Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: Striker52 am 23.12.2010 20:06
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Hallo zusammen,
ich habe gestern meinen neuen Amp (vorläufig) fertiggestellt. Es ist ein Nachbau des Fame GTA-15 Version2 (entspricht fast exakt dem Fender Pro Junior), jedoch mit leicht geänderter Endstufe. Die Endstufe hat keinen fixen Bias sondern Kathoden-Bias à la Marshall 18 Watt. Außerdem habe ich statt des Tandem-Potis im Fame Version 2 zwei einzelne Potis eingebaut, wovon ich das zweite als Master-Volume nutze. Den Line-In Anschluß habe ich weggelassen, ebenso die Gegenkopplung vom AÜ zum Phasendreher. Als mechanische Basis habe ich einen in der Bucht günszig geschossenen Valve Junior benutzt, von dem ich außer dem Chassis, dem Gehäuse, der Kaltgerätebuchse und dem Netzschalter nichts nutze.
Der Amp hat auch gleich beim ersten Einschalten funktioniert und spielt zu meiner vollsten Zufriedenheit. Im Laufe der Zeit werde ich wahrscheinlich noch ein PPIMV einbauen und mit der Gegenkopplung experimentieren. Soweit erstmal alles bestens!
Leider tritt aber ein Effekt auf, den ich mir nicht erklären kann und weswegen ich mich vertrauensvoll ans Forum wende. Beim Ausschalten (und nicht beim Einschalten) ertönt ein deutlicher Knacks aus dem Speaker. Die Lautstärke dieses Knackses ist unabhängig von der Stellung der Gain- und Volume-Regler.
Wenn ich einen zweiten Amp oder die Steckdosenleiste mit den Effektgeräten ein- oder ausschalte, ertönt genauso ein Knacks. Der Amp und die anderen Geräte hängen alle an der gleichen Steckdose. Auch wenn ich die anderen Geräte nicht schalte, sondern einfach den Netzstecker ziehe oder stecke ertönt im neuen Amp der Knacks.
Ich denke also, daß ich den Netzschalter des betroffenen Amps als Fehlerquelle ausschließen kann. Der neue Amp ist mit dem grün/gelben Draht geerdet. Irgendwie müssen die Spannungsspitzen beim Ein-/Ausschalten von Geräten an der gleichen Steckdose durch den Netztrafo auf die Versorgungsleitung zum Ausgangsübertrager gelangen und im Lautsprechen den Knacks erzeugen.
Kann das am Netztrafo liegen? Ich benutze ich einen neu erworbenen TRA-200. Mir ist aufgefallen, dass der keine Schirmwicklung (wie mein uralter Engel-Trafo) hat.
Ich bin momentan ratlos. Ich habe schon die Suchfunktion benutzt, habe aber nur Hinweise auf Funkenbildung am Netzschalter gefunden. Der scheidet ja in meinem Fall aus.
Wäre nett, wenn ihr mir Ratschläge geben könntet. Ein Bild und den Schaltplan habe ich beigefügt. Das Netzteil ist wie gesagt dem Fame GTA-15 nachgebaut.
Vielen Dank schonmal für eure antworten!
Viele Grüße,
Axel
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Ooops, hier kommt der Schaltplan.
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Moin,
schon mal mit Bleeder-Rs an den HV Caps probiert? Du schaltest das Netz allpolig ab, irgendwo will die Ladung hin...
just my 2c
bluesfreak 8)
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hi
... das war erstens (bluesfreak)
Zweitens: Hat nix mit Knacken zu tun aber - Die Sicherung zwischen Netz & Netzschalter
fiel mir nur so auf...
Gruß axel
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Vielen Dank für eure Antworten!
@bluesfreak: Das erklärt nicht das Knacken, wenn ich andere Geräte, die an der gleichen Steckdose hängen, ein-/ausschalte. Im Übrigen entladen sich die Cs über R37+R38. Das sind zwar ca. 500k statt der üblichen 220k, aber kurz nach dem Ausschalten (ausschalten, Meßstrippen in die Hand nehmen) messe ich nur noch ca. 5 Volt an den Cs.
@fiestared: ??? Was meinst du genau? Die Sicherung sitzt in der Kaltgerätebuchse, wie bei meinen anderen Verstärkern auch.
Auf jeden Fall kommen die Knackse (blödes Wort) über die Netzleitung in den Amp. Nach meinen Recherchen im I-Net könnte es evtl. an der nicht vorhandenen Schirmwicklung beim Netztrafo (TRA200) liegen. Ich habe den Tipp bekommen, einen Entstörkondensator parallel zum Schalter bzw. zur Primärwicklung zu legen. Es gibt da die sogenannten X-/Y-Kondensatoren. Werde ich mal probieren.
Ich wünsche euch schöne Feiertage und daß ihr reichlich beschenkt worden seid!
Viele Grüße,
Axel
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Ok, dann hat sich die Geschichte mit der Sicherung erledigt...
... im dem Schaltplan liegt sie nämlich aud der "falschen" Seite vom Netzschalter.
grüße axel
EDIT: Ach ja, bin zwar kein Elektriker und weiß auch nicht ob es was bringt - aber: Die offene 20V Wicklung schwirrt da (lt. Schaltplan) irgendwo im Nirvana rum... Gibt der doch mal'nen (Masse-) Bezugspunkt und verpass ihr einen Verbraucher (10k-22k).
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Da hast du natürlich Recht! Das ist mir und auch sonst niemandem bisher noch nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis.
Gruß Axel
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Servus,
stimmt, man(n) sollte halt nicht mit Glühweinkater solche Threads beantworten ::) wobei ich den Thread jetzt noch ein paar mal durchgelesen hab und jetzt endlich verstanden. Statt dem Kondensator könntest Du auch mal so einen Varistor über die Netzanschlüsse schalten, der sollte Spannungspitzen auch abfedern (und den Amp im Notfall schützen)...
cu
bluesfreak 8)
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Für Glühweinkater war die Antwort aber ganz okay :bier:
Bzgl. Netzsicherung: Schaut euch mal den Originalplan vom Pro Junior an. Da sitzt die Sicherung genau an der gleichen Stelle wie in meinem Schaltplan (fälschlicherweise) eingezeichnet!
Beim Stöbern bin ich noch auf den Plan vom Champ 600 gestoßen. Sicherung hinter dem Schalter, aber: Kondensator quer zum Schalter.
Ich hoffe, daß ich heute endlich Zeit finde, den Kondensator mal probehalber einzulöten.
Schönen Sonntag noch,
Axel
Edit: @fiestared: Hab eben erst deinen Zusatz gesehen. Werd ich auch probieren.
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So, bin jetzt endlich mal dazu gekommen wieder an meinem "Axeman-18" zu basteln.
Ich habe am Trafo einen Kondensator zwischen die beiden Netzleitungen gelötet (siehe Foto), und das Knacken ist weg ;D ;D ;D
Der entscheidende Hinweis kam von Matthias hier aus dem Forum (zaphod_beeblebrox). Danke Matthias!!!
Hab außerdem noch ein Foto von den "Innereien" drangehängt.
Viele Grüße
Axel
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Hi Axel,
Ich habe am Trafo einen Kondensator zwischen die beiden Netzleitungen gelötet (siehe Foto),
ich würde den Kondensator für den Dauereinsatz durch einen speziellen Entstörkondensator Klasse X1 austauschen, siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheits-Entst%C3%B6rkondensator (http://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheits-Entst%C3%B6rkondensator)
Gruß Hans- Georg
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Hallo Hans-Georg,
ja das habe ich auch vor. Der C, der jetzt drin ist, dient nur zum testen, ob's prinzipiell funktioniert.
Viele Grüße,
Axel
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Na schön, dass es funktioniert hat :-)
Bei mir ist es auch nur in dem einen Amp so... Kein Plan ob es an der speziellen Kombi "Trafo/Schalter" liegt oder sonstwas, aber ein kleiner Kondi hilft hier wirklich viel. Absolute Ruhe.
X1 ist hier wie schon gesagt wirklich angebracht (ich hab Wima MP3). Aber fürs testen ist der verbaute sicherlich absolut i.o.
Viele Grüße,
Matthias