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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Satzmeister am 6.08.2010 21:52

Titel: Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 6.08.2010 21:52
Hallo Ihr Lieben!

Ich bin der Max und spiele seit kurzem Bass. Bis jetzt noch trocken oder über Kopfhörer. Recht schnell war mir klar, der einzig wahre Klang ist der von Röhren. Da es für den Bass kaum kleine Röhrenverstärker gibt, habe ich mich bei Gitarrenverstärkern umgesehen, mir Gedanken gemacht, ob man die benutzen kann. Und so bin ich hier bei Euch im Forum gelandet.  :)

Nun, der Valve Junior Head ist halt ein beliebtes Objekt und Member Bea hat mir als erstes Projekt diesen Vorgeschlagen und auch gleich schon einige Tipps und wichtige Informationen gegeben - Dafür ein dickes Dankeschön liebe Bea!

Da das mein erstes Projekt ist, möchte ich es für mich dokumentieren und auch Euch daran teilhaben lassen.
ich werde Euch hier berichten, was ich so vorhabe und was ich mache und wie es sich ausgewirkt hat.
ich freu mich über Rat, Kritik, Lob und jeglichen Beistand, aber auch einfach nur über Leser, die Spaß daran haben einem Anfänger "bei der Arbeit zuzuschauen".

Mein kleiner Chinese ist seit heute bei mir. Die Spedition wollte erst am Montag liefern - da habe ich kurzerhand bei denen abgeholt.
Der erste Eindruck ist sehr positiv, ich mag ihn!
Der zweite ist: Die rote Front muss weg!

So - also Bass und vom großen T "geliehene" Box angestöpselt und gehorcht. Mächtiges Brummen (Hiss)...
Okay, Halogenlicht samt Trafo aus - schon deutlich leiser.

Der Ton ist für einen Gitarrenamp schon ziemlich schön und satt und Zimmerlautstärke weit überschritten.  :devil:
Ab Volume auf Mittag fängt er (Spieldynamik beachten...) sanft an zu verzerren, ab 3 Uhr kommt eigentlich nur noch Rotz.

Na gut, da ich einen Verstärker möchte, mit dem ich den Sound von Jack Bruce bei Cream einigermaßen reproduzieren kann, freut mich das.  8)

So, morgen wird er aufgeschraubt, begutachtet durch gemessen und alles aufgeschrieben.
Als erstes Bauteil wollte ich eigentlich den neuen AÜ (125DSE) verbauen, aber nach der Brummattacke überlege ich, ob ich dem zu aller erst auf den Grund gehen werde.
In diesem Zusammenhang stellt sich mir auch die Frage, welchen Einfluss die vom Gleichrichter auf Null abgeleitete negative Halbwelle hat.
vlt. mein erster Ansatzpunkt.

So, hier noch mein Projekt-stack.

Schönes Wochenende und bis morgen,
max

 :guitar:
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: bea am 6.08.2010 23:31
Vorgeschlagen und auch gleich schon einige Tipps und wichtige Informationen gegeben - Dafür ein dickes Dankeschön liebe Bea!

Gerne geschehen.
Zitat
Mächtiges Brummen (Hiss)...
Okay, Halogenlicht samt Trafo aus - schon deutlich leiser.

Eben. Hat mit dem Amp nichts zu tun. Auf welchem Pickup spielst Du denn? Der Steg-Pickup für sich allein sollte als Single Coil super empfindlich gegenüber Einstreuungen sein.

Zitat
ich den Sound von Jack Bruce bei Cream einigermaßen reproduzieren kann, freut mich das.  8)

Auch wenn Du nen schönen bass hast - mit diesem Instrument wirst Du da ziemlich schlechte Karten haben. Bei Cream spielte Jack Bruce überwiegend einen Gibson EB-3. Dessen Konzept weicht so sehr von Deinem PJ-Bass ab (Mensur !!! und die beiden jeweils sehr speziellen Humbucker, und wohl eine ebenso spezielle Beschaltung - sein Instrument könnte mit der berüchtigten 8-Henry-Spule ausgestattet sein), dass es schwierig werden wird, mit nem Fender da ranzukommen. Außerdem wirst Du wohl zumindest eine 1x12-Zoll Box mit einem Lautsprecher benötigen, der ähnlich klingt wie die damalige Box.

Gugg mal hier:
http://www.jackbruce.com/2008/Gear/gear.htm

Zitat
welchen Einfluss die vom Gleichrichter auf Null abgeleitete negative Halbwelle hat.

Ägypten?

Das Ding hat ne stinknormale Grätzbrücke als Gleichrichtung. Einer der beiden Ausgänge bildet zwangsläufig die Masse. Benötigt man, damit ein Strom fließen kann.

Was die Störgeräusche anbelangt, so könnte es abhängig von der Hausinstallation helfen, den Stecker mal andersrum in die Dose zu stecken. Es soll ja noch Hausinstallationen geben, in denen eine der beiden Phasen geerdet ist. Und wenn wirklich was von anderen Verbrauchern ins Netz einstreuen sollte, kann man mit Störschutzfiltern Abhilfe schaffen. Vorher aber mal das Gerät anderswo im Raum betreiben - manchmal streuen Leitungen aus der Hausinstallation in jedes (ältere) Gerät ein. Gerade Röhrengeräte mit ihrer hochohmigen Auslegung sind da vergleichsweise empfindlich, E-Gitarren ebenfalls.

LG

Bea
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: jacob am 7.08.2010 08:28
Hi Max,

zur Deiner Info: HISS = Rauschen, HUM = Brummen.
Diese beiden Begriffe werden gerade von Anfängern sehr häufig verwechselt (ähnlich ist es z.B. mit den den Begriffen Oktavreinheit und Bundreinheit bei Gitarren).
Den Amp kannst Du natürlich nur für diejenigen Nebengeräusche verantwortlich machen, die er bei kurzgeschlossenem Eingang von sich gibt.

Hat er denn überhaupt ein Abschirmblech (bei solchen Amps meist eine Alufolie) im Gehäuse? Das muss natürlich gut mit der Chassismasse verbunden sein, damit es nicht noch zusätzlich als Antenne für Störgeräusche wirkt.

In der dritten Version sollte so eine ultra- einfache Schaltung aber eigentlich wirklich nicht mehr brummen, das würde nämlich ein sehr schlechtes Licht auf den "Entwickler" bzw. den Hersteller werfen  :P

Gruß

Jacob
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: bea am 7.08.2010 11:24
Hi Max und Jacob,

... ultra- einfache Schaltung aber eigentlich wirklich nicht mehr brummen...

wenn da nicht ein gravierender Individualfehler des Geräts vorliegt, sollte es eigentlich ruhig sein. Zumindest meine beiden Geräte sind in dieser Hinsicht ziemlich gutartig - im Proberaum, bei Auftritten und daheim. Die Wahrscheinlichkeit, dass es über das Instrument oder das Instrumentenkabel einstreut, halte ich für sehr viel größer. Sogar in meiner Wohnung, in der es eine Stelle mit starkem Streufeld gibt, in der sogar Humbucker noch Störgeräusche einfangen, bleiben die Geräte selbst weitgehend ruhig.

Also erstmal einkreisen:

Gerät einschalten, Instrument anschließen, brummt?

1) Beide Volumenpotis am Bass zu. Brummt immer noch?
2) Gerät aussschalten, Netzstecker gedreht einstecken - brummt immer noch?
3) Eingang des Verstärkers kurzschließen (verstärkerseitigen Klinkenstecker am Instrumentenkabel (oder unbeschalteten Stecker verwenden) aufschrauben und Pole mit Krokodilklemme überbrücken) - brummt immer noch?
4) Gerät in anderem Raum, anderer Stromkreis möglichst ohne Störquellen - brummt immer noch?

Erst dann kannst Du halbwegs sicher sein, dass es am Gerät liegt. Die nächste Maßnahmen wäre dann wohl tatsächlich ein Netzfilter (Elektrofachhandel, notfalls Baumarkt). Bevor das nicht abgeklärt ist, macht es keinen Sinn, sich wegen des Geräts Sorgen zu machen. Das ist wahrscheinlich in Ordnung.

LG

Bea
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 7.08.2010 12:23
Hi!

Danke für Eure Anregungen und Hilfe!

Zum Brummen:
Wenn  die Volumenpotis zugedreht sind brummt nix mehr. Und auch, dass Steckerdrehen macht keinen Unterschied.
Der Bass hat ja eine Jazzbass-Schaltung ("verkehrt" herum eingebaute Volumenpotis) und die ist für ihre Anfälligkeit gegenüber Einstreuungen bekannt.

Es ist also der Bass und der ist noch in Originalzustand, d.h. da ist noch nichts geschirmt. Außerdem steht die Änderung der Schaltung in dem Bass an.  ;)
Der Einbau eines Netzfilters könnte zwar auch noch in Frage kommen, aber erst mal schalte ich das Licht hier im Raum einfach nicht ein...

Zum Sound von Mr. Bruce:
Natürlich habe ich diesbezüglich auch schon geforscht.
Das mein Bass nur sehr begrenzt in der Lage ist, genau den Sound zu erzeugen ist, denke ich auch. Aber ich will ja auch nicht genau so klingen wie der gute Jack, sondern eher seinen Sound als Grundlage zum Entwickeln meines eigenen Sounds nutzen,  ;D
Bei etlichen Live Videos auf Duröhre habe ich ihn auch schon mit einem EB-0 (longscale) gesehen. Nichts desto trotz steht ein Ibanez ARTB100 (shortscale, halsnaher humbucker) auf meiner Wunschliste, noch davor steht die zwölfer Box (evtl. Marshall) und ganz oben auf der Wunschliste steht: Mehr Geld!
 ::)

Jetzt richte ich mir mal meinen Arbeitsplatz ein und schraube den Kleinen auf.

To be continued...

Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 7.08.2010 18:33
So, der Kleine ist zerlegt und die ersten Messungen ohne Strom getätigt.

Vorgefundene Röhren:

V1: 12AX7EH - Electro Harmonix - Made in Russia - 08 12
V2: EL84 / 6BQ5 - SOVTEK - Made in Russia - 08 08

Ohne Strom die eingebauten Widerstände gemessen. Die liegen soweit im Rahmen und weisen geringe Toleranzen jedoch maximal 10% auf.
Ausnahmen sind folgende Bauteile:

R1:   63,4k [Als 1M gekennzeichnet... aber offensichtlich ein 68k (Wert entspricht der Messung an R2)]
R7:   49,9k [Ebenfalls als 1M gekennzeichnet]
VR1: 500k
R11: 221k [Wert stell sich nach etwa 1min ein. Läuft von 7M runter]

Soweit so gut. Natürlich kenne ich den Spruch: Wer misst misst Mist... Also nicht überbewerten.
Die Auffälligkeiten werde ich evtl. mal einseitig auslöten und dann noch ein mal messen. Im Zweifelsfall habe ich ja die Austauschteile da :)

Erst mal in die Küche und Essen machen.
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: bea am 7.08.2010 19:16
R1:   63,4k [Als 1M gekennzeichnet... aber offensichtlich ein 68k (Wert entspricht der Messung an R2)]
Wirf mal einen ganz genauen Blick in den Schaltplan: wenn kein Stecker in der Eingangsbuchse sitz, wird der Eingang kurzgeschlossen, und R1 und r2 liegen parallel. Passt also.

Zitat
R7:   49,9k [Ebenfalls als 1M gekennzeichnet]
VR1: 500k
Dir ist bewusst, dass R7 und VR1 parallel liegen? Hast Du vor der Messung das Poti abgeklemmt?
Die 500 k (2 * 1 M parallel) sagen Dir aber auch, dass Du bei der Messung von R7 irgendwas ganz falsch gemacht haben musst ... warst Du vielleicht mit den Fingern irgendwo dazwischen (da misst man durchaus was im k-Ohm-Bereich)?
Zitat
R11: 221k [Wert stell sich nach etwa 1min ein. Läuft von 7M runter]
Klar, Du musst ja erst mal C9 laden.

Zitat
Die Auffälligkeiten werde ich evtl. mal einseitig auslöten und dann noch ein mal messen. Im Zweifelsfall habe ich ja die Austauschteile da :)

Erst mal in die Küche und Essen machen.

Wie Du siehst, sind da keine Auffälligkeiten. Alles in Butter. Und guten Appetit.

LG

Bea
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 7.08.2010 21:38
Danke Bea! Es ist tatsächlich alles in Butter!
 :)
Bei R7 hatte ich tatsächlich Mist gemessen...

Nun die ersten Messwerte unter Spannung [auch der Messende Stand unter geistiger Spannung]:

C6/R10:       331V
R10/C9:       320V
EL84 P9:      289V
EL84 P7:      307V
EL84 P3:      9,7V
EL84 P3+P7: 295V
EL84 P7+P9: 14,7V

Sonst habe ich noch ein paar Lötübungen gemacht und das Essen war auch lecker.

Ich glaube für heute ist dann mal Schluss und morgen kommt der neue AÜ rein.

Schönen Abend und gute Nacht!
 :gutenacht:
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 10.08.2010 02:53
Der Kleine ist jetzt komplett zerlegt.

Ich habe beschlossen nicht nur die Innereien, sondern auch das Äußere zu personalisieren. Dieses "Vintage" Rot der Front ist meiner eigenen persönlichen privaten Meinung nach einfach nur abartig hässlich. Statt dessen kommt ein Kühlergrill unten rein und das Chassis wird neu lackiert - wurde neu lackiert. Der Junior wird ein bisschen schwärzer und böser!  :devil:

Gestern habe ich den Amp 2h unter last betrieben und vor dem Zerlegen noch mal aktuelle Messwerte genommen:

C6/R10   - 329V
R10/C9   - 319V

EL84:
P9         - 286V
P7         - 304V
P3         - 9,55V
P3+P7    - 295V
P9+P3    - 277V

Anodenverlustleistung: 12,632 Watt

12AX7:
A:
P1         - 195V
P1+P2    - 164V
P1+P3    - 196V

B:
P6         - 185V
P6+P7    - 186V
P6+P8    - 186V

Das ist jetzt erst mal alles notiert. Morgen wird gelötet und das Chassis fertig gemacht. Am Mittwoch baue ich dann wieder zusammen und schau mal, was ich dann für Werte bekomme. Dementsprechend werde ich dann schauen, wo ich noch was drehen muss, damit der Amp so klingt wie ich mir das vorstelle.
8)

Also, bis dann!
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: jacob am 10.08.2010 09:03
Hi,

da frage ich mich doch irgendwie, warum Du Dir denn nicht gleich den baugleichen Harley-Benton-Chinesen geholt hast- das ist ebenfalls ein Platinenkonstrukt, hat diese rötliche Front erst gar nicht und ist auch noch billiger  ???

Gruß

Jacob
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Grooverock am 10.08.2010 12:27
Na gut, da ich einen Verstärker möchte, mit dem ich den Sound von Jack Bruce bei Cream einigermaßen reproduzieren kann, freut mich das.  8)

Jawolli!!!!!!!!  :guitar:
Das ist ja echt mal DER Hammer, dass sich doch noch Leute damit beschäftigen. Und nicht erst später entdecken!
Cream-Last Concert war mein erstes Lehrvideo als ich nur drei selbst beigebrachte Akkorde konnte! Sehr geil die Interviews und was da an
Techniken gezeigt wird!!!
Sorry für OT, aber das musste ich mal erwähnen!
Viel Erfolg!!!!
Kim
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Grooverock am 10.08.2010 12:46
Hi, Satzmeister.

Noch ein Beitrag von mir!
Zur Berechnung der Anoden(!)verlustleistung noch ein paar Tipps von mir!
Wenn du den Kathodenstrom ausrechnest, bedenke das da auch der Schirmgitterstrom mit drinnen ist! (id.R. 4mA in Ruhe bei EL84 aber bitte über Schirmgitter R wenn vorhanden messen und berechnen).
Die Anodenspannung misst man zwischen Anode und Kathode!
Habe unter Berücksichtigung dieser Punke ein ganze Watt weniger ausgerechnet...  ;)

Viel Erfolg und Spaß mit der Kiste!
Kim
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: bea am 10.08.2010 16:49
Hallo Kim,

habe ich richtig in Erinnerung, dass Du mal unterschiedliche OTs ausgetestet hattest? Wie war denn da das Ergebnis - und weiß jemand Daten für die unterschiedlichen Alternativen (was fällt mir ein: Welter, Wüsten, Hammond, fehlt noch was?)

Welche Daten sind wichtig (wenn der Innenwiderstand passt)?
Maximaler Anodenstrom, untere Grenzfrequenz, Infos über Wirbelstromverluste und Nichtlinearitäten vom Kern?

Beate

der ihr jetzt doch weit gediehenes Baby sehr viel Spaß bereitet
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 10.08.2010 16:52
@Jacob:
Der Junior wird ein bisschen schwärzer und böser!  :devil:
Weil der HB weiß oder Creme oder irgend so was ist, sicher aber nicht schwarz und böse.  ;)

@Kim:

"...get in my big black car - I wanna´ just show you what my politics are..."

Das Video brauche ich noch!

Danke für die Korrektur meiner Rechnerei!
Ein Watt weniger? Dann bin ich ja innerhalb des Maximalwertes von 12 Watt und alles ist gut!
Am Bias werde ich erst mal nichts ändern, da ich ja für meine Soundvorstellung gerade Endstufenverzerrung will!
Ich weiß schon... Bass und Clean und so - Dann spiele ich halt nur halb aufgedreht.
Aber bei mir heißt es Bass und Cream!
Also mal schauen, was sich ergibt, wenn die ersten Anpassungen gemacht sind.
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Grooverock am 10.08.2010 17:18
Hi, Bea!

Ich habe den Welter- und den Wüstens-OT verbaut. Verglichen kann ich aber nicht direkt sagen, da die Schaltungen der Preamps sehr unterschiedlich waren.
Allerdings habe ich die Endstufen-Schaltungen angepasst. Ich bin mir grad nicht mehr ganz sicher meine aber, dass bei beiden die Anodenspannung bei etwas über 250V liegt und der Kathoden-R bei 135-150 Ohm... Also sehr nah an den Übertrager mit den 5,2k angepasst.
Der Amp mit dem Welter ist untenrum eher dünn, zerrt aber harmonischer. Der mit dem Wüstens ist deutlich fetter, kann aber etwas rauher werden.
Wie gesagt, sagt mit den unterschiedlichen Schaltungen leider nichts aus...
Tut mir leid.
Der Wüstens ist aber bedeutend größer und schwerer... Ein Kumpel hat die beiden für Hifi verglichen und meinte, dass der Welter da alt aussieht.
Viele Grüße!
Kim
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: WiderGates am 10.08.2010 20:34
Hallo,
da wäre noch der 53.70E von Reinhöfer:
Eintakt-Trafo für universelle Anwendungen bis etwa 5 W,
Bauform EI66,
Primär-Impedanzen 1,3-2-3-4-5,2-6,6-8 K
Lautsprecherausgang 4 und 8 Ohm


Weiterbassen
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 17.08.2010 05:43
In den letzten Tagen hat sich einiges getan. Vor lauter Basteln und restlichem Leben kam ich nicht zum Schreiben. Jetzt aber  :)

Was habe ich getan?

C3 - Entfernt
C4 - Entfernt
R7 - Entfernt

Eingangsbuchse - gegen Neutrik getauscht
R1 - Entfernt und an Eingangsbuchse

R2, R3, R4, R8, R9 - Ausgetauscht gegen Widerstände mit gleichen Werten und niedriger Toleranz

C1, C2 - ersetzt durch .047mf/600V Orange Drop (716)
C5 - ersetzt durch 1000mf/63V
C6 - ersetzt durch 100mf/450V
C12 - ersetzt durch besseres Bauteil mit gleichen Werten
C11 - ersetzt durch .1mf/600V Orange Drop (716)

AÜ - ersetzt durch Hammond 125DSE (10 Watt)

Da die Beine der Orange Drops einen zu gr0ßen Durchmesser haben, um durch die Löcher in der Platine zu passen, habe ich sie (C1, C11) direkt an die Lötpunkte gepackt und entweder seitlich neben der Platine hoch geführt bzw. C2 an die Unterseite verfrachtet.
Um Platz für den großen R5 zu bekommen, ist R14 ebenfalls auf die Unterseite gewandert.

Aktuelle Messwerte:

C6/R10: 331V
R10/C9: 322V

EL84:
P9:       289V
P7:       316V
P3:       9,61V
P3+P7:  306V
P9+P3:  279V

Anodenverlustleistung (Messung der Spannung über R14, Berechnung wie oben - ohne Berücksichtigung des Schirmgitterstroms, wegen besserer Vergleichbarkeit): 13,08 Watt.

In der Zwischenzeit musste ich etliche Stolpersteine aus dem Weg räumen... So hatte ich erst vergessen, die Eingangsbuchse an Masse zu führen, dann korrigiert, aber bei R1 eine Kabelbrücke eingebaut (natürlich wieder weg), den VR1 mal falsch angeschlossen (Zwischenzeitlich ausgetauscht, kaputt gegangen, Original wieder verbaut). Bei der Aktion mit dem VR Lötpunkte gekillt und inzwischen über Kabelbrücke angeschlossen.

Alles in Allem, muss ich sagen, ich bin sehr dankbar, dass ich mit diesem übersichtlichen und günstigen Gerät begonnen habe!
Mein Kopf hat schon genug geraucht und meine Fähigkeiten entwickeln sich langsam und stetig zu einigermaßen brauchbarem Tun.

Was macht der Gute inzwischen?

Er verstärkt den Bass sehr kräftig und laut.
Zum Klang kann ich noch nicht viel sagen, da doch einige störende Dinge zu hören sind - und denen gilt mein erstes Augenmerk.

Das Chassis ist momentan nicht im Gehäuse eingebaut.

Der Amp selber ist extrem anfällig für die Einstreuung des Trafos vom Halogenlicht.

Bei zugedrehtem Volumenpoti ist er stumm. Sobald ich aufdrehe beginnt ein recht hochfrequentes Brummen, steigert sich bis zu unerträglichen Lautstärke, bei etwa 80% beginnt Pulsen.  :(

Wenn ich den Bass (Volumenpotis zu) anschließe ist das Geräusch deutlich lauter und hochfrequenter. Durch Zudrehen der Tonblende nimmt das Brummen deutlich ab. Wenn ich die Volumenpotis aufdrehe, wird es leiser und niederfrequenter. Wenn ich die Saiten berühre wird es lauter.  ???
Auch hier stellt sich bei etwa 80% am Volumenpoti am Amp das Pulsen/Pumpen ein.

Im dunklen Zimmer ist bei Einsetzen des Pulsens das gleichzeitige pulsierende Aufleuchten der EL 84 in diffusem blau zu beobachten.

Als erste Maßnahme habe ich mit einer provisorischen NFB experimentiert. Ergebnis, der Geräuschpegel sinkt. Allerdings ist die Ursache immer noch vorhanden und der "Lärm" ist immer noch unerträglich laut.

Die Assoziation, das das Pumpen von einem Kondensator kommt, hat mich dazu gebracht C5 mal testweise zu überbrücken - siehe da, das Brummen wird etwas leiser und das Pulsen ist weg.

Bis jetzt habe ich zwar alle Probleme und Fehler alleine bzw. durch Tipps und Hinweise meines Vaters finden und beseitigen können, aber ich freue mich gerade mir die Zeit genommen haben, mich hier wieder mitzuteilen. :)

Und jetzt bin ich gespannt, was Ihr zu sagen habt - Lachen, Weinen, Schimpfen, Aufmuntern, Beraten, Kritisieren, Warnen, Erklären und vieles mehr ist wie immer willkommen!

Bevor ich über eine Klangsteuerung nachdenke, will ich das Lärmproblem in den Griff bekommen.
Kann es sein, dass die EL84 einfach zu viel Strom abbekommt und das Pulsen daher kommt? - R10 höher, R14 höher?

Wo ich wegen dem Brummen ansetzen soll, weiß ich noch nicht, vielleicht erst mal das Chassis in das Gehäuse einbauen - allerdings war der Unterschied (eingebaut/ausgebaut) im Originalzustand nur marginal.

Bis hierhin erst mal.
Ich berichte weiter und hoffe auf interessante Reaktionen von Euch!

Schönen Tag wünsche ich Euch,
max
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 17.08.2010 06:00
Noch ein Nachtrag.

Ich habe das Chassis eben mal eingebaut. Insgesamt wird es wieder etwas leiser, aber an der Ursache und dem Problem ändert sich nichts.
Ich habe noch mal bei geöffneter Tonblende genau hingehört. Ich höre ein Klicken etwa im Sekundentakt - bei geschlossener Tonblende kaum noch wahrzunehmen. Das Pulsen hat etwa die doppelte Frequenz...

Ratlos...
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 17.08.2010 06:11
Morgendlicher Denkprozess...

Irgendwas stimmt mit meiner Masse nicht ^^

Kann es sein, dass der ausgebaute Spannungsteiler (R7) das Problem ist?
Mal testweise wieder einen Widerstand rein?
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 17.08.2010 07:01
So:

An R7 einen 100k verbaut -> Pulsen und Klicken sind weg  :)

Der Sound ist irgendwie doch schon sehr geil ^^

Aber: Das Brummen ist immer noch da.

Alles quer durchs Haus getragen, an eine andere Stromlinie gegangen -> Brummen etwas leiser. Aber immer noch viel zu laut! Immer noch wird es lauter, wenn ich die Saiten anfasse usw.
Wenn ich mich direkt über die Steckdose Erde, wird es auch leiser, wenn ich mit der Erde an die Saiten gehe verstummt alles, auch der gezupfte Ton...

Ich forsche weiter!
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: cca88 am 17.08.2010 07:29
So:

An R7 einen 100k verbaut -> Pulsen und Klicken sind weg  :)

Der Sound ist irgendwie doch schon sehr geil ^^

Aber: Das Brummen ist immer noch da.

Alles quer durchs Haus getragen, an eine andere Stromlinie gegangen -> Brummen etwas leiser. Aber immer noch viel zu laut! Immer noch wird es lauter, wenn ich die Saiten anfasse usw.
Wenn ich mich direkt über die Steckdose Erde, wird es auch leiser, wenn ich mit der Erde an die Saiten gehe verstummt alles, auch der gezupfte Ton...

Ich forsche weiter!

...und wenn Du mit der Erde nur an die Brücke gehst? Wird's dann auch stumm?
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 17.08.2010 08:01
Ja, Erde an Brücke wird auch stumm.
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: cca88 am 17.08.2010 08:13
Ja, Erde an Brücke wird auch stumm.

..dann schau Dir mal die Belegung der Klinkenbuchse im Bass aus der Nähe an.
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 17.08.2010 10:10
So, ein bisschen arbeiten muss ich ja auch noch nebenher...

Der Tipp mit der Klinkenbuchse war perfekt.
Nur, es war nicht die am Bass, sondern die am Amp... :-\
beim x-ten Mal einlöten war ich wohl nicht mehr so konzentriert und dann - AUA!

Also, tausend Dank!

Der Kleine kling schön richtig  :devil:

Gerade ein bisschen mit NFB dran ab gespielt - jetzt (heute Abend) kommt das Feintuning  :bier:

An die Arbeit mit mir  ::)

Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: bea am 17.08.2010 13:11
Hi Max,

erstmal eine Kleinigkeit zum Nebengeräusch: wenn Du C5 überbrückst, baust Du eine Gegenkopplung in die Endstufe ein. Kein Wunder, dass es "bloß" leiser wird, wenn etwas vorher einstreut.

Hattest Du zwischenzeitlich Soundchecks durchgeführt? Mich würde schon interessieren, was der Übertrager und "NFB" bringt (Du meinst damit die Gegenkopplung vom Übertrager zur zweiten Stufe, nicht wahr?).

Zur Zeit steht mein Baby erstmal im Proberaum, und ich übe über den weniger stark modifizierten zweiten Amp. Nach unvorhergesehem Chaos in den letzten paar Wochen muss ich erstmal langsamer machen und vor allem auch auf Geld sehen.
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 17.08.2010 23:31
Hi Bea!

Der Übertrager bringt schon mehr Druck untenrum und "klärt" den Sound etwas. Das sind natürlich nur meine ganz persönlichen Eindrücke und ich sage nicht, das ist so, sondern, dass ich es so wahrnehme. Ich werte den neuen OT definitiv als Gewinn und würde ihn wieder verbauen.

Die Gegenkopplung vom Übertrager an die zweite Stufe vermindert Störgeräusche deutlich. Allerdings wird auch die Gesamtlautstärke deutlich reduziert. Ich habe an R9 (Seite zu P8) einen 27k gehängt und gehe mit einem Kroko an den Ausgang vom Übertrager, so kann ich leicht hin und her schalten.

Aber die Gegenkopplung macht noch eine Menge mehr!
Ohne sie ist er im Klang sehr offen hat eine krasse Attack und endlos Sustain, gerade im übersteuerten Bereich. Für Gitarre sicherlich ziemlich geil.
Mit NFB fällt auf, dass er zwar leiser wird aber gleichzeitig an Bassfundament gewinnt. Allerdings verliere ich so auch an Attack und Sustain. Ich würde den Klang insgesamt mit NFB als bassiger und wärmer - einfach mehr wie ein Bassverstärker - bezeichnen. Der Kleine geht so (besonders im Clean Bereich) sehr in Richtung Bassman. Ich mag den Effekt also grundsätzlich, aber 27K sind mir aber etwas zu viel. So steht noch das Feintuning an.

Ich werde als Nächstes den Arbeitspunkt der EL84 etwas nach unten korrigieren und dann noch mal testen. Dann kommt der Einbau der schaltbaren Klangregelung. Da ich einen Doppelumschalter habe, denke ich, dass ich die Gegenkopplung mit der KR zusammen schaltbar machen werde. Ganz aus mag ich zwar nicht, aber ein kleinerer Widerstand, um den Lautstärkeverlust auszugleichen und so auch gleich etwas mehr Rotz zuschalten zu können, erscheint mir in Verbindung mit einer die Tiefmitten anhebenden Schaltung sehr verlockend.

Letztendlich entscheiden dann aber die Ohren...

P.S. Eine regelbare Gegenkopplung könnte sehr interessant sein, um den Amp an verschiedene Instrumente und Klangvorstellungen anpassen zu können.
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: bea am 17.08.2010 23:53
P.S. Eine regelbare Gegenkopplung könnte sehr interessant sein, um den Amp an verschiedene Instrumente und Klangvorstellungen anpassen zu können.

Ein 50k-Trimmer an Stelle der 27k (oder in Reihe mit...) zum Testen? Und später ein Poti oder Schalter?
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: WernerW am 18.08.2010 12:46
An R7 einen 100k verbaut -> Pulsen und Klicken sind weg  :)

Hi, wenn du an dieser Stelle den Widerstand R7 jetzt mit 100K also parallel mit dem Poti von 1M setzt (und auch R6 noch mit 1M im Signalweg hast), dann bekommst du einen Spannungsteiler, der den maximalen Eingangspegel für die V1b von vorher ca. 50% auf 10% reduziert. Ausserdem wist du einen recht deutlichen Höhenverlust bei Gitarrensignalen hören können (der für den Bass aber nicht wirklich relevant ist). In jedem Falle wird die Röhre V1b mit einen sehr moderaten Pegel angesteuert - die übersteuert bestimmt nicht mehr... kann man so machen - aber ich würde dann lieber zum Original 1M zurückgehen, das erzeugt durch den Spannunsteiler dann einen maximalen Pegel von ca. 30%.
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Satzmeister am 18.08.2010 22:25
Ein 50k-Trimmer an Stelle der 27k (oder in Reihe mit...) zum Testen? Und später ein Poti oder Schalter?

Ja, so stell ich mir das vor. Da ich jetzt erst mal schnell fertig werden möchte, experimentiere ich kurz mit meinen vorhandenen Widerständen. Beim Einschalten der Klangregelung wird auch auf einen kleinen Widerstand in der Gegenkopplung umgeschaltet.

Hi, wenn du an dieser Stelle den Widerstand R7 jetzt mit 100K also parallel mit dem Poti von 1M setzt (und auch R6 noch mit 1M im Signalweg hast), dann bekommst du einen Spannungsteiler, der den maximalen Eingangspegel für die V1b von vorher ca. 50% auf 10% reduziert. Ausserdem wist du einen recht deutlichen Höhenverlust bei Gitarrensignalen hören können (der für den Bass aber nicht wirklich relevant ist). In jedem Falle wird die Röhre V1b mit einen sehr moderaten Pegel angesteuert - die übersteuert bestimmt nicht mehr... kann man so machen - aber ich würde dann lieber zum Original 1M zurückgehen, das erzeugt durch den Spannunsteiler dann einen maximalen Pegel von ca. 30%.

Hi Werner, R6 ist überbrückt, jetzt kommt dort gleich die neue Klangregelung rein.
Für R7 habe ich ein bisschen experimentiert und habe jetzt 470k verbaut, so bekomme ich das maximal mögliche Signal bei erträglicher Übersteuerung.

Die Werte für R10 bzw. R14 sind jetzt 233 bzw. 276 Ohm (Messwerte; Huckepack: R10 - 820/330, R14 - 680/470).

So ergeben sich folgende Messwerte:

C6/R10: 328V
R10/C9: 319V

EL84:
P9:       291V
P7:       314V
P3:       10,2V
P3+P7:  304V
P9+P3:  280V

Anodenverlustleistung: 11,23 Watt.

Zwischenzeitlich hatte ich deutlich höhere Messwerte, so dass die momentan gewünschte Einstellung damit erreicht ist und die Schaltung vorerst hier nicht weiter verändert wird. Allerdings interessiert es mich schon, was sich klanglich ergibt, wenn die datenblattkonformen 250V Ua für Class-A betrieb eingehalten werden.

Und jetzt setz ich mich hin und bau die Klangregelung ein.

Bis später,
max
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: WernerW am 19.08.2010 14:58
Hi Werner, R6 ist überbrückt, jetzt kommt dort gleich die neue Klangregelung rein.
Für R7 habe ich ein bisschen experimentiert und habe jetzt 470k verbaut, so bekomme ich das maximal mögliche Signal bei erträglicher Übersteuerung.

Ja das ist sicher ein guter Wert - apropos: deine Veränderungen gehen so langsam in Richtung Blackheart Little Giant... viel Erfolg weiterhin.
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: Grooverock am 20.08.2010 10:21
Hi, Max!

Die pumpenden Nebengeräusche und das Pulsieren deutet darauf hin, das die Kiste schwingt!
Das kann sehr ärgerlich werden!!!
Wenn du R7 einfach nur verkleinerst wirst du damit ein Symptom beheben aber nicht die Ursache für das Schwingen.
Wenn die EL84 im Takt dazu blau leuchtet, dann schwingt die Kiste ganz ordentlich! Das kann unter anderem zu vorzeitigen Tot der EL84 führen.
Schau dir noch einmal die Leitungsverlegung an und teste vorsichtig(!) ob sich diese Symptome durch verlegen von Leitungen ändern.
Ein aktuelles Foto wäre sicher auch hilfreich.
Viele Grüße!!!
Kim
Titel: Re:Doku: Umbau VJH für Bass
Beitrag von: bea am 20.08.2010 14:01
Hallo Max,

das Problem mit dem Pumpen habe ich bisher den Erfahrenen überlassen, möchte aber wenigstens ein paar Gedanken dazu äußern.

Weil einerseits die EL84 involviert ist, andererseits auch R7 bzw. der Lautstärkeregler einen Einfluss haben, bedeutet das doch wohl, dass eine Rückkopplung vom Ausgang auf die erste Stufe vorliegen könnte, nicht wahr? Das solltest Du unbedingt systematisch einkreisen. Also erstmal die NFB komplett entfernen (auslöten!) und dann systematisch versuchen, den Fehler einzukreisen.

In einem früheren Beitrag von Dir ist mir allerdings folgendes aufgefallen:

Zitat
Da die Beine der Orange Drops einen zu gr0ßen Durchmesser haben, um durch die Löcher in der Platine zu passen, habe ich sie (C1, C11) direkt an die Lötpunkte gepackt und entweder seitlich neben der Platine hoch geführt bzw. C2 an die Unterseite verfrachtet.
Um Platz für den großen R5 zu bekommen, ist R14 ebenfalls auf die Unterseite gewandert.

Und genau bei derartigen Aktionen kann es durchaus passieren, dass irgend etwas irgendwo einstreut - sei es über einen kaum sichtbaren direkten Kontakt, einen Defekt in der Leiterplatte oder ganz gemein induktiv oder kapazitiv. Daher habe ich beim Teiletausch ganz bewusst derartige (gekreuzte!) Leitungsführungen vermieden, wo es nur irgend geht und das Platinenlayout respektiert.

LG

Beate

PS: Auch bei der Flickaktion wegen der kaputten Kontakte von C5 habe ich mich beim Verlegen der Drahtbrücken so gut es ging an das Platinenlayout gehalten und die neuen Bauteile nach Möglichkeit auch nicht mehr direkt, sondern auf Lötösen gesetzt - besonders die, bei denen ich auch mal unterschiedliche Werte probieren können möchte. Lötösen kann man entweder kaufen oder sie sich aus den Überlängen der Zuleitungen anderer Bauteile nach Bedarf zurechtbiegen (meine Zange ist hinreichend spitz).