Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: nysy am 26.11.2010 11:00

Titel: Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 26.11.2010 11:00
Hallo,

ich möchte einen Netztrafo Hammond 290BEX anschließen. Dieser bietet für die Röhrenheizung 6,3 V ohne Center-Tap. Ich finde allerdings nur Layouts mit Center-Tap-Verschaltung.

Wie schließe ich nun die beiden grünen Drähte an Pilotlight und beispielsweise an die Pins (4, 5, 9) der Röhrensockel an. Bei Center-Tap-geführten Heizdrähten liegen ja an 4, 5 und an 9 jeweils nur 3,15 V an. Sehe ich das richtig? Wie läuft das mit den 6,3 V?

Ich hoffe, mich kann jemand aufklären.

Viele Grüße

Stephan
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Alex78 am 26.11.2010 11:16
Hallo Stefan!

Zwischen den beiden Heizungs anschlüssen hast du immer 6,3V, egal ob mit oder ohne Center Tap.
Verdrahte diese Anschlüsse so, als ob eoinen Center Tap gäbe, also einen an Pin 4 und 5, den anderen an Pin 9 der Vorstufenröhren, Endstufenröhren und Pilot Light entsprechend.
Den fehlenden Center Tap kannst du dir dann simulieren, indem du an irgend einer Stelle die beiden grünen Drähte über je einen 100Ohm Widertand zur (Stern-)Masse führst (das lässt sich layouttechnisch am besten vom Piulot Light aus machen). Dann sind beide grünen zwar über 200Ohm miteinender verbunden, aber das macht nix, da dei Heizwicklung die c.a. 30mA, die dann mehr fließen, locker bringen kann.

Grüße
Alex
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 26.11.2010 11:26
Hallo Alex,

vielen Dank für Deine Antwort.

Verstehe ich das richtig? - ohne die Center-Tap-Simulation über die beiden 100 Ohm-Widerstände funktioniert es nicht!?

Meine Pilotlight hat 3 Lötösen (2 außen; eine in der Mitte). Welche benutze ich? Ich habe Angst irgendwie einen Kurzschluss zu erzeugen!

Stephan
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Alex78 am 26.11.2010 11:35
Hi Stephan!  (jetzt mit ph)

Ohne Center Tap Simulation könnte es brummen.
Pilot Light mit 3 Pins kenne ich nicht. Kannst ja mal den Widerstand zwischen den 3 Pins messen ((mit eingesetztem Birnchen) und vorher dessen Widerstand messen).
Vielleicht bringt das aufschluss.

Grüße
Alex
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 26.11.2010 14:59
OK! - ich werde dann mal die Zuständigkeiten und Beziehungen der 3 Pins zueinander durchmessen und mir eben 2 Stk. 100 Ohm Widerstände besorgen.

Stephan
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: custom am 26.11.2010 20:15
Die beiden 100 Öhmer müssen nicht unbedingt auf Sternmasse. Die kannste irgendwo mit auf Masse klemmen, natürlich auch auf Sternmasse.

Gruß, Bernd
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 10.12.2010 16:08
Hallo,

jetzt zum neuesten Stand der Dinge:

Ich habe den 290 BEX in mein 5E3-Kit eingebaut. Der alte Trafo war leider in einer sehr unglücklichen Situation durchgebrannt! - Aus Frust stand der kaputte Amp dann auch über ein Jahr im Keller!

Die beiden 100 Ohm-Widerstände habe ich über die Pilotlightanschlüsse an Sternmasse abgeführt. Klappt!

Ich habe dann den Amp im Standbybetrieb und auch unter Last (mit Röhren und zugedrehtem Vol-Potis) durchgemessen.

Was mich etwas verdutzt: die Heizspannung liegt zwischen den beiden Fil-Leitungen nur bei 5,9 V! - ist das schlimm?

Hier noch die kompletten Messergebnisse! Vielleicht hat jemand Lust mit realen Werten zu vergleichen und ein Statement abzugeben:

PIN    V1            V2            V3            V4            V5 
    12AY7    12AX7    6V6GT    6V6GT    WY3GT 
1    158           148         
2                         5,9           5,9   
3    1,2           1,27           330           342   
4    5,9           5,9           314           317           334
5    5,9           5,9           0,014           0,014   
6   158           190                                 334
7    0,06           3,0           5,9           5,9   
8    1,25           44,9           19,8           19,9           345
9    5,9           5,9         


Der Soundeindruck ist nach erstem Test eigentlich recht gut; - ich meine sogar besser / ausgewogener / stabiler als vorher mit dem Weber-Trafo! - Kann das etwas ausmachen?

Viele Grüße

Stephan
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Dirk am 10.12.2010 17:21
Was mich etwas verdutzt: die Heizspannung liegt zwischen den beiden Fil-Leitungen nur bei 5,9 V! - ist das schlimm?

Von welcher Qualität ist Dein Messgerät und wie hoch ist die Eingangsspannung ?

Gruß, Dirk
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 10.12.2010 22:16
Hallo Dirk,

OK, mein Messgerät würde ich als sehr durchschnittlich bezeichnen!

Netzseitig am Eingang zum Trafo messe ich genau 230 V!

Wat nu?

Stephan
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Nils H. am 10.12.2010 22:37
Moin,

der 290BEX hat laut Datenblatt eine 240V-Primärwicklung. An 230V sind alle Sekundärspannungen zu niedrig. Die 6,3V-Wicklung hat ein Übersetzungsverhältnis

ü = 6,3V/240V = 0,02625.

An 230V primär ergibt das

U = 0,02625 * 230V = 6,0375V.

Die Spannungen stimmen also, aber der Trafo ist für 230V der "falsche". 5.9V ist bei der allgemein angegebenen Toleranz von +-10% noch nicht komplett an der unteren Grenze, aber dicht dran.

Gruß, Nils
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Dirk am 10.12.2010 22:39
5.9V ist bei der allgemein angegebenen Toleranz von +-10% noch nicht komplett an der unteren Grenze, aber dicht dran.

aber dennoch kein Grund Nachts nicht schlafen zu können.

Gruß, Dirk
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Nils H. am 10.12.2010 22:42
aber dennoch kein Grund Nachts nicht schlafen zu können.

Gruß, Dirk


hab ich auch nich behaupten wollen ;D. Dann halten die Röhren statt 5 Jahren halt nur 3 :devil:.
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Dirk am 10.12.2010 23:06
Dann halten die Röhren statt 5 Jahren halt nur 3 :devil:.
Was ja wieder gut für mich wäre  ;D
Dennoch dürften 3 Jahr doch sehr konservativ sein. Zur Not kann man die Kathode auch wieder frei brennen, sollte sie wirklich vergiftet sein.

Gruß, Dirk

PS: Trafos sind angekommen ?
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Nils H. am 10.12.2010 23:16
PS: Trafos sind angekommen ?

Nee, noch nicht. Vielleicht hat der DPD-Mann die Tour bei dem Schweinewetter nicht ganz geschafft...

Gruß, Nils
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 10.12.2010 23:23
Hallo Nils,

Aha! - dann hab ich also den falschen Trafo gekauft!? - obwohl jeder den 290BEX für den 5E3 empfiehlt!

Trotzdm, der Amp klingt für mich momentan OK! - werde Ihn die nächsten Tage immer wieder einmal auch laut spielen! - Mal sehen!

Danke für die Hinweise! - oder soll/kann ich etwas ändern?

Stephan



Moin,

der 290BEX hat laut Datenblatt eine 240V-Primärwicklung. An 230V sind alle Sekundärspannungen zu niedrig. Die 6,3V-Wicklung hat ein Übersetzungsverhältnis

ü = 6,3V/240V = 0,02625.

An 230V primär ergibt das

U = 0,02625 * 230V = 6,0375V.

Die Spannungen stimmen also, aber der Trafo ist für 230V der "falsche". 5.9V ist bei der allgemein angegebenen Toleranz von +-10% noch nicht komplett an der unteren Grenze, aber dicht dran.

Gruß, Nils
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Nils H. am 10.12.2010 23:29
Moin,

ich würde sagen: "Wenn die Scheiße passt, dann trag sie auch!" Wenn der Amp gut klingt, isses doch OK. Die Röhrenlebensdauer leidet halt u.U. ein wenig, aber das ist, denke ich, vernachlässigbar.

Gruß, Nils
Titel: Re:neues Problemchen nach Umbau; - Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 18.03.2011 18:57
So,

ich muss das Thema nochmal aufmachen da ich den Amp jetzt nun seit dem Einbau des 290 BEX eine Zeit lang testen konnte.

Allerdings immer rel. leise und doch selten, da er bei mir im Arbeitszimmer unterm Dach steht.

Mir ist folgendes aufgefallen: wenn ich den Amp dann doch mal recht laut spiele werden die Endröhren tierisch heiss! - kann das auch mit der etwas zu geringen Heizspannung zusammenhängen?

Und noch weiteres: meist spiele ich mit einem Zerrer als Vorschaltgerät, wodurch die Bässe etwas gefiltert oder geglättet werden. Spiele ich den Amp aber ohne, so tritt beim heftigen Bearbeiten der Basssaiten ( v.a. E!)ein bruzzelndes Knacken auf, wie wenn sich ein Kondensator oder Elko nicht richtig entläd. Bleibe ich mit Achteln oder 16teln beim tiefen E so bruzzelt und knackert es eifrig vor sich hin!

Am Speaker liegt es nicht; - den habe ich mehrfach gewechselt. Momentan werkelt ein Eminence GB12, der natürlich gerade bei Zerrsounds den Amp richtig schön stabil macht.

Die Vorstufenröhren habe ich auch schon durchgewechselt.

Ich kann mir nur vorstellen, dass beim Abrauchen des alten NT etwas mit hops gegangen ist!

Hat jemand eine Idee?

Vielen Dank für Eure Antworten!

Viele Grüße

Stephan
Titel: Re:neues Problemchen nach Umbau; - Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Dirk am 18.03.2011 19:11
Ich kann mir nur vorstellen, dass beim Abrauchen des alten NT etwas mit hops gegangen ist!

Nun ja, die Vorstellungskraft hat auch scheinbar in Japan gefehlt...

Wenn etwas heiss wird, dann liegt das an der Leistung die vorhanden ist und nicht an der Leistung die nicht vorhanden ist, wobei Aussagen wie "die Röhre wird sauheiss" relativ unbrauchbar sind, wenn es sich hierbei um die gefühlte Temperatur handelt. Du hast ein Messgerät ? Dann miss doch mal den Strom durch die Röhre, dann könnte man schon mal fest stellen, ob der Ruhestrom passt oder zu hoch ist.

Gruß, Dirk
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: jacob am 19.03.2011 10:25
Hi Stephan,

was war denn der Grund dafür, dass der erste Netztrafo hochgegangen ist?
Das hatte ja garantiert eine Ursache, und die musst Du natürlich zuerst beseitigen.

BTW: m.E. sollte man natürlich generell alle Primär- und Sekundär- Wicklungen (außer der Bias- Wicklung, natürlich) eines Netztrafos absichern.
Auch dann, wenn Fender das damals beim "Original" nicht gemacht hat  ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 20.03.2011 19:51
Hi,

der alte NT ging hoch aufgrund von Überspannung bei einer etwas zweifelhaften Stromversorgung des Veranstalters. Die dummerweise im Kit eingebaute 3A-Sicherung hat nicht ausgelöst! - Dann ist er auch schon abgeraucht! - Vorher lief der Amp schon über ein Jahr lang prima!

Letztendlich hatte ich beim Umbau dann noch festgestellt, dass die Pilot-Light-Fassung ab und zu kurz schließen kann und habe dann das China-Billig-Plastikteil gegen ein stabiles TAD-Teil ausgetauscht. - Das kann es allerdings nicht sein!

Ich habe den Amp gemessen, muss mir die Werte aber nochmal vornehmen!

Viele Grüße

Stephan
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Nils H. am 20.03.2011 19:59
3A-Sicherung

Moin,

ich würde sagen da hat wohl der Trafo die Sicherung geschützt, und nicht umgekehrt. Eine 3A-Sicherung hat in einem 5E3 nix zu suchen, wenn's nicht gerade ein 110V-Trafo ist.

Gruß, Nils
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Bierschinken am 20.03.2011 20:01
Hallo,

gegen Überspannung nützt keine Sicherung! - Die Sicherung schützt nur gegen Überstrom.

Grüße,
Swen
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Nils H. am 20.03.2011 20:03
Hallo,

gegen Überspannung nützt keine Sicherung! - Die Sicherung schützt nur gegen Überstrom.

Grüße,
Swen

Stimmt. Trotzdem bleibe ich dabei: 3A und 5E3 = no no ;D.
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 20.03.2011 20:10
Ich habe jetzt 1A flink eingesetzt!
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Athlord am 20.03.2011 20:11
3A ?!?
Sowas will mein Laney haben, aber der hat auch etwas größere Eisen...
Gruss
Jürgen
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: Nils H. am 20.03.2011 20:14
Letztendlich hatte ich beim Umbau dann noch festgestellt, dass die Pilot-Light-Fassung ab und zu kurz schließen kann und habe dann das China-Billig-Plastikteil gegen ein stabiles TAD-Teil ausgetauscht. - Das kann es allerdings nicht sein!

Moin,

da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn die Heizung einen Kurzschluss bekommt, fließt da ordentlich Strom und wird einiges an Leistung umgesetzt, und dann fließt u.U. in der Primärwicklung auch das eine oder andere Ampere. Wenn die dann mit 3A abgesichert ist, raucht die Wicklung ab, bevor die Sicherung kommt, falls sie überhaupt kommt.

Gruß, Nils
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 20.03.2011 20:17
OK! - Das mit dem Heizungskurzschluss ist ja jetzt auch wirklich nicht nehr das Problem! - Ich habe ja das unzuverlässige Billigteil rausgeworfen; - jetzt kann da nichts mehr passieren!
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 20.03.2011 20:22
So, ich hab jetzt nochmal die letzten Messwerte rausgekramt:

PIN    V1            V2            V3            V4            V5
    12AY7    12AX7    6V6GT    6V6GT    WY3GT
1    158           148         
2                         5,9           5,9   
3    1,2           1,27           330           342   
4    5,9           5,9           314           317           334
5    5,9           5,9           0,014           0,014   
6   158           190                                 334
7    0,06           3,0           5,9           5,9   
8    1,25           44,9           19,8           19,9           345
9    5,9           5,9         

Wie gesagt, der Amp klingt, bis auf das Gekrache im Tieftonbereich, die ich nicht orten kann! - und die heißen Endröhren; - vielleicht sind die aber auch normal heiss! - ich bin nur momentan übervorsichtig mit dem "Kummeramp".

Kann mir jemand helfen?

Stephan
Titel: Re:Hammond 290BEX, 6,3 V ohne Center-Tap
Beitrag von: nysy am 12.04.2011 18:34
OK,

ich habe jetzt nochmals die Sternmasse blankgeputzt und neu installiert sowie einen Draht am Röhrensockel von V1 nachgelötet, da dieser etwas fraglich aussieht.

Zusätzlich nochmals die Vorstufenröhren getauscht.

Und jetzt ist das Klackern und Bratzen weg! - mal sehen ob es so bleibt!

Nochmals vielen Dank für die Tips!

Stephan