Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: SvR am 16.02.2011 15:13

Titel: Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 16.02.2011 15:13
Salü,
So, nach dem Bea und Martin schon fleissig mit den Endstufen beschäftigt sind, wirds mal Zeit das sich auch mal bei der Vorstufenschaltung was tut.
Ich hab mal zwei Schaltungsvorschläge unten angehängt, zu den ich gern eure Meinung hätte.
mfg sven

Edit: soll P1 vor die beiden Trioden oder dazwischen?
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 16.02.2011 17:05
Hallo Sven,

ich würde die 1. Schaltungsauslegung bevorzugen, weil die in Richtung Hiwatt geht. (Die besonderen Vorstufen für "The Who" >Townshend, Entwistle< haben auch nur 2 Knopf- Klangregelung). Der "Master" ist dann direkt hinter der Klangregelung.

MfG
Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 16.02.2011 18:35
Salü,
Für die Dimensionierung der Widerstände in der Vorstufe hat Martin in Nachbar-Thread schon was geschrieben.
Ich will das grad hier noch mal zitieren:
Heute gehen wir an das letzte größere Planungskapitel im Signalpfad. Es soll um die beiden Eingangsstufen mit der ECC83 gehen. Zumindest die zweite Stufe kann mit einem Booster oder aktivem Bass zum Zerren gebracht werden. Wir müssen uns also Gedanken über ihre Beschaltung machen. Wir können für die erste Stufe wohl noch das Datenblatt heranziehen, für die zweite geht das nicht mehr. Denn dort findet man Hifiarbeitspunkte,a lso einen möglichst großen verzerrungsfreien Aussteurbereich.

Der Aussteuerungsbereich wird an zwei Stellen begrenzt. Einmal durch den Einsatz von Gitterstrom und zum Anderen durch die abnehemende Steilheit und Verstärkung einer Röhre zu negativerere Ug und kleinerem Strom. Das Diagramm unten zeigt das. Wir sehen hier das Kennlinienfeld der ECC83. Der grüne Arbeitspunkt ist ein Hifiarbeitspunkt. Die postive und die negative Halbwelle können gleich weit aussteuern. Eine Begrenzung findet bei bei Ug=0V (rot) und rechts bem Abtauchen der Lastgerade (schwarze Diagonal) in den Bereich kleinen Anodenstroms statt.

Würde man eine so ausgelegte Hifistufe übersteurn, dann werden beide Halbwellen ziemlich gleichmäßig beschnitten. Eine Beschneidung beider Halbwellen ist aber im ungeradzahlige Klirr. Der klingt eher rauh und im Extremfell (bei höherer Ordnung) kratzig. Beschneidet man nur eine Halbwelle, dann ensteteht geradzahliger Klirr. Der klingt eher schöngefärbt und macht den Ton dick, wird aber bei höherer Ordnung glasig.

Ich hasse diese Klangmetaphorik. Sie suggeriert nämlich auch immer positive oder negative Gefühle. Vielleicht ist das der Grund, dafür, dass sie geradzahligen Verzerrungen immer als die guten und die ungeradzahligen als die bösen hingestellt werden. Gerade der Bass verträgt auch ein paar mehr ungeradzahlige eher, als z.B. eine Gitarre. Das liegt daran, dass im Bassbereich das menschliche Ohr sehr viel weniger klirrempfindlich ist, als bei höheren Frequenzen. Die tiefen Bassfrequenzen sind zudem solche, die den größten Pegel haben und darum auch am ehesten verzerrt werden. Meiner Erfahrung nach klingt ungeradzahliger Klirr bei den sehr tiefen Frequenzen knurrig und gar nicht kratzig. geradzahliger macht ihn runder und wärmer. Eine gute Mischung mach den schönen Ton. Aristoteles hat schon gewust, dass Eigenschaften nur im Koontrast des Gegenteils wahrgeommnen werden können und die Schönheit und das gute  als Ausgleich in der Mitte liegt.

Nun wollen wir aber nicht nur ungeraduzahligen Klirr, also legen wir den Arbeitspunkt so, dass eine Halbwelle etwas früher beschnitten wird, als die andere. So entsteht erst etwas geradzahliger Klirr und wenn man weiter assteuert auch ungeradzahliger. Damit wird der Übergang zwischen verzerrtem und unverzerrtem Ton breiter auseinander gezogen und damit beherrschbarer. Gerade diese Zwischengrenze ist soundlich besonders attraktiv. Denn hier wird lauteres Zupfen an den Saiten sofort mit einem anderen Ton belohnt. Das ist es, wenn wir sagen der Verstärker reagiere dynamisch.

Nun gut, wenn wir eine Halbwelle etwas früher als die andere begrenzen wollen, welche denn?

Wenn wir die positive zuerst begrenzen wollten, dann müssten wir den blauen Arbeitspunkt wählen. Hier wird durch den Einsatz von Gitterstrom das Signal beschnitten. Wollen wir die negative zuerst beschneiden, dann müssen wir den orangen Arbeitspunkt wählen. Hier wird die Halbwelle durch die abnehmende Värstärkung zu kleinerem Anodenstrom hin begrenzt.

Gitterstromeinsatz begrenzt effektiver. Er führt durch Umladen des Koppelkondensator zwischen unseren Stufen aber auch leicht zu Blocking Distortion. Aber beim orangen Arbeitspunkt würde bei völliger Übersteurung also wenn es auch noch zusätzlich in den Gitterstrombereich geht die Blocking Distortion noch größer werden. Er setzt nur später ein. Der Grund ist, dass der Arbeitspunkt weiter recht liegt, Die mittlere Ug ist darum niedriger und der Koppelkondensator muss um einen größeren Spannunsgbetrag umgeladen werden, wenn Gitterstrom durch die hohe Aussteuerung einsetzt. Blocking Distortion ist als Nadel auf der psotiven Halbwelle mit dem Oszilloskop zu sehen. Im Orangen Arbeoitspunkt werden durch den größeren Abstand zum Gittterstrombereich die Nadeln länger. Dieses Problem hatte ein Freund mal in einem Amp und konnte es such sichtbar machen, er nannte es Farting-Distortion, nach der Art wie es klang,

Toll, und wie nun? Guckt man sich typische Amps für Vorstufenzerre an, dann findet man eher kleinere Werte (z.B. 820Ohm) für den Kathodenwiderstand Rk der verzerrenden Stufen. Da Rk=Betrag(Ug)/Ia ist also bei kleinem Rk der Stronm größer und die Ug dem Betrag nach kleiner. Also wird eher der blaue Arbeitspunkt gefahren.

Am Ende ist es totale Geschmackssache. Hier Experimente durchzuführen lohnt sich allemal. Sie sind auch leicht zu haben. Wir werden nähmlich von einem Hifiarbeitspunkt ausgehen. Den entnehmen wir dem datenblatt oder berechnen ihn selbst nach irgendeinem der vielen Bücher, die es dazu gibt. Machen wir den Rk kleiner als so berechnet, dann landen wir eher richtung blau, machen wir ihn größer dann orange. Wieder ein Ansatz für Modifikationen nach Klangeschmack, die nahezu keinen Aufwand machen, aber viel bringen.

Manche bitterböse Booster schaffen es sogar die Eingangsstufe zu übersteuern. Demnach sollten wir hier wohl auch richtung blau oder gelb gehen. Egal wohin, wir sollten es nicht wie in der zweiten Stufe machen. Denn dann wird z.B. im Falle blau erst die postive Halbwelle beschnitten. Nun dreht die Stufe aber die Phase. Die Negative Halbwelle wird darum zur postiven und in der zweiten Stufe nochmals beschnitten. Ergo: Beide halbwellen sind beschnitten und statt geradzahligen Klirrs entsteht insgesamt ungeradzahliger. Also müssen wir es in der ersten Stufe genau anders machen, als in der zweiten. Machen wir die erste blau, dann die zweite orange und umgekehrt.

Mir scheint die Kombi: Orange->Blau klugt zu sein. Denn zuerst wird die negative Halbwelle etwas beschnitten und zwar ganz ohne Blocken. Dann geht sie als positive Halbwelle in die nächste blaue Stufe. Hier müsste sie nun der Gitterstromeinsatz beschneiden. Da sie aber schon etwas angeschnitten ist, greift der nicht mehr so stark. Blocking Distortion wird also eher gemieden. Bei extremen Aussteurungen hat die blaaue Stufe wegen ihres dicheter am Gitterstromgebiet gelgenen Arbeitspunktes sowieso etwas weniger Umladeschwierigkeiten. da die zweite Stufe aber viel weiter ausgesteurt wird als die erste, egal wie sehr wir boosten muss hier auch Blocking Distortion am ehesten gemieden werden.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 16.02.2011 19:04
Hallo noch einmal,

das ist eine sehr interessante Argumentation. Vielleicht könnte man ja auch in die Richtung gehen, wie es seinerzeit der  MB Mark I  und die Marshall Mastervolume Amps boten: wahlweise in die  "verzerrende" oder in die "klare" Vorstufe "einstöpseln". Bei 3 hintereinander geschalteten Verstärkerstufen einen stufenlosen Übergang von "superclean" über "Oberton" zu "Overdrive" mit dem Poti 1 einstellbar zu bekommen dürfte doch wohl nicht so leicht werden, oder?

mfg
Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Grooverock am 17.02.2011 12:40
Hi!

Das mal grob überschlagen produziert mit der EF86 doch viel zu viel Gain. Da müssten man wieder mit Spannungteilern arbeiten und das sorgt wieder für Rauschen. Ich halte das nicht für praxisnah.
Lieber ein System einer ECC83 am Eingang, dann kommt das schon eher hin... Die Frage ist nur, was mit dem übrigen System passieren soll...
Ansonsten haben beider Varianten ihre Vor- und Nachteile.
Die 1. Variante hätte deutlich weniger Gain. Was dann aber auch abhängig von der Klangeinstellung ist. Das KANN gewollt sein. Allerdings hat man bei einer Baxandall-Regelung dann nur die Möglichkeit den Bass stärker zu verzerren, was sicherlich nur wenigen Leuten gefällt oder eben die Höhen.
Die 2. Variante fände ich aus zwei Gründen besser: Die Klangregelung formt den Sound am Ende ohne die Verzerrung in der Vorstufe zu beeinflussen. Man kann also wieder ordentlich Tiefen reindrehen ohne das es matscht. Zusätzlich ist der Störspannungsabstand größer.
Wenn man nun noch einen "Ultra-Lo"-Schalter integriert, der bei bedarf den Tiefbass senkt, dann kann man den Matsch wirkungsvoll bei Verzerrung im Zaum halten. Die Verstärkung würde ich aber insgesamt gering halten, damit das Ding auch richtig Clean kann. Und Higain wird wohl niemand wollen. Dafür gibts noch den BigMuff  ;D

Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile...
@Bernd: So wirst du aber keine Vorstufenverzerrung bekommen. Ich würde einen bestimmten Sound aber nicht nur nach Lage des EQ beurteilen.

So, nur meine Gedanken dazu.  ;) Schön, dass ihr alle noch so kräftig dabei seid!  :bier:
Kim
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 17.02.2011 12:44
Salü,
Das mal grob überschlagen produziert mit der EF86 doch viel zu viel Gain. Da müssten man wieder mit Spannungteilern arbeiten und das sorgt wieder für Rauschen. Ich halte das nicht für praxisnah.
Lieber ein System einer ECC83 am Eingang, dann kommt das schon eher hin... Die Frage ist nur, was mit dem übrigen System passieren soll...
Da würden mir zwei Sachen einfallen:
1. Kathodenfolger (manche Tonestacks brauchen ja ne relativ niederohmige Quelle)
2. beide Systeme paralle (klangliche Unterschiede/Vorteile?)
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Grooverock am 17.02.2011 12:54
Hihi, 2. kam mir auch schon in den Sinn...
Als Eingangsstufe soll das etwas weniger Rauschen bringen. Hat aber wohl auch eine Änderung der Obertonstruktir zur Folge. ACHTUNG das habe ich nur gelesen und entstammt nicht meiner Erfahrung.

Kathodenfolger würde ich da nicht machen! Soll die Klangregelung nur das vorherige System Belasten, es soll ja kein Gainmonster werden. Bei Baxandal ist das wohl auch nicht so förderlich. Ich denke da eher, dass man ruhig alles weglassen sollte was man nicht braucht. Man handelt sich ja auch überall wieder zusätzliche "Fehler" ein.
Bis denne
Kim
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 17.02.2011 13:05
Salü,
Ok, danke :)
Änderung der Obertonstruktur? -> muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Probieren geht über studieren -> hat da jemand praktische Erfahrung mit?
Könnte dann so aus sehen:
Bass -> ECC83 (beide Systeme parallel) -> ECC82 -> ECC82 -> Klangregler -> Endstufe
Wenn ich mich nicht verrechnet hab passt das dann ziemlich gut: Input: 30mV*60*14*14 /10 =35V
mfg sven

PS: Zum Abschätzen der Spannungsverstärkung einzelner Stufen ist diese Tabelle recht nützlich: http://www.moehrenbude.de/Moehre/images2/tabelle/Roehrenvorstufen_1.html -> allerdings ist hier der Rk immer mit einem Kondensator gebrückt
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Han die Blume am 17.02.2011 13:51

Änderung der Obertonstruktur? -> muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Probieren geht über studieren -> hat da jemand praktische Erfahrung mit?
Könnte dann so aus sehen:
Bass -> ECC83 (beide Systeme parallel) -> ECC82 -> ECC82 -> Klangregler -> Endstufe
Wenn ich mich nicht verrechnet hab passt das dann ziemlich gut: Input: 30mV*60*14*14 /10 =35V

Hi!

Parallele V1+2 klingt mittiger für Gitarre und ist auf jeden Fall rauschfreier, wenn man sie nicht übersteuert klingt diese Stufe nicht schlecht (solange es keine JJ ist, aber die warscheinlich genau die richtige für Jazz). Ich denke für Bass könnte das gerade richtig sein. Außerdem bringt diese Verschaltung den Vorteil, dass man sowohl Ra und Rk halbieren kann - also schon wieder weniger Rauschen und durch die geteilte Ausgangsimpedanz kann man die nachfolgenden Rs auch halbieren. Die Verstärkung ist etwas höher als normal also >60.
Wir könnten auch den Aktiv-/Passivschalter zwischen die beiden ECs legen, also parallel und single, der Gainunterschied wäre wohl um die 6dB.
Jetzt würde auch die rote LED als Rk nochmal attraktiver werden, denn durch die Umschaltung würde sich der Biaspunkt weniger änder und wir hätten nochmal eine Rauschreduzierung.
Da ich im Bassamp ungern den durch den Ck gewirkten Hochpass ungern über 50Hz ansiedeln würde, denke ich jetzt schon an eine DC-Heizung für min. die V1.

LG

Kai
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Grooverock am 17.02.2011 14:28
Danke!  :)

Ja, sehr spannende Ideen!!!
Ich bin ja ein großer Freund des kleinen Kathoden-Cs an erster oder zweiter Stelle. Diesen kann man bei bedarf einen dicken C zuschalten und hätte eine "Ultra-Lo"-Option. Dann kann man den Tiefbass ausdünnen damit die Zerre nicht matscht. Wo bei man den Schalter vielleicht der Realität entsprechend "Lo-Cut" nennen sollte... Das bringt bei einer so aufgebauten Vorstufe doch eine Menge. ABER wir sollten die Verstärkungder 1. Stufe später noch etwas kleiner wählen. Sonst haben wir wirklich zu wenig Clean-Reserve...
Viele Grüße!
Kim
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 17.02.2011 17:52
Hallo,

zur Frage von Sven:"völlig andere Schaltung"? - wie wär's denn, wenn wir die Sache mal von der anderen Seite her angehen. Also nicht "minimalistisch > primitiv" als Basis sondern "volle Bedienung"als Ausgangspunkt?
Der Reußenzehn hat ja einen Basspreamp mit speziellen Eigenschaften gebaut (erweiterte Klangregelung, Verzerrung -etc.). Das ganze mit drei mal ECC... Bestückung.
Ich weiß nicht wie die Schaltung aufgebaut ist. Doch gibt es im WWW Fotos von eben jenem Gerät, welche einen Blick in's innere erlauben. Und gar so großer Aufwand an Bauteilen ist da nicht zu sehen.
Vielleicht kann man ja etwas von diesem "real existierenden" Gerät für die Vorstufe des Volksbassverstärkers ableiten - in Hinsicht auf die Struktur.

Möchte noch anmerken, dass es bei meinem Music-Man Bassamp (HD 130) leicht ist den Sound dem persönlichen Geschmack anzupassen. Für Clean:"running the Master at 10 and set the Volume at the lowest possible Setting". Wenn dann die Obertöne in's Spiel kommen sollen Volume und Master auf 5 - und fertig. Ja, der Music Man hat OP-Amp Vorstufe. Sollte das ähnlich auch mit Röhre machbar sein? Die Klangregelung betreffend: fast immer alle drei Knöpfe in Mittelstellung, also die typische Mittensenke.
mfg Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 17.02.2011 19:45
Salü,
zur Frage von Sven:"völlig andere Schaltung"? - wie wär's denn, wenn wir die Sache mal von der anderen Seite her angehen. Also nicht "minimalistisch > primitiv" als Basis sondern "volle Bedienung"als Ausgangspunkt?
Volle Bedienung heißt aber auch ganz schnell leerer Geldbeutel ;)
Wir wollen ja unserem "Volks" im VBV gerecht werden, weshalb unser Vorstufenentwurf relativ einfach und trotzdem pfiffig gehalten sein sollte (finde ich).
Ich bin aber auch weiterhin offen andere Konzepte für die Vorstufe hier zu diskutieren. Dann aber bitte konkrete Schaltungsvorschläge machen (müssen nicht bis in den letzten Bauteilwert fertig ausgetüftelt sein, aber en einfaches Schaltbild sollte gepostet werden -> siehe mein erster Beitrag hier), damit man hier darüber reden kann!
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Han die Blume am 17.02.2011 20:25
Hi!

Ich kann mir gut vorstellen, dass wir im Laufe des Jahres mehrere Preampmöglichkeiten produzieren. Zum Beispiel eimal mit Pentode, einmal mit parallel, usw. das Problem ist ja nicht ein gut durchdachter Schaltplan, sondern, dass wir die Dinger auch bauen und testen müssen. Idealerweise mit guten WAVs und Fotos dokumentiert.
Ich hätte noch ein besonderes Interesse daran ein Preampmodul zu machen, was genau zu der kleinen Endstufe passt und zu sonst nix, also nicht genügend Gain für die große bringt, die Martin detailiert durchexerziert.

Wir sollten uns nur irgendwie klar werden, über welches Grundschema wir reden, und wann ein Preampmodul abgeschlossen ist.
Deshalb bin ich jetzt dafür möglichst nahe an Svens Vorschlag zu bleiben und ihn zu diskutieren. Machen wir ja auch..

BTW: Ich hab mal einen Merkzettel bei Dirk gemacht: man kann mit 300€ für den großen und vieleicht 250€ für den kleinen Amp auskommen.

LG

Kai
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 17.02.2011 21:09
Hallo,

ich habe wohl nicht richtig zum Ausdruck gebracht, worauf ich hinaus wollte. Nämlich nicht einfach allen möglichen Schnickschnack einbauen in die Vorstufe. Nur mal in Betracht ziehen, was sinnvoll für die zu bauende Vorstufe von bereits existierenden Vorstufen prinzipiell einfließen kann.
Bei der hier von Sven vorgestellten Schaltung Nr. 1 können wir uns an industriell gebauten Geräten orientieren, wenn die erste Stufe als Triode ausgeführt wird. Zum Punkt Verzerrung: die ist sehr wohl zu erreichen bei dieser Schaltungsauslegung. Ich habe früher mal die Vorstufe des Marshall 2150 (Master Volume Powercell Combo) nachgebaut - da gab es eher zu früh Verzerrung (im "Normal Channel" mit R 820 und C 330uf an der Kathode. Die 2. Kathode hat da R 10K (Klar, der Amp war für Gitarre gedacht).

Also, nix für ungut. Leider habe ich erstmal keine Zeit die Schaltung aufzubauen und auszuprobieren.

mfg Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 18.02.2011 05:13
Liebe Mitstreiter,

jetzt endlich mal auf den Punkt gebracht: zur Vorstufe 1. Version. Hinter der 2. Stufe die Klangregelung (Baxandall) - Dimensionierung a la Ampeg. Vor der 3. Stufe ein Rg.  Die Klangregelung nur bei Clean- Betrieb der Vorstufe im Signalweg. Bei Verzerrung durch ein simples Bandpassfilter ersetzt: ja, Umschaltung. Vielleicht sogar als Schalter am Bedienfeld, neben den Knöpfen der Klangregelung. Das würde die Kosten für Relais, zugehörige Stromversorgung, Verdrahtungsaufwand einsparen. P1 als Gainregler, Volume dann direkt am Eingang der Endstufe.
Ob es sinnvoll ist, die Soundgestaltung dann auch noch durch zuschaltbare Kathodenkondensatoren vorzunehmen, sollen die Fans jener Manier beurteilen. Vielleicht als Option: beim klaren Sound eine Anhebung "unten" um megasatten weichen Druck zu erhalten - und bei Zerrbetrieb eine Anhebung der oberen Mitten fürs "Singen" des Fretless - aber das sind dann ja extra Kosten "Luxusausführung".

mfg Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 18.02.2011 12:44
Hallo

Ich will mal kurz auf Svens Ausgangsposting bezug nehmen. Einfacher uns sehr rauscharm wäre es die erste Stufe mit der ECC83 als SRPP zu beschalten. Die Verstärkung entspricht dann der leerlaufverstärkung der ECC83 (ca. 100fach). Der nachteil des Hochlegens der heizung fällt nicht ins gewicht, weil die für Katodyn schon hochgelegt ist.

Da in einer SRPP Schaltung kein Ra auftaucht und nur Trioden zum Einsatz kommen können und die Verstärkung trotzdem hoch ist, ist sie eine der rauschärmsten Verstärkerschaltungen überhaupt. Dahinter kann die potentiell zerrende Stufe und dahinter die Klangregelung kommen.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Hans am 18.02.2011 13:02
Hallo

kleine Anmerkung.

Bei SRPP muss man sehr auf die Ufk (ECC83 = 180V) aufpassen die ist bei dem oberen Trioden System schnell überschritten. Was dann vorzeitigen Röhrentod bedeutet.

Salu Hans
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 18.02.2011 13:21
Hallo Hans,

die Heizung muss wegen der Katodynstufe in der Endstufe sowieso hochgelegt werden.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 18.02.2011 14:31
Salü,
Ich will mal kurz auf Svens Ausgangsposting bezug nehmen. Einfacher uns sehr rauscharm wäre es die erste Stufe mit der ECC83 als SRPP zu beschalten. Die Verstärkung entspricht dann der leerlaufverstärkung der ECC83 (ca. 100fach). Der nachteil des Hochlegens der heizung fällt nicht ins gewicht, weil die für Katodyn schon hochgelegt ist.
Wenn man dann die Verstärkung von V2a und V2b auf jeweils ungefähr 10 drücken würde, kämen wir damit ganz gut hin.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 18.02.2011 17:58
Hallo


dann nimm ECC82 als V2a und V2b, dann landest du bei etwa 13fach je Röhre. Zudem ist sie recht niederohmig. was eine niederohmigere Auslegung der Klangregelung erlauben würde, als ich sie im Theoriefred planen musste. Je kleiner die Widerstände, desto weniger rauschen. Auch ist die 82 sehr weit asusteurbar ohne zu zerren, wenn man den Arbeitspunkt entsprechend wählt. Sehr viel weiter als eine 83.

Auch die SRPP Stufe ist niedoohmiger als eine normale 83. das ist ja praktisch eine Röhre mit kjathodenfolger als Mütze. In diesem Fred scheint mir schon ein schönes Ergebnis zusammengekocht zu werden. Weiter so!

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 18.02.2011 19:23
Salü,
Danke für den Hinweis mit der Aussteuerbarkeit (hab jetzt auch mal en Blick ins Kennlinienfeld geworfen), wegen ihrem geringen µ war sie ja schon weiter oben ins Spiel gebracht worden. Würd mich freuen, wenn hier noch ein paar Meinungen und Anregungen kommen würden. Wenn sich hier in der Diskussion übers Wochenende eine eindeutige Tendenz entwickelt, würde ich nächste Woche am Montag mal langsam mit der Dimensionierung anfangen.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 18.02.2011 20:22
Hallo,

reichen die Verstärkungsreserven denn dann noch für eventuelle klangformende Tricks mit dem Katoden-C? Mir schwebt ein Bright-Switch vor.

Am WE werde ich wohl mal wieder mehr Zeit haben.

Beate
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 18.02.2011 21:20
Hallo,

ich kann mich da Bea nur anschließen. Wenn die 3 Stufen wie in der 2.Schaltung angeordnet, nur in Hinsicht auf ausreichende Signalspannung zur Vollaussteuerung der Endstufe (Klangregelstufe mit -20dB am Ausgang der Vorstufe plaziert) dimensioniert werden , wie soll da außer für gewollte Verzerrung einer Stufe noch Raum für Gestaltung des Sounds bleiben (Bright Switch)? Ich würde für mich selbst ein Filter zur Abschwächung der unteren Mitten (500Hz) wünschen. Wenn ich das direkt hinter die Klangregelung anordne,  dann wird die Abschwächung des Gesamtsignals ja noch etwas größer als die vorgesehenen -20dB.

mfg Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 19.02.2011 00:38
Hallo Bernd,

aus meiner Sicht gibt es bei der Klangformung Dinge, die man einigermaßen bequem in ein irgendwie geartetes Tonestack einbauen kann und andere, die man besser außerhalb des Tonestacks realisiert.

Eine Mittenabsenkung kann man m.E. innerhalb der Klangregelung realisieren. Am Katoden-C dürfte das sportlich werden. Wenn man da auf Einstellbereich verzichtet, gewinnt man auch Pegelreserven.

Bright- oder Präsenzschalter oder auch die ebenfalls ja schon in die Diskussion gebrachte Absenkung im Bassbereich lassen sich jedoch recht elegant mit dem Katoden-C aufbauen. daher wäre es toll, wenn es gelänge, diesbezügliche Freiheit zu erhalten.

Beate
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 19.02.2011 06:18
Hallo,

manchmal kommen neue Ideen über Nacht ... - und zwar geht's dabei um die Eingangsstufe (also 1. System). Gleich vorab, meine Idee bringt Mehraufwand - Kosten- mit sich.
Wenn man die Eingangsstufe als "Frequenzweiche" aufbauen würde, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Die Schaltung würde mit 2 unabhängigen Systemen ausgeführt. (Siehe Gretsch Chet Atkins Amp).
In Bezug zu Svens 2. Schaltungsauslegung der Vorstufe würde das dann folgendermaßen ablaufen: die Bässe führen vom 1. System über Summierwiderstand an das Gitter des 3. Systems, hinter welchem ja die Klangregelung folgt. Dieser "Basspfad" sollte wie bei einem HiFi- Verstärker absolut "sauber" sein. In diesen Pfad dann auch die Mittenabsenkung, die dann einfach per Schalter überbrückt werden kann, wenn die Absenkung für bestimme Sounds unerwünscht ist. Die Höhen würden über den Gainregler zum 2. System führen, welches für die Erzeugung der Verzerrung (Overdrive) zuständig wird. Von dort wieder über Summierwiderstand an das Gitter des 3. Systems. Soweit die grundsätzliche Idee. Die Kathode des 3. Systems kann dann für "Soundgestaltung" beschaltet werden. (Im Höhenzweig sind vermutlich Kathodenkondensatoren für den "Overdrive- Sound" erforderlich.  Damit am Gitter des 3. Systems die Signalstärken des Bass- und Höhenzweigs im "richtigen" Verhältnis zueinander anliegen, muss die 1. Stufe entsprechend ausgelegt werden. Vielleicht für den Basspfad ein Pentodensysten und für die Höhen ein Triodensystem? Der Basspfad muss eine Beschaltung erhalten, die diesen von Übersteuerung frei hält. Eventuell muss da schon die Eingangsempflindlichkeit des 1. Systems " sehr zurückhaltend" ausgelegt werden ... soweit meine Idee zur Ausschöpfung der Möglichkeiten des Aufbaus der Vorstufe nach Svens 2. Schaltungsauslegung. Ob das dann schon zu aufwendig und damit zu teuer wird, sollte vom "Entwicklerteam" entschieden werden.

mfg Bernd


Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Grooverock am 19.02.2011 11:28
Hi!

Interessant, allerdings muss ich da grade an die Phasenlage beider Signale denken. Das ist ein Problem.
Ein weiteres könnte die flexibilität sein. Wenn ich mit den Höhen und Mitten das zweite Systemübersteurn möchte muss ein sehr kräftiges Eingangssystem her (SRPP?) und den Arbeitspunkt des 2. Systems müssten wir so auslegen, dass es recht früh in den Gitterstrombereich kommt.
Was ist nun aber wenn ich ganz Clean spielen möchte? Dann habe ich da nicht mehr viel Aussteuerbarkeit oder beim Verhältnis von Bässen und Höhen muss ich immer mal Kompromisse eingehen. Das wird halt bei den Extremen "Clean" und "Overdrive" etwas schwierig.
Vielleicht stelle ich mir das grad aber auch nur falsch vor.

Beas Idee find ich super! Tiefmittenkontrolle kann man innerhalb der Klangregelung bekommen. Dafür verliert man auch nicht mehr Pegel als 20dB.
Den Rest dan über Kathoden-Cs. Klingt sehr schlüssig und bringt keine zusätzlichen Filter in den Signalweg.
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 19.02.2011 12:11
Hallo, liebe Mitstreiter,

ich stimme Euch zu, man kann in der Klangregelung vieles tun ... wenn man die entsprechend baut, und sich nicht die Baxandall als "Dogma" setzt. Für mich persönlich bräuchte ich nicht mal eine 2 Knopf Klangregelung; umschaltbare feste Filter für verschiedene Sounds würden mir reichen. Sowas gab es früher bei den Röhrenradios ... (Orchester, Sprache, Jazz) da waren halt heftige Filter / Gegenkopplungen eingesetzt. Seinerzeit waren da Tasten im Einsatz, heute müsste man wohl Stufenschalter nehmen. Da könnte  dann soetwas wie "Jazz, Rock, Country" für die jeweilige Schaltstellung am Bedienfeld stehen. Die ganzen Optionen wie Bright Switch usw. könnten auch dabei umgesetzt werden. Muss dann halt passend abgestimmt werden. (z.B. wird beim Jazz wohl keiner eine Betonung der Höhen wollen, aber wenn "slap" auf dem Programm steht muss das "Saitenknallen" auch zu hören sein). Alles Geschmackssache.

Die Trennung in Bass- und Höhenzweig richtig "sauber" umzusetzen kann selbstverständlich noch weit höheren Schaltungsaufwand bedeuten als oben angedeutet. Entsprechende Anzahl an Stufen für optimierte Pegel und Phasenverhältnisse und sauberer Übergang von völlig cleanen Höhen zum Zerrsound (der dann auch noch nicht kratzen und rauschen soll) - so mal eben ganz einfach ist das natürlich nicht zu haben. Es geht ja erstmal nur darum, das es vom Prinzip her diesen Weg geben kann.

mfg Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: es345 (†) am 19.02.2011 12:36
Hi,

nach den ganzen Überlegungen oben  stell ich mal die Vorstufe rein, wie ich sie im Bassverstärker letztes Jahr eingebaut hab. (siehe Schaltplan unten).

Ob und wie es verwendet wird, ist egal, es kommt mir auf die Möglichkeiten an, die ich von einem Bassverstärker in der Vorstufe erwarte und für mich umgesetzt habe, versteht es daher als Input zur Diskussion.

Kanal 1: clean, mit Bassabsenkung per push pull am Eingang, Stufe 1, anschließend Kompressor (bezogen auf den Signalweg rein passiv und parallel zu Volumenregler) , Volumeregler und Pegelanhebung
Kanal 2: Overdrive mit Stufe 1, Drive 1 Regler, 2 OD Stufen, drive 2, weite OD stufe, Volumeregler + mehreren "Geschmacksschaltern"

Wichtig für mich ist, daß ich beide Kanäle mischen kann (siehe Schalttabelle). So ergibt sich bei richtiger Einstellung die Möglichkeit, durch Zuschalten vom OD Kanal eine dem Ampeg ähnlichen knurrigen Klang zu erzeugen, was im Wesentlichen im mittleren und oberen Spektrum stattfindet, ohne den präzisen Druck im Bass zu verlieren.

Wichtig zu erwähnen ist, daß die Ausgänge der beiden Kanäle die gleiche Phasenlage haben, da ich sie ggfls mische.

Gruß Hans- Georg

Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 19.02.2011 14:10
Salü,
Da sich jetzt einiges an Vorschlägen und Kommentaren angesammelt hat, will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
reichen die Verstärkungsreserven denn dann noch für eventuelle klangformende Tricks mit dem Katoden-C? Mir schwebt ein Bright-Switch vor.
Ja, sie reichen. Wenn die ECC83 in SRPP ne Vu von 100 hat, benötigen wir noch zwei Stufen mit jeweils Vu von 10. Das schafft die ECC82 auch ohne Kathoden-Cs. Mit liegt ihre Spannungsverstärkung dann ungefähr bei 13 bis 15 je nach AP. Ich hab unten mal en Ausschnitt aus ner LT-SPice Simulation angehängt. Ub=250V, Ra=47k, Rk=1.2k -> die blaue Kurve mit einem Ck=47µ und die grüne Kurve ohne Ck. Die rote Kurve ist das Eingangssignal.
ich kann mich da Bea nur anschließen. Wenn die 3 Stufen wie in der 2.Schaltung angeordnet, nur in Hinsicht auf ausreichende Signalspannung zur Vollaussteuerung der Endstufe (Klangregelstufe mit -20dB am Ausgang der Vorstufe plaziert) dimensioniert werden , wie soll da außer für gewollte Verzerrung einer Stufe noch Raum für Gestaltung des Sounds bleiben (Bright Switch)? Ich würde für mich selbst ein Filter zur Abschwächung der unteren Mitten (500Hz) wünschen. Wenn ich das direkt hinter die Klangregelung anordne,  dann wird die Abschwächung des Gesamtsignals ja noch etwas größer als die vorgesehenen -20dB.
Ich brauche einen Ausgangspunkt wo ich mit der Dimensionierung anfangen kann. Und da ist es am Sinnvollsten meiner Meinung sich an der zur Vollaussteuerung der Endstufe benötigte Signalspannung zu orientieren. Mir bringt die am Besten klingende Vorstufe nichts, wenn sie nicht in der Lage ist die Endstufe voll durch zu steuern!
Wenn du für dich selbst ein Filter zur Absenkung der Mitten wünscht, dann kannst du die Schaltung für dich gerne dahin gehend anpassen. Dann musst du dir halt eben Gedanken machen ob du als V2 nicht eine Röhre mit größerem µ benötigst. Aber wie Bea schon sagte lässt sich das auch in der Klangregelung realisieren.
Da wir (ich) die Schaltung hier auch mal exemplarisch Durchrechnen wollen (will), sollten wir sie nicht mit einem Haufen Gimicks voll stopfen. Das kann man sich auch noch für spätere VBV-Modding-Threads aufheben. Hier sollte eine einfache Vorstufe entstehen, die in der Grundausführung gut klingt und auch als solide Ausgangsbasis für eigene Änderungen dienen kann.
Zu der Idee, die Bässe unverändert an den Zerrstufen vorbei zu leiten. Dafür bräuchten wir erstens noch ne Röhre und zweitens müssten wir dann auf passen, dass wir durch Phasendrehung nicht am Ende Auslöschungen haben. Jede Filterschaltung verursacht Phasendrehungen, wobei die Phasenlage von der Frequenz abhängig ist. Eine Mittenabsenkung wäre ein solcher Filter.
Beas Idee find ich super! Tiefmittenkontrolle kann man innerhalb der Klangregelung bekommen. Dafür verliert man auch nicht mehr Pegel als 20dB.
Den Rest dan über Kathoden-Cs. Klingt sehr schlüssig und bringt keine zusätzlichen Filter in den Signalweg.
Ich fände diesen Weg auch am Besten!
Die Trennung in Bass- und Höhenzweig richtig "sauber" umzusetzen kann selbstverständlich noch weit höheren Schaltungsaufwand bedeuten als oben angedeutet. Entsprechende Anzahl an Stufen für optimierte Pegel und Phasenverhältnisse und sauberer Übergang von völlig cleanen Höhen zum Zerrsound (der dann auch noch nicht kratzen und rauschen soll) - so mal eben ganz einfach ist das natürlich nicht zu haben. Es geht ja erstmal nur darum, das es vom Prinzip her diesen Weg geben kann.
Die Frage ist, ob wir bei einem unserer drei Grundmodule diesen Weg gehen wollen. Ziel ist ja ein Volks-Bass-Verstärker, der in der einfachsten Variante ca. 300€ kosten soll. Wer später noch eine Supervorstufe mit allen möglichen Extras bauen will, kann das ja gerne machen. Es ist aber nicht Ziel diesen Threads!
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 19.02.2011 14:59
Hallo Sven

bene dixisti!

Ich würde bei der Berechnung behilflich sein, wenn nötig. Ich habe auch noch einige Anmerkungen, damit sie nicht runterfallen.

- Theoretisch ist es möglich V2b zu übersteuern, ist das gewünscht? Wenn ja sollte der Arbeitspunkt entsprechend ausgelegt sein.

- Ausgehend von geringen Ri der ECC82 muss kein Megaohmmonster sein. Man kann zwar eine Standard Baxandall nehmen, kauft durch die Hochohmigkeit aber zum einen Störempfindlichkeit und zum anderen Rauschen. Wenn die Impedanz der Klangregelung bei 2xRa der Treiberröhre bleibt, reicht das locker.

- Die SRPP Stufe sollte mit einem eher großen Rk arbeiten, da dieser eine Gleichstromgegenkopplung bewirkt, die den Arbeitspunkt beider Röhren besser stabil hält.

- Der Rg hinter der SRPP-Stufe (von V2a) kann recht niederohmig sein, was wiederum Rauschen vermeidet. Die SRPP Stufe ist nämlich recht niederohmig. Statt der üblichen 1Meg, wären durchaus auch 200k denkbar. Der Quellwiderstand einer SRPP Stufe mit ECC83 muss irgendwo zwischen 30...50kOhm liegen. (Grob aus der Hüfte geschossen). Natürlich muss der Koppelkondensator enstprechend angepasst werden.

Und hier kommen wir zu einer ganz wichtigen Frage, die ich gleich mal im Haupptfred aufwerfen werde

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13844.msg133421.html#msg133421 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13844.msg133421.html#msg133421)


Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 19.02.2011 15:13
Salü,
Ich würde bei der Berechnung behilflich sein, wenn nötig.
Danke für das Angebot. Wär gut wenn du (oder sonst jemand dem was auffällt) zwischen durch mal drüber gucken würdest, ob ich auch keinen Mist verzapfe.
Aber erstmal würd ichs allein versuchen, da lernt man am meisten. ;)
- Theoretisch ist es möglich V2b zu übersteuern, ist das gewünscht? Wenn ja sollte der Arbeitspunkt entsprechend ausgelegt sein.
Hatte ich eigentlich vor nachdem ich deine Ausführungen hier gelesen hatte (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13924.msg132728.html#msg132728). Wenn ich das richtig Verstanden habe und es auch richtig auf das bisherige Schema hier übertragen habe, würde das heißen:
Danke auch für deine restlichen Hinweise! Ich werd versuchen, sie zu beachten. :)
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 19.02.2011 17:48
Hallo

ich rechne, dann am besten heimlich mit.

Die SRPP macht sowieso keinen Klirr ist ja Gegentakt.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 19.02.2011 19:40
Hallo Sven,

danke erstmal für Deine Mühe und die Berechnung. Mein grummeliges Bauchgefühl wird leider dahingehend bestätigt, dass wohl als Folge der geringen Gesamtverstärkung der ECC82 auch die Pegelunterschiede durch die GK kleiner ausfallen, und damit auch die akustische Wirkung. Jetzt finde ich die knapp 6 dB, die sich bei der ECC83 ergeben, als gerade richtig für diese Zwecke. Weniger sollte es nicht sein. In Verbindung mit eher weich klingenden Lautsprechern wie dem Eminence Beta 12 eher mehr.
Meine ich jedenfalls - ohne allerdings die ECC82 ausprobiert zu haben (was ich im Epi VJH könnte).

Welche anderen Möglichkeiten gäbe es denn? (Irgendwie hänge ich immer noch an EF86 ohne Katoden-C, Gain-Poti, 1/2 ECC8[31] mit kleiner Verstärkung, Tonestack/Master, 1/2 ECC8[31] als Impedanzwandler).

Ach so: Wäre die minimale Vorstufe nicht die (m)eines für den Bass gemoddeten Ga-5/ Epi VJ? (...die wohl noch die eine oder andere Kinke besitzt, aber ohne Simulation/Messung komme ich nicht weiter. Er klingt auch in Linearstellung der Klangregelung um einiges dunkler als die beiden größeren Amps.)

Viele Grüße

Beate
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 19.02.2011 20:14
Salü,
Ach so: Wäre die minimale Vorstufe nicht die (m)eines für den Bass gemoddeten Ga-5/ Epi VJ? (...die wohl noch die eine oder andere Kinke besitzt, aber ohne Simulation/Messung komme ich nicht weiter. Er klingt auch in Linearstellung der Klangregelung um einiges dunkler als die beiden größeren Amps.)
Wär die in der Lage die Endstufe voll aus zusteuern?
Dein Umbau bestand aus den hier beschriebenen Änderungen oder? http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7929.msg119156.html#msg119156
Bei nur einer ECC83 dürfte unser Klangregler aber keine 20dB schlucken, wenns anschließend noch für die Endstufe reichen sollte oder?

Welche anderen Möglichkeiten gäbe es denn? (Irgendwie hänge ich immer noch an EF86 ohne Katoden-C, Gain-Poti, 1/2 ECC8[31] mit kleiner Verstärkung, Tonestack/Master, 1/2 ECC8[31] als Impedanzwandler).
Könnte auch gehen, wobei ich mir nicht sicher bin ob dann noch viel clean-headroom möglich wäre. Die EF86 hat ja relativ viel Verstärkung (Vu von 100 bis 200 -> gehen wir mal von 150 aus). Wenn wir jetzt also wieder en Eingangssignal von 0,03V haben, liegen hinter der EF86 schon 4,5V an. Die müssen jetzt von der ersten Triode der ECC83 verarbeitet werden (4,5V*50=225V). Jetzt glaube ich aber nicht, dass die ECC83 noch eine saubere Ausgangsspannung von 225V liefern kann. Wenn die Tabelle in der Möhrenbude korrekt ist, liefert uns die ECC83 höchstens 40Veff sauber. D.h aber auch wir könnten unsere Endstufe nur mit 4Veff sauber ansteuern, wenn wir die zweite Hälfte der ECC83 nach dem Klangregler als Impedanzwandler verwenden.
-> oder hab ich in dem oberen Absatz einen Denkfehler
Die ECC82 ist, wie Martin ja schon bemerkt, weiter aussteuerbar und ich denke sie ist für unseren Spagat (Vorstufe lässt sich von clean bis verzerrt regeln) besser geeignet unter den gegebenen Bedingungen. Ob man dann in der ersten Stufe eine EF86 oder eine ECC83 (in SRPP) verbauen ist eigentlich Geschmackssache.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 19.02.2011 20:21
Hallo

V'=V/(1+(Rk/Ra)*V)

V': Verstärkung ohne Ck
V: Verstärkung mit Ck

Ich komme auf etwa 4dB maximale Dämpfung, wenn ich von Rk=2k und Ra=68k ausgehe. Mit größerem Rk oder kleinerem Ra wäre noch deutlich mehr zu machen. Die Gegenkopplung bei weglassne des Rk wird viel mehr durch ra und Rk bestinmmt als durch die Verstärkung V. Einfach mal nachrechnen, ob es nicht eine Arbeitsumgebung für die ECC82 gibt, bei der man auf 6dB kommt.

Wir haben, wenn ich sven richtig verstehe in V2a ohnehin einen übergroßen Rk, und dort bietet sich dann auch Manipulation über den Ck an.

Zitat
Die ECC82 ist, wie Martin ja schon bemerkt, weiter aussteuerbar und ich denke sie ist für unseren Spagat (Vorstufe lässt sich von clean bis verzerrt regeln) besser geeignet unter den gegebenen Bedingungen.

ich denke auch, dass man bei ihr bleiben sollte. Schon alleine um nicht etliche verschiedenen Röhrentypen zu verbauen. Immerhin arbeitet sie auch in der Phasenumkehr,  Auch wird die ECC82 verzerrt anders klingen als die 83, was bedeutet, dass der VBV auch eigenständig klingt und nicht aufwisch des ewig gleichen ist. Vor allem aber ist sie wegen der größeren möglichen Aussteurung flexibler.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 19.02.2011 22:44
Einfach mal nachrechnen, ob es nicht eine Arbeitsumgebung für die ECC82 gibt, bei der man auf 6dB kommt.

Mit Rk=3.9 k, Ra=47k, Ub=300 V kommt man auf 6.5 dB; es bleibt eine Verstärkung von ca. 6.5
In meinem Epi sind es etwa 5.1 dB.

Frage: wie würde eine derartige doch wohl ziemlich kalte Abstimmung klingen?

Zitat
ich denke auch, dass man bei ihr bleiben sollte. Schon alleine um nicht etliche verschiedenen Röhrentypen zu verbauen. Immerhin arbeitet sie auch in der Phasenumkehr,  Auch wird die ECC82 verzerrt anders klingen als die 83, was bedeutet, dass der VBV auch eigenständig klingt und nicht aufwisch des ewig gleichen ist. Vor allem aber ist sie wegen der größeren möglichen Aussteurung flexibler.

Wäre das nicht auch eher ein Argument für die EF86 an Stelle der ECC83 in SRPP?

Was wären denn da die Vor- und Nachteile?

Die unterschiedlichen Verstärkungen können es nicht sein - die lassen sich bei der EF86 hinbiegen, ggf. mit leichter Gegenkopplung. Zudem erlaubt auch die EF86 größere Ausgangsspannungen als die ECC83.
An der Anzahl der Röhrentypen würde es auch nichts ändern - wir haben bisher 2 ECC82 + 1 x ohne die Endröhren.
Inwieweit fällt an dieser Stelle der Ausgangswiderstand beider Varianten ins Gewicht?

Viele Grüße

Beate
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 19.02.2011 23:35
Hallo

Dass die EF86 wesentlich größere Ausgangsspannungen erlaubt halte ich für ein gerücht. Ein bisschen mehr ist es aber nicht viel. Bei der EF86 ist die Signalspannung etwas 1,5...1,8 mal die Anodenspannung, bei der 83 sind es  es vielleicht 1,2...1.6 mal. Das hängt sehr vom Arbeitspunkt ab. Kann man alles am Kennlinienfeld nachvollziehen, vielleicht sollte dass der eine oder andere mal tun, ehe er irgendwas zitiert. Womit wir bei der Tagespolitik angekommen sind.

Ansonsten Rauscht SRPP etwas weniger, weil der ra fehlt und das Stromverteilungsrauschen wegfällt. Zudem weiß ich nicht ob die aktuellen EF86 wirklich noch die Qualität wie die alten haben. Es wird ja immer von Mikrofonie berichtet. Teils kommt das aus UKW-Oszillation vielleicht aber auch von der neuen Röhre, Mir ist es aber egal, ich mag auch die EF86. Eine SRPP-Stufe ist etwas einfacher zu beschalten.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 20.02.2011 01:20
Hallo Martin,

Zitat
Dass die EF86 wesentlich größere Ausgangsspannungen erlaubt

Wann schrieb ich "wesentlich" ? Mir ging es doch nur darum, dass die Vor- und Nachteile der beiden Ansätze en wenig konkreter gegeneinander abgewogen werden sollten.

Zitat
. Womit wir bei der Tagespolitik angekommen sind.

Eigentlich habe ich es nicht auf einen Dr. Ing. abgesehen. So ein Titel hat beruflich für mich eher Nachteile als Vorteile.

Zitat
Ansonsten Rauscht SRPP etwas weniger, weil der ra fehlt und das Stromverteilungsrauschen wegfällt ... Eine SRPP-Stufe ist etwas einfacher zu beschalten.

Danke

Viele Grüße

Beate
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 20.02.2011 08:42
Hallo

mir reichts es, ich bin aus dem Projekt draußen.

Viel Erfolg und viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 20.02.2011 11:10
Hallo Martin,

sorry, da hast Du mich wohl einfach falsch verstanden: für mich war die Sache einfach noch nicht verständlich klar. Allein deshalb habe ich nachgefragt.

Unabhängig davon habe ich inzwischen gemerkt, dass ich hier zu wenig beitragen kann, und dass das sogar als destruktiv aufgefasst wird. Daher ist wohl eher für mich der Punkt gekommen, an dem ich besser aussteigen sollte.

Viele Grüße

Beate
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: AmpGuru am 20.02.2011 11:29
R.I.P. , V.B.V.  ,  :'(
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Kpt.Maritim am 20.02.2011 11:55
Hallo

ich PMe gerade mit Beate und hoffe sie macht weiter.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 21.02.2011 11:30
Salü,
Ich würde es sehr schade finden wenn einer von euch beiden (Bea und Martin) hier tatsächlich aussteigen würde.

Ich werd mit der Rechnerei noch warten, da die Diskussion hier noch nicht beendet zu sein scheint.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Han die Blume am 21.02.2011 21:06
R.I.P. , V.B.V.  ,  :'(

Hast Du zuviele Bananen gegessen?
Hatte ich auch mal, da kann man heftige Depressionen bekommen, muss man halt mit Bier wieder ausgleichen und die Balance finden.

Ich werde dieses Teil bauen. Mir fehlt nur noch der Netztrafo ansonsten habe ich so viel Zeug hier rumliegen.. das muss weg.

Aber mir kommt noch ein genereller Gedanke, der die Vorstufe betrifft und gleichzeitig auch im konst. Fred etwas verloren hätte:

Wenn wir drei oder vier unterschiedliche Vorstufe Module anbieten wollen, dann m,üssen wir bevor wir einen planen überlegen, wie wir diese drei differenzieren wollen. Da bieteten sich folgende Merkmale an: Sound, Spielgefühl, Flexibilität - Komplexität.

Jetzt einfach mal eine zu planen, und nicht mal das Ziel zu kennen, halte ich für ineffektiv. Ob da jetzt eine Triode, eine Pentode oder eine SRPP-Schaltung an erster Stelle ist, ist alles nebensächlich. Man wird sich die Module nach dem Sound aussuchen und nicht deshalb, weil man noch nie eine SRPP-Stufe gebaut hat.

Außerdem halte ich die Modularität des TS auch für ineffektiv. Man kann nicht einfach ein anderes TS einbauen und dann is gut. Das hängt von vielen anderen Faktoren auch noch ab.

Mein Wunsch wäre, ob Du, Sven, Dich auf eine bestimmte Richtung festlegen willst, was das Modul können soll?

Bitte kritisiert meine Gedanken und Ideen und Wahrnehmungen und was das sonst noch alles so ist, ich kanns ab.

LG

Kai
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 21.02.2011 21:27
Salü,
Schön dass das Projekt noch nicht ganz gestorben ist :)
Mein Wunsch wäre, ob Du, Sven, Dich auf eine bestimmte Richtung festlegen willst, was das Modul können soll?
Das ist eher eine Frage, die die Bassisten hier beantworten müssten.
Also:
-> welche Sounds wollen Bassisten?
-> wie unterscheiden sich diese?
-> für welchen von diesen soll unsere Vorstufe ausgelegt sein?
-> wie muss die Schaltung aussehen, um diesen Sound zubekommen?
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: es345 (†) am 22.02.2011 01:07
Hallo Kai,

aus eigener Erfahrung: 

Es ist schwer, Begriffe wie Sound und Spielgefühl direkt in eine Schaltung zu übersetzen.
Hier ist individuelles Testen und Optimieren angesagt.

Hallo Swen,

als Teilzeitbassist mit Kontakt zu Profis:

- meistens spielen die Mehrzahl meiner Bekannten ebenso wie ich selbst einen Cleankanal, ggfls mit Kompressor.
  Effekte über FX. Zunehmend beliebt sein Übersteuerungsanzeigen als Vorsorgemaßnahme.
  Ein Overdrive Kanal wird eher selten eingesetzt
- hohe Bandbreite ist ein Muss: 30 Hz-15 Khz.
- Tonestack ist ein Geschmacksgebiet, hier spielt neben dem Bassisten und dem Bass die Box eine entscheidende
   Rolle: meine persönliche Lösung zu diesem Thema hab ich ja schon reingehängt
- Leistungsreserven sind zum Schluß auch sehr beliebt, aber das läßt sich über individuelle Endstufen lösen.

Noch ein Vorschlag:
führe die Absprachen in einer Tabelle zusammen. Das hilft, den Überblick zu behalten. Ich hab als Beispiel mal einen Pegelplan erzeugt.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: willie1968 am 22.02.2011 11:01
Salü,
Schön dass das Projekt noch nicht ganz gestorben ist :)Das ist eher eine Frage, die die Bassisten hier beantworten müssten.
Also:
-> welche Sounds wollen Bassisten?
-> wie unterscheiden sich diese?
-> für welchen von diesen soll unsere Vorstufe ausgelegt sein?
-> wie muss die Schaltung aussehen, um diesen Sound zubekommen?
mfg sven
Eigentlich wollt ich mich ja da raushalten, aber wenn man so nett eingeladen wird.
Ehrlicherweise muss ich sagen, ich brauch nur einen Sound. Ich brauch keinen Drive, Diss, Fuzz und was sonst noch.
Ich will einen relativ cleanen, leicht angewärmten Sound.
Bisher empfand ich die klassische Fender-Bassman Variante als sehr angenehm. Das mit der Beeinflussung der Regler ist für mich kein Problem.
Hatte auch mal einen MadAmp Basspreamp, der mit einem aktiven 3fach Röhren-Baxandall-Tonstack arbeitet, fand den aber Soundtechnisch nicht so prickelnd.
Bis ich mir einen HiWatt Pre nachgebaut habe. (Nachzulesen hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12948.0.html)
Und das war genau das, was ich immer gesucht habe.
Was ich damit sagen will, jeder hat seinen eigenen Sound, um jetzt alle über einen Kamm zu scheren, wird ihn wohl nur derjenige selber nachbauen. Evt. noch 2 oder 3 Gleichgesinnte.
Das Problem mit der Vorstufe ist meiner Meinung nach folgendes:
Es gibt da zu viele Geschmäker und die Trefferquote einen Bassisten zu finden der 1. das Knowhow den VBV nachzubauen und 2. dem dann auch noch der Sound zusagt, ist eher gering.
Deswegen fand ich die Schnittstellendiskussion sehr interessant. m.M. nach sollte die Endstufe mit verschiedenen Vorstufen klar kommen und die Vorstufe kann dann jeder so bauen, wie er sie will. Entweder Fendernachbau, oder HiWatt oder Baxandall oder was ganz eigenes. So kann jeder "seine" Vorstufe dazubauen.
Exemplarisch kann man ja eine einfache klassische Variante benutzen (z.B. die Fender Variante) und eine ausgefeiltere variablere (z.B. Baxandall mit zus. schaltbaren Drive) Variante. Aber ich würde keine Vorstufe "vorschreiben"...
Übrigens mein Problem bei meiner Bastellei ist auch eher die Endstufe... Ich such z.B. immer noch nach einer 2x6550 Endstufe mit 80-100W, die einfach nachzubauen ist. Ich hab aber weder die Zeit noch die Lust mir das ganze selber auszurechnen. Ich will ja auch noch spielen...
Just my 2 cent...
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Grooverock am 22.02.2011 13:08
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe war das erste Konzept schon recht klar umrissen:
1. Einfacher gradliniger Aufbau mit wenig Schnickschnack.
2. Clean als auch Overdrive sollte mit der Vorstufe in einem Kanal machbar sein.
3. Einfache Möglichkeit zur Präsenzanhebung oder Tiefbassdämpfung via Kathoden-Beschaltung (Flexibilität!)
4. Eine Baxandalregelung aufgrund der Regeltiefe und daraus sich ergebender Flexibilität.

Die bisher getroffenen Aussagen und Vorschläge habe ich als sehr eng an diesem Konzept betrachtet. So eine Vorstufe ist ein
recht flexibles Werkzeug mit dem man trotz aller einfachheit sehr viele Leute glücklich machen könnte.
Die Kunst ist jetzt das ganze elegant umzusetzen und das ganze offen für Modifikationen zu halten.
Als Steuerpegel für die Endstufe wurden schon 24V genannt damit der Pegel auch bei stärkerer Gegenkopplung zur Aussteuerung der Endstufe (siehe Martins Entwurf) ausreicht. So lange man sich daran hält kann man natürlich auch alternative Vorstufen nutzen.

Ich finde das bisher recht gut!
Einmal noch zur EF86 und SRPP-Diskussion:
ECC83 ist immer schnell und günstig in anständiger Qualität verfügbar. Ist das bei EF86 auch der Fall?
Viele Grüße, Kim
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 23.02.2011 22:58
Das bisher erreichte finde ich ebenfalls gut. M.E. kommen wir am besten weiter, wenn wir auf dieser Basis erstmal das Projekt weitertreiben und dann nach Möglichkeit irgendwann funktionsfähige Prototypen bereitstehen.

Mit Varianten herumexperimentieren, die spezifisch in irgendwelche Richtungen gehen sollen, kann man dann immer noch; gerade mit Kleinigkeiten kann man ja oft schon viel erreichen. Wenn das Projekt erfolgreich wird, wird das ohnehin kommen - genau wie sich das beim AX84-Projekt entwickelt hat.

Viele Grüße

Beate

PS: was die EF86 anlangt: das Angebot ist auf jeden Fall kleiner, und sie ist teurer.
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bluesfreak am 24.02.2011 07:37
Moin,

als momentan stiller mitleser fasziniert mich die Schwarmintelligenz die sich hier bildet. Da ich grad durch Zufall auf die KT120 von New Sensor gestoßen bin, mir deren Datenblatt angesehen habe und nun so les was der Plan ist (also relativ viel Cleanpower keimt in mir der Gedanke dem Amp dann ggf ne 2xKT120 oder gar 4x KT120 Endstufen angedeihen zu lassen... Allerdings siehts da mit Trafos die diese Urgewalt bändigen können wohl eher  mau aus... was meint die Gemeinde?

just my 2c

bluesfreak

PS: Schön wieder von Dir zu lesen, bea
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: jacob am 24.02.2011 08:06
Hi,

gute Idee, und das dürfte bei dem "Universal-Endstufenmodul" ja auch absolut kein Problem darstellen.

Wird dann halt nur etwas knapp mit den angedachten, "volkstümlichen" 300€ Materialkosten (ohne die Kopfmuschel, natürlich)  ;D :devil: :P :-[

Gruß

Jacob
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 24.02.2011 09:42
<läster>
was meint die Gemeinde?

Dass es bereits einen Endstufen-Thread gibt  :angel:
</läster>

In diesem ist ja auch schon davon die Rede, den Fall mal für größere Endröhren durchzuspielen.

Beate
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: jacob am 24.02.2011 10:08
Ich dachte, das sei das Konzept?  ???
Universal eben, auch von der Größe/ den Einbaumaßen der Platine und ihren Befestigungspunkten- halt "standardisiert"  :laugh:

Gruß

Jacob
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 24.02.2011 17:19
Hallo,

vielleicht könnten wir uns ja an den Computern orientieren ... ein Microtower wird halt für das unbedingt erforderliche gebaut, und der Bigtower ermöglicht dann eben Maximalausbau. Für beide gibt es "Standards" die Schnittstellen und Baugruppen betreffend (PCI, USB). So könnte man einen "kleinen" Verstärker bauen, der nicht mehr als 2 Endstufenröhren hat (EL84, 6V6) und mit entsprechend "genügsamen" Netzteil und Chassis auskommt (auskommen muss) >Kosten! Der "große" Verstärker dann mit 4 Endstufen ausgelegt, wobei dann entsprechend mächtiges Netzteil und Chassis anfallen (bei 200 Watt Ausgangsleistung wird das teuer)!

Für die Vorstufengestaltung könnte man z.B. als Vorgabe für ein "Modul" ansetzen, das nur eine Duotriode eingesetzt wird. Damit ließen sich Schaltungen wie Ampeg, Orange und Fender aufbauen. Die Heizspannungen und Leistungsaufnahmen dürften für die 3 Schaltungen wohl nah beieinander liegen, so dass so etwas wie ein "Standard" erreicht wäre.

Dann ein "erweitertes" Modul, mit Clean / Drive Auslegung. Als Vorgabe Anzahl der max. Röhrensysteme sowie max. Leistungsaufnahme festlegen. Ob dann alle Systeme in Serie oder zu- / abschaltbar "2kanalig" als Wahlmöglichkeit, sofern das nicht schon zu kompliziert wird. (Andernfalls halt je ein Modul "Serie" und "Schaltbar".

Nur so als Anregung für die Entwicklung gedacht.

mfg Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 24.02.2011 18:17
Salü,
So könnte man einen "kleinen" Verstärker bauen, der nicht mehr als 2 Endstufenröhren hat (EL84, 6V6) und mit entsprechend "genügsamen" Netzteil und Chassis auskommt (auskommen muss) >Kosten! Der "große" Verstärker dann mit 4 Endstufen ausgelegt, wobei dann entsprechend mächtiges Netzteil und Chassis anfallen (bei 200 Watt Ausgangsleistung wird das teuer)!
Ist jetzt nicht böse gemeint, aber...
Das wurde bereits in den anderen VBV-Threads diskutiert und war von Anfang an einer der Grundgedanken. Das Thema im Vorstufen-Thread nochmal auf zuwärmen bläht den Thread hier nur unnötig auf!
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe war das erste Konzept schon recht klar umrissen:
1. Einfacher gradliniger Aufbau mit wenig Schnickschnack.
2. Clean als auch Overdrive sollte mit der Vorstufe in einem Kanal machbar sein.
3. Einfache Möglichkeit zur Präsenzanhebung oder Tiefbassdämpfung via Kathoden-Beschaltung (Flexibilität!)
4. Eine Baxandalregelung aufgrund der Regeltiefe und daraus sich ergebender Flexibilität.

Die bisher getroffenen Aussagen und Vorschläge habe ich als sehr eng an diesem Konzept betrachtet. So eine Vorstufe ist ein
recht flexibles Werkzeug mit dem man trotz aller einfachheit sehr viele Leute glücklich machen könnte.
Die Kunst ist jetzt das ganze elegant umzusetzen und das ganze offen für Modifikationen zu halten.
Als Steuerpegel für die Endstufe wurden schon 24V genannt damit der Pegel auch bei stärkerer Gegenkopplung zur Aussteuerung der Endstufe (siehe Martins Entwurf) ausreicht. So lange man sich daran hält kann man natürlich auch alternative Vorstufen nutzen.

Ich finde das bisher recht gut!
Einmal noch zur EF86 und SRPP-Diskussion:
ECC83 ist immer schnell und günstig in anständiger Qualität verfügbar. Ist das bei EF86 auch der Fall?
Viele Grüße, Kim

Dann bleiben wir also bei der bisher diskutierten Variante mit ECC83(SRPP)-> ECC82a(Anodenfolger)->ECC82b(Anodenfolger)!?
Martin hat mir noch den Hinweis "mit auf den Weg" gegeben, dass diese Variante wahrscheinlich klanglich bestens mit seinem Endstufenentwurf harmonieren sollte. Die Frage für SRPP am Eingang, anstatt EF86 wäre ja auch keine entgültige: Es steht beim Nachbau ja jedem frei den Entwurf seinen Wünschen/Ideen entsprechend an zupassen.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 25.02.2011 05:30
Hallo Sven,

bin gestern leider wieder gestört worden und konnte dadurch nur teilweise zum Ausdruck bringen woran mir gelegen ist. Schaut man sich bei den vielen verschiedenen mehrkanaligen Gitarrenverstärkern und Vorverstärkern um, so fällt auf, dass die sehr oft eine gemeinsame Eingangsstufe (ein Röhrensystem, Triode) haben.

Für den VBV würde ich mir für die Eingangsstufe, welche unmittelbar das Signal des Instruments "aufarbeitet" eine reine "Anpassung" an eben jenes Signal wünschen. Da geht es um die Bandbreite - ob 4 oder 5-6 Saiten und passiv oder aktiv Schaltung im Instrument also "Headroom". Ich würde diesen Teil der Signalkette als "Styl Instrument" als erstes Teil der Kette ansehen. Da sollte dann am Ausgang ein völlig unverändertes Abbild des Eingangssignals herauskommen, das dann eine bestmögliche Ansteuerung der nachfolgenden Stufen gewährt. Dananch dann als 2. Stufe "Styl Amp", mit der Auslegung "Vintage" bzw. "Modern" - je nach Bedarf. Und die vorgestellte Vorstufe wurde ich dabei als "Modern" ansehen - viele Bassisten haben ja erklärt, ohne Verzerrstufe auszukommen. Als 3. Stufe dann die Klangregelung (von einem Extrem zum anderen reichend - gar keine Beeinflussung bis Equalizer) irgendwo  dürfte wohl für jeden gewünschten "Sound" das passende dabei sein.

Nochmal zurück zur Eingangsstufe- dabei ließe sich dann auch die an anderer Stelle gewünschte Aussteuerungsanzeige "einfügen" (Option). Innerhalb der Signalkette lassen sich dann ja weitere Optionen unterbringen, wie Einschleifweg oder Boost.

Und ich denke, die vorgestellte Vorstufe ist mit dieser "Kette" durchaus konform. Offen ist doch nur die Ausführung der Eingangsstufe. Bin gespannt, was am Schluss dabei heraus kommen wird.

mfg Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 20.03.2011 12:03
Salü,
Ich mach mal weiter mit der VBVV...
Und fang mal hinten mit der SRPP-Stufe an. Wobei...
Genau genommen hab ich mal bei der Ub angefangen. Je weiter vorne eine Stufe in der Vorstufe sitzt, desto besser muss die Spannung gesiebt werden. Und mehr Siebung bedeutet bei RC-Siebung immer Spannungsverlust. Als steht für die erste Stufe weniger Ub zur Verfügung als für die letzte.
Für den PI waren glaub ich Ub=300V im Gespräche, deshalb hab ich jetzt mal folgende Abstufung vorgesehen: V1 Ub=270V, V2a Ub=280V, V2b=290V. -> Passt das so?

So jetzt kommen wir zur SRPP-Stufe: Die SRPP-Stufe besteht aus zwei Trioden, wobei die untere Röhre normal als Anodenfolger geschaltet ist. Die obere Röhre ist als Kathodenfolger geschaltet und dient gleichzeitig als Ra für die untere Röhre. Der Ri der oberen Röhre sollte also dem Ra der unteren Röhre entsprechen. Um in beiden Richtungen gleich weit aussteuern zu können, sollte Ua=Ub/2 sein. Also schnappen wir uns mal das Ua/Ia-Kennlinienfeld und legen los. Unser AP sollte also bei Ua=130V liegen. Von Martin kam außerdem noch der Hinweis:
- Die SRPP Stufe sollte mit einem eher großen Rk arbeiten, da dieser eine Gleichstromgegenkopplung bewirkt, die den Arbeitspunkt beider Röhren besser stabil hält.
Wenn wir unseren AP auf Ua=130V und Ug1=-1V legen, erhalten wir Ia=0,9mA und für Rk=1V/0,9mA=1,2kohm (rote Linien)
Weiter geht es mit der Widerstandsgeraden (grüne Linie) für den Ra. Diese geht durch unseren AP und schneidet die x-Achse bei Ub -> Ra=(270V-130V)/0,9mA=155,55kohm -> damit suchen wir jetzt für die obere Röhre einen AP mit Ua=130V und Ri=155kohm.
Dafür mal kurz die Definition des Ri. -> Der Ri ist die Steigung der Tangente an der Gitterspannungskurve im AP (orange Linie). In unserem Beispiel die Tangente an die -1,5V-Kurve -> Ri=(150V-100V)/(0,5mA-0,1mA)=125kohm -> schon mal nicht schlecht -> schauen wir mal wieviel Verstärkung da möglich wäre. Dadurch dass der Ri nicht ganz den erforderlichen Wert von Ra erreicht, ist die Verstärkung etwas geringer (laut Spice Vu=70) und erreicht nicht ganz den Wert µ.
Stimmen meine Überlegungen und Berechnungen so oder hab ich einen (oder zwei ;) ) Fehler gemacht?
mfg sven

PS: Hat jemand die Formel für den Innenwiderstand der Schaltung?

Edit: Ich hab nen großen Fehler!!!
Durch beide Röhren muss ja der selbe Strom fließen. Dann muss ich wenn ich Ua=Ub/2 mach, für beide Röhren den selben AP benutzen. Dann bekomm ich aber nur eine Spannungsverstärkung von 40. Oder ich teil die Ub nicht gleichmässig auf beide Röhren auf. Was ist richtig?
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 20.03.2011 16:49
Hallo Sven,

schau doch mal bei www.schoeldgen.de unter "Bassalizer" und bei frihu.com unter SRPP rein. Vielleicht kannst Du da weiterbringende Informationen finden.
Beste Grüße
Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 20.03.2011 18:21
Salü,
schau doch mal bei www.schoeldgen.de unter "Bassalizer" und bei frihu.com unter SRPP rein. Vielleicht kannst Du da weiterbringende Informationen finden.
In beiden Links wird für beide Triodensysteme der gleiche Wert für den Rk verwendet. Damit komm ich aber jeweils nur auf nen Vu von um die 40-50, was weit unter der Erwartung von annähernd µ liegt.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 20.03.2011 18:59
Hallo Sven,

hilft Dir das weiter?
www.tubecad.com/articles_2002/SRPP_Deconstructed/SRPP_Deconstructed.pdf  
http://members.chello.nl/~m.heijligers/DAChtml/Analogue/Amplification.html


Viele Grüße

Bea
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 20.03.2011 19:07
Salü,
Ich gucks mir nachher mal in Ruhe durch, danke.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: Ramarro am 23.03.2011 09:21
Salü,In beiden Links wird für beide Triodensysteme der gleiche Wert für den Rk verwendet. Damit komm ich aber jeweils nur auf nen Vu von um die 40-50, was weit unter der Erwartung von annähernd µ liegt.
mfg sven

Hallo,
die Erwartung ist wohl etwas hoch gegriffen, bitte nicht SRPP mit µ-Folger verwechseln, auch wenn sie irgendwie ähnlich aussehen.  8)
Schau vielleicht auch mal beim Valve Wizard rein.

Grüße,
Rolf
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 23.03.2011 17:05
Salü,
die Erwartung ist wohl etwas hoch gegriffen, bitte nicht SRPP mit µ-Folger verwechseln, auch wenn sie irgendwie ähnlich aussehen.  8)
Danke, dann ist mir da wohl ein Irrtum unterlaufen und ich hab die beiden wirklich durch einander geschmissen
Wie solls jetzt weiter gehen: µ-Follower oder Cascode (rauscharm und hohe Verstärkung) oder EF86 (soll rauschärmer als Cascode sein) oder...?
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: bea am 23.03.2011 23:34
Wenn ich mal die Diskussion rekapituliere, waren Argumente gegen die EF86 zum einen der Preis (die zwei Trioden in der ECC83 sind billiger), die Verfügbarkeit auf der einen Seite, aber auch, dass die Verstärkung der EF86 ein wenig zu hoch sein könnte.

Extreme Rauscharmut halte ich jetzt für zweitrangig: die ECC83 ist da allemal gut genug. Immerhin ist sie ja die Standardröhre bei den Eingangsstufen von Instrumentalverstärkern, und bei denen ist Rauschen in der Praxis kein Thema.

Weil mir der EF86 im Bouyer ST20 aber gut gefällt, würde ich vorschlagen, das doch dahingehend durchzuspielen, dass man wegen der hohen Verstärkung deer EF86 vielleicht doch noch insgesamt eine Röhre einsparen könnte.

Viele Grüße

Beate
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: robdog.ch am 24.03.2011 09:19
*Schweigmodus aus*

Hi

Weil ich mich nicht aktiv an der Entwicklung beteiligen kann schweige ich ja eher und lese einfach im Hintergrund mit.

Aber...
Zitat
Weil mir der EF86 im Bouyer ST20 aber gut gefällt, würde ich vorschlagen, das doch dahingehend durchzuspielen, dass man wegen der hohen Verstärkung deer EF86 vielleicht doch noch insgesamt eine Röhre einsparen könnte.

dafür wäre ich auch.

Gruss
Röbi

*Schweigmodus an*
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 24.03.2011 09:41
Salü,
Danke für eure Meinungen
Dann rechnen wirs mal für die EF86 durch.
Ihr hört dann heut abend wieder von mir.
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: SvR am 24.03.2011 13:30
Salü,
Ich hab den heutigen Abend en bissel vorgezogen... ;)
http://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EF86.pdf
Also wir brauchen eine Verstärkung von ungefähr Vu=100 und die Ub sollte um 270V rum liegen.
Ich hab mir zuerst Ub auf der Ua-Achse gekennzeichnet und dort dann das Geodreieck angelegt und dann so lange die Steigung verändert bis ich nen AP hat, bei dem Vu~100 ist. -> Ua=150V, Ia=1,7mA. Die Widerstandsgerade hat also den Wert: Ra=(270V-150V)/1,7mA=70,58kohm (auf den nächsten Normwert runden). Für den Rk müssen wir berücksichtigen das Ik=Ia+Ig2 ist. Für Igß nehm ich den Wert 600µA, der im Datenblatt bei den typischen Kennwerten zufinden ist. Rk=3V/(1,7mA+0,6mA)=1,3kohm und Rg2=(270V-140V)/(600µA)=0,217Mohm=217kohm
Rk muss mit nem Ck überbrückt und die Spannung Ug2 mit einem Elko gestützt werden.
Irgendwelche Fehler, Anregungen, Verbesserungsvorschläge, usw.?
mfg sven
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 25.03.2011 19:17
Hallo Sven,

als Anregung gemeint: The Verberator: Description unter www.harmonicappliances.com .../VerberatorPix  geführt. Da wird ein Kombo mit EF86 als Eingangsstufe dann ECC, Kuhschwanz- Klangregelung, Hall vorgestellt. Als kleinere Variante gibt es einen weiteren Kombo- The Decimator. Auch der mit EF86 als Eingangsstufe.

Beide sind vom Autor gebaute Verstärker. Zu denen stellt er auch die Schaltbilder vor.

MfG Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 26.03.2011 08:17
Hallo,

zuerst muss ich einen Fehler berichtigen: der 2. Verstärker hat auch eine Pentode als Eingangsstufe, aber nicht die EF 86; sorry. Ein weiteres Schaltbild für eine eher primitive Schaltung ist unter HUBERT'S TUBE AMPS- GAREN CONTRAST zu finden www.liegamp. com/

mfg Bernd
Titel: Re:Volksbassverstärker: Die Vorstufe
Beitrag von: trial and error am 26.03.2011 14:19
alle guten Dinge sind 3 ...

ein weiterer Amp mit EF86 als Eingangsstufe und Auslegung für verschiedene Endstufen ist umter Amp 1 Overview  www.psg.com/ .../amp-1/amp-1build ausführlich beschrieben und mit Bildern gezeigt.
Das dürften jetzt wohl reichlich Anregungen sein. Etwas davon sollte wohl auch für den Fortgang des Volksbassverstärkers geeignet sein.

mfg Bernd