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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Mesa am 31.01.2011 12:53

Titel: BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 31.01.2011 12:53
Hallo Leute,

mein Pro Reverb hat sich jetzt auch verabschiedet. Beim Spielen plötzlich ein lautes Krachen, dann nur noch Brummton >:(.

Kein Eingangssignal hörbar. Habe alle Vorstufenröhren entfernt: Brummton bleibt. Endröhren und Gleichrichterröhre sind in Ordnung. Nach Augenschein sind keinen verbrannten Bauteile zu erkennen.

Was mich stutzig macht: Ich habe am AÜ die primären Wicklungen gemessen und messe auf der einen Seite 80Ohm was wohl Ok ist, auf der anderen Seite aber 190Ohm ???. Brummton auch bei entfernten Endröhren.

Kann der AÜ die Ursache sein oder wo könnte ich noch suchen?

Danke für die Hilfe.

Michael
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: darkbluemurder am 31.01.2011 13:29
Hallo Michael,

d.h. das Ding brummt, auch wenn alle Röhren gezogen sind?

Ich habe die Netzteilelkos im Verdacht. Vorsicht: die Elkos können noch Spannung haben, auch wenn der Amp aus und vom Netz getrennt ist! Bitte sicherstellen, dass sie entladen sind.

Auch würde ich sämtliche Masseverbindungen mal prüfen.

Die AÜ-Wicklungen sind nie ganz gleich. Dieser Messtest ergibt leider wenig Aufschluss darüber, ob der AÜ hinüber ist. Ich hatte schon 2 AÜs, die nach dieser Messung völlig OK, aber trotzdem hinüber waren.

Hast Du mal Spannungen gemessen? Vorsicht: Lebensgefahr!

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 31.01.2011 17:03
Hallo Stephan,

an den Siebelkos habe ich mal die Widerstände gemessen, liegen alle im Megaohmbereich. Käpazitäten stimmen auch.

Als ich die Spannung an den Anoden messen wollte, habe ich es kurz im Netztrafo durch die Kabelöffnung aufblitzen sehen und dann sofort ausgeschaltet. In der kurzen Zeit bis zum Ausschalten meine ich, keine (minimale) Spannung an den Anoden festgestellt zu haben.

Bei gezogener Gleichrichterröhre stimmen aber die Sekundärspannungen am Netztrafo.

So weiss ich erstmal nicht weiter. Meine Kenntnisse sind doch eingeschränkt: ich kenne grob die Funktionsweise eines Röhrenverstärkers, kann Schaltpläne lesen und habe auch schon einen Fender 5E3 als Bausatz gebaut, der auf Anhieb funktioniert habe.

Was die Fehlersuche angeht lerne ich noch, muss ich auch, weil ich einiges an alten Verstärkeren hier stehen habe. Möchte also bezahlte, professionelle Hilfe nur in Anrpruch nehmen, wenn ich mir selbst nicht mehr helfen kann.

Vielleicht hast Du oder andere Mitglieder noch einen Tipp für mich?

Danke.
Michael
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: darkbluemurder am 31.01.2011 18:17
Hallo Michael,

dann solltest Du auf jeden Fall genug Erfahrung haben, um die Gefahren eines Röhrenamps realistisch einschätzen zu können. Die Fehlersuche erfordert nämlich hier das Messen von Spannungen am "lebenden" Gerät.

Bei gezogener Gleichrichterröhre stimmen aber die Sekundärspannungen am Netztrafo.

Wenn die Sekundärwechselspannungen stimmen, ist das schon mal beruhigend, d.h. der Netztrafo sollte dann in Ordnung sein.

an den Siebelkos habe ich mal die Widerstände gemessen, liegen alle im Megaohmbereich. Käpazitäten stimmen auch.

Das bedeutet leider nur, dass keiner der Siebelkos einen Kurzschluss hat. Es heißt aber noch nicht, dass sie ihre Siebfunktion auch richtig erfüllen. Wie sehen die Elkos denn aus - haben sie Blasen oder gar offene Stellen? Wenn ja, müssen sie ausgewechselt werden. Schau auch mal den Elko in der Biasversorgung an. Wenn der nicht mehr OK ist, streut er einen bösen Brumm in die Gitterzuleitung der Endröhren ein.

Als ich die Spannung an den Anoden messen wollte, habe ich es kurz im Netztrafo durch die Kabelöffnung aufblitzen sehen und dann sofort ausgeschaltet. In der kurzen Zeit bis zum Ausschalten meine ich, keine (minimale) Spannung an den Anoden festgestellt zu haben.

Was hast Du da genau gemessen? Ich messe immer so, dass ich die COM-Verbindung (das ist bei mir das schwarze Kabel) per Krokodilklemme an das Ampgehäuse befestige, dann kann ich nämlich mit einer Hand arbeiten. Ich berühre dann mit dem roten Meßkabel die Punkte, deren Spannungen ich messen will. Wenn während des Betriebs keine oder nur wenig Anodenspannung da war, dann ist es kein Wunder, dass kein Ton herauskommt.

Ich würde jetzt wie folgt vorgehen:

1. Bei ausgeschaltetem, vom Netz getrenntem und bei entladenen Kondensatoren die Schaltung des Amps durchmessen, ob irgendein Fehler vorliegt. D.h.

- prüfen, ob alle Masseverbindungen intakt sind (d.h. Lautstärkeregler, Mittenregler, Hallregler usw.)
- an allen Kathodenverbindungen (Pins 3 und 8 der Vorstufenröhren, Pin 8 der Endstufenröhren) prüfen, ob die Widerstände mit dem Schaltplan übereinstimmen (+/- 10%)
- von Pin 8 der Gleichrichterröhre aus prüfen, ob sämtliche B+-Verbindungen mit dem Punkt verbunden sind (hierzu muss der Standby-Schalter auf "ON" stehen)
- dann den Signalweg durchmessen.

Das ist zwar mühsam und dauert seine Zeit, aber ich habe auf diese Weise schon einige Fehler gefunden (schlechte Lötstellen o.ä.).

2. Wenn bei 1. alles in Ordnung ist, nochmal zur Sicherheit ohne Röhren - also auch ohne Gleichrichterröhre - und alle Lautstärkeregler auf Null anschalten und die Wechselspannungen prüfen.

3. Dann ausschalten, die Gleichrichterröhre einsetzen, Power anschalten und nach ca. 30 Sekunden Standby anschalten. Wenn die Sicherung drin bleibt, sämtliche Spannungen an den Anoden (Vorstufe Pin 1 und Pin 6, Endröhren Pin 3) und Kathoden (s.o.) messen. Die Ergebnisse dann am besten hier posten, dann kann man den Fehler wahrscheinlich eingrenzen.

Ich hoffe, das hilft erst einmal weiter.

Viel Erfolg,
Stephan

Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: cca88 am 31.01.2011 20:47
Hallo Leute,

mein Pro Reverb hat sich jetzt auch verabschiedet. Beim Spielen plötzlich ein lautes Krachen, dann nur noch Brummton >:(.

Kein Eingangssignal hörbar. Habe alle Vorstufenröhren entfernt: Brummton bleibt. Endröhren und Gleichrichterröhre sind in Ordnung. Nach Augenschein sind keinen verbrannten Bauteile zu erkennen.

Was mich stutzig macht: Ich habe am AÜ die primären Wicklungen gemessen und messe auf der einen Seite 80Ohm was wohl Ok ist, auf der anderen Seite aber 190Ohm ???. Brummton auch bei entfernten Endröhren.

Kann der AÜ die Ursache sein oder wo könnte ich noch suchen?

Danke für die Hilfe.

Michael

Hallo Michael,

zusätzlich zu den anderen eine meines Erachtens wichtige Frage:

Was für eine Sicherung hast Du drin??

Grüße

Jochen
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 1.02.2011 09:28
Hallo Stephan,

Danke für die ausführliche Anleitung. Werde mich danach auf Fehlersuche begehen.

Zitat
Was hast Du da genau gemessen? Ich messe immer so, dass ich die COM-Verbindung (das ist bei mir das schwarze Kabel) per Krokodilklemme an das Ampgehäuse befestige, dann kann ich nämlich mit einer Hand arbeiten. Ich berühre dann mit dem roten Meßkabel die Punkte, deren Spannungen ich messen will. Wenn während des Betriebs keine oder nur wenig Anodenspannung da war, dann ist es kein Wunder, dass kein Ton herauskommt.
Ich mache das genauso.

Was ich trotzdem nicht verstehe, wieso kann es brummen, wenn keine Röhre (außer GZ34) gesteckt ist? Kann man dann nicht einen Fehler in der Vorstufe ausschliessen?

Weil es im Netztrafo kurz geblitzt hat, traue ich mich nicht mehr, Standby auszuschalten. Will auf keinen Fall den Netztrafo zerstören. Das Blitzen sagt doch, dass irgendwo ein Kurzschluss sein muss. Die Siebelkos unter der Metallabdeckung hatte ich folgendermaßen geprüft: Ein Ende abgelötet und dann Widerstand gemessen. War imer im Megaohmbereich. Die anderen Elkos auf der Platine habe ich noch nicht geprüft. Die sehen optisch aber alle gut aus.

Hallo Jochen
Zitat
Was für eine Sicherung hast Du drin??

Auf der Sicherung steht: 2A 125V

Danke für die Unterstützung :).

Michael
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Showitevent am 1.02.2011 11:49
Kurz aufblitzen sehen? Im Trafo? Oder kann auch die Gleichrichterröhre geblitzt haben? Diese neigen dazu wenn etwas mit den Kapazitäten bzw. Lasten nach ihnen nicht stimmt.

Es ist auch nicht unbedingt ratsam, die Gleichrichterröhre ohne Endstufenröhren zu betreiben! Mag sein, dass ich hier gegen die Erfahrung anderer spreche aber es hat auch seine Gründe, warum bei solchen amps MEISTENS (nicht immer) der Stand By schalter am Com des Netztrafos gegen masse hängt.
Nun habe ich mit Fender keine Erfahrung aber ich habe so einige GZ34 und 5AR4 Gleichrichter auf dem gewissen.

Und wenns im Netztrafo geblitzt hat, scheint dort ja irgendwas nicht tacko zu sein.


Grüße Joe

EDIT:

Bei deinem Amp liegt der Netzschalter allerdings in der Betriebsspannung nach den Ladeelkos.
Wenn du dich jetzt nicht traust, den Amp einzuschalten ( was ich sehr gut finde wenn dir die erfahrung felt ) dann lass den Amp mal aus und verfolge mal folgende schritte!

Wenns Im Netztafo Blitzt, finger weg. Ab zum Arzt damit.

Ansonsten:

NETZSTECKER ZIEHEN!
Stand By in position on stellen
5 Minuten warten

Nun sollten die Spannungen der Ladeelos weg sein.
Bitte kontrollieren!


Schritt 1:
Du sagtest der Amp Brummt ohne Vorröhren.
Tut er das auch ohne dass der Stand By auf OFF ist Sprich der Amp quasi aus?
Wenn ja, dann Tippe ich auf eine Defekte Heizung in einer Endröhre.
Miss mal Ohmisch zwischen Pin 2 und 3 der Endröhren. Wenn die Heizungen Okay sind, und hier kein Kurzschluss vorliegt, dann kann es theoretisch nicht Brummen wenn der Amp im stand by ist.
Wenns dann auch Brummt, endtufenröhren ziehen, wieder einschalten: Brummen weg, Endstufenröhren tauschen. Klingt bescheuert, Hab ich aber gerade neulich mit einer neuen Endröhre gehabt.
Du kannst die Röhren auch mal ziehen und leicht schüttlen. Wenn dadrin was klingelt wech damit.

Schritt 2: Bias
Gleichrichterröhre Ziehen!
Amp einschalten und an Pin 5 der Endröhren gegen masse die s.g. Biasspannung messen. Diese muss bei diesen Röhren bei ca -45 bis -50 Volt liegen. Kleiner als -35 sollte schon ungeil für die Endstufe ansich sein. Es kann bis zu 2 minuten dauern, bis sich die Biasspannung komplett aufgebaut hat.

Bias Spannung zu klein, fehler suchen im Spannungsteiler bzw. Siebelko für die Biasspannung. Es gibt einen Vorwiderstand an der Diode zum gleichrichten der Bias spannung. Laut schaltplan 1,8 K. Diesen Messen, die diode checken, den Elko checken (Alt oder Ausgelaufen = tauschen)





Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Showitevent am 1.02.2011 12:55
Brummton auch bei entfernten Endröhren ... Hab grad nochmal entwas intensiver gelesen :

Sitzt bei dem Amp der Netztafo sehr nahe beim AT, dann ist es möglich, dass der Amp ohne Primärimpedanz (Endröhren) Brummt.
Thema (JTM45 - Brummen im Stand By)

Allerdings sprechen wir hier von einem leichten hintergrundbrummen aus den Lautsprechern. Bedingt durch Einstreuung des NT auf den AT.
Beim JTM verschwindet das Brummen wenn er aus dem Stand By geholt wird. Allerdings verhält sich dieses bei deinem AMP etwas anders. Wenn alle Spannungen korrekt sind und die Röhren geheizt sind, stellen sie eine Primärlast für den AT dar. Somit ist der Trafo weit weniger anfällig für einstreuungen.

Praktisch gehe ich aber davon aus, dass wir nicht über einsstreuung reden sondern über einen defekt.
Du kannst mal messen, wieder bei ausgeschaltetem Gerät wie der widerstand der Mittelanzapfung (primär AT) gegen masse ist.
Vorher wieder die Prozedur mit 5 minuten warten und Stand By auf spielbereit bei gezogenem Netzstecker!!!

Wenn der widerstand sehr gering ist, kommst du nicht umher mal die Tabs des Trafos alle abzulöten (bitte anschlussfolge aufmalen weil die direction des signalflusses unheimlich wichtig ist) Bedeutet, dass du die anodenwickelungen nicht vertauschen sollst genau wie die ausgänge des Trafos.
Ich schliesse mich zwar grundsätzlich an, dass du mit einem gleichstromwiderstandsmessgerät hier nicht viel messen kannst aber fakt ist, dass wischen primär und sekundär der widerstand unendlich sein muß!
Bei verschachtelten Trafos nicht abwegig, dass hier mal was kaputt geht.

Andererseits ist 90 zu 190 Ohm schon sehr ungewöhnlich. Sicher dass du bei 190 Ohm nicht Anode gegen Anode gemessen hast?
Wenn du die Primärwicklungen messen willst, ist es ratsam, den ausgang des trafos (16 Ohm gegen Com) Kurz zu schliessen. Einige digitalmessgeräte haben mit offenen Impedanzen ihre Probleme. Durch kurzschliessen schaffst du eine Last für das Messgerät (Funktioniert Hervorragend  ;D )

Der "Gleichstromohmische" Widerstandsunterschied liegt bei den Trafos meist bei ca 10 Ohm DC. Aber nicht 100....

Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: cca88 am 1.02.2011 21:03
Hallo Stephan,

Danke für die ausführliche Anleitung. Werde mich danach auf Fehlersuche begehen.
Ich mache das genauso.

Was ich trotzdem nicht verstehe, wieso kann es brummen, wenn keine Röhre (außer GZ34) gesteckt ist? Kann man dann nicht einen Fehler in der Vorstufe ausschliessen?

Weil es im Netztrafo kurz geblitzt hat, traue ich mich nicht mehr, Standby auszuschalten. Will auf keinen Fall den Netztrafo zerstören. Das Blitzen sagt doch, dass irgendwo ein Kurzschluss sein muss. Die Siebelkos unter der Metallabdeckung hatte ich folgendermaßen geprüft: Ein Ende abgelötet und dann Widerstand gemessen. War imer im Megaohmbereich. Die anderen Elkos auf der Platine habe ich noch nicht geprüft. Die sehen optisch aber alle gut aus.

Hallo Jochen
Auf der Sicherung steht: 2A 125V

Danke für die Unterstützung :).

Michael



Hallo Michael,

ist das ein Export Modell oder ein 110V Modell mit Vorschalttrafo?

Grüße

Jochen
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 2.02.2011 11:08
Hallo Leute,

Joe:
Zitat
Du kannst mal messen, wieder bei ausgeschaltetem Gerät wie der widerstand der Mittelanzapfung (primär AT) gegen masse ist.
Hallo Joe. Danke für Deine Hinweise. Habe die Mittelanzapfung vom AÜ abgelötet und gegen Masse einen Widerstand von 58Ohm gemessen :o. Bei meinem Vibrolux ist der Wert unendlich. Sekundär ist laut Schaltplan ein Leiter an Masse. AÜ im Eimer?
Hier der Schaltplan: http://www.ampwares.com/schematics/pro_reverb_aa165.pdf (http://www.ampwares.com/schematics/pro_reverb_aa165.pdf)
Zitat
Andererseits ist 90 zu 190 Ohm schon sehr ungewöhnlich. Sicher dass du bei 190 Ohm nicht Anode gegen Anode gemessen hast?
Nee, habe richtig gemessen.

Jochen:
Zitat
ist das ein Export Modell oder ein 110V Modell mit Vorschalttrafo?
Hallo Jochen. Das ist ein Exportmodell. Sollte ich doch besser eine 1A Sicherung nehmen?

Grüße
Michael
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Showitevent am 2.02.2011 13:10
Hallo Joe. Danke für Deine Hinweise. Habe die Mittelanzapfung vom AÜ abgelötet und gegen Masse einen Widerstand von 58Ohm gemessen Shocked. Bei meinem Vibrolux ist der Wert unendlich. Sekundär ist laut Schaltplan ein Leiter an Masse. AÜ im Eimer?
Hier der Schaltplan: http://www.ampwares.com/schematics/pro_reverb_aa165.pdf


Jopp, dann löte mal noch die Pins 3 von beiden Endstufen sockeln frei und miss die Mittelanzapfung nochmal gegen Masse ....

Also Quasi so, als wäre primär nichts angeklemmt....

Wenn du dann immernoch widerstand gegen masse hast, ist der Trafo Platt.
Wenn der widerstand gegen masse dann weg ist, musst du mal im Bereich sockel elkos etc schauen... Theoretisch soll auch so alles hochohmig sein aber wer weiss wie sich vielleicht eine defekte röhre verhält. Du hattest ja aber geschrieben, dass die tubes okay sind, oder?!
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 2.02.2011 14:40
Hallo Joe,
Zitat
Jopp, dann löte mal noch die Pins 3 von beiden Endstufen sockeln frei und miss die Mittelanzapfung nochmal gegen Masse ....

Also Quasi so, als wäre primär nichts angeklemmt....
Habe ich gemacht und messe immer noch 58Ohm gegen Masse.

Zitat
Du hattest ja aber geschrieben, dass die tubes okay sind, oder?!
Die Röhren sind in Ordnung. Habe die beiden 6L6 und die GZ34 noch mal eben in einem anderen Verstärker getestet.

Also AÜ hinüber  >:( oder was meinst Du?

Grüße
Michael
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Showitevent am 2.02.2011 14:51
Jupp. Wenn du sicher sein willst, löt den trafo komplett ab und miss den widerstand zwischen einer der Primären und einer der sekundären seite. Das muss komplett hochohmig sein.
Ausgangstrafos werden verschachtelt gewickelt wegen ihrer wiedergabeeigenschaften.

Da ist ein Schluß zwischen primär und sekundär nicht abwegig.

Kommt sehr selten vor! Herzlichen Glückwunsch.
Klingt vielleicht blöd aber ist wirklich exotisch.

Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: cca88 am 2.02.2011 20:33
Hallo Joe,Habe ich gemacht und messe immer noch 58Ohm gegen Masse.
Die Röhren sind in Ordnung. Habe die beiden 6L6 und die GZ34 noch mal eben in einem anderen Verstärker getestet.

Also AÜ hinüber  >:( oder was meinst Du?

Grüße
Michael

Hallo Michael,

so einen defekt habe ich bei einem OT noch nie gesehen. Heißt natürlich nicht, daß es unmöglich ist. In welchem Zustand ist die Isolation der Primärleitungen? Irgendwo durch mit Kontakt zum chassis?

Ich würde mir als allererstes die Röhrensockel vornehmen.  Sichtprüfung auf Kohle/Schmauchspuren. Anodenpins dort ablöten Anodenpins auf Masse durchmessen; Wenn schon mal alles abgelötet ist, trotzdem nochmal direkt den Trafo messen...

Mein alter Bassman mach so etwas ähnliches; da ist es ein Röhrensockel. (oder besser gesagt - eigentlich die Fassung) der niederohmig auf Masse wirdm, wenn ich an den Zuführeungen rumwargel.

Viel Glück,

Grüße

JOchen
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 4.02.2011 11:25
Hallo Leute,

...alles wird gut!

Habe den AÜ komplett ausgebaut und messe primär 58Ohm gegen das Trafogehäuse :o, gegen Sekundär messe ich unendlich.

Da sich in meinem Vibrolux Reverb der baugleiche AÜ befindet, habe ich den kurz ausgebaut, im defekten Pro Reverb eingebaut und in voller Hoffnung eingeschaltet: Netzsicherung brennt durch :o. Damit hatte ich nicht gerechnet, da dies bei meinen Experimenten bisher nie passiert ist. Habe dann die Gleichrichterröhre - Hoges, uralt, steckt wahrscheinlich seit 45 Jahren drin - gegen eine Neue ausgetauscht. Wieder eingeschaltet, Röhren fangen an zu glühen, kein Brummen, vertrautes leichtes Rauschen, er funktioniert wieder. :laugh:

Werde mir jetzt einen neuen Übertrager besorgen müssen. Schade, dass er dann nicht mehr original ist. Vielleicht sollte ich auch gleich alles Elkos tauschen?

Eine Sorge habe ich noch: Warum geht gerade beim Einschalten die GZ34 kaputt, obwohl diese beim Testen in einem anderen Verstärker gerade noch funktioniert hat? Beim Experimentieren hatte es ja zweimal im Netztrafo durch die Kabelöffnungen geblitzt. Hoffentlich hat der Netztrafo dadurch keinen Schaden genommen und brennt mir womöglich beim längeren Spielen durch? Was meint Ihr?

An alle jedenfalls ein großes Dankeschön für die Hilfe. War schon kurz davor den Fender zum Techniker zu bringen. Habe so einiges an Geld gespart und viel neues gelernt.

Grüße
Michael

Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: cca88 am 5.02.2011 10:14
Hallo Leute,

...alles wird gut!

Habe den AÜ komplett ausgebaut und messe primär 58Ohm gegen das Trafogehäuse :o, gegen Sekundär messe ich unendlich.

Da sich in meinem Vibrolux Reverb der baugleiche AÜ befindet, habe ich den kurz ausgebaut, im defekten Pro Reverb eingebaut und in voller Hoffnung eingeschaltet: Netzsicherung brennt durch :o. Damit hatte ich nicht gerechnet, da dies bei meinen Experimenten bisher nie passiert ist. Habe dann die Gleichrichterröhre - Hoges, uralt, steckt wahrscheinlich seit 45 Jahren drin - gegen eine Neue ausgetauscht. Wieder eingeschaltet, Röhren fangen an zu glühen, kein Brummen, vertrautes leichtes Rauschen, er funktioniert wieder. :laugh:

Werde mir jetzt einen neuen Übertrager besorgen müssen. Schade, dass er dann nicht mehr original ist. Vielleicht sollte ich auch gleich alles Elkos tauschen?

Eine Sorge habe ich noch: Warum geht gerade beim Einschalten die GZ34 kaputt, obwohl diese beim Testen in einem anderen Verstärker gerade noch funktioniert hat? Beim Experimentieren hatte es ja zweimal im Netztrafo durch die Kabelöffnungen geblitzt. Hoffentlich hat der Netztrafo dadurch keinen Schaden genommen und brennt mir womöglich beim längeren Spielen durch? Was meint Ihr?

An alle jedenfalls ein großes Dankeschön für die Hilfe. War schon kurz davor den Fender zum Techniker zu bringen. Habe so einiges an Geld gespart und viel neues gelernt.

Grüße
Michael



Hallo Michael,
wäre trotzdem irrsinnig interessant -WAS- dem OT jetzt wirklich fehlt. Ein Schluß gegen die Sekundärwicklung hätte noch eine gewisse Logik gehabt. Aber ein Schluß auf MAsse? Da gibt es eigentlich nur das Blechpaket und die Kappen. evtl. durchgescheuerte Isolation? Vielleicht ist er ja doch noch zu reparieren.

Grüße

Jochen
Mit
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Showitevent am 5.02.2011 12:23
Ich habe mal eine ganz blöde frage....

Im Wahn der Bastelei, kann es sein, dass du dich damit vertan hattest in welchem Trafo es geblitzt hatte?

Wäre jetzt nicht abwegig wenn es nicht im NETZTRAFO sondern im AUSGANGSTRAFO geblitzt hätte, nech :)

Das mit der GL Röhre war mir fast klar. Soweit waren wir ja noch nicht.

Nur zum Verständnis:

Sollte es im AT geblitzt haben, ist es nicht abwegig, wenn die Anschlußdrähte einfach am Gehäuse einen Feinschluß produzieren.
Es gibt meines erarchtens keine Schirmwickelung (ich meine NICHT G2 Wickelung) in den Trafos sondern eine zwischenwickelung gegen Gehäuse wo ein ende offen bleibt. Dementsprechend wird der Schluss (und um die 50 OHM sind ein Schluß) relativ nah am outlet des Trafos sein.
Nun kann es sein, dass der Trafo tatsächlich 2x190 Ohm Gleichstromwiderstand hat. (Was allerdings auch sehr ungewöhnlich ist, lässt sich aber auch schlecht Messen).

Kannst du die Kappe mit dem outlet entfernen? Vielleicht hast du eine chance das teil zu Retten indem du die verbrannte stelle reinigst und wieder isolierst?
Immerhin hast du es dann Original.

MFG und schön dass er wieder rennt.

Cheers
 
EDIT:
@ Jochen, wollte nicht klugscheissen. Habe deinen Post nicht mitgelesen weil auf der 2ten Seite. Du warst natürlich vor mir dran  xD  :guitar: RoCk 'N' rOlL
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 5.02.2011 13:11
Hallo,

Jochen:
Zitat
wäre trotzdem irrsinnig interessant -WAS- dem OT jetzt wirklich fehlt. Ein Schluß gegen die Sekundärwicklung hätte noch eine gewisse Logik gehabt. Aber ein Schluß auf MAsse? Da gibt es eigentlich nur das Blechpaket und die Kappen. evtl. durchgescheuerte Isolation? Vielleicht ist er ja doch noch zu reparieren.
Hatte bereits einen Versuch unternommen das Ding auseinanderzunehmen, was mir nicht gelungen ist. Ich werde es aber nocheinmal versuchen, notfalls mit mehr Gewalt. Die Kappen und der umlaufende Rahmen sitzen ziemlich fest. Vielleicht habe ich ja noch eine Chance.

Joe:
Zitat
Wäre jetzt nicht abwegig wenn es nicht im NETZTRAFO sondern im AUSGANGSTRAFO geblitzt hätte,
Nee, geblitzt hats im Netztrafo. Wenn man von unten in das Chassis blickt, kann man den AÜ nicht sehen. Sitzt auf dem Chassis. Wohl aber kann man in die Leitungsöffnungen des Netztrafos blicken.

Zitat
Nun kann es sein, dass der Trafo tatsächlich 2x190 Ohm Gleichstromwiderstand hat
Du hast Dich verlesen: Trafo hat primar auf der einen Seite 80Ohm, auf der anderen 190Ohm. Werde wie gesagt, einen Rettungsversuch starten. Werde gröberes Werkzeug bereitlegen :devil:

Werde berichten.

Grüße
Michael

Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Showitevent am 5.02.2011 13:58

Du hast Dich verlesen: Trafo hat primar auf der einen Seite 80Ohm, auf der anderen 190Ohm. Werde wie gesagt, einen Rettungsversuch starten. Werde gröberes Werkzeug bereitlegen :devil:

Werde berichten.

Grüße
Michael



Das ist mir schon klar gewesen. Dennoch ist ja eine Wicklung kleiner. Wollte damit ja nur sagen, dass sie bei einem schluß nicht größer werden...
Wenn man es recht überlegt wirds wahrscheinlich nicht gelingen.
Wünsche dir trozdem viel erfolg.

Grüsse
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: mac-alex_2003 am 5.02.2011 15:52
Hallo,

nur um sicher zu sein, dass ich es richtig verstanden habe:
AÜ hat primär 90 und 180 R und von einem der drei Anschlüsse 58 R gegen das Blechpaket?
Die GZ war defekt?
Im Netztrafo hat es geblitzt?

Meine erste Vermutung in dem Fall ist, dass der Strom beim Einschalten durch den Schluss des AÜ gegen Masse der Strom zu hoch war. Das hat die GZ nicht überlebt und gleichzeitig hat es hierdurch einen Durchschlag im NT gegeben. Das Problem ist nur, dass der NT dann auch hinüber wäre...

Nur müsste dann die HV Sicherung gekommen sein. Oder hat der Amp keine? Blitzen tut es normalerweise bei einem Überschlag, nicht aber bei zu hohen Strömen. Ist alles irgendwie noch nicht ganz stimmig. Ich wäre auf jeden Fall sehr vorsichtig mit dem NT.

Lg
Marc
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 6.02.2011 10:33
Hallo,

Marc:
Zitat
AÜ hat primär 90 und 180 R und von einem der drei Anschlüsse 58 R gegen das Blechpaket?
Die GZ war defekt?
Im Netztrafo hat es geblitzt?
Stimmt so, aber GZ34 war nicht defekt, Netzsicherung hat nicht reagiert. GZ34 funktionierte im anderen Verstärker und war für mich damit in Ordnung, hatte aber möglicherweise schon einen kleinen Schaden durch defekten AÜ erhalten (vermute ich mal).

Erst nachdem ich den Austausch-AÜ eingebaut hatte, brannte nach dem Einschalten die Sicherung durch ??? ??? ???. GZ34 in einen anderen Verstärker gesteckt: Sicherung brennt auch durch. Diagnose: GZ plötzlich im Eimer.
Neue GZ34 funktioniert im Verstärker mit getauschtem AÜ.
Ist alles ein bißchen verwirrend.

Hoffe, dass der Netztrafo keinen Schaden genommen hat. Wodurch entstehen denn solche Blitzüberschläge? Sicherung ist jedenfall dabei immer heilgeblieben. Erst als die GZ plötzlich defekt war, brannte die Sicherung durch.

Grüße
Michael
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Showitevent am 6.02.2011 15:35
Ja, auf jeden fall verwirrend...

Wie gesagt, überschläge im Netztrafo sind mehr als kurios. Normalerweise ist zwischen den Windungen die nebeneinanderliegen nur ein Bruchteil der Spannung die von einem zum anderen Ende zu messen ist.
Aber manchmal sitzt der Teufel drin.

Die Gleichrichterröhre hat ja nun eine Kapazität, nach Ihr sitzen Elkos, der Trafo ist eine Spule. Da kann schon mal HF Technisch was am Werk sein wenn die Röhre nicht 100 % Tacko ist.
Wie bereits geschrieben. Die Gleichrichterröhren und Speziell GZ34 ist sehr wählerisch was ihre Last angeht.
Als Beispiel war da mal:

Ich baute ein Netzteil 2x 250 Volt auf die GZ34. Danach ein viel zu großer Ladeelko (470 uF) hatte nichts anderes da. Das ganze noch ohne Last. Keine widerstände gegen Masse.
Hatte das nur zu Versuchsaufbauten gebaut.
Nach dem Heizen der Röhre, mehrere Überschläge zwischen Anode und Kathode.
Damit habe ich dann 2 GZ34 gekillt. Beide waren neu. Damals gabs noch kein Internet zum Erfahrungen austauschen xD

Wie schon gesagt: Den NT würde ich auf Herz und Nieren prüfen. Vorerst Sichtprüfung an den Anschlussdrähren direkt am Gehäuse.

Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: SvR am 6.02.2011 16:04
Salü,
Die Gleichrichterröhre hat ja nun eine Kapazität, nach Ihr sitzen Elkos, der Trafo ist eine Spule. Da kann schon mal HF Technisch was am Werk sein wenn die Röhre nicht 100 % Tacko ist.
Wie bereits geschrieben. Die Gleichrichterröhren und Speziell GZ34 ist sehr wählerisch was ihre Last angeht.
Als Beispiel war da mal:

Ich baute ein Netzteil 2x 250 Volt auf die GZ34. Danach ein viel zu großer Ladeelko (470 uF) hatte nichts anderes da. Das ganze noch ohne Last. Keine widerstände gegen Masse.
Hatte das nur zu Versuchsaufbauten gebaut.
Nach dem Heizen der Röhre, mehrere Überschläge zwischen Anode und Kathode.
Damit habe ich dann 2 GZ34 gekillt. Beide waren neu. Damals gabs noch kein Internet zum Erfahrungen austauschen xD
Gleichrichterröhren nehmen zu große Lade-Cs allgemein übel, nicht nur die GZ34. Das hat auch nichts mit HF zu tun, sondern liegt daran, dass die Röhre den Ladenstrom, der bei einer zu großen Kapazität fließt, nicht verkraftet.
mfg sven
Titel: Re:BF Pro Reverb lautes Brummen. Bitte Hilfe
Beitrag von: Mesa am 6.04.2011 10:33
Hallo Leute,
wollte noch mal kurz berichten.

Wie gesagt, hatte der AÜ einen ungewöhnlichen Fehler, nämlich einen Kurzschluss gegen Masse. Habe dann mal versucht den AÜ auseinanderzunehmen, also die einzelnen Bleche herausgeschoben um irgendwo etwas zu erkennen. Habe aber nichts entdecken können. Kein dünner Draht der irgendwo herausquellt oder ähnliches ???

Jetzt habe ich durch Zufall einen originalen alten Fender AÜ für den Pro Reverb erhalten. Eingebaut und alles funktioniert einwandfrei im Wohnzimmerbetrieb.

Bei meiner Fehlersuche hatte ich ja auch Spannungsüberschläge im Netztrafo in den Kabelöffnungen bemerkt. Daher bin ich immer noch ein bißchen misstrauisch was den Netztrafo angeht. In der Kabelöffnung sehe ich eine dichte Vergussmasse, bin mir nicht sicher, ob die vorher auch schon da war oder jetzt von den Spannungsüberschlägen herrührt. So richtig traue ich mich noch nicht, den Verstärker mit zur Mucke zu nehmen.

Grüße
Michael