Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk High-End => Thema gestartet von: haebbe58 am 20.02.2011 09:55
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Hi Folks,
ich möchte mir einen nette Stereo-Eintaktendstufe bauen, und zwar mit 6V6 (evtl. auch 6L6 als Alternative). Der ein oder andere kennt bestimmt die einfache Stereo-Endstufe aus Reiner zu Lindes Elektor Veröffentlichungen. Ich hab sie mal als Bild angehängt.
Mir sagt die Schaltung eigentlich sehr zu, da sie einfach und überschaubar ist und man nicht sooo viel falsch machen kann dabei.
Jetzt frag ich mal die HiFi- und sonstigen Profis:
Wo seht Ihr Verbesserungsmöglichkeiten/was würdet Ihr ändern? Es sollte im Prinzip relativ einfach bleiben. Ich erwarte keinen Wunder-Sound, sondern möchte einfach nur einen etwas schönen warmen Sound mit etwas Glitzerhöhen an wirkungsgradstarken Boxen (vorzugsweise mit Breitbändern) haben.
Einen passenden Netztrafo hab ich bisher auch noch nicht gefunden. 2 fette AÜ habe ich aber, wirklich gut passend, siehe hier:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13716.msg130114.html#msg130114
Gruß
Häbbe
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Hallo Häbbe,
auf Anhieb sehe ich nur 2 Ansatzpunkte:
- G2 Anzapfung am Ausgangstrafo (UL) , aber nur wenn Du in neue Trafos investieren willst
- Netzteil überarbeiten mit Drossel: Gleichrichter, danach C L C und dann zu den Ausgangstrafos.
Damit wirst Du den typischen Restbrumm der SE Endstufe los
Gruß Hans- Georg
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Hallo,
Hans-Georg, besser als mit Drossel zu sieben fände ich's, wenn man gleich mit Halbleitern siebt.
Einen Längs-FET, dazu nen "Capacity-Multiplier" (wie heissen die Dinger richtig?). Noch bessere Siebung und besserer Stromflusswinkel am Lade-Elko.
Zur Schaltung; der Kondensator in der Gegenkopplung muss mittels Scope optimiert werden. Hier solltest du ein Rechteck auf den Amp geben und das Überschwingen der Transiente mittels Kondensator auf ein Minimum reduzieren. Ich würde schätzen, dass mit einem anderen AÜ auch die Gegenkopplungswiderstände angepasst werden könnten. Muttu höhren mit den Öhren.
Apropos neue AÜ, da musst du dann schauen ob deine AÜs Arbeitspunktmäßig passen.
Ich glaube fast, dass 5k etwas wenig ist für typische Arbeitspunkte. Aber das solltest du nochmal ausrechnen.
Grüße,
Swen
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Hallo Swen,
da hast Du vollkommen recht, Längs- FET geht natürlich auch.
Frage an Häbbe: Wieviel "Sand" willst Du dir erlauben? ;)
Gruß Hans- Georg
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Hi Hans-Georg,
wieviel Sand? Eigentlich wurscht, konsequent puristischer Röhrenfreak bin ich nicht. Allerdings: im Signalweg Sand einzusetzen, widerspricht dann doch etwas der Zielsetzung, einen Röhrenamp zu bauen.
Gruß
Häbbe
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Hallo Haebbe,
das sehe ich ähnlich. Insofern ist Svens Längs-Fet bestimmt ein guter Weg.
Gruß Hans- Georg
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Hi,
schon mal danke an die bisherigen Antworter! :danke:
weitere Meinungen? ???
Gruß
Häbbe
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Hallo Häbbe,
das Eingangspoti könnte man deutlich kleiner machen und damit das Rauschen reduzieren. Standard für einen Lineeingang sind ja 10k, also vielleicht ein 50k Poti und den Gitterwiderstand auf 100k-200k. Das ist aber auch abhängig davon welche Quelle du benutzen willst.
Dann muss man natürlich noch sagen, der Verstärker ist für Kopfhörer konzipiert. Mit den Spannungsangaben aus dem Plan ergibt das gerade mal ein knappes Watt. Wollte ich nur zu bedenken geben, je nach Hörsituation und Boxen kann das natürlich auch ausreichen.
Gruß, Volker
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Hi,
da steht nichts von reinem Kopfhörerverstärker beim zur Linde!
Die Widerstände sind dazu da, um auch einen Kopfhörer anschliessen zu können.
Habe bisher nur Hifi-Amps mit der EL84 gebaut und komme ganz gut mit einem 100k-Poti + 470k Widerstand am Gitter zurecht.
Probleme mit Rauschen oder Brummen hab ich dadurch nicht. Übertrager und Trafo nehm ich von Wüsten oder Ritter und bin sehr zufrieden. Die Siebung ist bei mir klassisch ohne Drossel und brummen hört man nur wenn man das Ohr an den Lautsprecher drückt!
gruß michael
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Dann muss man natürlich noch sagen, der Verstärker ist für Kopfhörer konzipiert.
Das stimmt nicht, er ist dafür konzipiert, Kopfhörer zusätzlich anschließen zu können
Gruß
Häbbe
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Ah ok, ich bin jetzt einfach mal vom Schaltbild ausgegangen. Aber mein wesentlicher Punkt war auch nicht der Kopfhörer an sich, sondern ich wollte dich allgemein auf die zu erwartende Leistung aufmerksam machen, für den Fall dass dir das nicht bewusst war.
Gruß, Volker
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Hi häbbe,
ich würde an Deiner Stelle einfach zwei schnuckelige "Monoblöckchen" (zur Not halt auch in einem Gehäuse, zwei Rinkern- Netztrafos übereinander gestacked) bauen, aber natürlich mit Brückengleichrichtung.
BTW: ich kann nicht nachvollziehen, weshalb sich diese Zweiweggleichrichtungen bei Amps, die keinen Röhrengleichrichter verwenden, halten wie Unkraut ;)
Gruß
Jacob
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Hallo Häbbe,
ich hoffe du hast schon bei Hans geschaut oder doch nicht? http://www.roehrenkramladen.de/
Gruß
Herbert
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Hi Herbert,
ja, klar, hab ich schon .... aber ich möchte so gerne die 6V6 verwenden ...
Trotzdem sehr interessant
Gruß
Häbbe
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Hallo Häbbe
Arbeitspunkt Endröhre: 6V6 nach datenblatt bei Ua=Ug2=250V
Arbeitspunkt Vorstufe: 6SL7 bei Ua=100...130V und Ub=200...240V frei nach Datenblatt
Poti: 500k
Kothodenkondensator der Endröhre überdiemensionieren. 100uF oder mehr.
Die beiden Koppelkondis auf je -1,5dB bei der unteren Grenzfrequenz (20Hz) auslegen.
Eingangswiderstand Rg(V1): 100k.
Die Schaltung passt genau auf deine AÜs und ist getestet.
Der G2 Abgriff kann auf Anode oder Ub (kleines Siebglied) geschaltet werden. Bei Triodenbetrieb leichte Überanpassung am AÜ wählen, 8Ohm LS an 4Ohm bzw. 6Ohm Abgriff.
Die etwas ungewöhnliche aber sehr zuverlässig arbeitenede Gegenkopplung kann Schaltbar gemacht werden. Kathode der Endröhre auf 8Ohm ist maximale und auf Masse minimale Gegenkopplung.
Die Schaltung ist bei Gegenkopplung praktisch leerlauffest und bedarf im Gegensatz zu üblichen Über-alles-Gegenkopplungen aus den Schaltvorschlägen in diesem Fred keinen Abgleich mit dem Oskar.
Viele Grüße
Martin
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Hi Martin,
klasse!
Vielen Dank!
Gruß
Häbbe
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Hi Martin,
ich habe Deine Vorlage jetzt mal beschriftet, so wie ich mir vorstelle, dass Du es gemeint haben könntest ..... Bin ja nicht so der Entwickler/Röhrenfreak ... eher der reine Nachbauer ...
... kannst Du mal schauen, ob das so ungefähr paßt?
Danke und Gruß
Häbbe
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Hallo
das passt schon. 250...270Ohm für den Rk der 6V6 und 2k für den der 6SL7 sind einen hauch besser, aber das ist Nuance. Der Ck der Vorstufe darf auch ruhig 50uF groß sein, da passiert nix. Auch bei der Endröhre wäre noch mehr möglich. Ob man das hört? Wohl eher nicht.
Gib dir Mühe bei der Siebung, Ultralinearbetrieb ist recht brummempfindlich, weil die Rippelspannung das g2 erreicht und dadurch verstärkt wird.
Viele Grüße
Martin
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Hi Martin,
super!
Danke!
Gruß
Häbbe
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Hallo Martin,
habe es nochmal angepaßt, siehe Anhang
Noch eine kurze Frage: Was müßte ich ändern, wenn ich statt einer 6V6 eine 6L6 einsetze?
Danke und Gruß
Häbbe
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Hi Häbbe,
guckst du hier :
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13387.0.html
und die notwendige Änderung bez. der max Belastung der Endröhre weiter unten im Text,
im Schaltplan von dir ist die Katode mit der Sek.-W. verbunden ?
Gruss Jörg
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Hallo,
ich denke, das ist Absicht - eine Gegenkopplung.
Gruß, Peter
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Hallo
für die 6L6 müsste man Rk dem Datenblatt entsprechend anpassen. Deine AÜs dürften aber zu hochohmig sein - Fehlanpassung. gerade bei pentoden und Eintakt A ist das aber zu vermeiden, da Pentoden ein ausgesprochenes Klirrminimum und Leistungsmaximum beim optimalen Ra haben.
Viele Grüße
Martin
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Hi Martin,
okay, danke Dir!
Gruß
Häbbe