Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Andy am 15.05.2005 21:04

Titel: Fender Tonemaster
Beitrag von: Andy am 15.05.2005 21:04
Hallo,

bei
 http://www.fender.com/support/amp_schematics/ (http://www.fender.com/support/amp_schematics/)

werden großzügigerweise Schaltpläne angeboten, unter anderem auch der Tonemaster. Weiß jemand, ob diese Pläne komplett sind (oder hat schon mal jemand einen Tonemaster gebaut)?

Gruß

Andy
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: TubeLeo am 15.05.2005 21:11
Hi

Hab zwar noch keinen Tonemaster gebaut aber trotzdem den Plan gerade eben mal kurz überflogen. Denk der ist vollständig aber sicherheitshalber würd ich ihn einfach nochmal mit einem anderen Plan vergleichen.

Hast schon mal bei www.schematicheaven.com vorbeigeschaut?

Gruß
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 15.05.2005 21:54
Hi Andy,

ich hab schon länger den Eindruck, dass Fender hier einer der sehr seriösen Hersteller ist. Nicht viele stellen Ihre Schaltpläne im Netz zur Verfügung. Und beim U.S.-amerikanischen Produkthaftungsrecht können sie es sich wohl kaum erlauben bewußt falsche Pläne auf ihrer Website zu verbreiten.

Allerdings gibt es von Fender - für meinen Geschmack - sicher interessantere Amps, die es sich lohnt nachzubauen.

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bäri am 15.05.2005 22:17
Hi,
das sehe ich ganz genau so wie Joachim. Sehr interessant finde ich die Übertrager (!!!) im Einschleifweg.
Bei den Rivera-Fenders der 80er war auch der Schaltplan immer "serienmäßig" dabei.

Früher auch bei Mesa-Boogie, nur dass die Boogie-Pläne nie 100%ig mit dem jeweiligen Gerät übereingestimmt haben ;D

Gruß

Günter
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Eugen L. am 15.05.2005 22:23
Moin naja mann könte da(in amerika) meinen, die deutschen krigen keinen schaltplan gebacken vonn ihren produckten ;D ein kleines beispiel ENGL (soll nichts gegen die Firma sein oder dären Produkte). Ich weiß das es mit absicht ist von ENGL. Aber da frage ich mich wie die werkstäten das denn mit den plänen handhaben? Verliren die amps den alle bauteile die laut plan überflüssig sind ;D.

Gruß

Eugen
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 15.05.2005 22:43
Hi!

Mich würde das wirklich mal intersssieren, ob die Engl-Schaltpläne wirklich falsch sind. Ich hab neulich bei ACY einen Screamer gehört. Ich find, der klang wie im Schaltplan ;D

Hat denn noch nie jemand reingeschaut und verglichen?

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bäri am 15.05.2005 23:01
@Joachim:

Du bist aber auch wirklich sarkastisch drauf heute, von wegen "...der klang wie im Schaltplan..." Demnach müsste der Engl-Amp also ja nur so gematscht und gebrabbelt haben, oder?

Das sind wohl meist etwas ausführlichere "Blockschaltbilder" bei Engl, damit auch ja keiner was abkupfern kann ohne den Amp zu haben. Dumble allerdings ist da ja noch eine Spur extremer mit seiner vergossenen Schachtel in den Amps.
Allerdings: wenn einer 20.000$ für einen originalen Dumble auf den Tresen legt, wird er ihn sich bestimmt nicht abkupfern wollen ;D

Gruß

Günter
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 15.05.2005 23:08
Hi Günter,

Tja, Schaltpläne lesen ist wie Partitur lesen. Wenn man's kann, hört man die Musik ;)

Nun ich weiß nicht. Für mich klingt das so, als hätte das mal irgend jemand behauptet und seitdem plappern es alle nach, aber keiner hat's wirlich mal geprüft - ein typisches Internetphänomän. Hier haben soviele Leute Engls, da müßte doch mal irgendeiner nachgeschaut haben, ob da was anders ist, als im Plan. Trotz des grausligen Innenaufbaus ...

Schau Dir den SLO 100 an. Viel Entmatschung wird da auch nicht gemacht und viele Leute finden die Soldanos wären baßschwach

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bäri am 15.05.2005 23:27
@Joachim:

na ja, Dein Vergleich hinkt aber nun doch etwas ::).

Was soll man von einem HIGH-GAIN-Amp (Blackmore-Internet(!)-Schaltplan) denn halten, wenn durchgängig(!) von vorne bis hinten Kathoden-Cs mit 22uF bzw. 10uF und Koppel-Cs von 47nF angegeben sind? Vielleicht klappt das aber mit einem Treble-Booster davor ;D
Anscheinend ist der ENGL schwer demontierbar, vielleicht uns kann Dr.Olaf mal dazu etwas näheres sagen (ein "Diezel"-statement, sozusagen;D)

Wie hat denn dieser Screamer jetzt eigentlich für Dein Ohr geklungen?

Der SLO hat ja nun doch einige Hochpässe drin, und 1uF an den Kathoden geht ja auch noch. Bassschwach ist halt relativ, der SLO ist ja auch kein Metal-Amp ;D ;D

Gruß

Günter
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Andy am 15.05.2005 23:38
Schau Dir den SLO 100 an. Viel Entmatschung wird da auch nicht gemacht und viele Leute finden die Soldanos wären baßschwach

Ah - mein Spezialgebiet  ;)

Wer Fender-Amps mag, der findet Soldanos bassschwach. Ich hatte schon zwei Soldano-Preamps, den letzten hab' ich 2 Sekunden nachdem mein SLO-Clone fertig war ver----t - der Käufer fand den ganz toll... so, genug Werbung...

Wo ich hinwollte: Ganz doll viele junge Forumler kennen echten Röhrensound gar nicht. Ich fühle mich zwar ziemlich jung, zähle mich aber trotzdem fast noch dazu...

Fakt ist doch, dass diese "Full-Gain"-Sounds fast genauso gut von Verzerrern und (!) den ganzen Tascenrechnern - äh - Virtual Simulation Dingensen - erzeugt werden können.

Ich hab' auch Jahre lang Happy Metall & Co. hinter mir - mit einem neutralen "Sinus-Go-Rechteck"-Zerrer und 'nem guten EQ ist't fast schon zu einfach.

Dass sich leistungsschwächere Amps, die einfach ein wenig "anders" und dabei eigentlich wenig verzerren mitunter gegen diese "Rasierapparate" durchsetzen, war für mich eine mittelschlimme Erfahrung...

Genug abgeschweift, zurück zum Tonemaster:

Den kenne ich nur aus'm Fernsehen und von schlimmen CDs mit gutem Sound. Bin ich da auf dem Holzweg???
Bei der Kiste kommt schon wieder der DIY-Robin-Hood durch: Die Vorstufe krieg' ich wohl auf 'ne Europakarte  ;D - dann noch 'ne kleine Endstufe dran - HILFE !!! Es juckt schon wieder!!!

Gruß

Andy
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 15.05.2005 23:43
Hi!

Zitat
Genug abgeschweift, zurück zum Tonemaster:

Den kenne ich nur aus'm Fernsehen und von schlimmen CDs mit gutem Sound. Bin ich da auf dem Holzweg???
Bei der Kiste kommt schon wieder der DIY-Robin-Hood durch: Die Vorstufe krieg' ich wohl auf 'ne Europakarte   - dann noch 'ne kleine Endstufe dran - HILFE !!! Es juckt schon wieder!!!

Nee, nee, mag schon sein, dass der gut klingt. Die Schaltung sieht sehr fendrig und auch "normal" aus. Spricht also nichts gegen eine guten Fender-Sound. Aber ich stamme halt noch aus der Generation die mit Twin Reverbs und Virboluxen groß geworden ist, ein Tonemaster ist da doch ein moderner Amp. Aber das ist nur das Gebrebel eines alten Mannes, ich kann halt nicht aus meiner Haut ;)

Gruß,
Joachim

Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Eugen L. am 15.05.2005 23:49
......
Wo ich hinwollte: Ganz doll viele junge Forumler kennen echten Röhrensound gar nicht. Ich fühle mich zwar ziemlich jung, zähle mich aber trotzdem fast noch dazu...
Würde ich nicht sagen. Als ich den sound kennenlernte und vergleichen habe mit der transe. Seit dem ist sie auser betrieb und dient nur als lautsprecher für meinen P1 und neben bei als staubfänger. Ich würde meinen ich bin unteranderem der jüngste oder?

Gruß

Eugen
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 15.05.2005 23:50
Hi!

Zitat
na ja, Dein Vergleich hinkt aber nun doch etwas

als ob ich übertreiben würde ...


Zitat
Was soll man von einem HIGH-GAIN-Amp (Blackmore-Internet(!)-Schaltplan) denn halten, wenn durchgängig(!) von vorne bis hinten Kathoden-Cs mit 22uF bzw. 10uF und Koppel-Cs von 47nF angegeben sind?

Ja klar, stimmt ja schon (allerdings ist eine 5881 eine sehr baßschwache Röhre ;)). Trotzdem hat noch keiner gesagt, wie es richtig sein soll. Ich kenne die Sprüche halt vor allem von Boogies und da habe ich schon einen MK.IV mit den Original-Plänen verglichen. Da waren ein oder zwei Bauteile minimal anders, aber das ist doch kein Kopierschutz, das ist eher Feintuning während der Lebenszeit eines Produktes.

Auch bei Engl sehe ich es - wenn es einer ist - nicht gerade als sinnvollen Kopierschutz an. Wer sich auskennt, weiß wo er eingreifen muß. Und der Service kann nicht gerade gescheit arbeiten mit falschen Plänen. Ich würd wirklich gerne mal so ein Ding aufschrauben ....

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 15.05.2005 23:57
Ach so fast vergessen:

Zitat
Wie hat denn dieser Screamer jetzt eigentlich für Dein Ohr geklungen?

Enttäuschend! Allerdings hatte ich vorher stundenlang ACYs phantastischen 2203 über eine göttliche 4x12er gehört. Da hat's so ein Sägewerk hinterher natürlich immer schwer ;) Bässe hatte er jedenfalls satt und gesägt hat er für meinen Gechmack auch sehr viel, aber mein Amp- und Musikgeschmack ist eh ein anderer ...  8)

EDIT: Hast aber recht. Der nachgezeichnete Screamer-Vorstufen-Plan, der im Netz kursiert hat einige "Soundhinbiegerchen" im Signalverlauf. Ich schweige beschämt :-[ ...

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bäri am 16.05.2005 00:33
Hi Joachim,

wie gut, dass Du den Zwinker-smiley dazugemacht hast...

Aber mal im Ernst, ich finde den SLO-Sound vom der "voicing" her super.
Da ja sowieso alle Vergleiche hinken, wie man weiss, hier also meine "Analogie":
Wenn ich ein leeres Eichenholzfass über den Hof rolle, wäre das der Klang des SLO (für meine Ohren).
Eine leere Blechtonne wäre dann mehr der Recto ;D

Außerdem: jede Band sollte sowieso einen echten Bassisten haben...

Warte ab, bis der nächste defekte Engl hier auftaucht und lass' ihn Dir zur kollegialen Reparatur zuschicken (Nachbarschaftshilfe) ;) :D ;D.

Kann ja auch sein, dass ENGL seinen Service-Centern die korrekten Schaltpläne zuschickt?

Ich hatte mal einen BOOGIE MKIIB, neu gekauft  (mühsam vom Munde abgespart) mit beiliegendem Schaltplan: dieser hat zu mindestens 20% nicht für diesen Amp gestimmt.
Er hat  im "High-Gain"- Betrieb gematscht & keine Dynamik (nur kolossale Komression) gehabt, der Einschleifweg hat keinen Schuss Pulver getaugt, und beim Umschalten während des Spielens hats furchtbar laut geknackt (Relais- "Kanalumschaltung", weit und breit noch kein LDR).Entweder gut clean oder gut verzerrt, beides zusammen ging einfach nicht.
Vollends schockiert war ich dann, als ein vollaufgerissener, schrottelig alter 2204 im Proberaum mit meiner Paula knalliger geklungen hat als mein Boogie!

Die Bauteile waren direkt(!) auf sie Leiterbahnen gelötet und mit Silikon zueinander verpappt.
Zu dieser Zeit hatte Rivera diese Probleme bei seinen Fender-Amps schon wesentlich besser & cleverer gelöst ;D

So, jetzt aber wirklich genug gelästert  ;D ;)!


Gruß

Günter


Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 16.05.2005 08:16
Guten Morgen, Günter!

Zitat
Aber mal im Ernst, ich finde den SLO-Sound vom der "voicing" her super.
Da ja sowieso alle Vergleiche hinken, wie man weiss, hier also meine "Analogie":
Wenn ich ein leeres Eichenholzfass über den Hof rolle, wäre das der Klang des SLO (für meine Ohren).

Schon klar, Du kennst ja mein aktuelles Projekt :D. Fehlt nur noch das Chassis, dann hab ich auch einen :P. Und was für einen ;D

Zitat
Warte ab, bis der nächste defekte Engl hier auftaucht und lass' ihn Dir zur kollegialen Reparatur zuschicken (Nachbarschaftshilfe)

Ja klar, mach das. Wäre aber nett, wenn Du den gleich zerlegen könntest. Dann passt er vielleicht auch in den Briefkasten. Die Eisenteile brauchst Du gar nicht erst mitzuschicken  :P :P :P :P

Zitat
Ich hatte mal einen BOOGIE MKIIB, neu gekauft  (mühsam vom Munde abgespart) mit beiliegendem Schaltplan: dieser hat zu mindestens 20% nicht für diesen Amp gestimmt.

Ui, das ist heftig. Aber bei den MK's scheint Boogie ja wirklich massenhaft Varianten produziert zu haben. Liegt wohl an der Wankelmütigkeit der Entwickler...

Zitat
Vollends schockiert war ich dann, als ein vollaufgerissener, schrottelig alter 2204 im Proberaum mit meiner Paula knalliger geklungen hat als mein Boogie!

Aaaaaah, ja DAS wundert mich jetzt aber gar nicht, gelle. Wer kann schon mit dem besten Amp der Welt konkurieren?  8).

Genieß das Wetter, viel Grüße,
Joachim

P.S.: Um was ging eigentlich hier in diesem Thread  ??? ??? ???
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bluesfreak am 16.05.2005 10:49

P.S.: Um was ging eigentlich hier in diesem Thread  ??? ??? ???


Servus,

laut Überschrift um den Tonemaster ( für mich einer der besten Fenderamps die es gibt aber unglaublich schwer zu spielen weil sehr direkt und knallhart). Da wir grad am Fenderamps diskutieren sind:
Hat jemand ne Idee wie man den Drive Kanal eines Prosonics anders abstimmen kann um die Zerre etwas brauchbarer zu machen? Experiemente mit den Röhren sind bereits getan, momentan werkeln da ne 5751 in V1 und ECC832 in den PreAmp Stufen aber der Sound "bröselt" immer noch sehr stark.
Ziel des Besitzers (nicht ich!) wäre eine soundtechnische Verwandschaft zu 2204 oder JTM....

cu
bluesfreak   8)
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 16.05.2005 10:55
Hi bluesfreak,

definere mal "brauchbarer" und "bröseln". Mehr, weniger, fetter oder einfach anders ... ???

Zitat
Ziel des Besitzers (nicht ich!) wäre eine soundtechnische Verwandschaft zu 2204 oder JTM....

Ist sich dein Kollege sicher, dass er den richtigen Amp hat ;)?

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 16.05.2005 11:19
Hi bluesfreak,

ich hab mal in den Schaltplan reingeschaut. Das hat sehr wenig mit einem 2204 zu tun - und noch weniger mit einem JTM (falls damit die Non-Master-Modelle gemeint sind. Ich würde auch sagen, dass der Prosonic einiges mehr an Gain, als der 2204 hat.

Du müßtest einiges ändern, um auch nur annähernd an den 2204 ranzukommen. Kompletter Umbau der Vorstufe, Kathodenfolger vor der Klangregelung (wichtiger Part des Marshall-Sounds!). Die Endröhren (6L6) sind eher unkritisch, auch ein 2203 mit 6L6 klingt wie ein Marshall (und ich weiß, von was ich rede, einer meiner 2203 hat 6L6 in der Endstufe ;)). Und nicht zuletzt sorgt der (etwas "schwach" dimensionierte) Marshall-Übertrager für Marshall-Feeling.

Wenn's kein Top ist, wären da auch die Lautsprecher ein Ansatzpunkt....

Ehrlich gesagt, ich halte es nicht für eine gute Idee, den Prosonic in Richtung 2204 zu trimmen. Dein Kumpel braucht wohl einen anderen Amp. Tut mir leid, dass ich keine einfache Lösung für dein Problem habe.

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 16.05.2005 11:32
Vielleicht doch noch eine Idee. Die Prosonic Klangregelung könnte man mehr in Richtung Marshall trimmen. Dann wird der Pro weniger "bauchig". Also
R18 = 33k,
C11 = 470p
C12, C13 = 22n
und den Mittenregler marshallmäßig verdrahten. Vielleicht ist das ein Ansatz um ein bisserl näher ranzu kommen, aber nur ansatzweise.

In der Kiste werden ja die Höhen gleich zweimal gedämpft (1. Stufe und am Master). Scheint ja von Natur aus ein grelles Kerlchen zu sein.

Was bewirkt eigentlich Gain1 und was Gain2?

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Andy am 16.05.2005 11:36
(...)
Du müßtest einiges ändern, um auch nur annähernd an den 2204 ranzukommen. Kompletter Umbau der Vorstufe, Kathodenfolger vor der Klangregelung (wichtiger Part des Marshall-Sounds!).
(...)
Gruß,
Joachim

Hallo Joachim,

hat schon mal jemand den Vergleich zw. "mit Kathodenfolger" und ohne gemacht?

In Spice hab ich's durch - da sieht man leider nichts...

Nagelt mich da nicht drauf fest - aber ist nicht die Kombination "Höhen-C" und R im EQ (Fender: 150p/100k / Marshall: 470p/33k) viel "mehr" für die verschiedenen Sounds verantwortlich?

(...)
Guten Morgen, Günter!Schon klar, Du kennst ja mein aktuelles Projekt :D. Fehlt nur noch das Chassis, dann hab ich auch einen :P. Und was für einen
(...=

Joda sagt: "Erzählen davon er soll!"

Gruß

Andy
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 16.05.2005 13:03
Hi Andy,

es gibt kaum einen Vergleich/Versuch, den mein JCM800 2203 noch nicht mitgemacht hat ;D. Unter anderem auch Kathodenfolger gegen Katoden-Basis-Schaltung. Das ändert den Charakter des Amps deutlich. Mit der Katoden-Basis-Schaltung klingt er einfach nicht, wie ein Marshall. Außerdem kommt er "lascher" rüber, da der ausgangswiederstand deutlich höher ist und sich so die Last der Klangregelung stark bemerkbar macht. Klingt, als wäre die Luft raus.

Der Kathodenfolger macht meiner Meinung nach mehr aus, als eine Veränderung der absoluten Bauteilwerte und des Gains in der Vorstufe (Ausnahme Klangregelung!). Ansonsten ist der Trafo noch ein klang-entscheidendes Bauteil.

Was die Klangregelung angeht, hast Du sicher auch recht. Besonders die 120pF und der 120k dürften einiges ausmachen ("Mittenloch") und auch durch die Vorstufenbeschaltung dürfte die Kiste recht "bauchig" klingen.

Zitat
"Erzählen davon er soll!"

Lesen soll er erst einmal in den Legenden bevor er stellt große Fragen ;):
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?board=11;action=display;threadid=1341;start=0 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?board=11;action=display;threadid=1341;start=0)

Da haben wir das Thema bereits - gut getarnt - in TubeNewbies Thread "Fehler in der Klangeregelung" intensiv diskutiert. Ich hatte dort ein Bild eines SLO-Clones als Beispiel für sauberen Aufbau gepostet. Günter hatte dann nachgefragt und ziemlich schnell wurde der Klangregel-Thread dann ein SLO-Thread. TubeNewbie hat's uns auch nicht allzu übel genommen ;). Dann hat sich noch SLO-Bauer Mathias (Afrobusch) dazugesellt und ein rege Diskussion war im Gange. In dem Thread wurde dann auch die "Verstärkerkonstruktion"-Rubrik vorgeschlagen.

Hangel dich mal dadurch, bestimmt geht die Diskussion danach weiter  ;D

Leider liegt mein SLO-Projekt noch mangels Chassis auf Eis. Ansonsten ist alles soweit fertig. Die Leiterplatten sind bestückt, alle sonstigen Teile sind vorhanden usw. Sobald ich mein Chassis hab, gehts los.

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bluesfreak am 17.05.2005 11:17
Hi bluesfreak,

definere mal "brauchbarer" und "bröseln". Mehr, weniger, fetter oder einfach anders ... ???Ist sich dein Kollege sicher, dass er den richtigen Amp hat ;)?

Gruß,
Joachim

Hi Joachim,

der Sound sollte mehr sahniger werden und nicht so kratzend. Momentan "bröselt" einem der Ton wirklich weg, hört sich sehr seltsam an. Er will den Amp ah nur als Backup benutzen falls sein 2204 mal schlapp macht. Verkaufen haben wir auch schon probiert aber irgendwie will keiner einen Prosonic mehr...
Die Lautsprecher wären auch noch ein Ansatzpunkt, da sind Celestion 10" drin verbaut die echt nicht das Gelbe vom Ei sind.
Mal sehen, falls mir mal 10" aus nem Bassman oder Weber über den Weg laufen probier ich mal die.
Der oben von Dir beschriebene Mod scheint einfach zu verwirklichen zu sein, netterweise hat der Amp Doppelpotis, also wirkt sich eine Änderung der Schaltung nicht auf den Clean Channel aus. Achja, Gain#1 und Gain#2 sind kaskadierte Gainstufen für den Drive Kanal, angeblich um der Kiste einen Boogie-ähnlichen Sound zu verpassen. Leider singt da selbst bei englischer Einstellung nix...
Bruce Zinky (der den Amp designed hat) beantworted inzwischen keine fragen mehr zu Prosonic Mods, einzige Antwort ist Werbung für seine Zinky Amps und das Angebot alternativ ein Kit aus ein paar Bauteilen, Lautsprechern und PT/OT zu kaufen das dem Prosonic dann die Kratzerei abgewöhnen soll. In einem älteren Posting im FenderForum hab ich gelesen das sich Bruce darüber beschwerte das der AMp nie die Lautsprecher und OT/PT Komponenten erhalten habe für die er die Schaltung designed hat....


cu
bluesfreak  8)
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bluesfreak am 17.05.2005 11:55
Nochwas,

im FenderForum kam der Ratschlag(?) für mehr Bass Response im Drive Channel R2 und C1 an V1b zu eliminieren und C3 am Volume Regler gegen einen 0.0047µ zu ersetzen. Zusätzlich soll man noch einen 250pF Cap parallel über das Volume Poti löten.
Zumindest letzteres ist doch eher ein Hochpass, lässt also doch (noch) mehr Höhen durch als normal, Analog zum Bright Switch an den alten Fenders...?!?


cu
bluesfreak  8)
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 17.05.2005 14:11
Hi bluesfreak,

die Änderungen, die im Fender-Forum vorgeschlagen wurden, erscheinen mir suspekt, haben IMHO den umgekehrten Effekt, muß aber heut abend nochmal in den Schaltplan gucken (R2/C1).

Ich meld mich heut abend ausführlich.

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bäri am 17.05.2005 14:43
Hi bluesfreak,

wenn es um den Tonemaster geht ???:

C3 (2200pF) hat mit dem Drive-Channel nichts zu tun, er ist für den Clean-Ch. zuständig (auf dem Schaltplan, den ich habe).
Einen R2 in Nähe der V1b kann ich nicht entdecken. Das Entfernen C1 egalisiert den Frequenzgang, FAT funktioniert dann auch nicht mehr an V1b.
250pF "parallel über das Volume-Poti löten" ist leider sehr missverständlich ausgedrückt:
 könnte auch ein Tiefpass gemeint sein (Poti-Input über 250pF an Ground). Zwischen Input und Schleifer wäre es, wie Du schon sagst, dagegen ein "regelbarer Hochpass" (Bright).

Kann man aber alles beim Tonemaster super austesten, da er ja ein eyeletboard drinhat (custom- shop)

Gruß

Günter



 
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bäri am 17.05.2005 15:04
Hi bourbon,

falls es aber um den Prosonic geht (hab ich mir gerade auch mal angeschaut):

wenn C2/1nF auf 4n7 erhöht wird, kommen natürlich mehr tiefe Frequenzen "durch".
Die Beseitigung von R2 und C1 erhöht auch das Gain und "egalisiert" den Frequenzgang.

Wäre jetzt eigentlich nur noch die Sache mit dem "Volume" Poti zu klären. Vielleicht meint der Typ im Fender-Forum ja damit ein "Gain"- Poti?

Gruß

Günter

Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 17.05.2005 19:46
Hi bluesfreak,

wenn das hier die Engl-und-Konsorten-Fraktion hört. "So sahnig, wie ein 2204" ;).

Die Lautsprcher sind sicher ein Ansatzpunkt, die dürften mit der offenen (?) Bausweise einiges am kratzigen Sound ausmachen. Hängt ihn doch mal an einer 4x12er, wie er dann klingt.

Eigentlich müßte die Kiste mehr Gain, als ein 2204 bringen. 3x1k5, davon 2x mit Kathoden-C, einmal 820R mit Kathoden-C. Das kann eigentlich nur durch die Klangregelung ausgebremst werden, die die Anoden-Basis-Schaltung der letzten Diode stark belastet.

Das mit dem Kit von Zinky würde ich mal vergessen, das ist es finanziell bestimmt nicht wert.

Zu den Fender-Forum-Mods:

Zitat
für mehr Bass Response im Drive Channel R2 und C1 an V1b zu eliminieren

Quatsch! R2 und C1 sind ein schwacher Tiefpass, der die Höhen dämpft. Ist der weg, bewirkt es genau das Gegenteil.

Zitat
C3 am Volume Regler gegen einen 0.0047µ zu ersetzen

Bringt zwar mehr Low-End, aber nur im Clean-Kanal ;)

Zitat
Zusätzlich soll man noch einen 250pF Cap parallel über das Volume Poti löten.

Auf die klassische Weise verdrahtet, ist das ein Bright-Cap. Gegen Masse schneidet er ziemlich brutal die Höhen ab.

Übrigens, ein sicherheitstechnischer Hinweis: C301 zwischen Anode der ersten Triode und dem Gitter ist ein echtes Sicherheitsrisiko. Knallt der durch und bekommt einen Kurzschluß, liegt Hochspannung am Eingang. Wenn man das überhaupt (!) macht, sollte mindestens noch ein Kondensator in Reihe zwischen Eingang und Gitter sein, damit nicht der erste Fehler zum Stromschlag führt.


Wenn ich Dich also richtig verstanden hab, soll der Amp mehr Low-End bekommen, und nicht mehr so schrill klingen (warum macht er das eigentlich? Wegen dem OT?) und etwas weicher verzerren. Ich meditiere mal über dem Schaltplan und meld mich wieder  8).

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bäri am 17.05.2005 20:00
Hi,

ich nochmal kurz: der Bauteilenumerierung nach geht es anscheinend nun doch um einen Prosonic und nicht um den Tonemaster, right?

C301 verträgt doch (hoffentlich) ein KV, oder?;D ;D

Gruß

Günter
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 17.05.2005 20:10
Hi!

@Günter: Jou, Prosonic!

Zitat
C301 verträgt doch (hoffentlich) ein KV, oder?;

Echt killermäßig, der muß zuerst raus!

@bluesfreak:

Also, da mußt schon ein bißchen experimentieren, meine Vorschläge wären (wenn man genau hinschaut, wundert man sich, dass das Ding überhaupt klingt ::)):

C301 raus
C2, C5 und evtl. auch C8 = 22n
C6 raus
Klangregelung:
R18 = zwischen 56k und 33k,
C11 = 470p - 1n (je größer, je mehr Mitten = Sahne)
C12 = 22n-100n
C13 = 22n

R10 = 100k-220k

C17 evtl. auf 22n erhöhen

Das wäre so der Anfang - leider ist das viel ausprobieren und kein Patentrezept - und danach muß man Finetuning betreiben.

Bei Fragen einfach melden :)

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: bluesfreak am 22.05.2005 12:11
Servus Joachim,

besten Dank für die infos, ich werd mich demnächst mal ans Basteln machen und das Ergebnis dann hier bekannt geben :)
Der C301 fliegt als erstes, das ist ja fast so ein Ding wie der berühmte "DeathCap" in den alten Blackfaces...

cu
bluesfreak  8)
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 12:44
Servus bluesfreak,

es kann natürlich sein, dass der C an sich eine Funktion. Manchmal sieht man das zur Unterdrückung von Schwingungen. Evtl. mußt Du dann einen andere Methode wählen, aber das siehst Du dann schon  ;D ...

Zitat
das ist ja fast so ein Ding wie der berühmte "DeathCap" in den alten Blackfaces...

Hilf mir mal auf die Sprünge, was ist der Death Cap?

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: raffau am 27.05.2010 09:00
hey leute,

sorry das ich so einen alten post heraushole....aber....hat jemand einen tonemaster geclonet? kennt jemand eine seite wo ich infos/bilder finde? auch gutshots würden mich interessieren....

andy, wie bist du verblieben mit dem tonemaster?

danke für euere hilfe

raffa
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Andy am 27.05.2010 09:19
andy, wie bist du verblieben mit dem tonemaster?

Wir sind uns abseits der viruellen Welt leider nie begegnet :-[

Hab das Bauen von Amps und Effektgeräten quasi eingestellt und verwende die Dinger nur noch ;)

Gruß
Andy
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: Duesentrieb am 27.05.2010 09:48
Ich habe einen Kumpel, der hat sich soeben einen gekauft. Ich schaue mal, ob ich Pics machen kann . . .
Titel: Re:Fender Tonemaster
Beitrag von: raffau am 28.05.2010 00:38
danke olaf ! ;D