuer gibts.
Aber wieder die alte Frage: Wer macht das ständig? O0
Die Frage zu Leistung ist beantwortet. Jedoch muss ich glauben und nicht verstehen. Und das nervt!
Auch wenns wohl funktioniert die Ausgangsleistung des Verstärkers x1,3-1,4 zu nehmen, habe ich ein Kopfproblem (noch eins... ;D )
Ich habe Andenströme UND Schirmgitterströme! Niemals das Maximum für alle vier gleichzeitig, dass ist klar.
Aber wie setzt sich das zusammen nun wirklich zusammen? Bitte erschlagt mich nicht! ;D
Ich rechne mit Dirks tipps und es funktioniert. Aber ich würde gerne den Hintergrund verstehen. Und ich habe schon viele verschiedene "Grundlagen" gelesen... :P
Kim
Edith: Habe ich ein Datenblatt gefunden auf den der Strombedarf ähnlich großzügig angegeben wurde. http://www.drtube.com/datasheets/el34-telefunken1955.pdf (http://www.drtube.com/datasheets/el34-telefunken1955.pdf)
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Servus,
ach dieses leidige Thema Trafo-Berechnung. Da gabs doch schon mal ein Thema zu, wo sich alle die Köpfe eingeschlagen haben... ::)
Für mich bleibt die Frage, ob mein 100W Recto mit dem Hammond 372JX nicht völlig unterdimensioniert ist? Der läuft mit Mittelpunkt Gleichrichter bei 300VAC und der Trafo bringt "nur" 250mA. Die beziehen sich soweit ich das sehe auf jede Wicklung (also pro 0-300VAC)
Andere haben den Recto auch mit dem 373BX gebaut, der liefert gerade mal 175mA! Zeigt sich die fehlende Leistung / Reserve dann in der Erwärmung des Trafos?
Ich habe meinen Amp bisher auch noch nie ganz ausgefahren, insofern kann ich gar nicht sagen, ob die Trafoleistung praktisch reichen würde.
mfg
Chryz
Hi Chryz
wenn Du bei den Hammond-Datenblatt richtig hinschaust, dann stehen da 250mA DC, dass heißt, dass Du 250mA Gleichstrom ziehen kannst. Da der Gleichstrom erst nach dem Gleichrichter entsteht, dürfte sich wohl Deine gestellte Frage bezüglich den beiden Wicklungen erledigt haben. Noch etwas zur Zweiweggleichrichtung. Die Zweiweggleichrichtung besteht aus zwei Einweggleichrichtern, demnach beziehen sich sämtlich Rechnungen zunächst einmal auf den Einweggleichrichter x 2. In der Praxis rechnet man beim CLC-Eingang nach dem Gleichrichter etwas anders, da ja bei einem Verstärker nicht immer die volle Leistung abverlangt wird die Wicklung abwechselnd stromlos wird. Somit hat der etwas dünnere Draht wieder Zeit sich etwas abzukühlen . Benötigt der in AB betriebene Verstärker 300mA Gleichstrom, so kann man hier ansatzweise pro Wicklungsseite mit 75% Wechselstrom des benötigten Gleichstrom rechnen, wären dann rund 260mA Wechselstrom.
Bei einem LC Eingang nach dem Gleichrichter sollte man sich tunlichst an die Berechnung des Einweggleichrichters halten, sprich man sollte den Gleichstrombedarf pro Seite mit 1,1 multiplizieren, ansonsten erleidet man auf dem Primärseite Schiffbruch. Diese Trafos sind dann mal richtige "Eisenschweine". So kommen auch bei Transformatoren für ein und den gleichen Typ unterschiedliche VA Angaben zu Stande.
Gruß
Ingo
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Servus Ingo,
danke für deine Erklärung. Die DC Angaben der Hammond Trafos beziehen sich auf die C-R Siebung (siehe Datenblatt). Entspricht das (von der Berechnung her) der CLC Siebung?
Laut Hammond Datenblatt zu den Gleichrichtungsarten ist IDC = IAC. Wie kommst du auf die 75% Rechnung? Kalkulierst du hier in der Praxis mit Reserve?
http://www.hammondmfg.com/pdf/5c007.pdf
Und wie kommst du von 300mA Gleichstrom auf einen benötigten Wechselstrom von 260mA? Mache ich nen Denkfehler oder bist du von 350mA ausgegangen? Das würde nämlich mit 75% ziemlich genau passen.
Und zu guter Letzt: Laut Gerd Rechnung benötige ich immer noch 380mA Gleichstrom für den Verstärker. D.h. mit 250mA(DC) Trafoleistung liege ich doch deutlich darunter!
mfg
Chryz
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Hallo
Servus Ingo,
danke für deine Erklärung. Die DC Angaben der Hammond Trafos beziehen sich auf die C-R Siebung (siehe Datenblatt). Entspricht das (von der Berechnung her) der CLC Siebung?
Ja
Und wie kommst du von 300mA Gleichstrom auf einen benötigten Wechselstrom von 260mA? Mache ich nen Denkfehler oder bist du von 350mA ausgegangen? Das würde nämlich mit 75% ziemlich genau passen.
Bleiben wir bei Deinen 380mA Gleichstrom. Mit den 75% bin ich so vorgegangen: 380mA (DC)/2 = 190mA(DC) + 75% = 332,5 mA (AC). Dies ist die aber die absolute Sparversion, wenn es sich um einen Instrumentalverstärker handelt, bei dem nicht immer die volle Ausgangsleistung benötigt wird. Bei meinem SLO Netztrafo ist das Verhältnis 1:1, die 400mA (DC) entsprechen 400mA (AC). Nicht umsonst hat er 366 VA.
Auf der Sekundärseite in der "Sparversion" brauchst Du somit eine Wicklung von 320/0/320@0,34A(AC), welche ohne Verluste 218VA entspricht. Der Trafo würde wunderbar z.B.: auf eine EI120b mit kornorientiertem Blech passen und man würde auf ca. 4,8kg Gewicht kommen. Ist eigentlich üblich für 100 Watt Teile.
Gruß
Ingo