Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Nils H. am 2.05.2010 21:31
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Moin Gemeinde,
ich muss jetzt mal 'n Geständnis machen: Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie 'n Marshall gespielt. Vielleicht wird's da mal Zeit für, aber ich hab ungefähr gar keine Ahnung, welches Modell wie klingt, ich brauche also mal "Entwicklungshilfe" (boah wat'n Wortspiel...).
Hintergrund (wie immer muss ich hier weiter ausholen): Ich hab hier mein erstes selbstgebautes Top stehen, das mich vom Konzept her und einigen Details in der Umsetzung nicht so überzeugt. Das Tremolo ist aus dem Amp schon rausgeflogen, weil's nicht funktioniert hat, die Loop ist auch nicht so toll (die Loop, die ich in meinen D'Lite eingebaut habe, tut deutlich besser), irgendwie ist der Amp nur halbgar - also: UMBAUEN!!!!!!
Gestern war ich auf der Geburtstagsparty von unserem Drummer, und dort hat auch so 'ne Art "Session" stattgefunden, bei der meine Band eine kleine Einlage gegeben hat. Ich hab über fremdes Equipment gespielt, be dem es sehr puristisch zu ging: Gitarre, Kabel, Amp, einmal knochentrocken Clean, einmal rotziges Brett, und obwohl ich meine Pedalerie etc. nicht hatte, bin ich erstaunlich gut klar gekommen.
Auf der Heimfahrt hat mich das inspiriert, obiges Top mal so umzubauen, dass ich einerseits einen guten Clean am Start habe, andererseits aber auch ohne meine Tretminen etc. ein sattes solofähiges Classic-Rock-Brett dabei habe - also mal was Marshalliges..?
Die Randbedingungen:
- Möglichst kostengünstiger Umbau des Amps, daher kein neues Eisen. Vorhanden: 139VA Ringkern + Hammond 1750M (4,3k). In der Endstufe 2 6L6GC, B+ mit dem NT ca. 415-420V. Endstufe wird wohl so bleiben, Leistung ist mit den Trafos und den 6L6 so ca. 38W - das ist laut genug.
- Gleichrichtung per Diode
- Zwei Kanäle, Clean + "Brett". Clean wird BF Fender, der andere steht hier zur Diskussion.
- Röhrenloop mit CF + Aufholstufe.
- kein neues Chassis. Das Chassis ist immer noch das Hammond 1441-30 von meinem Madamp, da soll der Amp rein. Im Moment bietet das Chassis Platz für vier ECC83.
Das ist jetzt nicht gerade brandneu und wurde wahrscheinlich etliche Male hier schon umgesetzt. Worum es mir geht: Woran orientieren für den zweiten Kanal? Ich finde micht nicht so richtig zurecht, und kann die verschiedenen Modelle soundmäßig nicht so richtig einordnen.
Ich hab mich hier (http://www.drtube.com/marshall.htm) mal ein wenig durch die Marshall-Historie durchgelesen und ein wenig rumgegoogelt und -geyoutubed; die (für mich) interessantesten Varianten sind wohl die 70er-JMP (2203/2204) und die frühen JCM800 (1987/1959 und 2203/2204). Die meisten Youtube-Clips sind aber vorsichtshalber ja völlig unbrauchbar, weil grausamer Sound und die Amps immer mit Gain auf Maximum, meistens auf Metal und sehr böhse getrimmt, von daher ist Youtube da sehr wenig aussagekräftig.
Wo ich hin will: Guter, kräftiger Rock'n'Roll-Sound mit Eiern, gerne mit Biss, aber nicht ätzend. Universell einsetzbar, nix Mid-Scoop, nix Metal, für sowas bin ich zu alt. Wo sind da die Unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten? Oder auch: Wo finde ich in meinem CD-Regal bzw. meiner mp3-Sammlung welche Version des "klassischen Marshall-Sounds" wieder? Gibt's den überhaupt? Macht die Frage überhaupt Sinn? ;D
Und dann hab ich gleich ein paar offene Fragen.
Erstens: Kanalumschaltung. Bei den Marshall-Plänen, die ich mir bisher angesehen habe, fiel mir eine Gemeinsamkeit auf: Die Arbeitspunkte der Eingangsröhre sind sowas von weit weg von denen bei den Fenders, dass das Teilen von V1a eigentlich nicht geht (oder?). Wie realisiert man denn gemeinhin bei zwei vollständig diskreten Kanälen die Kanalumschaltung? Einfach ganz vorne das Signal auf die unterschiedlichen Gitter (bzw. Gridstopper) schalten, also quasi eingebaute A/B-Box? Hinten dann auch nochmal schalten oder einfach per Mix-R zusammenführen?
Zweitens: Anzahl der Röhrensysteme. Ich schrieb oben, dass das Chassis im Moment Platz für vier ECC bietet. Eine Röhre PI, eine Loop, eine Röhre für's Fender-Clean - ups, nur noch eine über. Das Chassis ist ein Stahlchassis, da 'n Loch für eine 5. Röhre rein zu bekommen ist scheisse ;D. Was ist denn von der Idee zu halten, eine der Röhren (z.B. die für die Loop) wie bei Preamps im Inneren des Amps unter zu bringen?
Jemand 'ne Meinung dazu?
Gruß, Nils
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Hi Spiny Norman,
schau Dir mal das Konzept vom Fender Tonemaster an..
könnte für Dich extreeemst interessant sein, auch wenn die Details (CF usw.) nicht exakt passen. Vom Sound her knallt der IMHO genau in die Kerbe - auch im direkten Vergleich mit einem 2204 oder 2203. Hat allerdings keine "vernünftige" FX-Loop. Der Rest stimmt meines Achtens.
Grüße
Jochen
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Moin,
interessanter Hinweis. Ich hatte den Tonemaster früher schon mal im Auge... vernünftige Loop hinzuzufügen ist ja nicht das Problem ;)
Gruß, Nils
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Hallo,
bzgl. zweier getrennter Kanäle: Du kannst mit dem Eingangssignal auf zwei Trioden parallel gehen, das ist kein Problem.
Viele Grüße,
Marc
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Moin Marc,
danke für den Hinweis. Hab ich gerade auch selbst rausgefunden (dank Suchfunktion - *schäm*). Parallel auf beide Trioden, hinten dann schalten und den "Lead" vor der CF-Stufe auf Masse ziehen scheint das Übliche zu sein.
Gruß, Nils
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Hi Nils!
Es ist schwierig...ein "runder" fetter Marshallsound kann auch aus 6L6 oder KT66 kommen.
Ein Beispiel ist der Bogner Alchemist. Klingt verzerrt a weng nach sehr smoothem Marshall. Jedenfalls lässt sich Fenderiges und Marshalliges recht ähnlich rausholen. Von der Schaltung wäre da ein Dumble gar nicht so daneben. Es gab auch EL34 Durmbles...
Ein Ansatz wie bei Dumble oder Soldano könnte da schon die Lösung sein. Gerade finde ich Dumbliges besser. Aber manchmal... :devil:..Trainwreck...oder Plexi :guitar:
Schwierig für jemand anderes zu entscheiden...
Man kann ja mehrere Amps bauen.
Ciao
Martin
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Hehehe... das mit dem Dumble hab ich gerade hinter mir - habe vor einem halben Jahr 'n D'lite gebaut.
Gruß, Nils
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ein Dumble ist wie ein Marshall...nur ein Teil der Wahrheit :devil:
Sooo viele Marshalls, so viele Dumbles.
Keiner hat uns gewarnt: es hört nicht auf, die Jagd nach dem Ton.
Bloß nix verkaufen. In spätestens nem Jahr rennt man diesem Ton wieder hinterher.
Tops stapeln sich besser und sind Familienkompatibler. Alles schwarz und einige im Proberaum. Dann merkt sie nicht, wenn mal wieder Zuwachs ist. ;)
Ciao
Martin
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Hallo Nils,
da Du nicht zu viel Gain haben willst, würde ich beim 2203 anfangen und diesen wie folgt in Richtung "smooth" trimmen:
1. Entferne den verd.... Bright-C am Gainregler.
2. Nimm statt des 1MA Gainreglers einen 500kA oder 250kA.
3. Ersetze die 470k II 470pf Kombination zwischen der 2. und 3. Stufe durch einen 1M.
4. Klangregelung: Treble 250pf, 250kB Poti; Middle 22nf, 25kB Poti, Bass 22nf, 1MA Poti, Slope R 56k.
5. Zwischen Treble-Ausgang und Master Vol. Eingang einen 470k löten, dann lässt sich die Lautstärke besser kontrollieren.
6. PI Snubber-Cap: 100pf statt 47pf.
7. Gitter-Rs der Endstufe: mind. 3,3k statt 1,5k.
Interessant wird es beim Feedback-Loop. Die Blackfaces haben ja eine ganz harte Gegenkopplung (820R zu 100R), die Marshalls eine etwas weichere (100k zu 4,7k). Als Kompromiss bietet sich hier vielleicht die Brownface-Gegenkopplung an (56k zu 5k).
Viele Grüße
Stephan
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Vielleicht findest Du einen Trainwreck-Amp für diesen Zweck passend. Ich würde Dir den Express oder den Rocket empfehlen. Für beide gibt's bei ampgarage ausführliche Bauanleitungen. Beide decken den Bereich von clean bis mean in einem Kanal ab, wobei der Express mehr Gain hat, als der Rocket.
Viele Grüße,
Tobias
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hey nils,
schau dir mal den rivera R55...wie du sicherlich weisst bauen die ja 2 kanal --> marshall / fende...
halte uns auf dem laufenden....sowas suche ich auch....
raffa
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Moin,
da Du nicht zu viel Gain haben willst, würde ich beim 2203 anfangen und diesen wie folgt in Richtung "smooth" trimmen:
JMPoder JCM800? Ich hab gestern schon mal 'n Plan gezeichnet (stelle ich bei Gelegenheit hier ein) und erst mal den JCM800 2203/2204 Preamp abgemalt.
6. PI Snubber-Cap: 100pf statt 47pf.
7. Gitter-Rs der Endstufe: mind. 3,3k statt 1,5k.
Welchen Einfluss hat denn so'n PI-Snubber auf den Cleansound, und welchem Zweck dienen die 3k3-GS? Tiefere Grenzfrequenz für den RC mit der Gitterkapazität -> weitere Reduzierung der Höhen?
Interessant wird es beim Feedback-Loop. Die Blackfaces haben ja eine ganz harte Gegenkopplung (820R zu 100R), die Marshalls eine etwas weichere (100k zu 4,7k). Als Kompromiss bietet sich hier vielleicht die Brownface-Gegenkopplung an (56k zu 5k).
Mein grundlegender Plan war, die Endstufe mehr oder weniger so zu lassen, wie sie im Amp schon ist. Da sind die Gitter-R 1k5, die Gegenkopplung so medium bei 68k/4k7, dass gefällt mir ganz gut.
raffau: (Homer Simpson-Stimme) mmmmhhh, Rivera... hab ich so überhaupt nicht aufm Schirm... mal anschauen. Danke für den Hinweis!
Gruß, Nils
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Hallo Nils,
ich habe leider selten verschiedene Snubbers in ein- und demselben Amp getestet. In meinen Eigenbauten ist gar keiner drin (stattdessen ein Cut-Regler). Bei den Marshalls gehe ich meistens auf 100pf. Wahrscheinlich ist der Unterschied kaum hörbar, dient aber der Stabilität des Amps. Gleiches gilt für die Gridstopper vor den Endröhren.
Deine Kombination sieht gut aus, würde ich so erstmal probieren. Tweaken geht hinterher immer noch.
Viele Grüße
Stephan
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Moin,
anbei mal mein Planentwurf. Die im Netzteil rot eingezeichneten Spannungen sind das, wo ich hin will, die Widerstände kommen (erstmal) aus der Berechnung des PSU-Designers. PI-Snubber und 3k3-Gridstopper habe ich auch erstmal übernommen.
Gruß, Nils
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Hi!
Zu diesem Thema kann ich auch meinen Senf dazugeben!
Wenn du den Fender Bassman (bzw Marshall JTM45) auch als Clean akzeptierst dann kannst du eine ganze Röhre sparen!
Ein wenig die Werte am Gitter der dritten Stufe anpassen (220k Gitter-R und einen Ableit-R von 680k) dann brauchst du nur deine V2B reinschalten und Master Umschalten. Wenn du dem Clean-Kanal dann auch ein Master spendierst bekommst du einen schönen Crunch dazu.
Klangregelung wie oben beschrieben.
Nicht erschrecken wegen der Kathodenbeschaltung der ersten Stufe. Das geht auch Clean recht ordentlich. Vielleicht einen Depht-Regler in Endstufengegenkopplung um mehr Druck unten rum zu bekommen.
Ich würde im Zerrkanal manches ändern:
R28 auf 220k verkleinern, C12 raus, R29 auf 470k runter. R43 auf 2,2k (max. aber 4,7k). Mit den Änderungen oben geht das ganz gut.
Aber da regiert der persönliche Geschmack.
Ich habe sowas als Prototyp laufen und das geht echt klasse! Vom dicken Clean bis fetten Rotz ist alles drin.
Ich habe allerdings noch zwei Umschaltbare Master im Zerrkanal und bei einem wird ein 1u-C zu (deinem R43) geschaltet. Das gibt einen netten Soloboost.
Ich hoffe, dass ist einigermaßen Verständlich.
So wird das Ding wieder etwas übersichtlicher. Mit einem EQ kann ich leben. Die Feinabstimmung ist halt wichtig.
Vielleicht hilfts ja etwas.
Viele Grüße!
Kim
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Hallo Nils,
ich habe ganz kurz über deinen Plan geschaut, zwei Sachen sind mir aufgefallen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- kein Ableit-R für V3A
- die 47u Filter-C sind wohl etwas übertrieben
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Die Spannungen für den 2203 Kanal sind auch etwas hoch, aber da du den ja sowieso modifizierst kannst du erst mal damit anfangen denke ich. Beim Orginal 2203 wäre E+ ungefähr 290V und F+ ungefähr 280V.
Beim Design der Hochvoltversorgung solltest du da vielleicht daran denken, denn wenn du die beiden Spannungen auf die Orginalwerte absenken wolltest, würde bei der aktuellen Schaltung auch G+ mit absinken. Der Clean-Kanal hingegen könnte ohnehin ein paar Volt mehr vertragen. Deswegen würde ich G+ parallel zu D+ auskoppeln, dann kannst du die Spannungen für die beiden Kanäle getrennt einstellen (wenn schon diskret aufbauen, dann richtig ;) )
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Moin,
- kein Ableit-R für V3A
äh, ja. Den hab ich wohl weggemogelt ;). Danke.
- die 47u Filter-C sind wohl etwas übertrieben
mhhh, naja. Nach den Marshall-Plänen ziehen die bis hinten 50µ durch. An F+ und G+ würden aber 22µ auch reichen, ist wohl wahr, schaden tut's aber nicht, gerade weil auch vorne keine Drossel am Start ist.
Zu den Spannungen: Nach guter wissenschaftlicher Praxis soll man ja immer seine Quellen nennen - Ehre, wem Ehre gebührt. Da in den Marshall-Plänen keine Spannungen drin stehen, habe ich mir die Spannungen woanders (http://www.mhuss.com/MyJCM/JCM800_2204.gif) besorgt. Der Cleankanal ist mit der Tonestack-Bestückung und mit ca. 320V Betriebsspannung bewährt, das bleibt so ;D - so ist er nämlich im Moment im Amp auch schon drin.
Gruß, Nils
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Von der Schaltung wäre da ein Dumble gar nicht so daneben.
Offtopic:
Holladiewaldfee, das hab ich heute mal erlebt, wie ein D-Style-Amp rotzen und rocken kann. Kurze Anekdote dazu: Ich versteh mich ja als klassischer Stratspieler. Mit der Strat ist mein D' ... brav. Glockiges Clean, zivilisierter Crunch, schön anzuhören mit der Strat. Nach längerer Abstinenz habe ich heute bei der Probe mal wieder die hier:
(http://www.nevoh.net/gear/maya.jpg)
gespielt. Damit ist der D' ein ganz anderes Biest und macht auch gerne 'n gepflegten Azze Dazze :guitar:. Fast 'ne Schande, dass über Dumbles und ähnliches nur immer so Intellektuellengedudel gespielt wird :devil:.
Gut's Nächtle.
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Zu den Spannungen: Nach guter wissenschaftlicher Praxis soll man ja immer seine Quellen nennen - Ehre, wem Ehre gebührt. Da in den Marshall-Plänen keine Spannungen drin stehen, habe ich mir die Spannungen woanders (http://www.mhuss.com/MyJCM/JCM800_2204.gif) besorgt. Der Cleankanal ist mit der Tonestack-Bestückung und mit ca. 320V Betriebsspannung bewährt, das bleibt so ;D - so ist er nämlich im Moment im Amp auch schon drin.
Naja, ich habe problemlos Marshall-Pläne gefunden, die die Spannungsangaben so enthalten wie ich sie gemacht habe. Außerdem wurden die Werte hier im Forum mal von Larry bestätigt. Aber egal, das kannst du natürlich machen wie du willst, ich wollte nur drauf hinweisen ;)
Aber bei meiner Empfehlung, die Hochvolt-Versorgung der beiden Kanäle unnabhängiger zu machen bleibe ich. Ich habe mir vor einer Weile mal ziemlich einen abgebrochen, als ich das in einem Eigenbau nachträglich umbauen mußte...
Has du praktische Erfahrungen mit der Loop? Daß der Send-Regler Einfluß auf die Gesamtlautstärke des Amps hat fände ich für meine Zwecke unpraktisch, ist aber auch eine Frage von persönlichenen Präferenzen.
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Naja, ich habe problemlos Marshall-Pläne gefunden, die die Spannungsangaben so enthalten wie ich sie gemacht habe. Außerdem wurden die Werte hier im Forum mal von Larry bestätigt. Aber egal, das kannst du natürlich machen wie du willst, ich wollte nur drauf hinweisen ;)
nana, nich gleich beleidigt sein ;D, und keine Sorge, ich bin nicht beratungsresistent. Ich wollte lediglich klar machen, wo die Spannungen herkommen. Wenn man das mal nachrechnet, scheinen mir die Spannungen aber auch nicht unrealistisch, wenn man von ~470V B+ zurück rechnet. Der Plan von Mark Huss war wie gesagt der einzige Plan vom JCM 800 / 2204, in dem ich überhaupt Spannungsangaben gefunden habe. Vielleicht kannst Du mir ja mit einem anderen Plan mal auf die Sprünge helfen. Ich habe irgendwo(?) gelesen, dass Marshall bei den Netztrafos relativ inkonsistent war, und wenn B+ dann halt mal 10 oder 20V geringer war, wirkt sich das ja auch auf die Spannungen im Preamp dramatisch aus.
Dem Larry-Hinweis bin ich auch mal nachgegangen; im 800er-Mod-Thread zitiert Olaf ihn wie folgt:
Assuming that your amp is a Mastervolume model with two Inputs and it's a bluesy tone you want to obtain with it, I'd recommend you a complete adjustment of your circuitry [...].
The supply voltages on the preamp tubes shouldt be:
- 290V...300V on V1
- 320V...330V on V2
- 345V...360V on V3
Ich lese das so, dass für einen "bluesy tone" die Spannungen in diesen Bereich gebracht werden sollen. Egal, wahrscheinlich werd ich mit den Spannungen eh ein wenig rumspielen müssen.
Aber bei meiner Empfehlung, die Hochvolt-Versorgung der beiden Kanäle unnabhängiger zu machen bleibe ich. Ich habe mir vor einer Weile mal ziemlich einen abgebrochen, als ich das in einem Eigenbau nachträglich umbauen mußte...
Vom Aufbau her nimmt sich das nicht viel so wie ich mir bisher das Layout vorstelle. Es ist aber sicherlich von Vorteil, wenn die Spannung im Clean-Kanal von den Verhältnissen an V2 und V3 unabhängig sind, von daher: D'Akkordeon, wie der Lateiner sagt ;D.
Has du praktische Erfahrungen mit der Loop? Daß der Send-Regler Einfluß auf die Gesamtlautstärke des Amps hat fände ich für meine Zwecke unpraktisch, ist aber auch eine Frage von persönlichenen Präferenzen.
Jepp, habe ich. Die Loop ist in der Ausführung in meinem D-Style-Amp drin. Dass der Send Einfluss auf die die Gesamtlaustärke des Amps hat, lässt sich bei einer seriellen Loop doch gar nicht vermeiden... Die Pegelanpassung am Send beeinflusst doch immer die Lautstärke des ganzen Amps. Mit dem Regler an Stelle eines festen Spannungsteilers bin ich halt flexibler und kann den Pegel, abhängig von den Einstellungen im Preamp, optimal an die Geräte im Loop anpassen. Für mich kein Problem. Wenn man die Loop schaltbar machen wollte, müsste man halt vor dem Send Level umschalten. Ich hab die Loop nicht schaltbar gemacht, weil ich das nicht brauche.
Gruß, Nils
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Hi Nils,
bin nicht beleidigt, keine Sorge, so schnell geht das nicht :bier:
Hier ist der Plan mit den Spannungsangaben:
http://www.drtube.com/schematics/marshall/jcm800pr.gif
Lustig, dass bei der 50 Watt Version niedrigere Spannungen verwendet wurden ::)
Den Beitrag von Larry den ich meinte habe ich auch wieder gefunden:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,9449.msg84065.html#msg84065
Grüße
Fb
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Alles klar, jetzt wird mir klar, wo die Unterschiede herkommen. Im dem von Dir verlinkten Plan sind nach der Choke 2x 10k eingezeichnet, der JCM im Plan von Mark Huss (und den '88er Plänen auf drtube.com) hat dort nur einmal 10k, das macht natürlich ordentlich was aus. Kein Wunder, dass da 60V Unterschied am PI herrschen.
Gruß, Nils
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Moin,
da ich keinen Platz für zwei Eingangsbuchsen (Low Gain / High Gain) habe, kam mir die Idee, das per Relais zu schalten. Ich habe mal in meinen Plan ein Relais (plus einen 2M2, damit das Gitter von V2A nicht in der Luft hängt) eingezeichnet, dass den Input entweder auf den GS der ersten Stufe oder vor das 470k/470p Netzwerk vor der zweiten schaltet. Jetzt ist ja wohl der Hi Input lauter als der Low, oder? Wie mache ich am Besten die Anpassung? Funktioniert das mit 'nem einfachen Widerstand vorm Channel Volume, der im "Low-Modus" kurzgeschlossen wird (siehe Anhang, R70)?
Gruß, Nils
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Tops stapeln sich besser und sind Familienkompatibler. Alles schwarz und einige im Proberaum. Dann merkt sie nicht, wenn mal wieder Zuwachs ist. ;)
;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
lg Michael
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Servus!
Lustig, dass bei der 50 Watt Version niedrigere Spannungen verwendet wurden ::)
Ja, deswegen klingen die 50er auch anders :). Der 2204 ist tendenziell weicher als ein 2203. Mir gefallen da die 100 Watter (beim 2203/04) deutlich besser, ist aber Geschmackssache. Vielleicht probierst Du mal alternativ aus, was Du lieber magst. Das kriegt man ja durch austauschen von 1-2 Widerständen ganz gut hin.
Viele Grüße,
Joachim
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Das kriegt man ja durch austauschen von 1-2 Widerständen ganz gut hin.
Eins muss ich hier noch anmerken, weil das Anpassen der Spannungen über Widerstände auch weiter oben schonmal angesprochen wurde. Natürlich macht man das Netzteil durch einen Vorwiderstand weicher. Wenn Du einen Trafo verwendest, der direkt die niedrigere Spannung liefert, ist das Netzteil natürlich immer stabiler. In der Vorstufe ist das nicht ganz so dramatisch, aber trotzdem hörbar. Auch werden die Elkos über Vorwiderstände natürlich langsamer geladen, bzw. je nach Vorwiderstand nicht vollständig geladen. Ich bevorzuge da eher stabilere Netzteile. Aber auch das ist Geschmackssache :)
Grüße,
Joachim
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Moin,
ich denke, das wird bei meinem Netzteil einigermaßen im Rahmen bleiben. Ich muss von den Schirmgittern zum PI nicht ganz so heftig runter wie beim Original, so dass meine Widerstände im Netzteil kleiner ausfallen; ich muss ca. 25V loswerden, beim 2204 sind das immerhin 130V. Insofern mache ich mir über die Weichheit des Netzteils (noch) keine Sorgen.
Demnächst fange ich an mit dem Layout für das vorhandene Chassis, paralell dazu werde ich wohl am WE den Lötkolben schwingen und den Organspender-Amp preamp- und netzteilmäßig entkernen.
Gruß, Nils
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Hallo Nils,
ist das eigentlich dieser Amp hier, der jetzt umgebaut werden soll?
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,10350.0.html
Viele Grüße
Stephan
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Yepp. Gruß, Nils
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Hallo,
mhhh, naja. Nach den Marshall-Plänen ziehen die bis hinten 50µ durch. An F+ und G+ würden aber 22µ auch reichen, ist wohl wahr, schaden tut's aber nicht, gerade weil auch vorne keine Drossel am Start ist.
da kommt es meiner Meinung nach auch sehr darauf an, welches Gain-Konzept man verbaut. Bei einem heftigeren Crunch wie beim 800er wird der Sound durch mehr Filtern etwas straffer.
Bei einem Zuviel an Filtern in Verbindung mit viel Gain ist es aber so, dass man nach dem Anschlag von tiefen Tönen ein deutliches Erholen bzw. Aufladen der Elkos hört. Das klingt dann so nach "Tock,bluuuub,bluuub,bluub,blub,blubblubblubblub"...
Aber einfach ausprobieren was am besten gefällt.
Viele Grüße,
Marc
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Hallo,
hier eine Projekt aus dem weiten Osten:
http://heavypage.narod.ru/shems/Mjcm800_FTwin.gif (http://heavypage.narod.ru/shems/Mjcm800_FTwin.gif)
Gruß
Manfred
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Moin,
Manfred: Danke für den Link. Ist im Prinzip ja das, was ich auch vorhabe. Interessant ist die High/Low Gain-Umschaltung, ich hab überlegt, das umzusetzen, werde es aber doch lassen; auch die oben überlegte High/Low-Input-Umschaltung habe ich wieder gestrichen.
Gestern wurde es ernst, ich habe angefangen, den vorhandenen Amp teilweise zu zerlegen. Damit muss ich die Tage noch weiter machen und dann mal schauen, was so an verwertbaren Bauteilen über bleibt. Parallel dazu habe ich das Layout entworfen; ist noch nicht ganz fertig (u.a. noch keine Masseleitungen eingezeichnet), aber der grobe Aufbau steht.
Wie sollte man bei einem Marshall mit geschirmten Leitungen verfahren? Erstmal komplett ohne und schauen, ob er stabil ist? Oder gibt's ein paar "Pflichtstellen", die ich von vorne herein geschirmt ausführen sollte? Da die Loop hinten sitzt, muss ich da wohl auf jeden Fall 3x schirmen ::).
Gruß, Nils
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Moin,
ich hab mal das Layout fertig gezeichnet. Das Chassis ist ein Hammond 1441-30, das ist immer noch von meinem ersten Madamp-Aufbau. Ein paar Dinge sind etwas ungünstig, aber (für mich) nicht besser zu lösen. Da die Buchsen und Potis der Loop hinten sitzen, muss ich dreimal quer durch den Amp :(. An der Frontplatte ist mit Ach und Krach noch Platz für das Presence-Poti, nach vorne legen kann ich da nix. Das Gain-Poti sitzt deswegen da so einsam, weil rechts und links zwei Bohrungen sind, wo ursprünglich zwei Mini-Switches saßen, für die ich keine Verwendung mehr habe (Remember, altes Madamp-Chassis). Evtl. fülle ich das eine Loch mit 'ner roten LED für den Overdrive-Kanal.
Das Massekonzept habe ich von meinem letzten Amp übernommen, ich hoffe, das funktioniert auch hier gut. Rechts ein Doppelelko mit dem Massepunkt für AÜ und SG, die restlichen Massepunkte zusammen mit den Elkos auf dem Board an den einzelnen Stufenbauteilen. Chassisverbindung an der Eingangsbuchse, und alle Massepunkte miteinander verketten und den letzten ans Chassis.
Optisch ist es etwas ungeschickt, aber ansonsten halte ich es für unkritisch: Der Elko der letzten Stufe passt nicht mehr aufs Board 8). Die restlichen Teile des Netzteils - Relais-Versorgung, Gleichrichter, hochgelegte Heizung und BIAS - habe ich auf drei kleine Boards aufgeteilt, um ggf. etwas flexibler zu sein. Ich weiss nämlich noch nicht genau, wo und wie ich die Boards befestigen kann, weil auf der rechten Seite ja genau der Trümmer-Ringkern sitzt; mal sehen, wo da Schrauben stören und wo nicht.
Anbei das Layout als PDF, wer möchte, kann auch gerne die sPlan-Datei von mir bekommen. Ich weiss nicht, ob es fehlerfrei ist, wenn nicht - immer raus damit ;D.
Gruß, Nils
Edit: uaargghhhh... NFB vergessen. Neuer Plan im Anhang.
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Moin,
folgende Frage: Ich habe ja einen Hammond 1750M mit einer Zprim von 4,3k. Abgesehen davon, dass ich die Schirmgitter-R auf 1k/5W vergrößern müsste: Wie wohl würden sich EL34 mit 4,3k fühlen?
Gruß, Nils
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Hallo Nils,
die EL34 sollte sich ganz wohl fühlen. Bei angenommenen A+ =410V bei Vollaussteuerung sollten ca 50 Watt als Ausgangsleistung möglich sein. Zum Vergleich: ich erreiche bei ca 450 V an Raa 4K knappe 70 Watt (EL34B- STR).
Wenn der Ruhestrom unter 40mA bleibt, wirds der EL34 auch nicht zu warm.
Viele Grüße
Hans- Georg
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Tja, dann werde ich die SG-R wohl gleich mal etwas größer machen und demnächst mal ein paar EL34 bestellen ;D.
Danke für die Info.
Gruß, Nils
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Moin,
Hugh, ich habe fertig. Wie er klingt und ob er überhaupt funktioniert, kann ich nicht sagen, Inbetriebnahme steht noch aus - mache ich wohl erst morgen, wenn ich ausgeschlafen bin.
Dafür gibt's aber trotzdem erstmal 'n Foto, auch wenn's nur vom Handy ist.
Gruß, Nils
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Moin,
ich habe gerade die Inbetriebnahme hinter mir. Der Amp läuft, ist aber noch suboptimal.
Zuerst das positive: Der Fender-Kanal klingt super: Sehr dick, satt und rund mit glänzenden Höhen. Ich bin sehr zufrieden.
Der Marshall-Kanal lässt leider noch zu wünschen übrig. Erstmal sind die Spannungen an V2 und V3 (F+ und E+) ca. 40V zu niedrig, da muss ich den R im Netzteil noch mal anpassen. Soweit so gut. Was mir gar nicht so gefällt: Der Kanal hat arg wenig Gain bzw. Verzerrung, und er ist im Vergleich zum Fender-Kanal zu leise. Bei Gain auf 12 Uhr muss ich den Kanalvolume voll aufreissen, damit er genauso laut ist, wie der Fender-Kanal auf 11 Uhr. Außerdem klingt er untenrum ein wenig schlank, bzw. wird erst dann einigermaßen fett, wenn Gain und Volume Richtung Vollausschlag gehen.
Um es noch mal zusammen zu fassen, ich habe folgende Abweichungen vom original 2203-Plan:
- Kein Bright-Cap: Gute Wahl, der Kanal ist so schon hell genug.
- 250k Gain: Vielleicht ein wenig viel des guten. Wenn ich eines finde, löte ich wohl mal ein 500k ein.
- 470k/470p hinter der zweiten Stufe durch 1M ersetzt: Das scheint zusammen mit dem folgenden Rg von 470k wohl etwas zuviel Signal zu killen. Ich werde wohl einfach mal einen zweiten 1M drüber heften und schauen, was kommt.
- Zwischen Treble-Ausgang und Volume ein 470k eingefügt: Auch hier wird wohl zuviel Signal gekillt.
- In der Klangreglung 250p statt 500p: Hmm... eventuell tausche ich den noch mal gegen einen größeren (360p hab ich noch liegen), damit der Treble etwas breiter ansetzt.
- PI-Snubber: Hab ich weggelassen (ist übrigens keinem aufgefallen, dass ich 100n und nicht 100p eingezeichnet hatte ;D). Wie stabil der Amp ist, habe ich noch nicht an allen Grenzen ausgetestet.
Anfangen (weil am einfachsten) werde ich natürlich mit der Anpassung der Spannung, und dann werde ich besagten 1M mal verkleinern.
Sonst jemand 'ne Meinung dazu?
Gruß, Nils
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Hallo Nils,
zu Deinen Punkten kann ich vorschlagen:
Gainpoti: 500k oder 1M. Wenn Du den Kanal nicht heißer fährst passt 1M
1M (R29) durch 470k ersetzen, 470p draußen lassen
C18: 250pF in Verbindung mit R46 56k, ist aber Geschmacksache
R68: evtl. ein bischen runter auf 120k bis 220k
Nach R6 einen Widerstand gegen Masse einbauen, Größe ca. 1M
Viele Grüße,
Marc
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Moin Marc,
erstmal: Das Netzteil habe ich angepasst, die Spannungen stimmen jetzt.
1M (R29) durch 470k ersetzen, 470p draußen lassen
R29 ist jetzt 500k, ich habe einen zweiten 1M drüber gelötet. Zusammen mit den angepassten Spannungen klingt er jetzt zumindest schon etwas nach AC/DC ;D.
Gainpoti: 500k oder 1M. Wenn Du den Kanal nicht heißer fährst passt 1M
Das Gainpoti werde ich wohl als nächstes mal austauschen.
C18: 250pF in Verbindung mit R46 56k, ist aber Geschmacksache
So ist es ja bei mir, 56k Slope und 250p Treble-Cap.
R68: evtl. ein bischen runter auf 120k bis 220k
Nach R6 einen Widerstand gegen Masse einbauen, Größe ca. 1M
Den Fender-Kanal wollte ich eigentlich nicht anfassen, auch wenn's am Ende nur den Pegel runterholt. Der Marshall-Kanal ist ja quasi in den Amp reinoperiert, Clean-Kanal, Loop und Endstufe passen so ganz gut zusammen. Wenn's am Ende nötig ist, werde ich an der Stelle den Pegel aber etwas runterholen.
Danke und Gruß, Nils
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Okay, ich hab jetzt noch das Gainpoti gegen ein 1M (war nix anderes da) ausgetauscht. So darf er erstmal bleiben, Mittwoch geht er dann mal mit in den Proberaum. Bei der Lautstärke, die ich hier zu Hause fahren kann - also flüsterleise - klingt er recht brav. Ich denke, im Proberaum wird er viel männlicher klingen, zumal ich hier zu Hause auch nur das Leergehäuse meines alten Blues Deluxe mit dem grottenschlechten Eminence drin als Testbox habe.
Gruß, Nils
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Moin, ich wieder.
Heute war der Test unter Proberaumbedingungen angesagt. Erster Eindruck: Boah, der hat Eier. Der Amp ist schweinelaut. Wenn ich den so spiele, wie er Spaß macht, schmeißen die mich aus der Band 8).
Trotzdem gibt's noch einiges an Verbesserungsbedarf. Erstmal zum Clean-Kanal: Was zuhause bei Fernsehlautstärke ganz angenehm tönte, entpuppte sich im Proberaum als viel zu fett - der Kanal hat viiiieeeeel zu viel Bass. Ich musste den Bassregler fast voll zu drehen, damit nicht alles im Proberaum gerasselt hat. Ich werde den Kanal wohl mal mit Standard-BF-Werten ausstatten. Außerdem muss ich ihn pegelmäßig doch ein wenig runter holen, damit der Regelweg des Volume besser ausnutzbar wird.
Am Marshall-Kanal muss ich auch noch was tun. Erstmal: Ich konnte mich natürlich doch nicht beherrschen und habe gestern Abend den Rk der zweiten Stufe auf 5k verringert. Zusammen mit dem 1M-Gain-Poti hat er jetzt Gain bis übermorgen; ist mir aber doch schon 'ne Spur zuviel, zumindest zusammen mit der klanglichen Abstimmung, die er im Moment hat.
Er klingt mir nämlich bei verträglichen Lautstärken etwas zu sehr nach Säge. Reisst man den Amp auf, tritt das ein wenig in den Hintergrund, ist aber trotzdem noch da. Mir fehlt leider die Fähigkeit, meinen Höreindruck qualifiziert in Worte zu fassen; ich würde sagen, der Kanal ist untenrum etwas zu schlank, und in den Mitten fehlt was - das merkt man vor allem mit der Strat. Insgesamt könnte er etwas fetter sein, und etwas weniger modern klingen. Ich spiele mit dem Gedanken, auch noch den 470p vorm Gain-Poti rauszunehmen (der 470p vor der 3. Stufe ist ja schon raus) und/oder noch mal am Tonestack zu drehen.
Dazu habe ich den TSC von Duncan noch mal angeschmissen (siehe Anhang). Grün ist der TS so wie er verbaut ist (250p Treble/56k Slope), rot ist 250p Treble/33k Slope, und blau ist 500p/33k Slope. Wenn man der Grafik glauben kann, werde ich wohl auf jeden Fall einen 33k Slope-R ausprobieren, vielleicht auch einen 500p Treble-C.
Dennoch macht der Amp, und vor allem der Marshall-Kanal, richtig Spass, und vor allem reagiert er sehr schön dynamisch auf das Gitarrensignal.
Gruß, Nils
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Hallo,
ich hatte mal fast das gleiche gebaut, also Fender-Clean und 2203 Crunch und hatte das gleiche Problem mit dem viel zu fetten Fenderkanal. Ich habe das bei mir mit deutlich kleineren Kathoden-Bypass-Caps gelöst, 470 nF an der ersten und 1µ an der zweiten Triode.
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Moin,
bei meinem Amp ist das Meiner Meinung nach ein anderes Problem; man nennt das wohl "failure by design" ;D.
Hintergrund (Vorsicht, lang): Der Spenderamp zu diesem Projekt (von dem ich den Clean-Kanal jetzt 1:1 übernommen hatte) war meine erste "Eigenentwicklung" in dem Sinne, dass ich keinen Amp 1:1 nachgebaut habe. Er sollte als Ersatz für meinen langjährigen Weggefährten, einen in die Jahre gekommenen Blues Deluxe, dienen. Ursprünglich hatte ich einen BF-Tonestack eingebaut, der Amp klang mir aber zu dünn. Zu der Zeit hatte ich zwei Jensen C12Q in einer offenen 2x12er Box. Jetzt sind das ja weder die leistungsstärksten noch die basslastigsten Speaker, mit meinem Blues Deluxe klang die Box aber super. Also habe ich den TS des anderen Amps in Richtung Blues Deluxe umgebaut, und dann war's auch alles gut.
Problem dabei: Der TS vom Blues Deluxe ist seeeeehr basslastig ausgelegt (1M/100n Bass, 10k/22n Mid), vermutlich, weil der Onboard-Speaker auch so 'ne Icepick-Krücke ist. Wahrscheinlich hätte ich (wenn ich ihn noch hätte) den Blues Deluxe an meiner jetztigen Box mit 2x Eminence Legend (V12 + GB12) auch als zu wummerig empfunden.
Anyway, ich hab gerade im Tonestack das Bass-Poti gegen ein 250k und den Mid-C gegen 47n getauscht. Mal sehen, wann ich Zeit habe, mir die Änderungen im Proberaum in laut anzuhören. Vermutlich aber erst kommenden Montag :(
Gruß, Nils
Edit: Ich hab noch mal 'n Diagramm angehängt; grün ist der Blues-Deluxe-TS, rot ein Standard-BF. Das ist schon eine mächtige Bass-Überhöhung ;D
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Ohhh. Ich finde ja einen Basslastigen Sound bei gewissen Riffs ja einfach nur geil, aber das ist ja schon richtig arg.
Besonders der Tone Stack gefällt mir besonders bei DIY Bauten, weil man ihn so einfach verändern kann und somit den Sound toll verändern kann.
mfg ordi
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Morgen,
Ohhh. Ich finde ja einen Basslastigen Sound bei gewissen Riffs ja einfach nur geil
daheim alleine gespielt kommt das auch gut, genauso wie ein Scoop-Sound.
Nur wird Dich in der Band der Basser töten, der Sänger wegen dem Matsch hassen und Du Dich selbst nicht hören.
Mit der Gitarren musst Du genau das Frequenzband suchen, das zwischen Bass und Gesang liegt. Und das sind die Mitten.
Oftmals klingt eine Gitarre alleine schrecklich dünn, im Kontext passt es aber perfekt. Hör Dir mal die Gitarren von Appetite for Destruction an.
Die klingen klasse, nur alleine ist da nicht viel Bass da. Zuviel Höhen sind aber auch wieder nichts, da kommen die Becken in den Weg.
Einen Amp richtig gut abstimmen kannst Du daher eigentlich nur zusammen mit der gesamten Band.
Viele Grüße,
Marc
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Mit dem "mittigen" Sound hast du vollkommen recht, und deswegen hab ich auch meinen Vox Tone Stack etwas geändert ;) Nur, was versteht man allgemein unter "mittig" oder "mitten-lastiger Sound" ?
Das mit dem Bassisten.... naja, also mein Jampartner hat mich wegen dem noch nicht gekillt, er hat genug Power um auch noch in sehr hohen Lagen hörbar zu sein :devil:
Matsch? Also bei meinem Amp is nix Matsch ;D Ne, Spaß bei Seite. Ich verstehe was du meinst. Manche Hersteller behelfen sich deswegen mit zwei unterschiedlichen Klangregelungen mit Schaltern und so. Kennt jemand eine recht umfangreiche passive Klangregelung mit Schaltern und so zeugs? Bitte jetzt nicht die Hardcore Klangregelung mit unzähligen Trioden von der Röhrenbude posten...
mfg ordi
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Hallo,
@Marc: das unterschreibe ich alles, weil es genau meiner Erfahrung entspricht.
@Nils: für den Marshall-Kanal unbedingt 33k/500pf in die Klangregelung, sonst fehlen die "mittleren" Mitten und es klingt zu kratzig. Den Bright-Cap am Volume hast Du hoffentlich schon entfernt?
Ansonsten habe ich durch verschiedene Experimente mit meinem Fender Deluxe Reverb II herausgefunden, dass sich Fender Blackface-Kanäle gut mit Soldano-ähnlichen Leadkanälen vertragen. D.h. man könnte in der Klangregelung auch mal 47k/500pf probieren und vor dem 1MA-Gainpoti eine 1M/1000pf-Kombination.
Viele Grüße
Stephan
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Moin,
@Nils: für den Marshall-Kanal unbedingt 33k/500pf in die Klangregelung, sonst fehlen die "mittleren" Mitten und es klingt zu kratzig.
äh, ja. Hab ich gemerkt ;). Darf ich gemein sein und Dich mal zitieren?
4. Klangregelung: Treble 250pf, 250kB Poti; Middle 22nf, 25kB Poti, Bass 22nf, 1MA Poti, Slope R 56k.
;D ;D ;D
Aber macht nichts, die besten Erfahrungen sind die, die man selber macht.
Den Bright-Cap am Volume hast Du hoffentlich schon entfernt?
Den hab ich gar nicht erst eingebaut ;).
Ansonsten habe ich durch verschiedene Experimente mit meinem Fender Deluxe Reverb II herausgefunden, dass sich Fender Blackface-Kanäle gut mit Soldano-ähnlichen Leadkanälen vertragen. D.h. man könnte in der Klangregelung auch mal 47k/500pf probieren und vor dem 1MA-Gainpoti eine 1M/1000pf-Kombination.
Uäh, das habe ich befürchtet... probieren kann man wohl unendlich. Wobei mir die Soldanos (jedenfalls das, was ich so an Soldano-Sounds kenne) tendenziell nicht so zusagen... wenn man sie selbst spielt, ist das ja aber immer noch was anderes. Ich hab gestern Abend jedenfalls den TS auf 33k/500p umgebaut und testweise den ersten 470p entfernt. Mal sehen, wie er jetzt tönt. Eventuell - ich hab noch 'n Kippschalter frei, der im Moment nur ein leeres Loch füllt - mache ich den einfach mal schaltbar.
Gruß, Nils
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Evtl wäre auch so ein FAC Switch wie in alten Orange Amps oder wie in meinem Foxy 18 ne Option. Damit schaltest du ja "nur" den Koppel-C was den Sound auch je nach Schalterstellung deutlich anfettet oder ausdünnt. Tut in meinem Foxy gute Dienste und ich nutze ihn recht oft, fast mehr als mein Tonestack.
Gruß Stephan
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Moin,
äh, ja. Hab ich gemerkt ;). Darf ich gemein sein und Dich mal zitieren?
;D ;D ;D
Aber macht nichts, die besten Erfahrungen sind die, die man selber macht.
Hallo Nils,
kein Problem. Mein zweiter Kommentar bezog sich in allererster Linie auf das, was in der Tonestack-Simulation zu sehen war. Ich hätte nicht geglaubt, dass mein Vorschlag mit 56k/250pf gegenüber 33k/500pf zu einem solchen Mittenloch führt. Ich lerne gerne dazu.
Viele Grüße
Stephan
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Moin,
kurze Rückmeldung von mir: Gestern erste Probe mit dem Amp. Vorher hatte ich a) die ursprüngliche Gainstruktur wieder hergestellt (Kathode V2B) und b) den 470p vorm Gain-Poti rausgenommen.
- Mit meiner Humbucker-betückten Gitarre klingt er sehr gut, allerdings schon etwas zu mumpfig - den 470p vorm Gain-Poti muss ich wohl wieder rein machen.
- Mit meiner Strat klingt der Kanal nicht so toll, irgendwie etwas dünn. Dazu gesellt sich ein leicht "süßlicher" Unterton, der das noch unterstützt und mir nicht so gefällt - erinnert mich fast ein wenig an den Sound der 6V6, die in meinem Madamp drin waren. Ich habe da ein wenig die Endröhren im Verdacht. Im Moment ist ein älteres Paar Sovtek 5881 drin, weil bei dem ursprünglichen Paar SED 6L6GC eine Röhre inne Dutten zu sein scheint (eine der beiden Röhren zieht viel zu viel Strom, die Röhren lagen beim Einmessen 25mA auseinander, obwohl sie mal ein gematchtes Paar waren). Im Clean-Kanal ist die Strat zwar schön dick und fett, aber diesen "süßen" Unterton höre ich auch im Cleankanal. Beide Kanäle sind mit ECC83 von JJ bestückt, weil ich gerade nichts anderes da habe.
- Irgendwie hat der Kanal doch weniger Gain, als ich von einem 800er-Preamp erwartet habe. Mit der Strat ist der Kanal bis Gain 12-13 Uhr noch absolut clean. Vei Vollanschlag gibt es recht milden Crunch, ordentlich Brett gibt's mit der Strat erst, wenn ich den Master soweit aufdrehe, dass die Aufholstufe der Loop kräftig angeblasen wird. Schätze aber mal, das ist relativ normal...?
Gruß, Nils
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Moin!
Da ich danach gefragt worden bin anbei meine vollständigen Konstruktionsunterlagen. Dazu folgende Anmerkungen:
- Das ist natürlich alles ohne Garantie und Gewähr, ich kann nicht sagen, ob das alles so 100% korrekt ist. Mein Amp funktioniert einwandfrei, aber es kann sein, dass ich beim Bau ein/zwei Mal von den Unterlagen abgewichen bin. Bitte selbst nochmal auf Sinn und Fehler kontrollieren!
- Wenn man sich an das Layout hält, ist der Amp nahezu brummfrei und schwingstabil. Ich habe im Preamp keine geschirmten Leitungen verwendet, lediglich die Signalleitungen zur Loop sind geschirmt, da sie mehrfach quer durch den Amp gehen.
- Die Loop ist zwingend am Elko auf Masse zu legen (Verbindung F), sonst brummt's! Die Masse nicht aus Bequemlichkeit mit der Masseleitung der Speakerbuchsen zusammenlegen.
- Die beiden Boards für BIAS und GR/Heizung sind in wirklichkeit aufeinander gestapelt, dadurch sitzt der Spannungsverdoppler für das Relais weiter außen.
- Die Boards passen natürlich nicht auf ein A4-Blatt - das ist alles A3!
Mehr fällt mir gerade nicht ein. Hier das Layout und der Plan.
Gruß, Nils
Edit 05.04.2011: Ich hab noch ein paar grobe Böcke im Layout entdeckt und es dehalb aktualisiert. Im Schaltplan ist sie schon eingezeichnet, das Layout gibt aber noch nicht die (immer noch improvisierte) Kathodenumschaltung an V2b wieder.
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Und noch die Boards. Das sind übrigens die 60mm breiten Glasfaser-Boards von Dirk.
Gruß, Nils
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Also eines muss ich dir sagen! Wenn ich noch nen Amp baue, dann würde ich diesen bauen. Wäre das ok für dich? Ich finde das Layout und auch wie du an diese ganze Sache ran gegangen bist vorbildlich.
mfg ordi
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Hallo Nils,
beim Anschauen Deines Schaltplans sind bei mir zwei Fragen aufgetaucht:
- Der Pegel am FX-Send ist ja direkt an der Kathode abgegriffen. Hast Du da nicht Probleme mit Bodentretern?
- Du hast 68k NFB am 8R Abgang eingezeichnet. Klingt das nicht sehr bedeckt? Ich hab an der Stelle in letzter Zeit recht viel experimentiert und bin dann bei etwas höheren Widerstands-Werten gelandet.
Und was ich klasse finde: Es zeichnet jemand mal die Massepunkte ein, und das auch noch richtig!
Viele Grüße,
Marc
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Moin,
vielen Dank für die Blumen (man stelle sich in Gedanken Udo Jürgens dazu am Acrylklavier vor).
Ordi: Nur zu ;D. Das Layout ist passend für ein Hammond-Chassis der 30er-Größe (432x254x51). Da gibt's bei Dirk auch ein passendes Headshell für.
Marc: Ich hab insofern keine Probleme, weil ich a) keine "Pedale" einschleife (mein Rotosphere nehme ich da mal aus, weil es zwar ein Bodentreter ist, aber problemlos mit Linepegel läuft) und ich b) vor dem CF ja noch einen Pegelsteller habe. Insofern ist da alles in Butter, und aus der Loop kommt, falls nötig, ordentlich Dampf raus.
Mit dem 68k am 8R-Abgang bin ich recht zufrieden. Obenrum liefert der Amp mehr als genug. Ich muss allerdings sagen, dass ich auch nicht wirklich experimentiert habe.
Gruß, Nils
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Hallo Nils,
ich finde richtig klasse, was du hier "ablieferst". Ich sicher eines deinerProjekte nachbauen, bin mir allerdings noch nicht sicher welches. Dein neues Projekt wäre vielleicht eine schöne Basis für einen Pre-Amp .
bis denn
Herbetr
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Also eines muss ich dir sagen! Wenn ich noch nen Amp baue, dann würde ich diesen bauen. Wäre das ok für dich? Ich finde das Layout und auch wie du an diese ganze Sache ran gegangen bist vorbildlich.
mfg ordi
genau ordi, sehr schön geschrieben....danke nils für deine bemühungen und für die endanpassungen! genial!
DANKE SCHÖN!
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Kleine Frage noch... wieviel Power hat der Amp? So ne 6L6 PP macht bei 400V Anodenspannung schon 50W wenn ich so ins Datenblatt schaue. Der Hintergrund ist der, dass ich nur ne 50W Box zu Hause habe, natürlich von TT ;)
mfg ordi
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Hi Nils,
schöne Arbeit, mein Kompliment!
Du solltest direkt hinter C3 und C14 noch jeweils einen Ableitwiderstand gegen Masse vorsehen.
K1a würde ich so verschalten, dass das Signal zwischen R29 und R67 nicht unterbrochen, sondern einfach nur gegen Masse kurzgeschlossen wird.
R11 und R39 kannst Du auch noch drastisch verkleinern (1K genügt).
Gruß
Jacob
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Moin,
Ordi: Ich habe diesen Amp nicht gemessen, allerdings den "Spender", der ja eine identische Endstufe mit demselbem Eisen hatte. Den habe ich am Oszi mit ~38W gemessen (1kHz an 8 Ohm), habe aber keine Ahnung mit wieviel Klirr; halt so, dass es am Oszi noch ein klarer Sinus war.
jacob: Den Ableitwiderstand hinter C14 habe ich nur vergessen einzuzeichnen, da ist einer drin - ich glaube, 220k. Den hinter C3 habe ich in der Tat vergessen, danke für den Hinweis. Das erklärt auch, warum er in den Cleankanal nicht ganz knackfrei schaltet.
Das mit dem richtigen Schalten muss ich noch lernen :). Bei Gelegenheit lege ich mal 'ne Brücke von R29 zu R67.
Zu den Gridstoppern: Mhhhm.. so kleine Gridstopper ganz vorne? Weiter hinten kenne ich das ja (im Buch vom Wizard steht ja was, dass es weiter hinten auch 100R tun), aber vorne...?
Gruß, Nils
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y not? Was hast du denn gegen kleine Grid Stopper?
Ok, 38W passt auch zu meinem 5881 Amp zu Hause, der wird mit 40W angegeben bei einem recht geringen Klirrfaktor. Danke für die Infos
mfg ordi
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y not? Was hast du denn gegen kleine Grid Stopper?
mhhh, ich hab da im Kleinhirn was falsch abgespeichert. Ich hab den Abschnitt gerade noch mal gelesen, und da steht, dass es wohl gängige Praxis sei, gerne den GS mal zu entfernen, und das solle man nicht tun, sondern immer mindestens 100R benutzen, das ist ausreichend, um Radio fernzuhalten "totally tonally transparent". In sofern: D'Akkordeon. Bei passender Gelegenheit schraube ich die GS noch mal runter.
Ok, 38W passt auch zu meinem 5881 Amp zu Hause, der wird mit 40W angegeben bei einem recht geringen Klirrfaktor. Danke für die Infos
Mein alter Blues Deluxe ist bzw. war bei einer Ub von 427V (die er im übrigen nicht hatte, eher 10-15V weniger) auch mit 38W angegeben, bei 5% THD.
Gruß, Nils
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mäh. Fertige Amps soll man nich mehr anfassen. Ich werd' bekloppt.
Heute Abend habe ich den Amp noch mal aufgemacht, um ein paar Kleinigkeiten zu ändern bzw. zu ergänzen; zum einen zwei fehlende Ableitwiderstände (hinter C3 und C14 - jetzt ist die Kanalumschaltung endlich vollständig ploppfrei), zum anderen habe ich einen 10k vor das Return-Poti gehängt, um das Poti etwas besser nutzbar zu machen - ein (faktischer) Master, den man selbst im lauten Proberaum nur auf den ersten 10 Grad benutzen kann, erlaubt keine vernünftige Lautstärkeeinstellung.
Außerdem hat mich folgendes nicht in Ruhe gelassen:
- Du hast 68k NFB am 8R Abgang eingezeichnet. Klingt das nicht sehr bedeckt? Ich hab an der Stelle in letzter Zeit recht viel experimentiert und bin dann bei etwas höheren Widerstands-Werten gelandet.
Also hab ich mit dem RGK mal rumgespielt und den 68k mal gegen 100k getauscht. Scheint tatsächlich etwas besser zu sein, auf Zimmerlautstärke mit meinem Ätz-Testspeaker klang's etwas frischer.
Anyway... etwas gespielt, plötzlich macht er Geräusche. Ein relativ tieffrequentes Furzen im Hintergrund, nicht permanent, tritt nach einer Weile spielen (so um die 5-10 Minuten) auf. Alles klar, hatte ich schon mal, wieder ein Mica über'n Deister, dachte ich. Aber denkste. Wenn einer der Micas durchlässig geworden wäre, sollte das Furzen weg sein, sobald ich die Regler der Loop zudrehe; isses aber nich. Also Amp aufgemacht, gewartet, gespielt, gefurtz, gemessen, gemessen, mit'n Holzstab abgeklopft, nix. Alles in Ordnung.
Also die Röhren von Loop und PI verdächtigt. Natürlich habe ich keine Ersatzröhren zu Hause, der Koffer ist im Proberaum. Also V4 und V5 mit V2 und V3 getauscht, Amp wieder angemacht - Ruhe.
Und jetzt? Langer Rede (wie immer), kurzer Sinn. Mir fehlen da etwas die Fehlererfahrungen; wenn die Röhren Kontaktschwierigkeiten haben, kann das ähnlich klingen wie leckende Kondensatoren?
Boah glaubste... ich sach es euch. Never touch a running system.
Gruß, Nils
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Und jetzt? Langer Rede (wie immer), kurzer Sinn. Mir fehlen da etwas die Fehlererfahrungen; wenn die Röhren Kontaktschwierigkeiten haben, kann das ähnlich klingen wie leckende Kondensatoren?
Hallo Nils
Da kann ich nur aus meiner Ausbildung bzgl elektronischer Schaltungen allgemein referenzieren, aber plausibel ist das schon, hinsichtlich der sich bildenden Übergangswiderstände und - ist ja auch mgl - "Zwischenraum" bzw oxidierte Oberflächen, die dann als Microkondensator fungieren.
In der Ausbildung hatten wir "Lochrasterplatten", die man mit Bauteilen bestücken konnte, die widerum in Sockeln stecken mussten - wir haben es nicht geglaubt, als die Ausbilder meinten, die Teile sind der letzte Schrott und wir sollten lieber auf richtigen Lochrasterleiterplatten löten ... egal. Auf der einen Experimentierplatte funktionierte die Schaltung, die auf der anderen nur Müll brachte.
Boah glaubste... ich sach es euch. Never touch a running system.
... dann wäre ich ja arbeits- / auftragslos ....
Gruß, Stone
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Moin,
von wegen fertig.
So richtig glücklich bin ich mit dem Amp noch nicht wirklich. Vorgestern habe ich erstmal das 25kB-Presence-Poti durch ein 25k30C ausgetauscht, welches ich von der alten Platine meines alten Fender ausgelötet habe - much better.
Der Fender-Kanal liefert in etwa das, was zu erwarten ist, er ist allerdings für einen Fender relativ dunkel - das läßt sich aber mit etwas mehr Treble und dem besser regelbaren neuen Presence-Poti in den Griff kriegen. Allerdings ist er bei den Lautstärken, die mir im Proberaum erlaubt werden, wirklich ultraclean; gut für funky Rhythmusgitarre, wirkt aber manchmal etwas verloren. 40W an einer starken Box sind echt verdammt viel.
Der Marshall-Kanal will mir immer noch nicht so richtig gefallen. So wie er jetzt ist, ist er auf der einen Seite untenrum doch zu mumpfig, in den Mitten etwas schwach und obenrum etwas brizzelig. Ich hab dann doch testweise mal einen 100p zwischen die PI-Anoden gelötet, das war's aber auch nicht so richtig.
Außerdem denke ich, ich muss bei dem Ding wieder mit dem Gain runter. In Sachen Gain-Mods habe ich im Moment an der zweiten Kathode 5k und den Spannungsteiler vor der 3. Stufe auf ~240k:470k.
Insgesamt könnte der Amp auch straffer sein. Ich hab mittlerweile recht viele Samples in Richtung 2203 gehört, einige angeblich Stock, andere modifiziert, und die haben alle eines gemeinsam: Sie drücken viel mehr, sind im Sound direkter und differenzierter, und auch schneller - mein Amp ist untenrum etwas schwammig.
Jetzt überlege ich, was die beste Strategie ist; den Amp mal in Richtung "Stock" 2203 umbauen (ich hab ihn ja direkt mit einigen gängigen MS-Mods aufgebaut) und von da aus Schritt für Schritt weiter machen? Also, so richtig 2203 wird der mit der Endstufe, isb. dem AÜ ja eh nicht werden. Im Zuge dessen mal z.B. die Koppel-C zum PI etwas runterholen?
Vorschläge?
Gruß, Nils
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Hallo Nils,
zum Fender-Kanal: warum einen 1M-Widerling nach der zweiten Stufe? Mit einem 220k wird der Amp mit Sicherheit etwas heller, wahrscheinlich aber auch etwas lauter, da der Widerling mit dem Send-Poti einen Spannungsteiler bildet.
Zum Marshall-Kanal: versuch mal, R44 von 820R auf 1k oder 1,2k zu erhöhen - hierzu gab es einen langen Fred (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7602.0.html) - EDIT: das Wichtigste kommt auf der letzten Seite. Der 820R verursacht gerne das Pumpen. Die Erhöhung dieses Rs sollte den Amp etwas straffer machen.
R29 ist jetzt ein 240k? Mach den wieder auf 470k und einen 500pf drüber. Klar, dann wird es insgesamt heller, aber die Mitten nehmen auch zu; gleichzeitig nehmen die Bässe ab.
Wenn Du mit dem Gain runter willst, wäre aus meiner Sicht die beste Lösung, das 1MA Gainpoti gegen ein 500kA zu tauschen. Alternative: lass das 1MA Gainpoti drin und ändere die davor liegende 470k II 470 pf-Kombination gegen 1M II 1000pf.
Schließlich, um den Amp etwas heller abzustimmen, könntest Du R46 von 33k auf 39k, ggf. auch auf 47k erhöhen, aber ich würde zuerst 39k probieren (47k II 100k kommt ca. auf 39k).
Zuerst würde ich aber bei R44 ansetzen.
Viele Grüße
Stephan
-
Moin,
zum Fender-Kanal: warum einen 1M-Widerling nach der zweiten Stufe? Mit einem 220k wird der Amp mit Sicherheit etwas heller, wahrscheinlich aber auch etwas lauter, da der Widerling mit dem Send-Poti einen Spannungsteiler bildet.
Wenn ich mich recht erinnere, war da ursprünglich ein deutlich kleinerer R drin, den ich dann auf 1M vergrößert habe, weil der Kanal gegenüber dem anderen zu laut war.
wegen heller: Ich steh' auf'n Schlauch... warum wird er heller?
Zum Marshall-Kanal: versuch mal, R44 von 820R auf 1k oder 1,2k zu erhöhen - hierzu gab es einen langen Fred (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7602.0.html). Der 820R verursacht gerne das Pumpen. Die Erhöhung dieses Rs sollte den Amp etwas straffer machen.
Check. Lese ich mir mal durch.
R29 ist jetzt ein 240k? Mach den wieder auf 470k und einen 500pf drüber. Klar, dann wird es insgesamt heller, aber die Mitten nehmen auch zu; gleichzeitig nehmen die Bässe ab.
Diese RC-Stufe hat ja mehrere Iterationen hinter sich. Der C darüber ist nie eingebaut worden, weil den angeblich eh immer alle hinterher rausmachen ;D. Irgendwer empfahl mir, statt der 470k/470p-Kombi einen 1M einzubauen, das war aber irgendwie doof, dann habe ich einen weiteren 1M drübergelötet, und dann irgendwann testweise nochmal einen 470k, um mit dem Spannungsteiler noch mal nach oben zu gehen.
Jedenfalls, die Rückkehr zu der 470k/470p-Kombi ist dann ja wieder näher dran an der original-Schaltung. Check. ;D
Wenn Du mit dem Gain runter willst, wäre aus meiner Sicht die beste Lösung, das 1MA Gainpoti gegen ein 500kA zu tauschen. Alternative: lass das 1MA Gainpoti drin und ändere die davor liegende 470k II 470 pf-Kombination gegen 1M II 1000pf.
Ich in Sachen Gain runter im Kopf, erstmal am Spannungsteiler R29/R67 wieder das Originalverhältnis herzustellen (siehe oben), und dann überlegt, an der 2. Kathode wieder zu 10k zurückzukehren. Der C11 hat übrigens nicht 470p sondern 500p (ist ein Silver Mica), aber ich schätze das macht nicht so viel aus.
Schließlich, um den Amp etwas heller abzustimmen, könntest Du R46 von 33k auf 39k, ggf. auch auf 47k erhöhen, aber ich würde zuerst 39k probieren (47k II 100k kommt ca. auf 39k).
Angefangen hatte ich beim Slope-R mal bei 56k, das war mir aber zu brizzelig. Also mal rumprobieren.
Zuerst würde ich aber bei R44 ansetzen.
Danke für die Vorschläge. Ich hab auch schon länger nicht mehr wild in der Gegend rumgelötet *hechel* *grrrr* ;D
Gruß, Nils
Edit: Hast du 'ne Meinung zu den PI-Koppel-C? Die sind ja mit 100n recht groß (Fender halt), sollte ich die mal kleiner machen?
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Interessanter Thread, den Du da verlinkt hast. Die Money-Quote kommt (mal wieder) von DocBlues:
[...]
Noch etwas ist mir eingefallen - vielleicht wurde es hier im Thread auch schon angesprochen. Falls Du für die dritte Stufe eine JJ ECC83S verwendest, solltest Du die als erstes herausnehmen, da die JJ den Matsch/Pumpeffekt über 820 Ohm noch verschlimmert. Die Gründe dafür wurden hier im Forum auch schon mal erläutert (Die JJ scheint auf der Gitterseite bereits sehr viel früher als andere Röhren zu verzerren. Das macht den Sound weicher, man hat mehr Distortion aber auch weniger Headroom, weniger Klarheit und mehr Matsch oder gar Pumpen (je nach Schaltung).
Wollen wir mal raten, was für eine Röhre bei mir für die dritte Stufe verantwortlich ist...?
Wenn ich den Thread richtig gelesen habe, ging's da um eine 800er-Schaltung mit deutlich höheren Spannungen im Preamp. Lohnt sich das in Sachen Straffheit, vorne die Spannungen mal etwas hoch zu bringen?
Gruß, Nils
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wegen heller: Ich steh' auf'n Schlauch... warum wird er heller?
Könnte er höchstens wegen des Zusammenwirkens mit der Miller-Kapazität der nächsten Röhre - möglicherweise habe ich da aber auch nur Gespenster gesehen.
Edit: Hast du 'ne Meinung zu den PI-Koppel-C? Die sind ja mit 100n recht groß (Fender halt), sollte ich die mal kleiner machen?
Ich mag die 100nf und würde sie so lassen, es sei denn, Du spielst so laut, dass Du die Endröhren übersteuern willst. Das las sich in Deinem Post vorhin auch anders. Bogner verwendet die im XTC auch. Ich habe sie in meinem #39 auch so gewählt. Ich würde lieber vorne Bässe wegnehmen, wenn es sein muss.
Viele Grüße
Stephan
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Wenn ich den Thread richtig gelesen habe, ging's da um eine 800er-Schaltung mit deutlich höheren Spannungen im Preamp. Lohnt sich das in Sachen Straffheit, vorne die Spannungen mal etwas hoch zu bringen?
Hallo Nils,
das ist richtig, aber die höheren Spannungen im Preamp haben Nebenwirkungen in den Höhen - es könnte mit Glück heller, mit Pech fizzeliger werden. Ich würde erst einmal versuchen, die Bässe mit den jetzigen Spannungen in den Griff zu bekommen.
Viele Grüße
Stephan
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Moin,
ich hab jetz mal so ein paar Sachen ausprobiert. Erstmal habe ich den 240k-470k-Teiler vor der dritten Stufe wieder auf 470k/470k reduziert. Ich hab da auch mal 'n C drübergelötet, aber das gefiel mir an meiner Testbox hier zu Hause bei Zimmerlautstärke gar nicht. Das ist das alte Gehäuse von meinem Blues Deluxe mit dem "Speacial Design" Eminence drin; der ist eh per se sehr fizzelig obenrum, aber auch mit den Legends im Proberaum wäre das zu viel des guten.
Dann habe ich den 820R an der 3. stufe gegen 1k2 getauscht. Scheint den Amp, soweit ich das hier jetzt beurteilen kann, tatsächlich aufzuräumen. Ich habe auch mal die JJ der 3. Stufe gegen die Tungsol im Fender-Kanal getauscht, die JJ sorgt in der Tat für einiges an Mulm.
Ich hatte noch einen Kippschalter frei, der in der Frontplatte nur ein Loch gefüllt hat, deshalb habe ich den Kathoden-R der 2. Stufe mal von 10k auf 5k umschaltbar gemacht, damit ich mir den Unterschied im Proberaum mal anhören kann. Hier zu Hause wirkt der Amp mit 10k sehr brav, mal sehen wie das tönt, wenn der Amp etwas atmen kann.
Testweise habe ich auch mal, wie im verlinkten 800er-Thread angedeutet, die Kathode der 2. Stufe mal mit 2k7 und Bypass-C beschaltet; da ich keinen 680n hatte, habe ich einen 470n genommen. Aber das ging auch gar nicht, ich hatte fast den Eindruck, der Amp hat angefangen zu schwingen - ich hatte ein ganz fieses fizzeln überm Sound. Anyway, das habe ich ganz schnell wieder rückgängig gemacht.
Gruß, Nils
-
Ich hatte noch einen Kippschalter frei, der in der Frontplatte nur ein Loch gefüllt hat,
Ist das der mit dem Schriftzug "Voodoo" ? ::)
Ich nehm für sowas immer ne V2A-Inbus-"Design"-Schraube. :angel:
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Erstmal habe ich den 240k-470k-Teiler vor der dritten Stufe wieder auf 470k/470k reduziert. Ich hab da auch mal 'n C drübergelötet, aber das gefiel mir an meiner Testbox hier zu Hause bei Zimmerlautstärke gar nicht. Das ist das alte Gehäuse von meinem Blues Deluxe mit dem "Speacial Design" Eminence drin; der ist eh per se sehr fizzelig obenrum, aber auch mit den Legends im Proberaum wäre das zu viel des guten.
Ja, das ist Geschmackssache. Am Spannungsteiler kannst Du auch noch schrauben. Falls Du weniger Gain haben willst, wäre 470k/270k oder 470k/220k eine Möglichkeit.
Dann habe ich den 820R an der 3. stufe gegen 1k2 getauscht. Scheint den Amp, soweit ich das hier jetzt beurteilen kann, tatsächlich aufzuräumen. Ich habe auch mal die JJ der 3. Stufe gegen die Tungsol im Fender-Kanal getauscht, die JJ sorgt in der Tat für einiges an Mulm.
Volltreffer!
Ich hatte noch einen Kippschalter frei, der in der Frontplatte nur ein Loch gefüllt hat, deshalb habe ich den Kathoden-R der 2. Stufe mal von 10k auf 5k umschaltbar gemacht, damit ich mir den Unterschied im Proberaum mal anhören kann. Hier zu Hause wirkt der Amp mit 10k sehr brav, mal sehen wie das tönt, wenn der Amp etwas atmen kann.
Das habe ich in meinem #39 auch so gemacht. Mir gefällt es besser, als einen C dazuzuschalten. Tendenziell verhält sich mein Amp genauso.
Testweise habe ich auch mal, wie im verlinkten 800er-Thread angedeutet, die Kathode der 2. Stufe mal mit 2k7 und Bypass-C beschaltet; da ich keinen 680n hatte, habe ich einen 470n genommen. Aber das ging auch gar nicht, ich hatte fast den Eindruck, der Amp hat angefangen zu schwingen - ich hatte ein ganz fieses fizzeln überm Sound. Anyway, das habe ich ganz schnell wieder rückgängig gemacht.
Ich habe auch festgestellt, dass zuviele Kathoden-Cs in den Höhen ganz böse werden können, wenn man nicht aufpasst. Außerdem steigen die Nebengeräusche.
Viele Grüße
Stephan
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Moin,
Sieht so aus, als müsste ich dem Amp auf jeden Fall mal einen abgestimmten Satz Röhren spendieren. Die JJs hatte ich noch zu Hause, und so riesig ist meine Ersatzröhrensammlung auch nicht. Die Tung-Sols hatten sich früher schon in meinem Fender als V1 bewährt. Für den MS-Kanal sind sie, finde ich, etwas arg luftig und höhenbetont, außerdem ist die JJ für V1 zu dunkel. Muss wohl irgendwas dazwischen rein. Eventuell investiere ich auch noch mal in neue Endröhren, im Moment sind ältere Sovteks drin, die nach meiner Erfahrung durchaus auch etwas farblos klingen können. Für ordentliche Auflösung unten- wie obenrum sollte ich vielleicht doch wieder ein Pärchen SEDs reinsetzen.
Ansonsten habe ich im Wesentlichen jetzt halt nur mal am 820R was geändert und sonst die ursprüngliche Gainstruktur hergestellt. Mal sehen, wie sich der Vergleich 5k <> 10k an der 2. Stufe in laut macht.
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Moin,
kurzer Nachtrag von mir: Ich hatte den Amp heute mit zur Probe ;D. Ich habe mich dann doch für die Variante JJ in V1 und Tung-Sol in V3 entschieden, und das scheint auch ganz gut zu sein. Die JJ im Fenderkanal ist zwar recht dick, dadurch klingt der Kanal aber doch recht männlich.
Die Kombination JJ weg von der 3. Stufe plus den 820R erhöhen hat den Amp definitiv ordentlich aufgeräumt. Mit der Strat ist der Amp deutlich dunkler und kerniger als ich es gewohnt bin, mit dem Nebeneffekt, dass sich auch ein Steg-Singlecoil entspannt spielen läßt, ohne dass einem die Hoden hochwandern. Die Halsposition ist auch dementsprechend dunkel, bleibt aber klar artikuliert und ohne Mulm.
Mit meiner HB-bestückten Axt setzt sich dieser Trend fort; die Gitarre (im Prinzip ein großer schwerer Klotz Mahagoni mit Griffbrett dran) klingt selbst sehr warm, zusammen mit dem MS-Kanal kommt am Steg ein sehr "holziger" Ton aus der Box, mit einem recht prägnanten Mittenhonk - gefällt mir gut. Auch ohne Modifikationen an der Gainstruktur rotzt es mächtig, der frühe Rev. Billy G. läßt grüßen. Auch hier klingt die Halsposition nochmal einen Schub dunkler, aber wie mit der Strat bleibt es sauber ohne Matschen. Was vorher eher tiefmittiger Matsch war, ergab heute ein weiches, harmonisches Singen.
Manch einem dürfte der Amp in dieser Form zu dunkel sein, mir passt er so ziemlich gut - ch muss dazu aber sagen, ich hatte die meiste Zeit den Gainregler auf 3 Uhr. Wenn man den zurück nimmt, wird's etwas luftiger. Wenn's im Moment was negatives zu sagen gibt, dann vielleicht: Der Amp braucht Luft zum atmen - Er muss laut gespielt werden. Da hilft nur eines, Augen zu und durch, und die bösen Blicke der Mitmusiker ein wenig ignorieren ;D. Oder, wie Joe Bonamassa sagt: "Mind you, I play loud, and I make no apologies for it!" :devil:
Ich habe die dritte Kathode umschaltbar gemacht von 10k auf 10k||3k3, das gibt nochmal mächtig wumms obendrauf. Trotzdem bleibt der Amp immer noch sauber und matschfrei. Im Moment bin ich recht zufrieden, mal sehen, wie es nächstes Mal ist. in knapp zwei Wochen nehme ich den Amp dann mal mit auf die Bühne. Rock'n'Roll >:D!
Gruß, Nils
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Moin,
Zeit, nach dem ganzen Geschwätz mal Farbe zu bekennen. Letzte Woche hatte ich den Amp mit auf'm Straßenfest, und wir haben am FOH per portablem Digitalrecorder mitgeschnitten; kein Abzug aus dem Pult, sondern per eingebautem Mikro im Recorder - die Qualität ist also entsprechend bescheiden (genauso wie die handwerkliche Qualität der Musiker, deswegen gibt's auch nur kurze Ausschnitte ;D).
Jedenfalls habe ich mal ein paar Clips zusammengeschnitten. Das grundsätzliche Setup: Gitarren - Pedale - Amp - Reverb/Delay in der Loop - offene, großvolumige 2x12 mit Eminence GB12 und V12 (weiss nicht mehr, welcher abgenommen war) - Abnahme per MD-421, am FOH wohl angeblich relativ linear.
Erstmal der Fender-Kanal:
Clip 1 + 2: Strat (Neck-PU) plus Fender-Kanal pur
Clip 3: Wieder Strat mit Neck-PU, Fender-Kanal angeblasen mit stark modifiziertem TS-ähnlichen Pedal und... öh... ich glaube, V847-ähnliches Wah (beide Pedale DIY)
Clip 4: Immer noch Strat, Neck+Bridge, obiges TS-Pedal und Phase45-Klon im Vibrato-Modus
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Und nun zum Marshall-Kanal, Gain auf voll :devil: und Kanal im "Higher Gain" Modus mit ~2.5k an der zweiten Kathode
Clip 1: Meine El Maya (Mahagoni-Gitarre mit Rockinger AlNiCo II), Bridge-PU
Clip 2: Strat, Bridge-PU, wie oben plus Anpusten mit oben genanntem TS-Pedal
Clip 3: Strat, Bridge-PU, Amp pur
Clip 4: Wieder El Maya, Bridge, Amp pur
Man möge die handwerklichen Mängel nicht beachten, es war kalt und nass, und der Großteil der Band (ich nicht!) war betrunken ;D. Und, wie gesagt, ein einfacher Rekordermitschnitt vom FOH-Platz aus.
Gruß, Nils
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Schöne cleane Sounds.
Wenn Du den 820R gegen was größeres tauscht, check aber die Volts - dann geht die Spannung am 100k (!) hoch.
GGf. zu hoch (>200V) - das kann nicht jede Tube ab ;)
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Moin Olaf,
Wenn Du den 820R gegen was größeres tauscht, check aber die Volts - dann geht die Spannung am 100k (!) hoch.
GGf. zu hoch (>200V) - das kann nicht jede Tube ab ;)
der 820R ist unverändert - ich habe die kalte 10k-Stufe angewärmt ;). Und selbst wenn: Die Heizung liegt hoch ;D.
Gruß, Nils
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Schenker, Toto, Idol, Turner - cool ;D
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Moin Olaf,
der 820R ist unverändert - ich habe die kalte 10k-Stufe angewärmt ;). Und selbst wenn: Die Heizung liegt hoch ;D.
Gruß, Nils
Hängt ihn höher . . . ;D
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Schenker, Toto, Idol, Turner - cool ;D
Man ist halt Dienstleister ;). Für's Clipraten gibt's aber keine Kekse ;D.
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Klingt sehr schön singend, hardrockig.
Den Cleansound habe ich jetzt einfach einmal ignoriert >:D Quatsch, der Fender Kanal ist der Hammer, richtig guter Ton.
Grüße,
Robin
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Merci. Mir macht der Amp auch richtig Spaß. So sehr, dass ich meinen D* schon stiefmütterlich behandele ;).
Gruß, Nils
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Moin Olaf,
der 820R ist unverändert - ich habe die kalte 10k-Stufe angewärmt ;). Und selbst wenn: Die Heizung liegt hoch ;D.
Gruß, Nils
@Olaf: ich seh grad, ich weiss nicht, was ich rede. Klar habe ich den 820R verändert. Ich doof, ich. Spannung am 100k am CF hab ich aber nicht nachgemessen.
Gruß, Nils
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Hano, do kanschd ned meckere. :bier:
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Moin,
ich muss gerade mal Thread-Leichenschändung betreiben, weil mir was aufgefallen ist.
Der Amp verrichtet unauffällig und zuverlässig seinen Dienst in meiner Band, in letzter Zeit habe ich aber den Eindruck, dass, vor allem mit meiner einen Strat, im Drive-Kanal die Höhen manchmal ein wenig arg aufdringlich und fizzelig sind. Jetzt könnte ich ja einen C so ab 100p über die PI-Anoden setzen, damit würde ich aber die Höhenwiedergabe des Cleankanals beeinflussen, und das will ich nicht.
Was kann ich alternativ tun, einen C über einen der Anodenwiderstände im Drive-Kanal? Welche Stufe bietet sich da am ehesten an, und welche Größenordnung sollte der C haben?
Danke und Gruß, Nils
P.S. Ich hab's noch nicht vergessen, sobald ich Zeit hab, baue ich in den Amp auch mal eine sanfte Kathodenumschaltung (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12962.msg121310.html#msg121310) ein ;).
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Hallo Nils,
ich persönlich würde Höhenbegrenzungen tendenziell spät im Amp einsetzen, d.h. wenn Du nur an einer Anode einen C platzieren willst, würde ich die unmittelbar vor dem Tonestack nehmen.
In meinem 4-stufigen Marshall bin ich einen etwas anderen Weg gegangen und habe an der ersten Stufe 100k II 220pf (Systeme parallel) und an der zweiten Stufe 150k II 220pf gewählt. Diese dienen aber eher als Versicherung gegen Oszillationen als dass sie maßgeblich ins Klanggeschehen eingreifen.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo Nils,
ich persönlich würde Höhenbegrenzungen tendenziell spät im Amp einsetzen, d.h. wenn Du nur an einer Anode einen C platzieren willst, würde ich die unmittelbar vor dem Tonestack nehmen.
In meinem 4-stufigen Marshall bin ich einen etwas anderen Weg gegangen und habe an der ersten Stufe 100k II 220pf (Systeme parallel) und an der zweiten Stufe 150k II 220pf gewählt. Diese dienen aber eher als Versicherung gegen Oszillationen als dass sie maßgeblich ins Klanggeschehen eingreifen.
Viele Grüße
Stephan
Moin Stephan,
danke für die Einschätzung, 220pF sind also als noch unauffällig zu werten. Montag nehme ich den Amp mal mit nach Hause und löte mal einen C der Größenordnung 330p-470p an die letzte Anode - mal schauen, was ich liegen habe.
Gruß, Nils
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Moin,
im Zuge meines Bastelwochenendes habe ich den Amp mal aufgemacht und einen 360pF-Mica (war nix anderes da) über den letzten Anoden-R gelötet. Ich bilde mir ein,das der Amp im Lead-Kanal obenrum aufgeräumter und weniger fizzig ist, und dass er gleichzeitig etwas bissiger geworden ist. Vermutlich war er das schon vorher, ist aber im Fizz untergegangen - meine Theorie jedenfalls ;D. Treble hat er trotzdem noch genug, so nehme ich ihn morgen mit zur Probe. Mal schauen.
Gruß, Nils
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Moin,
im Zuge meines Bastelwochenendes habe ich den Amp mal aufgemacht und einen 360pF-Mica (war nix anderes da) über den letzten Anoden-R gelötet. Ich bilde mir ein,das der Amp im Lead-Kanal obenrum aufgeräumter und weniger fizzig ist, und dass er gleichzeitig etwas bissiger geworden ist. Vermutlich war er das schon vorher, ist aber im Fizz untergegangen - meine Theorie jedenfalls ;D. Treble hat er trotzdem noch genug, so nehme ich ihn morgen mit zur Probe. Mal schauen.
Gruß, Nils
Meh, entweder war gestern die Tagesform schlecht, oder das is nix. Letzte Woche ist die Probe ausgefallen, gestern bei der Probe kam mir der Amp zu bedeckt und mittig vor. Ich hab ihn jetzt im Proberaum gelassen, Montag vor der nächsten Probe kneife ich den C wieder raus - vorher war's deutlich besser. Zeigt wieder mal, dass ich die Transferleistung von zu Hause bei Zimmerlautstärke in den Proberaum nich drauf habe.
Gruß, Nils
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Hi
Nimm mal 250pF oder 100pF, ggf an der vorletzten Triode.
Gruß, Stone
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Moin,
nachdem der "kleine" hier im Proberaum und live ein Opfer der Evolution und von meinem "großen" Dreikanaler größtenteils ersetzt wurde, habe ich den Amp heute mal auf die Bank geholt und ein Pärchen JJ 6V6 S im Amp eingemessen, das ich noch liegen hatte, mit der Hoffnung, den Amp etwas wohnzimmertauglicher zu bekommen. Klanglich macht er sich in meinem Wohnzimmer ziemlich gut, deutlich besser als mit 6L6 vorher - irgendwie wirkt er "zahmer", runder und weniger steril als mit 6L6, mit denen der Amp bei Minimallautstärke immer etwas zickig klang und mehr Schub brauchte. Montag nehme ich ihn mal mit in den Proberaum, mal sehen, wie sich die 6V6 dann in laut machen.
Aber: Mir fehlt so ein wenig das Bauchgefühl für den Einsatz von 6V6 bei höheren Spannungen, weswegen ich ganz gerne noch mal ein paar zweite Meinungen zum Arbeitspunkt hätte. Die Röhren laufen jetzt mit einer Anodenspannung von 417V bei einem gemessenen Kathodenstrom von ca. 15-16 mA (also inkl. SG-Strom). Ich habe im Hinterkopf gehabt, dass Dirk irgendwann mal gesagt hat, bei den JJs sollte man eher mit 10W als mit 14W rechnen, demnach laufen die Röhren so bei 55%-60%. Der AÜ (1750M) hat ja 4k3 primär bei 2/4/8 Ohm, eingemessen habe ich ihn mit 8 Ohm Last am 4 Ohm Tap. Übergangsverzerrungen sind kein Thema, und gut klingen tut er auch. Über dem Lastwiderstand habe ich 12,6V RMS gemessen, macht also knapp 20W.
Edit: Was ich vergessen habe: Die SG-R sind 470R/2W, dürfen die bleiben, oder sollte ich die vergrößern und/oder durch welche mit höherer Leistung ersetzen? /Edit
Ich würde sagen, alles bestens. Zustimmung oder Einwände?
Gruß, Nils
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Hi,
etwas mehr Strom wird nichts schaden. So bei 25 mA würde ich die Grenze ziehen.
Versuchs mal ob es überhaupt klanglich gefällt bzw. etwas bringt.
Gruß, Dirk
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Hi,
etwas mehr Strom wird nichts schaden. So bei 25 mA würde ich die Grenze ziehen.
Versuchs mal ob es überhaupt klanglich gefällt bzw. etwas bringt.
Gruß, Dirk
Wow, an 25mA hätte ich mich jetzt spontan nicht rangetraut. Bei 25mA wird die Anodenspannung so auf 410V runtergehen, wenn ich jetzt mal 3mA SG-Strom abziehe bin ich bei rund 9W Pa. Ist denn Deine Aussage bzgl. der 10W bei den JJs noch gültig? Wenn ja ist das aber SEHR heiß :devil: .
Gruß, Nils
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Wow, an 25mA hätte ich mich jetzt spontan nicht rangetraut. Bei 25mA wird die Anodenspannung so auf 410V runtergehen, wenn ich jetzt mal 3mA SG-Strom abziehe bin ich bei rund 9W Pa. Ist denn Deine Aussage bzgl. der 10W bei den JJs noch gültig? Wenn ja ist das aber SEHR heiß :devil: .
Ich gehe davon aus, dass Du die 6V6 NICHT als Triode betreibst, von daher sind auch keine Probleme mit den 25 mA zu erwarten. Bei Verwendung als Triode hingegen ist das Limit fast erreicht.
Gruß, Dirk
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Moin,
nein, kein Triodenbetrieb. AB-Betrieb als Pentode/Tetrode/whatever. Ich hab noch mal ins Bias-PDF geschaut, da rechnest Du bei den JJs mit PA=10W. Ich hab mir das dann noch mal aufgemalt (siehe Anhang), jeweils die Arbeitsgeraden bei 15 und 25 mA mit 10W und 14W Pa.
Lege ich 10W zugrunde, wären schon 15mA zuviel - der A-Zweig bzw. der Knick läge (knapp) über der Pa-Hyperbel (bei 14W unkritisch). Mit 25 mA liegt man im A-Bereich auch schon über der Hyperbel. Ich denke mal, ich werde dne Ruhestrom so in Richtung 18-20mA mal hochschrauben.
Übrigens, ist Dir/Euch schon mal aufgefallen, dass die Leistungshyperbel im JJ Datenblatt nicht mal ansatzweise richtig ist? Die geht z.B. durch den Punkt 300 V / 40 mA, macht bei mir 12W, andere Punkte ebenso. Bei kleineren Spannungen geht's dann so in Richtung 9W. Ich mahne hier mal zu Aufmerksamkeit, wenn man dieses Datenblatt benutzt, um die Arbeitsgeraden einzuzeichnen!
Gruß, Nils
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Mit 25 mA liegt man im A-Bereich auch schon über der Hyperbel. Ich denke mal, ich werde dne Ruhestrom so in Richtung 18-20mA mal hochschrauben.
Gehe testweise aber auch mal höher ob dies bei Deinem Verstärker dann überhaupt noch einen klanglichen Gewinn bringt.
Übrigens, ist Dir/Euch schon mal aufgefallen, dass die Leistungshyperbel im JJ Datenblatt nicht mal ansatzweise richtig ist? Die geht z.B. durch den Punkt 300 V / 40 mA, macht bei mir 12W, andere Punkte ebenso. Bei kleineren Spannungen geht's dann so in Richtung 9W. Ich mahne hier mal zu Aufmerksamkeit, wenn man dieses Datenblatt benutzt, um die Arbeitsgeraden einzuzeichnen!
Stimmt, ist aber noch nicht aufgefallen, was sicherlich auch daran liegt, dass den Datenblättern oftmals keine bis nur sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Gruß, Dirk
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Hallo Nils,
ich hab mal meinen Excel estimator angeworfen:
25 mA müßte gehen.
Gruß Hans- Georg
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Hallo Nils,
ich hab mal meinen Excel estimator angeworfen:
25 mA müßte gehen.
Gruß Hans- Georg
Danke für die weitere Bestätigung. Ich werde mit dem Ruhestrom noch mal ein wenig spielen, ein bißchen wärmer ist sicher nicht schlecht, auch wenn der Amp den Sound primär in der Vorstufe macht.
Gruß, Nils
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Hallo Nils,
bei meinem alter Fender Deluxe mit 2 X 6V6GT hat gerade diese Anodenspannung, den Biasstrom habe ich mit 22mA gemessen.
Gruß
Manfred