Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Lautsprecher => Thema gestartet von: Adrian P. am 2.05.2011 03:22

Titel: Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Adrian P. am 2.05.2011 03:22
Hallo mein Lieblingsforum,

also...es ist so..Ich wohne in einer Mietwohnung mitten in der Stadt, bin aber leidenschaftlicher Röhrenverstärkerbenutzer! Deshalb steht mein 100/50 Watt Vollröhrenverstärker+4x12 Box zurzeit immer noch in meinem Zimmer. Dank Mastervolumen krieg ich auch gute Sounds hin...recht laut kann es dann trotzdem werden...weshalb Spielen mit offenem Fenster beim üben recht unangenehm werden kann. Zum Test hab ich mir mal eine Koch 1x12 Box bestellt,da mir die 4x12 doch etwas groß vorkam.Nach 2 Wochen hab ich dann meine 4x12 Box wieder angeschlossen und da ging mir auch direkt die Sonne auf...die Koch 1x12 konnte einfach garnicht mit der H&K 4x12 mithalten. Also hab ich sie auch wieder zurückgeschickt. So langsam mach ich mich zur Zeit nun aber ans Recording ran und auch hier nervt die Lautstärke. Z.B. wenn ich die Monitorboxen so laut aufdrehe, dass ich das Click hören kann, dann sind die Boxen laut genug, dass mein Mikro sie mitaufnimmt. Naja...wieso eigentlich sich so sehr mit der Lautstärke ärgern, wenn man sich doch eigentlich auch eine Iso Box zulegen könnte? Nur hier hab ich z.B. wieder angst, dass sie mich klanglich enttäuscht, so wie es die Koch 1x12 getan hat. Sowas wie eine 2x12 Iso Box hab ich leider noch nicht gesehn ( außer die selbstgebauten Kästen, wo einige ihre Boxen reinstellen)...und naja...was meint ihr? Ich bin mir echt unsicher....meint ihr eine Iso Box könnte mich glücklich machen?

Ach ja, ich spiele alles mögliche von Blues bis zu Fusion und Neoclassic und sowas, mein Verstärker ist ein Hughes&Kettner Triamp MkII
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: robdog.ch am 2.05.2011 07:44
Hi Adrian

Zugegebenermassen habe ich noch gar nie eine Iso-Box in natura gesehen. Ich denke die Wahrnehmung wird Dir das Gefühl geben, dass der Sound anders ist. Jedoch einfach deshalb, weil die Schallwellen nach ein paar cm gebrochen werden und nicht wie bei freistehender Box, kreuz und quer durch den Raum düsen und alles in eine gewisse Schwingung versetzen, Resonanz hervorrufen etc.  Am Sound selbst sollte aber glaube ich nichts ändern (Voraussetzung wie immer: gut gebaut!), höchstens eben in der Wahrnehmung.

Sicherheitshalber: wir sprechen bei einer Iso-Box schon von einer geschlossenen Box mit Dämpfungselementen, in welche man eine Cabinet stellt!?

Gruss
Röbi
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Adrian P. am 2.05.2011 13:12
tut mir leid. es war recht spät und kann sein, dass ich mich etwas unklar ausgedrückt hab...ist schon ne weile her dass ich geschlafen habe, so langsam werd ich echt müde^^

 also ich hab grad ne 4x12 box und ich meint jetzt eher sowas wie die bereits fertige 1x12 tube town iso box

http://www.tt-cabs.com/tt_produkte/iso-cabs.html

angst hab ich nun, dass mir eine 1x12 box vielleicht nicht gefallen könnte vom klang..bisher hatte ich nicht besonders gute erfahrungen mit 1x12 boxen gemacht. ich bin mir auch net so sicher ob die box gut klingt, wenn man die klappe gelegentlich zum jamen offen lässt um den puren sound zu genießen. man kann sich halt auch so schalldichte kästen bauen, in welche man 2x12 oder 4x12 boxen stellen könnte...4x12 geht aber wegen des platzen nicht mehr und bei 2x12 müsst ich mir ja zusätzlich zur box noch eine 2x12 box kaufen...das kann ich mir einfach net leisten. eine isobox ansich stell ich mir doch sehr praktisch vor....aber ich hab doch etwas angst dass mir der klang wegen dem einzigen speaker zu dünn wird...und dann hab ich noch gelesen dass es gemict sehr "tupfig" klingt.....naja..nicht dass es am ende nur noch nach mist klingt. eigentlich stell ich mir vor, dass der abgenommene sound verschwommen klingen könnte, wenn man den verstärker zu weit aufdreht...aber das hab ich ja nicht vor

bei der large und medium version der iso cabs heißt es ja, man könne sie auch als reine 1x12 box verwenden...aber ich kann mir net vorstellen wie das klingen wird..oder welche der beiden vielleicht mehr zu empfehlen sind für mich..wenn überhaupt
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Dirk am 2.05.2011 15:37
Hallo Adrian,

das ist ein alter Link !
Die überarbeitet Version sah so aus:
http://www.tt-cabs.com/tt_produkte/prod_iso-cabs.html

Doch wir haben diese erst einmal eingestellt, da der Tone-Hound für Recording weit aus besser geeignet ist.
Die Iso-Cab mit offener Klappe vorne zu betreiben ist auch möglich, aber ehr für Bass sinnvoll, da diese Konstruktion dann zwangsweise zu einem kräftigen Bassschub führt.

Gruß, Dir
k
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: haebbe58 am 2.05.2011 15:53
Hi,

die Isobox ist eigentlich für's reine Recording gedacht. Mit offener Klappe klingt sie ganz gut, aber bestimmt nicht besser als eine "normale" 1x12" Box. Der Klang ist geschlossen tatsächlich ziemlich topfig, aber das liegt in der Natur der Sache, da ist ja nur ein minimaler Raum zw. Mikro und Lautsprecher. Da muß man ordentlich mit dem EQ des Mixers/der Rec-Workstation nachhelfen. Gut klingen tut sie mit dicken fetten voll aufgedrehten Amps auch nicht und da ist dann auch der Speaker schnell an seiner Grenze (z.B. thermisch).

Am besten klingt sie mit kleinen Amps, am besten noch mit einem Power-Soak davor. Max 20 Watt -----
Ich persönlich bevorzuge mittlerweile eher einen guten Lastwiderstand und eine SpeakerSim-DiBox a la Palmer PDI-09, das klingt zwar auch nicht authentisch, aber besser als die Iso Box, zumindest ist es bedeutend einfacher zu handhaben.

Rechne mal die Kosten für die IsoBox mit Speaker .... evtl. wäre da sogar ein netter kleiner 5 Watt Vollröhrenamp a la Champ/VHT Special 6/Epihone Valve Junior (fertige Amps) oder der TT-Sam aus dem TT-DIY  .. die bessere Wahl, speziell für zuhause und fürs Recording ... die klingen auch an einer 412 nicht schlecht und lassen sich evtl. mit einem Booster davor schön zu einem 2 Kanaler aufmotzen oder entsprechend modifizieren. Und da brauchste dann kein Powersoak oder eine Iso oder sonst irgendwelche Sparringspartner ...

Gruß
Häbbe
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Adrian P. am 3.05.2011 00:36
Naja, hmm..mit den DJ Boxen konnt ich mich bislang nicht anfreunden, getestet hab ich die H&K Red Box und den Palmer PDI-09. Das emulierte Signal ist so verdammt steril und vorallem der High Gain Sound hat mich verschreckt. Zu höhren, dass der Klang in einer Iso Box noch schlechter sei, finde ich doch recht enttäuchend. Ich hab aber neulich einen Berricht über die Randall Iso Box gelesen da schreibt jemand :

" Schuld an dem unbefriedigenden Klang sind die ausgeprägten Raumresonanzen im Cab, und zwar in den beiden Räumen ober- UND unterhalb des Speakers. Als letzten Versuch habe ich mir die Mühe gemacht das gesamte Cabinet mit 5 cm dicken Noppenschaum innen auszukleiden, und siehe da, jetzt funktioniert es. Zuerst habe ich nur den oberen Raum ausgekleidet, hier ist ja schließlich das Mikro. Die Verbesserung war bereits deutlich, die störenden Anteile des Cab waren aber immer noch vorhanden. Also Speaker raus und alle Wände + Boden in der unteren Hälfte der Box ebenfalls innen ausgekleidet: Sofort stellte sich Begeisterung ein, ab JETZT funktioniert das Isolation Cabinet klanglich PERFEKT!!! Super klare Sounds, keine Spur mehr von diesem tückischen "Sound out of the Box" mehr!!

nun...was haltet ihr davon..mag da was dran sein?

Eines Tages wird der Verstärker sowieso wieder im Proberaum stehn, der soll hier nicht in meiner Bude vergammeln, wär ja auch zu schade. Aber selbst wenn ich eines Tages einen 5 Watt Röhrenamp kaufe...ich mein..der ist ja auch net leise und selbst da ist doch die Vorstellung vom stillen Recording bei offenem Fenster sehr verlockend...aber wenn ihr mir doch ausdrücklich abratet sowas zu benutzen, dann werd ich da auch nicht unnötig mein Geld für verschwenden
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Del Pedro am 3.05.2011 01:01
Naja, hmm..mit den DJ Boxen konnt ich mich bislang nicht anfreunden, getestet hab ich die H&K Red Box und den Palmer PDI-09. Das emulierte Signal ist so verdammt steril und vorallem der High Gain Sound hat mich verschreckt. Zu höhren, dass der Klang in einer Iso Box noch schlechter sei, finde ich doch recht enttäuchend. Ich hab aber neulich einen Berricht über die Randall Iso Box gelesen da schreibt jemand :

" Schuld an dem unbefriedigenden Klang sind die ausgeprägten Raumresonanzen im Cab, und zwar in den beiden Räumen ober- UND unterhalb des Speakers. Als letzten Versuch habe ich mir die Mühe gemacht das gesamte Cabinet mit 5 cm dicken Noppenschaum innen auszukleiden, und siehe da, jetzt funktioniert es. Zuerst habe ich nur den oberen Raum ausgekleidet, hier ist ja schließlich das Mikro. Die Verbesserung war bereits deutlich, die störenden Anteile des Cab waren aber immer noch vorhanden. Also Speaker raus und alle Wände + Boden in der unteren Hälfte der Box ebenfalls innen ausgekleidet: Sofort stellte sich Begeisterung ein, ab JETZT funktioniert das Isolation Cabinet klanglich PERFEKT!!! Super klare Sounds, keine Spur mehr von diesem tückischen "Sound out of the Box" mehr!!

nun...was haltet ihr davon..mag da was dran sein?

Eines Tages wird der Verstärker sowieso wieder im Proberaum stehn, der soll hier nicht in meiner Bude vergammeln, wär ja auch zu schade. Aber selbst wenn ich eines Tages einen 5 Watt Röhrenamp kaufe...ich mein..der ist ja auch net leise und selbst da ist doch die Vorstellung vom stillen Recording bei offenem Fenster sehr verlockend...aber wenn ihr mir doch ausdrücklich abratet sowas zu benutzen, dann werd ich da auch nicht unnötig mein Geld für verschwenden

Für Recording würde ich eine Ampsimulation nehmen. Das wird immer besser klingen als eine Hobbyaufnahme mit Mikro (oder DI-Box). Und ist viel einfacher in der Handhabung.
Und zum Spielen einfach das Mastervolumen mit spitzen Fingern einstellen.

Grüße
Peter
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: mc_guitar am 3.05.2011 07:50
Hallo Adrian,

Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, mit einem normalen kleinen Iso-Cab bekommt man auch keinen ganz großen Sound auf Band. Wir hatten hier im Forum mal einen sehr guten Baubericht von einem Mitglied aus der Schweiz, glaube ich... Der hat mit viel Geld und Aufwand eine riesige Einhausung für normale Boxen gebaut. Damit hat er dann gute Ergebnisse erzielt. Such das mal, gibt einen realistischen Einblick, wie ich finde. Nur das Gerät hat dann eine Größe, wie eine ausgewachsene Kühlzelle...nichts mehr fürs Wohnzimmer!
Nach vielen Versuchen hab ich für zu Hause auch eine Speakersim mit DI. Auch die Variante Line-Out und ImpulseResponse dann im Rechner geht ganz gut. Letztlich fehlt auf dem DI Signal jeglicher Raumanteil, das macht erstmal den größten Unterschied, neben der anders wahrgenommenen Lautheit des Signals. Denn die vom Körper wahrgenommene "bewegte Luft" fehlt halt dann auch. Um das realistisch einzufangen muß man im Studio schon einiges an Aufwand betreiben. Ein Mix aus Nah- und Raummikrofonie z.B. und genaue Positionierung der Mikros usw. Das ist daheim einfach nicht drin. Cleane Sounds gehen vielleicht gerade noch zu machen...High Gain klingt fast immer flach und ausdruckslos.

Grüße Micha
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: B.Alex am 3.05.2011 09:42
Hallo!

Vielleicht kann ich noch ein paar Anregungen geben.
Ich habe mir so eine Art ISO-Box für live Gigs gebaut, ähnlich wie der Kollege aus der Schweiz aber viel kleiner.

Verwendet habe ich dazu eine Extension Box von ZT-Amplifiers mit einem 1x6,5" Speaker die 100W verträgt, und habe die einfach in ein 6HE 19" Rack das mit Noppenschaumstoff ausgekleidet ist eingebaut. Fix fertig mit Mikro SM57 auf Schwanenhals und hinten nur mehr ein XLR-Out und ein Speaker Klinke In - fertig.
Das Ding ist allerdings laut ZT nur für die Lunchbox gebaut und die wiederum macht von sich aus scheinbar so eine Art Speaker/Ampsimulation. D.h. über die Box kannst du normalerweise auch halbwegs brauchbar Musik hören.

Ich betreibe das mit einem Digitech 2120 Röhrenpreamp und einer ADA-Gitarrenendstufe. Die besten Ergebnisse erzielte ich indem ich eine "leichte" Stufe der Boxensimulation beim Digitech eingeschaltet habe. (Stufe 4 von max 10)
Klingt über eine fette PA schon ziemlich gut. Habe das auch mit einem Sansamp PSA1 und der Endstufe probiert, ging auch ganz gut, brauchte aber noch einen zusätzlichen EQ dazwischen damit ich zufrieden war.

Besten Gruß, Alex
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: *genni* am 3.05.2011 11:28
hallo alex,

kurze info noch zu der ZT-box: die ist ausdrücklich nur für den lunchbox amp gedacht, da dieser die box im bass stark entlastet, so daß der speaker nicht mechanisch überlastet wird. an einem normalen amp kann dies sehr schnell geschehen. für leises herumgeklimper ist das unerheblich, aber ich denke mal alles oberhalb 10 watt wird irgendwann kritisch für den kleinen speaker.

greetz
carsten
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Adrian P. am 3.05.2011 15:54
mensch leute, ich habs noch net ganz aufgegeben und da hab ich eine Idee bekommen! Mein Verstärker hat ja bereits eine RedBox eingebaut. Ich finde wenn ich das Mikro irgentwo vor den Lautsprecher hänge es immer besser klingt als die RedBox...es ist mir ein Rätsel wie man mit solch simulationen einen vernünftigen Sound hinbekommen kann (ich weiß dass es möglich ist, aber ich versteh es nicht!). Aber was wäre wenn ich die "topfige" Iso Box mit dem sm57 abnehme und dieses Signal mit dem Signal der RedBox mische. Ernsthaft, was haltet ihr davon?
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: haebbe58 am 3.05.2011 16:03
Hi,

besser als beides alleine (spreche aus Erfahrung)

Gruß
Häbbe
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: mc_guitar am 5.05.2011 07:39
Hallo,

Ich kann Häbbe nur zustimmen. Das Geheimnis mit dem Sim-Sound ist oft, daß man den Boxensound völlig vernachlässigen muß und den EQ nur nach DI-Signal einstellt. Völlig egal wie der Amp dabei in natura klingt. Da muß man oft ziemlich radikal sein, weil jede DI-Sim so ihre klanglichen Eigenarten hat.

Grüße Micha
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: haebbe58 am 5.05.2011 08:12
Hi,

stimmt voll und ganz. Den EQ muß man auch ganz anders einstellen, als man das von Mikro/Box her gewöhnt ist. Ich hab da zumeist bei 160 bis 200 Hz eine volle Kerbe nach unten rein und heb dafür bei 100 Hz wieder etwas an. Bei den Mitten muß man fast immer radikal eine schöne Qanne einstellen und die obersten Höhen trotz Speaker SIm meist nochmal absenken.  Reine Shelving EQs (Bass Treble) ohne Parametrik sind aber meist unbrauchbar, man muß ordentlich mit Frequenzen und Bandbreiten rumspielen.

Gruß
Häbbe
Titel: Re:Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Adrian P. am 6.05.2011 14:08
hmm, gut dann keine iso box. wie es aussieht werde ich wohl demnächst ne ausbildung zum berufsmusiker und musiklehrer machen an der rpjam. ich seh jetzt schon dass ich meinen triamp in meiner zukünftigen wohnung nicht mehr benutzen werden kann. da fiel mir doch gleich der hughes&kettner tubemeister auf, redbox, 1x10 speaker und powersoak...das klingt doch intressant
Titel: Re: Lohnt sich ein Iso-Cab für mich ? Speziell die Grossmann SG-Box
Beitrag von: orange1969 am 2.11.2012 10:00
Guten morgen allerseits,

ich leide momentan an einer kleinen Entscheidungsschwäche:

Und zwar habe ich mir folgendes überlegt für Recording und üben mit dickem Kopfhörer:
1. 100W Amp -> Marshall SE100 mit 6dB Dämpfung -> Tube Town Tone Hound
                                              '--> und unkompensiert in das Torpedo cab von Two Notes
(Amp und Marshall SE100 besitze ich bereits, den Rest könnte ich mir zu Weihnachten schenken)

Aber ich habe mir Anfang dieses Jahres einen Celestion Lynchback zugelegt - und der gefällt mir hervorragend !
Somit wäre auch folgendes denkbar:
2. 100W  Amp -> Grossmann SG Box mit Lynchback und SM57 -> Mikrofonverstärker
(schwerer, größer, unhandlicher)

Von den Kosten her ist SG-Box+SM57 in etwa mit ToneHound+Torpedo cab vergleichbar.
Jetzt ist für mich die Frage:
schwere große SG-Box kaufen und wissen daß mein Lieblingsspeakersound eingefangen wird ? Oder Tone Hound und Torpedo cab kaufen und hoffen, daß eines der Boxenmodelle mich psychoakustisch genauso befriedigt ?

orange1969
Titel: Re: Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Lupinello am 3.11.2012 22:13
Servus,

ich hab mir grad mal die Ergebnisse für die Speaker bei der Grossmann-Box angehört.
Klingt eigentlich recht ordentlich.
Mir gefällt hier der Greenback recht gut.
Da der Lynchback ein Derivat des Greenbacks sein soll:
Warum solltest Du es nicht riskieren, die Iso-Cab-Lösung zu wählen?
Der leichte Lautsprecherwechsel lädt zusätzlich dazu ein.

Ich habe selbst eine Iso-Box von Dirk (die Bassausführung mit allem möglichen Schnickschnack, das wir und damals ausgedacht hatten, z.B. zwei Mikro-Anschlüsse).
Dirk hat wie Grossmann ebenso einen Absorber eingebaut. Lediglich der Schallraum wurde nicht mit Noppenschaum voll ausgekleidet...nur am hinteren Ende.
Das kann ich noch nachrüsten...ebenso die Schnelllösung, den Lautsprecher zu wechseln...an 10-er-Scheiben u.a. auch für Bass-LS hatte Dirk damals schon gedacht!

100%-ig zufrieden war ich bisher nicht...ich hatte dann auch wieder andere Interessen und hab nicht mehr weiter gekümmert.
Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass das System ausbaufähig ist...
...Speakerwechsel...andere Mikrofone...usw.
Mein Ergebnis mit SM57 war tatsächlich etwas topfig.
Ich bin aber hier auch nur Anfänger des Mikrofonierens.
Dagegen ergab ein Großmembranmikrofon einen recht offenen Klang.
Beide Mikros gemischt fand ich gut für Experimente.

Wie gesagt: Ich hab das Testen abgeschlossen und wusste für mich, dass die Sache Zukunft hat.
Ich hatte leider dann zu wenig Zeit, da dann wieder Bandprojekte mit Üben im Vordergrund standen und derzeit stehen.
Ich pack das sicher wieder an, wenn ich Zeit hierzu habe.
Die Lösung mit Iso-Box bleibt zunächst mal mein Favorit.

Auch ordentliche Hardware-Ergebnisse für meinen Geschmack:
Quasi-Red-Box aus einem Tubeman+
ADA Ampulator, der per Vorstufen-Röhre alles Mögliche bei Endstufen simuliert, aber eine auch mal topfig klingende LS-Simulation z.B. bei 4x12 hat.
Eine gute Kombi war Red-Box und Endstufen-Simulation des ADA.

Olaf Krampe hat mit Palmer für mich recht gute Ergebnisse erzielt...meist verzerrt.

Ich kenne jetzt den Two Notes nicht, dennoch bin ich nicht überwältigt von den Sounds auf der Soundcloud...hier kommt mir Verzerrtes auch mal muffig vor und clean
auch mal ohne Plastizität...manches mag auch ganz gut sein...überzeugt bin ich nicht.

Mir gefallen ja die Sounds vom Kremper Modelling Amp recht gut ((neulich hab ich den sogar durchwegs bei den Toten Hosen (Argentinien-Pflicht-Termin) im Übungsset und bei einem der Spieler sogar im Life-Set gesehen)).
Mit welcher Speakersimulation die Sounds da ins Pult gespielt werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich bin  ja u.a. ein Greenback-Fan.
Erzähl bitte mal was über den Lynchback:
Wie klingt er clean (runder als der Greenback, mehr Bass)?
Wie ist er in der chrunchigen und high-gainigen Zerre?
Welcher Stil und mit welchem Amp?
Erzähl bitte einfach, was Dir an ihm so gut gefällt!...oder mach einfach dafür einen neuen Fred auf...auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen :)!

Wer etwas zum Creamback weiss, sollte auch berichten!

Mercie

Schönen Gruß
Woifi
Titel: Re: Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Dirk am 4.11.2012 14:37
Hallo,

wir haben sehr viele Stunden mit den Iso-Cabs verbracht, zahlreiche Prototypen gebaut und auch etliche "echte" Iso-Cabs produziert und auch sehr viel Feedback von den Kunden bekommen und auf Basis dieser ganzen Daten bin ich zum Entschluss gekommen, dass eine Iso-Cab Lösung nie die Erwartungshaltung des Kunden erfüllen kann. Man beachte alleine schon den Einfluss des Boxenvolumens zum verwendeten Lautsprecher oder den Unterschied Open/Closed-Back. Die meisten Kunden gehen immer noch davon aus, dass rein der Lautsprecher das klangbestimmende Element ist und sie den LS X einfach nur durch LS Y austauschen müssen um einen anderen Sound zu bekommen, aber dem ist nicht so.
Es gibt noch viele weitere Punkte, die ich mir erspare.
Die Iso-Cab ist immer eine Kompromiss-Lösung für die Aufnahme von "echten" Gitarrensounds. Mindestens das gleiche, wenn nicht sogar ein viel besseres Ergebnis wird mit dem Tone-Hound erreicht. Alleine schon der Wegfall der Resonanzen die bei einer Iso-Cab Lösung zwangsweise irgendwo auftreten macht das Leben beim Recorning deutlich einfacher. Von daher sind Iso-Cabs für mich ganz klar Geschichte. Auch wenn weiterhin einen Nachfrage nach den Dingern besteht so werden wir diese Lösung nicht mehr produzieren.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Lohnt sich ein Iso-Cab?
Beitrag von: Lupinello am 5.11.2012 20:21
Servus Dirk,

zumindest hat die Iso-Lösung den grundsätzlichen Charakter der Echtheit bei all den Problemen, die bei der Isolation und mit Resonanzen auftauchen...ich geb auch zu, dass die Lösung einen Kompromiss darstellt und halt auch etwas "boxxie" klingt.

Ich hab mir jetzt mal das Video von SPL hinsichtlich dem Transducer angehört:
Der Matador freut sich so richtig, wie er einen völlig künstlichen Sound in allen möglichen Variationen abliefert ;D….zugegeben: nach meinem Geschmack!

Die Sounds von Grossman sind dagegen gut und authentisch mit allen möglichen LS von der Stange.
Auch Bass überzeugt mich...insbes. mit dem BP102 (ich bin konservativer hinsichtlich der Höhen geworden).
Ebenso: Geschmacksache!

Ich hab mir nun auch ein Tube-Video von einem DIY angeschaut...einfach nur "Iso-Box DYI" googeln.
So etwas war damals eh mein Vorschlag: Ich wollte eigentlich eine Iso-Box, in die ich eine 1x12-Box stellen kann.
Da klingt auch alles authentisch mit zugegeben etwas Boxxie-Eigenschaft (Geschmacksache).
Zudem kann man so richtig hören, was geschieht, wenn die Mikroposition verändert wird.
Diese Option will ich nicht missen, da mir die Simulationsgeräte nichts entsprechendes bieten können außer irgendeinen aus der Luft gegriffenen Klangunterschied.
Der Ansatz mit der runden Abschlußmatte um Ecken und Kanten zu glätten, gefällt mir zunächst mal.

Mglw. muss auch Deine alleinige Kfz-Bitumenmattenlösung hinsichtlich der Minderung von Resonanzen noch überarbeitet werden.
Deine Iso-Box ist nach außen hin jedenfalls zu laut!
Das werde ich auf alle Fälle versuchen zu ändern.
Ich werde auch Material ausprobieren, das verspricht, den Klang zu verschönern.

Solange ich noch die Hoffnung habe, Deine Box auf Vordermann zu bringen, kommt mir jedenfalls kein neues LS-Simulationsgerät ins Haus.

Gruß
Woifi

PS: Ich muss zugeben, dass manche digitale Gesamtlösungen heute schon sehr elegant klingen, sodass sich für manche unsere Diskussion über diese oder jene globige analoge Lösung als überholt darstellt.
Dennoch bleib ich zunächst bei Iso, soweit ich neben Arbeit und Spielen dazukomme.
Zudem bestimmen eher Fußballspiele meines Sohnes mein privates Geschehen ;D.