Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: thejones am 4.08.2011 21:18
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Hallo Freunde des Forums!
Es gibt eine Frage, die ich durch dieses Forum und verschiedene Suchmaschinen nicht beantwortet bekomme.
Vielleicht hat ja einer von Euch hiermit Erfahrungen:
Unterscheidet sich das Verhalten / der Klang eines Gitarrenlautsprechers bei unterschiedlichen Widerstand?
Ich meine damit: wenn ich einen Celestion V 30 Lautsprecher mit 8 Ohm Widerstand an einen Verstärker (auf den Widerstand angepasst eingestellt) anschließe und wenn ich danach einen Celestion V 30 Lautsprecher mit 16 Ohm Widerstand an den gleichen Verstärker (auf den Widerstand angepasst eingestellt) anschließe, in der gleichen Box montiert, stellt man dann einen unterschiedlichen Sound fest?
Es gibt Leute die behaupten, dass es keinen Unterschied macht oder die 16 Ohm Versionen mehr Hochmitten und Höhen haben oder das Gleiche auch bei den 8 Ohm Versionen gegenüber den 16ohmern sein soll.
Also, es ist alles vorhanden, aber niemand hat das mal getestet.
Von den Lautsprecher Herstellern bekommt man leider keine Antwort.
Gibt es hier jemand, der das mal getestet hat?
Physikalisch gesehen muss es einen Unterschied geben, da die Wicklungen der Spule bei 16ohm wesentlich höher ist.
Im voraus vielen Dank für die Antwort! :)
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Es geht hier nur um das impedanzmäßige Übersetzungsverhältnis zwischen Endstufe (primärsetig vom AÜ) und der angeschlossenen Last.
Wenn das passt, sollte es auf den Klang keinen Einfluß nehmen. Manche Leute behaupten zwar, einen Unterschied wahrzunehmen, ich höre aber nix und mein Messmikrofon auch nicht.
/Bernd
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Mahlzeit,
Es gibt prinzipiell nur 2 Einflussgrößen:
1. Eine Schwingspule mit einem dünnen Draht und mehr Windungen(z.B. 16Ohm) hat ein geringfügig anderes Gewicht als ein dicker Draht mit weniger Windungen (z.B. 8Ohm).
2. Ein langes Zuleitungskabel oder ein dünner Draht in der Box stellt einen Vorwiderstand dar, der den 8 Ohm Lautsprecher stärker dämpft.
Aber ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
Mit identischen Zuleitungskabeln und identischer Box höre ich keinen Unterschied ob's ein 16Ohm Celestion Vintage 30 ist oder ein 8Ohm Exemplar.
Schönen Tag noch
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Hi,
im Zweifel hilft da auch ein Blick in die Datenblätter (Frequenzgangkurven/ Wirkungsgrade etc.) der Lautsprecherhersteller.
Die unterscheiden sich, bei zwei ansonsten baugleichen Lautsprechern, garantiert marginal.
Allerdings klingen gleiche Lautsprecher in der Praxis meist auch etwas unterschiedlich, je nachdem, wie sauber und korrekt bei dem Zusammenbau des Speakers gearbeitet wurde. Wenn z.B. die Schwingspule z.B. einen Millimeter zu hoch oder zu tief sitzt u.s.w.
Gruß
Jacob
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Hallo,
handelt es sich um einen konkreten Amp?
Es wurde wohl schon gesehen, dass bei manchen Marshall(-clones) das NFB-Kabel
nicht an einem Sekundär-Tap am Impedanzschalter, sondern an den Speakerbuchsen
angelötet war. Damit hat man natürlich je nach Einstellung des Impedanzwahlschatlers
eine verschieden starke Rückkopplung.
Das ist z.B. beim 50-Watt-Kit von Metroamps der Fall.
Gruß, Peter
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Hi Peter,
das ist bei manchen Metro- Kits deshalb der Fall, weil es Marshall bei manchen Originalen damals auch so gemacht hat ;)
Gruß
Jacob
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Hallo Jacob,
ja, das dachte ich mir. Daher habe ich clones in Klammern gesetzt. :)
Trotzdem ist das natürlich ein sehr spezieller Fall.
Gruß, Peter
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Hallo Leute!
Ich würde der Diskussion gerne etwas hinzufügen:
Wie groß ist der Einfluss der Induktivität der Schwingspule?
Wenn ich zwei 16 Ohm Schwingspulen parallel schalte erhalte ich die halbe Induktivität (gegenüber einer einzelnen Spule) und
wenn ich zwei 4 Ohm Schwingspulen in Reihe schalte erhalte ich die doppelte Induktivität (gegenüber einer einzelnen Spule).
Gleiche Induktivität bei allen Spulen vorausgesetzt (egal ob 4, 8 oder 16 Ohm, was wahrscheinich nicht ganz der Realität entpricht) erhalte ich mit der Reihenschaltung eine vier mal so hohe Induktivität wie mit der Parallelschaltung.
Das müsste doch hörbare Unterschiede erzeugen. Ich habe es leider noch nicht ausprobiert. Was meint ihr?
Grüße
Alex
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Hi ,
der empfundene Klang unterschied kann mit dem Dämpfungsfaktor zusammenhängen.
Kann deshalb weil Röhrenamps meist einen Schlechten DF haben und auf Impedanzänderungen , Impedanzschwankungen des Lautsprechers reagieren.
Die Folge sind Frequenzgangänderungen, Transistoramps reagieren auf Impedanzschwankungen so gut wie gar nicht weil der DF wesentlich höher ist.
Der DF ist das Verhältnis Abschlusswiderstand (8 Ohm) zum Innenwiderstand des Verstärkers.
Ein zu kleiner DF verursacht durch die vom Frequenzbereich abhängig schwankende Impedanz des Lautsprechers mehr oder weniger ausgeprägte Frequenzgangänderungen.
Im Bereich der Impedanz Spitzen wird der Frequenzgang verformt,der Pegel angehoben und kann je nach Box vom Hörer deutlich wahrgenommen werden
Je höher die Impedanz Schwankungen und je kleiner der DF, desto stärker sind die Effekte hörbar.
Der DF beeinflusst je nach Bauart des Lautsprechers auch das Ausschwingverhalten des Basses und kann zu einer besseren Basspräzision führen .
Durch Gegenkopplung kann man den DF erhöhen.
Nehmen wir an der Amp hat mit Gegenkopplung einen DF an 8 Ohm von 4 so ist der Innenwiderstand 2 Ohm.
Dieser hängt in Reihe mit dem 8 Ohm Lautsprecher der bekanntlich nicht einen lineare Impedanz verlauf hat sondern einen welligen, mit mehr oder weniger ausgeprägten Impedanzbuckel, den 1.im Bereich der Resonanzfrequenz oder 2. bei Einsatz eines Bassreflexrohres,zudem steigt die Impedanz bei steigender Frequenz des Lautsprechers an .
Nimmt man den Frequenzbereich des 8ohm Lautsprechers zB. 300Hz als Bezugspegel, so teilt sich die Gesamtausgangsspannung an dieser Frequenzstelle auf in 2 Ohm Innenwiderstand und 8 Ohm Impedanz des Lautsprechers.
Ändert sich nun die Impedanz, hier zB. Im Bereich der Einbauresonanzfrequenz, die mal schnell 20 Ohm annehmen kann, ändern sich die Spannungsverhältnisse.
Im Bereich der Impedanz spitze wird der Frequenzgang angehoben.
Das alles kann man mit geeigneten Messgerät nachprüfen.
Je kleiner der DF und je größer die Impedanzschwankungen des Lautsprechers, desto stärker sind die Pegelunterschiede
16 Ohm Lautsprecher:
Der Innenwiderstand wird sich nicht großartig durch die geänderte Beschaltung des Ausgangs übertragers ändern., vorausgesetzt der Betrag der Gegenkopplung ändert sich nicht zu stark.
16 Ohm/ 2 Ohm = 8
Der DF mit 16 Ohm Lautsprecher ist nun 16/2 = 8 , ist nun doppelt so hoch wie bei 8 Ohm Lautsprecher,obiger beschriebener Effekt der Pegeländerung abhängig von der Frequenz wird kleiner.
Da die frequenzabhängigen Pegeländerungen bei Anschluss der 8 Ohm Version stärker ausgeprägt sind als bei Anschluss der 16 Ohm Version kann dies zu einem anderen klang empfinden führen, der Hörer meint 2 unterschiedliche Lautsprecher zu hören .
Beide Versionen 8, 16 Ohm an einem Transistoramp dürften gleich klingen, ebenso ziemlich gleich wenn beide Lautsprecher Versionen Impedanz linearisiert sind .
Gruß, Jörg
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Hallo,
ich denke das zwei Celestion Lautsprecher(gleiches Modell) sich stärker unterscheiden können als verschiedene Modelle, mit Magneten aus verschiedenem Material.
Wenn man die teilweise vergleicht, kann man die schon fast für den eigenen Sound selektieren.
Grüße,
Robin
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Jetzt müsste man natürlich zuallererst mal wissen, ob ein Lautsprecher-Hersteller die ja sehr wohl vorhandenen Unterschiede von Schwingspulen mit unterschiedlicher Impedanz irgendwie kompensiert oder nicht.
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Moin Leute! :bier:
Vielen Dank für eure Beiträge. Hier mal eine klare Ansage von der Celestion Technik:
The only difference between an 8 and 16ohm speaker is the voice
coil wire thickness. As the 16ohm coil uses thinner wire the stiffness
of the coil is changed to a small degree which has a small affect on the
tone. Generally the 16ohm speakers are slightly brighter and more
detailed at the top end but the difference is small.
Regards
The Doc