Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: Ede am 11.05.2010 22:00
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Hey Leute,
ich hab ein echtes Problem mit dem Klang meines JCM 800 2203.
Der Amp klingt unglaublich kratzig sodass sogar meine Bandkollegen manchmal ihr Gesicht verziehen.
Der Amp ist mit meiner Fender Strat unspielbar weil es in den Hochmitten nur Ätzt. Selbst mit meiner Les Paul ist es grenzwertig kratzig.
Die Bässe und Tiefen mitten scheinen quasi nicht vorhanden zu sein. Meine Box ist eine JCM 800 von 86' mit celestion irgendwas mit 75.
Die endstufenröhren sind Svetlana und in die Vorstufe hab ich nur JJ ecc 83 drin.
Habt ihr eventuell eine idee woher mein Problem kommen könnte und wie es zu beheben ist?
Danke schonmal im vorraus.
-liebe Grüße ede
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Hallo
Da ich im Prinzip genau am selben Punkt vor x Jahren begonnen habe, mich für die Modifikation von Röhrenverstärkern zu interessieren, kann ich nur sagen, dass die Eingrenzung des Problems ggf nicht so einfach ist.
Zuerst wäre ein Foto vom Innenleben mglst detailiert hilfreich oder noch besser ein selbstgezeichneter Schaltplan anhand der eingesetzten Bauteile, sodass man sieht, was verändert worden ist.
Ein Bekannter hatte einen frühen 2204, der auch kratzig war. Dort war das Feedback an die 4 Ohm Wicklung des OT gehängt; "wir" sind dann an 8 und schließlich an 16 Ohm gegangen.
Es kann auch sein, dass aus irgendeinem Grund z.B der Presence auf 10 "hängt" ... etc. Defekte Koppelkondensatoren, usw. Wenn er kaum Bässe hat (auch bei Stellung 10) würde ich auf einen Defekt im Tonestack tippen - aber das muss nicht sein.
Vielleicht kannst Du ein Soundfile einstellen?
Gruß, Stone
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Hi,
hast du schonmal ne andere box versucht?
wäre am einfachsten, bevor du alles aufschraubst.
mir persönlich gefallen die celestion g75t auch nicht.
gruß
Ralph
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wäre am einfachsten, bevor du alles aufschraubst.
... deswegen auch meine Frage nach einem Soundfile - u.U ist es der normale 2203-Sound, welcher nicht gefällt.
Stone
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Wenn die Endröhren runter und der Bias unten ist, dann klingts gräßlich - einfach mal checken (lassen) und erst dann über Mods nachdenken.
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Wenn die Endröhren runter und der Bias unten ist, dann klingts gräßlich - einfach mal checken (lassen) und erst dann über Mods nachdenken.
Stimmt - die Kiste könnte extrem kalt eingestellt sein. Wobei ich den Abgriff des Feedback zu ändern, nicht als Mod bezeichnen würde.
Lt Schaltplänen hat Marshall das beim JCM800 2203/04 selbst zwischen 1981 und 1992 (Sonderserie) mehrfach gemacht.
Gruß, Stone
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Hallo Ede
Ist der Kondensator C5 über dem Gainpoti noch drin ?
Dieser Kondensator läßt bei kleineren Gaineinstellungen
Höhen passieren und es klingt schnell dünn und schrill.
Einfach ein Bein abknipsen und mal hören.
Gruß
Thom
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Wenn die Endröhren runter und der Bias unten ist, dann klingts gräßlich - einfach mal checken (lassen) und erst dann über Mods nachdenken.
Völlig korrekt. Einen kaputten Amp zu modifizieren ist nur Symptomdoktorei.
@Ede: wie stellst Du denn den Amp ein - Gain, Klangregelung, Master?
Viele Grüße
Stephan
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also, wenn ich das richtig verstanden habe will ede ihn garnicht modifizieren,
sondern will nur dass er wieder richtig läuft.
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also, wenn ich das richtig verstanden habe will ede ihn garnicht modifizieren,
sondern will nur dass er wieder richtig läuft.
Das habe ich auch so verstanden. Durch unsere Fragen wollen wir ja herausfinden, ob der Amp u.U. defekt ist oder ob sich der kratzige Sound durch Edes Amp-Einstellung, ggf. auch in Verbindung mit der verwendeten Gitarre und Box ergibt oder zumindest begünstigt wird. Ob der Amp defekt ist, sollte ein Techniker feststellen.
Ich könnte mir vorstellen, dass hier selbst bei richtig funktionierendem Amp mehrere Faktoren ungünstig ineinander greifen:
1. Eine Strat neigt nun mal zu dünnem Sound und vielen Hochmitten, wenn am Steg ein Single Coil sitzt. OK, mit der Les Paul besteht das Problem hier offenbar auch.
2. Ich kenne die G-12 75T persönlich nicht, lese aber überall, dass sie tendenziell kratzig sind und ein Mittenloch haben.
3. Die 2203/2204-Schaltung ist von sich aus hell bis grell ausgelegt. Hinzu kommt, dass man den Gainregler i.d.R. auf 5 bis 7 stehen hat, weil es darüber mit Humbuckern matschig werden kann. Dann wirkt aber der Bright-Kondensator am Gainregler stärker und macht den Sound grell. Von daher unterstütze ich die schon vorgeschlagene Entfernung dieses Kondensators, zumal sie leicht wieder rückgängig gemacht werden kann.
Viele Grüße
Stephan
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Hi
Meine Erfahrung ist, dass den meisten Leuten der Amp zu kratzig klingt, wenn Feedback an 4 Ohm hängt - vielleicht sollte man aber wirklich mal vorn anfangen: Einstellung, Gitarre, Pickups, Soundfile.
Die Celestion habe ich eine Zeit lang gespielt - die können obenrum schon recht aufdringlich werden, ich denke, dass ist aber nicht das eigentliche Problem.
Modifiziert werden soll er ja nicht, aber genau da habe ich 1992 auch gestartet ... der Amp klingt zu kratzig.
Gruß, Stone
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Hallo,
Strat Steg-PU mit Gain und Treble auf 12 Uhr geht einfacht nicht, das klingt nur schrill.
Aber auch ein 2203 mit 100k an 4 Ohm kann gut klingen ;D: Bright-Cap am Gainpoti defintiv raus oder viel kleiner (100pF) und Treble auf 2-3 stellen.
Hängt man den NFB um an 8 oder 16 Ohm verschieben sich die Frequenzen recht stark und es klingt nicht mehr nach 2203.
Zuerst würde ich aber mal die Schaltung/Bauteile prüfen und wie Olaf schon geschrieben hat die Endröhren ordentlich einmessen. Evtl. noch nach den
Vorstufenröhren schauen.
Viele Grüße,
Marc
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WOW!
Danke für die vielen Antworten in dieser kurzen Zeit.
:laugh:
Meine Einstellungen von links nach rechts.
Bei Heavy Sounds mit MXR GT-OD(Lev.12/tone.5/Gain.1-2)
p/3 b/8-10 m/4 t/5 g/8
Bei Crunch
p/0 b/8 m/5 t/5 g/6
-tatsächlich würde ich den Amp gerne unmodifiziert lassen,
aber nur wenn ich den Klang anders in den Griff bekomme
-genau die G12 75T sind in meiner Box drin, habe den Amp jedoch auch
über eine Steve Vai Legacy mit von Carvin gespielt und klang trotzdem spitz
-Hallo Ede
Ist der Kondensator C5 über dem Gainpoti noch drin ?
Dieser Kondensator läßt bei kleineren Gaineinstellungen
Höhen passieren und es klingt schnell dünn und schrill.
Einfach ein Bein abknipsen und mal hören.
Gruß
Thom
-Am Amp ist alles original ausser die Wiederstände zum BIAS einmessen
-Was ich vielleich hätte erwähnen sollen :o
ich fahr den Amp momentan nur mit 2 endröhren hab die Impendanz aber
angepasst.( 8ohm in ne 16 ohm box)
-da ich ja eh früher oder später Röhren kaufen muss...
würde sich vielleicht ein Umstieg auf KT-66; bzw KT-88 lohnen?
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Meine Einstellungen von links nach rechts.
Bei Heavy Sounds mit MXR GT-OD(Lev.12/tone.5/Gain.1-2)
p/3 b/8-10 m/4 t/5 g/8
Bei Crunch
p/0 b/8 m/5 t/5 g/6
Dann probiers mal testweise mit Gain voll auf (dann ist der Bright-Cap egal) und Treble auf 2. Mitten mal hoch auf 12 Uhr.
Wird vermutlich besser werden.
Viele Grüße,
Marc
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Ich das Gefühl das egal wie ich denn EQ einstelle der sound sich zwar
verändert das Kratzen jedoch bleibt. Was mich auch stört ist eine extrem knallige
höhen ansprache. Wenn ich clean spiele, wenn... dann klatschst ziemlich krass.
Hey Leute ich bin die nächsten drei bis vier tage internetlos, :urlaub:
also seid mir bitte nicht bös' wenn ich nicht Antworten kann.
Ich würde das Thema aber sobald ich kann wieder aufwärmen wollen.
-liebe Grüße ede
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Hallo Ede
Knipp`s diesen unsäglichen Kondensator über dem Gainpoti raus und du bist glücklich. !
MACH WAS
Gruß
Thom
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Bzgl der Aussage "egal, wie ich den EQ einstelle" plädiere ich immer noch auf ein Soundfile und wenn nur mit dem Mobiltelefon aufgenommen.
Bei der Mittenstellung hat er beim 2203 schon fast einen scooped sound - da dürfte also nichts mehr knallen und klingeln.
Gruß, Stone
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@thom
Schau mal hier:
http://www.tone-lizard.com/Ultimate_JCM800.htm (http://www.tone-lizard.com/Ultimate_JCM800.htm)
Gruß
Manfred
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Hey Leute,
Ich hab's im Griff! Jetzt ist vom Blues mit der Strat bis zum 80's Metal alles realisierbar.
folgendes wurde getan:
1. Der Ruhestrom der von mir verwendeten SED Endröhren war SEHR unterschiedlich
2. Die Kondensatoren an folgenden Positionen wurden entfernt: C4,C5 und C8
Ich bedanke mich für eure Hilfe!
-Grüße ede
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Hi
Schön :)
Dann sind die Endröhren aber auch sehr kalt gelaufen, mal abgesehen vom großen Unterschied, richtig?
Um den - geringfügigen - Verlust an Gain wieder auszugleichen, könntest Du R5 und / oder R10 auch auf 220k verringern.
Sind die Cs vor dem Einmessen der Endstufe schon rausgeflogen oder erst Endstufe eingemessen, dann gehört, dann Cs raus?
Gruß, Stone
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Moin,
2. Die Kondensatoren an folgenden Positionen wurden entfernt: C4,C5 und C8
C5 ist klar, meines Erachtens fehlen dem Marshall aber die Eier, wenn man C4 und C5 entfernt. Aber das ist natürlich meine Meinung, und wenns gefällt :guitar:.
Roland
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Moin,C5 ist klar, meines Erachtens fehlen dem Marshall aber die Eier, wenn man C4 und C5 entfernt. Aber das ist natürlich meine Meinung, und wenns gefällt :guitar:.
Roland
Hallo,
ist in der Tat Geschmackssache. Ich hätte mindestens C4 oder C8 (wahrscheinlich eher C4) behalten und im ersten Schritt nur C5 eliminiert. Aber für 'ne Strat ist die Bassabsenkung ganz vorne vermutlich nicht so kritisch. Ich kann nachvollziehen, dass das jetzt passt und freue mich für Ede.
@Ede: keep it rockin'!
Viele Grüße
Stephan
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Ich kann nachvollziehen, dass das jetzt passt ...
Darauf kommt es ja auch an ;)
Er kann die Cs ja auch langsam "zurückbauen" und jedesmal hören / testen, wenn das vorher nicht so passiert ist.
Gruß, Stone
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Hallo,
ist in der Tat Geschmackssache. Ich hätte mindestens C4 oder C8 (wahrscheinlich eher C4) behalten und im ersten Schritt nur C5 eliminiert. Aber für 'ne Strat ist die Bassabsenkung ganz vorne vermutlich nicht so kritisch. Ich kann nachvollziehen, dass das jetzt passt und freue mich für Ede.
Was ist mit Bassabsenkung bei einer Strat ganz vorne gemeint? ???
-liebe Grüße ede
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Moin,
zynisch ausgedrückt heißt das: Man kann vorne nichts absenken, was nicht da ist ;D. Eine Strat ist untenrum ja doch deutlich schlanker als eine Les Paul, da macht sich eine Absenkung der Bassfrequenzen nicht so dramatisch bemerkbar.
Gruß, Nils
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Hallo Nils,
das Missverständnis rührt wohl daher, dass bisher nur von Höhenabsenkung die Rede war...
Gruß, Peter
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Hey Leute,
ich hab heute nochmal mit frischen Ohren reingehört und mir viel auf, dass auf der A und der tiefen E-Saite, bei der Strat wohlgemerkt
jegliche Kontur im Ton fehlt und es mehr wie ein Dröhnen klingt. Hab ich wohl voreilig ein Bein zu viel abgeknipst?
Sorry Leute, ich steh bei der Sache mit der Bassabsenkung immer noch auf'm Schlauch.
Hat etwa das heraussnehmen der Kondensatoren eine Bassabsenkung zur Folge? Hätte meinen Ohren nach eher das Gegenteil vermutet.
Gibt es für C4 und C8 bewährte "Austauschwerte" und macht das für den Kondensator verwendete Material eine hörbaren Unterschied?
-Grüße ede
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Man möge mich korrigieren, aber ich würde die Schaltung 470k||470pF eher als Höhenanhebung bezeichnen, denn als Bassabsenkung ... vielleicht wird es jetzt klarer ;)
Gruß, Stone
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Man möge mich korrigieren, aber ich würde die Schaltung 470k||470pF eher als Höhenanhebung bezeichnen, denn als Bassabsenkung ... vielleicht wird es jetzt klarer ;)
Gruß, Stone
Hi Stone,
das ist im Grunde dasselbe. Wichtig ist einfach, dass das Filter bewirkt, dass zur nächsten Gainstufe mehr Höhen als Bässe durchkommen.
Da die Strat von sich aus schon wenig Bass hat, hat sie es weniger nötig.
@ede: bau am besten C4 wieder ein.
Viele Grüße
Stephan
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Hi Stone,
das ist im Grunde dasselbe. Wichtig ist einfach, dass das Filter bewirkt, dass zur nächsten Gainstufe mehr Höhen als Bässe durchkommen.
Hi
Ja, ich hatte das mit der Bassabsenkung schon verstanden, war zu Anfang nur genauso verwirrt, weil ich auch immer von einer Höhenanhebung spreche :) Leider gibt es manchmal für ein und dieselbe Sache zwei verschiedene Begriffe.
Klar, bei Strats sind Bässe, auch bei HB-Bestückung, eher unterentwickelt.
Gruß, Stone