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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Zapatto am 12.10.2011 12:25
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Hallo Leute!
Bei meinem Fender Blues Deluxe regelt der Volumenregler von 0 auf 1,5 alles und dann fast nix mehr.
Das würd ich gern ändern.
Wenn ich das richtig sehe ist es ein 250k A Poti. Was gibt es für Möglichkeiten? Ein 500k Poti?
Wäre Dankbar für Tipps
VG Chris
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Hi Chris!
Das ist ein bekannts Problem beim Blues Deluxe und HotRod Deluxe.
Fender baut dort (warum auch immer) lineare Potis ein.
Abhilfe schafft ein log Poti des gleichen Wertes.
In meinem Plan steht dort ein 250kB.
Du brauchst 250kA (manchmal auch Audio genannt).
Fender unterscheidet außerdem zwischen A15 und A30.
Das bezieht sich meines Wissens auf die Regelcharakteristik und gibt an, bei wieviel Prozent des Widerstandes bei halber Drehung abgegriffen wird.
Manche Hersteller (ich glaube alte deutsche) halten sich aber nicht an die Bezeichnungen und vertauschen einfach A und B.
Grüße
Alex
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Hm bei mir im Plan steh 250 k ohm 15 A das hätt ich jetzt mal als Audiotaper (logarithmisch) gewertet.
Wie sehen das die anderen?
VG Chris
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Du hast Recht!
Hab grad nochmal nachgesehen.
Ich hatte erstens das Mastervolume gemeint und zweitens angenommen, dass in dem Punkt HotRod und Blues identisch sind.
Ist aber nicht so.
Deine Beschreibung passt aber auch zu gut zu einem lin Poti. Zu schön, um nicht wahr zu sein. ;)
Tut mir leid, dass ich dir da erstmal nicht weiterhelfen kann.
Grüße
Alex
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Und was aufm Pot steht? Den Satz versteh ich nicht???
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Hallo Chris,
Und was aufm Pot steht? Den Satz versteh ich nicht???
dh Du sollst nicht so sehr viel darauf geben was drauf steht. Lineare muessen nicht unbedingt linear sein und log Potis sind meist nicht wirklich log (meist nur 1 Knick bzw 2 lineare Teilverläufe). Selbst hier können noch starke Schwankungen auftreten. Irgendjemand hat hier einmal eine Testreihe gepostet mit sehr starken Abweichungen. Ich glaub zumindest daß es hier war.
Du kannst es aber recht einfach nachmessen. Bei einem Linearem wäre bei 50% Stellung der Widerstand vom Schleifer zu Anfang oder Ende gleich groß und die Hälfte des Gesamtwiderstandes.
HTH,
Sepp
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Ok, und was wäre da jetzt ein besserer Ersatzpoti?
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Hi Chris,
ein log Poti ist im Shop so bezeichnet. Meines Wissens machen die Amis und Japaner auch Unterschiede mit der Bezeichnung A und B bezüglich linear und logarithmisch. Die Alpha Potis hier im Shop sind bei Log Kurve mit A bezeichnet.
Falls ich bezüglich der unterschiedlichen Bezeichnung A und B bei US. bzw. Japan Ware falsch liege entschuldige ich mich im voraus.
Viele Grüße, frank
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Also ihr seid alle der Meinung ich bäuchte nur einen logarithmischen Poti aus dem Shop einzubauen und dann geht das?
Viele Grüße
Chris
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Ok, jetzt hab ich das Teil ausgebaut und durchgemessen: es ist ein 250k log !!!
Also müssen andere Maßnahmen her.
Gibts noch Vorschläge von den Profis?
VG Chris
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Ok, noch was: ich hab jetzt nen 1Meg log reingelötet - der Lautstärkesprung ist immer noch zu groß!
Muss der Regler vielleicht umgekehrt Logarithmisch funktionieren (reversed) ???
???
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Hallo,
das Problem ist nicht der Kennwert (Spannungsteiler!) sondern die Basis des Log.
Pack mal nen Widerstand, etwa 5-10% des Potiwertes vor das Poti und schau mal, obs besser wird.
Grüße,
Swen
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Je höher der Widerstand ist desto lauter ist der Amp, deswegen muss ich den Stellwert kleiner nicht größer bekommen!
Gruß Chris
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Außerdem ist der Poti nicht als Spannungsteiler beschaltet:
http://support.fender.com/schematics/guitar_amplifiers/Blues_Deluxe_schematic.pdf
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Hallo,
ist schon ein Spannungsteiler, nur dass das gesamte Masterpoti den unteren Widerstand
des Teilers bildet, der 330k (R20) den oberen. Miss doch einfach den Widerstand des
Potis bei 100% Lautstärke und bau ein Poti mit diesem Wert ein (log).
Gruß, Peter
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Moin,
altes Problem :-) Habs eben mal überflogen. Es geht dir um den Volumeregler für Clean richtig?
Die Beschaltung des Pots ist aus Sparmaßnahmen völlig bescheuert. Ich habe bei 2 Amps bereits mit zusätzlichem Relay ein "richtiges Poti" (spannungsteiler) draus gemacht.
Bei einem hab ich einfach stumpf ein 100 K widerstand parallel zu den beiden relevanten Potitabs gelötet. Das funktioniert auch relaiv gut. Klanglich bricht da nix ein, der Amp ist auch nicht entscheident leiser!
Vielleicht hilfts dir!
Grüsse
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Ähh.. sorry - du meintest nicht Master, sondern Vol.
Da gilt aber dasselbe für R6 und R7.
Gruß, Peter
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Peter, ich habe damals auch mit R6 experimentiert aber das beeinflusst den Brightschalter zu sehr. Dazu müsste der C von 750 pf oder so auf 220p herab gesetzt werden. Dann kann der widerstand R6 auf 470k geändert werden.
Leider musste ich feststellen, dass dann der Drivekanal nicht mehr so toll klingt.
Die 100k parallel am Vol haben seinen zweck erfüllt.
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Hallo,
der R6 soll ja auch so bleiben, wie er ist. Ich habe den nur genannt, um den oberen
Teilwiderstand den Spannungsteilers zu benennen. Statt Poti ausbauen einfach
einen R parallel schalten geht natürlich auch. ;)
Gruß, Peter
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:p Sorry Peter... Ich habe die dumme Angewohnheit ohne zu lesen antworten zu geben :-)
Ich bin mittlerweile forengeschädigt ^^ Aber recht hast du natürlich. Und Kompetent ists auch.
Rock on
Joe
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Ist doch kein Thema :)
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Ja, das mit dem 100k parallel zum Poti hatte ich mir auch schon überlegt, nur gedacht dass das Ding am Ende nimmer laut kann. Ich werds probieren!
Viele Grüße
Chris
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Der Regelweg ist dann weit schöner. Ich hatte allerdings auch 82 K drin. 100K sollten reichen!
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Verdammt, selbst mit nem 50k parallel springt der Regler von 0 auf 1 !!!
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Hallo,
welchen Widerstand misst du denn in den beiden Zuständen über dem Poti?
Gruß, Peter
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Ok, jetzt hab ich nen 25K drin und so isses gradeso ok.
Mal was anderes, welcher Klassiker war denn Vorlage für diesen Amp? Der Clean Kanal gefällt mir nämlich wirklich gut°
Der Zerrkanal allerdings nicht so, gibts da erprobte Mods?
VG Chris
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Moin,
schau bitte mal ob der Amp mit 25 K noch genügend Höhenreserven hat. Das kann mitunter echt zu sehr dumpfen Ergebnissen führen.
Ich denke auch nicht, dass das normal ist. Ich hatte bislang immer gute Ergebnisse mit einem 82 K Widerstand. Macht er jetzt "Plopp" beim Umschalten? Das wäre ein anderer negativer Nebeneffekt.
Mach dir doch mal die Mühe und löt das Poti ab und miss es nach... Da kann eigentlich was nicht so ganz toll stimmen.
Joe
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Ehm, versteh ich jetzt nicht so ganz. Weil ich hab den 25 K doch parallel zum Poti, d.h. der normale Poti regelt doch von 0 - 250 k durch. Meine normale Betriebslautstärke hab ich bei ca. 20k . Warum sollt der Amp dann anders klingen wenn ich die 20k aus nem R und nem P parallel erzeuge???
VG Chris
Mal noch was, der Speaker gefällt mir echt gut, weiß jemand was fürn Eminence das ist?
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Ja doch ^^ Du hast ja recht. Aber auf dem Regelweg wird der Amp an höhen gewinnen.
Ich bin im Geiste beim normal angeschlossenen Spannungsteiler gewesen. Sorry. Denk dir nix bei. Wenns doch jetzt spielt belassen wir es dabei.
Über das chassis kann ich leider keine auskunft geben.
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Mal noch was, der Speaker gefällt mir echt gut, weiß jemand was fürn Eminence das ist?
Der schlimmste, den es gibt :devil: . Ehrlich, ich hasse diesen Speaker, ich halte ihn für den schlechtesten Speaker aller Zeiten - aber Geschmäcker sind ja zum Glück unterschiedlich. Mein Blues Deluxe war jedenfalls mit zwei Jensen deutlich gefälliger.
Ich habe desöfteren gelesen, der Speaker sei ein Derivat des Legend 125 mit weniger Belastbarkeit. Ob's stimmt...? Wer weiß.
Gruß, Nils
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Hallo Zapato,
ich melde mich hier mal zu Wort, da ich meinen Blues Deluxe und Hotrod Deluxe lange und intensiv er- und zerforscht habe und mir das Konzept dieser Amps sehr geläufig ist.
Das Problem mit dem Volumen liegt aus meiner Sicht eher an dem Schaltungsdesign, das wohl der Versuch sein sollte, best of Fender/Marshall zu werden. Wie es klingt, weisst Du ja. In einem klassischen FenderDesign, kommt zuerst eine Eingangsstufe dann der EQ und dann der Volume (1M) und dann eine oder zwei weitere Stufen. Das bedeutet, der Signalpegel ist nach der ersten Stufe moderat hoch und wird durch den EQ und dahinter liegenden Volumeregler ziemlich stark abgeschwächt.
Im Blues Deluxe hast Du zwei Stufen hintereinander, die beide zusammen das Eingangssignal so stark verstärken, so dass am EQ ein ziemlich hoher Pegel ankommt, den dieser auch kaum klein kriegt. Für Deinen Volumenregler heisst das, dass der Pegel so hoch ist, dass es fast egal ist, wieviel Widerstand Dein Poti hat, das Problem ist der Pegel.
Was kannst Du jetzt tun? Hier mal meine Idee und Erklärungen, was sie bewirken:
1. C1 mal an einem Bein abklemmen und hören. Der Sound wird jetzt klarer und Du hast deutlich weniger Verstärkung. Probiere mit 5uF und 10uF und höre, was Dir gefällt. C1 ist der BypassCap der ersten Röhre und hat in seiner Kapazität Einfluß auf das Maß der Verstärkung (Pegel dahinter)
2. Hänge doch mal R7 (VolumePoti) am oberen Pin ab und hänge ihn links vor R15. Zwei Beine des Potis sind gebrückt. Trenne diese auf und sorge dafür das der Schleifer (Mitte) zum Ausgang wird, analog einer Blackface Schaltung AB763 z.b. Wenn Du das Poti gleichtzeitig auf 1M erhöhst, dann bist Du schon einen ganzen Schritt weiter.
3. Falls Du näher an klassische Fendersound heranwillst, ändere auch den Wert des BassPotis von 1M auf 220K, vielleicht willst Du BassPoti und Volume auch tauschen, so brauchst Du kein neues Poti.
4. Wenn der Pegel noch zu hoch ist und Du kannst nachwievor nicht Regeln, dann solltest Du hinter C2 einen Spannungteiler einsetzt, der das Signal verkleinert. Marshall verwendet gern einen Spannungsteiler aus zwei 470K Widerständen und greift das Signal dann in der Mitte halbiert ab. Alternativ kannst Du auch zwei 220K Widerstände nehmen, die in dieser Kombination sehr gut klingen.
Ich hoffe, Du hast Mut, Dich hier heranzuwagen, denn in einem BluesDeluxe zu ändern ist immer eine Gratwanderung, weil man gern die Platine oder Leitung angreift, wenn man etwas verändert. Diese Änderungen sind Ideen, wie man den Sound kontrollierbarer bekommt. Bin gespannt auf Dein Feedback.
Und bei allem, was Du tust, denke bitte immer daran, bevor Du irgendetwas an dem Amp machst, den Netzstecker zu ziehen und die Siebelkos zu entladen!!! Take Care.
Beste Grüße
Cream T.