Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: Gearhead66 am 8.02.2010 19:20
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Hallo,
nachdem ich recht günstig an einen Mesa Rectifier Recording Preamp gekommen bin, möchte ich jetzt endlich mein erstes DIY-Projekt angehen.
Ich würde gerne eine kleine und einfache Endstufe mit nicht allzuviel Leistung (max. 15W) bauen, die gut mit dem Preamp (insbesondere in den Modi Fat und Raw) harmoniert und in der Kombination mit dem Preamp vielleicht sogar ein kleines bisschen nach Rectifier klingt. Die Endstufe möchte ich im Proberaum und bei ganz kleinen Veranstaltungen mit einer 1x12-Box betreiben.
Jetzt bin ich auf der Suche nach dem richtigen Lösungsansatz:
- Gegentakt (wie Mesa) oder Single Ended (weil einfacher im Aufbau)?
- EL84 oder 6V6?
- Nehmen wir an, ich hätte eine passende Schaltung gefunden: Wie reduziere ich eigentlich einen "Vollverstärker" zu einem Endverstärker? Reicht das Ausgangssignal meines Preamps, um damit direkt auf das Master-Poti zu gehen oder benötige ich eine zusätzliche Vorverstärker-Stufe?
Habt Ihr Vorschläge und Ideen, wie ich dieses Thema am besten angehe?
Vielen Dank
Ralf
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Salü,
Ich würde dir zu einem Gegentaktverstärker raten. Die PP-AÜs sind billiger als ein SE-AÜs mit gleicher Leistung und das Netzteil fällt einfacher auf, da sich der Restbrumm im PP-AÜ aufhebt (=weniger Aufwand beim Sieben).
Aufbau grob: Input->Master->PI->Endröhren. Wenn du für den PI eine Doppeltriode wie die ECC83 nimmst, hast du ein System als Phasendreher und einSystem noch frei zum verstärken, wenn das Signal vom Preamp nicht ausreichet um die Endröhren voll durch zusteuern.
mfg sven
Edit.: Du schreibst es wär dein erstes diy-Projekt?! Hast du gar keine praktischen Kenntnisse (in Elektronik)?
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Ich bin der gleichen Meinung wie Sven.
Also wenn du eine Endstufe suchst, die ziemlich neutral verstärkt, dann kannst du in die Datenblätter der 6V6 oder der EL84 schauen. Bei älteren Datenblättern sind beispielschaltungen immer angegeben, auf einen niedrigen Klirrfaktor ausgelegt sind. Ich geh mal davon aus, dass der Pre genug Zerre liefert :devil:
Wenn du ca. 15W Ausgangsleistung willst dann könntest du zwei 6V6 so schalten: (ClassAB1 PP)
- Plate Voltage 285V
- Screen Voltage 285V
- Gittervorspannung -19V
bevor ich mich dumm und dähmlich schreibe häng ich einfach das Datenblatt an ;D
mfg ordi
Edit: mit EL84 ebenfalls möglich - siehe Datenblatt
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Datenblatt der EL84:
mfg ordi
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Hallo Sven, hallo Ordi,
zunächst vielen Dank für Eure Hilfsbereitschaft.
Der Gegentaktverstärker ist somit gesetzt (war ohnehin meine Präferenz). Mit der EL84 oder der 6V6 scheine ich grundsätzlich richtig zu liegen. Ich werde jetzt mal im großen Netz nach geeigneten Schaltungen suchen.
Noch eine Frage, bevor ich mich auf die Suche mache: Gleichrichtung mit Röhren oder Halbleitern?
@Sven:
- Das mit der ECC83 habe ich nicht ganz verstanden. Vielleicht eine ganz dumme Frage, sorry, aber benötige ich nicht ohnehin zwei halbe ECC83 als PI?
- Sorry, war missverständlich: Das ist mein erstes DIY-Projekt mit Röhren.
Herzliche Grüße
Ralf
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Salü,
Gleichrichter würde ich mit Dioden machen, außer du willst den berühmten Sag einer Gleichrichterröhre (den kann man aber auch mit enm Widerstand erzeugen).
Zum PI: Es gibt verschiedene Schaltungen
1. Kathodynprinzip (1 Triode; Verstärkung V=1) ->bleibt ein Triodensystem übrig zum Verstärken
2. PI in Gitterbasisschaltung (2 Trioden; Verstärkung V>1) ->bessere Symmetrie als die Kathodynschaltung
Wenn du noch nie was mit Röhren gemacht hast, lies mal im Sicherheitsboard. Bei nem PP mit EL84/6V6 hast du um die 300V-DC anliegen.
mfg sven
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Hey. Also ich bin ein Fan von Sand (Halbleiter) - Gleichrichter geworden. Vergiss den sagenumwobenen "Sag"!
Ich häng dir ein Datenblatt einer ECC83 an, da sind auch PI Schaltungen beschrieben. Im Netz findest du die funktionsweise und vieles mehr. Wenn du genug Zeit zum Lesen hast dann google mal nach "Physik der Elektrogitarre". Da nimmst du dir dann was vor ;)
Aber eines wäre noch interessant zu wissen. Welchen Sound stellst du dir vor? Soll die Endstufe wirklich ganz neutral verstärken? Wenn ja dann ist es relativ einfach, da in den Datenblättern alle Schaltungen auf einen möglichst geringen Klirrfaktor ausgelegt sind!
mfg ordi
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Hallo Ralf,
nach dem Durcharbeiten der Grundlagen, check einfach mal diesen Schaltplan:
http://www.schematicheaven.com/boogieamps/boogie_5050.pdf (verstoße ich mit diesem Post gegen irgendwelche Forumsregeln?!?)
Nicht, dass Du den Nachbauen sollst - es geht um den grundsätzlichen Aufbau:
1) Input => 1/2 ECC83 als Aufholstufe, um das Signal auf Pegel zu bringen
2) => ECC83 als Phasendrehstufe, um das Signal in zwei Halbwellen zu splitten
3) => Endstufenröhren (hier 6L6GC)
Ich empfehle Dir eher EL84 als 6V6 zu verwenden. Ich finde die EL84 einfach flexibler im Sound, ist aber freilich Geschmackssache.
Noch ein Tipp, weil Du nach Mesa-Sound gefragt hast:
Mach die Negative Feedback Loop abschaltbar (per Schalter unterbrechen). Mesa nennt das dann "Dyna Watt" und meldet darauf Patente an... Der Punkt ist aber, dass die Endstufe dann ohne Gegenkopplung und vor allem "in den unteren Frequenzen offen" läuft. Das bedeutet salopp gesprochen: etwas mehr "Wumms" & "Aggressivität" genauso funktioniert auch der MODERN Mode beim Single/Dual Rectifier.
Wenn Du dann noch weißt, was eine Negative Feedback Loop ist und was sie genau macht, kannst Du langsam und vorsichtig mit dem Bau beginnen... ;D
Also, viel Erfolg
Martin
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Hallo Sven, hallo Ordi, hallo Martin,
vielen Dank für Eure wohlwollende Unterstützung.
@Ordi: So neutral muss die Endstufe nicht sein. Das Datenblatt der ECC83 habe ich gefunden. Vielen Dank.
Auf der Basis Eurer Informationen und Empfehlungen und etwas Recherche im Netz sind somit folgende grundlegende Entscheidungen getroffen:
- Gegentaktverstärker mit 2x EL84, 1x ECC83 als Phasendrehstufe und 1/2 ECC83 als Aufholstufe
- ca. 10 W Ausgangsleistung
- Negative Feedback Loop über einen Schalter und über einen Trigger-Eingang schaltbar (der Mesa Preamp hat einen "Modern-Ausgang", der nach meinem Verständnis genau dieses Verhalten der Endstufe auslösen soll)
- Gleichrichtung über Dioden
- Einbau in ein 19"-Gehäuse mit 2 HE
- Falls erforderlich: Aktive Kühlung der Röhren und des AÜ über einen temperaturgeregelten Lüfter
Ich habe mir gestern mal die Schaltpläne des 50/50 und des 20/20 angesehen und versucht, Design-Prinzipen und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Mir fehlt hier ganz klar noch eine Menge Grundlagenwissen, das ich mir in der nächsten Zeit erarbeiten muss.
Nächste Schritte:
- Lesen, lesen, lesen...
- Ermittlung eines geeigneten AÜ
- Festlegung der erforderlichen Spannungen für die Stromversorgung (wird sich für die Vor- und Phasendrehstufe recht nah an dem 20/20 orientieren)
- Ermittlung eines geeigneten Netztrafos (Ringkern?)
- Berechnung des Netzteils
Damit bin ich sicherlich die nächsten Wochen beschäftigt.
Herzliche Grüße
Ralf
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Salü,
Wenn du noch Lesestoff brauchst: Otto Diciol "Röhren-NF Verstärker Praktikum". Dort findest du (fast) alles was du zur Bauteildimensionierung für einen Röhrenverstärker wissen musst.
Ich hab hier mal angefangen eine kleine Literaturliste zu erstellen: http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/knowhow/mix_entry.php?id=108
mfg sven
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Ich bin beim NF-Verstärker Praktikum bei 25% ca. Habe gerade nicht soviel zeit, aber es defintiv empfehlenswert!
Bei der Ausgangsleistung ist sicherviel viel mehr drin bei 2xEL84 (siehe 18Watt Marshall). Schaus dir einfach mal an.
1/2 ECC83 als Aufholstufe...hmm, die sollte man vielleicht schaltbar machen, denn Pre-Amps haben im Normalfall schon genug Ausgangsspannung.
Meiner Meinung nach ist eine Aktivkühlung nicht erforderlich, besonders nicht bei AÜ... ich kann ja nachher mal beim AC-30 probieren ob er warm wird... denke aber nicht, dass sich da was tut
Kleine Anmerkung noch. Mach dir, wenn du mit der Theorie fertig bist ein genaues Layout. DAs braucht verdamt viel Zeit, es loht sich aber auf jeden Fall!
mfg ordi
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Salü,
Meiner Meinung nach ist eine Aktivkühlung nicht erforderlich, besonders nicht bei AÜ... ich kann ja nachher mal beim AC-30 probieren ob er warm wird... denke aber nicht, dass sich da was tut
Ich hab noch keinen Rackamp gebaut, denke aber das man sich über die Wärmeabfuhr dort mehr Gedanken machen muss als bei einem Topteil/Combo.
mfg sven
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Hallo zusammen,
das ist ja ein aktives Forum hier. Respekt und vielen Dank!
... Otto Diciol "Röhren-NF Verstärker Praktikum" ...
Das Buch habe ich gerade bestellt.
Bei der Ausgangsleistung ist sicherviel viel mehr drin bei 2xEL84 (siehe 18Watt Marshall).
Danke für die Info, aber ich vermute, dass 10 Watt für meinen Anwendungszweck mehr als ausreichend sind. Ich fange lieber mal klein an.
1/2 ECC83 als Aufholstufe...hmm, die sollte man vielleicht schaltbar machen, denn Pre-Amps haben im Normalfall schon genug Ausgangsspannung.
Beide mir bisher vom Schaltplan bekannten Mesa Boogie Endstufen (20/20 und 50/50) enthalten eine zusätzliche Vorstufen-Röhre. Ich denke, ich werde diesen Weg gehen, da laut Owner's Manual mein Preamp für den Betrieb mit diesen Endstufen geeignet ist.
Meiner Meinung nach ist eine Aktivkühlung nicht erforderlich, besonders nicht bei AÜ... ich kann ja nachher mal beim AC-30 probieren ob er warm wird... denke aber nicht, dass sich da was tut
Ich denke, dass ich hier den Weg des Praktikers gehen werde:
- In dem Gehäuse werde ich von Anfang an Luftleitbleche vorsehen. Eines dieser Leitbleche wird ohnehin der Träger für die Röhrenfassungen sein.
- Und später werde ich einfach bei geschlossenem Gehäuse die Betriebstemperatur in dem Kanal messen. Wenn diese auffällig hoch sein sollte, dann rüste ich den Lüfter nach. Ich hoffe, dass das Ding nicht allzuviel Elektrosmog produziert.
Kleine Anmerkung noch. Mach dir, wenn du mit der Theorie fertig bist ein genaues Layout. Das braucht verdamt viel Zeit, es loht sich aber auf jeden Fall!
Das mit dem Layout mache ich auf alle Fälle.
Herzliche Grüße und noch einen schönen Sonntagabend
Ralf
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Aktives Forum, ja schon, wenns ein interessanter Thread is ;)
Danke für die Info, aber ich vermute, dass 10 Watt für meinen Anwendungszweck mehr als ausreichend sind. Ich fange lieber mal klein an.
Den Standpunkt kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn du jetzt mit 2xEL84 nur 10Watt haben willst, dann nutzt du die zwei Röhren nicht effektiv, ergo da geht noch was! Les einfach einmal brav ;) und dann wirst sehen, dass 10W nicht wirklich effektiv ist. Wenn du mehr Leistung hast, dann musst nicht soweit aufdrehen. Außerdem ist dürfte der Unterscheid zwischen 10 und 18W nicht so groß sein. Also mach lieber 18W als 10, dann hast du für den Notfall auch noch Reserven.
Beide mir bisher vom Schaltplan bekannten Mesa Boogie Endstufen (20/20 und 50/50) enthalten eine zusätzliche Vorstufen-Röhre. Ich denke, ich werde diesen Weg gehen, da laut Owner's Manual mein Preamp für den Betrieb mit diesen Endstufen geeignet ist.
Ok, dann ist das sicher eine schlaue Idee. Dann machs besser so. Dann sollten aber auch die Versorungsspannungen ähnlich hoch sein. Das solltest du dann bei der Planung des Netzteils berücksichtigen, obwohl großere Abweichungen nicht so große Probleme bereichten dürften.
Edit: Wenn du ne Aufholstufe reintust, dann hast du noch 1/2 ECC83 übrig. Hmm, ich weiß nicht genau was man damit machen könnte. Vielleicht einen Clean Kanal der dann in die Aufholstufe und dnan weiter geht. Weiß aber nicht, ob dir das gefällt. Alternativ könntes du natürlich auch dieses Triodensytem einfach unbeschäftigt lassen...
mfg ordi
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Salü,
Den Standpunkt kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn du jetzt mit 2xEL84 nur 10Watt haben willst, dann nutzt du die zwei Röhren nicht effektiv, ergo da geht noch was! Les einfach einmal brav ;) und dann wirst sehen, dass 10W nicht wirklich effektiv ist. Wenn du mehr Leistung hast, dann musst nicht soweit aufdrehen. Außerdem ist dürfte der Unterscheid zwischen 10 und 18W nicht so groß sein. Also mach lieber 18W als 10, dann hast du für den Notfall auch noch Reserven.
Warum sind 10W nicht effektiv? Man muss die Röhren ja nicht immer am Leistungsmaximum im B-Betrieb fahren.
Der Unterschied in der Lautstärke zwischen 10W und 18W wird kaum zu hören sein. Bei 10W bleibt er auch noch in Class-A. Vielleicht ist das genau der Sound den er will?!
Edit: Wenn du ne Aufholstufe reintust, dann hast du noch 1/2 ECC83 übrig. Hmm, ich weiß nicht genau was man damit machen könnte. Vielleicht einen Clean Kanal der dann in die Aufholstufe und dnan weiter geht. Weiß aber nicht, ob dir das gefällt. Alternativ könntes du natürlich auch dieses Triodensytem einfach unbeschäftigt lassen...
Er kann die halbe ECC83 auch einfach unbeschaltet lassen ;) Mal ernsthaft für was noch nen clean-Kanal? Er hat ne Vorstufe vorne dran hängen.
mfg sven
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Das mit der ECC83 war ja nur ein Gedanke. Ich finde es auch nicht wirklich sinnvoll. 8)
10W sind selbst für 2xEL84 etwas wenig. Im Datenblatt steht, dass sie im SE Betrieb 6W hat. Also im ClassA PP müssten es dann 12W sein. Wenn man dann noch mehr in richtung ClassAB geht, dann sollten 15W schon drin sein, ohne dass man stark in den ClassB Betrieb verfällt. Oder hat Sven recht, willst du wirklich den ClassA Sound? Also ich bin ja da nicht so überzeugt, da ja wirklich so ziemlich jeder PP Amp mit ClassAB arbeitet und eigentlich jeder glücklich ist.
mfg ordi
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Hallo zusammen,
die letzten Abende war ich viel im Netz und habe mich mal mit den absoluten Basics des Verstärkerdesigns und -baus auseinandergesetzt. Respekt, das könnte ein langer Weg werden. Ich hoffe, das bestellte Buch trifft bald bei mir ein und schließt ein paar Verständnislücken.
Parallel dazu habe ich mich mit diversen Schaltplänen von Röhrenverstärkern und -endstufen beschäftigt. Ich habe entschieden, dass ich mich bei meinem ersten Röhrenprojekt an dem Mesa Boogie 20/20 orientieren werde, der auf mich irgendwie den Eindruck eines recht kanonischen Röhrenendverstärkers macht. Dabei möchte ich den 20/20 natürlich nicht einfach nachbauen, sondern auf dieser Basis die vor ein paar Tagen beschriebenen Features umsetzen.
Zunächst möchte ich aber den 20/20 in seinem Design und seiner Funktionsweise vollständig verstanden haben und arbeite mich nun Stufe für Stufe durch den Verstärker. (Für die weitere Diskussion und als Grundlage für die Weiterentwicklung habe ich in Visio den Schaltplan des 20/20 nachgezeichnet und dem Beitrag beigefügt.)
Begonnen habe ich meine Reise mit der Aufholstufe (Ist dieser Begriff an dieser Stelle eigentlich korrekt?), weil sie schlichtweg am einfachsten aussieht.
Ich würde an dieser Stelle gerne ein paar (grundsätzliche) Fragen zur Aufholstufe loswerden:
1) Class A mit Gitterspannung -1V im Ruhezustand. Gemäß Kennlinie ist -1V ziemlich genau das Zentrum des linearen Bereichs der ECC83. Annahme: Der Entwickler geht davon aus, dass das Line-Eingangssignal so klein ist, dass hinter dem Spannungsteiler R1-R2a/b am Gitter nie eine Amplitude von mehr als +1V anliegt. Korrekt? Oder ist es bei Gitarren(end)verstärkern üblich, dass schon die Eingangstufen Verzerrungen produzieren?
1b) Wie hoch können die Spannungen bei Line-Signalen eigentlich werden?
2) Gibt es einen Grund, den Spannungsteiler mit den parallelen Widerständen R2a/b statt einem einzelnen Widerstand mit 8k2 aufzubauen?
3) Welche Funktion hat C1? Stabilisierung der Kathodenspannung/Gitterspannung bei Last und somit des Nullpunkts für das Eingangssignal?
4) Annahme: Im Ruhezustand liegt an P1 eine Spannung von 148V an. C2 sperrt Gleichstrom => kein Spannungsabfall an R5. Korrekt?
... Oder hat Sven recht, willst du wirklich den ClassA Sound? Also ich bin ja da nicht so überzeugt, da ja wirklich so ziemlich jeder PP Amp mit ClassAB arbeitet und eigentlich jeder glücklich ist. ...
Ich gehe im Moment davon aus, dass es Class AB werden wird.
Herzliche Grüße
Ralf
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Salü,
zu 3.: C3 überbrückt den Kathodenwiderstand für Wechselspannung und erhöht dadurch die Verstärkung. Wird er weg gelassen entsteht eine Gegenkopplung und die Verstärkung sinkt. Mit Stabilisieren hast du also recht. Er hält den Spannungsabfall des Kathodenwiderstands (und damit die Gittervorspannung) auch bei Aussteuerung stabil.
zu 4.: P1 ist durch C2 gleichspannungsmässig von der Anode getrennt. Deshalb kann an ihm nie die Anodengleichspannung 148V anliegen!
An R5 fällt nur ein Signalwechselspannungsanteil ab (wenn ein Signal da ist :) ).
mfg sven
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Hallo Ralf,
2. ich denke da fehlt ein Schalter der einen der beiden R's dazu schaltet.
4. R4 & R5 sind mMn auch falsch gezeichnet. Stichwort SplitLoad.
Die komplette PI ist ebenso falsch und wird so wie gezeichnet sehr sehr unsymetrisch wenn überhaupt arbeiten.
Der Kathode fehlt der Massebezug.
R8 muss zu Punkt D und nicht ans Gitter, wie auch R9 nicht. An die Stelle von R8 kommt ein 1M.
R10 & R11 sind viel zu unterschiedlich. R10 mit 98K wäre wahrscheinlicher.
usw.
Auf diesen Schaltplan kannst Du Dich gar nicht verlassen. Das geht in die Hose. Wo ist der denn her?
.....der den Eindruck eines recht kanonischen Röhrenendverstärkers macht.
Was'n das?
Fröhliches röhren
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Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
zu 4.: P1 ist durch C2 gleichspannungsmässig von der Anode getrennt. Deshalb kann an ihm nie die Anodengleichspannung 148V anliegen!
An R5 fällt nur ein Signalwechselspannungsanteil ab (wenn ein Signal da ist :) ).
Touché ;)
2. ich denke da fehlt ein Schalter der einen der beiden R's dazu schaltet.
Im "Originalschaltplan" (siehe Anlage) ist kein Schalter eingezeichnet. Im Owner's Manual des 20/20 ist auch kein Eingangsemfindlichkeits-Schalter (das wäre das dann doch letztlich, oder?) erwähnt oder auf Front- oder Rückplatte dargestellt. Deine Idee ist aber sehr gut. Vielleicht wollte MB sich die Option offen lassen?
4. R4 & R5 sind mMn auch falsch gezeichnet. Stichwort SplitLoad.
Die komplette PI ist ebenso falsch und wird so wie gezeichnet sehr sehr unsymetrisch wenn überhaupt arbeiten.
Der Kathode fehlt der Massebezug.
R8 muss zu Punkt D und nicht ans Gitter, wie auch R9 nicht. An die Stelle von R8 kommt ein 1M.
R10 & R11 sind viel zu unterschiedlich. R10 mit 98K wäre wahrscheinlicher.
usw.
Auf diesen Schaltplan kannst Du Dich gar nicht verlassen. Das geht in die Hose. Wo ist der denn her?
Das wäre schlecht. Ich habe die Vorlagen (Verstärker und Spannungsversorgung), die ich irgendwo im Netz gefunden habe und zumindest recht original aussehen, dem Beitrag beigefügt.
@Dieter: "kanonisch" im Sinne von Standard, der geltenden Lehre entsprechend, ...
Herzliche Grüße
Ralf
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Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
Touché ;)
Im "Originalschaltplan" (siehe Anlage) ist kein Schalter eingezeichnet. Im Owner's Manual des 20/20 ist auch kein Eingangsemfindlichkeits-Schalter (das wäre das dann doch letztlich, oder?) erwähnt oder auf Front- oder Rückplatte dargestellt. Deine Idee ist aber sehr gut. Vielleicht wollte MB sich die Option offen lassen?
Das wäre schlecht. Ich habe die Vorlagen (Verstärker und Spannungsversorgung), die ich irgendwo im Netz gefunden habe und zumindest recht original aussehen, dem Beitrag beigefügt.
@Dieter: "kanonisch" im Sinne von Standard, der geltenden Lehre entsprechend, ...
Herzliche Grüße
Ralf
Hi Ralf,
ich habe jetzt nicht den kompletten Plan von der MB Endstufe vor mir...
Es steht und fällt damit (zumindestens auf den ersten Blick) was sich an "Schaltung" hinter den "2,5V" an der Kathodenanschlüssen des PI versteckt.
So wie Dein Plan und die Seite des MB's es zeigt - bekommt nur das erste System des PI überhaupt etwas vom Signal mit. Wenn der 2,5V Anschluß wechselspannungsmäßig 0V hat (=2.5V............) dann fehlt was.
Diese Sorte PI lebt davon, daß der Stromfluß des ersten Systems das zweite (vereinfacht ausgedrückt) "steuert". Das zweite System ist normalerweise am Gitter über einen C geerdet. Die variable gegenkoplung (presence etc.) hier mal grob ausser Acht gelassen.- Du brauchst das Wechselspannungssignal an der KAthode beider Systeme.....
Grüße
Jochen
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Hallo,
@Dieter: "kanonisch" im Sinne von Standard, der geltenden Lehre entsprechend, ...
also kanonisch ist diese Schaltung sicherlich nicht.
Es steht und fällt damit (zumindestens auf den ersten Blick) was sich an "Schaltung" hinter den "2,5V" an der Kathodenanschlüssen des PI versteckt.
Und da haben wir dann das nächste Mysterium:
Herr Mesa schafft es irgendwie mit je einem R aus einer negativen Spannung sowohl -14 V als auch +2,5 V zu erzeugen.
So wie Dein Plan und die Seite des MB's es zeigt - bekommt nur das erste System des PI überhaupt etwas vom Signal mit. Wenn der 2,5V Anschluß wechselspannungsmäßig 0V hat (=2.5V............) dann fehlt was.
Das untere System könnte über R9 von der Gegenkopplung angesteuert werden.
Aber Presence wirkt nur auf das untere System.
Nochmal zu R10 (68 K; 268V) und R11 (120 K; 260 V): Da passen die Widerstandswerte auch nicht mit den im Mesa Schaltplan angegebenen Spannungswerten zusammen.
Aber vielleicht verstehe ich das auch nur nicht.
Wo sind denn unsere Theorie-Asse?
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Moin,
Und da haben wir dann das nächste Mysterium:
Herr Mesa schafft es irgendwie mit je einem R aus einer negativen Spannung sowohl -14 V als auch +2,5 V zu erzeugen.
Durch den 33kOhm Widerstand fließt (praktisch fast) kein Strom, der ist nur für die Vorspannung der Endröhren da. Also fällt auch keine Spannung über dem Widerstand ab, die -14V liegen also auch am Knoten mit dem 220µF Elko, dem 120kOhm R und dem 15kOhm R.
Durch den 15kOhm fließt allerdings der Ruhestrom der PI Röhre, laut Plan durch jedes System 0,55mA. Über dem Widerstand liegt dementsprechend 16,5V an und dann passt alles wieder (fast, wenn man mal den 120kOhm Widerstand nachrechnet ;)).
Damit hätten wir dann auch mehr oder weniger den standard PI. Die Gegenkopplung liegt auch an beiden System an, denn die sind ja über den 15kOhm Widerstand miteinander gekoppelt. Den typischen 100nF gegen virtuelle Signalmasse brauchen wir daher auch nicht. Das Gitter kann man ja so auf Masse legen, hier per 1,5kOhm Widerstand, damit die Gegenkopplung noch wirksam ist.
Ob das ganze nun mit genau den Werten funktioniert müsste man nachrechnen, wer Lust die Kennlinienfelder auszumalen kanns gerne machen, ich bin aufs Ergebnis gespannt.
Grüße
Henning