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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Nils H. am 15.08.2010 20:35

Titel: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 15.08.2010 20:35
Moin,

wer kennt funktionierende Kniffe, wie ich die Kathodenbeschaltung knackfrei umschalten kann? Szenario: Ich hab wieder mal ein wenig mit meinem Fender/Marshall-Hybrid rumgespielt, konkret mit der zweiten Stufe des Marshall-Kanals. An dieser hatte ich testweise mal per Kippschalter den Kathoden-R umschaltbar von 10k auf 5k gemacht. Jetzt hat das beides durchaus seinen Charme, und deswegen habe ich eben mal ein Relais reingestrickt, um das fernbedienbar zu machen. Was ich natürlich vergessen habe: Wenn man den Amp etwas lauter macht, ploppt es natürlich kräftig aus dem Lautsprecher.

Was tun?

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Bierschinken am 15.08.2010 20:46
Hi,

vergiss es, DC-Potenzial knackfrei umschalten ist nicht drin.
Da würde ich dann über eine Mute-Schaltung nachdenken, die im Schaltmoment den Kram gegen Masse zieht.

Grüße,
Swen
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 15.08.2010 20:49
grslmpf.... sowas in der Art hatte ich befürchtet >:( :( ???.

Danke für die Bestätigung.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: FRK am 15.08.2010 20:59
Hallo Nils,

ich habe es noch nicht ausprobiert, aber wenn man den größeren Widerstand nicht wegschaltet sondern (um einen kleineren Widerstand zu kommen) einen zweiten Parallel aufschaltet könnte es vielleicht gehen.

Gruß
Frank
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 15.08.2010 20:59
Moin,

Nachtrag: Wenn ich, statt per Relais einen R parallel zu schalten, auf das Relais verzichte und einen LDR in Reihe mit dem zweiten R schalte - tut das dann knackfrei?

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 15.08.2010 21:00
Hallo Nils,

ich habe es noch nicht ausprobiert, aber wenn man den größeren Widerstand nicht wegschaltet sondern (um einen kleineren Widerstand zu kommen) einen zweiten Parallel aufschaltet könnte es vielleicht gehen.

Gruß
Frank


nee genau das tu' ich. Originalbeschaltung 10k, und ich versuche, einen zweiten 10k parallel zu schalten, um auf 5k zu kommen. Rummst aber wie Sau.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: es345 (†) am 15.08.2010 21:08
Hi,

Mit dem LDR, das wäre ein Versuch wert. Voraussetzung ist, daß du etwas Umschaltzeit mitbringst (>100ms).
Dann kannst du eine Ansteuerschaltung aufbauen, die den LDR langsam ein/ausschaltet.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 15.08.2010 21:11
mhhhh.... das' wohl nix für mal eben am Sonntagabend (es hätte so schön sein können ;D). Jetzt muss ich den Amp erstmal wieder zusammen bauen, den brauche ich morgen. Muss wohl doch erst noch ein wenig Hirnschmalz einfließen. Vielleicht hebe ich mir das doch für den nächsten Amp auf *grins*.

Trotzdem danke für alle Hinweise!

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: El Martin am 15.08.2010 21:14
Hi!

Versuche mal, den 10k in Serie mit einem anderen R. Sachichma: 50k.
Dann den 50k brücken mit Relais. Einen Test isses Wert. So ist der Potentialsprung geringer.

Aber es knallt da gerne... :sex:

Ciao
Martin
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: _peter am 15.08.2010 21:16
Hallo,

ich kenne mich mit LDRs nicht aus. Aber ändern die ihren Widerstand nicht sowieso langsam genug,
so dass man keine besondere Ansteuerschaltung braucht  ???
Zudem hast du keinen Sprung von 0 auf hundert, sondern einen stetigen Übergang im Wert des
Widerstandes, so dass das nicht knacken dürfte. Ich würde es erstmal so probieren.

Gruß, Peter
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 15.08.2010 21:22
Moin,

Hi!

Versuche mal, den 10k in Serie mit einem anderen R. Sachichma: 50k.
Dann den 50k brücken mit Relais. Einen Test isses Wert. So ist der Potentialsprung geringer.

Aber es knallt da gerne... :sex:

Ciao
Martin

hab ich so ähnlich probiert. Ich hab die Relaiskontakte mit einem 1M gebrückt, welcher durch das Relais dann kurzgeschlossen wird. Das Knallen zeigte sich aber unbeeindruckt :sex:. Vielleicht ist 1M aber auch einfach zu groß...


Hallo,

ich kenne mich mit LDRs nicht aus. Aber ändern die ihren Widerstand nicht sowieso langsam genug,
so dass man keine besondere Ansteuerschaltung braucht  ???
Zudem hast du keinen Sprung von 0 auf hundert, sondern einen stetigen Übergang im Wert des
Widerstandes, so dass das nicht knacken dürfte. Ich würde es erstmal so probieren.

Gruß, Peter

Hätte ich jetzt auch gedacht... mir fehlen aber auch die Erfahrungen mit LDRs.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Namenlos am 15.08.2010 21:30
Hallo,
wie wärs mit einem kleinen Kathodenkondensator? Probier mal 5nF.

Grüße
Henning
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: es345 (†) am 15.08.2010 21:43
Hi Nils,

hier mal eine Prinzipschaltung, so ähnlich hab ich LDR's eingesetzt. Die 470 n sorgen dafür, daß die Umschaltung langsam vonstatten gehen sollte. Die Werte mußt du allerdings in der Praxis ausprobiern.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 15.08.2010 21:47
Henning: Danke für den Hinweis. Probiere ich die Woche bei Gelegenheit, habe den Amp gerade wieder zu gemacht ;).

Hans-Georg: Danke für den Schaltungsvorschlag, bei der nächsten Bestellung besorge ich mal ein paar LDRs mit. Als Schalttransistor tut's vermutlich jeder Feld-, Wald- und Wiesen- NPN?

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: es345 (†) am 15.08.2010 21:54
Aus meiner Erfahrung ja.
Nimm am besten einen mit einer guten Verstärkung, dann hast du weniger Rückwirkung auf das RC Glied.

Gruß Hans- georg
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 16.08.2010 23:33
Moin,

kurzer Nachtrag von mir: Ich hatte den Amp heute mit zur Probe. Was sich bei mir im Wohnzimmer noch wie ein großes Problem angehört hat, verliert unter Realbedingungen dann doch an Bedeutung. Klar, das Schaltknacken ist da, aber mit etws Geschick läßt sich das ganz gut im Nutzsignal verstecken. Ich bin soweit erstmal zufrieden und veranstalte da keinen weiteren Zirkus - ich kann mit dem Knack leben.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Hucky am 17.08.2010 01:33
Das Knacken entsteht durch die verschiebung des DC-Arbeitspunktes.
Als Lösung für eine kanckfreie Umschaltung gibt es drei Lösungswege:
1. langsames Umschalten (faden) durch LDR oder mittels verzögerter Ansteuerung von JFet, OptoFet, Transistor
(JFet-Switches siehe Boss und Ibanez TretHeinze)
2. DC-freies Schalten (nicht für alle Schaltoptionen möglich)
3. Mute before knack - unmute after knack: nicht optimal für GuitarAmps
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 17.08.2010 22:44
Moin,

so richtig läßt mir die Suche nach einer einfachen Lösung keine Ruhe. Da ich den Amp im Proberaum gelassen habe, kann ich nicht experimentieren, deshalb habe ich mal 'ne Simulation angeworfen. Wahrscheinlich ist das nix neues, aber trotzdem:

Wenn das Knacken durch DC verursacht wird, muss man den DC halt abblocken - also habe ich mal einen C vor den zuzuschaltenden R gesetz:

(http://www.nevoh.net/gear/DukeDeluxeMkII/Spice/Triodenstufe.gif)



Jetzt habe ich mir in LTSpice erstmal den Signalverlauf beim zuschalten des R angeschaut, abgenommen hinter dem 22n Koppel-C. Erstmal ohne den C, zugeschaltet wird, deutlich erkennbar, bei 250 ms:

(http://www.nevoh.net/gear/DukeDeluxeMkII/Spice/umschalten_ohne_C.png)



Mit C davor ist von dem Signalsprung nichts mehr zu erkennen:

(http://www.nevoh.net/gear/DukeDeluxeMkII/Spice/umschalten_mit_C.png)



Dann habe ich mir den Frequenzgang der Stufe angeschaut; der parallel-R ist jetzt immer zugeschaltet, einmal mit und einmal ohne C in Reihe. Vorne bin ich mit 100 mV Peak (-20 dBV) rein. Bei Einsatz eines 22µ bleibt ein Verlust von etwa 0.6 dB im Gegensatz zur Beschaltung ohne den C, allerdings ist der Frequenzgang selbst unverändert:

(http://www.nevoh.net/gear/DukeDeluxeMkII/Spice/AC_sweep.png)



Hab ich was übersehen, oder ist das Problem damit gelöst?

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: El Martin am 17.08.2010 22:53
trau Dich und berichte  ;D

Ciao
Martin
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 17.08.2010 22:57
trau Dich und berichte  ;D

Ciao
Martin

tolle Wurst ;D. Jetzt bin ich auch nicht schlauer... ich wollte eher so was hören in der Richtung "Klar, das funktioniert 1A, setzt Dich, nimm' Dir'n Keks, mach es Dir schön bequem" :devil:. Spielverderber ;D.
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: mac-alex_2003 am 17.08.2010 23:08

Ok, dann mach ich mal den Spielverderber:

Nein, es wird leider nicht so wie geplant funktionieren.

Was Du eigentlich erreichen wolltest ist ja eine Arbeitspunktverschiebung, hier also einen anderen DC-Wert an der Kathode.
Mit Deiner jetzigen Idee hast Du im Prinzip die Gegenkopplung aufgehoben, dies jedoch durch den 3k3 nur teilweise.

Der Arbeitspunkt ist in beiden Fällen bei Dir (also K1 geschlossen und offen) der gleiche, da sich die Gittervorspannung nicht
verändert. Das bringt in der Simulation vielleicht einen ähnlichen Frequenzgang, allerdings ist das Verhalten von Verzerrung/Kompression/Obertonverhalten
ein anderes. Bei 100mv p-p passiert an der Stufe auch nicht viel, die wird das schon halbwegs sauber verstärken. Probier die Simulation doch mal
mit 1V p-p am Eingang und schau Dir dann auch das Sinussignal und die Fourier-Analyse an. Da sollten sich schon Unterschiede aufzeigen.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: El Martin am 17.08.2010 23:11
ja, Mr. Müller, so ist es technisch...

im übertragenen Sinne fragt er aber nach folgender Antwort:
Meine Beine sind grau, meine Ohren sind leer, meine Augen sind alt und gebeugt...

Ciao
Martin
PS: Ja, ich werde auch mal wieder was technisches Antworten... :urlaub:
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: El Martin am 17.08.2010 23:12
Knallt halt. Könnte man auch sagen.
Bei mir auch. Übrigens.

Ciao
Martin
PS: Bly me, 1900...never thought, I'd make it.  :bier:
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 17.08.2010 23:34
Moin,

Ok, dann mach ich mal den Spielverderber:

Nein, es wird leider nicht so wie geplant funktionieren.

Was Du eigentlich erreichen wolltest ist ja eine Arbeitspunktverschiebung, hier also einen anderen DC-Wert an der Kathode.
Mit Deiner jetzigen Idee hast Du im Prinzip die Gegenkopplung aufgehoben, dies jedoch durch den 3k3 nur teilweise.

Der Arbeitspunkt ist in beiden Fällen bei Dir (also K1 geschlossen und offen) der gleiche, da sich die Gittervorspannung nicht
verändert. Das bringt in der Simulation vielleicht einen ähnlichen Frequenzgang, allerdings ist das Verhalten von Verzerrung/Kompression/Obertonverhalten
ein anderes. Bei 100mv p-p passiert an der Stufe auch nicht viel, die wird das schon halbwegs sauber verstärken. Probier die Simulation doch mal
mit 1V p-p am Eingang und schau Dir dann auch das Sinussignal und die Fourier-Analyse an. Da sollten sich schon Unterschiede aufzeigen.

Viele Grüße,
Marc

Okay, das hab ich verstanden, danke dafür! Hätte man (lies: Ich) unter Umständen auch drauf kommen können, wenn ich mir die Kathodenpotentiale mal angeschaut hätte... ::).

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: bea am 18.08.2010 00:08
Und genau weil mich das ebenfalls interessiert hätte lese ich mit und gebe mal meinen Senf dazu: bei meinem Verstärker ist das Kathoden-C zu- und umschaltbar. Beim ersten Schalten knacksts, später dann erst mal nicht mehr. Klar - dann sind die Kondensatoren aufgeladen, und es ändert sich von den Potientialen her kaum noch etwas.

Was geschähe aber, wenn immer ein "sehr aber nicht zu großes" Kathoden-C parallel zum Widerstand läge? Müsste dann die Zeitkonstante der RC-Glieder nicht zu einer langsamen Potentialanpassung führen? Ergo wenig Knack?

Bea
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Namenlos am 18.08.2010 02:16
Hallo,
Ja klappt siehe erste Seite ;). Die Spannung über Kondensatoren ändert sich niemals schlagartig, genauso wie der Strom in Spulen.
wie wärs mit einem kleinen Kathodenkondensator? Probier mal 5nF.

Die Frage ist nur, ob ein nicht störender Wert ausreicht um den Knacks zu eliminieren.

Deinen Schaltknacks im Valve Junior (?) kannst du übrigens entfernen indem du einen nicht störenden Widerstand über den Schalter lötest, ich würde hier mal mit 47kOhm antesten (grobe Schätzung). Das ganze hilft natürlich nicht, wenn man direkt nach dem Anschalten den Schalter umlegt aber nach 10*R*C Sekunden geht man davon aus, dass der Kondensator vollständig geladen ist.

Grüße
Henning
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: custom am 18.08.2010 03:35
Was raucht der Eddy Strom eigentlich in letzter Zeit so? Kann ich davon auch was kriegen?  8) ;D  
Oder hat der schon den Absprung in eine andere Raum-Zeit Dimension geschafft und wir armen Schweine müssen uns hier noch mit knackfreien Kathoden rumärgern?  ;D  ;D  ;D

Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: El Martin am 18.08.2010 08:52
 ;D  8)  ???

Ciao
Martin
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 18.08.2010 08:53
Hi

Habe hier fleißig mitgelesen, weil ich die Problematik ja in meinem SIR Umbau habe - ähnlich jedenfalls. Die Frage, die sich letztlich stellt ist, ob man mit der Schaltung des paralleln C nicht einen zufrieden stellenden Effekt im Sound erreicht, der der Parallelschaltung eines einfachen R gleichkommt.

Insofern: ich würde es mal ausprobieren.

FÜr die Simulationen bin ich mittlerweile so weit, dass ich versuche, mit übersteuerten Trioden zu simulieren, sprich die von Marc angesprochene Verzerrung auch in der Simulation zu erzeugen / zu haben - der Frequenzgang ist eher sekundär interessant, wenn es nicht gerade um FX Loop oder PI / Endstufe geht.

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: AmpGuru am 18.08.2010 10:28
Hi,

ist ein JFET verboten ?
Damit ginge es wie ein Traum. J175 - source an Masse - Drain an den zu schaltenden R - ans Gate entweder Masse (dann ist der JFET offen) oder + bis zu 30V glaub ich (Datenblatt) - dann ist der JFET zu.
Das Ganze kannst Du noch mit ner Rampe fahren (R/C Glied). Zeit = C * R ...glaub ich.
An dieser Stelle ist ein JFET geradezu ideal einsetzbar.

Viele Grüße!
AmpGuru
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: jacob am 18.08.2010 10:39
Hi,

das Problem ist und bleibt halt der Gleichspannungshub, da beisst die Maus keinen Faden ab...


Gruß

Jacob
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: AmpGuru am 18.08.2010 10:41
Hi,

deswegen die Rampe.
Gruß!
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: jacob am 18.08.2010 10:57
Hi Guru,

was macht denn so eine "Rampe"?
Verschiebt sie lediglich den Arbeitspunkt der Röhre quasi entsprechend langsam, damit man das "Wupp" nicht mehr so stark hört?

Gruß

Jacob
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: bea am 18.08.2010 11:52
Genau das ist die Idee. Wenn man das Potential schlagartig ändert, gibts einen scharfen Impuls, der als Knacks zu hören ist. Wenn man dafür sorgt, dass der Potentialausgleich langsamer erfolgt, verschmiert der Impuls; er wird breiter und schwächer. Jetzt gehts nur noch darum, das auf eine geeignete Weise durchzuführen.

In meinem Beispiel (schaltbare Kathoden-Cs zur gezielten Klangformung {Bright-Switch bzw Tiefenabsenkung}) wäre es vermutlich am besten, die Kondensatoren "vorzuladen", also auch dann an Gleichspannung zu legen, wenn sie nicht benötigt werden. Wenn man tatsächlich die Arbeitspunkte umschaltet, muss man sich was anderes überlegen. Einen Transistor mit RC-Rampe als Schalter finde ich elegant, aber vielleicht gibts ja auch passive Lösungen? Man muss ja "nur" dafür sorgen, dass sich der Kathoden-C hinreichend langsam lädt bzw entlädt.

Beate
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 18.08.2010 12:33
Moin,

Hallo,
Ja klappt siehe erste Seite ;). Die Spannung über Kondensatoren ändert sich niemals schlagartig, genauso wie der Strom in Spulen.
Die Frage ist nur, ob ein nicht störender Wert ausreicht um den Knacks zu eliminieren.

Deinen Schaltknacks im Valve Junior (?) kannst du übrigens entfernen indem du einen nicht störenden Widerstand über den Schalter lötest, ich würde hier mal mit 47kOhm antesten (grobe Schätzung). Das ganze hilft natürlich nicht, wenn man direkt nach dem Anschalten den Schalter umlegt aber nach 10*R*C Sekunden geht man davon aus, dass der Kondensator vollständig geladen ist.

Grüße
Henning

ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das klappt. Kann sein, dass ich wieder Mist erzähle (kommt ja öfter vor... ;D), aber wenn ich das wieder mal durchsimuliere, dann bekomme ich raus, dass der C Werte im ein- bis zweistelligen µ-Bereich haben muss, um den Spannungimpuls, und hier vor allem die erste negative Flanke, auch nur ansatzweise zu beeinflussen. Wenn der Kathoden-C so klein ist, dass er Frequenzgang, Verstärkung und Zerr- und Obertonverhalten und so (der Kram, den Marc auf der letzten Seite gesagt hat ;D) nicht wesentlich beeinflußt, ist er nach meiner Simulation wirkungslos. Ein 4n7 z.B. bewirkt auch schon einen deutlichen Boost ab 2 kHz, bei 5 kHz sind das dann schon 5 dB. Alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass ich eventuell zum Simulieren auch zu doof bin ;D.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: bea am 18.08.2010 13:28
Hi,

ich denke, da simulierst Du richtig.

Wenn Du den Kondensator über einen Serienwiderstand laden möchtest, wird dieser dementsprechend groß werden und in jedem Fall die Wirkung des Kondensators zunichte machen.

Würde das nicht folgendes bedeuten:

das Kathoden-C wird je nach Schalterstellung entweder direkt parallel zum Kathoden-Widerstand geschaltet oder in Serie über einen unschädlich großen Ladewiderstand. Dann muss ich nur hinreichend lang warten, bis der Kondensator geladen ist. Danach sollte ich ohne Schaltknacks umschalten können.

Eine Lösung für die umschaltbaren Arbeitspunkte habe ich übrigens hier (http://www.ax84.com/static/corepreamps/Clean/AX84_Clean_Preamp_Schematic.pdf) gefunden (Stufe 1B): wegen des großen Kathoden-C liegen die Zeitkonstanten hier im Sekunden-Bereich.
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: mac-alex_2003 am 18.08.2010 13:50
Moin,

ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das klappt.

Also die Variante mit einem zuschaltbaren C am Rk in Verbindung mit einem R über den Schalter funktioniert ohne Knacken.
Also so:
            K
            |
         -----
   ___|      |
  |    |      |
  |    10k  Rk
   \__|      |
       Ck     |
        |____|

Das ist dann aber etwas ganz anderes als die Arbeitspunktverschiebung...

Viele Grüße,
Marc
 
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 18.08.2010 16:58
Also die Variante mit einem zuschaltbaren C am Rk in Verbindung mit einem R über den Schalter funktioniert ohne Knacken.
Also so:
            K
            |
         -----
   ___|      |
  |    |      |
  |    10k  Rk
   \__|      |
       Ck     |
        |____|

Das ist dann aber etwas ganz anderes als die Arbeitspunktverschiebung...

Viele Grüße,
Marc
 

eben, das ist ja gar nicht meine Baustelle ;).

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: es345 (†) am 18.08.2010 20:22
Hi Nils,

hab noch einmal nachgedacht. Das sollte auch funktionieren. Geht wieder jeder npn Standardtransistor, sollte einen  current gain > 200 haben.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 18.08.2010 20:36
Moin,

danke für den Schaltungsvorschlag. Ich schätze mal, "einfache" Lösungen sind wohl vom Tisch ;). Wie gesagt, ich lebe jetzt erstmal mit dem Schaltknacks, weil er sich mit etwas Geschick im Nutzsignal verstecken läßt.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 18.08.2010 21:39
Ich schätze mal, "einfache" Lösungen sind wohl vom Tisch ;)

Ahoi Brause

Für mich irgendwie noch nicht ... aber auf mich achtet ja keiner ... (bekomme ich jetzt mal ein wenig Mitleid?).

Nehme ich die Kenntnisse aus meiner KE/IN Ausbildung, so stellt sich mir immer noch die Frage, ob es nicht funktioniert, wenn ich parallel zum eigentlichen Rk (sagen wir mal Rk0, der Rk, der eben immer "geschaltet" ist) einen ausreichend hohen Widerstand schalte, eben z.B einen hochohmigen LDR.

Ist der LDR hochohmig, sagen wir mal 10M, so fließt durch ihn ein verschwindent kleiner Strom, aber Ig ist nunmal gleich Irk0 plus Ildr ... damit läge die Katode über bei Widerstände an Masse - das Potential ändert sich zwar bei "Durchschalten" des LDR, aber nicht "schlagartig", sondern in der Zeit t, eigentlich ähnlich einem C.

Damit dürfte doch in der Theorie kein Knacken mehr auftreten, bestenfalls ein ganz leises.

Eine Randfrage, die sich mir stellt, ist, warum es z.B mit parallel geschalteten Potis nicht knackt, sondern maximal kratzt und das eigentlich auch nicht immer.

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 18.08.2010 21:53
Moin,

Nehme ich die Kenntnisse aus meiner KE/IN Ausbildung, so stellt sich mir immer noch die Frage, ob es nicht funktioniert, wenn ich parallel zum eigentlichen Rk (sagen wir mal Rk0, der Rk, der eben immer "geschaltet" ist) einen ausreichend hohen Widerstand schalte, eben z.B einen hochohmigen LDR.

Ist der LDR hochohmig, sagen wir mal 10M, so fließt durch ihn ein verschwindent kleiner Strom, aber Ig ist nunmal gleich Irk0 plus Ildr ... damit läge die Katode über bei Widerstände an Masse - das Potential ändert sich zwar bei "Durchschalten" des LDR, aber nicht "schlagartig", sondern in der Zeit t, eigentlich ähnlich einem C.

die Variante, den parallelen Widerstand nicht per Relais, sondern über einen LDR mit einer entsprechenden Rampe zu schalten, wurde oben schon mal angesprochen; vielleicht aber nicht so explizit. Das zählt für mich aber nicht so richtig als einfache Lösung; erstens muss man ein Bauteil verbauen, dass mehr als zwei Beinchen hat ;D, zweitens muss man den LDR ja entsprechend ansteuern.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Namenlos am 19.08.2010 03:59
Moin,

ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das klappt. Kann sein, dass ich wieder Mist erzähle (kommt ja öfter vor... ;D), aber wenn ich das wieder mal durchsimuliere, dann bekomme ich raus, dass der C Werte im ein- bis zweistelligen µ-Bereich haben muss, um den Spannungimpuls, und hier vor allem die erste negative Flanke, auch nur ansatzweise zu beeinflussen. Wenn der Kathoden-C so klein ist, dass er Frequenzgang, Verstärkung und Zerr- und Obertonverhalten und so (der Kram, den Marc auf der letzten Seite gesagt hat ;D) nicht wesentlich beeinflußt, ist er nach meiner Simulation wirkungslos. Ein 4n7 z.B. bewirkt auch schon einen deutlichen Boost ab 2 kHz, bei 5 kHz sind das dann schon 5 dB. Alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass ich eventuell zum Simulieren auch zu doof bin ;D.

Gruß, Nils

Hi,
ich hab nochmal drüber nachgedacht und etwas gerechnet. 5nF sollte eigentlich nicht allzuviel boosten, bei 1,5kOhm an der Kathode hat der seinen 3dB Punkt bei über 12kHz und bei nem größeren Rk müsste das tendenziell weniger werden. Allerdings ist wird die Zeitkonstante von Rk bestimmt und dann steigt die Kathodenspannung leider anfänglich um 1V/50µs (was 50µs schaltzeit bedeuten würden) was sehr wahrscheinlich zuviel ist.

Simulationen sind bei großen Rk recht ungenau bei mir, um die Höhenanhebung abzuschätzen hab ich Valve Wizard (http://www.freewebs.com/valvewizard1/gainstage.html) bemüht.

Grüße
Henning
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 19.08.2010 08:53
Moin,

die Variante, den parallelen Widerstand nicht per Relais, sondern über einen LDR mit einer entsprechenden Rampe zu schalten, wurde oben schon mal angesprochen; vielleicht aber nicht so explizit. Das zählt für mich aber nicht so richtig als einfache Lösung; erstens muss man ein Bauteil verbauen, dass mehr als zwei Beinchen hat ;D, zweitens muss man den LDR ja entsprechend ansteuern.

Gruß, Nils

Oops ... ich sollte vielleicht keine Beiträge mehr verfassen, wenn ich kopfmäßig eh schon total ausgepowered bin :( Ich dachte / hatte es so verstanden, als sei es als nicht funktional diskutiert worden.

Den Aufwand halte ich für sehr gering, wenn man eh schon eine Kanalumschaltung mit Relais implementiert hat, ist aber eine Frage des Geschmacks - ich meinerseits versuche ja auch die FX Loop(s) hinsichtlich der Bauteilanzahl zu minimieren, was nicht unbedingt sein muss ;)

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 19.08.2010 09:12
Moin,

Hi,
ich hab nochmal drüber nachgedacht und etwas gerechnet. 5nF sollte eigentlich nicht allzuviel boosten, bei 1,5kOhm an der Kathode hat der seinen 3dB Punkt bei über 12kHz und bei nem größeren Rk müsste das tendenziell weniger werden. Allerdings ist wird die Zeitkonstante von Rk bestimmt und dann steigt die Kathodenspannung leider anfänglich um 1V/50µs (was 50µs schaltzeit bedeuten würden) was sehr wahrscheinlich zuviel ist.

Simulationen sind bei großen Rk recht ungenau bei mir, um die Höhenanhebung abzuschätzen hab ich Valve Wizard (http://www.freewebs.com/valvewizard1/gainstage.html) bemüht.

Grüße
Henning

Bei der Stufe, um die es bei mir ursprünglich geht (mit 10k) an der Kathode komme ich mit der Simulation auf die gleiche Frequenzgangkurve wie der Load Line Plotter von Merlin. Wenn ich analog zum verlinkten pdf rechne, liegt mit einem 4n7 der vom Wizard genannte "Half-Boost-Point" bei 3,4 kHz.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 19.08.2010 09:26
Hallo Nils,

ist der Kathodenwiderstand in der Stufe mit oder ohne Bypasskondensator?

Gruß
Manfred
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 19.08.2010 11:37
Moin Manfred,

es geht in meinem Szenario um die Umschaltung des Arbeitspunktes der 3. Stufe eines JCM-Preamps, also 10k ohne C an der Kathode. Hier soll ein 3k3 parallel geschaltet werden, und das rumms natürlich.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 19.08.2010 11:48
Hi

Mag sein, dass ich den Überblick verliere und es schon diskutiert wird, aber was ist, wenn Du einen ausreichend kleinen Kondensator parallel zum 10k nimmst und dazu dann parallel den zusätzlichen R schaltest?

Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Bierschinken am 19.08.2010 12:10
Hi

Mag sein, dass ich den Überblick verliere und es schon diskutiert wird, aber was ist, wenn Du einen ausreichend kleinen Kondensator parallel zum 10k nimmst und dazu dann parallel den zusätzlichen R schaltest?

Stone

Der C müsste riesig sein, weil er den Potenzialunterschied ausgleichen soll.
Ich schätze, dass es erst ab 220µ zufriedenstellend wird.

Grüße,
Swen
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: bea am 19.08.2010 12:19
Aber dann hast Du automatisch auch eine Vergrößerung der Verstärkung, weil dann die Stromgegenkopplung über den Kathodenwiderstand wegfällt.
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 19.08.2010 12:30
Moin,

Hi

Mag sein, dass ich den Überblick verliere und es schon diskutiert wird, aber was ist, wenn Du einen ausreichend kleinen Kondensator parallel zum 10k nimmst und dazu dann parallel den zusätzlichen R schaltest?

Stone

guckst Du hier:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12962.msg121326.html#msg121326

da hatte ich das mit dem Kathoden-C schon mal angesprochen ;).

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 19.08.2010 14:36
Hi

Das war aber mit einem in Reihe geschalteten R gemeint - oder irre ich da? Ich meine ja die Parallelschaltung R||C||R, wobei letzter R schaltbar ist ...

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Namenlos am 19.08.2010 17:42
Hi

Das war aber mit einem in Reihe geschalteten R gemeint - oder irre ich da? Ich meine ja die Parallelschaltung R||C||R, wobei letzter R schaltbar ist ...

Gruß, Stone

Hallo,
ne das war R_k = 10k; C_k = 5nF und zuschaltbar dann 10k. Allerdings hat Nils bestimmt recht, ich hab nur die vereinfachte Formel im Valve Wizard genommen - und selbst wenn die 5nF nicht stören würden ist der anfängliche Abfall von 1V/50µs wahrscheinlich zuviel um knackfrei zu schalten, das knacken wird wahrscheinlich etwas tiefer sein.

Grüße
Henning
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 19.08.2010 18:04
Hallo Nils,

Zitat
es geht in meinem Szenario um die Umschaltung des Arbeitspunktes der 3. Stufe eines JCM-Preamps, also 10k ohne C an der Kathode. Hier soll ein 3k3 parallel geschaltet werden, und das rumms natürlich.

Dann gibt es die Möglichkeit den Arbeitspunkt per Pseudostromquelle den Arbeitspunkt einzustellen.
Diese Einstellung wurde früher eher in anderen Röhrenschaltung der Elektronik als in den Audionwendungen verwendet.
Ich weiß das noch, denn ich bin schon uralt. ;D

Die Pseudostromquelle wird durch einen großen Kathodenwiderstand und eine hohe negative Spannung realisiert.
Die höhe der Spannung bestimmt den Anodenstrom.
Bei Rk = 10 kOhm fließen etwa 0,4mA bei Rk = 3,3 kOhm etwa 0,8 mA .
Nehmen wir einen Rk von 100kOhm würde das  -40V und -80V an dem anderen Ende des Rk bedeuten.
Wechselspannungsmäßig muss die Kathode dann allerdings per Kondensator auf Masse gelegt werden.
Wenn die Gegenkopplung gewünscht ist den entsprechenden Rk in Reihe schalten.
Die Spannung könnte man jeweils mit einer entsprechen Netzteilschaltung sanft ein- und ausfaden.
Die negative Spannung kann man aus der Trafoanodenwicklung gewinnen.
Vielleicht mit Kanonen Spatzen geschossen, aber nur wenn es andere Lösung geben sollte.  ;)
Ich hänge ein Konzeptbeispiel an.

Gruß
Manfred
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: bea am 19.08.2010 20:10
Hi,

interessant. Aber wieso knackt es bei dieser Schaltung nicht, wenn ich R2 (bzw. R3) umschalte?

Neugierig

Beate
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 20.08.2010 04:37
Hallo Beate,

Zitat
interessant. Aber wieso knackt es bei dieser Schaltung nicht, wenn ich R2 (bzw. R3) umschalte?

Da hast Du was falsch verstanden R2 bleibt gleich die Spannung nicht der Widerstand wird umgeschaltet.
Die Idee dabei ist die Spannung über eine spezielle Netzteilschaltung nicht abrupt,
sondern sanft zwischen beiden Werten zu ändern. Der Anodenstrom wechselt dann auch sanft.
Wenn man R3 ebenso umschalten will empfielt es sich diesen als Reihenschaltung
von zwei Widerständen zu realiseren und den unteren Widerstand per Schalter, FET etc. zu überbrücken.

Jetzt wurden in den Beiträgen schon viele Möglichkeiten aufgezeigt.
Ich denke der einfachste Weg ist es für die einzelnen Umschaltung keinen Aufwand zu treiben,
sondern für jede Umschaltung den Ausgang am Master per FET, Mosfetrelais etc. für ein bestimmtes Zeitfenster zu "muten".

Gruß
Manfred

 
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: snyder80 am 20.08.2010 07:36
 :gutenmorgen:

was ist denn mit dem Dioden/LED Bias wie im Buch von Merlin. Soweit ich weiß wird daddurch die Kathode von der Masse entkoppelt.
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 20.08.2010 08:49
ne das war R_k = 10k; C_k = 5nF und zuschaltbar dann 10k.

Oh - ok, sorry, da habe ich dann wohl den Überblick verloren.

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 20.08.2010 09:01
was ist denn mit dem Dioden/LED Bias wie im Buch von Merlin. Soweit ich weiß wird daddurch die Kathode von der Masse entkoppelt.

Zumindest wird wohl die Spannung Katode / Masse konstant gehalten, dafür hat man aber - lt Merlin - keinen AC-Widerstand, sodass die Schaltung dann (ohne zusätzlichen R in Reihe zur Diode) dem µ-Amp (oder mu?) gleichkommt.

Das würde ja maximale Verstärkung bedeuten, hingegen ich den Arbeitspunkt durch die Betriebsspannung, also den Spannungsfall an, der Diode bestimmen kann; kein uninteressantes Konzept, aber ob hinsichtlich der Schaltung hier funktioniert (ohne Knack)?

Letztlich müsste man dann ja Dioden ein- und ausschalten, bis auf eine einzige (letzte), die immer an Masse liegt, um den Arbeitspunkt zu verschieben.

Oder bin ich auf dem Holzweg?

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: bea am 20.08.2010 10:17
Einen schönen guten Morgen!

So ähnlich verstehe ich das auch: beim Umschalten der Dioden wirst Du ebenfalls einen Potentialsprung erzeugen. Und der dürfte knacken. Maßnahmen s.o., nicht wahr?

Beate
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 20.08.2010 10:29
Hallo

Ja, einen schöner Morgen :) Draußens scheint die Sonne, ich komme super mit der Testerei voran, Virtualbox tut, was sie soll und der Feierabend kann locker auf Mittag vorverlegt werden ;)

Wenn ich den Gedanken etwas weiterspinne: zwei in Reihe geschaltete Dioden D1 und D2 ergeben - mal so fiktiv - 1,4 Volt Spannungsdifferenz zwischen Katode und Masse, die AC Kopplung ist aber quasi Katode direkt an Masse (R=0), so wäre ja für die AC Kopplung ein parallel dazu geschalteter Kondensator ohne Einfluss - oder?

Greife ich jetzt die Gedanken oben auf, so könnte ich ja einen ausreichend großen Kondensator benutzen, um eine verlangsamte Potentialänderung zu veranlassen, wenn ich eine der beiden Dioden per Schalter überbrücke.

Bliebe nur die Frage, ob der Sound mit Rk=10k gleich dem Sound einer entsprechenden Diodenkopplung ist, weil ja Rk=10k auch Rk=10k im AC ist, die Dioden dann aber Rk=0 aufweisen, lt Merlin.

Im Kontext der gesamten Vorstufe hätte ich aber doch eigentlich nur das Problem, dass ich nun (mit Dioden) eine maximale Verstärkung über "alle" Frequenzen hinweg erreiche und somit das Ausgangssignal um einiges größer in der Amplitude ist, als mit der Beschaltung durch Rk - somit müsste doch eine entsprechende Dimensionierung des nachfolgenden Spannungsteilers das Signal bzw die Amplitude wieder in die Größenordnung der Originalschaltung bringen ... wobei der dann natürlich die vorangegangene Triode anders belastet.

Hm ...

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: snyder80 am 20.08.2010 17:38
hmmm, joa, das klingt doch so schonmal nachvollziehbar - allerdings hat merlin ja auch einen Kondensator zu den Dioden parallel, wenn diese Stufe übersteuert werden soll (min. 100n). Also so ganz ohne Auswirkungen wäre der Kondensator dann nicht.

Evtl. könnte man aber auch einfach die Diode zwischen den KathodenR und Masse setzte, so wie hier: http://www.freewebs.com/valvewizard2/OtherStuff.html

Ob das alles dann aber knackfrei ist wird weiß ich nicht. Allerdings stimmt das mit der breiten Frequenzverstärkung durch des "Sand-Biassing" - das soll ja der Sinn sein (ohne Matsch und Mulm in den Bässen).

Übrigens habe ich in einem Umbau CF-Widerstand von 100k auf 50k-60k schaltbar gemacht und muss sagen, dass es garnicht mal so laut kracht, obwohl sich die Arbeitspunkte um ca. 20V Verschieben.
Sind denn deine "läppischen" 5k-Differnz tatsächlich solche "Knaller".

Schönen Feierabend
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 21.08.2010 20:40
Sind denn deine "läppischen" 5k-Differnz tatsächlich solche "Knaller".

Hallo

Zuletzt ging die Diskussion um Diode und Rk in Reihe geschaltet an der Katode bzw mehrere Dioden ;) Egal. Da ich das gleiche Problem habe, kann ich nur bestätigen, dass das Umschalten per Schalter von 10k auf 10k||10k extrem laut knallt - gerade, wenn danach noch ordentlich verstärkt wird.

Ich habe es einmal bei eingeschaltetem Amp gemacht und war mir danach nicht sicher, ob die Speaker nicht was abbekommen haben, so laut war es in meinem SIR #39.

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: snyder80 am 21.08.2010 21:15
Hallo

Zuletzt ging die Diskussion um Diode und Rk in Reihe geschaltet an der Katode bzw mehrere Dioden ;)


Schon klar, dachte nur, wusste aber nicht, inwieweit Du bisher die genannten Alternativen bereits in deiner Schaltung ausprobiert hattest. Dachte dieser Thread wäre erstmal bloß "brainstorming" für alternative Schaltmöglichkeiten.

 :angel:
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: bea am 21.08.2010 22:12
Hallo Stone, hast Du denn auch schon mal den Ansatz aus dem AX84-Projekt getestet: http://www.ax84.com/static/corepreamps/Clean/AX84_Clean_Preamp_Schematic.pdf

Wenn ichs recht verstehe, erzeugt in dieser Schaltung das riesige Kathoden-C die Rampe für den verzögerten Potentialausgleich beim Umschalten des Arbeitspunktes in Stage 1B.

Beate
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: es345 (†) am 22.08.2010 00:01
Hi

In der Schaltung des AX 84 wird der nicht vom Kondensator überbrückte Teil des Kathodenwiderstandes von 680 auf 100 Ohm umgeschaltet. Dadurch wird sich der Katodenstrom geschätzt um ca 0,5 mA schlagartig verändern (beide Vorstufenröhren werden zusammen umgeschaltet, was schätzungsweise ~ 300mV Spannungsveränderung von Gitter zur Kathode bedeutet. Das wird man wohl als Knacks hören. Darüberhinaus fließt beim Umschaltungvorgang kurzfristig gar kein Strom, da ein Widerstand , z. B. R112, getrennt und dann der andere R113 verbunden wird. Das wird man wohl bestimmt hören.

Generell: Wenn der umzuschaltende Kathodenwiderstand wechselspannungsmäßig mittels Kondensator nicht überbrückt ist, sollte man "soft" umschalten.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 22.08.2010 09:34
Hallo zusammen,

mit Ausnutzung des Bahnwiderstands des FETs in Abhängigkeit der Gatespannung,
sprich der FET als spannungsabhängiger Widerstand, habe ich mal folgendes simuliert.
Durch die allmählich ansteigende und abfallende Spannung am Gate ändert sich der
Bahnwiderstand als Parallewiderstand zum 6k8 Widerstand ebenfalls allmählich.
Allerdings habe ich die Triode für die Simulation durch eine spannungsgesteuerte
Stromquelle, mit 1,6ma/V und einem Parallewiderstand von 62kOhm, ersetzt.
Die Beiden Kurven zeigen die AC-Spannung beim Umschalten an der Anode.
Die erste mit Schalter die zweite mit FET Switch. Die Zeitsachse war 200ms/Einheit,
die Spannungsachse 50V/Einheit.
Mit der FET-Schaltung war der Spannungsverlauf deutlich verundet
Es wäre nett wenn jemand das mal mit SPICE simulieren könnte.

Gruß Manfred




Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 22.08.2010 09:57
Hallo,
das habe ich eben auch mal simuliert.


Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: snyder80 am 22.08.2010 11:27
Und nu komm ich nochla mit dem "Zauberbuch" von Merlin.

Der hat auf S.196 die sog. Scale-control, also die Veränderung des Biaswiderstandes bei einem LTPi. Wenn man dort einen regelbaren LDR einbaut - so Merlin - wird das/die Bias verändert, OHNE das es krachen/kratzen soll... sollte doch auf Deine Schaltung übertragbar sein und wäre evtl. einfacher nachträglich einzubauen als eine FET-Schaltung.  8)
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: AmpGuru am 22.08.2010 11:46
Hi,

ich verstehe das nicht. Was soll denn noch einfacher einzubauen sein als die FET Schaltung ?
Negative Spannung ist wegen Bias fast immer vorhanden. Wenn nicht - es gib auf P-Kanal FETs.
Klar geht das auch mit LDR, nur eben langsamer (stört hier wohl nicht) und platzintensiver.

Grüße!
AmpGuru
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 22.08.2010 12:28
Hallo Snyder_80,

Zauberbücher benutze ich nicht, solche Sachen denke ich mir selbst aus! ;)  Kein VooDoo!!!  ;D
Zitat
sollte doch auf Deine Schaltung übertragbar sein und wäre evtl. einfacher nachträglich einzubauen als eine FET-Schaltung.  Cool

Ja, aber wie AmpGuru schon bemerkte, eben langsamer.
Wenn man will kann man die FET-Schaltung in Freilaufverdrahtung inklusive Anschlußdrähte zusammenlöten vergießen und fertig.

Gruß
Manfred
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: AmpGuru am 22.08.2010 12:51
hihi...vergießen.... ;D.....nicht, dass das dann als geheimnisumwitterte Dumble Katoden-R Umschaltung 1000de von Forenbenutzern rätseln lässt und es dann Katoden-Umschalt-Ampclones aus Fernost für 57,40 ohne Versand zu kaufen gibt....hihi... ;)...
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: snyder80 am 22.08.2010 20:25
Wenn ein Amp auf Turrets gebaut ist, dann wäre es meiner Meinung nach schon "einfacher" den KathodenR gegen eine LDR/LED-Kombi im Schrumpfschlauch auszutauschen. Denn der Transistor hätte wohl schon gerne eine kleine Lochrasterplatine für sich alleine - Achtung Witz: Er "steht" generell nicht so auf Turrets ...

Und langsamer ist gerade bei dieser Umschaltung auch nicht soooo verkehrt.

Leider bin ich aber noch nicht so weit, dass ich mir mal eben was "ausdenke" und in Spice nachsimulieren kann. Mein Status ist noch eher Sammler, Jäger und "Optimierer".   :-\

Von daher: Respekt für deine "ausgedachte" Schaltung!
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 22.08.2010 21:10
Moin,

Hallo zusammen,

mit Ausnutzung des Bahnwiderstands des FETs in Abhängigkeit der Gatespannung,
sprich der FET als spannungsabhängiger Widerstand, habe ich mal folgendes simuliert.
Durch die allmählich ansteigende und abfallende Spannung am Gate ändert sich der
Bahnwiderstand als Parallewiderstand zum 6k8 Widerstand ebenfalls allmählich.
Allerdings habe ich die Triode für die Simulation durch eine spannungsgesteuerte
Stromquelle, mit 1,6ma/V und einem Parallewiderstand von 62kOhm, ersetzt.
Die Beiden Kurven zeigen die AC-Spannung beim Umschalten an der Anode.
Die erste mit Schalter die zweite mit FET Switch. Die Zeitsachse war 200ms/Einheit,
die Spannungsachse 50V/Einheit.
Mit der FET-Schaltung war der Spannungsverlauf deutlich verundet
Es wäre nett wenn jemand das mal mit SPICE simulieren könnte.

Gruß Manfred

ich hab das mal in LTSPice aufgebaut. Im Anhang vier Grafiken:

- signal_sw.png: Ausgangssignal bei Umschaltung per Schalter
- signal_jfet.png: Ausgangssignal bei Umschaltung per JFET
- ap_sw.png: Spannung an der Kathode bei Umschaltung per Schalter
- ap_jfet.png: Spannung an der Kathode bei Umschaltung per JFET

Das Schalten per JFET dauert laut der Simulation gute 0.6s. Evtl. hängt das aber wohl stark mit dem verwendeten JFET-Modell zusammen. Ob das jetzt so richtig ist, dafür übernehme ich keine Garantie ;).

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: es345 (†) am 22.08.2010 21:18
Hi Nils,

es hängt im wesentlichen von R1/C1 ab. Die Zeitkonstante bestimmt den Übergang.Je größer  R*C, desto langsamer der Übergang.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 22.08.2010 21:21
Hi Nils,

es hängt im wesentlichen von R1/C1 ab. Die Zeitkonstante bestimmt den Übergang.Je größer  R*C, desto langsamer der Übergang.

Gruß Hans- Georg

äh, ja. Darauf hab ich jetzt mal gar nicht geachtet. Danke für den Hinweis :).

Edit sagt: dann macht's ja Sinn, den R1 (zumindest zum Teil) als Trimmer auszuführen, um den richtigen Kompromiss zwischen schneller Umschaltung und minimalem Knack zu finden.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 22.08.2010 22:14
Hi Nils,

vielen Dank für die Simulation.
Zitat
Das Schalten per JFET dauert laut der Simulation gute 0.6s.
Hatte ich in etwa auch, siehe oben, die Zeitachse war  0,2 Sekunden pro Einheit.

@snyder_80
Zitat
Von daher: Respekt für deine "ausgedachte" Schaltung!
Danke , aber ich habe das eben in einigen Semstern Schaltungstechnik gelernt.
@Hans-Georg
Zitat
es hängt im wesentlichen von R1/C1 ab. Die Zeitkonstante bestimmt den Übergang.Je größer  R*C, desto langsamer der Übergang.
Danke, so ist es.

Mein Respekt gilt auch allen anderen denen alle die sich so intensiv mit diesem Thema beschäftigt haben!

Gruß
Manfred
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 22.08.2010 22:44
vielen Dank für die Simulation.Hatte ich in etwa auch, siehe oben, die Zeitachse war  0,2 Sekunden pro Einheit.

passt ja auch rechnerisch, 100k*1µ ergibt ja so ungefähr τ = 0.1s.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 22.08.2010 23:10
P.S. bei Gelegenheit baue ich das mal auf, ein paar BF245 u.ä. müsste ich noch liegen haben. Werde dann berichten.

Gruß, Nils

Edit: ich habe den Thread gerade noch mal gelesen. An dieser Stelle muss wohl noch mal explizit ein virtuelles Bier für Ampguru gezapft werden, der das mit dem JFET ja schon auf Seite 2 gesagt hat.

In diesem Sinne: Lokalrunde für alle.

 :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier:
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 23.08.2010 10:57
Hallo und guten Morgen

Um etwas Verwirrung zu nehmen, so geht die Ursprungsfrage auf Nils zurück, ich bin nur "Trittbrettfahrer", weil ich auch gerne Rk knackfrei umschalten würde, es ist bei mir aber lediglich "nice to have".

Nils' Ansatz ist es - wie er schrieb - die Schaltung mglst einfach zu belassen, nach Möglichkeit ohne JFET oder LDR ... die Ansätze finde ich alle sehr gut und zeigen eine Menge Ideenpotential.

Generell gehöre ich eher zu den "Macht Sinn, mal ausprobieren" Leuten ;) Manfreds Schaltung "scheint" ja zu existieren und funktionieren, wäre mir aber auch einen Tick zu aufwendig - wenn es nur so geht, ok, dann habe ich eben Pech gehabt, ginge es anders / einfacher, umso besser.

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: WernerW am 23.08.2010 20:49
... oder ein 1M Poti (statt LDR) mit Vorwiderstand, parallel zum Rk...???
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Nils H. am 23.08.2010 22:13
Moin,

... oder ein 1M Poti (statt LDR) mit Vorwiderstand, parallel zum Rk...???

mit dem Poti ist ja nicht wirklich geholfen. Es geht ja darum, den Arbeitspunkt "on the fly" umzuschalten, und nicht an 'nem Poti zu drehen. Außerdem würde das Poti wahrscheinlich ordentlich kruschpeln, wegen DC drauf und so.

Ich komme übrigens gerade von der Probe nach Hause und habe den Amp jetzt den zweiten Abend mit Umschaltplopp gespielt - eigentlich ist es nicht so schlimm, zumeist geht es wirklich im Nutzsignal unter. Der Faulpelz in mir sagt "Dat geit so", der Perfektionist in mir sagt "umbauen!". Auf jeden Fall ist die Umschaltung ziemlich praxistauglich, weil es halt zum einen einen kleinen Lautstärke sprung gibt, und zum anderen wird der Kanal dann noch mal ein Stück bissiger. Ergibt insgesamt einen ganz netten Lead-Boost.

Erstmal bleibt es so wie es ist, Samstag nehme ich den Amp mit auf die Bühne, und danach werde ich die Nummer mit dem JFET mal umsetzen.

Gruß, Nils
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 23.08.2010 22:37
Zitat
Manfreds Schaltung "scheint" ja zu existieren und funktionieren

Hallo Stone,

nein, die Schaltung existiert nur in der Simulation, Nils will den Versuchsballon starten.
Das hätte ich zwar auch gern getan, aber ich arbeite jetzt schon ein Jahr ohne Urlaub durch,
und das mindestens neun Stunden am Tag, da komme ich nicht zu vielem anderen.

Gruß
Manfred

Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 24.08.2010 09:51
Hallo Manfred

nein, die Schaltung existiert nur in der Simulation, Nils will den Versuchsballon starten.

Ok, falsch verstanden ... sorry.

Zitat
Das hätte ich zwar auch gern getan, aber ich arbeite jetzt schon ein Jahr ohne Urlaub durch,
und das mindestens neun Stunden am Tag, da komme ich nicht zu vielem anderen.

Kommt mir leider sehr bekannt vor ... :(

Bei mir kommt derzeit noch die Abwesenheit von zu Haus unter der Woche vor und am WE sind dann "leider" diverse Tätigkeiten angesagt, neben dem Basteln.

Da kommen die Simulationen als Abwechselung und theoretischer Fortschritt wie gerufen.

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Manfred am 24.08.2010 18:55
Hallo Stone,

macht ja nichts aus dass Du es falsch verstanden hast, ich sehe das nicht so eng.
Die Woche unterwegs das ist noch härter.
Ich habe auch am "WE" die diverse Tätigkeiten, imsbesonderen die leider nichtendende Hausrenovierung.
Nächste Woche muss ich zwangsmäßig frei machen, den ich muss ich meinen Sohn nach Hamburg zum Praxissemester umziehen.

Aber dafür nehme ich mir täglich Zeit und wenn's nur fünf Minuten sind: :guitar:

Gruß
Manfred

Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Stone am 25.08.2010 08:57
Aber dafür nehme ich mir täglich Zeit und wenn's nur fünf Minuten sind: :guitar:

Hallo Manfred

(Sorry for being off topic)

Die kann man ja glücklicherweise einpacken und dann mittels Pandora und Notebook ein wenig spielen und üben - wenigstens das bleibt nicht auf der Strecke; aber als selbständiger Einzelunternehmer (wie ich mich als offizieller Sponsor der Bundesrepublick Deutschland nennen darf) habe ich dann am WE kaum Zeit zum Probieren: zum einen will man ja nicht nackt in die nächste Woche starten, zum anderen möchten unsere Vierbeiner auch was von mir haben - Kontakte schraubt ich da schon aus Zeitmangel extrem zurück.

Jede unplanmäßige Änderung / Abweichung wirft dann den Zeitplan um und man ist gestresster, als man Freitags angekommen ist :(

Gruß, Stone
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Marlos am 15.09.2010 14:02
Hallo,

mich würde es interessieren, ob schon jemand versucht hat, einen Kondensator an der Anode parallel zum Anodenwiderstand schaltbar zu machen. Kann ich das einfach so machen, wenn der Kondensator nicht "vorgeladen" ist?

Grüße
Markus
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: _peter am 15.09.2010 16:14
Hallo,

an der Anode liegen hohe Gleichspannungen an. Die Darf man mit den üblichen Schaltern
offiziell nicht schalten, weil die dafür nicht ausgelegt sind. Eine Möglichkeit wäre es,
zwei Kondesatoren an jedes Ende des Anodenwiderstandes anzuschließen, und diese
dann mit dem Schalter zu verbinden oder eben zu trennen. Dabei müssen die Kondesatoren
ausreichend spannungsfest sein und die doppelte der gewünschten Kapazität haben, da
sie ja in Reihe geschaltet werden. Zum Problem Knacken ist damit aber noch nichts gesagt.

Gruß, Peter
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Marlos am 15.09.2010 17:46
Hallo,

an der Anode liegen hohe Gleichspannungen an. Die Darf man mit den üblichen Schaltern
offiziell nicht schalten, weil die dafür nicht ausgelegt sind. Eine Möglichkeit wäre es,
zwei Kondesatoren an jedes Ende des Anodenwiderstandes anzuschließen, und diese
dann mit dem Schalter zu verbinden oder eben zu trennen. Dabei müssen die Kondesatoren
ausreichend spannungsfest sein und die doppelte der gewünschten Kapazität haben, da
sie ja in Reihe geschaltet werden. Zum Problem Knacken ist damit aber noch nichts gesagt.

Gruß, Peter

Hallo Peter,

ich verwende einen ähnlichen Kippschalter wie diesen: http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p3684_Kippschalter--2-polig-Schalter-EIN-EIN.html (http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p3684_Kippschalter--2-polig-Schalter-EIN-EIN.html)
Wäre der Ok?
Konkret möchte ich über einen vorhandenen Anodenkondensator (470pF // 330kOhm) noch einen 470pF (bzw. zwei 1nF in Serie) parallel schalten. Ich hätte noch ein paar Kondensatoren mit 3kV Spannungsfestigkeit rumliegen. Das sollte reichen, oder?

Gruß Markus
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Bierschinken am 15.09.2010 18:24
Hi,

der Trick ist dass du 2 Kondensatoren nehmen solltest.
Einen an U+, einen an die Anode und dann kannst du die DC-frei schalten  ;)

Grüße,
Swen
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: _peter am 15.09.2010 19:45
Hallo,

also ich finde, wenn du in einem Röhrenamp rumbastelst, solltest du schon selbst wissen, wie
hoch dessen Betriebsspannung ist, und was für einen Schalter man benötigt, um zwei in Serie
liegende Bauteile zu verbinden, bzw. zu trennen. Sonst bring den Amp lieber zu einem Techniker.
Miss immer schön nach restlicher DC an den Siebelkos, bevor du da reingreifst.
330k? Was ist denn das für ein Amp - ein alter Orange?

Gruß, Peter
Titel: Re:An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: Marlos am 15.09.2010 20:18
Hallo,

danke mal für eure Antworten  ;)


330k? Was ist denn das für ein Amp - ein alter Orange?

Gruß, Peter

Nicht ganz, ist der "Anvil" Preamp vom Andy  ;D

Gruß Markus
Titel: Re: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: sammy am 10.01.2015 10:02
Hallo,

der Thread ist zwar schon älter, aber da ich genau das gleiche Thema gerade habe, hänge ich mich mal mit dran.
Ich bin gerade am überlegen, wie ich am besten in meinem Preamp schalte, überwiegend an den Kathoden.
Da ich alles mit einem Mikrocontroller steuere, wäre es kein Problem den Preamp kurzzeitig zu muten, während des Umschaltens.
Wie lang ist normalerweise so ein knack-Geräusch? Wenn der Amp dann eine hörbare Pause einlegt hilft das ja auch nicht.
Das würde halt alles vereinfachen, ich könnte einfach mit Relais schalten ohne mir zu große Gedanken zu machen.

lg
sammy
Titel: Re: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: cca88 am 10.01.2015 11:14
Hallo,

der Thread ist zwar schon älter, aber da ich genau das gleiche Thema gerade habe, hänge ich mich mal mit dran.
Ich bin gerade am überlegen, wie ich am besten in meinem Preamp schalte, überwiegend an den Kathoden.
Da ich alles mit einem Mikrocontroller steuere, wäre es kein Problem den Preamp kurzzeitig zu muten, während des Umschaltens.
Wie lang ist normalerweise so ein knack-Geräusch? Wenn der Amp dann eine hörbare Pause einlegt hilft das ja auch nicht.
Das würde halt alles vereinfachen, ich könnte einfach mit Relais schalten ohne mir zu große Gedanken zu machen.

lg
sammy

sammy,

schaltest Du Arbeitspunkte -o der nur unterscheidliche Kondensatorwerte?

Grüße

Jochen
Titel: Re: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: sammy am 10.01.2015 11:39
Hi Jochen,

an den Kathoden schalte ich nur Kondensatoren hinzu/weg.
Im Tonestack kommt ein Widerstand + Kondensatoren dazu, sonst halt die Kanalumschaltung.
Richtig Arbeitspunkte schalte ich nicht um.
Ich habe es an einer Stelle mal probiert mit umschalten, das schien in Ordnung zu sein.
In den Mesa-Schaltplänen haben die immer einen 15k/22k Widerstand hinter dem zu schaltenden Kondensator verbaut, der dann mit parallelem LDR "überbrückt" wird. Ist das notwendig oder kann man die weglassen und das Relais direkt an den Kondensator verbauen?

lg
sammy

Titel: Re: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: cca88 am 10.01.2015 11:44
Hi Jochen,

an den Kathoden schalte ich nur Kondensatoren hinzu/weg.
Im Tonestack kommt ein Widerstand + Kondensatoren dazu, sonst halt die Kanalumschaltung.
Richtig Arbeitspunkte schalte ich nicht um.
Ich habe es an einer Stelle mal probiert mit umschalten, das schien in Ordnung zu sein.
In den Mesa-Schaltplänen haben die immer einen 15k/22k Widerstand hinter dem zu schaltenden Kondensator verbaut, der dann mit parallelem LDR "überbrückt" wird. Ist das notwendig oder kann man die weglassen und das Relais direkt an den Kondensator verbauen?

lg
sammy

...die Widerstände sind eben genau zur Verhinderung von Schaltknackser da ;)

Laß sie halt mal probeweise weg

Grüße

Jochen
Titel: Re: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: sammy am 10.01.2015 20:31
Hi,

ja, das die zur Geräuschvermeidung sind ist klar, aber warum baut Mesa die bei LDRs ein, ich dachte LDRs sind so lahm, das es dort nicht "knallt"?

lg
sammy
Titel: Re: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: cca88 am 10.01.2015 21:16
Hi,

ja, das die zur Geräuschvermeidung sind ist klar, aber warum baut Mesa die bei LDRs ein, ich dachte LDRs sind so lahm, das es dort nicht "knallt"?

lg
sammy

theoretisch - ja

praktisch - probier's aus und lass uns das Ergebnis wissen ;)

Grüße

Jochen
Titel: Re: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: DerDomze am 11.01.2015 11:29
Schau mal nach metro 3 in 1 Cathode switch. Ich würde ja attachen bin aber grad nur am phone eingeloggt.
Titel: Re: An der Kathode knackfrei schalten
Beitrag von: sammy am 11.01.2015 13:23
Hi,

ich lasse die Widerstände einfach mal da. Zumindest scheint es so mit Relais nicht nennenswert zu knallen.
LDRs zu verbauen ist mir gerade zu aufwendig, die will ich später eh nicht benutzen. Ich habe gerade auch keine hier.

lg
sammy