Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Beano am 14.04.2010 18:21
-
Hallo Jungs (und Mädels?),
ich habe vor kurzem günstig einen Koch KC50 Deluxe Combo mit Defekt erstanden. Laut Vorbesitzer hat der Amp plötzlich angefangen zu Brummen und erhebliche Störgeräusche produziert.
Beim ersten Anspielen zeigen sich auch genau diese Symptome, wobei mir das Geräusch eher als dumpfes mechanisches Rasseln vorkam. Also erstmal alle Röhren durchgetauscht - wie sich herausgestellt hat, war die Phasentreiberröhre (eine GT ECC83) sehr mikrofonisch geworden und hat das Geräusch des Lüfters (der direkt neben ihr steht) aufgenommen, siehe Bilder. Röhre getauscht und der Amp lief fast wie neu. :guitar:
Ich habe dann trotzdem alle Siebelkos getauscht und einige Potis ausgewechselt. Jetzt habe ich kein Brummen mehr.
Was mir aber beim Durchmessen auffiel, ist die Anodenspannung von 420V!!! an den EL84 (Schaltplan hänge ich an, die Vorstufe stimmt aber nicht ganz). Jede der Endröhren läuft mit 45mA, was eine Verlustleistung von ca. 18W!!! :o ergibt.
Laut Vorbesitzer sind die Röhren schon über ein Jahr gespielt worden. Ich konnte gar nicht glauben, dass die EL84 (die sind von T*D) das mitmachen.
Ich würde nun gern die Anodenspannung senken bzw. den Ruhestrom verringern.
Was haltet ihr davon, wenn ich den Kathodenwiderstand je Röhre auf 470 Ohm hochsetze?? Oder ein Leistungswiderstand ins Netzteil???
Danke fürs Lesen und im Vorraus für eure Antworten.
Grüße,
Mathias
-
mehr Bilder....
-
noch eins plus Schalplan..
-
Salü,
Ich frag mich was der Lüfter bringen soll!? Blässt er die warme Luft vom Trafo in Richtung der Röhren, oder die warme Luft der Röhren in Richtung des Trafos. Wäre es nicht besser den Lüfter so anzubringen das er die Luft von draussen ansaugt bzw. nach draussen blässt? Und ist der Lüfter überhaupt nötig?
mfg sven
-
Der Lüfter bläst Richtung Röhren, wobei der Trafo aber (zumindest nach 1h, länger war er bei mir bisher nicht im Betrieb) nicht sonderlich warm wird.
Aber es stimmt, der Lüfter ist nicht gerade clever positioniert.
Grüße,
Mathias
-
Hi!
Sieht ja auch mächtig verfärbt aus, das Chassis!! :o
Ich würde keinen Lastwiderstand nutzen um die Spannung zu reduzieren. Nimm lieber eine elektronische Regelung z.B. mit IRF820 und Zener.
Wenn du ein Oszi hast, dann teste doch einfach mal wie sicher der Amp verhält wenn du den Kathoden-R vergrößerst... Ist vielleicht erstmal einfacher.
Wie klingt er denn?
Viele Grüße!
Kim
-
Hallo,
ich würde auch zunächst die Kathodenwiderstände verändern (470R ....) und dann mal sehen und hören, wie er sich dann verhält.
Beste Grüße
Rollo
-
Warum kein Leistungswiderstand?
Wenn Du einen 200 Ohm Sag Widerstand direkt nach dem Gleichrichter einbaust, geht die B+ ~40V runter, und Du hast noch ein bisschen Sag..
Außerdem ist es sicherlich der günstigste und einfachste Weg?
LG
Kai
-
Nicht so ganz...
Der Grund ist, dass du ein Bisschen Sag hast, was bei einem modernen Amp recht nervig sein kann da es irgendwann matschig wird.
Es ist immerhin ein Higain Preamp am werken.
Das ist einfach mein Gedanke.
Viele Grüße!
Kim
-
Ach ja - da gehen die klanglichen Vorlieben auseinander, ich bin nicht so der Highgainer (eher so: O0), aber wenn man alles tight, Brett und Schiiieeb mit Druck- und Droptuning will, sollte man den Sag wohl lieber lassen und dann doch am Bias tunen.
lg
Kai
-
Hihi!
Da können wir uns die Hand reichen! ;D O0
-
Hi,
Danke für eure Antworten.
Ich habe bereits den Siebwiderstand vor den Schirmgittern erhöht, der war 220. Die Schirmgitter waren vorher ebenfalls bei rund 420V. Jetzt habe ich erstmal einen 2k2 5W drin, damit sind die Schirmgitterspannung schon in Richtung 390V gesunken - für mich ohne hörbare Veränderung.
Dabei ging auch der Strom zurück, sodass die Verlustleistung pro Röhre jetzt noch bei 16,2W liegt.
Als nächstes werde ich die Kathodenwiderstände erhöhen, erstmal auf 390 dann eventuell auf 470.
Übrigens stimmt der Koch-Schaltplan an vielen Stellen in der Vorstufe nicht. Bei Gelegenheit werde ich einen neuen zeichnen.
Ich spiele auch mit dem Gedanken, dem Amp ein Quartett 6P14PEV / EL84M zu spendieren, die wenigstens die hohen Spannungen vertragen.
Weitere Berichte folgen...
Grüße,
Mathias
-
Dabei ging auch der Strom zurück, sodass die Verlustleistung pro Röhre jetzt noch bei 16,2W liegt.
Achtung!
Schirmgitter und Anode unbedingt den getrennt betrachten!!!
Es geht um ANODEN-Verlustleistung.
Wenn du die Spannung über den Kathoden-R misst und den Strom ausrechnest, solltest du den Strom der Schirmgitter abziehen.
Die Anodenspannug misst du zwischen Kathode und Anode. Nicht zwischen Masse und Anode!
Das solltest du unbedingt berücksichtigen!
Da kann sich schnell mal ein Fehler einschleichen. ;)
Viele Grüße und Erfolg!
Kim