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Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: Stefan_L_01 am 22.11.2009 01:26

Titel: Ausgangsübertrager
Beitrag von: Stefan_L_01 am 22.11.2009 01:26
Hallo

Ich habe viel gesucht aber irgendwie nix brauchbares gefunden, deswegen vielleicht mal eine ganz naive Frage:

Welche Primärimpedanz hat ein 2x6l6GC Röhrenpaar im AB Betrieb, evtl. als Kennlinie der Anodenspannung.
Und was wäre die PI bei KT66?

Danke & Gruß
Stefan
Titel: Re: Ausgangsübertrager
Beitrag von: bluesfreak am 22.11.2009 11:35
Servus,

6L6 fühlen sich bei 4k, KT66 bei 6.6k wohl... letztere klingen aber auch extrem gut mit 8k...

bluesfreak  8)
Titel: Re: Ausgangsübertrager
Beitrag von: Stefan_L_01 am 22.11.2009 13:08
Hi

Danke, das erklärt wohl die 6.6k und 8k Varianten gewisser OT für die KT66, oder allg. JTM45 OT´s

Und die 6L6 ist gleich der 6L6GC? Kann man die 6L6 auch an 6.6k betreiben?

Danke & Gruß
Stefan
Titel: Re: Ausgangsübertrager
Beitrag von: Stefan_L_01 am 22.11.2009 15:36
Jetzt muß ich gleich noch eine Frage hinterherschmeißen: Wenn ich sekundärseitig die Impedanz umschalten kann (4, 8, 16 Ohm), UND jeweils mit entsprechender Last betreibe, dann ändert das primärseitig doch nicht die Impedanz, oder?

Auf der anderen Seite, lasse ich die Last konstant und schalte die Sekundärimpdanz bzw. Ausgangswicklung um (Fehlanpassung), dann würde sich primärseitig auch was ändern, oder?
Titel: Re: Ausgangsübertrager
Beitrag von: pentatone am 22.11.2009 16:15
Hallo -

stell Dir einen Ausgangsübertrager mal wie ein Getriebe vor - man redet auch dort von "Übersetzungsverhältnis".

Nehmen wir mal an, die Primärimpedanz wäre 8k bei 8 Ohm Sekundärimpedanz, dann wäre das Übersetzungsverhältnis 1000:1. Hängst Du jetzt einen 4 Ohm LS an den 8 Ohm Ausgang, wäre bei diesem speziellen Übersetzungsverhältnis die Primärimpedanz nicht mehr 8k sondern 4k. Möchtest Du jetzt mit dem 4 Ohm LS eine Primärimpedanz von 8k erzielen, bräuchtest Du ein Übersetzungsverhältnis von 2000:1.
Ein Übertrager mit drei Abgriffen hat also drei "eingebaute" Übersetzungsverhältnisse.

Zitat
Wenn ich sekundärseitig die Impedanz umschalten kann (4, 8, 16 Ohm), UND jeweils mit entsprechender Last betreibe, dann ändert das primärseitig doch nicht die Impedanz, oder?
Da hast Du Recht.

Zitat
Auf der anderen Seite, lasse ich die Last konstant und schalte die Sekundärimpdanz bzw. Ausgangswicklung um (Fehlanpassung), dann würde sich primärseitig auch was ändern, oder?
Auch richtig!

Viele Grüße

Arne
Titel: Re: Ausgangsübertrager
Beitrag von: Stefan_L_01 am 22.11.2009 22:41
ok Danke für das Feedback.

Ich habe mal wo gelesen, dass eine höhere Primärimpedanz als die opt. Anpassung die Röhren stärker belastet, eine zu niedrige den OT. Kann mir das vielleicht noch jemand erklären? Immerhin würde bei einer höheren Primärimpedanz doch im OT tendenziell mehr Leistung abfallen als an den Röhren (und insgesamt die Leistung durch höheren Gesamtwiderstand/impedanz sinken oder?), wieso belastet das die Röhren mehr? Und bei zu niedriger Impedanz würde doch eher mehr Strom fließen und somit die Röhren mehr belastet oder? Also eher umgekehrt oder?
Titel: Re: Ausgangsübertrager
Beitrag von: Kramusha am 22.11.2009 22:43
Jappo, niedrigere Primärimpedanz belastet die Röhren mehr

Lg =)
Titel: Re: Ausgangsübertrager
Beitrag von: Stefan_L_01 am 22.11.2009 23:05
ok Danke nochmal an alle für die schnellen Anworten, jetzt ist mir alles klar
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: Stefan_L_01 am 3.06.2010 12:56
Hallo

Ich muss das alte Thema nochmal anfassen, um mir sicher zu sein :)

Wenn sich 6l6 bei 4k, kt66 bei 8k wohl fühlen, müsste ich dann doch einen typischen jtm45 OT, der 6.6k und 8k anbietet, mit 6L6 Röhren so betreiben können:
- OT auf 8k verkabeln
- den 16Ohm Tap einstellen
- eine 8Ohm Box anschließen
=> ergibt Primärimpedanz 4k -> ok für 6L6?

Dann stellen sich mir noch 2 Fragen:
- Wäre das gleich mit einem 6.6k OT auch möglich oder würde das die 6L6 dann schon zu sehr belasten?
- Kann der 8k Anschluss vom Sound irgendwie nachteilig oder anders sein durch seine höhere Ohmzahl (Spannungsteiler mit irgendwelchen Kapazitäten oder Induktivitäten, Dämpfung...)  als ein "richtiger" 4k ?
- Was wäre ein guter 50W OT für 6L6GC mit 4,8,16 Ohm, wenn man mehr einen moderneren "high gain" sound braucht?

Danke & Gruß
Stefan
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: Han die Blume am 3.06.2010 16:08
Hi!

Schau dir doch mal die Datenblätter von z.B. Tungs-Sol 6l6 oder 5881 an. Da sind für den AB-Betrieb Vorschläge für 6.6kOhm Ra-a, das geht also. 4kOhm ist auch OK. Wichtig ist, dass du die Maximale Verlustleistung der Anode nicht überschreitest und den AÜ nicht überforderst.

LG

Kai
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: sixpounder am 5.06.2011 10:32
Hallo zusammen,

ich habe mir bei ---- zwei AÜs von Telefunken ersteigert. Prim. haben die 12k und Sek. 4R.
Kann mir einer sagen ob diese Übertrager auch für den betrieb einer ECC82 oder gar ECC99 geignet sind, ich meine wenn man einen 8R anschließt? Ich komme bei meiner Rechnerei auf 24k auf der prim. Seite, das geht doch wenn man die Triodenpaare parallel beschaltet, oder?

Vielen Danke

Alex
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: SvR am 5.06.2011 10:41
Salü,
Ist der AÜ für SE oder PP?
Bei Trioden nimmt man als Faustformel Ri=Ra. Wenn es ein PP-AÜ mit Raa=12kohm wäre, würde er einigermaßen zur ECC82 (Ri ~7k bis 8k) passen, wenn du ihn mit 4ohm abschließt.
mfg sven
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: sixpounder am 5.06.2011 10:54
Hallo Sven,

hätte ich noch dazu schreiben sollen, was? ;)
Das ist ein SE AÜ.
Aber wenn man nach der Fausregel Ri=Ra vorgeht, dann sind doch die Verstärker mit nem Fender Reverb AÜ (Prim. 22,3k, Sek. 8R) und ECC82 z. B.  Heavywatter (http://www.sonicdeli.com/ThunderTweakWeb/info/HEAVYwatter_v4.pdf) doch falsch dimensioniert oder?
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: _peter am 5.06.2011 11:01
Hallo,

für Trioden in Eintaktbetrieb steht z.B. in Martins Tafelwerk Ra = 2-3 * Ri.
Wenn man für ein System einer ECC82 von Ri ~ 7k ausgeht, kommst du mit
24k ungefähr hin. Ist halt etwas mehr aber nicht viel. Ich glaube bei Trioden
ist das auch nicht so schlimm wie bei Pentoden, wenn der Ra nicht 100%
stimmt.

Gruß, Peter
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: sixpounder am 5.06.2011 11:10
Alles klar, danke euch für die Aufklärung. :)
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: SvR am 5.06.2011 11:21
Salü,
Peter hat recht, da hab ich was durch einander gebracht.
mfg sven
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: sixpounder am 5.06.2011 12:15
Mir ist gerade noch was zum AÜ eingefallen.
Bei ---- stand in der Beschreibung, dass die Übertrager u.a. mit einer EL84 werden können. Nun steht aber im Datenblatt Ra von 5,2k, wie kann das sein? Wo ist da er Denkfehler?
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: _peter am 5.06.2011 12:58
Wo ist da er Denkfehler?

-----Beschreibungen zu vertrauen.   :devil:
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: orange1969 am 6.06.2011 01:46
Wo ist da er Denkfehler?

Hm ... Der AÜ hat 12k/4Ohm; also würd' sich's mit einem 2Ohm Speaker (6k Primär) und einer Eintakt Endstufe (250V und 180Ohm ? Kathodenwiderstand) ausgehen. Alte Philips Datenblätter listen mehrere Konfigurationen. Bin mir nicht sicher aber 180 Ohm könnte passen

Na ja, es ist schon spät... ich glaub' bei 12k/4Ohm ist eine EL95 doch die passendere Wahl (allerdings weisen die meisten Datenblätter nur die Standardkonfiguration Ra=10k; Ua,Ug2=250V aus. Könnt sein, daß bei 280 pder 300V mit 12k was zu machen ist.)

:gutenacht:
Titel: Re:Ausgangsübertrager
Beitrag von: sixpounder am 6.06.2011 10:21
Hm.. ja hab ich auch so gedacht, dass es dann nur mit nem kleineren LS geht.
Hab dem Verkäufer auch nochmal geschrieben, aber er hat sich bis jetzt nicht gezuckt..
Aber egal, so klein wie die Dinger sind, ist eine ECC82 wahrscheinlich doch die bessere Wahl ;)