Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: thom am 8.06.2010 23:32
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Hallo
Nachdem ich die Spannungsangaben in den Schaltplänen für die Vorstufenröhren mit
meinem 2204 verglichen habe fällt mir auf das meine Spannungen geringer sind.
Das liegt wohl an meinem Netztrafo der nicht mehr als 380 V B+ bringt.
Die Spannungen sind :
V1 Pin 1 223 V V2 Pin 1 153 V V3 Pin 1+6 202 V
Pin 6 181 V Pin 6 280 V
Ich habe nun durch parallelschalten eines weiteren 10 K zum ersten 10 K in der B+ die
einzelnen Spannungen um ca. 20 V erhöht.
Ich erhoffe mir durch diese Maßnahme einen etwas festeren Ton.
Ich konnte die Veränderung im Klang heute noch nicht ausprobieren da Kinder im Haus.
Kann mir jemand erklären wie sich diese Spannungsunterschiede auf den Sound auswirken ?
Oder haben diese 20 V mehr keinen bis wenig Einfluß.
Ich freue mich auf ein paar Antworten
Danke
Thom
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Hallo Thom
Wenn mir mein Gedächtnis jetzt keinen Streich spielt, so müsste der Sound straffer werden; der Spannungsfall am Anodenwiderstand bleibt unberührt, aber die Spannung direkt an der Anode erhöht sich, weil ja auch V+ höher ist.
Analog gab es irgendwo mal den "Hinweis" für eben mehr headroom den Anodenwiderstand kleiner zu wählen, was für die Spannung an der Anode den gleichen Effekt haben sollte, wie eine Erhöhung von V+.
Gruß, Stone
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Dann hat man aber auch weniger Kompression und Gain...
Lg :)
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. . . ja, und sollte die Spannung an der Kathode des CF im Auge behalten. Über 200V würde ich nicht zulassen, ggf. den R verkleinern, sonst sterben dort die Röhren wie die Fliegen . . .
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.....oder man setzt die Heizung hoch.
lg
Michael
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Hallo
Super, danke für eure Antworten.
Etwas weniger Kompression ist genau das was ich erreichen will.
Gain ist kein Problem. Mein Pre steht auf 9 Uhr.
Spannung der Kathode des CF nicht über 200V ? Das ist dann Pin 8 von V2 ?
Ich dachte nur ich müßte spannungsmäßig im Preamp noch Luft nach oben haben.
Die gleiche Preampbeschaltung wird doch auch im JCM 800 mit ca. 460 V B+ benutzt.
Oder übersehe ich da was.
Was die Heizung damit zu tun hat versteh ich nun garnicht.
Danke und Gruß
Thom
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Ich dachte nur ich müßte spannungsmäßig im Preamp noch Luft nach oben haben.
Die gleiche Preampbeschaltung wird doch auch im JCM 800 mit ca. 460 V B+ benutzt.
Oder übersehe ich da was.
Ich habe jetzt den Schaltplan nicht zur Hand (und finde ihn ad hoc auch nicht im Netz), wo die Spannungen des 2203/04 eingezeichnet sind, die an den Vorstufen anliegen, aber ich meine, das an V1a "auch nur" rund 190 Volt anliegen.
Gruß, Stone
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Hallo Stone,
hier ist einer.
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Moin,
Spannung der Kathode des CF nicht über 200V ? Das ist dann Pin 8 von V2 ?
Genau. Stichwort Ufk max. Die ist bei der ECC83 180V. Ich hab jetzt schon öfter für den CF die Anforderung nach einer E83CC gesehen (z.B. bei H&K), die hat immerhin eine Ufk max von 200V.
Gruß, Nils
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Moin,
Hallo Stone,
hier ist einer.
den Plan habe ich auch erst benutzt, als ich meinen Marshall-Kanal geplant hab. Gegenüber den JMP und den ersten JCM sind die Spannungen aber arg hoch. Hier (http://www.drtube.com/schematics/marshall/jcm800pr.gif)ist einer mit Spannungsangaben, an V1 und V2 liegen ca. 280V bzw. 290V an.
Gruß, Nils
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Hier (http://www.drtube.com/schematics/marshall/jcm800pr.gif)ist einer mit Spannungsangaben, an V1 und V2 liegen ca. 280V bzw. 290V an.
Hallo Nils
Den Schaltplan meinte ich - lt Marshall liegen dann an der Anode von V1a "nach" dem Anodenwiderstand 230 Volt an, gegenüber 250 Volt beim 100 Watter; Thom dürfte also noch etwas Spielraum haben, wenn auch nicht viel.
Generell würde ich aber dabei bleiben, dass der Sound straffer wird, eben - wie o.g - aufgrund weniger Kompression.
Gruß, Stone
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Was die Heizung damit zu tun hat versteh ich nun garnicht.
Danke und Gruß
Thom
z.B. damit:
Datenblatt ECC83
Heizung 6,3V, 12,6V 0,3A, 0,15A parallel, seriell
Verwendung Impedanzwandler Anodenspannung, statisch 250V
Anodenstrom, statisch 1,65mA Gitterspannung -2V
Anodenverlustleistung 1W Steilheit 1,6mA/V
Leerlaufverstaerkung 100 Innenwiderstand 62,5 kOhm
max. Katodenstrom 8mA max. Anodenspannung 300V
max. Gitterwiderstand 2 MOhm max. Spannung Katode/Heizfaden 180V
lg
Michael
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Verwendung Impedanzwandler Anodenspannung, statisch 250V
Aus welchem Datenblatt ist das denn? Das kommt mir doch sehr hoch vor.
Gruß, Nils
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Hallo Nils
Den Schaltplan meinte ich - lt Marshall liegen dann an der Anode von V1a "nach" dem Anodenwiderstand 230 Volt an, gegenüber 250 Volt beim 100 Watter; Thom dürfte also noch etwas Spielraum haben, wenn auch nicht viel.
Generell würde ich aber dabei bleiben, dass der Sound straffer wird, eben - wie o.g - aufgrund weniger Kompression.
Gruß, Stone
Das kann ich bestätigen. Bei o.g. Kanal lagen meine Spannungen zuerst knapp 30V zu tief, mit Ub bei 280-290V war der Amp deutlich straffer und weniger mulmig.
Gruß, Nils
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Das kann ich bestätigen. Bei o.g. Kanal lagen meine Spannungen zuerst knapp 30V zu tief, mit Ub bei 280-290V war der Amp deutlich straffer und weniger mulmig.
Gruß, Nils
keine Ahnung, irgendein Datenblatt einer ecc83 eines Händlers.
lg
Michael
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Das kann ich bestätigen. Bei o.g. Kanal lagen meine Spannungen zuerst knapp 30V zu tief, mit Ub bei 280-290V war der Amp deutlich straffer und weniger mulmig.
Hm ... wir entfernen uns vielleicht ein wenig von der ursprünglichen Frage, aber die ist wohl auch schon beantwortet. Die "etwas" geringere Spannung im 2204 sorgt insgesamt für einen weicheren Sound, finde ich - die meisten Gitarristen bezeichnen den 2204 auch als sanfter und gemäßigter, als seinen großen Bruder.
Einen gewissen Ausgleich schafft man ggf über den Presence-Zweig, wie es z.B O'Connor erwähnt (allerdings als einziges Argument für den Soundunterschied), aber ich meine, in den JCM800 220x sei der Presence-Zweig gleich, ob nun 50er oder 100er.
Bleibt also nur die Anodenspannung, wenn man den Sound straffen und druckvoller gestalten will.
Gruß, Stone
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Hallo
Ich kontrolliere heute abend die Spannung an der Kathode
des CF und dann berichte ich über die Soundveränderung der Spannungserhöhung.
Wenn die Spannung für die V3 zu hoch ausfällt kann ich doch auch den 10K zwischen
V2 und V3 runtersetzen und den jetzigen wieder auf 10K setzen.
Gruß
Thom
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Wenn die Spannung für die V3 zu hoch ausfällt kann ich doch auch den 10K zwischen
V2 und V3 runtersetzen und den jetzigen wieder auf 10K setzen.
Gruß
Thom
Ja.
Gruß, Stone
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Hallo
Die Erhöhung der Spannung um 20V im Preamp hat den Sound straffer und druckvoller gemacht.
Der / das Attack wird nun besser herausgestellt und ich kann nun auch etwas mehr Zerrung fahren weil der Grundton
irgendwie immer klar und artikuliert bleibt. Beim zurückdrehen des Gitarrenvolumes wird´s schön fastclean wie vorher
jedoch bleibt es nun kompakter mit mehr Fleisch.
Ich bin rundum zufrieden und würde mich freuen wenn ich das so lassen könnte.
Hier nochmal die gemessenen Spannungen, vielleicht könnt ihr da mal rübergucken ob das alles im vernünftigen Rahmen liegt.
V1 pin 1 244V V2 pin1 167V V3 pin 1+6 220V
pin 6 200V pin6 309V
pin8 175V
Danke
Thom
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Hi
Die 309 Volt erscheinen mir ziemlich hoch, da die ECC83 idR mit 300 Volt maximaler Anodenspannung angegeben wird; aber vielleicht kann der ein oder andere Guru hier nochwas dazu sagen.
Gruß, Stone
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Hi Stone
Genau das macht mir auch ein wenig Sorge.
Stellt sich die Frage ob diese 9 Volt zuviel wirklich schlimm sind.
Ansonsten kann ich den Widerstand ja so anpassen das ich unter 300 Volt bleibe.
Die Spannung an der Kathode des CF liegt mit 175 Volt im grünen Bereich.
Gruß
Thom
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Salü,
Ich geh mal davon aus das V2/Pin6 der Kathodenfolger ist. Pin8 -> Kathode=175V nach Masse und Pin6 -> Anode=309V nach Masse.
Die maximale Anodenspannung bezieht sich aber auf Kathodenpotential -> 309V-175V=134V, also alles im grünen Bereich. ;)
mfg sven
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Hi Sven
Anodenspannung bezieht sich auf Kathodenpotenzial !
Eigentlich logisch, da wäre ich von selbst nicht drauf gekommen.
Danke !!
Gruß
Thom
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Hi Sven
Anodenspannung bezieht sich auf Kathodenpotenzial !
Eigentlich logisch, da wäre ich von selbst nicht drauf gekommen.
Danke !!
Gruß
Thom
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht ... geht mir öfter mal so ;)
Gruß, Stone