Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: danblue am 3.05.2010 14:31
-
Hi,
kann mir mal jemand sagen, ob hinter den Nummern bei den Modellbezeichnungen von Marshall irgendein System dahinter steckt oder ist das völlig wahllos.
Beispiel: Der Bluesbreakercombo heisst ja 1962, weil er meines Wissens 1962 auf den Markt kam. Der 18-Watter heisst 1974x kam aber ebenfalls in den 60ern raus. ??? Tja und das der JCM800 nicht im Jahre 2203 bzw. 2204 in die Geschäfte kam, erklärt sich von selbst. ::)
Also nochmal meine Frage: Steckt da irgendein System dahinter, sodass man daraus auch irgendetwas sinnvolles ableiten kann (z.B. die Wattzahl oder das Jahr des ersten Erscheinens) oder sind das völlig zufällig gewählte Nummern?
Danke Daniel ;)
-
Moin,
ich rall's auch nicht, aber es ist ja noch viel schlimmer: Den 2203/2204 gab's zweimal, einmal die JMP Master-Volume und einmal die JCM800 Master Volume. Die spinnen doch, die Briten ;D.
-
Hi Daniel,
es handelt sich hier in erster Linie um Bezeichnungen der Schaltpläne, nicht unbedingt um die der Modelle, in denen die so bezeichnete Schaltung verbaut wurde.
Das ziemlich einzige was bei den Bezeichnungen der Schaltpläne klar ist: Die Nummern haben gar nix, wirklich gar nix mit dem Erscheinungsjahr zu tun!
Der Typ 1962 kam übrigens erst 1965 auf den Markt.
Das es den 2203/2204 "zweimal" gab, sagt nur aus, dass in verschiedener Aufmachung (JMP / JCM800) mehr oder minder die gleiche Schaltung steckt.
Ob es ein System gibt verrät nicht mal der Doyle ("The History of Marshall").
Grüße
Stephan
-
Hallo,
soweit ich weiß, machte das Nummernsystem nur bei der JCM 900 Reihe einen Sinn: 2 oder 4 als erste Ziffer stand für Hi Gain Master Volume oder Dual Hi Gain, die nächsten beiden Ziffern standen für die Wattzahl (10 für 100W, 05 für 50W), und die letzte Ziffer sagte etwas über die Konfiguration aus (0=Top, 1= 1x12 Combo, 2= 2x12 Combo.
Also war der 4100 ein Dual Hi Gain 100W Topteil.
Das System ist in Mike Doyles Buch beschrieben.
Viele Grüße
Stephan
-
Fender ist schlimmer.. ;D
-
Naja, ich weiss nicht. Bei Fender kann man wenigstens noch irgendwas mit Erscheinungsjahr ableiten, und die haben fortlaufende Nummern. Aber bei Marshall scheint das ja bloße Willkür zu sein, nur um uns zu ärgern! ;D
Ich glaub allerdings immer noch, dass der Herr Marshall da irgendeine Formel dahinter versteckt hat: Z.B. Wattzahl ins Quadrat mal Erscheinungsjahr geteilt durch die dritte Wurzel plus Anzahl der Kanäle und dass ganze dann noch mit der Quersumme der gesamten Widerstandswerte multipliziert. Im Prinzip hat er eigentlich längst die Weltformel entdeckt, will das aber nicht so an die große Glocke hängen. Ganz bestimmt!!! 8)
Daniel ;)
-
Aber das ist doch kompletter Schwachsinn, denn irgendwie müssen die doch intern ein eindeutiges und selbsterklärendes Namenssystem haben... bei Röhren gibts ja sowas glücklicherweise auch.
mfg ordi
-
Fender hat 209348203948 Blackface/Brownface/Silverface/Champ/Deluxe/Wooooswasiii Versionen. Was ist daran logisch? ^^
Lg :)
-
Hallo
vielleicht ist es bei Marshall ja so, dass der 2203 der 2203te aufgebaute Versuchsaufbau war.
Duck und wech
Martin
-
Salü,
Aber das ist doch kompletter Schwachsinn, denn irgendwie müssen die doch intern ein eindeutiges und selbsterklärendes Namenssystem haben... bei Röhren gibts ja sowas glücklicherweise auch.
Die gleichen Typen von Röhren wurden ja auch von verschiedenen Herstellern produziert, so macht es auch Sinn, Röhren vom gleichen Typ gleich zu nennen (wobei dann europäische Hersteller sich auf andere Bezeichnungen geeinigt haben, als US-Amerikanische Hersteller).
Warum sollte Marshall die Bezeichnung für seine Amps nach einem bestimmten Schema machen, wenn Marshall der einzige Hersteller ist?
Da können sie das auch nach belieben fest legen bzw. nach Marketingkriterien etc.
mfg sven
-
Da hast du schon recht, aber eine logische und einheitliche Nomenklatur macht es auch den Kunden viel einfacher die amps zu unterscheiden! Sie könnten ja zum Beispiel dem Amp so nen Namen geben wie 2203, der aber dann noch mit einem eindeutigen Namen versehen ist, der auf der Rückseite steht oder so.
mfg ordi
-
Fender hat 209348203948 Blackface/Brownface/Silverface/Champ/Deluxe/Wooooswasiii Versionen. Was ist daran logisch? ^^
Lg :)
Jeder Preamp und jeder Poweramp hat in jeder Ära seine eigene Kennnummer, das ist schon recht übersichtlich...
Wenn du möchtest, kannst du mal bei mir nachsitzen zur Fenderkunde :devil:
-
Ja mit den Kennnummern, aber ich kann mir keine Zahlen merken -> Ungut.
Dann lieber Melanie, Elisabeth, Julia, .... ;D
Allerliebste Grüßchen ;D
-
Und was lernen wir aus dem Nomenklaturschlamassel?
Mach es unübersichtlich und die Leute reden drüber ;). Wäre alles selbsterklärend würde weniger häufig nachgefragt und somit die Namen Marshall und Fender weniger häufig in den Foren genannt :devil:.
Etwas Gutes hat es aber dennoch laut Lernpsychologie: wenn man sich intensiv damit auseinandersetzt bleibt es, wenn man es dann mal begriffen hat, auf jeden Fall auch länger hängen :angel:.
Viel Spaß noch beim Brüten,
Wolfgang
-
Also was unübersichtliche Namen angeht, ist Divided by 13 wohl absolute Spitze. Keine der Bezeichnungen macht auch nur annähernd Sinn, wenn ich mal davon absehe, dass RSA wohl für Rusty Anderson (Gitarrist bei Paul McCartney) stehen soll.
VG Stephan
-
Das es den 2203/2204 "zweimal" gab, sagt nur aus, dass in verschiedener Aufmachung (JMP / JCM800) mehr oder minder die gleiche Schaltung steckt.
Moin,
aber das stimmt so nicht! Die beiden Amps sind doch im Preampbereich verschieden!
Ich glaub ich kann mich da ganz dunkel daran erinnnern das auch die Zahlen und Abkürzungen irgendwas mit den Geburtsjahren von Jim´s Nachwuchs usw. zu tun hat. Leider find ich die Quelle nicht mehr.
Also bitte nicht darauf festnageln;)
Beste Grüße Stephan
-
Kannst du das genauer erklären, wodurch unterscheidet sich ein JMP 2203 von einem JCM800 2203 im Preamp?
Danke,
Mathais
-
Moin,
im Schaltplan des JCM800 2203/2204 konnte ich im Preamp im Vergleich zum JMP 2203 keinen Unterschied feststellen. Laut Plan des JMP 2204 bei drtube.com (der gleiche Plan findet sich auch bei schematicheaven) ist beim 50W-JMP die Beschaltung der ersten Röhre anders insofern, dass bei Benutzung des Hi-Inputs nicht beide Röhrenstufen benutzt werden, sondern einfach nur auf die andere Triodenhälfte mit anderem Arbeitspunkt gegangen wird. Der 50W-JMP läuft also immer mit 2 Stufen plus CF, der 100W-JMP wahlweise mit 2 oder 3 Stufen plus CF.
Korrigiert mich, falls ich mich irre ;).
Gruß, Nils
-
Hallo,
Danke Nils, beim 2203 seh ich auch keinen Unterschied.
Meinst du den Plan im Anhang zum JMP 2204?? Der ist interessant, ich habe gedacht 2203 und 2204 unterschieden sich immer nur durch die Endstufe, das war wohl erst bei der JCM800-Serie so, oder??
Der Preamp ist noch näher am 1959, also einen High Treble und einen Normal Input mit jeweils unterschiedlicher Kathodenbeschaltung (und untersch. Koppelkondensator), ausgekoppelt auf ein Volume-Poti, statt zwei wie beim 1959, die Kanäle werden also vorm Volume gemischt über die 100k Widerstände. Der Preamp läuft immer nur mit 2 Stufen+CF, wie Nils schon schrieb.
Auffällig auch der 330k Anodenwiderstand an der 2.Stufe.
Grüße,
Mathias
-
Meinst du den Plan im Anhang zum JMP 2204?? Der ist interessant, ich habe gedacht 2203 und 2204 unterschieden sich immer nur durch die Endstufe, das war wohl erst bei der JCM800-Serie so, oder??
genau, den meine ich.
Der Preamp ist noch näher am 1959, also einen High Treble und einen Normal Input mit jeweils unterschiedlicher Kathodenbeschaltung (und untersch. Koppelkondensator), ausgekoppelt auf ein Volume-Poti, statt zwei wie beim 1959, die Kanäle werden also vorm Volume gemischt über die 100k Widerstände. Der Preamp läuft immer nur mit 2 Stufen+CF, wie Nils schon schrieb.
Auffällig auch der 330k Anodenwiderstand an der 2.Stufe.
ups, der 330k ist mir gar nicht aufgefallen. diese alten Pläne sind für meine alten Augen aber auch immer so schlecht lesbar 8)
Gruß, Nils
-
Hallo!
Also irgendwas stimmt da nicht. Ich hab schon mehr als einen JMP2204 gesehen- aber ein 330k Anodenwiderstand kam da nie vor.. Die waren alle so gut wie identisch mit dem 2203, lediglich die R´s in der B+ waren anders.
Alle, aber wirklich alle 2204 die ich bisher gesehen habe sahen (von minimalen leinigkeiten abgesehen) wie folgt aus:
http://ceriatone.com/images/layoutPic/marshallLayout/JCM800_2204Ceriatone.jpg ( da sieht man alles gut)
Grüße Jogi
-
Hi,
der Plan im Anhang zeigt auch genau das, einen Preamp wie der 2203.
Der Schaltplan ist von 1978, müsste also JMP sein. Vielleicht waren nur die ganz frühen 2204 mit nur 2 Stufen??
Grüße,
Mathias
-
tja... vielleicht hatte die Entwicklungsabteilung die grandiose Idee:
"Machen wir mit dem 100W doch mal was heißes, neues, und mit dem 50W schlagen wir 'ne Brücke zu den Bestandsprodukten!"
"Ja, großartige idee, zeichne doch mal 'n Plan!"
Und später dann die so Rotstiftabteilung aus dem Hintergrund:
"Was'n Quatsch, wir bauen die alle gleich!"
Nur so 'ne Idee... ;D
Gruß, Nils
-
Hi,
der Plan im Anhang zeigt auch genau das, einen Preamp wie der 2203.
Der Schaltplan ist von 1978, müsste also JMP sein. Vielleicht waren nur die ganz frühen 2204 mit nur 2 Stufen??
Grüße,
Mathias
Hallo Mathias,
die ersten 50MV bis ca Mitte-Ende 76 waren "noncascaded". Viele noch im "alten" Look aber neuem Tolex, manche aber sogar noch im "Letter Box"-Design mit den Wippschaltern.
Dann muß wohl das passiert sein, was Nils beschrieben hat ;D
Die Noncascaded klingen definitiv anders, aber trotzdem sehr fein.
Grüße
Jochen
-
Danke für die Aufklärung!
Grüße,
Mathias