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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Nils H. am 26.04.2011 17:06

Titel: Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 26.04.2011 17:06
Moin,

ich hab mal 'ne handwerkliche (Anfänger-)Frage zum Thema löten ;). Ich bin jetzt nicht gerade der Super-Löter, aber ich bekomme es hin, dass ich keine kalten Lötstellen produziere. Was mich aber arg stört ist die Optik meiner Lötstellen. Ich löte mit dem Lötzinn, das Dirk hier im Shop verkauft, das hat anscheinend einen relativ hohen Flussmittelgehalt, und auf allen meinen Lötstellen bildet sich beim erkalten diese unansehnliche braune Flussmittelschicht. Meine Lötstation hat nur ein Schätzeisen (ein Poti) zum Einstellen der Temperatur, aber keine Temperaturanzeige; ich denke aber, mit der Temperatur liege ich so bei 320-330°C, zumindest verdampft das Flussmittel nicht, und Bauteile hab ich auch noch keine Zerbraten ;D. Ich bemühe mich auch, immer so schnell wie möglich zu löten und benutze i.d.R. die größte Spitze, die da ist 8) (nein, keinen Dachrinnenkolben ;D).

Frage 1: Mache ich irgendwas kapital falsch, oder ist der braune Niederschlag von Flussmittel auf der Oberfläche einfach nicht zu vermeiden?

Frage 2: Womit bekommt man die am besten weg? Ich hab's testweise mal mit Aceton + Zahnbürste versucht, das hat das Flussmittel aber relativ wenig beeindruckt, dafür scheint das Aceton die Boardoberfläche anzugreifen.

Irgendwelche Tips?

Gruß, Nils
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 26.04.2011 17:14
Hallo Nils,

ich hab zwar nicht die ideale Lösung, aber ich benutze eine Reinigungslösung aus meiner Branche,
damit macht man eigentlich Uhrenbander aus Metall sauber und Keimfrei, ich muss zwar auch mit nem
Tuch ordentlich schrubbeln aber ich bekomme alles weg, das ist eine Alkohol haltige Lösung in einer Pumpflasche,
sollte es bestimmt auch von anderen Herstellern geben in jeder Aotheke

Gruß Ronald
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: _peter am 26.04.2011 17:19
Hallo,

ich bilde mir ein, mich zu erinnern, dass hochrangige Forenmitglieder  ;D
einen Dremel mit nem weichen Aufsatz benutzen, um das Zeug runterzukriegen.

Ich habe mich aber auch schon gefragt, warum die Lötstellen auf den Bildern
hier immer so sauber aussehen.  ;)

Gruß, Peter
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 26.04.2011 17:22

Ich habe mich aber auch schon gefragt, warum die Lötstellen auf den Bildern
hier immer so sauber aussehen.  ;)

Gruß, Peter

alles bearbeitet mit Photoshop  :devil:
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 26.04.2011 17:23
alles bearbeitet mit Photoshop  :devil:

DEN Gedanken hatte ich auch schon ;D.
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Treblerotor am 26.04.2011 18:14
Hallo Nils

Kontakt LR (wie Leiterplatten Reiniger) (heißt auch Kontakt PCC) von CRC Kontakt Chemie
http://www.crcind.com/csp/web/ProdDisp.csp?idx=533240&lng=4&country=GE&product=KONTAKT%20PCC&brand=KOC&CSPCHD=001000010000361jg4Pq000000HDBZTPHAqAVnONivECI$0A--

Jahrelang erprobt in Beruf und Hobby. Die mit gelieferte Aufsteck-Bürste ist für manche Zwecke zu weich. Dann Zahnbürste nehmen. Wem dem die Standard-Zahnbürsten zu gekrümmt sind (man scheuert mit dem Stiel auf der Leiterplatte), dem sei eine Prothesenbürste (gibts wirklich) anempfohlen.

Zur Not geht auch Spiritus (weißlicher Belag bleibt über) oder Isopropylalkohol.

Gruß
Roland
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: geowicht am 26.04.2011 18:16
Hallo Nils,
ich denke das Flußmittel stört allenfalls die Optik? Nichtsdestotrotz kann dies natürlich für den ein oder anderen ein durchaus berechtigter Grund sein.

Normalerweise sollten zum Lötzinn Sicherheitsdatenblätter (z. Beispiel http://files.vo (*) lkner.de/800000-824999/812811-da-01-de-LOETDRAHT_SN_60_1_0MM_100G.pdf; weiss nicht ob der link erlaubt ist)) mitgeliefert sein. Hier stehen nicht nur Sicherheitshinweise sondern oft einiges mehr an Infos drin. Manchmal hinter Schlüsselnummern versteckt, aber auch die kann man recherchieren. Kollophonium als Flussmittel sollte eigentlich löslich in Ölen, Fetten und organischen Lösungsmitteln sein. Viele Lötzinnanbieter liefern aber auch spezielle teure Lösungsmittel (s. Datenblatt)an. Schau Dir einfach mal im Netz die Sicherheitsdatenblätter bei Deinem Lötzinnhersteller an oder fordere sie von ihm direkt an wenn Du im Netz nicht fündig bist. Die Bereitstellung ist bei Gefahrstoffen (und dazu zählt flußmittelhaltiges Lötzinn) meines Wissens verpflichtend  :police:!
Ich hoffe das hilft etwas bei Deinem Problem weiter  :bier:.
Herzlichen Gruß
Geowicht
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 26.04.2011 18:17
Ah, hätte mich auch gewundert wenn es da nicht noch eine professionelle Lösung gibt,


Gruß Ronald
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Treblerotor am 26.04.2011 18:21
"Flux Remover" heißt die Artikelgruppe. Wir haben viele ausprobiert, der von Kontakt Chemie war für uns der beste.

Gruß
Roland
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 26.04.2011 18:25
Moin,

danke für die guten Hinweise! Geowicht: Es ist in der Tat die Optik, die mich stört 8). Soweit ich das beurteilen kann sind die Lötstellen sonst (elektrisch und mechanisch) in Ordnung. Sieht nur nich schöne aus :).

Gruß, Nils
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Treblerotor am 26.04.2011 18:30
Noch ein Tipp. Falls jemand auf die Idee mit flußmittelarmem (raucharmem) Lötzinn kommt: hab ich ganz schlechte Erfahrung mit gemacht. Raucht nicht viel, gibt weniger Rückstände - fließt aber auch nicht so gut.

Gruß
Roland
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: mac-alex_2003 am 26.04.2011 18:39
Hallo,

mit Flussmittelentferner habe ich keine so gute Erfahrungen gemacht. Das löst zwar an, aber dann hat man den Sumpf auf dem Board verschmiert.
Zum anlösen ist das ok, danach dann aber mit Alkohol das Board reinigen.

Ich machs immer so, dass ich mit Universalverdünner alles weitestgehend säubere und dann mit einer weichen Dremelbürste dem Rest selbigen gebe  ;D

Grüße,
Marc
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 26.04.2011 18:41
Universalverdünner

äh, hilf' mir mal auf die Sprünge - Baumarkt?
Titel: Re:Flussmittelrückstände - Ja Isopropylalkohol
Beitrag von: orange1969 am 26.04.2011 18:45
Mahlzeit,

möchte mich Treblerotor anschließen und für Isopropylalkohol plädieren. (Da meckern die Mitbewohner nicht so wegen dem Geruch)

SG
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: mac-alex_2003 am 26.04.2011 18:50
äh, hilf' mir mal auf die Sprünge - Baumarkt?

jup
Sonst Isoprop
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: jacob am 26.04.2011 19:08
Hi Nils,

dieser Lötdraht (ggf. in Verbindung mit einer elektrischen Zahnbürste) wäre doch dann was für Dich:

http://www.felder.de/iso-core-ewl.phtml

Zitat aus der Felder- Produktbeschreibung:

"Elektroniklötdraht mit wasserlöslichen Flussmittelrückständen.

In der Elektronikfertigung stößt man immer wieder auf Lötanwendungen, denen Schutzlackierungen bzw. Vergussprozesse nachgeschaltet werden. Um negative Reaktionen zwischen Flussmittelrückstand und Schutzlack bzw. Vergussmasse zu vermeiden,
empfiehlt sich die Entfernung der Flussmittelrückstände. Moderne no-clean Flussmittel sind zwar weder korrosiv noch elektrisch leitend, aber auch schwer zu entfernen. Die Rückstände des ISO-Core® "EWL" können mit destilliertem Wasser (ohne sonstige Zusätze) zu 100 % entfernt werden."

Ich z.B. benutze z.B. den ISO- Core EL- SN60/PB40 Lötdraht (3,5% Flussmittel  :devil: ) und finde ihn wirklich super, da das Flussmittel nicht "herumspratzelt".

Gruß

Jacob
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 26.04.2011 20:21
na so ein Zufall, das nutze ich unbewusst seit Jahren  :)

Gruß Ronald
Titel: Re:Flussmittelrückstände - Ja Isopropylalkohol
Beitrag von: Treblerotor am 26.04.2011 22:03
Mahlzeit,

möchte mich Treblerotor anschließen und für Isopropylalkohol plädieren. (Da meckern die Mitbewohner nicht so wegen dem Geruch)

SG

aber niemals Äthylalkohol, sonst wollen die Mitbewohner was abhaben  ;D

Gruß
Roland
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Joachim am 27.04.2011 08:07
na so ein Zufall, das nutze ich unbewusst seit Jahren  :)

Das lässt tief blicken :devil:
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: jacob am 27.04.2011 08:34
Moin Ron,

das ist ja wirklich interessant!

Benutzt Du auch das Felder "EL" oder etwa das "EWL"?
Das "EWL" konnte ich bisher leider bei keinem Anbieter finden  ::)

BTW: in den 80er und 90er Jahren habe ich "durchgängig" Fluitin SN60/40 (das auf den roten Spulen!) verwendet- das kam auch sehr gut.
Aber das gibt's in dieser Ausführung/ Qualität anscheinend nicht mehr...

Gruß
Jacob
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Joachim am 27.04.2011 08:43
Moin Jacob,

na ja, meine Bemerkung war eher ironischer Art und entbehrte jeder sachlichen Grundlage - sorry an Ron ;)

Und jetzt wieder seriös: Flußmittel habe ich eigentlich nie benutzt (außer dem, das eben in der Zinnseele enthalten war. Der Lötdraht war und ist auf roten Spulen, ich schau da gerne mal nach, was das konkret ist.

Zur Reinigung haben wir in der Firma immer eine Bürste mit etwas (ich glaube unvergälltem) Spiritus benutzt. 90%iger Alkohol aus der Apotheke tut's genauso und ist auch recht günstig - man braucht ja nicht viel.

Viele Grüße,
Joachim

Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: jacob am 27.04.2011 08:58
Hi Joachim,

das Felder Iso- Core EL hat ja "ab Werk" eine 3,5% Flussmittelseele, das ist mehr als ausreichend  :angel:

Ich bin ja jetzt wirklich mal gespannt, welches Lötzinn genau Du in der Firma verwendest!

Vielleicht ist es ja soger Fluitin (das riecht auch gut  :laugh:) ?

Gruß

Jacob
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 27.04.2011 09:07
Das lässt tief blicken :devil:

Hallo Joachim

Hmm, hab ich ehrlich gesagt nicht mal wahr genommen weil der Beitrag so kurz war  ;D


@ Jacob

EL oder EWL kann ich garnicht aus dem auch raus sagen, ich schau heut abend mal nach wenn ich heim bin


Gruß Ronald
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: sixpounder am 27.04.2011 17:04
Nur eine kleine Klugscheißerei von mir am Rand:

Das Flussmittel im Lötdraht besteht aus Kolophonium. Diesen kann man mit reinem Alkohol auflösen.
Man kann den Spieß aber umdrehen und Kolophonium im Alkohol lösen, somit hat man dann flüßiges Flussmittel. Meiner Erfahrung nach, sehr gut geeignet um selbstgeätzte Platinen für das Löten zu behandeln ohne diese vorher zu verzinnen ;)
Im Netz gibt's ein Anwendungsbeispiel, find grad nich. :(
Gruß
Alex
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 27.04.2011 17:34
Isoprop und ein Bürschtle.  :bier:
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Joachim am 27.04.2011 18:43
Isoprop und ein Bürschtle.  :bier:

Das war es auf den Punkt gebracht 8)
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 27.04.2011 20:40
Moin Ron,

das ist ja wirklich interessant!

Benutzt Du auch das Felder "EL" oder etwa das "EWL"?
Das "EWL" konnte ich bisher leider bei keinem Anbieter finden  ::)

BTW: in den 80er und 90er Jahren habe ich "durchgängig" Fluitin SN60/40 (das auf den roten Spulen!) verwendet- das kam auch sehr gut.
Aber das gibt's in dieser Ausführung/ Qualität anscheinend nicht mehr...

Gruß
Jacob

weder noch, ich hab ISO Core RA, hab mich mal wieder nur am aussehen orientiert  >:(

Edit: und ISO Core EL, für alles was SMD ist
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Joachim am 27.04.2011 21:05
'n Abend, Jacob,

also zur Zeit verwende ich Stannol Sn60Pb38Cu2 mit 3.5% Kolophonium (Datenblatt hängt an). Das ist gefühlt nicht anders beim Löten als das, was wir früher in der Firma genutzt hatten - zumindest als ich dort noch gelötet hatte ;). Muss mal schauen, ob sich da noch irgendwo eine alte Rolle finden lässt. Heute nehmen wir natürlich nur Bleifrei E10.

Viele Grüße,
Joachim

Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 27.04.2011 21:10
'n Abend, Jacob,

also zur Zeit verwende ich Stannol Sn60Pb38Cu2 mit 3.5% Kolophonium (Datenblatt hängt an). Das ist gefühlt nicht anders beim Löten als das, was wir früher in der Firma genutzt hatten - zumindest als ich dort noch gelötet hatte ;). Muss mal schauen, ob sich da noch irgendwo eine alte Rolle finden lässt. Heute nehmen wir natürlich nur Bleifrei E10.

Viele Grüße,
Joachim



ja das habe ich auch in meinem Sammelkasten, Stannol Sn60Pb38Cu2 und Felder ISO Core EL SN99,3Cu0,7 nur für SMD kram und in Uhren, und für meine
Amps nur das beste Felder ISO Core RA Sn60Pb40

Gruß Ronald
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: robdog.ch am 27.04.2011 21:19
'n Abend, Jacob,

also zur Zeit verwende ich Stannol Sn60Pb38Cu2 mit 3.5% Kolophonium (Datenblatt hängt an). Das ist gefühlt nicht anders beim Löten als das, was wir früher in der Firma genutzt hatten - zumindest als ich dort noch gelötet hatte ;). Muss mal schauen, ob sich da noch irgendwo eine alte Rolle finden lässt. Heute nehmen wir natürlich nur Bleifrei E10.

Viele Grüße,
Joachim



Und auch ich benutze dieses. Probleme mit Kolophoniumrückständen habe ich damit so gut wie nie - und wenn, dann hab' ich garantiert zu viel Lot drangebuttert  >:D

@Nils: Was benützt Du denn?

Gruss
Röbi
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 27.04.2011 22:12
Moin,

ich hab hier zwei Rollen Lötdraht liegen. Für feinere Sachen habe ich eine Rolle Stannl 0,5mm-SMD-Lot S-SN60Pb40, da steht der Fluxanteil nicht drauf; damit hab ich aber keine oder kaum Ablagerungen. Die zweite ist schon so abgegrabbelt, dass man das Label kaum mehr lesen kann, scheint aber Felder ISO-Core RA zu sein - Sn60Pb38Cu2 mit 2,5% Flux. Die Ausbildung von Ablagerungen ist aber unabhängig von der Menge Lot an der Lötstelle. Also, klar - mehr Lot, mehr Ablagerungen, aber braun ablagern tut sich das immer an der Oberfläche. Vielleicht stimmt doch mit meiner Temperatur was nicht - muss wohl doch eine Lötstation mit entweder einer Anzeige oder zumindest zuverlässiger Regelung und Beschriftung her.

Ansonsten scheint zur Reinigung wohl der allgemeine Konsens möglichst reiner Alkohol + Schrubben zu sein ;D.

Gruß, Nils
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 27.04.2011 22:16
Hallo Nils,

brauchst du dir bald keine Gedanken mehr machen, ich nutze das selbe Lot und bekomme alles weg  :)

Gruß Ronald
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 27.04.2011 22:18
Hallo Nils,

brauchst du dir bald keine Gedanken mehr machen, ich nutze das selbe Lot und bekomme alles weg  :)

Gruß Ronald

ja klar, danke noch mal. Aber schöner wäre es ja, wenn der Dreck gar nicht entstünde ;D. Die anderen Spezies hier scheinen damit ja keine Probleme zu haben ;D.
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 27.04.2011 22:27
Ich hab noch nie ein Problem damit gehabt, aber ich werde mal ein anderes Lot versuchen,
wenn ich SMD löte (bleifrei) habe ich auch keine Rückstände, jedenfalls ist mir noch nie was aufgefallen,
es kann durchaus auch an der löttemperatur liegen, ich Löte mit 330-360°
und Bleifrei an SMD oder Mikroelektrik mit 240-270°
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 27.04.2011 22:31
ich Löte mit 330-360°

Jau, das versuche ich auch, aber leider hat meine 13-Euro-Chinesenstation nur ein unbeschriftetes Poti ;D. Wenn ich es mir recht überlege, hab ich beim Löten bei der Arbeit keine Probleme mit Flussmittelablagerungen... allerdings weiß ich gerade nicht, welches Lot ich da benutze. Dafür haben wir da 'ne gute Weller-Station...

Gruß, Nils
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: jacob am 28.04.2011 07:16
Hi Nils,

bei Deinem "Ampoutput" frage ich mich wirklich, warum Du Dich immer noch mit so einem chinesischen Tauchsieder herumquälst  :angel: :devil:

Für einen guten Hunderter bekommst Du doch z.B. schon eine vernünftige, gebrauchte (analoge!) Weller WECP 20 Lötstation.
Die Teile sind echt extrem zuverlässig!

Gruß

Jacob
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: jacob am 28.04.2011 07:34
Hi Ron,

das RA hat 1% weniger Flussmitte als das EL, scheint aber ansonsten ziemlich identisch zu sein.

http://www.felder.de/flussmittelgefuellter-weichloetdraht-iso-core-ra-2.phtml

Mich würde halt mal das EWL interessieren, bei dem man die Flussmittelrückstände einfach mit destilliertem Wasser entfernen kann.

@Jochen:
Danke, dass Du nachgeschaut hast!
Ich habe auch noch irgendwo eine 1KG- Rolle Stannol gebunkert (so ein neuzeitliches "Gesundheitslötzinn", mit einem grünlichen Etikett drauf  ;D ).
Das hat mir aber beim Löten viel zu sehr in der Gegend herumgespratzelt   :P

Gruß

Jacob
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: 12stringbassman am 28.04.2011 08:56
Interessanter Fredd!

Da ich in Bälde eine neue Rolle Lötdraht brauche, würde ich gerne wissen, ob jemand Erfahrungen mit diesem Produkt gemacht hat:

http://www.stannol.de/WS_Draht/Loetdrahtuebersicht_2003-Dateien/TDB_LD_HF34_DE.pdf

Laut Herstellerangabe würde sich das Flussmittel bei Löttemperatur weitgehend und Rückstandsfrei verflüchtigen. Ob's stimmt?
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 3.07.2011 20:13
Moin,

ich wollte hier gerne noch mal ein Feedback hinterlassen. Ron hatte mir ein Reinigungsmittel auf Alkoholbasis zugeschickt (vielen Dank noch mal dafür!!!), das super für alle Stellen ist, an die man gut ran kommt und wo man es vollständig mit einem Lappen o.ä. verreiben kann. Leider hinterlässt es an den Stellen, die nicht so zugänglich sind (z.B. zwischen Bauteilen und Bauteilebeinchen) einen leicht klebrigen Schmierfilm, was wohl an dem Ölanteil von 1,5% liegt. Ich hab es dann auch noch mal mit Isopropylalkohol aus der Apotheke (nein, nicht Worms - richtige Apotheke ;D) probiert - ich hab allerdings nur 70-prozentigen bekommen. Egal, reinigt einigermaßen gut und verflüchtigt sich vollständig, hat mein Board aber auch nicht richtig schön gemacht.

Mittlerweile habe ich das Problem in den Griff bekommen, denn es saß natürlich, wie immer, hinter dem Lötkolben. Ich habe meine Löttechnik etwas umgestellt, und nun sehen meine Lötstellen nicht nur besser aus, es entsteht gar nicht erst so eine große Sauerei. Ich löte jetzt mit einer größeren Spitze und mit etwas geringerer Temperatur, achte besser darauf, die Spitze regelmäßiger abzuwischen,  und arbeite insgesamt langsamer / ruhiger, und für die Flussmittelrückstände, die trotzdem manchmal entstehen, nehme ich mir die Zeit un mache sie direkt nach dem Löten der Stelle / des Bereiches weg.

Nochmal danke für alle Tipps (und an Ron für den Reiniger!) :bier:.

Gruß, Nils
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Bierschinken am 3.07.2011 20:15
Wische die Spitze vor jedem Lötpunkt am Schwämmchen/dieser Eisenwolle ab und du hast wunderschöne Lötpunkte  ;)
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Nils H. am 3.07.2011 20:44
Wische die Spitze vor jedem Lötpunkt am Schwämmchen/dieser Eisenwolle ab und du hast wunderschöne Lötpunkte  ;)

hab ich jetzt endlich ja auch begriffen... das gehört zu dem Punkt, dass ich weniger hektisch und sorgfältiger arbeiten will :).
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Ron55555 am 3.07.2011 21:55
Hallo Nils,

und alles was jetzt nocht nicht ab ist beseitigst du mit der kleinen Bürste die dabei ist  ;)
aber wie Swen schon sagte, immer eine saubere Lötspitze und es bleiben deutlich weniger Rückstände,

Gruß Ron
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: robdog.ch am 4.07.2011 00:07
Moin

Gerade die letzten zwei Wochen hatte ich wie aus heiterem Himmel auch dieses Problem mit den Flussmittelrückständen. Hat mich irritiert weil ich an meinem Setup gar nichts geändert hatte. Lag dann tatsächlich nur daran, dass ich die Lötspitze zu selten gereinigt habe.

Jetzt aber noch eine Frage die in eine ähnliche Richtung geht. Beim JTM45 arbeite ich ja zum ersten mal mit Turrets. Die Bauteile hatte ich ja schon länger auf dem Board angelötet. Kürzlich habe ich dann auf der Unterseite des Boards die Kabel angelötet, welche man nach dem Einbau eben nicht mehr kann. Dabei viel mir auf, dass das Lötzinn blubbert - hört sich dämlich an, ist aber so! Ich musste auch verhältnismässig lange heizen um eine optisch korrekte Lötstelle zu erhalten.
Das Blubbern kommt ja wohl daher, weil auf der anderen Seite (Oberseite des Boards) bereits zugelötet ist und die erhitze (und somit ausgedehnte) Luft entweicht? Gehe ich denn mit den Turrets überhaupt richtig um? Man könnte die Drähte ja auch drum herum wickeln, schien mir aber optisch nicht so sauber...

Gruss
Röbi
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: Bierschinken am 4.07.2011 00:34
Hi,

ja, das ist das ausgasen. Machen Platinen häufig ganz böse, weil da noch von der Fertigung chemische Stoffe sind, die bei der Temperatur ausgasen und das kann dann zu schlechten Lötstellen führen. Da hilft nur richtig heiss machen und ausgasen lassen.

Grüße,
Swen
Titel: Re:Flussmittelrückstände
Beitrag von: robdog.ch am 4.07.2011 00:36
Ah dann is ja gut! Danke Swen!

Dann geht's jetzt mal ans kalt löten  :bier:  ;D

Gruss
Röbi