Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: remote-obsession am 23.08.2011 20:17
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Hallo Leute,
ich bin neu hier im Forum und hoffe es kann mir einer bei meinem Problem helfen.
Ich bin im Besitzt eines Marshall JCM 800 2204 Topteils.
Seid ca. einer Woche fängt der Verstärker unheimlich an zu dröhnen, sobald ich nach aufheizen der Röhren, den Standby Schalter umlege und die Gitarre anspiele. Dieses dröhnen ist nur wieder abzustellen, wenn ich den Verstärker ausschalte.
Verändere ich jedoch den Biasstrom, dass der Verstärker kälter eingestellt ist, so tritt das Dröhnen erst auf, wenn man den Verstärker lauter aufdreht.
Kann die Ursache ein defekter Ausgangsübertrager sein?
MfG Björn
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Hallo, danke für die schnelle Antwort.
Die Röhren sind 1 Jahr alt, habe sie aber zum Test auch schon gegen andere Röhren getauscht. Eine Gleichrichterröhre ist nicht vorhanden. Die Gleichrichtung erfolgt über 4 Dioden.
Wie alt das Gerät genau ist kann ich nicht sagen, außer dass es aus den 80er sein muß und ich seid ca. 6 Jahren im Besitz bin.
Netzstecker umdrehen bringt leider auch kein Erfolg.
Was ich noch dazu sagen sollte ist, dass das Dröhnen bereits bei leicht aufgedrehtem Amp auftritt.
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Hallo...
ist das dröhnen vielleicht ei 50Hz Netzbrummen oder wie kann man sich das vostellen? Dann könnte es vielleicht ein defekter Elko sein...?!
Gruß...
Kalle
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Hallo, danke für die schnelle Antwort.
Die Röhren sind 1 Jahr alt, habe sie aber zum Test auch schon gegen andere Röhren getauscht. Eine Gleichrichterröhre ist nicht vorhanden. Die Gleichrichtung erfolgt über 4 Dioden.
Wie alt das Gerät genau ist kann ich nicht sagen, außer dass es aus den 80er sein muß und ich seid ca. 6 Jahren im Besitz bin.
Netzstecker umdrehen bringt leider auch kein Erfolg.
Was ich noch dazu sagen sollte ist, dass das Dröhnen bereits bei leicht aufgedrehtem Amp auftritt.
meinst Du mit "Dröhnen" evtl. Brummen?
Für mich ist "Dröhnen" unkontrollierter Bass, der beim Spielen von "unten her" das eigentliche Signal zuschmutzt.
Brummen (wie ein Bär) ist auch schon ohne Gitarrensignal dauerhaft und anhaltend da.
Grüße
Jochen
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Ja genau, das Dröhnen ist ein unkontrollierter Bass, der jedoch so laut wird, dass das Gitarrensignal selber nicht mehr zu hören ist. Spielt man den Amp und die Gitarre erst sehr leise, ist dieses Dröhnen nicht vorhanden. Schlägt man dann etwas doller in die Seiten, oder dämpft sie ab, beginnt das dröhnen und der amp muss ausgeschaltet werden.
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Sozusagen wie ne Rückkopplung die sich "aufschaukelt", nur halt im Bassbereich....?!
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Ja genau, das Dröhnen ist ein unkontrollierter Bass, der jedoch so laut wird, dass das Gitarrensignal selber nicht mehr zu hören ist. Spielt man den Amp und die Gitarre erst sehr leise, ist dieses Dröhnen nicht vorhanden. Schlägt man dann etwas doller in die Seiten, oder dämpft sie ab, beginnt das dröhnen und der amp muss ausgeschaltet werden.
Passiert das, wenn der Amp auf der Box steht? Wenn er am Boden steht?
Grüße
jochen
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ja, so könnte man das auch beschreiben.
Wo der Amp steht ist egal. Zur zeit steht er aufgeschraubt und auf dem Kopf auf meinem Schreibtisch und die Box daneben. Im Proberaum stand er vor 3 Tagen bei gleichem Problem zusammengaubt auf der Box
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Hallo Björn,
das könnte eine Rückkopplung über eine Masseschleife sein.
Erst wenn genug Strom darüber fließt wird über den Leitungswiderstand eine genügend hohe Spannung irgendwohin zurück gekoppelt.
Der Amp fängt an zu Dröhen, der genügend hohe Strom fließt weiter, und die Rückkopplung bleibt bis zum Ausschalten bestehen.
Diese verursachende Masseschleife kann durch den Verlust von einem Massepunkt entstehen, Kabelbruch, Lötstelle oder schlechter Kontakt.
Beispielsweise fliesst der Strom Enstufe nicht über seine reguläre Masse zurück sonder, ganz krass angenommen, über den Massezweig der ersten Vorstufe. Deren Massepotential schwankt dann der Frequenz des Stromes und wirkt wie ein Signal.
Nur eine Theorie, einfach mal nachschauen.
Gruß
Manfred
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Ok ich werde morgen mal sämtliche Masseleitungen und Lötstellen überprüfen
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Moin!
Schau doch erst einmal ob eine deiner Endröhren rote Backen hat! Und wie ist dein Bias aktuell denn eingestellt?
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Moin,
der Bias ist momentan auf dem minimal Wert eingestellt, heißt 25,7mA.
Das mit den Roten Backen schau ich gleich mal nach, ist mir jedoch bis her noch nicht aufgefallen.
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Also das einzige was in der Röhre am glühen ist ist die Heizung
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Ich würde mal die Vorstufenröhren der Reihe nach einzeln austauschen, und dann die Endröhren, wenn sich bei den Vorstufenröhren nichts getan hat!
Gruß, ACY!
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Hm, also ich habe sowohl Vorstufenröhren als auch Endstufenröhren schon wie wild getauscht, untereinander und auch gegen andere die ich noch zu Hause hatte.
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Ich bin leider nicht im besitzt eines Oszilloskops.
Werde jetzt erst einmal die Masse überprüfen.
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Hallo,
was vielleicht noch wichtig zu wissen wäre:
Ist der Amp denn unverbastelt?
Gruß, Peter
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Nein der Amp ist im Original Zustand. Was ich jedoch nicht sagen kann ist, ob einzelne Bauteile schon mal ausgetauscht wurden
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Hallo Björn,
mich juckt es gerade um dir einen Tipp zu geben ;D
Ich würde auf ein Schwingen der Versorgungsspannung Tippen. Und zwar ist es von Symptom her hier gegeben. Wenn du selber sagst, du hättest den Ruhestrom der Endröhren tiefer gelegt (so saugen sie weniger Strom), dann käme das Symptom erst später...
Es kann ein Schwingen (Motorboating) sein, wenn die Entkoppelungskondensatoren im Netzteil faul geworden sind. Die Siebkette soll ja auch die eînzelnen Stufen von einander entkoppeln. Schau doch mal nach, ob einer der Kondis aus der Reihe tanzt.
Grüsse aus der Schweiz
Hoschi
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Hi Hoschi,
also aus der Reihe tanzen tut keiner von den 3 Elcos. Die ersten beiden sollten 100µF haben, der 1. hat 92,6µF, der 2. 92,1µF und bei dem 3. ist ein 10k Widerstand zwischen, wodurch vor und nach dem 10k je 47µf statt 50µF.
Aber diese Abweichung sollte in der Toleranz liegen oder?
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Hi Hoschi,
also aus der Reihe tanzen tut keiner von den 3 Elcos. Die ersten beiden sollten 100µF haben, der 1. hat 92,6µF, der 2. 92,1µF und bei dem 3. ist ein 10k Widerstand zwischen, wodurch vor und nach dem 10k je 47µf statt 50µF.
Aber diese Abweichung sollte in der Toleranz liegen oder?
Hallo,
die Messungen als solche liegen innerhalb der Toleranz. Sind denn bei den Kondensatoren auf der Unterseite (d.h. in der Nähe der Anschlüsse) irgendwelche Beulen oder Wölbungen zu sehen?
Viele Grüße
Stephan
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Hallo,
also aus der Reihe tanzen tut keiner von den 3 Elcos. Die ersten beiden sollten 100µF haben, der 1. hat 92,6µF, der 2. 92,1µF und bei dem 3. ist ein 10k Widerstand zwischen, wodurch vor und nach dem 10k je 47µf statt 50µF.
Das Kapazitätsmessgerät misst mit niedrigen Strömen, wenn den Elkos dann was abverlangt wird siehts es anderst aus.
Der Elektrolyt ist gealter, ist durch chemische Reaktionsstoffe verunreinigt, und die Elektrolytmenge kann abgenommen haben.
Auch nimmt dadurch die Reaktionsgeschwindigkeit der Ionen im Elektolyt ab Beides zusammen führt zu einer Abnahme der Stromdichte.
Für den der es nicht weiß, die Stromdichte bestimmt durch die größt mögliche Anzahl der Ladungsträger (Ionen, Elektronen) auf einer Fläche den maximal möglichen transportierbaren Strom. Ist jetzt eine Menge Müll dazwischen gibt es weniger Platz für Ladungsträger. Mit anderne Worten der Innenwiderstand nimmt zu. D.h heißt in der Zeit wo der Elko den Strom liefern muß und quasi als Akku funktioniert geht die Spannung, durch den Spannungsabfall des jetzt höheren Innenwiderstands, in die Knie. Die Wahrheit sagt nur ein ESR-Prüfgerät.
Selbstbau:
http://www.mario001.de/elektronik/schaltungen/esrmeter.html
Gruß
Manfred
Die
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Hallo, also die Kondensatoren sehen optisch noch super aus.
Das überprüfen der Masse hat leider auch keinen weiteren Erfolg erzielt.
Werde am Wochenende weiter auf Fehler suche gehen.
Mich lässt meine erste Vermutung mit dem AÜ einfach nicht los. Leider kann ich nix richtiges zu möglichen Auswirkungen eines AÜ im Netz finden. Hat jemand damit erfahrung gemacht, wie sich die verschiedenen Defekte eines AÜ auf den Amp bzw. den Sound auswirken?
Oder ist das ganz einfach, defekter AÜ = kein Sound
MfG Björn
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Hallo Björn,
dann schau mal hier...http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=4297.0
Grüsse aus der Schweiz
Hoschi
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Oder ist das ganz einfach, defekter AÜ = kein Sound
Hallo Björn,
so einfach ist es leider nicht. Ich hatte selbst zwei defekte AÜs, die zwar noch Sound raustaten, das aber nur noch bei maximal Zimmerlautstärke. Widerstandsmessungen der Wicklungen haben keinen Fehler identifiziert. Der Tausch gegen einen neuen brachte dann die Lautstärke zurück.
D.h. wir haben jetzt folgende Fakten:
- der Amp dröhnt ab einer gewissen Lautstärke, d.h. beim Leisespielen tritt der Effekt nicht auf
- der Effekt verschlimmert sich mit heißeren Bias-Einstellungen
- das Tauschen der Endstufen- und Vorstufenröhren hat nichts gebracht
- die Netzteilelkos messen in der Toleranz und haben auch keine optischen Mäkel
- das Prüfen der Masseverbindungen identifizierte auch keinen Fehler.
Hast Du mal den Elko/die Elkos im Biaszweig geprüft? Ich kann mir sonst nicht mehr vorstellen, woher sonst noch das Dröhnen kommen könnte.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo Stephan,
werde heute abend mal die Elko`s der Biasschaltung überprüfen, oder direkt gegen neue austauschen. Werde mir nachher einfach ein paar passende bei uns aus dem Labor mit nach Hause nehmen.
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Salü,
Ich hatte selbst zwei defekte AÜs, die zwar noch Sound raustaten, das aber nur noch bei maximal Zimmerlautstärke. Widerstandsmessungen der Wicklungen haben keinen Fehler identifiziert.
Den DC-Widerstand zu messen bring da nicht viel. Um einen Windungsschluss festzustellen, ist es am Besten der Primärwicklung einen Kondensator parallel zu schalten und diesen Schwingkreis zum Schwingen anzuregen. Am Ausschwingverhalten kann man dann einen Windungsschluss gut erkennen.
http://www.home.hs-karlsruhe.de/~risv1011/unterseiten/Frame_Oszilloskop.html
mfg sven
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So, auch die Elkos der Biasschaltung sind ok.
Habe den AÜ jetzt ausgebaut und auf der Primärseite zwischen der Weißen und der Roten Leitung 6,15V ~ drauf gegeben und dann auf der Sekundärseite zwischen dem 0 Ohm und dem 8 Ohm Anschluss eine Wechslespannung von 0,26V gemessen.
Mit der Formel (Upri/Usek)^2 * 8 = Ra bekomme ich einen Ra von 4476 Ohm.
Ist das richtig so oder habe ich irgendetwas falsch gemacht und ist der Wert so korrekt?
Gefunden habe ich diese Formel irgendwo hier im Forum, finde leider den Link nicht mehr sorry
MfG Björn
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Mit der Formel (Upri/Usek)^2 * 8 = Ra bekomme ich einen Ra von 4476 Ohm.
Moin Björn
Meine Formelsammlung habe ich zwar nicht auf'm Tisch liegen, aber 4,5kOhm primärseitig klingen eigentlich ganz vernünftig!
Schon wieder Grüsse aus der Schweiz ;D
Röbi
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Ja gut einerseits beruhigt mich das etwas, da so ein AÜ ja doch recht teuer ist, aber anderer seits heißt es weiter suchen.
Naja werde denke ich bei gelegenheit noch sämtliche Potis einmal durch checken. Die sind auch nicht mehr gerade die besten.
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Ja wir wissen wohl alle wie Nervenaufreibend Fehlersuche sein kann.
Nicht die Zähne ausbeissen, lieber mal zwei, drei Tage Pause machen und mit frisch gelüftetem Kopf wieder ran :)
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Hallo,
und nach ein paar Tagen Abstand vielleicht einmal die Röhrenfassungen kontrollieren, reinigen und ausrichten.
Grüße,
Robin
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Hallo,
erst einmal schönen dank an alle vorschläge.
Nach ein paar wochen pause habe ich mal die Röhrensockel gereinigt, und sie da es ist wieder alles in Ordnung. schönen dank für den Tipp
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Hallo,
super, prima das er wieder richtig funktioniert :guitar:
Grüße,
Robin