Tube-Town Forum
Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: wholelottanoise am 15.12.2011 20:59
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Hallo,
ich habe gerade an der Vorstufe meines Amps (ehemals Ceriatone 1959-Klon, Endstufe noch original) und ihn dabei immer mal wieder ausgeschaltet, kurz was geloetet und dann wieder eingeschaltet. Bei einem Mal anschalten war der Amp dann ploetzlich sehr leise. Kurz alle Loetstellen gecheckt, aber nichts verdaechtiges gefunden.
Und dann sah ich das hell leuchtende Anodenblech einer der beiden JJ 6550. Das Bias an dieser war jenseits der 240 mA, gemessen mittels fest installiertem 1Ohm nach Masse. Habe den Amp natuerlich schnell ausgemacht, aber jetzt frage ich mich nach der Ursache. Ich habe an der Endstufe nichts gemacht und kann mir auch beim besten Willen nicht erklaeren, was das Problem gewesen sein koennte. Kann es an dem wiederholten Ein- und Ausschalten gelegen haben? Oder hatte ich einfach nur Pech?
Bin gerade ratlos :-\
MfG
Kilian
EDIT: Der Amp steht im Proberaum. Ich hatte natuerlich auch keine Ersatzroehren dabei, aber werde morgen mal mit einem Satz EL34 testen.
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Hi Kilian,
pass aber auf, dass es dir die neue Röhre nicht auch noch über den Jordan jagt. Es könnte sein, dass aus einem Grund die eine negative Biasspannung in Richtung null (oder sogar ins positive) gezogen wird. Verantwortlich könnte ein Koppelkondi sein, der die positive Spannung durchlässt. Da deine eine Röhre eh schon gegrillt wurde, versuch doch mit ihr wenigstens festzustellen, ob der Fehler (glühen) mitwandert (tausch die beiden untereinander aus). Wenn ja, hast du glück gehabt und es lag an der Röhre. Wenn nicht dann geht es in Richtung meiner eingans erwähnten Vermutung.
Grüsse aus der Schweiz
Hoschi
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Hallo Hoschi,
jepp, hast Recht. Als erstes werde ich die beiden untereinander tauschen. Danke fuer den Hinweis!
Gruss
Kilian
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Bevor rumgefummelt wird, erst mal Röhren raus und mit einem Messgerät dabei. Nichts ist schlimmer, als erstmal drauflos tauschen!
Erst Fehler suchen, dann handeln!!!
Wenn die Röhren derart glühen, kann es sein, daß die negative Bias-Spannung ausgefallen ist.
Es kann sogar sein, daß ein Lötzinnspritzer, der beim Arbeiten entstanden sein kann, den Schaden verursacht.
Wenn es ein Koppelkondensator zum PI wäre, ist nur eine Röhre betroffen. Die Chance, daß gleichzeitig zwei Bauteile mit dem selben Fehler ausfallen, ist unwahrscheinlich.
Also: Röhren raus, Amp einschalten. Spannung an den Steuergittern messen. Ist hier nix zu messen, ist die Bias-Spannung entweder kurzgeschlossen, das Bias-Poti kaputt oder die Erzeugung der Spannung (Gleichrichterdiode / ELko etc.) . Ich hab's bei einem Dynacord Eminent schon mal gehabt, daß beim Bearbeiten das Trimmpoti gebrochen war. Da machten die EL34 auch innerhalb von Sekunden "Rotbäckchen".
Da der Fehler schnell genug festgestellt wurde, ist aber weiter nix passiert.
Gruß
Stefan
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Hallo,
hier kommt mein (etwas verspaetete) Rueckmeldung. Ich habe es gestern Abend dann doch endlich wieder in den Proberaum geschafft und habe nach ein paar Messungen auch schnell den Grund gefunden: Kabelbruch am (von Nik installierten) PPIMV. Selbst mit den beiden 6550 rockt er jetzt wieder wie gehabt, wobei ich natuerlich weiss, dass ihnen das Grillen nicht gut getan haben kann. Aber kommt Zeit, kommt ein neuer Satz ;D
Danke nochmals fuer eure Tipps!
MfG
Kilian
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Jetzt kannst D wenigstens sagen, daß die Röhren ein ordentlich "Burn In" hinter sich haben :devil:
Gruß
Stefan