Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk VOX => Thema gestartet von: darkbluemurder am 18.03.2010 09:39
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Hallo zusammen,
gestern ist er fertig geworden - inspiriert vom Vox AC-15 und des Zahnarzts Stachelrochen habe ich einen AC15 mit dem Tonregler des Stang Ray (sehr ähnlich auch zum Carmen Ghia) und 2 6V6 in der Endstufe gebaut. Zur Orientierung habe ich mal ein Layout beigefügt. Genauer Plan meines Amps folgt noch. Die Architektur des Amps ist also:
Input - EF86 als Pentode (beschaltet wie AC15) - Vol/Tone - 12AX7 Long Tail PI - Master/Cut - PA mit Kathodenbias - kein NFB.
Netzteil mit Brückengleichrichtung, B+ im Leerlauf 385VDC.
Weil es schon spät war, habe ich nur schnell geprüft, ob alles funktioniert (tut es), konnte ihn aber noch nicht ausgiebig spielen. Nach dem ersten Eindruck ist es ein ziemlich freundlicher cleaner Amp, scheint auch nicht besonders laut zu sein. Der Tonregler funktioniert ziemlich extrem, mal sehen, ob ich das so behalte. Der Cut wirkt ebenfalls recht drastisch, da werde ich vermutlich den Kondensator kleiner machen. Die Volumenregler funktionieren wie erwartet.
Verwendete Teile:
Sundown Netztrafo
AÜ aus dem Fender Deluxe Reverb II
Choke aus dem Fender Deluxe Reverb II
2 JJ 6V6
1 RFT EF86
1 Groove Tubes 12AX7R
Gehäuse und Chassis hier aus dem Shop
Mehr demnächst.
Viele Grüße
Stephan
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So, gestern konnte ich das Ding mal etwas länger spielen und die ersten Eindrücke haben sich bestätigt. Es ist wirklich ein eher cleaner Amp mit einer sehr variablen Tonkontrolle. Tele angeschlossen, Steg-Pickup an, ja, und wenn man halt jetzt noch richtig spielen könnte, dann kommt das dem Brad Paisley Ton (dieser typische, in den Mitten eher ausgehöhlte Sound, der auch auf dem StegPU fast schon an die Zwischenposition einer Strat erinnert) schon sehr nahe. Meine Les Paul klingt sogar auf dem Halspickup drahtig, wenn ich die tiefen Saiten spiele - fast schon piano-like, sehr schön.
Vorstufe voll auf und PPIMV runter zerrt zwar, aber nur leicht und etwas kratzig. Wie er ganz voll aufgedreht klingt, konnte ich noch nicht testen. Er hat aber auf jeden Fall wesentlich weniger Gain als z.B. der Club Deluxe oder Chieftain, ganz zu schweigen von HoSo56 oder Liverpool. Ich werde wahrscheinlich die Widerstandswerte am PI anpassen, um die 6V6 stärker anfahren zu können. Die EL84 im Original haben ja mehr Gain als die 6V6.
Er hat auch noch etwas zu viel Bass. Das kommt davon, dass die Eingangs-Cs am PI 0,047uf und die Ausgangskoppel-Cs am PI 0,1uf sind - ein Überbleibsel aus der Route 6V6-Schaltung. Passt offenbar hier nicht ideal. Ich werde wahrscheinlich auf 0,01uf bzw. 0,022uf runtergehen. Aber sonst schon mal sehr vielversprechend.
Nebengeräusche hat das Ding keine - kein Brummen und voll aufgedreht auch nur minimales Rauschen (OK, ist ja auch Low Gain). Auch die Mikrophonie, für die EF86 z.T. berüchtigt sind, ist kein Problem - vielleicht habe ich aber auch nur eine gute (oder im Gain schwache?) Röhre erwischt.
Schaltplan folgt.
Viele Grüße
Stephan
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Anbei noch der Schaltplan, an dem ich mich orientiert habe.
Mein Amp hat demgegenüber folgende Abweichungen:
PI Input Caps 0,047uf statt 0,01uf
PI Output Caps 0,1uf statt 0,01uf
LarMar PPIMV Dual 250kA mit 2,2M Sicherheitswiderlingen
Gridstopper vor den Endröhren 1,8k statt 7,5k (das ist sicher ein Schreibfehler, da hat wahrscheinlich ein Amerikaner unsere 1 als 7 gelesen, denn 7,5k ist ja kein Standardwert). Da ich nicht mehr so viele 1,5k habe, habe ich halt 1,8k genommen - hört sicher keiner ;D.
2 x 6V6 statt 4 x EL84
Schirmgitter-Rs je 470R
Ach ja, die B+ für die EF86 habe ich nicht aus der Schirmgitter B+ abgezweigt, sondern hinter der PI B+.
D.h. 32uf - Choke - 32uf - 28k (2 56k 1W parallel) - 22uf - 28k - 22uf.
Spannungen EF86 Anode 100VDC, Schirmgitter 80VDC.
Exakte Spannungswerte folgen dann mit dem exakten Plan.
Viele Grüße
Stephan
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Moin Stephan
Sehr interessant!
Vielleicht die 6P1P als Endrohre??
-sollen ein Mittelding 6V6/EL84 sein...-
Gruß Thilo
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Hallo Thilo,
danke für den Hinweis, werde ich mir mal näher ansehen.
Anbei folgt nun der Schaltplan. Ich habe noch einige Änderungen am PI vorgenommen und auch das PPIMV auf ein Dual 500kA Poti erhöht, um die Endröhren stärker anfahren zu können. Auch habe ich die Koppel-Cs im PI stark verkleinert, um die Bässe unter Kontrolle zu bekommen. Hat im Wesentlichen alles so funktioniert, wie ich es gedacht habe. Besonders viel Endstufenzerre bekommt man aber auch dann nicht, wenn man alles voll aufdreht. Mit "singing sustain" ist da ohne vorgeschaltetes Pedal nicht viel zu wollen. Aber Pedale nimmt er recht bereitwillig entgegen. Ich habe mir heute vormittag auch noch ein paar YouTube-Samples vom StangRay reingezogen und ich muss sagen, ich habe ihn gut getroffen.
Ich habe ja ursprünglich gedacht, die Tonregler im StangRay und im Carmen Ghia seien dem Mittenregler des Matchless Chieftain ähnlich. Stimmt aber nicht. Dreht man nämlich im Chieftain den Mittenregler voll auf, läuft das Signal durch ein 300k/560pf-Filter, so dass kaum Insertionsverluste entstehen. Die entstehen bei den Dr. Z-Varianten aber offenbar immer, weil entweder der Tonkondensator parallel zum Poti liegt oder direkt das Signal ableitet. Möglicherweise würde ich mit dem Chieftain-Mittenregler wesentlich mehr Gain aus dem Amp rausholen können. Aber der Brad-Paisley-Sound ist einfach zu cool, um auf ihn zu verzichten ... 8). Außerdem klingt das Ding so anders als alle anderen bisher von mir gebauten Amps und hat deshalb auf jeden Fall seine Berechtigung.
Von den B+ Spannungswerten bin ich im Vergleich zu dem Layout, das ich im ersten Post angehängt habe, bei den Endröhren-Anoden und Schirmgittern deutlich höher, beim PI und bei der EF86 dagegen etwas niedriger. Merkwürdigerweise stimmen die Spannungen an der Anode und am Schirmgitter der EF86 etwa mit der Zielvorgabe überein. Deshalb lasse ich das so.
Ein Layout habe ich nicht und auch keines selbst entworfen. Ich habe mich an dem orientiert, was es im Netz so an EF86-Vorstufenlayouts gibt. Alle Bauteile, die zum Tonregler gehören, habe ich direkt dort montiert, so wie ich es auch beim Chieftain mit dem Bass- und Mittenregler gemacht habe. Da das Ding nicht viel Gain hat, ist das auch nicht so kritisch.
Wenn ich allerdings den Amp von Grund auf designen würde, würde ich ihn mit 4 EL34 machen (Marshall Netztrafo mit ordentlich Wumms - B+ ca. 500V, Marstran C-1998 o.ä. AÜ, schöne Choke mit ordentlich Henries). Vielleicht auch mit KT88. Dann können sich die Twin-Fans aber warm anziehen!
Viele Grüße
Stephan
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Vielleicht die 6P1P als Endrohre??
-sollen ein Mittelding 6V6/EL84 sein...-
Die 6P1P braucht aber wie die EL84 eine Novalfassung. Mein Amp hat aber Oktalfassungen, so dass ich für beide Typen die Fassungen ändern müsste.
Interessanter wäre da höchstens die 7591.
VG Stephan
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Hallo zusammen,
ein probeweises Abklemmen des Tonreglers ergab, dass dieser sehr viel Signal vernichtet und eine drastische Aushöhlung in den Mitten bewirkt. Ohne den Tonregler - also quasi die AC15-Schaltung - kommt viel mehr Saft aus der Vorstufe auf den PI. Offenbar hat der gute Dr. Z das Konzept auf die 4x EL84 und den Vox-PI abgestimmt, um bei höheren Lautstärken auch crunchen zu können. Das funktioniert mit den 6V6 jedenfalls nicht ideal. Wieder was gelernt.
Als nächstes werde ich statt des Stang Ray Mittenreglers den Chieftain Mittenregler probieren und berichten, ob er weniger Signal schluckt. Davon bin ich aber schon jetzt überzeugt. Wenn mir die daraus entstehenden Klangfarben gefallen, kann als nächster Schritt der Bassregler entwickelt werden, um sowohl volle Cleansounds als auch tighte Crunchsounds zu bekommen.
Viele Grüße
Stephan
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:gutenmorgen: Stephan!
Du machst ja lustige Sachen...im Ernst: ziemlich aufschlußreiche Basteleien.
Manche sprechen ja im Zusammenhang mit El84 Endstufen von einer zusätzlichen Gainstufe >:D
Vielleicht mit nem Stereo Gainpoti ein witziger Amp mit zwo Knöppen? Langsam hätt ich fast wieder Lust, was zu bauen.
Ein 5E3 mit EL84 mutiert wohl zu Kreissäge. War nicht der DAISY CUTTER (AX84) son Ungetüm?
Ciao&löt on!
Martin
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Hallo,
ausgehend von Swens Feststellung im AC15-Fred
Der Bassregler ausm Valve-Wizard funktioniert übrigens so lálá.
Das Problem ist, dass die Cutwirkung recht klein ist oder aber, wenn genug Bass beschnitten wird, die Flankensteilheit zu klein ist. Ist halt leider nur ein ganz gewöhnlicher Hochpass.
habe ich das gestern mal ausprobiert mit 2200pf als fest eingebautem Koppel-C (ValveWizards Beispiel war 470p, ich wollte 1000pf, hatte aber keine kleineren gelben mehr) und einem 1MA Poti als variabler Widerstand in Reihe mit einem 10nf Kondensator. Im Cleansound wirkt das positiv formuliert sehr subtil (sprich es ist kaum wahrnehmbar), hat aber einen deutlichen Entmatschungseffekt bei zugedrehtem Poti und weit aufgedrehtem Volume. Vorteil der Schaltung ist, dass sie so gut wie kein Signal frisst. Nachteil: eine kontinuierliche Regelung ist jedenfalls in der Dimensionierung nicht möglich. Ich höre Unterschiede nur in den Extremstellungen. Ich probiere vielleicht mal 470pf und als Bassboost-C einen 22nf, dann wird das in den Extremstellungen sicher deutlicher hörbar.
Viele Grüße
Stephan
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Hi Stephan,
hmja, das ist genau das was ich auch festgestellt hab.
Als Schalter vll. okay zum Entmatschen aber als Regler überflüssig, dazu müsste man schon mit nem Stereo-Pot das selbe an 2 Stellen machen, sonst ist die Güte zu schlecht.
Grüße,
Swen
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Hallo Swen,
na ja, auf der Frontseite ist ja noch genug Platz für weitere Regler. Gestern habe ich mal flugs ein weiteres Loch gebohrt, um dem künftigen Mittenregler einen Platz zu spendieren. Jetzt muss ich ihn nur noch anschließen.
Eine andere Möglichkeit für den Bassregler wäre natürlich, einen großen Koppel-C (22nf) zu nehmen und anschließend ein 1MB-Poti als variablen R parallel zu einem 1000pf C zu schalten (quasi Deep in der Vorstufe, habe ich bei Kevin O'Connor gesehen). Bewirkt allerdings auch vollaufgedreht eine leichte Bassabsenkung. Außerdem widerspricht es etwas dem Konzept des AC15, möglichst wenige Bauteile im Signalweg zu haben (auch wenn ich das an anderer Stelle als sinnloses Ziel definiert habe). Aber wenn es besser funktioniert, nehme ich es. Hat das jemand schon probiert?
Viele Grüße
Stephan
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Hi Stephan,
wo soll die "leichte Bassabsenkung" bei voll aufgedrehtem Poti denn herkommen ??? ?
Der Poti überbrückt doch den 1000pf- C komplett , wenn er voll aufgedreht ist.
Gruß
Jacob
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Hallo Jacob,
wenn das Poti voll aufgedreht ist, liegt - wie Du richtig gesagt hast - der 1M parallel zum 1000pf. Dahinter kommt das 1MA-Volumepoti. Die Bassabsenkung kommt im Zusammenwirken zwischen 1M II 1000pf und 1MA-Poti - Eckfrequenz müsste grob überschlagen bei ca. 180hZ liegen, wenn ich nicht einen Denkfehler drin habe.
Viele Grüße
Stephan
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Hi Stephan,
wie die Bassabsenkung funktioniert, ist ja klar.
Mir ging es darum zu erfahren wie Du zu der Annahme kommst, dass es auch bei voll aufgedrehtem Poti (Kondensator wird dann vom Poti komplett überbrückt/ kurzgeschlossen) "immer noch zu einer Bassabsenkung kommt".
Messtechnisch ist dann der Kondensator und das Poti quasi "gar nicht mehr vorhanden".
Du schrubst ja, dass die Poti/ Kondensator- Anordnung so sei wie bei den üblichen Depth- Regelungen in der Gegenkopplung der Endstufe.
Gruß
Jacob
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Hallo,
also simple Hochpässe sind meiner Meinung absolut ungeeignet als Bassregler, weil ihre Flankesteilheit so klein ist.
Da hat man das Problem, dass sie eig immer Bassfressen wenn sie voll aufgedreht sind um beim zudrehen eine anständige Dämpfung zu bekommen (die muss nämlich recht hoch liegen, -3dB ist da doch wenig)
Schade ich weiss; aber man kommt da um komplizierter aufgebaute "Tricks" nicht rum.
Grüße,
Swen
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Wäre es nicht eine Möglichkeit den Koppel C schaltbar zu machen (Orange F.A.C.) um die Bässe je nach Bedarf auszudünnen?
Funktioniert imho sehr gut!
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Oder aber: wegen der klanglich feineren Abstimmung gleich "Orange F.A.C.- mäßig" schaltbare Hochpassfilter verwenden ;)
Gruß
Jacob
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Hallo zusammen,
den Sechsfachwahlschalter kann man natürlich machen. Ich glaube, ich habe noch einen Schalter.
Verschiedene Hochpässe wären natürlich auch eine Idee. Der Bogner Metropolis hat eine Kombination aus beidem mit dem Schizo-Schalter.
Inzwischen glaube ich, dass es wahrscheinlich für den Stang Ray Tonregler eine gute Idee wäre, einen Kathodenfolger vorzuschalten, um den Signalfraß etwas zu verringern. Da wäre doch eine ECF80 ganz gut geeignet. Hat das mal jemand probiert - unabhängig von dem Tonregler? Mal sehen, was die SuFu dazu ergibt.
Viele Grüße
Stephan
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Da wäre doch eine ECF80 ganz gut geeignet. Hat das mal jemand probiert - unabhängig von dem Tonregler? Mal sehen, was die SuFu dazu ergibt.
... nicht viel, d.h. schon Links, in denen der Begriff ECF80 enthalten ist, aber in ganz anderem Zusammenhang, also ist die Frage eröffnet.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo zusammen,
so sieht er nun nach den letzten Umbauten aus. Neben dem Basspoti ist nun ein Push-Pull-Poti für die Mitten hinzugekommen. Durch Zug kann ich das Mittenpoti umgehen und habe wieder (bis auf das Basspoti) die AC15-Vorstufe.
Der Mittenregler funktioniert zwar wie erwartet. Aber Bass- und Mittenregler beeinflussen sich gegenseitig. Insbesondere fällt auf, dass der Mittenregler stärker wirkt, je weniger der Bassregler aufgedreht wird. Es fällt außerdem auf, dass - obwohl es dieselben Bauteile wie beim Stang Ray Tonregler sind - die Wirkung völlig anders und auch der Grundsound des Amps völlig anders ist. Dieser Mittenregler höhlt zwar auch die Mitten aus, ändert aber den Gesamtklang nicht so drastisch, d.h. es wird zwar cleaner, hat aber nicht den piano-like Cleansound des Stang Ray Tonreglers.
Alles in allem bin ich von der AC15-Vorstufe aber eher enttäuscht. Sie bringt keinen einzigen Sound, den der HoSo56 nicht auch und besser hinbekäme. Höhenglanz und Sustain fehlen im Cleansound völlig. Die Stang Ray Vorstufe hatte wenigstens was Eigenes, was man so nicht an jeder Ecke bekommt, passt aber leider nicht gut zur 2 x 6V6 Endstufe.
Ich habe mich deshalb entschlossen, das Ding komplett umzubauen. Zum Glück habe ich dazu ein Layout entwickeln können, was es mir erlaubt, das bisherige Turretboard weiter zu verwenden. Die Endstufe bleibt, der PI stammt von hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12863.0.html. Mehr demnächst.
Viele Grüße
Stephan
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Hi Stephan,
die Interaktivität der Regler hängt mit der Impedanzänderung zusammen, darauf reagiert der T-Regler recht kritisch.
Genrell ist meine Erfahrung, dass man den T-Regler besser aus nem Impedanzwandler speist und ihn niederohmig dimensioniert, weil man so bessere Wirkung bei weniger Dämpfung erreicht.
Ansonsten natürlich schade, dass dir die Sache nicht so liegt, aber jedenfalls bist du einiges an Erfahrung reicher :)
Ich würde vll. mal aus Spass ne zusätzliche ecc ins Spiel bringen mit einem PPIMV und einer Triode als Impwandler vor dem T-Regler und einer Triode vor dem Pi als "Gainstage". Ich glaube das käme sehr viel variabler.
Grüße,
Swen
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Hallo Swen,
ja, das stimmt. Aber auf den Stang Ray/Stang Vee werde ich bestimmt zurückkommen. Der Sound ist einfach zu gut und zu speziell, dass man ihn liegen lassen könnte. Das Design lässt sich sicher optimieren. Z.B. könnte ich die EF86 durch eine ECC83-Kaskode nach dem Beispiel von ValveWizard ersetzen. Anschließend eine halbe ECC83 als Kathodenfolger, um die folgenden Ton- und Volumeregler niederohmig ansteuern zu können.
Die übrige halbe ECC83 kann man bestimmt für ein Tremolo nutzen - das hat das Original auch nicht ;D. Aber die Idee mit der zusätzlichen Gainstage gefällt mir auch - da könnte man die dritte Stufe aus dem Trainwreck nehmen.
PI lasse ich bei den Vox-Werten, außer dass ich den 1,2k Bias-R gegen 820R tausche (meine Standard-Modifikation). Endstufe entweder zwei dicke (KT66 oder EL34) oder vier kleine (6V6, EL84) Kolben. AÜ 3,4k bis 4,2k max.
Das sollte dann schon wesentlich mehr Pfund geben als zwei 6V6 mit 8k AÜ.
Die übrigen AC15-Varianten können dann andere pflegen.
BTW: der Amp hier ist bereits umgebaut, aber noch nicht durchgemessen und auf Spannung getestet.
Viele Grüße
Stephan
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Kleine Frage zu Trembolo:
Ich hab schon einige verschiedene Schaltungen gesehen und gehört, aber ich kann mich nie entscheiden welche "die Beste" ist. Die vom original AC-30 ist ganz brauchbar. Was sagt ihr dazu?
@Swen: sollte ich in meinem AC-30 PI den BiasR auf 820R tauschen? Was ändert sich dabei?
mfg ordi
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Hallo Ordi,
Kleine Frage zu Tremolo:
Ich hab schon einige verschiedene Schaltungen gesehen und gehört, aber ich kann mich nie entscheiden welche "die Beste" ist. Die vom original AC-30 ist ganz brauchbar. Was sagt ihr dazu?
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, deswegen finde ich es gut, dass Du das hier ansprichst. Das Photozellen-Vibrato aus den BF-Fender Amps gefällt mir gar nicht. Das aus dem 6G16-Vibroverb gefällt mir schon besser, aber das braucht 2 Triodensysteme. Mehr habe ich bisher nicht im Vergleich gehört.
@Swen: sollte ich in meinem AC-30 PI den BiasR auf 820R tauschen? Was ändert sich dabei?
Ich bin zwar nicht Swen, aber für mich clippt der PI dann einfach weicher. Für OD-Sounds gefällt es mir wesentlich besser und für Cleansounds nicht schlechter. Ausprobieren schadet jedenfalls nicht.
Viele Grüße
Stephan
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Verdammt... falscher Name ;)
Zum Trembolo:
Im angehängten Schaltplan sieht man eine Trembolo Schaltung mit einer Triode.
mfg ordi
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Hallo Ordi,
ja, den kenne ich. Ist quasi ja der Spitfire, bei dem Mark Sampson anstelle der parallelen V1 eine einfache V1 plus Tremolo verbaut hat. Ich habe es aber noch nicht gebaut.
Wo sind die Trem-Experten - stevo/Godzilligan?
Viele Grüße
Stephan
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Hallo Stephan,
ich möchte mir einen Stang Vee bauen, bin allerdings nicht der große Tech-Freak (aber zu einem Deluxe Reverb Clone hat's noch gereicht). Wo gibt's den die Trafos deiner Stückliste und welcher Schaltplan kommt dem Vorbild am nähesten? Mir ist noch nicht ganz klar wo der Stang Vee aufhört und wo Deine Optimierung/Weiterentwicklung des Tonereglers losgeht. Ich wollte den SR vorerst mal nur klonen.
Grüße
Wolfgang
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Hi Wolfgang,
diese Stückliste habe ich nur als Anhaltspunkt eingestellt; ich habe mich gerade hinsichtlich der Trafos nicht daran orientiert. Nehmen kannst Du im Prinzip alles, was auch für einen AC30 passt. Mit dem Set könntest Du auch 4 6V6 betreiben (das war im wesentlichen meine Änderung).
Dem Original am nächsten kommt der anhängende Plan.
Viele Grüße
Stephan