Tube-Town Forum
Sozialstation => Transistor-Verstärker => Thema gestartet von: Martino am 25.12.2011 20:23
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Hoi Forum,
ich melde mich mal aus der Sand-Ecke.
Meine Rotel RB960BX hat ein komisches Phänomen. Als ich bei einer Feier, meine PA Speaker angehängt
habe, fing sie an zu stinken und wurde brennheiß. Als ich das Thema auf der Werkbank nachstellen
wollte, gelang es mir nicht. Habe alles zerlegt, entdreckt, Lötstellen kontrolliert, danach an den
Speakern im Arbeitszimmer (8Ohm), hatte sie bei Zimmerlautstärke selbst nach der zweiten
abgespielten CD nur 26W Stromaufnahme, korrekte Spannungen u Arbeitspunkte und war nichtmal
handwarm.
Die Ruhe gefiel mir nicht - Gegencheck: Sobald ich die PA Kisten (16Ohm anschließe, fing ein Kanal zu
Spinnen an; (da voll aufgetrennt,) ist sofort merkbar, wie sich ein Trafo und das Kühlblech der einen Stufe schnell zu erhitzen anfängt. Der Eine von den beiden identischen Trafos zieht seine üblichen
13W, der Andere 240W. Hat jemand eine Idee, was soein Problem auslösen kann?
Vielen Dank vorab
LG, Martin
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Hallo Martin,
habe gerade versucht ein Schema dieses Amps zu finden, um mir einen Ueberblick zu verschaffen wie das Ding aufgebaut ist. Hab nur den Link mit Bildern (Bilder kannste mit rechrer Maustaste und speichern unter) runterkopieren.
http://www.scribd.com/doc/51658919/rotel-rb960bx
Ich vermute mal er hats nicht gerne wenn er eine zu hohe Last am Ausgang hat. Das quitiert er möglicherweise mit einem wilden Schwingen ausserhalb dem Hörbereich.
Sicherung ist noch keine ausgelöst worden?
Noch nachträglich einen Tip, vertausche mal die PA-Speaker am Amp. Wandert da der Fehler mit?
Grüsse aus der Schweiz
Hoschi
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Hallo Hoschi,
Danke fürs Reinschauen!
Vertauschen der Speaker hab ich nicht versucht. Da sie auf einem weiteren Amp problemlos liefen
hab ich nur kurz gemessen, ob beide den gleichen R(dc) haben um auszuschließen, daß etwas gröberes
im eimer ist.
Was half, war ein 10R parallel testweise zur Box. Damit hat der Kanal Ruhe gegeben.
Sicherung wurde keine Ausgelöst.
Viele Grüße
Martin
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Hi Martino,
ich bin hier eher aus Zufall in den Thread gestolpert:
Sach mal, könnte es sein, das der Verstärker
http://www.scribd.com/doc/51658919/rotel-rb960bx
kein Boucherot-Glied hat?
Normalweise findet man am Ausgang eines Transistorverstärkers
eine RC-Kombination (z.B. 10Ohm 220nF), d.h. der Ausgang wird bei
höheren Frequenzen belastet, um zu vermeiden, daß der Verstärker
schwingt. (Das ist notwendig, da ein normaler Lautsprecher mit Schwing-
spule bei höheren Frequenzen eine hohe (Schwingspulen)impedanz hat.
Im Grunde bist du ja mit dem Widerstand 10Ohm einen ähnlichen Weg
gegangen.
Hope that helps noch
Gruß
Torsten
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das wusste ich garnicht. das würde sinn machen. zu den zeiten wo der amp aktuell war, ging der trend dahin, dass 4ohm deutlich zu unterschreiten kein vauxpas war. danke für den input.
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Hi Martin,
das mit dem Boucherot-Glied habe ich auch gerade gesehen. Dieses RC-Glied dient ja zur Kompensation induktiver Lasten.Man muss das ja nicht zwangsläufig in den Amp reinbauen. Es reicht, wenn man das an die Speaker-Klemmen mit dranpackt.
Diese Rotel-Endstufe könnte u.U. auch Probleme mit Boxen bekommen, die Piezo-Hochtöner benutzt oder durch eine etwas unglückliche Weichenbestückung extreme Abweichungen in der Impedanzkurve hat.
Es befindet sich keine weitere Kompensation in der Gegenkopplung der Endstufe, sodaß Phasenverschiebungen durch reaktive Last hier schnell zu Instabilitäten und wilden Schwingungen führen können.
Die Erweiterung zum Boucherot-Glied wäre noch eine kleine Ferritkern-Drossel im Bereich um 3,3µH in Reihe zum Verbraucher.
Gruß
Stefan
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Danke für die Vervollständigung. Ich weiss nicht, ob ich das nochmal an dem Setup austeste (war damals nicht die übliche Aufstellung). Ich bin jedenfalls dankbar für jede Wissenserweiterung (wäre bei einem Sandaufbau nicht auf Schwingen gekommen).
LG, M