Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: tele05 am 9.11.2010 11:07
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Hallo,
ich habe vor, einen Fender Tweed Pro Amp nachzubauen. In einigen Details bin ich mir noch unsicher
und hoffe auf Euren Rat. Am wichtigsten ist mir das Problem mit dem Ausgangstrafo (weiter unten).
Es ist ein ziemlicher Roman geworden, aber mir erschien es am sinnvollsten alles zusammen aufzuschreiben.
Das ganze soll ein Topteil in Tweed-Optik werden.
Also praktisch wie ein Narrow-Panel Gehäuse, nur nicht so hoch (etwa ca. 35cm).
Vor allem die Anleitung zum Gehäusebau von Bernd Brieskorn für seinen Tweed Deluxe hat mir Mut gemacht,
daß selbst mal zu versuchen. Mein Schwiegervater hat eine Oberfräse incl. Schablonen für Fingerzinken.
Ich hoffe, daß ich die Holzarbeiten damit vernünftig hin bekomme (werde berichten).
Bei der Schaltung will ich mich fast komplett an den 5E5-A Pro halten. Die Idee von Joachim, einen Vorstufenkanal
mit Metallfilm- und den anderen mit Kohlepresswiderständen aufzubauen finde ich gut, werde ich wohl auch so machen.
In der Endstufe will ich zusätzlich zwischen Fixed- und Kathodenbias umschalten können. Ich habe das in meinem
Schaltplan vorgesehen, bin mir aber nicht 100%ig sicher, ob man das so machen kann. Wäre klasse, wenn sich das
mal jemand angucken könnte. Den Schaltplan habe ich angehängt.
Am Layout des Boards arbeite ich gerade noch, aber eigentlich muß dafür ja nur eine der Vorlagen von Ceriatone,
Weber oder Fender ein wenig bearbeitet werden. Das Board möchte ich mit Eyelets auf einer GFK 2mm Platte machen.
Braucht man dafür eine Unterlegpappe, so wie das beim Deluxe Reverb gemacht wird oder geht das auch ohne?
(8mm Abstandsbolzen zum Chassis)
Das Chassis werde ich in Worms bestellen. Aufs Selberbauen incl. Fräsungen habe ich nach meinen Erfahrungen
mit einem Schälbohrer im Stahlchassis keine Lust mehr. Ich könnte natürlich auch ein Aluchassis nehmen, aber
so habe ich das Thema Frontplatte gleich mit erledigt.
Zu den Trafos:
* Drossel
Welche Drossel könnt ihr für den 5E5-A empfehlen?
Ich habe noch eine alte Drossel rumliegen, sie hat aber nur 0,7H (17 Ohm). Das scheint mir ein bischen wenig zu sein.
Im Bausatz von Weber wird ja eine Induktivität von 5H verwendet.
* Netztrafo
Als Netztrafo will ich den 022798 Fender Universal Trafo von TubeTown verwenden (liegt noch bei mir rum).
* Ausgangstrafo
Als Ausgangsübertrager habe ich noch einen alten Musicman 5-75 Trafo. Der war in einer 75 Watt 6L6GC Endstufe mit
B+ von 700V verbaut. Die Leistung des Fenders kann er ab, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Impedanzanpassung
ok ist. Meine Box ist umschaltbar zwischen 4Ohm und 16 Ohm.
Mit einem 1kHz Sinus habe ich folgendes gemessen
Sek. 8 Ohm Wicklung <===> Prim. Anodenwicklungen:
Spannungsverhältnis: 1,6Vss : 45Vss
Impedanzverhältnis: 1 : 791
Sek. 4 Ohm Wicklung <===> Prim. Anodenwicklungen:
Spannungsverhältnis: 1,6Vss : 60Vss
Impedanzverhältnis: 1 : 1406
In den Datenblättern zur 6L6 habe ich unterschiedliche Primärimpedanzen gefunden, bin mir also nicht ganz sicher,
wovon ich ausgehen soll. Wenn ich die Box auf 4 Ohm stelle, käme ich primär entweder auf ca. 3200 Ohm (4*791) oder
auf ca. 5600 Ohm (4*1406). Beides klingt nicht völlig falsch. Wie stark darf eine Fehlanpassung an diesem Punkt sein?
Meint Ihr, dieser Trafo wäre einen Versuch wert? Wäre natürlich schick, erstmal vorhandene Bauteile zu verwenden.
Oder sollte ich besser gleich den Hammond 1760L nehmen? Er wurde von Stephen für ein 5E8-A Topteil vorgeschlagen.
Ich freue mich auf euer Feedback.
Grüße
Oliver
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Bei der Schaltung will ich mich fast komplett an den 5E5-A Pro halten. Die Idee von Joachim, einen Vorstufenkanal
mit Metallfilm- und den anderen mit Kohlepresswiderständen aufzubauen finde ich gut, werde ich wohl auch so machen.
Habe ich auch gemacht, und finde es nicht so interessant, ausser das du hiss liebst.
Das Chassis werde ich in Worms bestellen.
Konntest du auch den 5E7 von Dirk bestellen. Die 5F4/5E5A/5E7 sind weitgehend identisch, ausser Lautsprecherbestuckung.
Zu den Trafos:
* Drossel
Welche Drossel könnt ihr für den 5E5-A empfehlen?
mMn standard Fender large - 125C1a
* Netztrafo
Als Netztrafo will ich den 022798 Fender Universal Trafo von TubeTown verwenden (liegt noch bei mir rum).
Habe ich auch benutzt. Funktioniert tadellos.
In den Datenblättern zur 6L6 habe ich unterschiedliche Primärimpedanzen gefunden, bin mir also nicht ganz sicher,
wovon ich ausgehen soll. Wenn ich die Box auf 4 Ohm stelle, käme ich primär entweder auf ca. 3200 Ohm (4*791) oder
auf ca. 5600 Ohm (4*1406). Beides klingt nicht völlig falsch. Wie stark darf eine Fehlanpassung an diesem Punkt sein?
5K6 waere die ueblicher Wahl.
Meint Ihr, dieser Trafo wäre einen Versuch wert? Wäre natürlich schick, erstmal vorhandene Bauteile zu verwenden.
Oder sollte ich besser gleich den Hammond 1760L nehmen? Er wurde von Stephen für ein 5E8-A Topteil vorgeschlagen.
Trafo sollte funktionieren. Ich habe den 1750M benutzt (1760 hatte damals noch nicht existiert) und bin zufrieden.
Es ist ein gute Amp. Ein paar Sachen mitzunehmen:
- benutze ein zusaetzliche Filterglied in den bias-vorsorge
- Joachim hat auch den Cathodyne Blocking-Distortion issue besprochen, das solltest du auch berucksichtigen.
steven
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Hi Steven,
Konntest du auch den 5E7 von Dirk bestellen. Die 5F4/5E5A/5E7 sind weitgehend identisch, ausser Lautsprecherbestuckung.
Das Chassis muß ich übersehen haben. Die Trennung in Chassis und Frontplatte gefällt mir sogar besser als die all-in-one Lösung von TAD.
Danke für den Tip.
standard Fender large - 125C1a
Aha, ich dachte, die kann den Strom nicht ab (@90mA). Umso besser, wenn es auch damit geht.
5K6 waere die ueblicher Wahl.Trafo sollte funktionieren. Ich habe den 1750M benutzt (1760 hatte damals noch nicht existiert) und bin zufrieden.
Danke für die Info, dann werde ichs erstmal mit dem Musicman-Trafo versuchen.
- benutze ein zusaetzliche Filterglied in den bias-vorsorge
ok.
- Joachim hat auch den Cathodyne Blocking-Distortion issue besprochen, das solltest du auch berucksichtigen.
Werde den Jo-Pro-Thread nochmal dahingehend lesen. Da steht ja wirklich eine Menge drin.
Vielen Dank für Deine Tips.
Grüße
Oliver
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Ja, ich haben den Choke zwischen Punkte B und C in dein Plan eingebaut - 6L6 Anoden-Strom laueft nicht durch. Ich habe dein Schaltplan nicht gesehen als ich den Reply geschrieben hat
edit - ich habe gerade ein Schem von mein gefunden - ich habe es doch an die gleiche Stelle eingebaut. 90mA waere ein Grenzfall, aber die Hammond-Zeug ist immer konservativ ge-rated, und nach 2 Jahren habe ich bis jetzt kein Problem gehabt- YMMV.
steven
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Ich habe mich doch für eine größere Drossel entschieden und werde die 193H von Hammond (5H, 65Ohm, 200mA) nehmen.
Eine Nachfrage bei Dirk hat ergeben, daß die Bohrungen am erwähnten TT Chassis dazu passen - schonmal gut.
Das Chassis von TT hat doch keine separate Frontplatte, da habe ich mich verguckt. Ich nehme es trotzdem.
Ich werde jetzt erstmal die Bauteile bestellen und mich ans Layout fürs Board machen.
Melde mich dann wieder wenn ich was zum Zeigen habe.
Grüße
Oliver
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Aha, ich dachte, die kann den Strom nicht ab (@90mA). Umso besser, wenn es auch damit geht.
Hallo Oliver,
die Drossel kann den Strom aber nur ab, wenn sie hinter der Anodenspannung in der Siebkette kommt. Die Standard 5E5-A Verdrahtung sieht ja die Drossel vor der Anodenspannung vor. Die müsste dann eher 250mA abkönnen. Mein Eindruck ist, dass viele die Siebdrossel an den Platz nach der Anodenspannung verlegen, um erstens das Schirmgitterpotenzial niedriger als das Anodenpotenzial zu bekommen und zweitens eine Choke mit weniger mA verwenden zu können.
Viele Grüße
Stephan
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Salü,
Mein Eindruck ist, dass viele die Siebdrossel an den Platz nach der Anodenspannung verlegen, um erstens das Schirmgitterpotenzial niedriger als das Anodenpotenzial zu bekommen und zweitens eine Choke mit weniger mA verwenden zu können.
Das ist ja auch nachvollziehbar. Eine Drossel mit entsprechender Strombelastbarkeit wäre auch teuerer und hätte bei einer PP-Endstufe (Restbrumm hebt sich im AÜ auf) keine (große) Auswirkung mehr auf das Brummen der Endstufe.
Ich finds absolut sinnvoll hier Geld zusparen und nur die Spannung für die Vorstufe LC-zusieben.
mfg sven
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Hallo,
@Stephan
die Drossel kann den Strom aber nur ab, wenn sie hinter der Anodenspannung in der Siebkette kommt. Die Standard 5E5-A Verdrahtung sieht ja die Drossel vor der Anodenspannung vor. Die müsste dann eher 250mA abkönnen.
danke für Deine Warnung. Ich werde die von Steven vorschlagene Drossel nicht verwenden, sondern die in meinem letzten Posting erwähnte 193H nehmen.
Ich möchte auch an der Anordnung der Drossel nichts ändern, sie also vor dem Abzweig der Anodenspannung lassen. Deine 250mA decken sich mit meiner Überschlagsrechnung (2 x 6L6: 200mA, 12AX7 je 10mA).
Ich werde aber aus dem Hammond-Datenblatt nicht ganz schlau. Wenn ichs richtig deute, sind die Stromangaben dort keine Maximalwerte, sondern nur der Strom, bei dem die Nenninduktivität erreicht wird. Habe mal irgendwo gelesen, daß sie bei weniger/mehr Strom einfach nur weniger Induktivität haben. Das würde auch erklären, daß Steven seit Jahren keine Probleme hat. Wahrscheinlich hat er halt eine schwächere Filterung als die bei 90mA angegebenen 4H und die Drossel kann durchaus mehr Strom ab.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das überhaupt stimmt. Eigentlich sollte die Induktivität doch gar nicht vom Strom abhängen (so wie die Kapazität beim Kondensator ja auch nicht von der angelegten Spannung abhängt).
@Sven
Eine Drossel mit entsprechender Strombelastbarkeit [...] hätte bei einer PP-Endstufe (Restbrumm hebt sich im AÜ auf) keine (große) Auswirkung mehr auf das Brummen der Endstufe. Ich finds absolut sinnvoll hier Geld zusparen und nur die Spannung für die Vorstufe LC-zusieben.
sehe ich ähnlich. Bei meinem Deluxe Reverb sitzt die Drossel auch hinter dem Anodenabzweig und die Endstufe brummt trotzdem kein bischen. Andererseits kostet die Drossel auch nicht die Welt und ich machs halt einfach so, wie es im Schaltplan steht (super Argument...).
Vielen Dank für Eure Hinweise.
Grüße
Oliver
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Salü,
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das überhaupt stimmt. Eigentlich sollte die Induktivität doch gar nicht vom Strom abhängen (so wie die Kapazität beim Kondensator ja auch nicht von der angelegten Spannung abhängt).
Die Induktivität ist tatsächlich auch vom Stromdurchfluss abhängig: http://www.roehrentechnik.de/assets/images/LI-M42-Drosseln.png (@Dirk: ich hoff das is in Ordnung wenn ich den Link hier reinsetz!? Wenn nicht löschen.) Woran das liegt kann ich dir nicht genau sagen. Ich denke aber es hängt mit dem Kernmaterial zusammen. Kann sein dass dessen Eigenschaften sich durch den magnetischen Fluss minimal ändern.
mfg sven
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Hi,
die Drossel hat die Aufgabe einmal die Spannung zu sieben und den Strom zu puffern.
Bei Impulsen bzw, Spannungseinbrüchen gibt die Drossel die Energie wider ab die in ihrem Magnetfeld gespeichert ist.
5 H 200 mA bedeuten dass der Ruhestrom 200 ma nicht überschritten werden soll, danach geht der Kern langsam in Sättigung und verzerrt.
Wenn Hammond schreibt 200 ma wird die Drossel auch 210 mA vertragen ohne anfangen zu brummen.
Ist der Strom geringer steigt je nach Bauweise und Auslegung der Drossel die Induktivität leicht an, wie im vorherigen Link dargestellt, gültig
für die dort dargestellten Kerntypen.
Dies ist aber Bauart bedingt und heißt noch lange nicht dass die Hammond Drossel sich genauso verhält.
Gruß, Jörg
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Salü,
Ist der Strom geringer geht die Induktivität auch etwas zurück,
Wo siehtst du in der Grafik, dass bei kleinem Strom auch die Induktivität kleiner wird?
Es verhält sich genau umgekehrt, bei kleinem Strom ist die Induktivität in der Grafik größer.
mfg sven
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Sven,
da hast du wahr ,anders gemeint wie geschrieben
ich werde obigen Teil editieren,
Gruß, Jörg
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Hallo Jörg, hallo Sven,
5 H 200 mA bedeuten dass der Ruhestrom 200 ma nicht überschritten werden soll, danach geht der Kern langsam in Sättigung und verzerrt.
Wenn Hammond schreibt 200 ma wird die Drossel auch 210 mA vertragen ohne anfangen zu brummen.
danke, das bringt es für mich auf den Punkt.
Ich habe nochmal im Datenblatt der 6L6GC nachgelesen: da steht, daß der Zero-Signal Plate Current für beide Röhren zusammen je nach Arbeitspunkt ca. 100 mA beträgt, nur im Maximalfall geht der Anodenstrom auf ca. 200mA hoch. Ich sollte also mit der 193H auf der sicheren Seite sein, die Ströme der Vorstufenröhren fallen ja kaum ins Gewicht.
Wie die Induktivitätskurve über dem Strom aussieht, kann wohl letztlich nur Hammond selber sagen, ich fand es nur erstaunlich, daß es überhaupt so ist.
Grüße
Oliver
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Hallo,
in der Zwischenzeit sind das Chassis und die Bauteile angekommen und ich habe mein Layout fertig gezeichnet.
War doch ziemlich langwierig... aber nun habe ich wenigstens eine exakte Löt- und Bohrvorlage.
Die Änderungen gegenüber dem Original sind nicht groß:
* zusätzliches RC-Filterglied in der Bias Erzeugung
* "Ground" schaltet zwischen Kathoden- und Fixed-Bias um
* zusätzlicher Grid-Stopper (100k) im Phasendreher
* 1 Ohm Messwiderstände an den Kathoden der 6L6
* 470k Bleeder
Bevor ich jetzt loslege, möchte ich Euch meinen Entwurf gerne vorstellen.
Das meiste habe ich ja nur abgezeichnet, aber vor allem bei den Erweiterungen
im Layout würde ich mich über Anregungen / Kommentare sehr freuen.
Vielen Dank im Voraus.
Gruß
Oliver
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Hallo,
nach fast einem Jahr Pause bin ich mit meinem Tweed-Pro nun endlich einen großen Schritt weiter gekommen.
Das Gehäuse ist fertig. Alles in allem bin ich damit ziemlich zufrieden.
Als Basis habe ich 19mm Kiefer Leimholzplatten genommen und sie mit Fingerzinken-Verzahnung zusammengebaut.
Das war mit der Oberfräse gar nicht so schwierig (als dann alles eingerichtet war).
Der Tweed-Stoff ist mit Ponal aufgeklebt und danach mit Schellack-Lösung gestrichen.
Dann habe ich noch mit mattem Klarlack übergestrichen.
Ich finde, der Farbton ist jetzt genau richtig und es sieht auch nicht übertrieben vintage mäßig aus.
Auf jeden Fall ist der Grünstich des blanken Tweed weg.
Der Amp ist aufgebaut und klang bei einem ersten Test halbwegs brauchbar. Allerdings funktionieren die
Klangregel-Potis noch nicht, es tut sich gar nichts wenn man an ihnen dreht.
Ich bin aber schonmal ganz zufrieden weil der alte Ausgangstrafo noch zu funktionieren scheint.
Wenn ich ihn vollständig fertig habe, werde ich bei der nächsten Bandprobe mal ein paar Samples aufnehmen.
Grüße
Oliver
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Hallo,
der Amp ist in der Zwischenzeit fertig geworden. Er hat sich schon bei mehreren Bandproben
bewährt. Hier ein paar Fotos sowie Schaltung und Layout vom fertigen Verstärker.
Ich habe auch noch ein kleines mp3 mit unterschiedlichen Volumeeinstellungen bei möglichst
identischem Akkordgeschrammel aufgenommen. Das Volume vom Brightkanal stand dabei auf
2, 4, 6, 8, 10, 12; Bass, Treble und Presence auf 7 (also mehr oder weniger halb auf).
Die Gitarre ist meine Fender Mexico Tele über den Stegpickup. Die Box ist eine offene 2x12
mit Greenbacks. Die Aufnahme gibt die Brillanz des Amps leider nicht gut wieder.
Die Umschaltung in der Endstufe zwischen Fixed- und Kathoden-Bias bringt nur bei hohen Lautstärken
einen Unterschied. Mir gefällt das Fixed-Bias besser, klingt beim übersteuerten Amp etwas straffer.
Ich habe die Ausgangsleistung (beginnendes Klipping) mit beiden Bias-Varianten gemessen:
* Fixed bias: 26 Watt (4 Ohm)
* Kathode Bias: 21 Watt (4 Ohm)
Der alte Ausgangstrafo aus meinem Musicman funktioniert einwandfrei.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, der Amp klingt sehr ausgewogen, richtig rund.
Am besten klingt er mit meiner Tele etwa bei Volume 8 (wenn er dann nicht schon so laut wäre ...).
An diesem Punkt ist er nicht mehr ganz clean und kann für Leads sehr schön mit nem TubeScreamer
angefettet werden. Zum Vergleich: Wir proben gerade Hip-Hug-Her von Booker-T. & The MGs.
Den Sound trifft der Amp ziemlich genau.
Viele Grüße
Oliver
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Hallo,
nochmal ein Nachtrag:
Ich habe die Umschaltung zwischen den Bias-Varianten in der Endstufe rausgeschmissen.
Das hatte ich nur ein paar mal getestet und mich dann dauerhaft für fixed Bias entschieden.
Dafür ist jetzt ein PPIMV eingebaut (in der Bohrung des Ground-Schalters).
Damit bekommt man etwas fetter angezerrte Sounds bei akzeptabler Lautstärke sehr gut hin.
Und mit einem AB-Schalter wird der Amp so zum 2-Kanäler.
Weil ich ihn jetzt weiter aufdrehen kann, gefällt mir nun auch der (für Rhythm-Sachen sonst
etwas dumpfe) Normalkanal für Lead sehr gut.
Ich kann dieses Master-Volume für den Amp nur empfehlen.
Geänderter Schaltplan und Layout im Anhang.
Viele Grüße
Oliver
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Hi,
habe grade diesen Thread entdeckt und komplett durchgelesen. Sehr schöner Amp! :topjob:
Das wäre möglicherweise auch was für mich. Ich war noch auf der Suche für mein übernächstes Projekt. Dieser Amp kommt zumindest mal in die engere Auswahl ;D
Gruß Axel
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Hi Axel,
> Sehr schöner Amp!
vielen Dank für die Blumen.
Ich habe noch die original OpenOffice Dokumente fürs Layout (nicht nur die PDFs)
und viel mehr Fotos. Wenn Du es brauchen solltest, sag Bescheid.
Es gibt auch einen sehr ausführlichen Thread von Joachim zum 5e5a,
davon habe ich mir Ideen geklaut ;)
Viele Grüße
Oliver
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Hallo Oliver
Mir gefällt der Amp auch sehr gut.Den würde ich auch gerne bauen.Vielleicht kannst du ja die Dokumente und bilder hier einstellen.Ansonsten geb ich dir meine E-mail Adresse.
Gruß Michael
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Hallo Axel und Michael,
hier mal das OpenOffice Original des Layouts.
Ich habe in dem Dokument mehrere Lagen, die man separat ausblenden oder
rw/ro setzen kann. Es gibt wahrscheinlich elegantere Methoden sowas zu machen,
aber für mich hat es sich als brauchbar rausgestellt.
Für den Schaltplan habe ich das Windows-Programm Tinycad benutzt. Gibt es unter
http://tinycad.sourceforge.net
Ich fand es brauchbar und es ist umsonst. Neue Bauteile (wie Doppelt-Umschalter)
zu definieren ist auch ziemlich einfach.
Bei den Bildern habe ich festgestellt, daß die meisten ziemlich bescheiden aussehen
(billig-Handykamera). Trotzdem ein paar.
Aussagekräfige Aufnahmen, die den Amp gut raushören lassen, habe ich leider gerade keine.
Zur Bekleben des Tweeds gibt es im Netz viele sehr gute Anleitungen, ich habe davon auch
kaum Fotos. Vielleicht noch eins: ich habe lange vergeblich gesucht, um schöne 'alt' wirkende
Schrauben für die Befestigung des Baffle-Boards zu finden. Am Ende habe ich normale,
vernickelte Schrauben mit ner Lötlampe durchgeglüht und dann in Altöl abgeschreckt.
Danach sahen sie richtig gut 'alt' aus (und das Gewinde war trotzdem noch ok).
Das sollte man aber draußen machen. Ich habe es im Winter in der Küche gemacht und
hinterher ziemlich Ärger mit der Familie bekommen weil es tagelang nach verbranntem
Öl gestunken hat.
Die Schellack-Lösung kann man so leider nicht kaufen. Meine Frau hat sie aus der
Werkstatt mitgebracht und wußte auch nicht mehr so recht, woher die kam - ist jetzt
auch alle :-(
Ich habe es aber auf jeden Fall nur zur Tönung verwendet.
Mehr fällt mir gerade nicht ein. Wenn Ihr noch Fragen habt, meldet Euch.
Viele Grüße
Oliver
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und die restlichen Fotos
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Hi,
danke für die Fotos; sieht ja wirklich gut aus :topjob:
Kannst du Layout und Schaltplan evtl. in PDF oder JPG umwandeln? Ich will mir nicht extra Open Office und Tinycad installiern nur um zwei Dateien anschauen zu können.
Viele Grüße
Axel
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Hi Axel,
guckst Du in Antwort #16. Da habe ich die schon hochgeladen.
Das sind die aktuellsten Dateien, erzeugt aus den vorhin hochgeladenen Dateien.
Grüße
Oliver
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Ooops :facepalm: hatte ich total übersehen.
Sorry, Axel
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Moin Oliver!
Bin wirklich beeindruckt! Tolle Arbeit und lehrreich noch dazu.
Vielen Dank!
Detailfrage:
Hast Du das Baffleboard auch aus Kiefernholz gemacht?
Gruß,
Nigel
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Hi Nigel,
> Hast Du das Baffleboard auch aus Kiefernholz gemacht?
tut mir leid, das weiß ich nicht mehr - glaube schon. Sicher nichts teures,
ich habe für das gesamte Holz nicht mehr als 25 € bezahlt
Es war auf jeden Fall etwas dünner (ca. 5mm) weil es bei mir
ja keinen Speaker halten muß (Topteil).
Ich weiß noch, daß es ein ziemlicher Akt war, die Frontbespannung halbwegs
gerade ran zu tackern. Das Baffleboard solltest Du außen besser dunkel vorstreichen,
sonst scheint das Holz zu sehr durch (mein Fehlversuch #1)
Grüße
Oliver