Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Meikel am 28.11.2010 11:37
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Moin allerseits,
seit gestern plagt mich ein Phänomen in meinem TAD 5E8A. Vielleicht kennt jemand von Euch das gleiche Thema und hat Rat:
Drehe ich den Presence-Regler aus dem Wirkbereich des 0,1uF-Kondensators der Gegenkopplung heraus, also damit aus der Höhenabschwächung der GGK UND drehe ich den Treble-Regler auf 1 (Linksanschlag, also auf Wirkung des 10nF-Kondensators beim Klangregler, d.h. hier Höhen weg), so kommt aus dem Amp ein sehr hochfrequentes Pfeifen. Unabhängig von der Stellung aller übrigen Regler und egal, ob ein Nutzsignal vorliegt oder nicht. Schliesst man an den Speakerausgang parallel zu den eingebauten Speakern ein Scope an, so sieht man eine sichtbare hochfrequente Sinusschwingung; schätzungsweise 10 ... 12 kHz mit sehr großer Amplitude.
Der Effekt lässt sich verstärken, wenn man anstelle der 4 Ohm Speakerimpedanz der beiden eingebauten Jensen testweise eine von 8 Ohm schaltet (Fremdlautsprecher). Ein externen Fremdspeaker mit 4 Ohm hingegen angeschlossen, bringt kein Pfeifen, nichts!
Beide eingebauten Jensen-Speaker sind mechanisch in Ordnung.
Alle Betriebsspannungen sind in Ordnung.
Alle Potis sind ok, keine Unterbrechungen.
Die Verdrahtung ist ok, der Amp lief ja vorher gut. Hm, kapazitive Kopplung, die jetzt wirkt (s.u.)?
Der 10nF-Ko der Klangregelung ist ok.
Eine testweise Abschirmung der Leitung zu g1 V4, von der Klangregelung kommend, bringt keine Abhilfe.
Mit einem anderen neuen Satz Endröhren tritt dieser Effekt noch stärker auf.
Zieht man V3, so ist der Effekt ebenfalls da. D.h. es kommt nicht aus der Vorstufe.
Es muss also scheinbar ein schwingfähiges Gebilde vorhanden sein aus V4 mit der noch angeschlossenenen Klangregelschaltung am Eingang von V4 und den beiden Endröhren und der angeschlossenen Speakerimpedanz.
Mit einer testweise eingesteckten ECC81 anstelle der im Amp verwendeten 12AX7 (V4) ist die Selbstoszillation weg. D.h. das Problem kommt offenbar aus einer zu hohen "Kreisverstärkung" in der Stufe, die zu Selbsterregung führt. Testet man mit einer anderen 12AX7, so ist der Effekt wieder da. Ich werde die Bauteile der Stufe ausmessen, ob hier ein Fehler vorliegt, der die Verstärkung dieser Stufe mit einer 12AX7 zu hoch werden lässt. Einen Designfehler (Verdrahtung) schliesse ich momentan aus, da der Amp ja bislang korrekt lief.
Ggf. kann ich auch mit einer definierten NF-Spannung die Stufenverstärkung ausmessen (NF-Generator + NF-Röhrenvoltmeter).
Kennt jemand dieses Phänomen?
THX und Gruß
Michael
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Hi!
Kurios. Aber eines muss ich anmerken. Inwiefern stört dich dieses Verhalten überhaupt? Ich habe noch nie jemanden mit zugedrehtem Treble Poti spielen gesehen, deswegen ist doch die praktische Auswirkung mimial. Aber diese Schwingneigung könnte darauf hindeuten, dass die Endstufe im nicht-hörbaren Bereich sowieso schwingt. Das solltest du mal mit einem breitbandigen Oszi checken!
mfg ordi
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Hi Michael,
was meint denn TAD dazu?
Schliesslich haben die den doch zusammengebaut oder aber den Bausatz verkauft ::)
EDIT: hat der Amp (bei der gleichen Einstellung natürlich, die Du beschreibst) das denn vorher nicht gemacht?
Vertausche doch einfach zuerst mal die Sekundäranschlüsse des AÜ um sicher zu gehen, dass Du da auch keine Mitkopplung fabrizierst.
Gruß
Jacob
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Moin allerseits,
was meint denn TAD dazu?
Schliesslich haben die den doch zusammengebaut oder aber den Bausatz verkauft ::)
ich habe dazu auch TAD/Stephan informiert, er wird sich, denke ich, heute im Laufe des Tages dazu melden.
Ich habe vor zwei Jahren den Bausatz aufgebaut, er funzte einwandfrei. Mit dem Zugeständnis in der Tat (!), dass ich nicht mit völlig zugedrehtem Höhenregler fiedele. Jetzt ist mir das aufgefallen, wenngleich auch durch eine mir sehr unangenehme "Anekdote":
[Anekdote Start]
Ich wollte den Amp verkaufen und habe alle vorherigen Tests als Gitarrespieler (!) gemacht. Also Regler auf "normale", hier übliche Stellung, gefiedelt, Spannungen kontrolliert, Sound gecheckt, alles bestens! Nun kommt ein Harp-Spieler (!), Amp kauffewill. Stellt den Amp anders ein, eben so, wie oben beschrieben, und Bums - das Fiepen ist da. :o
[Anekdote Ende]
Zu 100% bin ich mir nicht sicher, denke aber, dass es dieses Fiepen bislang eben nicht hatte, denn nach dem Aufbau vor zwei Jahren und allen bisherigen Anwendungen mit dem Amp wäre es mir eigentlich aufgefallen, wenn da was wäre.
Und ich unterstelle im Voraus partout keinen Designfehler, auch wenn ich weiss, dass die sogenannten Vintage-Amps oftmals auch mit allen oder vielen Schwächen des Originals nachgebaut werden.
OK, ist eine ECC81 als V4 drin, ist das Thema erledigt. Der Amp spielt wieder super! :)
Vertausche doch einfach zuerst mal die Sekundäranschlüsse des AÜ um sicher zu gehen, dass Du da auch keine Mitkopplung fabrizierst.
Hm, dann müsste er ja ständig fiepen, oder?
Ich möchte es nun aber schon genauer wissen. Der Amp lief bislang nicht lange hochbeansprucht. Da ich den Schaltplan vom baugleichen Fender 57' Twin habe mit seinen AC-Spannungen, kann ich also die betreffende Stufe checken durch Beaufschlagung mit NF-Spannung (schrieb ich ja schon vorn).
Gruß Michael
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Hi Michael,
probier's doch halt einfach mal, kost' nix und es sind doch nur zwei Lötstellen!
Wahlweise kannst Du natürlich auch die Gitterzuleitungen der Endröhren "umdrehen".
Wie ich sehe, kannst du also nicht sagen, ob Dein Amp dieses Symptom bei diesen Einstellungen vorher definitiv nicht gezeigt hat.
Wenn Du den Presence- Regler auf "Maximal" stellst, muss das Signal lauter werden (die Gegenkopplung für die höheren Frequenzen wird aufgehoben). Wird das Signal hingegen leiser, wenn Du den Presence- Regler aufdrehst, dann hast Du eine Mitkopplung.
Bei verpolter Gegenkopplung (= Mitkopplung) muss ein Verstärker nicht zwangsläufig schwingen.
Es gibt Ampbauer, die Mitkopplungen bei ihren Amps gezielt einsetzen.
Das Ganze hängt halt immer von der Dimensionierung der Schaltung/ den verwendeten Bauteilwerten ab.
Bin mal gespannt, an was es letzendlich gelegen hat. Vielleicht ist ein Bauteilwert gedriftet (Thermik etc.) oder eine Leitung hat ihre Position "verlagert" (Vibrationen oder Reparatureingriff).
Gruß
Jacob
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Hallo Jacob,
probier's doch halt einfach mal, kost' nix und es sind doch nur zwei Lötstellen!
Wahlweise kannst Du natürlich auch die Gitterzuleitungen der Endröhren "umdrehen".
Klar, das ist ohnehin Bestandteil meiner theoretischen Überlegung. Wobei.... das ist wiederum "s' Gschmäckle": Er ist nach TAD-Vorgaben 1:1 nach Plan verdrahtet und mal naiv gesprochen, sollte das keinen Anlass zu Beanstandungen geben.
Ich möchte mich jetzt dahingehend noch nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen...
Wie ich sehe, kannst du also nicht sagen, ob Dein Amp dieses Symptom bei diesen Einstellungen vorher definitiv nicht gezeigt hat.
Wenn Du den Presence- Regler auf "Maximal" stellst, muss das Signal lauter werden (die Gegenkopplung für die höheren Frequenzen wird aufgehoben). Wird das Signal hingegen leiser, wenn Du den Presence- Regler aufdrehst, dann hast Du eine Mitkopplung.
Samma so: ich schliesse es eigentlich mit einem entschiedenen "Vielleicht" aus. ;)
Der Presence-Regler nimmt tatsächlich nur die oberen Höhen weg. Das kann man übrigens gut beobachten, wenn man alles voll aufdreht - das Rauschen ändert sich dann hörbar im letzten Bereich des Reglers... Eine volumemässige Änderung des Signales tritt nicht auf. Man kann schon fast so sagen, dass der Presence-Regler so gut wie keine groß hörbare Wirkung hat am Nutzsignal (Gitarre).
(BTW: Der Twinsound 25 von Cream hat hier weitaus hörbarere Wirkung, auch wenn ich das hier jetzt eher ungern schreibe. Wobei es für normale Gitarrenanwendungen wiederum wirklich keinen zu stören scheint, wenn der Presence-Regler hier kaum groß ins Geschehen eingreift - das sollte man dazusagen! Der Treble-Regler ist hier einfach zu gut und ausreichend für den Gesamtsound.)
(Vibrationen oder Reparatureingriff).
Ersteres ja, zweiteres ist ned möglich. Es sei denn, ich wäre drin gewesen und das würde ich aber wissen. ;D
Viele Grüße
Michael
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Servus,
also ich würd jetzt auch zuerst die AÜ Anschlüsse drehen... ansonsten könnte doch auch ein Poti im Endanschlag defekt sein und der Schleifer z.B. abheben was dann zu irritierenden Ergebnissen führt.. schon gecheckt?
just my 2c
Stefan 8)
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Hallo Stefan.
also ich würd jetzt auch zuerst die AÜ Anschlüsse drehen... ansonsten könnte doch auch ein Poti im Endanschlag defekt sein und der Schleifer z.B. abheben was dann zu irritierenden Ergebnissen führt.. schon gecheckt?
ja, Du und auch Jacob, ihr wollt mich nageln hinsichtlich vertauschter Anschlüsse. ;D
Die Potis sind übrigens absolut einwandfrei. Geprüft und durchgemessen. Sie geben einwandfreien Kontakt und liegen sauber an Masse.
Ich werde den Tausch auch noch probieren, aber ich gehe davon aus, dass das alles korrekt verdrahtet ist (bitte korrigiert mich):
1. Verdrahtung nach Plan und
2. der Amp lief bislang korrekt und
3. Wäre eine "Mitkopplung" drin durch falsche Verdrahtung, so würde der Amp doch ständig schwingen, oder?
So zumindest kenne ich das von meinem Röhren-Hifi-Amp, der stark gegengekoppelt ist (hatte hier mal die Anschlüsse fehlerhafterweise
vertauscht)
Stephan hat sich gemeldet, er bat mich, die GGK abzuhängen. Gesagt, getan: Einfach den Anschluss am Übertrager abgelötet, Presence-Regler bleibt dran. Ruhe ist, keine Oszillationen, nichts mehr. Einwandfreies Nutzsignal, der Amp ist jetzt lauter, voller (muss ja so sein, da keine GGK).
Also ich fasse mal kurz zusammen:
1. mit einer ECC81 tut das alles, weil die Vu der Stufe kleiner ist als der Sollwert.
2. mit der ECC83 (Soll-Vu) schwingt das ganze bei der beschriebenen Stellungen der Regler.
3. ist jetzt die GGK abgeklemmt, so ist bei allen Reglerstellungen keine Autooszillation mehr da.
Der 0,1uF-Kondensator liegt jetzt bei entsprechender Einstellung des Presence-Reglers mit an der Kathode von V4 parallel zu ihrem 1,5KOhm-Widerstand. Die Stromgegenkopplung der Triode wird verringert, deren Verstärkung steigt.
Hm, eine Gegenkopplung verringert doch eigentlich die Verstärkung einer Stufe. Wird aus der Gegenkopplung eine Mitkopplung, so erfolgt bei ungünstiger Phasenlage Selbsterregung (Phasenschieber). Aber das soll bei einer bestimmten Stellung der an sich einwandfreien Potis geschehen?
Gruß Michael
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Moin Freunde,
die GGk ist wieder dran, eine 12AX7 ist drin und nach einem simplen Eingriff läuft nun der Amp völlig störungsfrei, ohne jedes Schwingen bei allen Reglereinstellungen. Er klingt (psychoakustisch bedingt?) jetzt anders, besser.
Seid mir bitte nicht böse, wenn ich jetzt zu Einzelheiten quasi hier in der "Öffentlichkeit" (noch) nichts weiter schreibe. Ich möchte dieses Thema zuerst mit Stephan / TAD diskutieren. Denn dort gehört es ab jetzt auch der Fairness halber zuerst hin, denke ich, da die Ursache des Schwingens nun eindeutig geortet ist.
An dieser Stelle sei allen gedankt, die mir wertvolle Hinweise gaben. Banausen, ihr hattet schon recht. ;) ;D
Viele Grüße
Michael
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Moin Michael,
ZITAT: "Seid mir bitte nicht böse, wenn ich jetzt zu Einzelheiten quasi hier in der "Öffentlichkeit" (noch) nichts weiter schreibe. Ich möchte dieses Thema zuerst mit Stephan / TAD diskutieren. Denn dort gehört es ab jetzt auch der Fairness halber zuerst hin, denke ich, da die Ursache des Schwingens nun eindeutig geortet ist."
Hast Du etwa Angst, dass Du T*D blamieren könntest? Erfunden haben sie die Schaltung ihres Bausatzes schließlich nicht, und zur Problemlösung hat die Apotheke anscheinend ja auch nicht beigetragen.
Sorry, aber das finde ich jetzt aber doch etwas arg schräg von Dir:
- Du holst Dir hier Tips zu einem nicht korrekt funktionierenden Apotheken- Bausatz.
- mit Hilfe unserer Tips beseitigst Du dann anscheinend den Bug
- Du willst uns dann aber nicht mitteilen, worin denn der Bug bestanden hat,
sondern ihn stattdessen zuerst/ lieber mit der Apotheke besprechen.
Sorry, ich finde definitiv, dass sowas nicht dem Sinn & Zweck eines solchen Forums gerecht wird!
Du hast hier geholfen bekommen, hast aber anscheinend kein Interesse daran, dass evtl. andere Mitglieder ja davon auch profitieren könnten.
Mit ärgerlichem Gruß
Jacob
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Hallo Jacob,
um Deine Verärgerung / Kritik hoffentlich zu entschärfen:
es ist so, dass ich einen Designfehler vermute. Diese Vermutung möchte ich aber nicht - wie soll ich schreiben - hier einfach so herausposaunen, bevor ich nicht einen abschliessenden Test gemacht habe. Den mache ich erst morgen abend, da möchte ich die GGK prüfen, wie sie arbeitet. Ich möchte mir also erst absolut sicher sein, dass ich keinen Fehler gemacht habe.
Ich denke, dass die Reihenfolge korrekter und fairer ist, erst einmal den Verursacher des Designs dazu Stellung nehmen zu lassen, wie er das Layoutthema sieht, bevor ich hier in einem Forum vielleicht eine "öffentliche" Vorverurteilung durchführe. Momentan arbeitet er daran und prüft das Design. Ich habe ihm dazu auch Fotos vorgelegt, die ich dazumals zufällig vom Aufbau und der Inbetriebnahme gemacht habe, die das Design auch zweifelsfrei belegen.
Den Designfehler, so er wirklich einer ist, werde ich hier nicht vorenthalten, wozu denn auch. Aber bitte - und das war mein Ansinnen - einfach nur um etwas Geduld.
Und bei Lichte betrachtet, habe ich doch längst schon zugegebenermassen indirekt mitgeteilt, worin der Bug besteht, oder warum habe ich das mit den "Banausen" so mitgeschrieben, Jacob und Bluesfreak? ;) :)
Als ich mit dem Thema hier im Forum begann, ging ich davon aus, einen eigenen Fehler gemacht zu haben, auf den ich mit Hilfe dann gestossen werde. Ich habe und hätte nicht im Traum daran gedacht, dass u.U. ein sicher geglaubter Plan daran schuld wäre, der dazu nicht mal von mir ist. Dadurch habe ich mich in ein Dilemma manövriert und von daher ist Deine Kritik zutreffend, dass ich überhaupt erst hier im Forum um Rat gefragt habe. Aber wie schon geschrieben, er wird hier nach Abschluss meines Tests veröffentlicht.
Gruß Michael
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es ist so, dass ich einen Designfehler vermute. Diese Vermutung möchte ich aber nicht - wie soll ich schreiben - hier einfach so herausposaunen, bevor ich nicht einen abschliessenden Test gemacht habe. Den mache ich erst morgen abend, da möchte ich die GGK prüfen, wie sie arbeitet. Ich möchte mir also erst absolut sicher sein, dass ich keinen Fehler gemacht habe.
Ich kann das Ärgernis von Jacob durchaus verstehen. Es kommen immer wieder Leute hier vorbei, die dringen nach Hilfe suchen und diese (hoffentlich) in den allermeisten Fällen auch bekommen, aber ohne Danke oder entsprechender Rückmeldung dann wieder verschwinden. Das ist ebenfalls nicht fair.
Sicherlich wäre das zu Vermeiden gewesen, wenn Du deutlich auf Deine Vermutung hingewiesen hättest, wobei es aber auch richtig ist, wie ich finde, dass Du das erst einmal direkt mit dem Vertrieb abklärst und keine wilden Spekulationen in die Luft setzt, denn davon gibt es leider auch zu viele.
Von daher, Leute, sachte machen und denkt an euren Blutdruck.
Gruß, Dirk
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Hallo Dirk, hallo Jacob,
Sicherlich wäre das zu Vermeiden gewesen, wenn Du deutlich auf Deine Vermutung hingewiesen hättest, wobei es aber auch richtig ist, wie ich finde, dass Du das erst einmal direkt mit dem Vertrieb abklärst und keine wilden Spekulationen in die Luft setzt, denn davon gibt es leider auch zu viele.
das ist mein Ansinnen. Ich hätte wohl das "noch" nicht in Klammern setzen sollen oder mein Anliegen eindeutiger scheiben sollen. OK, Jacob kennt mich möglicherweise nicht; er wird nicht wissen, dass ich auch z.B. in einem anderen großen Forum bin, käufliche Geräte teste und dort die Testergebnisse mit allen positiven und aber auch negativen Dingen so ziemlich gnadenlos veröffentliche, egal, ob Verstärker, Effektgeräte, also - um es mal mit Jacobs Worten auszdrücken: den Hersteller, wenn es sein muss, blamiere (sofern ich mir eben sicher bin, denn sonst ginge der Schuss ja nach hinten los... ;)) Das geht dann bis hin zu Vertrieben, die sich dann mit mir in Verbindung setzen und man erlebt dann schon so allerhand. ;)
In diesem Sinne mag Jacobs Einwand vielleicht (!) etwas zu vorschnell gewesen sein, aber er ist mir mit (s)einer klaren Meinung dazu allemal lieber :bier: , denn darüber kann man reden, als irgendwelches eierigens G'schwätz, welches ich übrigens gerade mit diesem Amp und einem potentiellen Käufer erleben musste.
Viele Grüße
Michael
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Hallo Michael,
ich hatte/habe auch Probleme mit einem TAD Low Power Twin. Zwar habe ich kein hohes Pfeifen, aber bei bassigen Noten und relativ hoher Lautstärke bekomme ich ein "Kratzen,Furzen" welches fast wie ein defekter Lautsprecher klingt. Auch bei mir stimmen die Spannungen. Ich habe auch alle Röhren mal erneuert. Mit Les Paul ist es schlimmer als mit Stra o.ä.
Solche Störgeräusche können auch von schlechtem Layout (ist ja irgendwie vorgeben) oder sonstigen Oszillationen kommen.
Falls Dein Geheimwissen dann irgendwann auf Wiki-Leaks veröffentlicht werden sollte, wäre ich auch sehr daran interessiert.
Oder ist dieses Kratzen/Furzen beim LP-Twin normal ?
Viele Grüße!
AmpGuru
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Hallo AmpGuru,
kannst du ausschließen, dass deine Speaker daran Schuld sind, bzw. diese die lauten Bassimpulse noch verarbeiten können...einige Speaker stoßen da an ihre Grenze und fangen dann an zu "furzen"
Gruß
Stephan
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Hallo Stephan,
ausschließen kann ich nix. Allerdings sind da zwei Jensen P12Q drin, mit je 40W. Die Geräusche kommen auch schon bei etwa 50% Volumeregler. Besonders wenn der Ton ausklingt. Ich habe auch mal eine andere Box dran gehangen und es war besser...aber nicht viel (war ein bisschen fehlangepasst / 8Ohm Box an 4Ohm Tab).
Ich habe auch einen kräfitgen Gridstopper ala Valve Vizzard an den Split-Load Pi installiert. Besser - aber nicht weg.
Bei single note Spiel auf den 4 oberen Saiten merkt man fast nix. Nur auf den tiefen Seiten. Blocking distortion würde ich auch fast ausschließen - vielleicht aber auch nicht.
Viele Grüße!
AmpGuru
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Moin Ampguru, moin Freunde des 5E8A,
Falls Dein Geheimwissen dann irgendwann auf Wiki-Leaks veröffentlicht werden sollte, wäre ich auch sehr daran interessiert.
wäre ich jetzt eine Mimose, so müsste ich jetzt eigentlich scho 'pleidigt reagieren. ;)
Gestern habe ich wider Erwarten mehr Zeit zur Verfügung gehabt, als geplant, so dass ich meine Tests machen konnte, dessen Ergebnisse ich nachher dem Stephan vom TAD zur Verfügung stelle, so dass er sich das alles anschauen kann. Ich habe die Wirkung der GGK durchgemessen, zum einen nach Schaltplan und Layout und zum anderen mit geänderter Verdrahtung.
Den von Dir beschriebenen Effekt kenne ich so nicht, das kann aber u.U. einfach an Deiner Beschreibung liegen. Jedoch: dieses Furzige bei bestimmten Anschlägen, also bei hoher Anschlagdynamik, resultierte daraus, dass der Amp fehlerhaft lief, ok, ich greife vor: falsch verdrahtet war.
Der Amp hat jetzt einen astreinen, sehr weichen und angenehmen Sound. Gefällt mir persönlich viel besser, als der eines BF. Geht es in höhere Lautstärken, so kommen sicherlich die Eigenheiten der beiden Jensen ins Spiel, dies jedoch nie störend oder irgendwie unangenehm auffallend. Bei vollem Bass UND hohem Volume kommen dann sinnigerweise Röhrenrasseln oder irgendwelche anderweitigen mechanischen Nebengeräusche ins Spiel, einfach, weil das ganze System dann doch recht erschüttert wird - hundsordinäre Physik halt.
Bis demnächst und viele Grüße
Michael
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Moin Michael,
ich bin jetzt aber wirklich mal gespannt, was Du uns dann diesbezüglich "Demnächst in diesem Theater" berichten wirst ;)
Gruß
Jacob
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Hallo Freunde,
bin schon da. :)
Stephan / TAD hat reagiert, hier der Test der GGK und die Ergebnisse. Ich wollte mir sicher sein, was die abgeklemmte GGK macht.
Die "Versuchsanordnung":
- GGK schaltbar eingebaut
- alle Regler auf Mittelstellung
- An "Normal 1" Sinus eingespeist von 100 Hz bis 10 kHz
- Am Speakerausgang Oszilloskop und NF-Röhrenvoltmeter angeschlossen zum Überprüfen der Amplitude und Messen der Spannung
- Spannungen so eingestellt, dass ich mit GGK eine NF-Spannung von 250 mV am Speakerausgang als Referenz habe
- Verdrahtung Platine exakt nach Layout
- Verdrahtung AÜ Sekundärseitig lt. Schaltplan und Layout: brown an Tip und GGK, black an Masse.
1. Verdrahtung AÜ primärseitig nicht nach Schaltplan und Layout, sondern vertauscht. Blue an V5 und brown an V6:
Wertetabelle vollständig:
mit GGK ohne GGK
100 Hz 250 mV 290 mV
500 Hz 250 mV 290 mV
1 kHz 250 mV 290 mV
2 kHz 250 mV 300 mV
3 kHz 250 mV 310 mV
4 kHz 250 mV 320 mV
5 kHz 250 mV 328 mV
6 kHz 250 mV 340 mV
7 kHz 250 mV 348 mV
8 kHz 250 mV 350 mV
9 kHz 250 mV 360 mV
10 kHz 250 mV 370 mV
Mit abgeschalteter GGK nimmt die Ausgangsspannung zu. Eine Änderung der Phasenlage ist nicht zu erkennen.
2. Gegenprobe:
Verdrahtung AÜ primärseitig nach Schaltplan und Layout. Blue an V6 und brown an V5. Amp schwingt bei entsprechender Reglerstellung.
Wertetabelle (Auszug):
mit GGK ohne GGK
100 Hz 250 mV 200 mV
*
1 kHz 250 mV 206 mV
*
*
*
10 kHz 250 mV 132 mV
Mit abgeschalteter GGK nimmt die Ausgangsspannung ab. Eine Änderung der Phasenlage ist nicht zu erkennen.
Der Amp war verdrahtet nach Schaltplan und Layout. Dadurch arbeitete die GGK als Mitkopplung. Es liesse sich also vermuten, dass entweder Schaltplan und Layout falsch sind, oder aber TAD zwischenzeitlich unwissentlich einen Ausgangsübertrager bekommen und zum Kit ausgeliefert hat, der einen falschen Wicklungssinn hat.
Stephan hierzu: "...offensichtlich hast Du eine andere Version des 2818 bekommen. Daher die falsche Phasenlage, Sorry. Die damals gültige Verdrahtung ist Layout 1.2, hierbei hat der AÜ als Sekundär Grün/Gelb. Version 1.3A ebenfalls mit dem 2818 hat sekundär braun. Mittlerweile verwenden wir den 018343...Version 1.3B. Sorry für den Huddel."
Anhand der Fotos, die ich dazumal zufällig gemacht habe und auch Stephan vorgelegt habe, sieht man a) sehr schön die Unterlagen, die zur fehlerhaften Verdrahtung geführt haben. Daraus resultierten nun meine Folgefehler (!), die ich b) und c) gemacht habe. Das Schwingen muss also von Anfang an dagewesen sein, nur ist es bei der "falschen" Reglereinstellung" nicht als hoher Ton zu hören, sondern eher als ein tiefer "Hum" schreibe ich jetzt mal. Hätte ich von Anfang an diesen "Hum" oszillografiert, hätte ich das Schwingen bemerkt bzw. hätte ich einen 8-Ohm-Speaker spassenshalber drangehängt, wäre ein deutliches Fiepen zu hören gewesen - aber nur dann. Das habe ich alles nicht getan, da mit MEINER gitarrenüblichen eher mittigen Einstellung der Regler wiederum kein Schwingen auftrat und somit für mich scheinbar alles OK war. Dummerweise habe ich die Inbetriebnahme auch noch mit einem anderen 4-Ohm-Speaker gemacht. Bei diesem trat und tritt selbst bei Mitkopplung KEIN Schwingen auf!
TAD hat also eine nicht zum Kit passende Unterlage ausgeliefert und ich habe die daraus resultierende Folge nicht bemerkt.
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Die korrekten Unterlagen habe ich eben zugesandt bekommen.
=> Tipp:
Bei Unklarheiten mit diesem Amp und korrektem Layout / Bauelemente-Werte im Soll-Bereich als Voraussetzung unbedingt oszilligraphieren auf Schwingneigung oder mal spassenshalber einen 8-Ohm-Speaker dranhängen und bei auftretender Selbstoszillation - wie längst von Bluesfreak und Jacob beschrieben - die Anschlüsse tauschen und ggf. die Unterlagen vom TAD kontrollieren und neue anfordern.
Meinen Dank an TAD und nochmals meinen Dank an Eure Hilfe hier im Forum.
Gruß Michael
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Hallo,
habe ich irgendwas nicht mitgekriegt oder ging dieser Betrag wirklich darum, das man bei Pfeifen einfach mal die AÜ Kabel tauscht?
bis denn
Herbert
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Wow,
das ging jetzt aber schnell!
Eine souveräne Reaktion von T*D's Stefan, finde ich, das spricht für diese Firma.
Solchen Problemen kommt man wirklich am schnellsten durch simples Abklemmen der GK auf die Spur:
wenns nach dem Abklemmen leiser wird, dann stimmt die Phasenlage nicht und man hatte vorher eine Mitkopplung "eingebaut".
Das passiert sehr häufig.
Fehlerhafte Schaltpläne/ Layoutzeichnungen gibt's aber bei vielen Bausätzen, das ist jetzt kein spezielles "Apotheken"- Problem.
Gruß
Jacob
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Hi Herbert,
ja!
Michael hat halt ganz offensichtlich gedacht, dass "...nicht sein kann, was nicht sein darf" ;)
Sonst hätte er es ja auch bestimmt als erstes sofort mal ausprobiert 8)
Aber der Lerneffekt für ihn war dadurch immerhin sehr positiv und wohl auch "nachhaltig"! :angel:
Edit: Michael glaubte anscheinend auch (fälschlicher Weise) ganz fest daran, dass es bei einer verpolt angeschlossenen Gegenkopplung doch generell immer pfeifen müsste. Und zwar völlig unabhängig von der Reglerstellung...
Gruß
Jacob
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Danke Jakob,
jetzt habe ich es auch verstanden. Ich hätte mich auch gewundert.
bis denn
Herbert
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Hallo,
leider geht der Erkenntnisgewinn für mich gegen Null. Die GK mal abzuklemmen und das Ausgangssignal am Oszi zu beobachten ist bei mir Standardprozedur. Daran liegt es bei mir definitiv nicht.
Nix für Ungut.
AmpGuru
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...glaubte anscheinend auch (fälschlicher Weise) ganz fest daran, dass es bei einer verpolt angeschlossenen Gegenkopplung doch generell immer pfeifen müsste. Und zwar völlig unabhängig von der Reglerstellung...
Dem Irrtum bin ich auch schon aufgesessen, erst nachdem ich das Ganze nochmal durchdacht hatte und auch den "Trick" mit der GK (damals auf Hinweis von Bruce/Mission Amps) ausprobiert hatte habe ich erst umgelötet... hätt ichs doch gleich getan *g* Aber dazu sind solche Ereignisse da denn nur aus Fehlern lernt der Mensch...
cu
bluesfreak 8)
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Hi,
ich habe alles geschrieben, es ist alles gesagt, denke ich. Und so lasse ich die Diskussion einfach mal auslaufen, klinke mich aus.
Man lernt immer wieder dazu und das ist das schöne am Hobby.
Schöne Weihnachten und rutscht gut und gesund ins neue Jahr!
:)
Gruß Michael