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Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: gedje-muga-schurin am 16.07.2010 23:58

Titel: Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 16.07.2010 23:58
Hallo Leute,

ich habe hier einen Marshall 1959 SLP RI herumstehen - und im Vergleich zu meinem ´78 Superbass klingt der aber extrem grell und höhenreich. Im Netz habe ich gelesen, dass einfach "c17 und C18 entfernt" werden müssen, dann wäre der erste Kanal nicht mehr so hell. Kann mir das jemand bestätigen? Oder hat sonst Tipps?

Ich würde auch gern bei der Kiste das Presence entfernen (wurde mal bei meinem SB gemacht und klang danach viel direkter) sowie ein Mastervolume ein bauen (was dann an stelle des Presence-Reglers kommt, damit ich nix bohren muss...)

Kann mir jemand eine gute Anleitung geben? Ich bin noch Anfänger und trau mich noch an nix großes. Aber nun will ich damit mal anfangen...wenn möglich mit Bild.   ::)

Vielen Dank!
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Stone am 17.07.2010 00:53
Morgen

Auf welchen Schaltplan beziehst Du Dich mit den Angaben C17 / C18? Den Vergleich Superbass zu Superlead kannst Du eher vergessen; ich besitze ebenfalls einen Superbass von 1979 mit 6550 in der Endstufe und der klingt, selbst wenn er nach 1959SLP Spezifika aufgebaut wird, deutlich druckvoller und runder.

Den Presence würde ich bestehen lassen; das MV Poti findet auch in einer der vier Inputs Platz, die man nun wirklich nicht unbedingt braucht. Für die Dämpfung der Höhen bitte mal hier im Forum suchen - u.a JCM 800 Tuning Sammlung usw.

Allerdings klingt der Amp mit MV ebenfalls wieder anders.

Geht es um eine Senkung der Lautstärke, so mal nach Power Scaling suchen - ist meiner Meinung nach der beste Kompromiss zwischen Originalsound und MV.

Gruß, Stone
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Athlord am 17.07.2010 07:20
Kann mir jemand eine gute Anleitung geben? Ich bin noch Anfänger und trau mich noch an nix großes. Aber nun will ich damit mal anfangen...wenn möglich mit Bild.   ::)

Vielen Dank!

Hallo,
die von Dir genannten Sachen sind ein Nummer zu Groß für Dich!
Dazu muss man die Funktion des AMP kennen und hinterher auch in der Lage sein, eine Fehlersuche durchzuführen.

Such einen versierten AMP-Techniker auf!
Denn wer sich einen 79er Superbass und ein 1959SLP RI leisten kann,
der hat auch für die gewünschten Modifikationen das Geld über.
Solche Umbauten sind nicht wie Malen nach Zahlen zu erledigen und ganz und garnicht für Anfänger geeignet!
Eine detaillierte Anleitungen dazu (wie Du sie wünscht) existiert nicht.
Zum Schluss noch ein Hinweis:
In einem Röhrenverstärker herrschen Lebensgefährliche Spannungen, ein Fehlgriff reicht um dein Leben zu beenden!

Also bring den AMP zum Techniker.
Cheers
Jürgen
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 17.07.2010 12:17
Aloha,

Ich hab das gleiche Problem. Der RI klingt einfach nicht richtig. Mit darkbluemurder (Stephan) hatten wir ja schonmal den AÜ eingekreist, die sollen nicht so toll sein. Welche Möglichkeiten gibt es noch? DIe Schaltung selbst hat ja früher auch funktioniert  O0
Ein neues Turrentboard mit guten Komponenten? Röhren etc. hab ich schon probiert, bringt nicht so viel. PPIMV und Silencer hab ich schon, die Lautstärke ist dementsprechend nicht das tatsächliche Problem. Box ist zumeist 4x12" mit England Greenbacks.

Viele Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Stone am 17.07.2010 12:21
Mit darkbluemurder (Stephan) hatten wir ja schonmal den AÜ eingekreist, die sollen nicht so toll sein.

Hallo

Ich meine auch gelesen zu haben, dass die AÜ das Hauptproblem darstellen - wenngleich es eine Frage des Geschmacks ist. Den JCM800 Sondermodellen von ~1992 sagt man auch einen schlechten AÜ nach und ich muss sagen, dass mein Modell sehr gut klingt.

Gruß, Stone
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 17.07.2010 12:27
Hallo Stone,

Ja da kenn ich auch einen roten 2203 aus dem selben Baujahr wie mein SLP (1994), der klingt unglaublich gut! Mein SLP ist immer krätzig und dünn. Ich wollte eigentlich gern auf Turretboard umstellen und die ganze Schoße richtig, wie die HW oder die Metros aufbauen. Die Frage ist, wo fängt man am Besten an? Also wo sind die meisten Fortschritte zu erwarten?

Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Athlord am 17.07.2010 12:30
Die Frage ist, wo fängt man am Besten an? Also wo sind die meisten Fortschritte zu erwarten?

Grüße Micha

So! => http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11121.0.html

AÜ von Ingo.....
Cheers
Jürgen
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mac-alex_2003 am 17.07.2010 13:22
Schau mal hier: http://forum.metroamp.com/viewtopic.php?f=3&t=6028

Da wird ein 1959HW modifiziert.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 17.07.2010 13:32
Hallo Männers,

So! => http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11121.0.html

AÜ von Ingo.....
Cheers
Jürgen

Den Thread kenne ich natürlich! Ob ich da orginale Mustards reinmache??? Zwei 22nF hab ich ja noch da...  :devil: Ingos AÜ ist also klasse, die Fotos im SIR Thread hatte ich mir ja angeschaut. Wie ist der Unterschied zum Hammond AÜ? Nur so interessehalber.

Schau mal hier: http://forum.metroamp.com/viewtopic.php?f=3&t=6028

Da wird ein 1959HW modifiziert.

Viele Grüße,
Marc

Danke Marc, schau ich mir in Ruhe an!

Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Stone am 17.07.2010 14:11
Hallo Stone,

Ja da kenn ich auch einen roten 2203 aus dem selben Baujahr wie mein SLP (1994), der klingt unglaublich gut! Mein SLP ist immer krätzig und dünn. Ich wollte eigentlich gern auf Turretboard umstellen und die ganze Schoße richtig, wie die HW oder die Metros aufbauen. Die Frage ist, wo fängt man am Besten an? Also wo sind die meisten Fortschritte zu erwarten?

Grüße Micha

Exakt - ich habe auch einen von den roten 2203 gekauft, Innenleben auf PCB inkl Poti. Der Amp klang damals schon im Cleankanal auffällig rund und druckvoll, gerade im Vergleich zu meinem 4100 (Dual Reverb) und auch im Gegensatz zum Soldano HotRod 50+, die damals noch besaß und spielte.

Im Zerrbetrieb dann immer wieder Enttäuschung: relativ dünner Sound, keine Rundungen mehr, Gezirpe in den Höhen, brüchiger Solosound und auch ein Anblasen mit TS9 u.ä Geräten war immer noch ein Kompromiss.

Da ich zu dem Zeitpunkt (eben 1992) noch ziemlich wenig Ahnung von AÜ usw hatte, habe ich einige Jahre später begonnen (übrigens per EMail-Kontakt mit Trace Allen von Voodoo Amps), den Amp zu modifizieren; auch von Trace kam, im Gegensatz zu manch anderem (deutschen) Tuner kein Einwand bzgl des AÜ.

Lirum larum - nach einigen Mails und einer $50 Überweisung an Trace hat sich der Amp schon deutlich fetter angehört, wenn es um Distortion ging; das PCB hat dabei nur bedingt überlebt und so habe ich dann auf Hofmann Plexi Board umgebaut - mit ordentlich Bedenken und Vorsicht vor dem ersten Betrieb. Der Amp klang, soweit ich mich noch erinnere, damals auf Anhieb wie ein fetter 1959.

Mittlerweile kann man das Ergebnis des geordneten Neuaufbaus inkl einiger Änderungen usw auf einem sauberen Board im SIR Thread vermuten.

Parallel zu der Entwicklung dieses Amps bin ich z.B drauf gestoßen, dass einige Marshalls (220x, 19xx, 22xx) sehr unterschiedlich auf die Anzapfung am AÜ reagieren - ein Bekannter hatte einen 2204, der immer wieder äußerst schrill klang, bis ich vorschlug, die Anzapfung für 's Feedback an der 8 Ohm Wicklung zu nehmen und nicht an der 4 Ohm.

Ich bleibe gerade bei dieser Geschichte auch bei meiner Behauptung, dass die Anzapfung in den Marshalls der gleichen Baureihen durchaus unterschiedlich ist; teilweise ist das sogar in den Schaltplänen festgehalten. Genauso verhält es sich teilweise mit den Schaltungen (vgl 2204 von 1976 und 2204 von 1978).

Sofort den AÜ zu tauschen ist zwar legitim, aber IMHO nicht unbedingt der primäre Ansatz.

Gruß, Stone
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 17.07.2010 14:31
Hallo Stone,

Hab natürlich dumerweise den Amp nicht da, sondern im 50km entfernten Proberaum. Nach der NFB wollte ich sowieso schauen, da soll ja auch 47k das Ganze etwas weicher machen. Mal probieren!
Ein neues Board wird sicherlich irgendwann auch kommen, das alte Stockboard kann man ja schön in den Schrank legen, für "Notfälle". AÜ oder nicht, einfach mal abwarten.

Viele Grüße Micha

PS: @ Marc: Klasse Thread bei Metro! Schön mit MP3 dokumentiert! Sozusagen zum miterleben. Danke Dir nochmal!
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mac-alex_2003 am 17.07.2010 14:32
Das Feedback spielt da sicher mit rein, aber auch solche Sachen wie die verwendeten Bauteile.

Den SLP RI hab ich auch schon gespielt. Naja, er klingt schon so wie von Dir beschrieben. Die Tage war ein Forums-Member mit einem sehr lecker klingenden 1986 von 1969 bei mir, da ist der RI schon recht weit weg.

Allerdings würde ich den AÜ wirklich als letztes tauschen. Vorher kann man überlegen das Board gegen Wenn Du möchtest kannst Du gerne mal vorbeischneien, dann können wir den AÜ des Mustang mal anklemmen. Der ist eine Replika des Dagnall C1998 der von Ingo für mich gefertigt wird.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 17.07.2010 14:40
Hallo Marc,

Ich hab hier noch einen 1987  von 74 der klingt auch völlig anders. Nun sind die 50er sowieso etwas weicher. Der RI klingt halt sehr steif und höhenlastig, da muß ich mal ran. Den NFB Tap zu ändern, ist ja gar keine Arbeit, deswegen werde ich das auf jeden Fall probieren. Aber ich hatte jetzt schon mehrere RIs 50er und 100er da, immer der gleiche Senf mit dem Sound. Also muß ich da schonmal über ein Austauschboard nachdenken. Schon um die Bauteile schöner tauschen zu können.

Dein Angebot vorbeizukommen ist super nett von Dir! Leider wohne ich in Leipzig, etwas weit weg. Ich besorg mir lieber gleich bei Ingo einen AÜ, die Qualität ist ja wohl unbestritten, aber erst wenn das Board dann mal getauscht ist. Allerdings, wenn ich mal in der Nähe vorbei komme, meld ich mich vorher vielleicht trotzdem mal für ne halbe Stunde an. Würde mich echt freuen!

Viele Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mac-alex_2003 am 17.07.2010 14:49
Klar, kein Problem. Soweit ist Leipzig aber auch nicht weg (ok, ca. 500km...)  ;D

Der RI hat einen 33k/500pF Tonestack, zumindest nach dem Schaltplan hier:
http://www.drtube.com/schematics/marshall/1959-01-60-02.pdf

Da würde ich mal über 56k/250pF nachdenken.

Der 4,7nF über dem Volumerregler macht eigentlich auch nichts anständiges außer den Amp bei 1 schon ohrenbetörend laut unnötig dünn.

Der Cap in der Vorstufe ist mit 50/50 ein wenig groß, 32/32 reichen ewig und machen den Sound etwas weicher.

Das NFB ist mit 47k@8R nicht schlecht aufgehoben, das würde ich sogar erstmal lassen.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Stone am 17.07.2010 14:52
lecker klingenden 1986 von 1969 bei mir, da ist der RI schon recht weit weg.

Wir sollten bei solchen Vergleichen nicht vergessen, wie sehr auch die Bauteilwerte sich im Verlauf der Zeit geändert haben - das kann auch komplett in die andere Soundrichtung gehen ...

Ich würde es zunächst mit dem Umlöten des Abgriffs versuchen - der Abgriff ist dabei "egal", also ruhig 4, 8 und 16 Wicklung probieren. Danach ggf das Übliche, wie "bright caps" entfernen und im FB kann man auch den 100k gegen 47k tauschen usw.

Der weichere Sound der 50 Watter kommt IMHO auch aus der etwas geringeren Anodenspannung, die bei den 50 Wattern meist zu verzeichnen ist und nicht allein aus dem FB Widerstand.

Gruß, Stone

edit: müsste der Plan hier sein http://www.schematicheaven.com/marshallamps/slp_reissue_100w_1959.pdf kleine aber feine Abweichungen ;)
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 17.07.2010 15:21
Hallo,

Ich schau mir mal mein Modell genauer an. Der Plan von Stone ist auch nicht ganz richtig. Meiner ist ein limitiertes Vorserienmodell in lila. Da gibt es noch keinen FX-Weg etc. Ich muß also mal genau vergleichen. Ich denke am Dienstag abend hab ich den Amp dann hier.
Die großen Kannen sind auf jeden Fall 50+50, da denke ich kann ich auch mal was machen. Notfalls auch die Spannungen für die Vorstufe etwas reduzieren. Das Tonestack und die anderen Vorschläge von Marc teste ich mal der Reihe nach. Der AÜ kommt dann als letzte Option, bleibt aber im Hinterkopf.
NFB schau ich mir mal an, was im Moment verbaut ist und wohin man kann, kost ja nix  :angel:

Vielen Dank und Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mac-alex_2003 am 17.07.2010 15:42
Ohne FX-Weg ist auf jeden Fall sinnvoller, in einem NMV-Amp macht das eh nicht wirklich Sinn...
Schau Dir dann mal in Ruhe Deinen Amp an, was da wirklich verbaut ist. Marshall ist da zeitweise recht innovativ  ;D ;D ;D
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 17.07.2010 16:24
Ja Danke, so mache ich das! Doku versuch ich dann auch gleich hier! Oder in einem neuen Thread.

Viele Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Stone am 17.07.2010 16:33
Marshall ist da zeitweise recht innovativ  ;D ;D ;D

Jepp ... wie Ford in den 70er und 80er Jahren - wir schauen mal, was im Regal liegt und anschließend hatte man im Prinzip einen Taucagrasta ;)

Den 56k im Tonestack empfinde ich allerdings als "crunch support" und wäre mir - im vorliegenden Thema der Höhenreichheit - eher ein Schritt in Richtung des Problems und nicht dessen Lösung  ???

Gruß, Stone
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 18.07.2010 17:03
Hallo Leute,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten, dass ich solch eine Lawine lostrete, hätte ich nun auch nicht erwartet!


Auf welchen Schaltplan beziehst Du Dich mit den Angaben C17 / C18?

Den Presence würde ich bestehen lassen; das MV Poti findet auch in einer der vier Inputs Platz, die man nun wirklich nicht unbedingt braucht.

Allerdings klingt der Amp mit MV ebenfalls wieder anders.

Geht es um eine Senkung der Lautstärke, so mal nach Power Scaling suchen - ist meiner Meinung nach der beste Kompromiss zwischen Originalsound und MV.

Hallo Stone,
ich las das mit den CAps auf einem der Einträge zu dem Amp auf Central Harmony...so kam ich überhaupt erst auf die Idee.

Danke auch für deine Tipps, aber bei mir pfeift allem Anschein nach der Wind aus einer ganz anderen Richtung: Bei meinem 78er SB fand ich die Presence-Entfernung für das beste, was ich dem Amp antun konnte; seit dem knallt er erst richtig! Und: Meine 4 Inputs sind mir heilig, so kann ich wenigstens Patchen - auch ein Umstand, ohne den ich mir nicht vorstellen könnte, den Amp zu betreiben! Aber so sind halt die Geschmäcker!

Auch bin ich mit meinem MV sehr zufrieden - wohl wahr, es klingt anders, aber ich hatte mal einen Powersoak von Webber USA - und das klang so furchtbar und pappig, dass mir die Haare zu Berge standen!  O0


Such einen versierten AMP-Techniker auf!
Denn wer sich einen 79er Superbass und ein 1959SLP RI leisten kann,
der hat auch für die gewünschten Modifikationen das Geld über.

In einem Röhrenverstärker herrschen Lebensgefährliche Spannungen, ein Fehlgriff reicht um dein Leben zu beenden!

Hm, danke, für deine Hinweise - natürlich hängt so ein Umbau nicht am Geld - aber das hat nichts mit dem "Preis" der Amps zu tun. So ein Umbau würde mich beim versierten Techniker meines Vertrauens hier in Leipzig vielleicht 20 bis 40 Euro kosten. Aber mir geht es doch darum, was zu lernen. Wenn ich nie anfange, werde ich auch niemals was dazu lernen. Wie hast du denn angefangen? In erster Linie wäre der Weg zum Techniker eben der bequemere...

Gruß, I.


PS.: der Amp läuft mit 5881-Röhren. Prinzipell finde ich ihn vom Klang her gut (natürlich ganz anders als der 78er SB) - ich würde nur gern mit dem Kanal I mehr arbeiten - ich patche mir die Kanäle immer, und kann ihn wirklich nur ein paar Millimeter aufreißen. Beim S_B habe ich die Möglichkeit, viel besser zu "dosieren". Darum geht es mir auch...
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Stone am 18.07.2010 18:13
Und: Meine 4 Inputs sind mir heilig, so kann ich wenigstens Patchen - auch ein Umstand, ohne den ich mir nicht vorstellen könnte, den Amp zu betreiben!

Das Brücken der Inputs kann man auch intern regeln, sodass Du z.B einen Input ausbaust für das MV Poti, einen Input opferst, für einen Schalter, der dann die Funktion des Patchkabels übernimmt.

Zitat
Hm, danke, für deine Hinweise - natürlich hängt so ein Umbau nicht am Geld - aber das hat nichts mit dem "Preis" der Amps zu tun. So ein Umbau würde mich beim versierten Techniker meines Vertrauens hier in Leipzig vielleicht 20 bis 40 Euro kosten. Aber mir geht es doch darum, was zu lernen. Wenn ich nie anfange, werde ich auch niemals was dazu lernen. Wie hast du denn angefangen? In erster Linie wäre der Weg zum Techniker eben der bequemere...

Angefangen habe wir alle klein - der eine so, der andere so. Bei mir war es viel Halbwissen, dann - im "hohen" Alter - eine Ausbildung zum KE/IN und schließlich einige Jahre voll des Lesens, Testens, Zusehens, Fragens, Diskutierens.

Wichtig ist, sich kleine Ziele zu setzen und auch kleine Schritte zu machen - die Nachrüstung eines konventionellen MV nach Marshall in einem 1959SLP halte ich für einen geringfügigen Aufwand und relativ ungefährlich (unter Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen, wie Entladen der Elkos usw), wird Dich aber nicht befriedigen, denn der 1959 bezieht seinen Sound schließlich aus PI-Distortion, die eben "anders wird", benutzt man das konventionelle MV von Marshall ...

Das das Brücken der Inputs auch per "one wire mod" geht (da gibt es allerdings zwei Mods mit dem gleichen Namen!) geht, sollte Dir eigentlich mit ein wenig Grundkenntnissen plausibel sein - das würde ich dann vielleicht als erstes realisieren, bevor es an die anderen Sachen geht.

Empfohlene Lektüre(n): Sicherheitshinweise und Grundlagen Röhrentechnik.

Vielleicht 'nen Hunni investieren und dem Techniker Deines Vertrauens zusehen und ihm gleichzeitig eine Vorführung abverlangen, was er da wie macht und warum.

Gruß, Stone
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 7.08.2010 17:06
Hallo,

Bin nun endlich dazu gekommen meinen SLP RI mal auf den OP-Tisch zu legen. Jetzt stellt sich die Frage nach der Farbbelegung des Ausgangsübertragers. Im Moment hängt der NFB Zweig an Gelb. Es gibt noch Grün und Schwarz. Welche ist nun welche Anzapfung? Das Multimeter hat keine signifikanten Unterschiede aufgezeigt, darauf will ich mich also nicht wirklich verlassen. Nach dem Widerstand in der NFB schau ich gleich mal!

Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 7.08.2010 17:09
Wenn die Angaben im Netz korrekt sind, müsste sekundär am AÜ Braun-Common, Schwarz - 4Ohm, Gelb 8Ohm und Grün 16Ohm sein, kann das jemand bestätigen?

NFB Zweig ist 47k auf B5k Poti und 0.1µF Kondensator, also eigentlich klassisch.

Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: mc_guitar am 24.08.2010 22:23
Hallo,

Bin nun endlich dazu gekommen mal umfangreichere Umbauten vorzunehmen. Das alte PCB Board ist raus, das neue ist ein Wormser Turret-Fertigteil, da ich keine Lust und Zeit hatte mit den Turrets rumzumachen. Die Qualität ist okay, aber das hätte ich auch so hinbekommen, highend sieht irgendwie auch anders aus - ernüchternd. Schön war, daß es exakt auf die Befestigung passt, kein Bohren oder anpassen nötig. Das Board war allerdings auch nicht allzu teuer, im Vergleich zu manch anderem Produkt aus diesem Hause, will mich also nicht beklagen. Caps sind ebenfalls von dort, die gefallen mir klanglich am Besten. Ich hab mal im 74er 1987 die PI Koppel-Cs tauschen müssen (Leckten) und hab dort also orginale Mustards gegen diese getauscht. War wirklich gut und kein gefühlter Rückschritt, also jetzt hier der komplette Amp damit, bis auf den Cap am Presence-Poti, den hatte ich vergessen und daher ist dort ein SoZo Standard aus dem Vorrat reingewandert. Die SoZos hatte ich damals auch probiert, haben mir nicht so gefallen, irgendwie matt. Die Premiums direkt von dort hab ich allerdings noch nicht probieren können.
Gestern hab ich also das Board bestückt und den Einbau begonnen, eben dann fertig gestellt. Die Spannungen passten sofort. Also Gitarre dran.
Nun hab ich aber gestaunt! So eine Stringenz, Transparenz und Dynamik hat das alte RI-Board nicht gebracht! Wahnsinn, so einen Unterschied hätte ich nicht erwartet. Das typische Grizzlen der neuen Kondensatoren kann man zwar deutlich hören, das sollte sich aber nach ein paar Betriebsstunden geben, hab ich schon bei diversen Foliencaps gehabt. Subjektiv hat das Gain etwas nachgelassen, kann aber auch nur Sache der Wahrnehmung sein, weil die Komponenten noch etwas steif reagieren, aber es ist deutlich zu erkennen, wo die Reise hingeht.

Ich berichte dann weiter....

Grüße Micha
Titel: Re:Marshall 1959 SLP RI zu höhenlastig
Beitrag von: Stone am 25.08.2010 08:53
Hallo Micha

Oops ... hier hatte ich lange nicht reingeschaut - das Board läßt vom Eindruck her wirklich zu wünschen übrig; da bin ich ebenfalls enttäuscht und muss sagen, dass ich mit meinem stetigen Tremor doch noch ein wenig ordentlicher arbeiten kann.

Die Beschreibung des Höreindrucks ist interessant, denn auf dem Original sind neben einigen (wenigen) Silver Mica ja "blaue" Kondensatoren zu erkennen, die mir jetzt nicht weiter bekannt sind - aber wenn man von den Standardteilen der 80er in den Amps ausgeht, hätte ich von 'nem RI schon deutlich mehr erwartet.

Bzgl der Anzapfungen am OT kann ich mich auch nur auf die Quelle I-Net berufen ... meine Bücher stehen im Augenblick 400km entfernt im Schrank :(

Gruß, Stone