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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: fiestared am 20.03.2010 18:01

Titel: Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 20.03.2010 18:01
Hallo Leute,

plane einen Amp mit vier Endröhrensockeln (Bestückung entweder 4x 6V6 oder 2x 6L6) zu bauen.

PT (angedacht Hammond 372HX): 300V-0-300V, (> 200mA also genügend Reserven) - rein rechnerisch lande ich dann so ungefähr bei 425V DC (600V*0,71)
+/- , je nach dem was gerade so aus der Steckdose kommt & und ob der PT primärseitig auf 220V oder 240V verdrahtet ist.

Ich denke damit sind prinzipiell erstmal beide Endröhren-Bestückungen machbar...

Beim OT wird's schon schwieriger und ich hätte gern ein paar Einschätzungen, Tipps, Anregungen, etc.

Nun prinzipiell müßte ich mit ca. 4k auf Primärseite doch ungefähr hinkommen...
2x 6L6 -> ok
4x 6V6 ?
z.B. der deluxe reverb hat 6.6K , Princeton Reverb hat 8k, und doppelte Röhrenbestückung -> halbe Impedanz -> also so zwischen 3.3k und 4k  - oder ???

Wenn ich mir die Hammond Serie so anschaue kämen dann z.B. der

OT Hammond 1750G (50W, 3.8K)

oder

OT Hammond 1650N (60W, 4.3K)

in Frage.

Wie gesagt, bevor ich den ganzen Kram bestelle hätte ich gerne noch eure Meinung dazu gehört.
danke

 
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: darkbluemurder am 21.03.2010 23:14
Hallo,

4x6V6 und 2x6L6 können den gleichen AÜ verwenden. 4k als Primärimpedanz ist prima. Beide genannten Hammonds würden für das Projekt funktionieren. Der 1650N wäre eher überdimensioniert, denn mit der 4,3k Primärimpedanz werden die 60W nicht erreicht. Ich persönlich würde aus der genannten Auswahl den 1650G nehmen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 21.03.2010 23:43
Hallo

was versprichst du dir davon?

Ich sehe nicht, dass der mehraufwand in einem brauchbaren Verhältnis zur Klangänderung zwischen beiden Endröhrentypen steht.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 22.03.2010 23:21
Hallo,

und danke erstmal für das Feedback.

@Stephan:
Nun, der 1750G war auch mein erster Gedanke...
(mein Twin hat'nen 1.9K AÜ und da war es für mich nur naheliegend nach einem 3.8k AÜ Ausschau zuhalten)
Ich denke der wird's auch werden.

@Martin:
Die Frage "Was versprichst du dir davon?"
hab' ich mir ebenfalls - und schon mehrfach - gestellt.
Ehrlich gesagt - ich hab' noch keine Ahnung - nur so eine Vision.

Irgendwie bin ich halt'nen Fender-amp spieler und mag die Grundcharakteristik dieser Amps.
Mein erster Fender war ein "Princeton II" - den hab' ich Anfang/Mitte 80'er neu gekauft - einfach Klasse.
Allerdings schon im Proberaum war schnell klar - zu schwach auf der Brust.
Dann hin und wieder "Deluxe Reverb" (II und auch ältere) - ein Hauch mehr Dampf und super Sound "echt sweet" -
letztlich aber das gleiche Problem - ab einer gewissen Lautstärke einfach nicht mehr genügend Druck.
Letztlich bin ich über den "Concert II" (Ich könnt' mich heute noch in den ... beißen den jemals verkauft zu haben..)
zum Twin (einem 'red knob') gekommen, welchen ich auch heute noch spiele.

Ganz so einseitig wie das klingt war ich aber auch nicht - ein Vox AC30 hat durchaus seinen Charme & den JTM45
find' ich auch ganz gut - aber letztlich ist für mich und meiner Spielweise 'nen fenderartiger Amp immer die sichere Wahl
gewesen.
Insbesondere hab' ich den so oft als "sweet" beschrieben Sound der 6V6 Röhren irgendwie nie aus den Kopf bekommen.
Ich mag's halt singend und clean.

http://www.youtube.com/watch?v=8CkfsgbolBU

Das ist die Vision - einen 6V6 Amp mit mehr Power


grüße
axel




     

Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 00:09
Hallo Axel,

Man kann 6V6 und &l& so fahren, dass man den Unterschied zwischen beiden nahezu nicht hört. Dann würde man die 6L6 bei ca 400V und die 6V6 bei etwa 320V fahren. Wenn du wechseln willst, also 2x6L6 oder 4x6V6 einsetzen möchtest, dann musst die entweder die 6V6 bei sehr hohen 400V fahren oder die 6L6 bei niedrigen 320V oder du landest irgendwo dazwischen. In diesem Fall werden beide Röhren verschieden klingen, weil die 6V6 für ihre Verhältnis mit kalten und die 6L6 für ihre Verhältnis mit eher warmen Bias fähsrt.

Was du also als Klangunterschied hörst ist nicht in erster Linie ein Unterschied zwischen der Charakteristik dieser Röhren, sondern zwischen verschiedenen Biaseinstellungen. Guck dir mal die Kennlinien der 6V6 und 6L6 ganz genau an. Die sind verdammt ähnlich, so ähnlich, dass es so aussieht, als hätte die 6V6 Photoshop geschrumpfte Kennlinien der 6L6. Was du vor hast ist ein ziemlicher Aufriss um den Unterschied zwischen heißem und kaltem Bias zu hören.

Dass 6V6 und 6L6 so ähnlich sind ist auch nicht verwunderlich, denn beide Röhren wurden zusammen von den selben Ingeneuren zur selben Zeit zum selben Zweck im selben Entwicklungsauftrag entwickelt und sollten sich im wentlichen nur in der Leistung unterscheiden. Es war damals  schon billiger 2x6L6 als 4x6V6 zu verbauen, weil weniger verdrahtet werden musste. In der Herstellung der Röhren spielt die Größe für die Kosten nicht die Geige. Mechanik war auch damals schon aufwendiger und teurer als Elektronik. In den Röhrenradios war dagegen die 6V6 billiger, weil sie durch die kleinere Leistung weniger Strom verbrauchte, was den Netzrafo wieder eine Kerngröße kleiner machte.

Die von dir genannten verschiedenen Fenderamps unterscheiden sich eher in der Vorstufe und klingen deswegen anders. versuche es also lieber mit einem Endröhrentyp und verschiedenen Kanälen, wenn du alle diese Sounds willst.

Etwas anderes würde dagegen mehr Sinn machen. Du kannst leicht einen Verstärker bauen, der alles, von 6V6, über 6L6, KT66, 6550, bis hin zur EL34 schluckt. Dazu brauchst du ein paar Kleinigkeiten:

1. Einstellbares Bias,
2. Übertrager mit mehrereren Sekundärwicklungen (4, 8, 16Ohm).
3. Einstellbare Versorgungsspannung. Die könnte man mit einem Trafo mit verschiedenen Sekundärabgriffen wie z.B. 250 und 320V realisieren.

Wenn man mit der Lautsprecheranpassung, dem Bias und er Versorgungsspannung  spielt, müsste man fast jeden erdenklichen Arbeitspunkt mit jeder üblichen Endröhre hinbekommen können. Von heiß und sehr in Richtung klasse A bis zu kaltem B-.Betrieb.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Volka am 23.03.2010 00:41
Hallo Axel.

ich sehe das auch so wie Martin:
wenn du möglichst unverzerrt und laut spielen möchtest, bist du mit dem Twin gut bedient und den Klang kannst du sehr effektiv in der Vorstufe regeln.

Jim Kelley hat mal einen Amp gebaut mit 4 6V6. Da konnte man 2 Endröhren abschalten was natürlich zu einer Fehlanpassung führt. Außerdem hatte der Amp eine für 6V6 Röhren recht hohe Anodenspannung von 470 oder so Volt... also auch nicht die eierlegende Wollmilchsau!

Ein "kleiner" 2x6V6 Amp, der ganz leicht ins Klippen kommt hat allerdings schon was.. Wenn du diesen Sound haben willst nur eben lauter: Mikro davor und in die PA oder Lautsprechersignal anzapfen (Palmer PDI09) und in eine weitere Endstufe mit Box.

Oder, wenn schon 4 6V6, dann in zwei Amps von denen dann der zweite bei Bedarf (Lautstärke) dazu geschaltet wird... kost ja nix  :devil:

Gruß,
Volka
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 08:35
Hallo

Lautstärkemäßig ist auch kaum ein Unterschied zwischen 2x oder 4x 6V6. Das sind gerade 3dB, was etwa der kleisnte eben gerade so deutlich wahrnehmbare Unterschied ist. Neues Spiel, bringt nicht viel.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: chipsatz am 23.03.2010 09:34
Hallo,

tja, ..so ist das mit Visionen.. ;D.
Wenn mans aber nie umsetzt wird man auch nie rausfinden, obs was bringt oder nicht :P.

Interessant fände ich persönlich eine Anordnung von 2x6V6 und 2x6L6, und dies dann irgendwie umschaltbar machen. Quasi eine 15W- oder 40W-Betriebsart. Das müsste auch deutlich unterschiedlich klingen.

Gruß mike
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: darkbluemurder am 23.03.2010 10:35
Interessant fände ich persönlich eine Anordnung von 2x6V6 und 2x6L6, und dies dann irgendwie umschaltbar machen. Quasi eine 15W- oder 40W-Betriebsart. Das müsste auch deutlich unterschiedlich klingen.

Hallo Mike,

das wäre auf jeden Fall interessant, allerdings für einen Netztrafo, der entweder für 2 6L6 oder 4 6V6 ausgelegt ist, u.U. wegen des Heizstroms grenzwertig. Man müsste dann einen Netztrafo nehmen, der für 2 EL34 ausgelegt ist oder ggf. einen zusätzlichen Heiztrafo verwenden.

Kevin O'Connor ist ein großer Fan von 2x6L6 + 2x6V6. Damit das optimal funktioniert, braucht man natürlich zwei getrennte Einstellmöglichkeiten für die Bias.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Bierschinken am 23.03.2010 11:10
Hallo,

umschaltung von 2x 6V6 auf 2x 6L6 hielte ich noch für einigermaßen Interessant, weil es einen klaren Headroomunterschied macht.
Technisch wäre es auch einigermaßen einfach machbar.

Ist die Frage ob das nun gewünscht ist?

Grüße,
Swen
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 11:21
Interessant fände ich persönlich eine Anordnung von 2x6V6 und 2x6L6, und dies dann irgendwie umschaltbar machen. Quasi eine 15W- oder 40W-Betriebsart. Das müsste auch deutlich unterschiedlich klingen.

Hi -

Das wurde auch heissen, du musst die B+ fuer die 6L6 erhoehen, oder fuer 6V6 reduzieren. Es ist nicht nur die Pentode der das Leistung definiert.

Mein 5E3 nimmt 6V6 oder 6L6, mit ein entsprechende Dual-Secondary AU (MM). Es gibt keine merkbare Lautstaerke unterschied. Die Klangunterschiede sind eher bescheiden. Mit den 6L6 gibt es (etwas) straffere Baesse, vielleicht etwas mehr headroom. Alles in allem war es weder die erhebliche Kosten (fuer MM Eisen) noch die Aufwand wert. Ich habe seit 3 Jahren kein 6L6 mehr drin gehabt. Bleibt aber mein Lieblings-Verstaerker.

Ich wurde die Wirkung ein paar verschieden Lautsprechern nicht uebersehen.

steven

Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: chipsatz am 23.03.2010 11:59
Hallo,

Mein 5E3 nimmt 6V6 oder 6L6, mit ein entsprechende Dual-Secondary AU (MM). Es gibt keine merkbare Lautstaerke unterschied. Die Klangunterschiede sind eher bescheiden. Mit den 6L6 gibt es (etwas) straffere Baesse, vielleicht etwas mehr headroom. Alles in allem war es weder die erhebliche Kosten (fuer MM Eisen) noch die Aufwand wert. Ich habe seit 3 Jahren kein 6L6 mehr drin gehabt. Bleibt aber mein Lieblings-Verstaerker.

was wiederum Martins Aussage bestätigt.
Trotzdem finde ich es interessant, auch mal unkonventionelle Sachen auszuprobieren. Ob es dann was bringt.... wer weiss das schon.

Grüße mike
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 12:04
Hallo,

was wiederum Martins Aussage bestätigt.
Trotzdem finde ich es interessant, auch mal unkonventionelle Sachen auszuprobieren. Ob es dann was bringt.... wer weiss das schon.

Grüße mike

Ich bin der absolut letzte, der sagen wurde, probier es nicht. Es gibt kein Messgeraet besser als deine Ohren zu lernen, was fuer eine Wirkung irgentewas hat auf den Klang.

steven
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: darkbluemurder am 23.03.2010 12:07
Es gibt kein Messgeraet besser als deine Ohren zu lernen, was fuer eine Wirkung irgentewas hat auf den Klang.

+1. Nothing more to add.

VG Stephan
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 12:21
Hallo

ich glaube der Fredstarter hat sich ausgeklinkt.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: chipsatz am 23.03.2010 13:13
Hallo,

ich glaube der Fredstarter hat sich ausgeklinkt.

Hoffentlich haben wir(ich) ihn nicht abgeschreckt ::).

Dann zitier ich nochmal den Fredstarter:
Zitat
Das ist die Vision - einen 6V6 Amp mit mehr Power

Gegen 4x6V6 spricht doch eigentlich nichts. Gibt es von Fender einen Amp mit 4x6V6? (ich kenn mich da nicht soo gut aus)

Gruß mike
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 13:43
Gibt es von Fender einen Amp mit 4x6V6? (ich kenn mich da nicht soo gut aus)

Nein.

Fuer BF, zB, geht man von ein DR (22 watt, 2x6V6) zum Vibrolux/Bandmaster (~35 Watt, 2x6L6). 4x6V6 wurde mehr kosten, herzustellen, als 2x6L6 (ungefaher gleich Eisen, aber doppel so viele grosse Kolben). Macht kein Sinn, wenn man abertausende Amps baut.

steven
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: darkbluemurder am 23.03.2010 13:59
Hoffentlich haben wir(ich) ihn nicht abgeschreckt ::).

Eher nicht. Ich glaube eher, dass seine Hauptfrage nach dem AÜ und dessen Unabhängigkeit von der Wahl des Endröhrentyps zu seiner Zufriedenheit beantwortet wurde.

VG Stephan
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 15:14
Hallo

Mal ein Vergleich 4x6V6 gegen 2x6L6 bei ihm Verhältnis zum Arbeitspunkt ähnlichen Versorgungsspannungen:

2x6L64x6V6
Ub=360VUb=300V
P=25...30WP=25...30W
IH=1,8AIH=1,8A
~Ug=30...40V ~Ug=20...30V

Der wesentliche Unterschied ist also, dass für die 6V6 ein Hauch weniger Steuerspannung und darum ein Hauch weniger Verstärkung gebraucht wird. Das trifft sich mit Stevos Bemerkung, dass er mit der einen Hauch mehr Headroom hätte haargenau. Der Unterschied ist aber sehr gering. Nicht einmal 3dB, was für Stevos gute Ohren spricht.

Ansonsten darf ich versichern, dass vom Verzerrungs- und sonstigem Verhalten beide Röhren nahezu identisch sind. Sonst hätte ich den Klampfomat II nämlich mit 6L6 statt 6V6 gebaut. Die 6V6 ist quasi eine halbe 6L6. Anders als bei EL34 und EL84 die ganz verschiedene Röhren sind, sind die 6V6 und 6L6 praktisch die selbe Röhre in verschiedenen Größenausgaben. Deswegen hat Fender niemals 4x6V6 gebaut. Es macht einfach kein Sinn. Es ist nahezu derselbe Verstärker wie einer mit 2x6L6 nur braucht er zwei Fassungen mehr.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 15:56
Das einzige was ich zu Martin's Beitrag beitragen moechte (? ? ?) ist bie extrem Uebersteurung hat der 6V6 ein sehr eigenartige Klang was ich bis jetzt in jeder 6V6 Amp gehoert habe, SE oder PP, aber in kein andere.

stevne
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 16:29
Hallo

was meinst du genau? Wie klingt das? Ich habe noch keine 6V6 über die Maßen weit ausgesteuert.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 16:53
Hallo

was meinst du genau? Wie klingt das? Ich habe noch keine 6V6 über die Maßen weit ausgesteuert.

Viele Grüße
Martin

Am einfachsten, Neil Young beim extrem Distortion. Es ist Geschmacksache, sowohl Neil als diese kaputte Klang.

steven
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Namenlos am 23.03.2010 17:04
Am einfachsten, Neil Young beim extrem Distortion. Es ist Geschmacksache, sowohl Neil als diese kaputte Klang.

Neil Young benutzt 6L6 in seinem 5e3.
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 17:14
Neil Young benutzt 6L6 in seinem 5e3.

stimmt!
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Nils H. am 23.03.2010 17:32
Dann liegt das mit dem kaputten Klang doch an Neil Young...  :devil:
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 17:48
Hallo

ich höre bei dem immer Blocking Distortion einer Endstufe oder einen bösen Fuzz, wenn er richtig loslegt. Was es genau ist weiß ich nicht. Vielleicht beides?

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Bierschinken am 23.03.2010 17:56
Hallo,

ich weiss was Steven meint, das habe ich auch bisher bei eigentlich jedem 6V6er gehört.

Erst ists "sweet" dann fängts an zu "bröseln/bröckeln". Gitterstromeinsatz halte ich für Möglich.
Lediglich verstehe ich nicht warum die 6L6 das nicht genau so macht, die klingt da tighter, obwohl die genauso gut/schlecht aussteuerbar ist wie die 6V6.

Martin hast du ne Erklärung parat?

Grüße,
Swen
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 18:39
Martin, ich suche ein gute Beispiel. Zu erklaeren ist zu schwerig.

steven
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 19:50
Hallo

dieses Bröseln tritt bei meinem Bouyer 6L6, wenn ich ihn booste, auch auf. Ich glaube es ist Intermdulation durch eine Verschiebung des Arbeitspunktes bei Gegentakt AB-Betrieb mit Autobias.Ich dachte erst es wäre die Phasenumkehr aber die bleibt noch ziemlich lange sauber, wie ich dann mit dem Oskar sah. Die 6L6 wird ja eher seltener mit Autobias gefahren als die 6V6, so dass ich mir denken, es könnte her daran liegen und dass die 6L6 als Ursache zu nennen eine Scheinkorrelation ist. Aber sicher bin ich mir nicht, weil ich nicht weiß, ob ich dasselbe Bröseln meine wie ihr.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich die 6L6/6V6 Familie sehr gerne mag. Es gibt nur noch einige sehr spezielle Röhren, wie die 6AG7 und 6N7 die noch spannender sind. Die GU50 ist vermutlich eine der besten Endröhren, die je entwickelt wurden und zwar sowohl klanglich als auch von ihrer Robustheit und den Leistungsdaten her. Mit der GRaugussfassung ist die unglaublich roadtauglich.

Wenn wir schon bei Lieblingsröhren sind, möchte ich dann noch meine Favoriten in der Vorstufe vorstellen: Als Pentode die 12SH1L, EF86 und EF83 die C3G ist auch super.

Als Vorstufentrioden: 6N2P, ECC83, 81 und 6SN7, 6SL7. Für bestimmte Sachen ist auch die ECC88 sehr schön.

Bei Gleichrichtern sind die EY88 und 6X5 tolle Konstruktionen.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 19:57
Schon gut, es tritt aber auch in ein Champ (SE, ohne PI, offensichtlich) auf.
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 20:00
Hallo Steven,

Auch da könnte Intermdulation durch Arbeitspunktverschiebung über den RK und seine Zeitkonstante (ck) die Ursache sein.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Bierschinken am 23.03.2010 20:02
Schon gut, es tritt aber auch in ein Champ (SE, ohne PI, offensichtlich) auf.

Jap! - und eine 6L6 macht es in der gleichen Schaltung nicht.
(Bei mir Ua 330V, Ra 6k6)

Grüße,
Swen
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 21:29
Hallo Swen

damit fällt die von mir beschriebene Ursache weg.

Trotzdem ist die 6L6 in deinem angebebenen Arbeitspunkt nicht mit dem Champ vergleichbar. Grund sind die 6K6. Du fähsrt etwas den doppelten Strom wie beim Champ mit 6V6, demnach solltest du den halben Ra benutzen, also etwa 3...4k um die die 6L6 bei den selben Verhältnissen wie beim Champ zu haben. Kannst du nicht mal durch einen ohmschen Widerstand parallel zum Lautsprecher die Impedanz in diesen Bereich drücken. Wenn dann das Bröseln auch nicht auftritt, können wir sehr sicher sein, dass es im extremen Grenzbereich doch einen Unterschied zwischen 6V6 und 6L6 gibt.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Bierschinken am 23.03.2010 21:44
Hallo Martin,

nur zur Info, ich nutze beide Röhren, 6V6 & 6L6, in genau dem gleichen Verstärker.
Ich kann da auch gerne noch die sich einstellende Ug und den Anodenstrom für beide Röhren nachmessen um den Vergleich zu komplettieren.

Grüße,
Swen
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 21:56
Hallo

Zitat
nur zur Info, ich nutze beide Röhren, 6V6 & 6L6,

Genau das ist der Punkt. Damit die Arbeitspunkte und die Aussteuerung und damit die Verhältnisse übertragbar sind, dürfen die Röhren nicht im selben Arbeitspunkt arbeiten. Dadurch, dass die 6L6 wie mit eine Lupe vergrößerte also gezoomte Kennlinien gegenüber der 6V6 hat, muss der Ra und der Arbeitspunkt mitgezoomt werden, damit die Verhältnisse gleich bleiben. Das bedeutet in diesem Fall mehr Strom und damit kleinerere Ra. 6K6 sind für die 6V6 ein normaler und für die 6L6 ein sehr großer Ra.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Bierschinken am 23.03.2010 21:58
Hallo Martin,

achso! - Jetzt hab ichs verstanden.
Probiere ich morgen aus, wie sich das ganze Verhält wenn ich Ra halbiere.

Grüße,
Swen
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.03.2010 22:12
Hallo

bin gespannt.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 22:23
Been there, done that -

Try it. You'll still find that the 6V6 sounds different. But do it anyway - in an amp that uses different types of pentode, you should make sure you can optimize for whatever pentode you have in it, otherwise it's not a fair comparison.

I've been looking into 6AQ5s (little 6V6s). I've got a bunch of them. The data sheets for the 6V6s all say use the 6AQ5 curves for the 6V6 when running  B+ 250V or less. I'm really curious if the 6AQ5 has this special distortion, too.

I have this vision of a 4x6AQ5 amp - completely pointless. 18 watts the hard way. Just because. Ground 2 of the cathodes and get a 9 watt amp. With an all-octal preamp. Big preamp tubes, little power tubes.

stevo
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 23.03.2010 22:50
Hallo Leute,

... ups... hat ja'ne ganz schöne Dynamik bekommen.

Also wie Ihr seht, ich habe mich noch nicht ausgeklinkt und nochmal kurz auf ein paar Beiträge
eingehen (auch wenn sie fast schon schnee von gestern sind)


@Martin
erst sagst schreibst Du:
"Was du vor hast ist ein ziemlicher Aufriss..."  (4x 6V6 oder 2x 6L6)
 
&  ein paar Zeilen später 

"Du kannst leicht einen Verstärker bauen, der alles, von 6V6, über 6L6, KT66, 6550, bis hin zur EL34 schluckt..."

== ??? (klingt irgendwie widersprüchlich)

Nun gut, ich denke nach wie vor - und im opener hab' ich es skizziert - liegt bei dieser Variante ja gerade der Gag
darin, daß ich mich eben genau nicht um Impedanzanpassungen auf der Ausgangsseite zu kümmern brauche.
Auch die Anodenspannung - rein rechnerisch bei ca. 425 V (Hammond 372HX oder Hammond 372JX)
und unter Last sicherlich etwas weniger - können beide Röhren ab. (Deluxe Reverb ~ 420V)
Von fixed BIAS bin ich nie ausgegangen, sondern habe einen Kippschalter zum grundlegenden anpassen des BIAS-Spannung
(->Spannungsteiler) im Kopf - inkl. Messpunkte über 1 Ohm Kathodenwiderstände und Trimpotis zur Feinjustage. 

@Mike
"tja, ..so ist das mit Visionen.. Grin.
Wenn mans aber nie umsetzt wird man auch nie rausfinden, obs was bringt oder nicht.."

Genau ins schwarze.


@Stephan
""Hoffentlich haben wir(ich) ihn nicht abgeschreckt Roll Eyes."

Eher nicht. Ich glaube eher, dass seine Hauptfrage nach dem AÜ und dessen Unabhängigkeit von der Wahl des Endröhrentyps zu seiner Zufriedenheit beantwortet wurde."

JA.



@all
Nun - ich denke ich werde einen 4x 6V6 Amp (in Fender Manier) bauen. Mal sehen und vor allem hören was dabei heraus kommt.
Ich lande dann schätzungsweise bei rund 33 Watt und was exotischem - und wenn's nicht klingt ist es halt so und ich stecke
schwupp-die-wupp auf gewöhnliche 2x 6L6GC mit ca. 45 Watt um.


Nun aber nochmal zur prinzipiellenTrafofrage:

Welche Drosselspule (Leistung, Ohm) meint ihr ginge bezüglich Schirmgitterspannung der 6V6 (über jeweils 470 Ohm).
bzw. in welchem Bereich sollte die Schirmgitterspannung bei 425V an der Anode idealerweise liegen??

Güße
Axel
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 23.03.2010 22:58
Hallo Axel -

ich nehme an, du kennst den Weber Double Deluxe -

https://taweber.powweb.com/store/5e3x2_schem.jpg

steven
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 23.03.2010 23:24
hallo steven

Nein kannte ich nicht, danke für den Tip.

Allerdings was soll der R32 da drin, könnte doch gleich den richtigen Trafo nehmen.
Der wirkt wohl eher als Kompressor... ob das klingt?

Gruß
Axel
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Volka am 23.03.2010 23:32
Hallo Axel,
R32 vielleicht um B+ für die 6V6 angenehmer zu machen?
Drossel würde ich an deiner Stelle einfach die große für Fender 2 6L6-Amps benutzen...
Hast du schon Ideen für deine Gleichrichtung? Sand? GZ34? 5U4 für mehr drop?
Gruß,
Volka

Drossel: 125C1A
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 24.03.2010 07:14
Ich nehme an, das ist es genau. Zuerst dachte ich wegen 'sag,' das ist aber schon in die Copper-Caps integriert. Der Trafo ist der gleiche die sie fuer Bassman usw benutzen, das 300V CT ist. Der normale 5e3 benuzt ein 270V CT.

125C1A ist der richtige Drossel.

Fuer ein NT wurde ich ein Vibrolux trafo benutzen - ungefaehr die gleiche Spannung wie ein DR, aber mit doppelte Strom.

steven
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 24.03.2010 08:34
Hallo

Zitat
@Martin
erst sagst schreibst Du:
"Was du vor hast ist ein ziemlicher Aufriss..."  (4x 6V6 oder 2x 6L6)
 
&  ein paar Zeilen später

"Du kannst leicht einen Verstärker bauen, der alles, von 6V6, über 6L6, KT66, 6550, bis hin zur EL34 schluckt..."

== Huh (klingt irgendwie widersprüchlich)

Nöööö ganz und garnicht. Ich rede nämlich von nur 2 Endröhren. Also nicht vier Fassungen. Zudem soll die 6550 und EL34 einsetzbar sein, das sind Röhren die sich deutliucher von der 6L6 in den klangrelevanten Paramteren unterscheiden als die 6V6.

Zitat
Nun gut, ich denke nach wie vor - und im opener hab' ich es skizziert - liegt bei dieser Variante ja gerade der Gag
darin, daß ich mich eben genau nicht um Impedanzanpassungen auf der Ausgangsseite zu kümmern brauche.

Dafür aber um das Bias und möglichst auch die die Ug2, also nix gewonnen. Wenn man schon Röhren wechselt, wofür man den Verstärker auseinanderschreiben muss, wenn er vorher die VDE erfüllt hat. Dann ist das UMstecken einen Klinkenstecker von 8 auf 16 oder umgekehrt um die Impedanz anzupassen, wohl kaum noch ein Problem. Zusätzlich brauchst du ein Quartett gematchter 6V6. Ich weiß nicht so recht, ob das alles ein Gag ist.

Was du dann mit diesem Aufwand hören wirst ist nicht der Unterschied zwischen 6V6 und 6L6, du wirst einen Unterschied hören, der auf das Bias zurückgeht. Bei 425 V müssen die 6V6 nämlich extrem kalt und die 6L6 mittelmäßig eingestellt werden. Das unterschiedliches Bias unterschiedlichen Klang macht, wird wohl keiner bestreiten. Das bedeutet, dass du in Wirklichkeit einen sehr komplizierten Biasswitch gebaut hast.

Das ist ein bisschen so, als ob du vier kleine oder zwei große Klopse aus dem selben Klopsteig als verschiedene Gerichte anbieten würdest.

Viel Vergnügen damit!

Ich werde mich, wenn Bierschinken seine Experimentierergebnisse gepostet hat, hier ausklinken. Meine Ratschläge sind zwar gut gemeint, helfen dir aber anscheinend nicht. Andererseits möchte ich an der Entwicklung eines meines erachtens unsinnigen Projekts nicht mitwirken.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: sjhusting am 24.03.2010 09:00
Ich muss sagen, nutzlich fand ich die 6L6/6V6 nicht. Der half-power Switch von der Weber waere eher nutzlich.

steven
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Bierschinken am 24.03.2010 20:39
Hallo,

ich habs heute Nachmittag mit einem Freund zusammen ausprobiert und selbst mit halbem Ra macht die 6L6 nicht diesen "kotzigen", kaputten Sound wie die 6V6.

Wie gesagt, erklären kann ichsmir nicht.

Grüße,
Swen
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Kpt.Maritim am 24.03.2010 21:30
Hallo Swen

Danke. Das macht uns klüger. Denn nun wissen wir, dass die Ursache nicht verschiedene Arbeitsumgebungen sind. Folglich ist im extrem verzerrten Bereich doch ein Unterschied zwischen 6V6 und 6L6 hörbar auch wenn die Arbeitspunkte und Anpassungen halbwegs vergleichbar sind. Da Steven dasselbe beobachtet hat, ist es wahrscheinlich ein echter Röhrenunterschied in irgendwelchen Kennlinienbereichen.

Worin der Unterschied zwischen 6V6 und 6L6 im extremen Kennlinienbereich besteht, bekommt man nur durch Messungen heraus.

Zunächst müsste man mal mit einem Widerstand statt eines Lautsprecher abschließen. Dann müsste man mal an der Anode das verzerrte Signal oszillografieren. Es wird auf einer von beiden Halbwellen verschieden sein. Ist es auf der Negativen verschieden, dann ist die Ursache im Bereich des Gitters zu suchen. Betrifft es die Postive dann sollte man die Kathodenspannungen überprüfen.

De Negative ist mit dem Gitter in Beziehung zu setzen, weil die Endstufe invertierend ist, demnach muss das Problem bei der Übersteuerung in den positiven Bereich auftreten. Hier ist es der Gitterstromeinsatz und der Kennlinienknick der das Signal begrenzt. Die Postive Halbwelle an der Anode ist mit Aussteurung in negative Richtung zu verknüpfen. Hier macht die Röhre selbst dicht durch ihre abnehmende Steilheit bei negativer werdender Ug. Hier muss man untersuchen, ob sich nicht arbeitspunkte verschieden oder irgendwas. Das bekommt man durch kontrolle der Kathodenspannungen heraus.

Im einen Fall muss man die Veränderung der Gitterströme beobachten, wenn plötzlich grpoße Aussteurungen angesagt sind. Im anderen Fall muss man die Kathodenspannung beobachten. Sicher sehr interessant und wer will, kann es ja mal durchführen.  Sollte es keiner machen, dann sollten wir die Diskussion um dieses Thema mit dem bisherigen Ergebnis beenden und nicht weiter spekulieren und mutmaßen.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 13.05.2010 23:58
hi folks,

nun will ich diejenigen - die es interessiert - doch nochmal auf dem laufenden halten:

Also der Amp nimmt Gestalt an und es lassen sich doch einige (und nicht mal kleine) unterschiede
im Betrieb 4x6v6 vs. 2x6l6 ausmachen. (datenblätter hin oder her)

Also rahmenbedingungen:
B+ ~ 394 V
SG ~ 392 V
Bias-Messung über 1Ohm Kathodenwiderstände:

6V6GT  Ruhestrom 41,4mA (also 20,7mA pro Röhre) 
6l6GC   Ruhestrom 48,0mA

1. Gitarre über eine triode (als vorverstärkung) direkt auf die endstufe (ergibt schon einen ordentlichen wumms):

4x 6v6 im Vergleich zu 2x6l6:
a.) weniger tiefbass aber fett genug
b.) irgendwie andere mitten (läßt sich schlecht beschreiben - vielleicht  D & G Saite mehr Obertöne, eine spur mehr präsenz)

2.) CH1 (clean) 1/3 aufgedreht: LesPaul sowie Strat
kaum Unterschiede (auch lautstärke)

3.) CH1 voll aufgedreht !!!:
6v6: Fetter overdrive - (echt satt, aber noch akzentuiert -> schwein gehabt)
6L6: Laut, eher crunchiger overdrive, & fendertypische fizzeliges kratzen in den höhen - nicht laut aber deutlich vorhanden)


 
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 23.06.2010 16:35
... so jetzt ist er so langsam fertig - nur die Frontplatte fehlt noch.

Es ist ein echter zwei-kanaler geworden (inkl. Federhall)

CH1: Volume, Tone
Ch2: Gain, H, M, B, Drive, Master, Presence

Rückseite: Reverb (creme), Bias, Gegenkopplung (der dicke schwarze), Footswitch, 16Ohm, 8Ohm

Soundbeispiele folgen demnächst...
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 23.06.2010 16:55
und noch zwei Bilder...

 - der zweite Kanal war' ne schwere Geburt, mit viel Feinjustage und  so weiter... doch die Mühe hat sich definitiv gelohnt und das Ergebnis ist dafür umso besser...

Vielen Dank auch an das Forum

Die geplanten Soundbeispiele (event. sogar Vid. on youtube) folgen demnächst ...

gruß axel
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: darkbluemurder am 24.06.2010 09:32
Hallo,

das Gehäuse gefällt mir sehr gut. Mal was anderes als das Gängige.

Das Chassisfoto zeigt aber wohl noch einen frühreren Baustand, richtig?

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: Nils H. am 24.06.2010 11:38
Das Chassisfoto zeigt aber wohl noch einen frühreren Baustand, richtig?

nee nee... die Potis et.al. sind mit speziellen Leitungen verdrahtet - die sind aus dem gleichen Material, aus dem man WLAN-Kabel herstellt ;D :devil:

Gruß, Nils
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 24.06.2010 12:23
Du willst nicht wissen, wievielen Leuten ich schon eingeredet habe, dass WLAN kabel eine bessere Übertragungsgeschwindigkeit bieten als normales WLAN. ;D

mfg ordi
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 24.06.2010 12:35
  :)
tss,tss,tss...
hab einfach ein falsches Foto hochgeladen und es nicht mal gemerkt.

Nun erstmal das ursprünglich geplante

...und ein paar vom Bau

gruß axel
Titel: Re:Ampprojekt mit Option auf 2x 6L6 oder wahlweise 4x 6V6 Endstufe (PP)
Beitrag von: fiestared am 27.07.2010 18:56
hi folks,

anbei - für die die es interessiert - wie angekündigt, ein erstes Sound-Schnippsel:

(einfachst abgenommen, direkt in ein Zoom -> mp3), Box ist mit 2x G12H bestückt..

CH2: aber relativ cleanes setting & Strat (Vol. 4-5) -  hab' dann aufgedreht leider etwas fuzzig. Die Mikros oder der Zoom haben's wohl nicht gepackt :laugh: :laugh:  - eine fiesere Verzerrung als digital-clipping gibts wohl kaum.. :devil:

Naja, ich hab den Teil vorsorglich abgeschnitten.
Probiers demnächst nochmal mit dafür geeigneten Mikros.

Ansonsten ist der Sound nicht nachbearbeitet, der Hall kommt aus dem Amp (& Proberaum).



feedback is welcome

gruß
axel  

http://www.youtube.com/watch?v=86wm8SGltJk (http://www.youtube.com/watch?v=86wm8SGltJk)
http://www.youtube.com/watch?v=NPR9C7OaDCQ (http://www.youtube.com/watch?v=NPR9C7OaDCQ)