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Technik => Tech-Talk Materialien => Thema gestartet von: zu4lu am 21.10.2010 22:07

Titel: switchcraft Buchsen
Beitrag von: zu4lu am 21.10.2010 22:07
Hi,
weil ich gerade beim meckern bin (siehe Turrets fred). Geht es nur so, oder sind die berühmten switchcraft Buchsen nicht so super wie sie sein sollen?
Ich habe (vor allem als Eingangsbuchse) massive Probleme damit: Kontaktprobleme, Schalter funktioniert mit der Zeit nicht mehr richtig, Eingangssignal wird leiser. Als Gitarrenbuchse das selbe, kracht schlechter Kontakt usw.
Entweder kann ich die nicht richtig löten oder wir vertragen uns einfach nicht. Welche Alternativen gibt es (ich würde ja Neutrik nehmen, aber bei 4mm Frontplatte gehen die nicht mit Isolierscheiben)?
lg
Michael

Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: derdickedidi am 21.10.2010 22:19
Hab keine solchen Probleme und mittlerweile überall Switchkraftbuchsen drin. Allerdings sin die neueren davon nichtmal ein paar Monate gebraucht, die älteren weit über 10 Jahre in Gebrauch. Kann also noch nichts zur Langlebligkeit der neueren Buchsen sagen ;)
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Dirk am 21.10.2010 22:27
weil ich gerade beim meckern bin (siehe Turrets fred). Geht es nur so, oder sind die berühmten switchcraft Buchsen nicht so super wie sie sein sollen?
Ich habe (vor allem als Eingangsbuchse) massive Probleme damit: Kontaktprobleme, Schalter funktioniert mit der Zeit nicht mehr richtig, Eingangssignal wird leiser. Als Gitarrenbuchse das selbe, kracht schlechter Kontakt usw.
Entweder kann ich die nicht richtig löten oder wir vertragen uns einfach nicht. Welche Alternativen gibt es (ich würde ja Neutrik nehmen, aber bei 4mm Frontplatte gehen die nicht mit Isolierscheiben)?

Was mich jetzt etwas wundert ist, dass bei einem Massenprodukt wie die Switchcraft Buchsen oder den Turrets, von denen etliche 1000 Stück abgesetzt werden, keiner der Kunden sich wegen Problemen meldet und jetzt hast Du gleich mit beiden Produkten Probleme.... ?

Gruß, Dirk
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: zu4lu am 21.10.2010 22:33
Hi Dirk,
ich habe mit den Turrets keine Probleme, die sind einfach schwer zu löten (ich verwende sie vor allem als Lötpunkte in Platinen und da braucht es schon ordentlich Hitze, deshalb kommen die Turrets als erstes rein). Aber mit den Buchsen schon öfters, was ja auch mit meiner Art zu löten zu tun haben kann(ich mach das ja erst seit zillionen von Jahren ;D). Deshalb die Frage, ob ich da allein bin, mit den Kontaktproblemen.
lg Michael
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Dirk am 21.10.2010 22:46
Deshalb die Frage, ob ich da allein bin, mit den Kontaktproblemen.

Ob Du alleine bist kann ich nicht sagen nur soviel, dass mir keine negativen Meldungen vorliegen. Kontaktprobleme mit den Buchsen in verschiedenen Marshalls sind da viel öfters anzutreffen und auch hier im Forum ist dazu einiges zu finden. Von daher würde ich davon ausgehen, dass wenn es Probleme geben sollte, diese auch hier im Forum erwähnt würden.

Gruß, Dirk

Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Martino am 22.10.2010 02:20
Hallo!
Ich habe mittlerweile Switchcraft buchsen in einigen Amps und all meinen Gitarren.
Das einzige was man mit denen falsch machen kann, wäre sie nicht zu kaufen.
Besonders schätze ich daran, daß sie nicht gleich kaputt sind, wenn ein Bandkollege über das Kabel stolpert.
Gruß
M
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Athlord am 22.10.2010 06:26
Moin Moin,
im Dumble-Clon habe ich auch komplett Switchcraft-Buchsen verwendet.
Den spiele ich zur Zeit nur - und konnte bei den Buchsen nichts negatives feststellen.
Cheers
Jürgen
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Rimy am 22.10.2010 06:43
Also ich kann auch nichts negatives über die switchcraft buchsen sagen.
ich hatte nur eine einzige an der der schaltkontakt nicht richtig geschlossen hat.
aber auch nur, weil sie vor dem einbau etwas verbogen wurde und ich sie nicht mehr zurück biegen konnte.
die turrets funktionieren mit einer weller lötstation selbst bei 320°C bestens.

gruß
ralph
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: mac-alex_2003 am 22.10.2010 06:44
Hallo,

doch, leider haben alle Switchcraft-Buchsen ein konstruktives Problem, das man aber im Prinzip selbst verursacht.
Werden die Buchsen beim Verlöten anstatt kurz und schnell gelötet richtig heiß "gegrillt" verziehen sich die Kontakte des Schalters und beim eingeschalteten Amp ohne Kabel drin kruschpelt es dann. Das kommt hier davon, dass die Lötösen und die Fahnen ein Stanz-Biege-Teil ist, was für den Klang bzw. den Stromfluss absolut von Vorteil ist. Dadurch sind die Buchsen hier nur leider empfindlich für ein thermisches Verziehen.

Misst man die Buchsen nach haben neue Buchsen einen Schaltwiderstand von <1R, solche kaputt gelötete liegen bei bis zu 100R.

Da hab ich selbst auch schon was zerlegt, wenn ich 0,75mm² Litzen ordentlich um die Lötfahnen drumrumgewickelt und dann zu lange gelötet habe.

Es ist aber logisch, dass sich die langen "Bügel" dann verziehen. Ob die Oberfläche oxidiert habe ich nicht geprüft, könnte auch dazukommen. Es hilft also nur sauberes arbeiten, ein kurzes Vorverzinnen der Lötfahnen und dann ein schnelles Löten. Dann gibt es keine Probleme und die Buchsen halten ewig und sind imho die besten Buchsen, die man verbauen kann. Solche Plastikbuchsen kommen mir dagegen nicht ins Haus!

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Rimy am 22.10.2010 06:51
hi marc,
wenn das so ist, wird mir natürlich einiges klar. dachte ich hätte sie verbogen.
und die dann nochmal zurecht biegen das sie wieder funktioniert... unmöglich.

gruß
ralph
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Dirk am 22.10.2010 09:21
Es ist aber logisch, dass sich die langen "Bügel" dann verziehen.

Danke Marc, diese Beobachtung hatte ich noch nicht gemacht !
Das bedeutet aber wieder, dass das Problem vor dem Bildschirm bzw. am Lötkolben sitzt.

Ehrlich gesagt ist es mir teilweise fremd, wenn ich sehe mit welchem Werkzeug - insbesondere hierbei Lötkolben - gearbeitet wird und wie wenig Beachtung dem Werkzeug, der richtigen Auswahl des Werkzeuges (hier der Lötspitzen), aber auch dem Lötzinn selbst gewidmet wird. Dabei sind sauber Lötstellen doch das A und O.

Gruß, Dirk
 
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: mac-alex_2003 am 22.10.2010 09:40
Das bedeutet aber wieder, dass das Problem vor dem Bildschirm bzw. am Lötkolben sitzt.

Jawohl. Die Switchcraft-Buchsen haben durch ihren Aufbau viele Vorteile, sind aber an der Ecke einfach ein bischen empfindlich gegen "Grillen".

Generell sollte man daher bei solchen Lötungen mit dicken Spitzen und geringeren Temperatur löten (max. 350°C), das geht schneller und schon
die Bauteile.

Ehrlich gesagt ist es mir teilweise fremd, wenn ich sehe mit welchem Werkzeug - insbesondere hierbei Lötkolben - gearbeitet wird

Für ein ordentliches Arbeiten wäre imho sinnvoll:

- eine geregelte Lötstation mit >=60W, z.B.: http://www.ersa.de/art-0ana60-257-1256.html
- eine Bleistiftlötspitze, z.B.: http://www.ersa.de/art-0832sd-10-257-1179.html
- eine schmale meißelförmige Spitze, z.B.: http://www.ersa.de/art-0832sd-10-257-1179.html
- eine breite meißelförmige Spitze, z.B.: http://www.ersa.de/art-0832ed-10-257-1158.html

Dazu ordentliches Lötzinn. Für den Privatgebrauch Sn60Pb40, für alle die sich der ROHS verpflichten (müssen) Sn99 oder SAC-Lot.

Soll es beim Lötkolben was wirklich gutes sein kann ich JBC empfehlen, das ist dann aber schon der Mercedes unter den Lötstationen:
http://www.mercateo.com/p/283-2950232/Loetstation_JBC_Advanced_AD_2950_Kit_2210.html
http://smartec.de/shop/product_info.php?info=p17101_Loetstation-BD-2BA--digital--mit-Loetkolben-T245-A.html

Die Stationen fahren die Spitzen beim Einstecken auf eine niedrige Standbytemperatur und innerhalb wenigen Sekunden sofort wieder hoch.
Das schont die Spitzen v.a. bei heißen Temperaturen und bleifreiem Lot. Gerade wenn man wie im anderen Thread mit über 350° lötet gehen
bei bleifreiem Lot die Spitzen kaputt wie die Fliegen.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Stone am 22.10.2010 13:40
Hallo Michael

ich habe mit den Turrets keine Probleme, die sind einfach schwer zu löten (ich verwende sie vor allem als Lötpunkte in Platinen und da braucht es schon ordentlich Hitze, deshalb kommen die Turrets als erstes rein).

Hm ... das liegt in der Natur des Werkstückes - die turrets sind nunmal massive Bauteile, die, für einen guten Fluss des Lotes, nunmal vollständig erhitzt sein müssen. Mit einem SMD-Lötkolben (<5W) kannst Du einige Minuten anhalten, bevor sich der turret erhitzt (überspitzt gesehen).

Wie Marc schon ansprach, ist eine gut geregelte und ausreichend dimensionierte Lötstation hier Pflicht - ich verwende seit einigen Jahren eine kleine Station von Ersa und verzeichne erst jetzt einen "Verlust" der Leistung.

Das der turret ggf bei Montage auf einer normalen Leiterplatte dieselbe ebenfalls zum schmelzen bringt, will ich nicht ausschließen - habe ich auch schon gesehen, muss aber nicht sein.

Bei den Buchsen kann ich Marc nur zustimmen - kurz und bündig löten, fertig. Gilt aber für fast alle filigranen, mechanischen Bauteile.

Gruß, Stone
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: AmpGuru am 27.11.2010 09:50
Hallo,

Switchcraft Buchsen mit bleifreiem Lot mit 350°C löten ? Das will ich sehen!
Ich habe offenbar auch eine Buchse verzogen...der Schalter schaltet nicht mehr zuverlässig....blöd. Jetzt weiß ich wenigstens woran es liegt.
Übrigens : Weller 80W, regelbar, bei Balver-Zinn steht das Ding normalerweise auf 420°C...anders bekomme ich dieses sinnlose Bleifreigelumpe nicht zum zuverlässigen fließen/benetzten......
Vielleicht muss ich eben mehr üben...
Grüße!
AmpGuru
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: jacob am 27.11.2010 10:02
Moin Guru,

warum quälst Du Dich als Bastler denn überhaupt mit diesem Bleifrei- Zeugs herum?
Dafür gibt es doch überhaupt keinen Grund (außer im gewerblichen Bereich  ::)

Gruß

Jacob
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: AmpGuru am 27.11.2010 10:18
Moin Jacob,

gewerblich - genau - ich hatte mich schon vor langer Zeit geouted.
Das iss ne echte Quälerrei...beides : Gewerblich und bleifrei Löten  ;)!
Grüße!
AmpGuru
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: jacob am 27.11.2010 10:26
Gewerblich? Da kannst Du einem dann allerdings wirklich leidtun  :'(

Nun ja: wenigstens für Restaurationen, im KFZ- Gewerbe und  im Medizin- technischen Bereich gilt dieser bescheuerte "Bleifrei- Zwang" ja wenigstens nicht, soweit ich weiss... von wegen der Zuverlässigkeit und (bis dato noch nicht erwiesenen) Langzeitstabilität der Bleifrei- Lötungen ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: mac-alex_2003 am 27.11.2010 11:30
Hallo Amp Guru,

wenn Du mit Balver Zinn nicht zurecht kommst verwende doch mal SAC Lot. Das hat einen Schmelzpunkt von 217 Grad und lässt sich leichter verarbeiten. Mit 99%igem Zinn bekommt man schnell mal kalte Lötstellen hin und merkt es wegen der matten Oberfläche nicht gleich. Balver Zinn liegt eher bei 235 Grad rum ... Bei 420 Grad am Lötkolben vernichtest Du Dir Deine Spitzen am Fließband, die werden da sehr schnell passiv. Die Switchcraft Buchsen messe ich zudem immer noch vor dem Einbau durch, da die etwas schwanken. Manche haben neu schon 10 Ohm. Nach dem Löten sind die dann fertig. Verbaut wir bei mir wo es schalten muss nur das was unter 1 Ohm liegt. Die überleben das Löten bei 350 Grad auch.

Viele Grüsse
Marc
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: zu4lu am 27.11.2010 15:14
Die Switchcraft Buchsen messe ich zudem immer noch vor dem Einbau durch, da die etwas schwanken. Manche haben neu schon 10 Ohm. Nach dem Löten sind die dann fertig. Verbaut wir bei mir wo es schalten muss nur das was unter 1 Ohm liegt. Die überleben das Löten bei 350 Grad auch.

Hallo,
ich dachte die sind so gut und dann haben die als "neu" schon 10 Ohm.
 :devil: nix für ungut und schönes Wochenende
lg Michael
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: AmpGuru am 27.11.2010 17:16
Hallo Marc,

wir scheinen irgendwie in anderen Welten zu leben  ;). Ich habe gerade versucht die defekte Buchse auszulöten (zwei Buchsen ala Tweed aneinander gelötet). Mit 250° bewegt sich da nix. Überhaupt nix. Nicht einmal ein bisschen. Ich könnte den Kolben dran halten bis zu dem Tag an dem der FC Köln Meister wird......
Ich habe mich seinerzeit für das Balverzeugs entschieden, da es wohl normalem Lötzinn aus alten Pre-EU Zeiten am ähnlichsten sein soll.
Kannst Du eine bestimmte SAC Sorte empfehlen ?

Viele Grüße!
AmpGuru
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: mac-alex_2003 am 27.11.2010 17:46
Hallo Amp Guru,

der Schmelzpunkt liegt in der Gegend von 230°-250°. D.h. ab da wird es flüssig. Nun hast Du ja noch thermische Übergangswiderstände etc., d.h. Du solltest mit ca. 350° - 370° Lötkolbentemperatur arbeiten.

Schau Dir dann mal Deine Lötspitzen an. Sind die mit schwarzen Krusten versehen? Das ist in der Regel verbranntes Flussmittel und kommt von zu heißen Temperaturen. Mit der Lötspitze alleine wirst Du nicht richtig glücklich werden, da die nur einen sehr schlechten Kontakt zur Lötstelle hat (kleine Kontaktfläche). Daher vorher etwas Lötzinn am Kolben verflüssigen und damit an die Lötstelle hingehen. Dann sollte sie schnell flüssig werden. Damit das funktioniert brauchst Du aber eine gute Lötspitze. Das siehst Du daran, dass sie das Lot sauber annimmt. Hat die Lötspitze Stellen an denen beim Aufschmelzen kein Lot dran bleibt, so heißen diese Stellen "passiv". So eine Spitze ist defekt und gehört in den Müll. In der Regel halten Ersa Lötspitzen mit bleifreiem Lot, das deutliche aggressiver ist als Sn60Pb40, ca. 1 bis max. 2 Verstärker, dann sind sie zerfressen.

Bei SAC kann ich Dir jetzt keine spezielle Marke empfehlen, ich kaufe es immer bei Conrad. Inzwischen löte ich aber mit Sn99Cu1 von Stannol (die haben auch SAC-Lot). Bei Stannol stinkt das Flussmittel nicht ganz so eklig und ist auch nicht so aggressiv zur Lötspitze.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: AmpGuru am 27.11.2010 20:29
Hallo Marc,

vielen Dank für die Tips. Prinzipiell denke ich schon, dass ich das Löten beherrsche. Auch mit dem Balver Zinn bin ich sonst sehr zufrieden, denn wenn es fließt dann fließt es auch und die Lötstelle sieht auch fast aus wie in alten
Zeiten. Kalte Lötstellen waren damit bisher auch noch kein Problem. Nur riechen tut es komisch und billig ist es auch nicht gerade.
Meine Lötspitzen werden damit eigentlich auch nicht "passiv". Zumindest bleibt eine Seite der Spitze sehr lange OK (mehr als 1-2 Verstärker).
Die Löttemperatur für Eyelets steht bei mir auf etwa 420°C. Allerdings ist die Spitze zwar breit, aber doch recht lang.

Meine ersten RoHs-Lot Lötversuche habe ich mit EDSYN SAC 1250 Sn95, 5AG3, 8Cu0,7 gemacht. Nach einigen Versuchen damit habe ich fast beschlossen, doch lieber bei Dieter Bohlen als Superstar reich zu werden anstatt mich mit der Ampbauerrei rumzuquälen. Nichtmal ne Litze habe ich mit dem Zeug verzinnt bekommen.
Dann bin ich auf das Balver $$$$ Zeug gestoßen und seit dem nehme ich das. Trotz meine hohen Löttemperaturen ist diese Switchcraftbuchse die erste Negativerfahrung damit.

Insgesamt empfehle ich also das Balver Zeug. Mit dem SAC bin ich bisher nicht glücklich geworden. Trotzdem werde ich Deinen Stannol Tip mal probieren.

Einen schönen 1. Advent!
AmpGuru
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: mac-alex_2003 am 27.11.2010 20:47
Komisch, normalerweise ist SAC viel einfacher zu löten. Probier es einfach mal aus, bin gespannt was Du berichtest. Lg, Marc
Titel: Re: geignete Lötstationen ?
Beitrag von: orange1969 am 9.12.2010 15:30
Für ein ordentliches Arbeiten wäre imho sinnvoll:

- eine geregelte Lötstation mit >=60W, z.B.: http://www.ersa.de/art-0ana60-257-1256.html
- eine Bleistiftlötspitze, z.B.: http://www.ersa.de/art-0832sd-10-257-1179.html
- eine schmale meißelförmige Spitze, z.B.: http://www.ersa.de/art-0832sd-10-257-1179.html
- eine breite meißelförmige Spitze, z.B.: http://www.ersa.de/art-0832ed-10-257-1158.html

Dazu ordentliches Lötzinn. Für den Privatgebrauch Sn60Pb40, für alle die sich der ROHS verpflichten (müssen) Sn99 oder SAC-Lot.

Soll es beim Lötkolben was wirklich gutes sein kann ich JBC empfehlen, das ist dann aber schon der Mercedes unter den Lötstationen:
http://www.mercateo.com/p/283-2950232/Loetstation_JBC_Advanced_AD_2950_Kit_2210.html
http://smartec.de/shop/product_info.php?info=p17101_Loetstation-BD-2BA--digital--mit-Loetkolben-T245-A.html

Die Stationen fahren die Spitzen beim Einstecken auf eine niedrige Standbytemperatur und innerhalb wenigen Sekunden sofort wieder hoch.
Das schont die Spitzen v.a. bei heißen Temperaturen und bleifreiem Lot. Gerade wenn man wie im anderen Thread mit über 350° lötet gehen
bei bleifreiem Lot die Spitzen kaputt wie die Fliegen.

Hm, ...
wenn ich mir meine Lötkolben (allesamt ohne Temperatureinstellmöglichkeit) so ansehe und mir überlege, daß Weihnachten vor der Tür steht - wäre eine Lötstation natürlich nicht schlecht. Vor allem die Sucherei nach passenden Ersatzspitzen fängt an für mich unkomfortable zu werden.

Weller kenn ich ziemlich gut. ERSA haben ein paar Arbeitskollegen von mir. JBC kennt keiner in meinem Bekanntenkreis.
Für mich stellen sich folgende Fragen:
1. Der Preis für Lötspitzen scheint bei JBC ca. 4 mal so hoch zu sein wie für Weller und ERSA. Ist die Schonung teurer Spitzen wirklich sinnvoller als der moderate Verschleiß von normalen Spitzen ?
2. Wenn ich mir die 4 Kandidaten so ansehe:
- ERSA Analog 60
- Weller WS81
- ELV LS80
- JBC AD2950 oder BT-2BA
frage ich mich, ob eine ELV LS80 und eine Schachtel Ersatzspitzen nicht die bessere Wahl ist.
Was meint ihr ?

Gruß orange1969
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: mac-alex_2003 am 9.12.2010 16:20
Hallo,

die JBC sind sicherlich der Daimler unter den Lötstationen, für den Hobby-Bereich aber schon heftig teuer.
Falls finanziell machbar würde ich zu einer Station raten, die die Lötspitze auf eine Standby-Temperatur herunterfährt,
wenn der Lötkolben im Ständer steht. Das verlängert die Lebensdauer schon sehr deutlich.

Bei Ersa wäre das z.B. die i-CON. Ansonsten sind 60W das Minimum, 80W besser. Bei den Lötspitzen sollte es eine breite Meisselform sein,
evtl. auch eine schmale und eine Bleistiftspitze. Damit sollte man eigentlich für alles gerüstet sein.

Und ach ja: Besser keine Schwämme verwenden sondern spezielle Stahlwolle. Durch den nassen Schwamm kommt es zur Verzunderung.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: carlitz am 9.12.2010 16:26
Ich habe mir eine gebrauchte Ersam MS8000 Lötstation in der Bucht geholt und mit einem neuen Heizkörper ausgestattet.

Das klappt super und die Spitzen halten auch sehr lange.

Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: AmpGuru am 10.12.2010 20:25
Hi,

ich habe mir eine LF-2000 (100W) für 89,- oder so bei ---- geleistet. Dazu 5mm Spitzen. Das Ding ist ein Traum.
Jetzt kann ich mit 350°C auch diese sinnfreie Bleifrei-Lot verwenden!!

Die Switchcraft Buchsen scheinen 350° gut zu verkraften. Durch die 100W und die relativ große Spitzenmasse/Wärmekapazität muss ich auch nicht mehr stundenlang auf den Dingern rumdrücken....

Dank an Marc, der mich armen Sünder auf den rechten Pfad geführt hat. Ich dachte immer meine Weller Lötstation sei high -end........

Viele Grüße!
AmpGuru

Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: robdog.ch am 5.01.2011 11:05
Moin zusammen

Zitat
Und ach ja: Besser keine Schwämme verwenden sondern spezielle Stahlwolle. Durch den nassen Schwamm kommt es zur Verzunderung.

Wer 'ne Drahtbürste hat kann damit auch ab und zu mal behutsam die Lötspitze reinigen. Ich hab' meine (Meisselform, schmal) seit ewig (übrigens mit einer Ersa Analaog 60 Station) und kann mich nicht beklagen.
Nur mit diversen bleifreien Lots war ich auch nicht wirklich zufrieden und hab' mir nun wieder Sn60/Pb38/Cu2 bestellt  ;D

Gruss
Röbi
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Bierschinken am 5.01.2011 18:05
Bloß keine Drahtbürste! - Das hat mit Oppas Kolben noch geklappt aber killt moderne Legierungen und dann geht nixmehr.
Die Stahlwolle die da angesprochen wurde ist ein spezielles Produkt, welches so konstruiert ist, dass es die Legierung der Lötspitze nicht beshädigt.

Grüße,
Swen
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: robdog.ch am 6.01.2011 14:49
Aha  ::) danke für die Ausführung Swen!

Ich hätte da noch ne Frage bezügl. Lötdrähten, Legierungen und RoHS. Das Sn60/Pb38/Cu2 welches ich mir bestellt habe ist laut Distrelec.ch NICHT RoHS konform. Ein anderes (wesentlich teureres) mit Zusammensetzung Sn50/Pb48.5/Cu1.5 hingegen schon. Das geht mir nicht ganz auf! Gemäss den Richtlinien müssten doch Lötdrähte mit Blei UND insgesamt min. 3 Stoffen konform sein? Oder sehe ich das falsch?
Und wo ist da eigentlich die Grenze zwischen Privatanwendung und gewerblich genau? Wenn ich 1-3 Amps pro Jahr für Freunde baue und für die Arbeit nichts verlange kann ich doch ganz beruhigt zum Sn60/Pb38/Cu2  greifen oder!?

Gruss
Röbi
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: SvR am 6.01.2011 14:56
Salü,
Und wo ist da eigentlich die Grenze zwischen Privatanwendung und gewerblich genau?
Ich denk mal die Grenze wird dann gezogen, wenn du ein entsprechendes Gewerbe angemeldet hast.
Wenn du Amps in gewerblichem Massstab baust und kein solches angemeldet hast, kann dir Vater Staat wegen ganz anderen Sachen ans Bein pissen, da macht bleihaltiges Lötzinn den Bock nicht mehr fett ;D
Aber ab und zu mal en Amp für nen Freund bauen/reparieren ist wohl kaum gewerblich. -> von daher bleib bei deinem bleihaltigen Lötzinn ;)
mfg sven

Edit: Bei Gewerbetreibenden gibt es glaub ich auch Ausnahmen -> Reperaturen, Medizintechnik...
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: mac-alex_2003 am 6.01.2011 14:59
Hallo,

Sn50/Pb48,5/... ist auch nicht ROHS-konform. Da hat wohl der Anbieter das aus Versehen falsch eingetragen. Kannst Du z.B. auch hier sehen.

https://www.distrelec.de/ishopWebFront/product/direct.do/para/shop/is/de/and/language/is/DE/and/id/is/01/and/nr/is/961556.html?withTax=yes&utm_source=gbaseDE_01&utm_medium=feed&utm_campaign=gbaseDE_01_961556

Es darf grundsätzlich kein Blei in den Materialien drin sein (also auch nicht im Aluguss ö.ä.).

Privat = für Dich selbst
Gewerblich = für andere

Bei Reparaturen von Geräten die noch nicht bleifrei gefertigt wurden darf auch bleihaltiges Lot verwendet werden.

Für Dich selbst würde ich aber auf jeden Fall bei bleihaltigem Lot bleiben. Ist doch deutlich einfacher zu verarbeiten.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: robdog.ch am 6.01.2011 15:12
Danke Sven und Marc

Hm, Aber wenn ich für andere etwas mache und dafür nichts kriege ist das ja auch nicht wirklich Gewerbe oder?! (siehe Ausführungen von Sven)

Dann ist die Angabe hier wohl falsch...
https://www.distrelec.ch/l%C3%B6tdr%C3%A4hte/multicore/ersin-362

Vielen Dank und Grüsse aus der Schweiz
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: AmpGuru am 6.01.2011 16:28
Hi,

ich will hier nicht zur Anarchie aufrufen, aber aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen:

Es interessiert keine Sau.

Weder, ob man vernünftig qualifiziert ist, ob man RoHS konform arbeitet, ob man nun in der Handwerksrolle ist oder nicht und auch nicht, ob man bei der EAR gemeldet ist.
Kontrollieren tut da niemand etwas. Die Fachzeitschriften sind sogar voll mit Tests von Herstellern die z.B. keine WEEE Gebühren bezahlen.
---- ist voll mit offensichtlich gewerblichen Anbietern von allem Möglichen.

All das wird erst wichtig wenn:

1. Etwas passiert und dann nachgefragt wird.
2. Jemand Dich anzeigt.
3. Es für Dein Gewissen wichtig ist.

Im Falle des RoHS Lötzinns spielt eigentlich blos der Fall 3 eine Rolle (aus meiner Sicht).

Grüße!
AmpGuru
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: robdog.ch am 6.01.2011 17:26
YES  >:D :guitar:  ;D
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Athlord am 6.01.2011 17:43
Es darf grundsätzlich kein Blei in den Materialien drin sein (also auch nicht im Aluguss ö.ä.).

Hallo Marc,
technisch gesehen ist das nicht richtig!
Es gibt nach wie vor genügend Metalllegierungen welche Blei enthalten - diese dürfen sehr wohl in technischen Apparaturen, Vorrichtungen und Maschinen verwendet werden, solange diese nicht wie folgt einzuordnen sind:
Die EG-Richtlinie 2002/95/EG zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten regelt die Verwendung von Gefahrstoffen in Geräten und Bauteilen. Sie, sowie die jeweilige Umsetzung in nationales Recht, wird zusammenfassend mit dem Kürzel RoHS (engl.: Restriction of (the use of certain) hazardous substances; deutsch: „Beschränkung (der Verwendung bestimmter) gefährlicher Stoffe“) bezeichnet.

Cheers
Jürgen
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: mac-alex_2003 am 6.01.2011 20:21
Hm, das war in der Tat unglücklich formuliert. Am besten bei Wikipedia nachlesen, da steht das recht gut mit allen Grenzwerten. Bei Blei sind es z.B. 0,1%.
Titel: Re:(switchcraft Buchsen - und) Lötkolben/Lötstation
Beitrag von: orange1969 am 16.01.2011 17:20
Hallo,

die JBC sind sicherlich der Daimler unter den Lötstationen, für den Hobby-Bereich aber schon heftig teuer.
Falls finanziell machbar würde ich zu einer Station raten, die die Lötspitze auf eine Standby-Temperatur herunterfährt,
wenn der Lötkolben im Ständer steht. Das verlängert die Lebensdauer schon sehr deutlich.

Bei Ersa wäre das z.B. die i-CON. Ansonsten sind 60W das Minimum, 80W besser. Bei den Lötspitzen sollte es eine breite Meisselform sein,
evtl. auch eine schmale und eine Bleistiftspitze. Damit sollte man eigentlich für alles gerüstet sein.

Und ach ja: Besser keine Schwämme verwenden sondern spezielle Stahlwolle. Durch den nassen Schwamm kommt es zur Verzunderung.

Viele Grüße,
Marc
Hallöchen,

ich habe mir jetzt tatsächlich Lötausrüstung von JBC zugelegt:
- Die Lieferübersicht als pdf von Weidinger downgeloaded und mich damit vertraut gemacht
- Station AD2940 und dazu passenden Lötkolben T245 von ----.
- Lötspitzen bei Howard electronics (USA) und office@g-werner.at (Österreich) bestellt; andere Anbieter, die auch an Privatpersonen liefern, habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. G.Werner GmbH hat zwar Mindestbestellpauschale von 150 Euro aber man kriegt fast alles - mein erster Eindruck war gut. Auf ---- hat kürzlich auch ein hausbaer3 JBC-Spitzen angeboten (aber keine Erfahrung damit)

2 Vorteile der JBC merkt man sofort:
1. Der Lötkolben erinnert eher an ein Schreibgerät, die Lötspitze an eine dicke Kugelschreibermine.
Das kann man auch in "Spagettiverdrahtungen" älterer Geräte bequem durchstochern und sauber löten.
2. Beim Löten mit bleifreiem Lötzinn zerknabbert es einem die Lötspitze nicht (zumindest nicht sofort)
Die Tatsache, daß die JBC nicht merklich "überheizt" wie z.B. ERSA um nach Aufsetzen der Lötspitze auf das Lötgut die richtige Temperatur einpendeln zu lassen ist der Bringer.
Es kommt mir so vor, als wenn die Spitzen etwas besser und schneller Ihre Wärme abgeben.

Als Lötzinn verwende ich seit Jahresbeginn (gute Vorsätze  :angel:) Stannol HF32 (sowohl Sn60Pb39Cu1 als auch Sn99Cu1) - das scheint den Lötspitzen auch weniger zu schaden als z.B. Elektroniklot vom OBI.

Bisherige Lötarbeiten mit temperaturempfindlichen Bauteilen waren durchweg in Ordnung.  ;D

Mal sehen, wie's mir bei Switchcraftbuchsen geht.  ;)
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Hans-Jörg am 21.01.2011 14:05
Hallo,
leider habe ich mit den Swichcraft auch paar schlechte Erfahrungen gemacht, aber das liegt in erster Linie an mir.
Zum einen das Grillen (beherrsche ich perfekt), da mit hatte ich bei 4 eingebaute Buchsen nicht eine, welche geschlossen war. Zum Anderen beim Einbau selbst, ich ziehe sie zu fest an und sie verdrehen sich innerlich, das heißt, der Schließer steht neben dem Pin. Das ist mir öfter passiert. Mein Tweed hat gerauscht, dann Cliffs rein und absolute Stille. So sehr, dass ich glaubte , der Amp ist defekt.
Mit zurückbiegen geht gar nix, wird nur schlimmer.
Also gute Lötstation und Skills - Swichcraft.
Neandertaler (wie ich) mit Billiglötkolben, oder Neulinge - Cliffs.

Meine Meinung

Liebe Grüsse
Hans-Jörg
Titel: Re:switchcraft Buchsen
Beitrag von: Stone am 20.04.2011 12:34
Hallo

Aus gegebenem Anlass ...

Als ich gestern noch Änderungen am SLO Clone hinsichtlich der "Fußschaltbarkeit" vorgenommen habe und anschließend testen wollte, funktionierte plötzlich der mit VACs gesteuerte Kanal nicht mehr bzw ich konnte nicht in den Lead schalten.

Der Durchgangstest zeigte dann plötzlich 170 Ohm zwischen tip und ground an der Fußschalterbuchse, Neutrik, Stereo. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles ok, ich habe den FS etwa 20mal ein- und ausgestöpselt.

Zu sehen war, dass die Kontakt der Neutrikbuchse aus ihrer Arretierung gerutscht waren, obwohl der Lötvorgang gleich beim Einbau vorlag und ich dann nichts mehr gemacht habe.

Ein Zurückdrücken der Kontakte schaffte Abhilfe, jedoch scheint mir, dass bei den Neutrikbuchsen das Plastik u.U in Mitleidschaft gezogen werden kann, sodass die Kontaktlaschen nicht mehr den optimalen Halt haben. Trifft also im Prinzip wohl auf alle Buchsen zu.

Für eine Relaissteuerung sind die 170 Ohm in der Regel nicht relevant, bei den VACs im SLO hingegen schon.

Gruß, Stone