Tube-Town Forum
Technik => Schaltpläne => Thema gestartet von: knight am 27.11.2010 16:54
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Hallo liebe Gemeinde,
ich benötige den Schaltplan des Marshall Super P.A. 100W Baujahr (A) Oktober 1969 - Dezember 1970.
Seriennummer oder Bilder gibts falls benötigt per PN.
Der Verstärker stammt aus einer Englischen Baureihe mit Spannungswahlschalter.
Da das Gerät keine Funktion hat, möchte ich zuerst feststellen welche Veränderungen daran vorgenommen wurden.
Vielen dank im Voraus
Manfred
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Servus,
der Super PA war doch in PRinzip nix anderes als der 1959 (http://www.drtube.com/schematics/marshall/1959t-66.gif), nur mit 8 statt 4 Eingängen, oder?
bluesfreak 8)
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Moin,
hier (http://www.schematicx.com/schematic/marshall-100w-pa-amp-model-1968-schematic/) gibt es einen Schaltplan für das Modell 1968, den 100W PA (Seite 1).
Leider schlechte Qualität, das meiste kann man aber erkennen.
Bilder wären trotzdem cool, so ein altes Schätzchen sieht man nicht oft.
Grüße,
Mathias
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Hallo Manfred,
wichtig, mal so vorab: hast Du denn praktische Erfahrungen mit der Reparatur bzw. Instandsetzung von Röhrenamps?
Poste hier auf jeden Fall zuerst mal aussagekräftige Bilder von Deinem Gerät, das erspart definitiv viel Raterei und hilft meist ganz enorm.
Besonders deshalb, weil Marshall ja immer zig Varianten von seinen Ampmodellen hatte.
@bluesfreak: "...im Prinzip..." ja, aber: auch bei den alten (60er Jahre) 1959 Baureihen gibt es unterschiedliche "Versionen" :P
Gruß
Jacob
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Hallo,
und danke für die Pläne, wir werden sie umgehend auf Übereinstimmungen prüfen.
Ich muss zuerst abklären ob ich Bilder des Verstärkers ins Internet stellen darf,
da der Verstärker Besitztum eines Bekannten meines Arbeitskollegen ist.
Wir benötigen die Pläne nur zur groben Abschätzung, welche Kosten die Instandsetzung
des Gerätes birgt, und welche Modifikationen rückgängig gemacht werden müssen.
Die Reparatur des Verstärkers soll nach Absprache mit dem Besitzer mit
alten "authentischen" Bauteilen erfolgen.
Der mechanische Zustand des Gerätes ist meines Erachtens nach top.
Abgesehen von der natürlich eintretenden Oxidation des Chassis.
Die Lötstellen sind alle mit Lötlack versiegelt und unversehrt.
Das einzige offensichtlich erkennbare Manko des Verstärkers ist ein Schlag am Netztrafo.
Werde nach Absprache Bilder online stellen.
Grüße Manfred
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Hier wie versprochen die Bilder
Grüße Manfred
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...
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Moin,
der AMP ist ja überwiegend im original Zustand.
Die kleine Zusatzplatine kann man schnell wieder entfernen und einige Widerlinge und Kondensatoren sind zu tauschen...
Gruss
Jürgen
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Hi Manfred,
der sieht ja (für sein Alter) wirklich noch gut aus. Klasse!
BTW: woher weisst Du denn eigentlich, dass der Netztrafo "einen Schlag" hat?
Bis auf diese dubiose Platine und den Styroflex- Kondensator im Tonestack scheint der Amp (auf den ersten Blick jedenfalls) wirklich noch absolut im Originalzustand zu sein.
Wenn Du diese "Erweiterungsplatine" rausgeworfen hast, kannst Du mit den üblichen Spannungsmessungen und den gängigen Restaurationsarbeiten direkt loslegen- wenn Du Erfahrung mit der Reparatur & Instandsetzung hast und genau weisst, was Du da machst.
Du hattest meine diesbezügliche Frage dahingehend ja leider erst gar nicht beantwortet.
Wenn nicht, dann bringt das Gerät zu einem Fachmann lasst Euch einen Kostenvoranschlag machen, der dann ggf. später bei einer Reparatur verrechnet wird.
Vorausgesetzt, dass die Trafos noch in Ordnung sind, dürfte sich die Sache so zwischen 200-300€ bewegen (natürlich auch sehr abhängig davon, welche Röhren verwendet werden sollen. Das rentiert sich bei diesem Teil auf jeden Fall!
Infos & Bilder findet man mehr als genug im Netz, und wenn Ihr noch irgendwelche exakten, historischen Informationen braucht, dann ist z.B. auch das Metro- Amp- Forum eine ganz hervorragende Quelle!
Gruß & viel Spass bei der Renovierung
Jacob
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Hi Manfred,
der sieht ja (für sein Alter) wirklich noch gut aus. Klasse! Woher weisst Du denn eigentlich, dass der Netztrafo "einen Schlag" hat?
Bis auf diese dubiose Platine scheint er (auf den ersten Blick jedenfalls) wirklich noch absolut im Originalzustand zu sein.
Wenn Du diese "Erweiterungsplatine" rausgeworfen hast, kannst Du mit den üblichen Spannungsmessungen und den "üblichen Restaurationsarbeiten" direkt loslegen, wenn Du Erfahrung mit der Reparatur & Instandsetzung hast (Du hattest meine diesbezügliche Frage dahingehend ja esrt gar nicht beantwortet) und weisst, was Du da machst.
Wenn nicht, dann bringt das Gerät zu einem Fachmann lasst Euch einen Kostenvoranschlag machen, der dann ggf. später bei einer Reparatur verrechnet wird.
Vorausgesetzt, dass die Trafos noch in Ordnung sind, dürfte sich die Sache so zwischen 200-300€ bewegen (natürlich auch sehr abhängig davon, welche Röhren verwendet werden sollen.
Infos & Bilder findet man mehr als genug im Netz, und wenn Ihr noch irgendwelche exakten historischen Informationen braucht, dann ist z.B. auch das Metro- Amp- Forum eine genz hervorragende Quelle!
Gruß
Jacob
Hallo Jakob,
neue Gleichrichterdioden, ein paar ausgetauschte Kondensatoren und der Netzsicherungshalter. Die sind meiner Ansicht nach nicht Original. Und - eine der ECC83 hat Luft gezogen - könnte den Totalausfall erklären.
@Knight: Bitte überprüft in jedem Fall den Wert der Netzsicherung und der HT-Fuse.
Grüße
Jochen
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Moin Jochen,
bei den HT- Dioden und dem/ den Sicherungshalter(n) hast Du da auf jeden Fall recht!
Der PI- Eingangs-Koppelkondensator könnte ein Plessey (evtl.PIO- Typ) sein, die goldfarbigen sind Wima Tropyfoils. Beide Typen hat Marshall in den (meist frühen) 60er Jahren sporadisch verwendet.
Ob die beiden Kathodenelkos im Preamp und die Bias- Elkos original sind, ist schwer zu sagen, aber die sollte man sowieso erneuern.
Wenn die Trafos ok sind, sollte man jedenfalls m.E. originale NOS- Mustards und originale NOS- Sicherungshalter einbauen. Diese Teile sind ja (noch) relativ gut zu bekommen (z.B. eBucht, Metro- Forum).
Gruß
Jacob
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Hallo,
die +Pole der Siebelkos sind echt extrem nah am Chassis. Da kann ich gar nicht hinsehen.
Oder sieht das nur auf dem Bild so aus? Wenn die Vorstufenröhren so daliegen, wie sie
drin gesteckt haben, und der Rest ok ist, dürften zumindest die 2 linken "Kanäle" noch gehen.
Uch erlaube mir mal, das bisher gesagte zusammenzufassen:
- Netzteildioden
- Kathoden- und Bias- und Siebelkos
- die Styroflexkondesatoren und die vier roten 68k
- die "Platine" raus
- Sicherungen und -halter
- Röhren, v.a. die kaputte
- evtl. Netzschalter
- evtl. Netzbuchse (Sicherheit vs. Originaltreue)
Grüße, Peter
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Hi Peter,
Du meinst doch ganz bestimmt die vier kleinen, roten 470K Piher- Summenwiderstände der Kanäle, oder?
BTW: je nach Baureihe ist noch jeweils eine der vier Widerstände mit einem 470pF Kondensator überbrückt (so wie beim 1959).
Die acht 68K Widerstände sind definitiv noch original.
Styroflex kann ich nur einen entdecken.
Den lebensgefährichen Schweinenasennetzanschluss sollte man natürlich rausbauen, aber: eine IEC- Einbaustecker passt definitiv nicht 1:1 in das vorhandene Loch rein, da müsste dann noch etwas am Chassis aufgefeilt werden.
BTW: auch wenn es Apotheken gibt, die das in Abrede stellen ;D
Das sollte man aber auf keinen Fall machen /Sammlerwert).
Weitaus cleverer ist es da, sich eine Adapterplatte zu beschaffen/ anzufertigen, um dann mit einer PG- Zugentlastung das Netzkabel fest am Amp zu installieren.
Gruß
Jacob
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Hallo,
Wenn Du diese "Erweiterungsplatine" rausgeworfen hast, kannst Du mit den üblichen Spannungsmessungen und den gängigen Restaurationsarbeiten direkt loslegen- wenn Du Erfahrung mit der Reparatur & Instandsetzung hast und genau weisst, was Du da machst.
Entschuldige Jacob, die Frage hatte ich dezent überlesen. Meine Erfahrungen im Bereich Röhrenamps sind äußerst gering, ein Selbstbau MadampA15MK2 mehrere Mods an Harley Benton GA Modellen und einige Reparierte Mesa und Marshall Amps.
Um auf die Restauration zurück zu kommen, traue ich mir die Sache selbst nicht zu, da dieses Gerät wohl einen unschätzbaren Wert für die Welt und vor allem für den Besitzer hat. Und da möchte ich meinen Kopf nicht freiwillig in ein Schafott stecken.
BTW: woher weisst Du denn eigentlich, dass der Netztrafo "einen Schlag" hat?
Mit Schlag meinte ich eher die mechanische Eindellung an der Innenseite.
Diese dubiose Platine ist mir, als jemandem der noch nie so ein altes Teil in Händen gehalten hat, sofort ins Gesicht gesprungen, womöglich ist sie der einzige Grund für das Totalversagen des Amps.
Hat jemand eine Idee zu welchem Zweck sie dienen könnte?
Der "Netzanschluss" hat auf mich auch einen sehr, ich nenne es einmal "bedenklichen" Eindruck gemacht.
Aufgrund des mächtigen Aufwands und der mangelnden Erfahrung unserer Seits, werden wir wohl die Restauration von einem Fachmann durchführen lassen müssen.
Wenn ihr uns da jemanden oder euch empfehlen könntet wäre ich äusserst dankbar.
Standort des Verstärkers ist "Augsburg"
Grüße Manfred
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Hallo,
die Zusatzplatine sieht aus wie ein Booster, Treblebooster am Eingang um mehr gain rauszukitzeln.
Ich würde mal Jochens Tip nachgehen, die defekte ECC83 durch eine intakte zu ersetzen, vll. läuft der Amp ja dann schon.
Der Schweinenasennetzstecker ist original, aber extrem unpraktisch. Es gibt schöne Einsätze für mit IEC-Kaltgerätestackplatz für die Schweinenasenstecker.
Grüße,
Swen
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Hallo,
die Zusatzplatine sieht aus wie ein Booster, Treblebooster am Eingang um mehr gain rauszukitzeln.
Ich würde mal Jochens Tip nachgehen, die defekte ECC83 durch eine intakte zu ersetzen, vll. läuft der Amp ja dann schon.
Der Schweinenasennetzstecker ist original, aber extrem unpraktisch. Es gibt schöne Einsätze für mit IEC-Kaltgerätestackplatz für die Schweinenasenstecker.
Grüße,
Swen
Hallo Swen,
aus eigener Erfahrung - der Ersatz der Schweinenase erfordert in jedem Fall Feilarbeit - wurde oben auch geschrieben. Dementsprechend auch Wertverlust; ist aber für "sinnvollen" und sicheren Betrieb unabdingbar....
Mir ist kein Adäquater Ersatz als IEC bekannt; vielleicht im Bereich der Neutrik "PowerCons" - aber genaues weiß ich nicht.
Grundsätzlich stellt sich bei diesem Amp eine "grausame" Gretchenfrage: Museumsstück in weitestgehendem Originalzustand, oder sicher und bühnentauglich spielbar?
Ich persönlich würde zu zweiterem tendieren.
Grüße
Jochen
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Hallo,
Hi Peter,
Du meinst doch ganz bestimmt die vier kleinen, roten 470K Piher- Summenwiderstände der Kanäle, oder?
BTW: je nach Baureihe ist noch jeweils eine der vier Widerstände mit einem 470pF Kondensator überbrückt (so wie beim 1959).
Genau. Da habe ich schlampig geguckt.
Gruß, Peter
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Hi,
Jochen, diese Dinger (http://www.tubeampdoctor.com/product_info.php?cPath=34&products_id=318) hier sollen angeblich ohne Feilarbeit passen.
Im Zweifel nochmal beim Vertrieb nachfragen.
Grüße,
Swen
PS: Ansonsten bin ich bei Jochen; Gretchenfrage: Player oder Museum
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Hi,
Jochen, diese Dinger (http://www.tubeampdoctor.com/product_info.php?cPath=34&products_id=318) hier sollen angeblich ohne Feilarbeit passen.
Im Zweifel nochmal beim Vertrieb nachfragen.
Grüße,
Swen
PS: Ansonsten bin ich bei Jochen; Gretchenfrage: Player oder Museum
angeblich ja - tun'se aber nich
...aus EIGENER Erfahrung
Grüße
Jochen
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Hi,
also da der Amp nicht genutzt wird ist die Antwort auf die Frage:
Gretchenfrage: Player oder Museum
Eindeutig Museum
@Swen: Inbetriebnahme bzw. Fehlersuche wurde mit einem komplett neuen Satz Röhren gestartet, ohne Erfolg.
die Zusatzplatine sieht aus wie ein Booster, Treblebooster am Eingang um mehr gain rauszukitzeln.
Wirkt dieser "Booster" auf alle Kanäle? Die Stromversorgung ist so wie ich gesehen habe auf der Heizung der "durchgeblasenen" Röhre.
BTW: Schweinenasen sind doch eigentlich ganz niedlich ;)
:gutenacht: Manfred
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Servus,
Da Museum also Schweinenase drinnen lassen. ich würd dann die Platine mal entfernen und dann einen ersten Check ohne Röhren machen, also messen was denn so anliegt an den diversen Heizungen, Kathoden, Gittern und Anoden... Wenn Du die Werte hier postest wird bestimmt einem was auffallen, ich würde anhand der defekten Röhre auch mal auf die Gitter/Kathodenwiderstände gucken.. die alten CCs brechen gern oder sehen optisch noch ok aus obwohl ihre Werte irgendwo hingedriftet sind
just my 2c
Stefan 8)
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dann einen ersten Check ohne Röhren machen, also messen was denn so anliegt an den diversen Heizungen, Kathoden, Gittern und Anoden... Wenn Du die Werte hier postest wird bestimmt einem was auffallen
Datt wird ne Nullnummer ;D
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Why? GRR hat der doch keine? ???
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Was Swen bestimmt meint: Ohne Röhren ist die Anodenspannung ungefähr überall die gleiche, nämlich die hinterm GR, und die Kathoden sind alle null. Vermutlich ist die Messung ohne Röhren aussagelos.
Gruß, Nils
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Hallo,
die Messung ohne Röhren ist unter drei Gesichtspunkten sinnvoll:
1. ich kann feststellen, ob NT und oder Gleichrichter keinen Kurzschluss haben, wenn die Sicherungen drin bleiben,
2. ich kann feststellen, ob überhaupt eine B+ vorhanden ist und
3. ich kann feststellen, ob an Pin 5 der Endstufenröhren negative Gittervorspannung anliegt.
Sind diese Punkte alle OK, Amp ausschalten, Elkos entladen, Röhren einsetzen, Amp wieder einschalten und dann B+, Anoden- und Kathodenspannungen messen.
Viele Grüße
Stephan
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Moin Stephan,
sorry, aber ich finde: wenn einer noch nicht mal über solche Trivialitäten bescheid weiss, dann sollte er schon im eigenen Interesse (und auch im Interesse seiner Angehörigen) tunlichst von Basteleien an seinem Röhrenamp ablassen :police:
Gruß
Jacob
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Moin Stephan,
sorry, aber ich finde: wenn einer noch nicht mal über solche Trivialitäten bescheid weiss, dann sollte er schon im eigenen Interesse (und auch im Interesse seiner Angehörigen) tunlichst von Basteleien an seinem Röhrenamp ablassen :police:
Gruß
Jacob
Möchte einer meine Werkzeugkiste, Lötstation und Bauteilekiste kaufen? Ich geb's auf :devil:.
Im Ernst: Stephan hat natürlich recht, unter diesen Gesichtspunkten ist das natürlich sinnvoll, den Amp ohne Röhren durchzumessen. Aber ich bleibe dabei, das Messen der verschiedenen Anoden und Kathoden kann man sich sparen, das sagt wenig aus.
Gruß, Nils
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Aber ich bleibe dabei, das Messen der verschiedenen Anoden und Kathoden kann man sich sparen, das sagt wenig aus.
Die Aussage finde ich etwas ignorant denn dadurch kann man neben den Punkten die Stephan genannt hat feststellen ob die Kabelage stimmt und ob man nicht irgendwo nen Klops bei der Sockelbeschaltung drinnen hat. Ich weiß, es klingt simpel aber als beruflicher Troubleshooter (an echtem HighTech Gerät) fall ich immer wieder über Probleme die einfach soo simpel sind daß man da gar nicht daran denkt. Ich hab in den knapp 22 Jahren Beruf inzwischen festgestellt daß Otto Normalverbraucher bei der Fehlersuche meist viel zu hoch ansetzt und versucht wird den Gaul von hinten aufzuzäumen. Ich sag ja nix bei Boards die nen Hunni oder so kosten weil da kostet Fehlersuche und Anlagendowntime mehr als das Board wert ist aber wenn dann Komponenten die mehrere Zehntausend Euro kosten einfach gewechselt werden nur weil ein Steckkontakt zurückgeschoben wurde oder eine Picofuse auf dem Board an Altersschwäche gestorben ist krieg ich graue Haare...
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mrwmpf.. hast ja recht. Mea culpa. Ich war jung und es war schon spät. :bier:
Gruß, Nils
:bier: