Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Burkhard am 22.09.2011 22:34
-
Guten Abend
Es werden 100W, es kommt der ganze Sound rein aus der/den Vorstufen. (3 Kanal, ala CAE3+)
Nu meine Frage, hab die Möglichkeit den AÜ auch auf Ultralinear zu klemmen. somit das Ganze auch umschaltbar, macht das Sinn für Gitarre? Weniger Leistung, klar. Und so ein kleiner Zacken bei Vollausteuerung auf dem Scope. Hat das schon jemand umschaltbar gemacht und Erfahrungen, wie gesagt, keine Endstufenzerre geplant. Sonst bohr ich da gar nicht erst nen Schalterloch, hinterher wäre das schwierig.
Daher die Frage... :)
Gruß Burkhard
-
Hi,
weniger Leistung?
Nee, ich dachte immer, Ulralinear bringt mehr Leistung .... schau Dir z.B. mal die Fender Teile an, die UL-Trafos haben (Twin und Konsorten) .... die hauen Dir glatt den Schädel weg oder drücken die Fensterscheiben raus..... :headphone:
Wenn Du ohne Zerre haben willst, bringt die UL-Schaltung garantiert etwas! Mehr Leistung und saubere Transienten usw ... hat sich z.B. auch bei Bass und HiFi oft bewährt. Und cleane Sounds sind mit UL ohnehin eine Wucht (siehe z.B. Fender)
Gruß
Häbbe
-
Moin
15 Watt weniger gemessen. Na gut, bei hundert macht das den Kohl nicht fett. Werd mal warten bis der Cleankanal steht, mit dem Umlöten ist das nicht so wild. An den Twin dachte ich ja auch ;)
Mich stört grad nur der kleine Zacken da auf dem Oszi an den Spitzen.....
Gruß Burkhard
-
Hallo,
Ich kenn mich mit UL nun nicht direkt/praktisch aus, habe das Ganze aber schon so verstanden, daß man mit UL erstmal weniger Leistung, dafür aber verzerrungsärmer erzielt. Der Vorteil liegt doch darin, daß die Schirmgitter mit einer besser definierten und deutlich niedrigeren Spannung über die Anzapfungen (z.B. 60% HT) versorgt werden. Damit kann man die Versorgungsspannung der Endstufe deutlich erhöhen und die Schrimgitter sind immer noch safe. Erst dann erziele ich insgesamt gesehen sicherlich ein Plus an Leistung. Oder hab ich das falsch interpretiert?
Viele Grüße Micha
-
Mich stört grad nur der kleine Zacken da auf dem Oszi an den Spitzen.....
Gruß Burkhard
Hallo Burkhard,
Stellt sich das nur ein bei Vollaussteuerung? Vielleicht macht es Sinn, das Ganze dann nicht voll auszufahren? Die Twins etc. sind ja auch für ihren ekligen Sound beim Überfahren der Endstufe bekannt, daher bauen viele Nicht-Jazzer ja auch aus dem UL-Betrieb zurück.
Grüße Micha
-
Erst mal Danke für die Teilnahme... :danke:
@ Micha: Ja, der Zacken ist nur bei Vollaussteuerung. Kann ja mal knipsen, der ist schon etwas komisch....
@ Franz: Hast Du nun mit und ohne UL getestet? Mir geht es ja grad um 'schön/nicht ganz so schön in der Endstufe...
Gruß Burkhard
-
Danke Franz, clean also UL auf jeden Fall besser...
Hab den Zacken abgelichtet, schön symmetrisch wenigstens... :)
-
Hallo zusammen,
ich muß da mal was Dummes fragen. Micha schrieb weiter oben, dass an den Schirmgittern nur 60% Spannung ankommen? Wie kann das sein, der OT funtioniert doch nicht als Spannungsteiler, oder doch? Ich dachte bis jetzt das hier eigentlich nur das Übersetzungsverhältnis für g2 zum LS definiert wird, die Spannung jedoch gleich zur Anodenspannung bleibt. Mach ich da einen Denkfehler?
Grüße, Robert
-
Salü,
ich muß da mal was Dummes fragen. Micha schrieb weiter oben, dass an den Schirmgittern nur 60% Spannung ankommen? Wie kann das sein, der OT funtioniert doch nicht als Spannungsteiler, oder doch? Ich dachte bis jetzt das hier eigentlich nur das Übersetzungsverhältnis für g2 zum LS definiert wird, die Spannung jedoch gleich zur Anodenspannung bleibt. Mach ich da einen Denkfehler?
Hier wird glaub hier wird vergessen das sich da eine Gleich- und eine Wechselspannung überlagern. Die Gleichspannung an g2 entspricht ungefähr der Anodengleichspannung (ohmsche Verluste im AÜ nicht berücksichtigt). Die Wechselspannung an g2 entspricht nur noch 60% und wirkt als Gegenkopplung, weshalb die Ausgangsleistung etwas sinkt. Außerdem wird der Klirrfaktor besser und wenn ich mich nicht irre auch der Innenwiderstand kleiner (-> weshalb die Endstufe den Lautsprecher besser dämpft). Die Röhren arbeiten dann in der Schaltung in einer Mischung aus Trioden- und Pentodenschaltung.
mfg sven
-
Hi,
als Ergänzung dem Kommentar von Sven hier noch einmal angehängt als Basiswissen ein Referenzartikel zum Thema Ultralinear aus dem Jahr 1951. Er beschreibt auf 3 Seiten die wesentlichen Fakten - wo gibt es das heute noch? ;)
Zum Thema Spannung:
- wenn keine galvanisch getrennte G2 Wicklung vorhanden ist, hat G2 im Idle Mode die Spannung der Anode. OTs mit getrennter Wicklung werden auf dem Markt nicht als Standardware angeboten, daher basieren alle kommerziellen UL Schaltungen auf gemeinsame Stromversorgung von G2 und Anode.
- Bei vielen Röhren ist die zulässige G2 Spannung geringer als die der Anode. Reizt man die Anodenspannung voll aus - Beispiel 2*EL34 bei 800V Anode und 400V G2 - ereicht man eine höhere Leistung als in Standard Ultralinearschaltung, da man dann auf ~400 V Ub begrenzt ist.
- Bei gleichem Ub für UA und Ug2 im Vergleich von UL zu non UL sollte die gleiche Leistung möglich sein. Es erfordert aber eine höher Ansteuerung aufgrund der UL Gegenkopplung über G2.
Die Kurvenform auf dem Scope deutet noch auf ein Designproblem, bei "guten" UL Endstufen gibt es keinen Überschwinger. Bitte stell mal den Schaltplan ein und die Messkonfiguration
Gruß Hans- Georg
-
Salü,
Es wäre mir auch ein Rätsel wieso die Gleichspannung niedriger sein sollte.
Ich hab mich da auch mehr auf die Aussage von mc_guitar bezogen.
Der Vorteil liegt doch darin, daß die Schirmgitter mit einer besser definierten und deutlich niedrigeren Spannung über die Anzapfungen (z.B. 60% HT) versorgt werden. Damit kann man die Versorgungsspannung der Endstufe deutlich erhöhen und die Schrimgitter sind immer noch safe.
Das ist so nicht richtig, durch die Anzapfung wird nur (wie bei nem Spartrafo) die Signal(wechsel)spannung reduziert. Deshalb sollte man bei der Planung von Ultralinearendstufen beachten, dass die maximale g2-Spannung bei manchen Pentoden niedriger ist als die maximale Anodenspannung und die Versorgungsspannung so wählen, dass g2 nicht überlastet wird. Deshalb sind auch einige Röhren nicht so gut für Ultralinear geeignet, wenn man eine maximale Leistungsausbeute erreichen will (die GU50 kann z.B. nur 250V bis 300V an g2 ab: Ua=Ug2=250V gibt dann laut Datenblatt maximal 28W in PP; mit Ua=800V u. Ug2=300V sind bis zu 120W drin).
mfg sven
Edit: Danke für die PDF, die Sache mit der Extrawicklung hab ich so noch nicht gesehen/gehört. :)
-
... Ritter wickelt getrennte UL nach Deinen Angaben, ich habs schon erfolgreich ausprobiert (siehe 200W Endstufe).
Gruß Hans- Georg
-
Hallo Franz,
noch zur Sicherheit ein Hinweis/eine Überlegung:
die Wicklungszahl für die getrennte G2- Wicklung muß nach meinem Verständnis im Verhältnis von Ug2/Ua veringert werden, daß heißt z.B. 40% UL Anzapfung und Ug=Ua ist ie Wicklungszahl 40% von der Anodenwicklung, bei Ug2/Ua=0,5 sind es dementsprechend 20% der Wicklungszahl von der Anodenwicklung.
Gruß Hans- Georg
-
Salü,
die Wicklungszahl für die getrennte G2- Wicklung muß nach meinem Verständnis im Verhältnis von Ug2/Ua veringert werden, daß heißt z.B. 40% UL Anzapfung und Ug=Ua ist ie Wicklungszahl 40% von der Anodenwicklung, bei Ug2/Ua=0,5 sind es dementsprechend 20% der Wicklungszahl von der Anodenwicklung.
Kommst du nicht mit Wechsel- und Gleichspannung durcheinander?
Wenn man getrennte Wicklungen hat, muss man für die Windungsanzahl der g2-Wicklung 60% der Windungen für die Anodenwicklungen rechnen, wenn man bei gemeinsamer Wicklung eine Anzapfung bei 60% hatte. Und wenn man jetzt Ug2DC nur halb so groß wie UaDC sein darf, speist man in die zweite Wicklung eben nur die maximale g2-Spannung ein. An der Windungsanzahl ändert das Verhältnis Ug2DC zu UaDC allerdings nichts. Das Windungsverhältnis bestimmt nur wie stark die Gegenkopplung ist. Oder hab ich dich falsch verstanden?
mfg sven
Edit: Vielleicht nochmal an dem Beispiel GU50: Ua=800V, Ug2=300V, Anzapfung bei 60%
Jetzt muss man das mit getrennten Wicklungen machen, da die Anodenspannung die maximale g2-Spannung weit übersteigt. Die Windungsanzahl muss dann für die g2-Wicklung 60% von der Windungsanzahl der Anodenwicklung (bei PP von der Mitte der Wicklung bis zu einer Anode) betragen. An die Anodenwicklung legt man dann 800V an und an die g2-Wicklung 300V als Versorgungsspannung
-
Edit: Vielleicht nochmal an dem Beispiel GU50: Ua=800V, Ug2=300V, Anzapfung bei 60%
Jetzt muss man das mit getrennten Wicklungen machen, da die Anodenspannung die maximale g2-Spannung weit übersteigt. Die Windungsanzahl muss dann für die g2-Wicklung 60% von der Windungsanzahl der Anodenwicklung (bei PP von der Mitte der Wicklung bis zu einer Anode) betragen. An die Anodenwicklung legt man dann 800V an und an die g2-Wicklung 300V als Versorgungsspannung
Hallo Sven,
nehmen wir Dein Beispiel:
Annahme: minimale Anodenspannung bei Vollaussteuerung 100V, heiß 700V Upeak. von Ub zur Anode.
Wenn du jetzt 60% der Anodenwicklung für die G2 Wicklung nimmst, wird auf der G2 Wicklung 420V peak induziert, was zu -120V an G2 führt - eher ungesund.
Meine Überlegung war, G2 auf keinen Fall negativ werden zu lassen, sondern entsprechend der Spannungsverhältnisse zu skalieren. Beim Aufbau mit den FL 152 werde ich den Test am lebenden Objekt machen können, ich habe ja einen Trafo da mit getrennter Wicklung, 20% und 40%.
Gruß Hans- Georg
-
Salü,
Hast recht, indem Fall hab ich vergessen dass sich Wechsel- und Gleichspannung am Gitter2 überlagern.
mfg sven
PS: Wobei es bei der nächsten Halbwelle wieder in die andere Richtung geht, sodass man im Mittel durchaus im grünen Bereich bleiben könnte. Ug2max leitet sich doch hauptsächlich von Wg2max ab oder?
-
Moin,
Bitte stell mal den Schaltplan ein und die Messkonfiguration
Schaltung ist normal 4x6L6 WXT, Bias variabel, 1K Schirmgitter, PI ala Mars***
UL ist bei 33%, HT 475V, 2,2K Gitterbremse.....
-Ug hoch/runter, der Zacken bleibt...aber eben nur bei leicht übersteuern.
Cleanvorstufe leider noch nicht dran, werde berichten.
Gruß Burkhard
(mit UL hab ich ja noch gar nix geschraubt, nu gibt das auch gleich gut Theorie :) :danke: )
-
Hallo Burkhard,
ein paar erste Fragen, um weiterhelfen zu können:
- zum PI: welche Versorgungsspannung, welche Röhre?
- hast Du getrennte Schirmgitterwiderstände?
- schaltest Du bei UL Betrieb das Gitter direkt auf den OT?
- welche Daten hat dein OT?
- was für eine Last verwendest Du beim Messvorgang?
wie schon gesagt: ein Schaltplan wäre der schnellste Weg ;)
Gruß Hans- Georg
-
Hallo Hans
-der Plan
-UL geht auf die Widerstände (in der Zeichnung ist kein Umschalter noch nicht)
-ohmsche Last 4 und 8 Ohm/2KW
-PI Röhre ECC83/TT (ja, die könnte ich mal tauschen, gute Idee :) )
Gruß Burkhard
-
Hallo Sven
PS: Wobei es bei der nächsten Halbwelle wieder in die andere Richtung geht, sodass man im Mittel durchaus im grünen Bereich bleiben könnte. Ug2max leitet sich doch hauptsächlich von Wg2max ab oder?
Die Angaben zu Ug2 max ergeben sich nach meinem Verständnis aus der Konstruktion der Röhre selbst. Sonst könntest Du ja z.B. im B Betrieb bei der EL34 800V an G2 legen und die Verlustleistung mit einem entsprechend großen G2 Vorwiderstand begrenzen.
Ein Vergleichsbeispiel, das die Konstruktionsabhängigkeit deutlich macht
EL152 G2: Qmax 5 Watt, Umax 300V
K120 G2: Qmax 8 Watt, Umax 600V
Gruß
Hans- Georg
-
Hallo Burkhard
bitte trenn mal die Gegenkopplung auf (direkt am OT). Gibts dann immer noch Überschwinger?
Gruß Hans- Georg
-
Hallo Hans- Georg,
das Wetter ist hier blendend, Mittag war gut und der Zacken ist immer noch da.
Gegenkopplung weg, andere PI-Röhren mal drin. (bei UL) Er hält sich eisern, dieser Haken >:(
Werd wohl erst die Cleanvorstufe vollenden und dann mal mit und ohne UL horchen ob der Umschalter lohnt.
(ärgern tut mich das schon :-\ )
Gruß Burkhard
-
Moin,
UL mit allen Kanälen getestet. Depth und Schärfe deutlich weniger. Für Blues und Jazz vielleicht ganz nett....
Ob das an der 30% Anzapfung liegt, oder die Schirmgitterwiderstände anders....kann ich nicht sagen.
Franz, gib doch mal paar Daten (Zeichnung) deiner Experimente...
Gruß Burkhard
-
Moin Franz,
genau, Twin-Plan können wir uns schenken ;)
Die Gridstopper werden ja wohl auch nix am Ton machen, dachte manchmal die SG-Dinger, glaub ich aber auch nicht so recht. Bleiben nur die Prozente der Anzapfung.
(und daran kann ich nüscht ändern)
Bleibt UL eben für die Spezialisten :devil:
Gruß aus Südschweden