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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Fody am 24.01.2012 12:38

Titel: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 24.01.2012 12:38
Hallo Leute,

für meinen Experimentier-Amp suche ich einen schönen Cleankanal.
Habe dafür 3 Triodensysteme zur Verfügung und auch jede Menge Bohrungen für Potis und Schalterei.
Vom Sound her mag ich es gern warm und weich. Muss auch nicht super clean sein. Ich spiele auch im Clean-Kanal gern etwas angefettet.
Wenn man den Gain-Regler auf Rechtanschlag dreht, darfs auch schon etwas crunchy werden.
Zum "Drumherum": Der Amp hat ne AB-Gegentakt-Endstufe mit 4xEL34, Kathodyn-PI und seperate Endstufentreiber. Daran hängt im Moment ne alte Hughes&Kettner Box mit Rockdriver2-Lautsprecher (Falls die jemand kennt). Im Normalfall spiel ich ne LesPaul mit EMG Hz4-PickUps (Die passive Version vom 81 und 85 glaub ich)

Hat jemand ne Empfehlung für mich? Was könnt ich denn da reinbauen?
Schon mal vielen Dank für eure Antworten!

Gruss Casim
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Nils H. am 24.01.2012 12:59
Moin,

klassische Fender-Topologie. Eingangsstufe 100k/1k5/22µ, Blackface Tonestack, Aufholstufe 100k/1k5/10µ. Wenn's etwas eher crunchen und wärmer sein soll die Versorgung vielleicht etwas niedriger ansetzen, ansonsten so 320-340V, das ergibt einen sehr warmen, klaren Cleankanal mit viel "Sparkle".

Gruß, Nils
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: sjhusting am 24.01.2012 13:06
Wenn BF Twin Clean zu viel des Gutes ist, dann schlag ich den LPTT (5e8A) vor. Passt auch gut zum Cathodyne. Mein Lieblings-Verstaerker; geb ich zu.

steven
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: sjhusting am 24.01.2012 13:06
deleted, my mistake
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: El Martin am 24.01.2012 15:31
Hi!

Bisschen anders ist Trainwreck als Ausgangspunkt (drei Triodenstufen: ja, Fender-verwandt) oder Richtung Dumble (evtl. mit lokalem Feedback).  Plexi gar?

Lokales Feedback in Clean klingt etwa so, wie bei Nilsguitar auf der Du-Röhre
(leichte Kompression, etwas fetter und singender). Suchstu: Nils Bogner Alchemist
dann bei etwa 3:00

Ciao
Martin

Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fandango am 24.01.2012 19:29
Hallo Casim,
wenn Du clean willst und auch mal etwas Anderes ausprobieren kannst dann versuch mal das hier:

(http://img837.imageshack.us/img837/5142/61816432.gif)

Das habe ich in meinem Amp drin und das sieht so aus (nicht schön aber selten...):

                      Vorstufe                                        Ersatzkathodenfolger
(http://img822.imageshack.us/img822/4340/vorz.jpg)  (http://img812.imageshack.us/img812/331/85081354.jpg)

Beides auf kleinen Platinenresten an Potigehäusen angelötet, wiegt ja fast nichts. Der Schaltplan stimmt. Ca. 280V +A.
Die IRF830 habe ich genommen weil ich genug davon habe, da gehen natürlich auch andere Typen.
250k als Gainregler geht auch, mit 1M auch noch, könnte aber sein dass man sich dadurch einen Brummer einfängt wenn man nicht gut schirmt.

Ist wirklich clean. Geht in Richtung Fender, nur nicht ganz so höhenbetont, aber das kann man auch haben, nur den Kathodenkondensator verkleinern auf unter 1µF.
Die halbe ECC ist nur noch drin damits eben auch etwas angezerrt werden kann, wenn man an die Kathodenleitung eine Kombination Widerstand/Poti einfügt 560R/2k5 kann mans dann auch passend einstellen.
Parallel zum 1,5k am BF245 habe ich noch einen Elko mit 2,2µF und einem Schalter dazu, für mehr Gain, viel mehr Gain, sieht man im ersten Bild links oben, das blaue Teil.

Ich habe früher auch nicht geglaubt dass dieser "Transistorkram" was taugt, heute sehe ich das ganz anders.
Ich wollte einen Amp haben der clean ist bis zur Endstufenzerre, im PI habe ich auch noch einen MOS drin, Konstantstromquelle, auch das trägt noch seinen Teil dazu bei.
Außer der Endstufe mit dem PI und dieser halben ECC sind bei mir keine weiteren Röhren mehr drin.
Verzerrungen reinzubekommen ist nicht schwer, aber dass sie draußen bleiben ist schon eher eine gewisse Herausforderung.

Mit dieser Schaltung hättest Du auch kein Heizungsbrummen durch die erste Stufe, und rauschen tuts auch weniger als mit Röhren.

Wie es funktioniert? Naja, längere Geschichte, nur auf Anfrage... 8)


Gruß,
Georg
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: raffau am 24.01.2012 20:48
sorry im voraus das ich dazwischen funke...aber kann mir jemand kurz den "Kathodyn-PI" nächher bringen?

danke im voraus 

raffa
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: kugelblitz am 24.01.2012 21:29
Hallo Raffa,

http://www.freewebs.com/valvewizard/cathodyne.html

Im endeffekt wird das signal zweimal an einer Triode ausgekoppelt, einmal an der Kathode und einmal an der Anode und ist somit von Haus aus Phasengedreht. Im Vergleich zum LTP hat der Cathodyne aber nur Verstärkungsfaktor <=1.

HTH,
Sepp
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 24.01.2012 22:21
Hallo Nils, Steven und Martin

Danke für die Tips! Hab jetzt schon bisschen nach Soundfiles gesucht und...Verdammt, die sind ja alle super. Naja, wer die Wahl hat, hat die Qual. Am besten wär da echt ein Modulbausystem. Alle aufbauen und nach Lust und Laune zusammenstecken was gefällt.
Ich denk ich werde mal mit ner "Fender"-Style Vorstufe anfangen und genügend Platz für eigene Experimente lassen.
Lokales Feedback ist eine Spannungsgegenkopplung von der Anode zum Gitter, oder?

Hallo Georg,

Der Schaltung ist sehr interessant und ich muss auch sagen, dass ich überhaupt nichts gegen die Transistortechnik hab. Ich kenn mich blos nicht gut damit aus.
Ich denke eine rauscharme Eingangsschaltung oder ein aktiver EQ wird früher oder später auch in meinem Amp landen. Aber im Moment trau ich mich noch nicht so richtig ran. Ich möcht erstma Erfahrungen im "Röhrensoundtuning" sammeln, bevor ich ihn dann mit "Hightech" verfeiner.
Kannst du deinen Beitrag in den "3&8-Beiner"-Thread kopieren, dass auch andere ihn finden können?

Gruss Casim
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: raffau am 25.01.2012 08:23
Hallo Raffa,

http://www.freewebs.com/valvewizard/cathodyne.html

Im endeffekt wird das signal zweimal an einer Triode ausgekoppelt, einmal an der Kathode und einmal an der Anode und ist somit von Haus aus Phasengedreht. Im Vergleich zum LTP hat der Cathodyne aber nur Verstärkungsfaktor <=1.

HTH,
Sepp

danke sepp!
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fandango am 25.01.2012 14:48
Hallo Casim,
war mir schon klar dass Du da wohl eher nicht rangehen willst, ich wollte Dir ja auch nur mal zeigen wie man das auch ganz anders machen kann.
Zitat
Ich kenn mich blos nicht gut damit aus.
Da musst Du irgendwann durch, und je früher Du damit anfängst desto besser...
Zitat
"Röhrensoundtuning"
Ich hoffe Du weißt dass das eine "ewige Baustelle" sein wird, denn nach jeder Probe "könnte man doch hier oder da...".
Aber keine Sorge, das geht uns allen so die "tunen".

Ich meine dass ein Amp zuerst so hart wie möglich sein muss, also seine höchste unverzerrte Ausgangsleistung bringen muss, darauf sollte man erstmal hinarbeiten.
Es gibt einige Möglichkeiten irgendwo zwischendrin Verzerrungen einzubauen, aber sowas sollte man gezielt einsetzen und nicht weil es scheinbar nicht anders geht.
Dieses "Röhrensoundtuning" sollte nicht auf Unkenntnis und Glück oder einfach Nachbauen basieren sondern man sollte wissen was warum geschieht.
Und da gibt es Du mehr zu lernen bis zum Voodoo als bei solchen rel. einfachen Transistorschaltungen.
Das nur mal nebenbei.


Gruß,
Georg
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Asdain am 25.01.2012 15:08
Ich hoffe Du weißt dass das eine "ewige Baustelle" sein wird, denn nach jeder Probe "könnte man doch hier oder da...".
Aber keine Sorge, das geht uns allen so die "tunen".

Das ist doch gerade das schöne daran  O0

meine letzten 4 Projekte habe ich solange "getuned" bis sie kaputt waren und so versaut dass ich sie wieder ausgeschlachtet und neu angefangen habe  ::)
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fandango am 25.01.2012 22:47
Zitat
meine letzten 4 Projekte habe ich solange "getuned" bis sie kaputt waren und so versaut dass ich sie wieder ausgeschlachtet und neu angefangen habe 
Das mache ich eigentlich meistens genau so, nur dass ich zwischendurch den Amp auch noch für Proben und Auftritte brauche, das ist gar nicht so einfach....

Manchmal knallts noch bei der allerletzten Einstellung, und in einer halben Stunde brauchst du das Ding, die Leute wissen gar nicht was "Nerven haben" bedeutet...

Gerade heute Abend hatten wir Probe, ich "hatte fertig", der Amp lief wie noch nie, tut er meistens nach einer Kur, obwohl ich kurz vorher noch die erste Sufe im Netzteil abgeschossen hatte weil ich ein Kabel falsch drangehalten habe,  und im Proberaum lief er zwei Minuten, da  ein Knacks und ein Gezerre ich war von mir selbst beleidigt...
Im Proberaum auseinandergebaut, an der Sch...-PI-Röhre gewackelt und das Teil war repariert.
Sound wie noch nie. Hat dann ohne Weiteres durchgehalten, etwas mehr als mit halber Leistung und ich war gut genug gegen die Drums, bei max. 40W.

Die PI-Röhre fliegt auch noch raus, Fassungen sind pot. Fehlerquellen, entweder ich löte die Röhre fest oder tausche sie mit Mosfet, die kann sichs ja noch mal heute Nacht überlegen.

Hier mal ein Soundfile, ist mir egal wenn ich falsch spiele...
Mit Laptopmikro aufgenommen... Was da rauscht ist die Aufnahme, nicht der Amp, da rauscht nix...
http://www.fileuploadx.de/914100 (http://www.fileuploadx.de/914100)


Viele Grüße,
Georg
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: sjhusting am 25.01.2012 22:58
Das mache ich eigentlich meistens genau so, nur dass ich zwischendurch den Amp auch noch für Proben und Auftritte brauche, das ist gar nicht so einfach....
Deshalb musst du ein dutzend oder so bauen, so das immer mindestens eins nicht 'getuned' wird. Als Bonus, du kannst dein Amp basiert auf dein Laune aussuchen.

so mach ich es.

steven
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fandango am 26.01.2012 03:28
Deshalb musst du ein dutzend oder so bauen, so das immer mindestens eins nicht 'getuned' wird. Als Bonus, du kannst dein Amp basiert auf dein Laune aussuchen.

so mach ich es.

Ja Steven, drei hab ich ja schon, aber der eine da der isses eben...

Gruß,
Georg
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 26.01.2012 22:41
Hallo,

Dass es eine Dauerbaustelle sein wird ist mir schon klar. Macht aber nix, bin ich schliesslich von meinem Motorrad gewohnt. Zudem steht im Proberaum ein unverbastelter Engl. Und der bleibt auch wie er ist: Gut und spielbereit  :guitar:

Ich meine dass ein Amp zuerst so hart wie möglich sein muss, also seine höchste unverzerrte Ausgangsleistung bringen muss, darauf sollte man erstmal hinarbeiten.
Es gibt einige Möglichkeiten irgendwo zwischendrin Verzerrungen einzubauen, aber sowas sollte man gezielt einsetzen und nicht weil es scheinbar nicht anders geht.

Das hat mich heute Abend inspiriert, mich ans Oszi zu setzen und wirklich mal zu schauen wo welche Stufe anfängt zu zerren. Als Vorstufe ist im Moment der X88R drin. Der Clean-Kanal hat mir aber garnicht gefallen, also hab ich angefangen abzuändern...was für ein Murks... :facepalm:

Bei der Signalverfolgung mit dem Oszi sind mir einige Dinge aufgefallen:
Die ECC83 hat einen viel zu hohen Verstärkungsfaktor.
Und es sind eigentlich zu viele davon hintereinander.
Der Aussteuerbereich dieser Röhre ist für unverzerrte Sachen zu gering.

Hinter jeder Triode kommt ein mords Spannungsteiler um den Pegel fürs nächste Gitterchen wieder klein zu bekommen. Wärs nicht sinnvoller weniger Stufen einzusetzen und die Verstärkung der einzelnen Stufen niedriger zu halten?
Man könnte eine ECC82 im Cleankanal verbauen, die kann man ums 5-fache aussteuern. Und kleinere Ra verwenden. Dadurch könnte man die nachfolgende Schaltung niederohmiger machen. Das würde weniger rauschen. Was meint ihr dazu?

Wie macht ihr das eigentlich mit den Betriebsspannungen für die einzelnen Stufen?
Habt ihr an jeder Stufe im Preamp die gleiche Spannung, oder ist es ratsam die Eingangsstufe niedrig zu betreiben und dann mit jeder weiteren Stufe die Spannung zu steigern?
 
Gruss Casim

   
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fandango am 27.01.2012 02:08
Hallo Casim,
ich hab mir gerade mal den Schaltplan etwas durchgeschaut, also diese dritte Stufe, die untere auf dem Plan,
die ist seltsam dimensioniert, die zweite Triode von links übersteuert den Kathodenfolger.
Der Kathodenfolger zieht bei 300V schon zuviel Strom, ich nehme an dass im Original etwa 380 - 420 drauf sein werden.
Und verzerren tut nur der Kathodenfolger, sowas kann man einfacher haben, wenn man auf diese Art Zerr steht...
Und einfacher wird das ja auch in der nächstoberen Schaltung gemacht, auch dort zerrt der Kathodenfolger wie bei der unteren, nur erst bei etwas höherem Eingangssignal.
Der obere Kanal ist im Prinzip nichts anderes als beide unteren, nur ohne Kathodenfolger, macht aber auch nichts anderes.
Mit allen drei Stufen kann man den Ausgangskathodenfolger übersteuern so dass der vor oder zusammen mit den anderern Verzerren kommt.

Mir persönlich gefällt diese Verzerrerei mit einer solcher Art Schaltung gar nicht.
Diese Sägezähne kratzen doch nur, mich jedenfalls.
Ich meine dass ein Kathodenfolger überhaupt nicht zerren darf.
Wenn ich einen Vorstufenverzerrer mit Röhren baue geht das von einfach bis nicht mehr so einfach, aber nicht bis kompliziert.
Dann setze ich auch die Anodenspannung runter, 20V reichen da schon gut.

Du müsstest das Ding etwas umbauen, hier und dort was ändern...

Zitat
Der Aussteuerbereich dieser Röhre ist für unverzerrte Sachen zu gering
Überhaupt nicht, im Gegenteil, da hat man sogar noch gut etwas übrig um sauber zu arbeiten.

Zitat
Wärs nicht sinnvoller weniger Stufen einzusetzen...
Wie gesagt, sowas kann man auch ganz anders machen, wir haben ja nicht mehr 1935.

Zitat
Das würde weniger rauschen. Was meint ihr dazu?
Das störende Rauschen erzeugt nur die erste Stufe, alle anderen verstärken das nur noch, klar, die rauschen auch noch etwas dazu, aber das ist unerheblich gegen das der ersten Stufe.
Dort baue ich Halbleiter rein, minimalster Rausch.

Zitat
Wie macht ihr das eigentlich mit den Betriebsspannungen für die einzelnen Stufen?
Ich habe für die Vorstufen ein Moseft-Netzteil drin und schließe die drei Anoden die bei mir noch übrig sind an eine Leitung.
Kein Widerstand und Elko.

Zitat
ist es ratsam die Eingangsstufe niedrig zu betreiben und dann mit jeder weiteren Stufe die Spannung zu steigern?
Wenn man nachdenkt und weiß dass zur Vollaussteuerung der Endröhren eine bestimmte Spannung benötigt wird die in den meisten Fällen unter 100V liegt, z.B bei meinem PL36 reichen da 25Vss aus, dann fragt man sich warum man überhaupt mit solchen hohen Spannungen in der Vorstufe arbeiten muss.
Es macht keinen Sinn die Spannungen zu steigern, das ist nur so weil das Netzteil so aufgebaut wurde, die L-C-R-Siebung eben, da hängt alles hintereinander.
Aber Sinn machen die höheren Spannungen schon, nur sollten die sich dort bewegen wie es die Röhrenkonstrukteure einmal vorgesehen hatten, mit zu hohen Spannungen kann man natürlich mindestens eine Röhre insgesamt einsparen, das macht bei 200.000 verkauften Amps einen Sportwagen mit Vesricherung und Steuer lebenslang...

Die hohe Steuerspannung für die Endstufe stellt der PI zur Verfügung, und dem reichen 2Vss am Gitter völlig aus. Und wenn man den übersteuert sollte die Endstufe schon viel früher übersteuern, mir gefällt PI-Verzerren auch nicht.

Zitat
die Verstärkung der einzelnen Stufen niedriger zu halten
Genau so macht man das wenn mans richtig machen will, auch wieder meine Meinung, man nutzt die Kennlinien und nicht das Brecheisen, ohne Gitterstrom dafür aber dann mindestens zwei Regler mehr um das passend zu machen, oder drei oder vier.

Wenn man gleichzeitig mit einem Amp auch ein Effektgerät haben will kann man das alles so machen, man kann noch viel mehr einbauen.
Alleine wie viele Variationen von Verzerren mit Röhren möglich sind, da kann man locker zwei Kilo mehr unterbringen.
Mit Röhren kann man auch parametrische Equalizer bauen, und dort kann man natürlich auch verzerren.
Und dann noch ein Stufenschalter rein um zwischen acht bis zwölf verschiedenen Verzerrern umschalten zu können.
Je mehr Platz auf dem Chassis ist umso mehr kann man unterbringen.
Vier Kanäle, Line out, Send-Return, alles per Midi gesteuert, und natürlich alle Chickenheads vor einer güldenen Blende angebracht, so kann mans haben, wenn mans braucht.


Die Möglichkeiten sind vielzählig, es ist einfach so dass Du das Teil hinkriegen solltest das Du haben willst.
Wenn Du am Sound bastelst dann wirst Du lange zu tun haben.
Ich meine dass die Voraussetzung für guten Sound ein guter cleaner Amp ist, das ist die erste Etappe.


Gruß,
Georg

 
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 27.01.2012 18:08
Hallo Georg,

Zitat
ich hab mir gerade mal den Schaltplan etwas durchgeschaut, also diese dritte Stufe, die untere auf dem Plan,
die ist seltsam dimensioniert, die zweite Triode von links übersteuert den Kathodenfolger.
Der Kathodenfolger zieht bei 300V schon zuviel Strom, ich nehme an dass im Original etwa 380 - 420 drauf sein werden.
Und verzerren tut nur der Kathodenfolger, sowas kann man einfacher haben, wenn man auf diese Art Zerr steht...
Und einfacher wird das ja auch in der nächstoberen Schaltung gemacht, auch dort zerrt der Kathodenfolger wie bei der unteren, nur erst bei etwas höherem Eingangssignal.
Der obere Kanal ist im Prinzip nichts anderes als beide unteren, nur ohne Kathodenfolger, macht aber auch nichts anderes.
Mit allen drei Stufen kann man den Ausgangskathodenfolger übersteuern so dass der vor oder zusammen mit den anderern Verzerren kommt.

Hast du den Link zu dem Schaltplan noch in den du geschaut hast? Zählst du die Eingangsschaltung als erste Triode mit? Mein Clean-Kanal hat garkeinen Kathodenfolger...Vielleicht sollten wir erstmal die Pläne abgleichen... Ich hab den hier benutzt:
http://elektrotanya.com/soldano_x88r.pdf/download.html
Die Ausgangsstufe (die letzten zwei gemeinsamen Trioden) hab ich komplett über Bord geworfen.
Ich geh nach den Optokopplern direkt ans Mastervolume.
Ich hab glaub irgendwo gelesen, dass die Betriebsspannungen bei 320-340V liegen. So hab ichs auf jedenfall eingestellt.

Zitat
Mir persönlich gefällt diese Verzerrerei mit einer solcher Art Schaltung gar nicht.
Diese Sägezähne kratzen doch nur, mich jedenfalls.
Ich meine dass ein Kathodenfolger überhaupt nicht zerren darf.
Ich denke das ist Geschmackssache. Aber es hat sicherlich einen Grund warum sie in so vielen Gain-Kanälen zu finden sind. Was der Valvewizard dazu schreibt finde ich auch recht interessant.
Mit Sicherheit ein effektives Mittel zur Soundmanipulation...auch wenn sich der ein oder andere Röhrenkonstrukteur dabei im Grab rumdreht. Wenn mans genau betrachtet ist das gezielte Betreiben einer Röhre in der Sättigung schon Vergewaltigung und ganz weit weg von der Lehrbuch-Elektronik.
Aber was solls, das ist nunmal Rock´n´Roll. Wenns gut klingt, kommt es in den Amp. :guitar:

Zitat
Du müsstest das Ding etwas umbauen, hier und dort was ändern...
Na klar, hab das Ding nur mal reingebaut, dass ich ne Grundlage zum experimentieren hab.
Im Moment hab ich aber eher Lust einfach alles rauszuwerfen und Kanal für Kanal was eigenes (natürlich an Vorbilder angelehnt  ;)) zusammenzubraten.
Wobei der Crunch-Kanal, gepaart mit ein bisschen Endstufenzerre wirklich sehr geil ist. War das erste mal echt erschrocken was da an Druck und Direktheit aus der Kiste kommt.

Zitat
Zitat
Der Aussteuerbereich dieser Röhre ist für unverzerrte Sachen zu gering
Überhaupt nicht, im Gegenteil, da hat man sogar noch gut etwas übrig um sauber zu arbeiten.
Versteh ich nicht. Wo liegt denn der Sinn, ne Stufe mit der Brechstange auf einen hohen Verstärkungsfaktor zu treiben, um direkt danach nen 1:5 Spannungsteiler zu schalten um vom viel zu hohen Pegel runterzukommen? Ok, wenn man Frequenzabhängige Spannungsteiler einsetzt, um Klangformung zu betreiben kann ich ja noch nachvollziehen.

Zitat
Zitat
Das würde weniger rauschen. Was meint ihr dazu?
Das störende Rauschen erzeugt nur die erste Stufe, alle anderen verstärken das nur noch, klar, die rauschen auch noch etwas dazu, aber das ist unerheblich gegen das der ersten Stufe.
Dort baue ich Halbleiter rein, minimalster Rausch.
Ja, die Geschichte mit der Halbleitereingangsstufe ist schon toll, bestimmt wirkt es wunder in HighGain-Amps. Hab auch schon mit dem Gedanken gespielt sowas zu machen, aber dann wieder verworfen.
Extrem Hochohmiger Eingang um die Resonanz des Tonabnehmers nicht zu dämpfen.
Und niederohmiger Ausgang um die "langen Wege" zu den einzelnen Stufen niederohmig fahren zu können.
Das ganze auf ner kleinen Platine direkt an der Eingangsklinkenbuchse. Das könnte man dann mit den geregelten 12,6V aus der Heizung betreiben. Vielleicht auch das Muting für die Gain-Kanäle integrieren.
Du hast nicht zufällig so ne Schaltung irgendwo rumliegen?  ;)

Zitat
Alleine wie viele Variationen von Verzerren mit Röhren möglich sind, da kann man locker zwei Kilo mehr unterbringen.
Interessant...kannst du ein paar Beispiele aufführen. Das Thema hätt fast schon einen eigenen Thread verdient...The Way of Zerre... :)

Zitat
Und dann noch ein Stufenschalter rein um zwischen acht bis zwölf verschiedenen Verzerrern umschalten zu können
Also ich fände 3 schaltbare Grundsounds im Gainkanal schon absolut spektakulär.

Zitat
Ich meine dass die Voraussetzung für guten Sound ein guter cleaner Amp ist, das ist die erste Etappe.
Genau so seh ich das auch...Deshalb fang ich ja auch mit dem Clean-Kanal an.

Gruss Casim


Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fandango am 27.01.2012 19:45


Hast du den Link zu dem Schaltplan noch in den du geschaut hast?

Hallo Casim,
den Plan habe ich, nur andersrum, was bei mir unten ist das ist dort oben.

Zitat
Zählst du die Eingangsschaltung als erste Triode mit?
Klar, die gehört dazu.

Zitat
Ich denke das ist Geschmackssache... Wenn mans genau betrachtet ist das gezielte Betreiben einer Röhre in der Sättigung schon Vergewaltigung und ganz weit weg von der Lehrbuch-Elektronik.
Aber was solls, das ist nunmal Rock´n´Roll. Wenns gut klingt, kommt es in den Amp.
Naja, diese Konstruktion ist jedenfalls nicht nach meinem Geschmack. Man muss die Röhren nicht überlasten um diesen Effekt zu bekommen.

Zitat
Zitat
Der Aussteuerbereich dieser Röhre ist für unverzerrte Sachen zu gering
Versteh ich nicht. Wo liegt denn der Sinn, ne Stufe mit der Brechstange auf einen hohen Verstärkungsfaktor zu treiben, um direkt danach nen 1:5 Spannungsteiler zu schalten um vom viel zu hohen Pegel runterzukommen?
Du meinst die Clean-Stufe? Dort geht es darum die Tiefen auszublenden, 2,2M/120p, also doch kein Spannungsteiler sondern ein Hochpass.
Da findest Du auch jeweils einen im Eingang der anderen Stufen.

Zitat
Extrem Hochohmiger Eingang um die Resonanz des Tonabnehmers nicht zu dämpfen...
niederohmiger Ausgang...Du hast nicht zufällig so ne Schaltung irgendwo rumliegen?
Doch, diese Schaltung auf der Seite vorher...

Zitat
Das ganze auf ner kleinen Platine direkt an der Eingangsklinkenbuchse. Das könnte man dann mit den geregelten 12,6V aus der Heizung betreiben.
Diese Spannung brauchst Du dafür nicht, nur Anodenspannung...

Zitat
Zitat
Alleine wie viele Variationen von Verzerren mit Röhren möglich sind, da kann man locker zwei Kilo mehr unterbringen.
Interessant...kannst du ein paar Beispiele aufführen. Das Thema hätt fast schon einen eigenen Thread verdient...The Way of Zerre... :)
Beispiele habe ich jetzt keine, das sollte dann auch passend gemacht werden, wie gesagt, da gibts wirklich sehr viele Möglichkeiten, ohne die Röhren zu überlasten.

Zitat
...Deshalb fang ich ja auch mit dem Clean-Kanal an.
Anfangen tut man dabei am Netzteil und mit der Endstufe, beides sollte so hart wie möglich sein, weich kriegt mans immer noch, falls notwendig.
Wie treibst Du die vier EL34 an? Du schreibst Kathodyn, ohne Folgestufe?
Das wird eng...Auf alle Fälle ist das nur in einem recht kleinen Teil symmetrisch wegen den verschiedenen Ausgangswiderständen, also so besonders clean wirds nicht werden.
Eigentlich ist das Kathodyn für Gitarrenamps weniger geeignet, das erzeugt unharmonischen Klirr und klingt nicht gut.
Warum das trotzdem viele Hersteller machen liegt nur am Geldbeutel, und mit Sicherheit nicht an der besonderen Qualität eines Kathodyns, wenn ein Amp mit Kathodyn trotzdem gut klingt liegts nicht am Kathodyn, der würde aber besser klingen wenns richtig gemacht wäre.
Noch ein Nachteil, es nutzen sich mit einem Kathodyn auch die Endröhren verschieden ab, die am Kathodenanschluss werden mehr belastet, egal wie symmetrisch das auch irgendwo ist.
Mit einem Longtail und Konstantstromquelle gewinnt man am Sound und spart auch Endröhrensätze.

Aber es kann ja zum Glück Jeder machen was ihm gefällt.
Oder, sagen wir mal, was der Bauer nicht kennt... (Und damit meine ich jetzt sicher nicht Dich!)

Viele Grüße,
Georg

 



Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 27.01.2012 22:35
Hallo Georg,

Zitat
den Plan habe ich, nur andersrum, was bei mir unten ist das ist dort oben.
Ok, das erklärt meine Verwirrung

Zitat
Du meinst die Clean-Stufe? Dort geht es darum die Tiefen auszublenden, 2,2M/120p, also doch kein Spannungsteiler sondern ein Hochpass.
Da findest Du auch jeweils einen im Eingang der anderen Stufen
Genau, ich mein die Cleanstufe. Aber eigentlich eher den 470+470k und 39k. Das hier das Signal total runtergezogen wird um dabei die Höhen "anzuheben" hab ich schon kapiert.(Eigentlich wird das ganze Signal abgesenkt, die Höhen aber nur ein bisschen) Die Frage ist nur, ob man das will. Vom Sound her fand ich die Stufe nicht so toll. Einfach zu dünn.
Hab ja anfangs geschrieben. Ich hab meinen Cleankanal gern warm, weich und gut angefettet.
Ist es normal, dass inner Cleanstufe die Bässe so stark ausgeblendet werden? Muss mir noch zum Vergleich mehr Schaltpläne von anderen herstellern anschauen... ???

Zitat
Anfangen tut man dabei am Netzteil und mit der Endstufe, beides sollte so hart wie möglich sein, weich kriegt mans immer noch, falls notwendig.
Wie treibst Du die vier EL34 an? Du schreibst Kathodyn, ohne Folgestufe?
Da du ja immer fleissig mitliest und hilfst wo du kannst müsstest du eigentlich meine Endstufe kennen.

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=15621.0;attach=27976;image

Der Kathodyn kann nicht überfahren werden. Vorher steigt die Stufe davor aus. Sicherheitshalber hat er trotzdem nen Gridstoper.  Die Arbeitspunkte hab ich nach bestem Wissen und Gewissen gesetzt. Um auch trotz DC-Kopplung keine Röhrchen zu quälen. Das Bias der Treiber stell ich über die Kathode ein. Durch die Gegenspannung, die dadurch ans Gitter geführt wird, läuft der Kathodyn praktisch immer im Leerlauf. Die Endrohre sind an die Treiber DC-gekoppelt, damit auch ihre Steuergitter alle gleichmässig hell glühen.
Schau dir bitte die Schaltung mal an, vielleicht findest du noch was, was man verbessern kann.

Das Netzteil hab ich vor ca 5 Jahren aufgebaut, die Kiste ins Kellerregal gestellt, und vor kurzem wieder rausgekramt. Finde den Schaltplan nicht mehr. Ist ein Trafo aus nem Marshall, bringt 500V nach dem Brückengleichrichter. Danach kommt ein Schaltbarer SAG-Widerstand.Dann gehts weiter mit 250µ am Hauptladeelko, eine Marshall Trossel und nochmal 100µ Kapazität. Daran hängt eine optional nutzbare Spannungsreglung mit einem BUZ91A (War eigentlich mal für Schirmgitterexperimente gedacht). Jede Doppeltriode hat ne eigene Zuleitung vom Netzteil und nochmals 47µ direkt in der näheren Umgebung.

Gruss Casim
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 31.01.2012 22:29
Hallo,

Hab jetzt mal angefangen was zu "Papier" zu bringen. Wär super wenn mal jemand drüber schauen könnte und vielleicht auch mal kurz schreibt was man verbessern könnte. Schonmal vielen Dank!

Edit: Die aktuelle Version des Schaltplans gibt es hier:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15986.0.html

Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: mceldi am 31.01.2012 23:05
Weil ich's hier gerade mal wieder sehe ...

Als Gridstopper wird gerne mal ein 68k Widerstand verbaut, in der typischen Fender Eingangsstufe liegen aber zwei 68k Widerstände, die parallel 34k ergeben. Ist das ziemlich wurscht, oder weshalb nimmt man so gerne den einen 68k?

Ciao
 John
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: cca88 am 1.02.2012 07:09
Hallo Casim,


SNIP
.
Wie treibst Du die vier EL34 an? Du schreibst Kathodyn, ohne Folgestufe?
Das wird eng...Auf alle Fälle ist das nur in einem recht kleinen Teil symmetrisch wegen den verschiedenen Ausgangswiderständen, also so besonders clean wirds nicht werden.
Eigentlich ist das Kathodyn für Gitarrenamps weniger geeignet, das erzeugt unharmonischen Klirr und klingt nicht gut.
Warum das trotzdem viele Hersteller machen liegt nur am Geldbeutel, und mit Sicherheit nicht an der besonderen Qualität eines Kathodyns, wenn ein Amp mit Kathodyn trotzdem gut klingt liegts nicht am Kathodyn, der würde aber besser klingen wenns richtig gemacht wäre.
Noch ein Nachteil, es nutzen sich mit einem Kathodyn auch die Endröhren verschieden ab, die am Kathodenanschluss werden mehr belastet, egal wie symmetrisch das auch irgendwo ist.
Mit einem Longtail und Konstantstromquelle gewinnt man am Sound und spart auch Endröhrensätze.

Aber es kann ja zum Glück Jeder machen was ihm gefällt.
Oder, sagen wir mal, was der Bauer nicht kennt... (Und damit meine ich jetzt sicher nicht Dich!)

Viele Grüße,
Georg

 


Hallo Georg,

dein Pauschalangriff auf den armen kleinen Kathodyn ist - freundlich ausgedrückt - ziemlich deplaziert.

Hast Du in deinem Leben überhaupt schon mal einen gehört/gespielt, oder spielst Du hier Theoriekrieger?

Jochen
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Nils H. am 1.02.2012 09:16
Moin,

mir ist im Plan erstmal nix besonderes aufgefallen. Einzig C1 scheint mir für einen Cleankanal mit 4n7 arg klein. Wenn die Eingangsstufe mit den anderen Kanälen geteilt wird und der C deswegen so klein ist, kannst Du an der Anode parallel mit zwei verschiedenen Koppelkondensatoren abgreifen.

Gruß, Nils
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: jacob am 1.02.2012 09:42
Hi Fody,

wenn P5 als Master / Send-Level / Channelvolume für den Clean-Kanal gedacht ist, dann solltest Du den LDR dahinter setzen und nicht davor.
Und das Gitter von V2a solltest Du mit einem zweiten LDR muten.

Gruß

Jacob
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: jacob am 1.02.2012 09:55
Hi John,

a) weil "das schon immer so gemacht wurde"

b) weil man sie sowieso da hat

c) weil offensichtilich so manche "Boutique-Amp" Hersteller und  -cloner Probleme haben, einen Schaltplan richtig zu lesen (Stichwort: 2x 68K parallel) :devil:

Wenn man nur eine Eingangsbuchse braucht (und der Amp sauber aufgebaut ist!), dann kann man diesen Gridstopper auch einfach weglassen.
Ich z.B. verwende da max. 1K  ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Nils H. am 1.02.2012 10:16
Hi John,

a) weil "das schon immer so gemacht wurde"

b) weil man sie sowieso da hat

c) weil offensichtilich so manche "Boutique-Amp" Hersteller und  -cloner Probleme haben, einen Schaltplan richtig zu lesen (Stichwort: 2x 68K parallel) :devil:

Wenn man nur eine Eingangsbuchse braucht (und der Amp sauber aufgebaut ist!), dann kann man diesen Gridstopper auch einfach weglassen.
Ich z.B. verwende da max. 1K  ;)

Gruß

Jacob

Moin,

ich verwende a) was da ist und b) Werte < 10k. Ein kleinerer Gridstopper an der Eingangsröhre (neben vermindertem Rauschen) hat auch noch den angenehmen Nebeneffekt, dass das Signal weniger mumpfig wird, wenn man das Volumepoti der Gitarre runterdreht. Merlin schreibt in seinem Buch, dass der -3dB-Punkt je nach Poti und Potistellung gerne mal auf 4-5k runter gehen kann, was man sehr deutlich hören kann.

Gruß, Nils
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fandango am 1.02.2012 12:47

...Pauschalangriff auf den armen kleinen Kathodyn...

Hast Du in deinem Leben überhaupt schon mal einen gehört/gespielt, oder spielst Du hier Theoriekrieger?


Hallo Jochen,
alles richtig, ich habe schon gehört, spiele den Theoriekrieger und greife mal pauschal alles Mögliche an das schon 100 Jahre lang so gemacht wird.
a) weil "das schon immer so gemacht wurde"...

Ein Gitarrenamp ist in der Regel Verstärker und Effektgerät gleichzeitig.
Und zu Beidem spielt das Kathodyn seine Rolle mit.
Zu der Unsymmetrie der Endstufenröhren kommt noch die Unsymmetrie der herkömmlichen PIs und das gibt dann den besonderen Sound der Endstufen der jeweiligen Marken.
Einzustellen ist bis aufs Bias dabei nichts.
Heute haben wir 2012 und wir haben auch neue Möglichkeiten unsere Verstärker zu konstruieren.
Nur tun das recht Wenige, nein, man bleibt beim Herkömmlichen, (weil "das schon immer so gemacht wurde"...) warum ist erstmal schnurz.

Man benutzt sogar noch Gleichrichterröhren, wegen dem "Sag" und sonstwas, und dazu noch schaut die "Röhrengemeinde" mitsamt ihren Predigern von Oben herab auf die Leute, die etwas tun, auf die Leute, die die Antike mit der Gegenwart verbinden, oder es wenigstens versuchen.
Anstatt mit dabei zu sein, und dazu gehört auch dass man die Macken der herkömmlichen Schaltungen kennt und das auch einsehen kann, was wohl sehr problematisch ist, wird dagegen angegangen so als ob man sie nicht alle beisammen hätte aber zumindest wird einem Ahnungslosigkeit vorgeworfen.

Naja, es ist jedem überlassen seine Konstruktionen so zu machen wie er das haben will.
Wenn ich Matsch haben will mache ich ihn dann rein wenn es passt, oder auch nicht, egal, aber ich kann ihn abschalten.
Eine Matschendstufe kann man ja auch abschalten.
Natürlich hört man es kaum raus wenn die eine Hälfte der Endstufe nur mit dreiviertel Leistung arbeitet, erst recht hört man das kaum wenn sie das noch Frequenz- und Lautstärkeabhängig so macht, man ist daran gewöhnt, und man hört es auch kaum wenn sie das viel besser macht, es wird nur etwas lauter und klarer, viel mehr ist nicht drin.

Und dann diskutiert man auch noch über "Kondensatorklänge", manchmal denke ich wir schreiben 1924...

Zitat
Stichwort: 2x 68K parallel...

Wenn man nur eine Eingangsbuchse braucht (und der Amp sauber aufgebaut ist!), dann kann man diesen Gridstopper auch einfach weglassen..

Der 68k ist dort drin damit man kein Radioempfang hat.
Das kann man anders machen, viel mehr an Eingangsspannung kommt aber nicht dabei heraus.
Man kann ihn auch weglassen, besser ist aber wenn man hier zumindest die Handyfrequenz beschneidet, das stört heute am meisten.

Gruß,
Georg









Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: darkbluemurder am 1.02.2012 14:45
Hallo Georg,

ich finde es grundsätzlich gut, dass man nicht einfach nur althergebrachte Konzepte nachbaut, sondern auch kritisch hinterfragt. Denn viele der Amp-Ikonen, deren Endstufenzerre gelobt wird, sind nicht für Zerrsounds, sondern für unverzerrte Sounds entwickelt worden. Außerdem war die PA-Technik in den 50ern, 60ern und 70ern noch längst nicht so weit. Die Gitarrenamps mussten im Gegensatz zu heute nicht (nur) als Monitore, sondern auch als PA herhalten.

Was die Designs angeht, kann jeder bauen, was ihm gefällt. Ich habe jetzt noch keinen Amp mit Kathodyn-PI gebaut, aber immerhin 5E3-Nachbauten, einen alten Orange, einen Vox Nighttrain und einen VHT Pittbull Ultra Lead gespielt. Die ersteren beiden klangen für mich nicht besonders gut, die anderen beiden haben mir dagegen gut gefallen. Und im VHT ist klar, dass der Kathodyn nur für cleane Verstärkung ausgelegt wurde - alles andere an Verzerrung passiert in der Vorstufe.

ValveWizard hat in seinem Buch die Tücken des Kathodyn bei seiner Übersteuerung und bei Übersteuerung der Endröhren beschrieben und als Lösung empfohlen, die Gitterwiderstände vor dem Kathodyn sowie vor den Endröhren zu erhöhen. Hast Du das gemeint mit "wenn man es richtig macht"?

Das mit der unterschiedlichen Belastung der Endröhren durch den Kathodyn war mir auch neu. Ist wahrscheinlich aber erst ein Problem, wenn man den Amp ordentlich aufdreht, oder?

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: mceldi am 1.02.2012 18:24
Danke für die Antworten zum Gridstopper. Ich hab mal "irgendwo" gelesen, daß es für den Wert 68k irgendeinen besonders tollen Grund geben soll. Geglaubt hab ich das nie so richtig, zumal der Wert ja in der Praxis 34k beträgt ...

Im Hiwatt 4-Input ist auch ein 68k, im 2-Input gar keiner. So ganz ohne würde ich es aber auch nie machen; ich will ja nen Amp und keinen Empfänger.

Ciao
 John
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Ramarro am 1.02.2012 18:50
Das mit der unterschiedlichen Belastung der Endröhren durch den Kathodyn war mir auch neu.

Ist noch dazu auch überhaupt nicht einzusehen. Wo steht das denn? Seit wann kann man Röhren überhaupt gitterseitig belasten?

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: 12stringbassman am 1.02.2012 19:38
Das mit der unterschiedlichen Belastung der Endröhren durch den Kathodyn war mir auch neu. Ist wahrscheinlich aber erst ein Problem, wenn man den Amp ordentlich aufdreht, oder?
Genau! Wenn die Endröhren Gitterstrom ziehen, ist es mit der Symmetrie dahin.

Manche Endröhren (die "größeren") verlangen nach recht kleinen Gitterableitwiderständen. Wenn dann noch dazu mehrere davon parallel angesteuert werden sollen, geht der Kathodyn auch ohne "ordentliches Aufdrehen" einseitig in die Knie. Da hilft eigentlich nur ein niederohmiger Treiber je Seite zwischen PI und Endröhren, also ein Kathodenfolger, oder, wie der Hans-Georg das macht, ein MOS-FET als Sourcefolger. Dann wird der Kathodyn nicht belastet und bleibt brav (ein Langschänziges Paar übrigens auch).

Grüße

Matthias
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: cca88 am 1.02.2012 20:34
Hallo Jochen,
alles richtig, ich habe schon gehört, spiele den Theoriekrieger und greife mal pauschal alles Mögliche an das schon 100 Jahre lang so gemacht wird.
a) weil "das schon immer so gemacht wurde"...

Ein Gitarrenamp ist in der Regel Verstärker und Effektgerät gleichzeitig.
Und zu Beidem spielt das Kathodyn seine Rolle mit.
Zu der Unsymmetrie der Endstufenröhren kommt noch die Unsymmetrie der herkömmlichen PIs und das gibt dann den besonderen Sound der Endstufen der jeweiligen Marken.
Einzustellen ist bis aufs Bias dabei nichts.
Heute haben wir 2012 und wir haben auch neue Möglichkeiten unsere Verstärker zu konstruieren.
Nur tun das recht Wenige, nein, man bleibt beim Herkömmlichen, (weil "das schon immer so gemacht wurde"...) warum ist erstmal schnurz.

Man benutzt sogar noch Gleichrichterröhren, wegen dem "Sag" und sonstwas, und dazu noch schaut die "Röhrengemeinde" mitsamt ihren Predigern von Oben herab auf die Leute, die etwas tun, auf die Leute, die die Antike mit der Gegenwart verbinden, oder es wenigstens versuchen.
Anstatt mit dabei zu sein, und dazu gehört auch dass man die Macken der herkömmlichen Schaltungen kennt und das auch einsehen kann, was wohl sehr problematisch ist, wird dagegen angegangen so als ob man sie nicht alle beisammen hätte aber zumindest wird einem Ahnungslosigkeit vorgeworfen.

Naja, es ist jedem überlassen seine Konstruktionen so zu machen wie er das haben will.
Wenn ich Matsch haben will mache ich ihn dann rein wenn es passt, oder auch nicht, egal, aber ich kann ihn abschalten.
Eine Matschendstufe kann man ja auch abschalten.
Natürlich hört man es kaum raus wenn die eine Hälfte der Endstufe nur mit dreiviertel Leistung arbeitet, erst recht hört man das kaum wenn sie das noch Frequenz- und Lautstärkeabhängig so macht, man ist daran gewöhnt, und man hört es auch kaum wenn sie das viel besser macht, es wird nur etwas lauter und klarer, viel mehr ist nicht drin.

Und dann diskutiert man auch noch über "Kondensatorklänge", manchmal denke ich wir schreiben 1924...

Der 68k ist dort drin damit man kein Radioempfang hat.
Das kann man anders machen, viel mehr an Eingangsspannung kommt aber nicht dabei heraus.
Man kann ihn auch weglassen, besser ist aber wenn man hier zumindest die Handyfrequenz beschneidet, das stört heute am meisten.

Gruß,
Georg

Georg,

deine "Fortschrittswut" in allen Ehren.

Ein 5E3 mit Kathodyn klingt gut - für manche unschlagbar. Ist natürlich Geschmacksache
Oranges und SUNNs haben ihre Fans
der Deliverance von VHT ist bei manchen sehr beliebt.

Du hast Recht: Verstärker sind "Effektgeräte"; also muß "technisch besser" nicht "besser" sein.

Abgesehen davon: bis zum Gitterstrom; der Kathodyn kann sehr symmetisch...

Pauschalbashing - fragwürdig

GRüße

Jochen

Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: DocBlues am 1.02.2012 21:04

Hier mal ein Soundfile, ist mir egal wenn ich falsch spiele...
Mit Laptopmikro aufgenommen... Was da rauscht ist die Aufnahme, nicht der Amp, da rauscht nix...
http://www.fileuploadx.de/914100 (http://www.fileuploadx.de/914100)


Viele Grüße,
Georg

Hallo Georg,
da Du ja in diesem Thread reichlich um Dich schlägst und den "objektiven Techniker" nach vorne stellst, wollte ich mir gerade mal die Mühe machen, Dein Soundfile anzuhören. Mit dem Link disqualifizierst Du Dich wohl selber - Erotik/Porno-Werbung kombiniert mit Soundfile. Das darf ja wohl nicht wahr sein. Ich habe nicht auf die Zeit zum Download gewartet.

Keine weiteren Fragen - euer Ehren !

DocBlues
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: cca88 am 1.02.2012 21:13
Genau! Wenn die Endröhren Gitterstrom ziehen, ist es mit der Symmetrie dahin.

Manche Endröhren (die "größeren") verlangen nach recht kleinen Gitterableitwiderständen. Wenn dann noch dazu mehrere davon parallel angesteuert werden sollen, geht der Kathodyn auch ohne "ordentliches Aufdrehen" einseitig in die Knie. Da hilft eigentlich nur ein niederohmiger Treiber je Seite zwischen PI und Endröhren, also ein Kathodenfolger, oder, wie der Hans-Georg das macht, ein MOS-FET als Sourcefolger. Dann wird der Kathodyn nicht belastet und bleibt brav (ein Langschänziges Paar übrigens auch).

Grüße

Matthias

...oder es gefällt einfach, wie das "unperfekte" klingt....

Mann

Grüße

Jochen
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fandango am 1.02.2012 22:53
Zitat
ValveWizard hat in seinem Buch die Tücken des Kathodyn bei seiner Übersteuerung und bei Übersteuerung der Endröhren beschrieben und als Lösung empfohlen, die Gitterwiderstände vor dem Kathodyn sowie vor den Endröhren zu erhöhen. Hast Du das gemeint mit "wenn man es richtig macht"?
Hallo Stephan,
unter "richtig machen" verstehe ich etwas Anderes, sowas in dieser Richtung:
(http://desmond.imageshack.us/Himg13/scaled.php?server=13&filename=pi1.gif&res=medium)
Das ist ein einfacher PI mit Konstantstromquelle an den Kathoden. Und viel besser gehts nicht, aber sogar noch etwas einfacher.
Man kann sich noch so lange mit Röhrenschaltungen befassen, ich habe mich auch viel zu lange damit beschäftigt, aber an die Symmetrie dieser einfachen Schaltung kommt man nicht ran.
Sowas baut man wenn man auf einen Röhren-PI nicht verzichten will. Da kann man auch einen Kathodenfolger dranhängen wenn man mehr Leistung benötigt, kein Problem.
Aber auch das kann man ganz anders machen, nämlich in etwa so:
(http://desmond.imageshack.us/Himg688/scaled.php?server=688&filename=pio.gif&res=medium)
Je nachdem wieviel Spannung der Mosfet aushält, und da gibt es auch 1000V-Typen, kann man damit jede Röhrenschaltung ersetzen, mit dieser Schaltung erhält man bei 300V Betriebsspannung und einer Eingangsspannung von 0,8V ca. 80Vss Ausgang.
Aber sowas ist eigentlich nur für Leute die eine Endstufe haben wollen die so genau arbeitet wie es möglich ist, hier kommt es dann nur noch auf die Auswahl der Endröhren an und natürlich auf den AÜ.

Zitat
Ein 5E3 mit Kathodyn klingt gut - für manche unschlagbar. Ist natürlich Geschmacksache

Du hast Recht: Verstärker sind "Effektgeräte"; also muß "technisch besser" nicht "besser" sein.
...oder es gefällt einfach, wie das "unperfekte" klingt...

Hallo Jochen,
ich habe nicht behauptet dass sowas nicht gut klingen kann, nur dass man das verbessern kann, darum gehts mir.
Wenn man eine solche oder ähnliche Endstufe hat dann kann man natürlich auch die negativen Eigenschaften der herkömmlichen PIs simulieren, man nimmt z. B. einen Stufenschalter und kann dann eine Auswahl haben zwischen Clean und Brilliant, Kathodyn und Longtail in verschiedenen Variationen, das Ganze dann noch Pegel- und Frequenzabhängig machen, man kann die Endstufe vor Übersteuerung schützen (Gitterstrom), Auto-Bias, d.h. dass man die Schaltung so konstruieren kann dass man einfach die Röhren tauschen kann ohne weitere Einstellungen machen zu müssen usw., natürlich kann man das auch per Midi ansteuern.

Wenn man eine herkömmliche Schaltung hat ist man daran gebunden und unflexibel.

Ich habe aber keinen Stufenschalter drin und auch noch eine PI-Röhre, aber mit Konstantstrom, keine gemätschte Endröhren, und einen billigen Trafo hier vom Shop, außerdem noch eine halbe ECC83 die aber auch bei  nächster Gelegenheit mit Mos erstezt wird.
Ohne Effektgerät spiele ich den Amp gerade mal bei einem Stück, für ein paar Jazz-Riffs, dim, maj7, m6/9, madd9 u,Ä., das muss dann nur sauber sein, und das tuts auch.
Aber ganz sicher bin ich mir dabei dass mir kein herkömmlicher PI mehr reinkommt, in keinen Amp mehr.
Wenn ich einen Röhrenverzerrer haben will dann baue ich mir eben einen rein, ist sowas ein Problem?


Zitat
Erotik/Porno-Werbung  kombiniert mit Soundfile
Hallo DocBlues,
habe ich leider nicht gesehen, kommt auch bei mir nicht durch, dazu empfehle ich Firefox und Adblock-Plus und No-Script, oder brauchst Du Werbung?
Übrigens ist das Soundfile doch von recht schlechter Qualität, ich mach mal ein neutrales...
Zitat
"objektiven Techniker"
Ich versuchs zumindest, gebaut habe ich jedenfalls schon ziemlich alle Varianten der bekannten Amps, aber damit ist Schluss, noch benötige ich Endröhren, bin aber dran das zu ändern, mal sehen was besser ist.

Zitat
Zitat
Das mit der unterschiedlichen Belastung der Endröhren durch den Kathodyn war mir auch neu.
Ist noch dazu auch überhaupt nicht einzusehen. Wo steht das denn? Seit wann kann man Röhren überhaupt gitterseitig belasten?
Spätestens wenn eine Endröhre Gitterstrom zieht ist es mit der Symmetrie vorbei. Und da reicht es auch schon aus wenn nur die Spitzen belastet werden. Gerade Gitarrenamps werden gerne in die Endstufenzerre gefahren, was bedeutet dass sehr wohl Gitterstrom fließt, wem gefällt wie das klingt dem gefällts eben, ist Geschmacksache.
Ein Kathodyn sollte nicht belastet werden, also eigentlich immer mit Folgestufen geschaltet sein, dann kann man das auch sehr genau einstellen.
Ja wo steht sowas? Weiß ich leider nicht. Wird aber sicher irgendwo schon beschrieben sein, ist ja nichts Neues.
Was meinst Du mit "Gitterseitig belasten"?
Wenn das Gitter zu positiv wird zieht es Strom, dann ist es "belastet", bei einer ECC81 beginnt das ab ca. 50mV Gitterspannung mit der Kathode an Null, bei einer EL34 sind das nur wenige mV mehr. Aber dann steigt der Gitterstrom sehr schnell sehr hoch an. Ab dann sind Berechnungen eigentlich überflüssig weil sich jede Röhre anders verhält.


Gruß,
Georg
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Ramarro am 1.02.2012 23:41
Erst schreibst Du von Belastung der Endröhren (worauf ich eingestiegen bin), jetzt aber wieder von Belastung der Katodynstufe durch Gitterstrom, was in der Tat Unsymmetrien verursacht. Von Übersteuerung hattest Du aber vorher gar nicht gesprochen, und überhaupt geht es hier sowieso eigentlich um clean! Ansonsten erzählst Du wieder mal nichts Neues, aber davon in letzter Zeit reichlich.

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 2.02.2012 18:00
Hallo,

Erstmal Danke für die rege Beteiligung!
Aber ich muss auch sagen, dass ich es schade finde, dass es wieder ein bisschen zur Grundsatzdiskussion ausgeartet ist. Die Vor und Nachteile von Grundschaltungen in Gitarrenamps zu diskutieren und diese zu hinterfragen ist ne gute Sache. Aber hat sich einer von euch die Mühe gemacht DEN Kathodyn um den es hier geht anzuschauen?
Zum Thema Kathodyn hab ich das hier gelesen. Ich denke darin steht wirklich alles was man darüber wissen muss...mit allen Vor und Nachteilen. Sogar mit Oszi-Bildern.

http://www.freewebs.com/valvewizard/cathodyne.html

Hab mir also Mühe gegeben den Kathodyn in ne Schaltungsumgebung zu platzieren, in der er mir die Vorteile liefert, aber nicht die Nachteile. Leider hat sich niemand hier geäussert ob mir das gelungen ist... :(


Zum Gridstopper...
Auch hier gibts was ausführliches beim Valvewizard:

http://www.freewebs.com/valvewizard/gridstopper.html

Bei 68k an ner ECC83 und Volume-Poti auf Vollgas ergibt das eine obere Grenzfrequenz von 23kHz.
Das reicht mir locker aus. Bis 46kHz bei 34k kann ich sowieso nicht hören. Daher würd ichs wahrscheinlich auch nicht merken wenn die Kiste dort oben schwingt. Sinn macht ein kleinerer Gridstopper doch nur wenn ich gern mit dem Gitarrenvolume spiele und mir die Höhen dadurch nicht versauen will.
Ich kann mit stolz behaupten: Mein Poti ist digital. Vollgas oder nichts. :guitar:
Also kann ich auch die Eingangstür gerade so klein bauen wie ich sie brauche.

Nochmal zu den LDRs...
Macht es einen Unterschied, ob ich den LDR vor oder hinter das Volume-Poti hänge? Wo sind vor und Nachteile?
Muss man den Cleankanal wirklich muten wenn man im Lead-kanal spielt? Ich hör den nicht raus.
Gibts eigentlich ne billigere Alternative zu den VTL5C1? Ich mein die klingen schon gut  ;) aber sind halt verdammt teuer.

zum C1...

Hatte zuerst den orginalen 47nF Koppel-C drin. Nachdem ich aber bei V1a den 22µF Kathoden-C reingelötet hab, hatts nur noch gemumpft und gematscht. Hab mir dann den C über die untere Grenzfrequenz von glaub 80Hz ausgerechnet. War selbst schockiert wie klein der ist, klingt aber recht ausgewogen.
Vielleicht liegt das aber auch an der Endstufe. Ich bin mir dort nämlich nicht sicher ob die Gegenkopplung so passt.

Gruss Casim
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Nils H. am 2.02.2012 20:58
Nur kurz noch mal zum ersten Gridstopper: Wenn Du erst mal einen Gridstopper deutlich unter 10k drin hattest, willst Du nie wieder einen 68k nehmen, denn damit hast Du - auch in einem Cleankanal - deutlich mehr Widerstandsrauschen. Hier empfiehlt sich außerdem was großes (1 oder 2 Watt), denn die rauschen auch noch mal weniger als 0,5 oder 0,25 Watt.

Gruß, Nils
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: 12stringbassman am 2.02.2012 21:27
Hier empfiehlt sich außerdem was großes (1 oder 2 Watt), denn die rauschen auch noch mal weniger als 0,5 oder 0,25 Watt.
Ist etwas gegen diese hier einzuwenden:
http://www.tube-town.net/ttstore/index.php/cat/c448_Metallfilm-RN65D---CMF65-0-5-W.html
Sie werden mit "Sehr geringem Grundrauschen (-40dB)" beworben. -40dB bezogen auf was eigentlich?

Grüße

Matthias
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: cca88 am 2.02.2012 21:44
Hallo,

Erstmal Danke für die rege Beteiligung!
Aber ich muss auch sagen, dass ich es schade finde, dass es wieder ein bisschen zur Grundsatzdiskussion ausgeartet ist. Die Vor und Nachteile von Grundschaltungen in Gitarrenamps zu diskutieren und diese zu hinterfragen ist ne gute Sache. Aber hat sich einer von euch die Mühe gemacht DEN Kathodyn um den es hier geht anzuschauen?
Zum Thema Kathodyn hab ich das hier gelesen. Ich denke darin steht wirklich alles was man darüber wissen muss...mit allen Vor und Nachteilen. Sogar mit Oszi-Bildern.

http://www.freewebs.com/valvewizard/cathodyne.html

Hab mir also Mühe gegeben den Kathodyn in ne Schaltungsumgebung zu platzieren, in der er mir die Vorteile liefert, aber nicht die Nachteile. Leider hat sich niemand hier geäussert ob mir das gelungen ist... :(


Zum Gridstopper...
Auch hier gibts was ausführliches beim Valvewizard:

http://www.freewebs.com/valvewizard/gridstopper.html

Bei 68k an ner ECC83 und Volume-Poti auf Vollgas ergibt das eine obere Grenzfrequenz von 23kHz.
Das reicht mir locker aus. Bis 46kHz bei 34k kann ich sowieso nicht hören. Daher würd ichs wahrscheinlich auch nicht merken wenn die Kiste dort oben schwingt. Sinn macht ein kleinerer Gridstopper doch nur wenn ich gern mit dem Gitarrenvolume spiele und mir die Höhen dadurch nicht versauen will.
Ich kann mit stolz behaupten: Mein Poti ist digital. Vollgas oder nichts. :guitar:
Also kann ich auch die Eingangstür gerade so klein bauen wie ich sie brauche.

Nochmal zu den LDRs...
Macht es einen Unterschied, ob ich den LDR vor oder hinter das Volume-Poti hänge? Wo sind vor und Nachteile?
Muss man den Cleankanal wirklich muten wenn man im Lead-kanal spielt? Ich hör den nicht raus.
Gibts eigentlich ne billigere Alternative zu den VTL5C1? Ich mein die klingen schon gut  ;) aber sind halt verdammt teuer.

zum C1...

Hatte zuerst den orginalen 47nF Koppel-C drin. Nachdem ich aber bei V1a den 22µF Kathoden-C reingelötet hab, hatts nur noch gemumpft und gematscht. Hab mir dann den C über die untere Grenzfrequenz von glaub 80Hz ausgerechnet. War selbst schockiert wie klein der ist, klingt aber recht ausgewogen.
Vielleicht liegt das aber auch an der Endstufe. Ich bin mir dort nämlich nicht sicher ob die Gegenkopplung so passt.

Gruss Casim

....und abgesehen davon - ob jetzt Gridstopper vor dem Kathodyn wirklich zwingend notwendig sind (weil Merlin das schreibt)...
Deine Schaltung ist "Vollwert". Durch die Puffer hinter dem Kathodyn fallen alle "Unsymmetrie-Geschichten"  weitestgehend in sich zusammen.Tausende von Williamsons....

Grüße

Jochen
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 2.02.2012 23:09
Hallo Jochen,

unter "Vollwert" versteh ich jetzt mal, dass dies ein gutes Konzept ist, auf dem weiter aufbauen kann.  ;D
Hab übrigens irgendwo am Anfang dieses Threads geschrieben, dass der Gridstopper am Kathodyn (in meiner Schaltung) überflüssig ist. Die Stufe davor ist mit der maximalen Ausgangsspannung so angesetzt, dass selbst wenn ich diese voll in die Begrenzung fahr, der Kathodyn keinen nennenswerten Gitterstrom zieht.

Hallo Matthias und Nils,

Ich hab das jetzt gleich nochmal testen müssen. Wenn ich im Cleankanal den Gainregler so weit aufdreh, dass es nur zerrt wenn man beherzt anschlägt, ist das Rauschen vom Amp nicht wahrnehmbar. Und das selbst bei einer Lautstärke, mit der man in einem Mehrfamilienhaus um diese Uhrzeit echt Probleme bekommen würde. :headphone:
Ich hab übrigens als Gridstopper und Gitterableitwiderstände nur 0,6W Metallfilm verbaut, weil ich schon öfters gelesen hab, dass die sehr rauscharm sind. Alle anderen sind 2W Metalloxidschicht.
Ich werd den Gridstopper mal noch verkleinern/rauswerfen um den Unterschied zu testen. Wenn man damit das Rauschen im Lead-kanal noch etwas reduzieren kann, hat sichs auf jedenfall gelohnt.

Nochmal zum Clean-Kanal...

Der klingt soweit ganz gut, auch die Schalter funktionieren, wobei die noch etwas stärker greifen könnten...ist wohl noch etwas Abstimmungsarbeit.
Was mir aber stark aufgefallen ist, dass der Amp sehr hart auf Anschläge reagiert. Spielt man mit den Fingern und/oder Gefühl, ist alles wunderbar. Aber haut man mal anständig mit dem Plek in die Saiten, knallts aus der Box dass einem die Ohren wegfliegen. Woran kann das liegen ???
Ist das die Quittung für den recht kleinen Koppelkondensator?
Oder ist die Endstufe zu straff? Das Netzteil zu steif? Falsche Spannung in der Vorstufe?
Ich hab keine Ahnung...Vielleicht fällt euch was ein.

 :gutenacht:

Gruss Casim
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: 12stringbassman am 3.02.2012 08:20
Spielt man mit den Fingern und/oder Gefühl, ist alles wunderbar. Aber haut man mal anständig mit dem Plek in die Saiten, knallts aus der Box dass einem die Ohren wegfliegen. Woran kann das liegen ???
Ich würde mal sagen, das nennt man Dynamik ;) Und zwar unkomprimierte Dynamik, Clean eben ;)

Oder was verstehst Du unter "sehr hart auf Anschläge reagieren"? Wenn Du leise spielst kommt's leise aus dem Lautsprecher, wenn Du laut spielst, wird's laut, richtig?
So sollte das doch sein, oder nicht?
Mein Bass-Amp, dessen Endstufe ja ähnlich wie Deine aufgebaut ist, macht genau das und ich liebe ihn dafür  :guitar: (gibt's hier keine Bassisten-Smilies?)

Grüße

Matthias
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 3.02.2012 12:42
Hallo Matthias,

Genau so mein ich das. Es ist nur überraschend viel davon. Gut, soviele Amps hab ich auch noch nicht gespielt, aber Dynamik in der Form hab ich noch nie erlebt.
Vielleicht sollte ich es einfach ne Zeit lang ausprobieren und meine Spielweise darauf anpassen. Eigentlich ist es ja toll, wenn der Amp genug Puste hat Akzente deutlich zu setzen. Wenn man das nicht gewohnt ist, klingts im ersten Moment halt etwas übertrieben.

Gruss Casim
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Ramarro am 3.02.2012 13:04
Wenn es beim Anschlag nicht kratzt, ist es OK. Und wenn man sich auf die Dynamik einlässt,  dann gewöhnt man sich normalerweise auch eine präzisere Spielweise an, was ja nicht unbedingt von Nachteil ist. Mit dem Vol.-Poti immer voll auf bist Du dabei sowieso schon auf dem richtigen Weg, eine Violine hat schließlich auch keins. Ist lediglich meine Meinung, also jetzt bitte keine Proteste.  8)

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: 12stringbassman am 3.02.2012 13:57
Servus Casim!

An meinen Bässen könnte man anstelle des Vol-Potis auch einen Kill-Switch einbauen. Höchstens bei an- oder stark verzerrten Sounds dreh ich da mal dran, um den Zerrgrad einzustellen.

Deswegen heißt "Volume" auf bayerisch ja auch: "Voll ummé!" (auf hochdeutsch in etwa: "ganz herum(gedreht)")
 ;D ;D

Viele Grüße

Matthias
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Holzdruide am 3.02.2012 17:19
Hi Matthias

Voll Umme ist bayrisch ?  ::)

nicht nur dort, der Ausdruck ist auch in österreichischen Bundesländern in Gebrauch.  :angel:
vor allem bei mindestens 100 Watt  ;D

Gruß Franz
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: 12stringbassman am 3.02.2012 17:37
Voll Umme ist bayrisch ?  ::)
Servus Franz!

Österreich gehört, mit Ausnahme von Vorarlberg, zum baierischen Sprachraum. Då schaust D' her: http://de.wikipedia.org/wiki/Boarisch

An scheena Gruaß

Hias
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 3.02.2012 20:27
Hallo,

Ich selbst komme aus Baden...aber da meine Freundin Verwandschaft aus Bayern hat und diese regelmässig im Motorradurlaub besucht wird, hätte ich es auch ohne Übersetzung verstanden  ;D

Zum Poti...
Hab übrigens ausser einem Volume-Poti sämtliche Potis an der LesPaul rausgeschmissen. Mal im Ernst...Zwei getrennte Volumes und Tone-Regler...Wer benutzt die schon? Ich nicht!
Hab dafür jetzt zwei Vierfachschalter mit denen ich verschiedene Schaltungskombinationen der Pickupspulen schalten kann und einen Fünffachschalter mit dem ich die Resonanzfrequenz der Tonabnehmer runtersetzen kann. Damit lässt sich soundtechnisch viel mehr machen. Und optisch sieht man nix von dem Tuning.

Zum Clean-Kanal...
Werde noch bisschen an den Koppelkondensatoren und den Betriebsspannungen spielen. Nächste Woche spiel ich dann mal richtig mit verschiedenen Gitarren Probe.
Mein Gitarristen-Kollege aus der Band darf dann auch mal ran. Und wenn sich bei ihm ein fettes Grinsen im Gesicht breit macht, gehts mit dem Crunch-Kanal weiter.
Nochmal vielen Dank für eure Hilfe!

Gruss Casim
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: DocBlues am 5.02.2012 20:33
Hallo Matthias,

Genau so mein ich das. Es ist nur überraschend viel davon. Gut, soviele Amps hab ich auch noch nicht gespielt, aber Dynamik in der Form hab ich noch nie erlebt.
Vielleicht sollte ich es einfach ne Zeit lang ausprobieren und meine Spielweise darauf anpassen. Eigentlich ist es ja toll, wenn der Amp genug Puste hat Akzente deutlich zu setzen. Wenn man das nicht gewohnt ist, klingts im ersten Moment halt etwas übertrieben.

Gruss Casim

Hallo Casim,

Der Effekt von Röhren besteht im positiven Sinn eigenlich darin, die übertriebene Dynamik der Transienten (Anschlagsspitzen) auch im Clean-Sound weich zu begrenzen, damit es rund voller und punchiger klingt. Das ist doch auch genau das, was gute Dynamikkompressoren machen. Wenn man ungehemmte Transienten will, sollte man es vielleicht eher mir Transistoren, OP-Amps etc. mit entsprechend hohem Signal-Headroom versuchen. Das ist nach meiner Einschätzund aber eher nicht das, was Gitarristen und Bassisten typischerweise als guten Clean-Sound bezeichnen, sondern es klingt eher steril, dünn und drucklos. Du solltest ggf. mit den Arbeitspunkten experimentieren. Wähle die Kathodenwiderstände etwas kleiner als laut Datenblatt (also z.B. bei 100K Anode nicht 1,5 K sondern 1,2 oder1 K). Zudem lohnt es sich, die Spannungsteiler zwischen den Stufen zu modifizieren.

Gruß,
DocBlues
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 6.02.2012 21:18
Hallo,

Super, Danke für den Tip !!!
Bin jetzt an Stufe 2 und 3 mit dem Kathodenwiderstand runter und plötzlich klingt die Kiste butterweich.
Schön warm, weich und dick...genau so wie ich es wollte.

Gruss Casim
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Ramarro am 7.02.2012 00:16
Demnach wäre der typische Fender-Sound also "steril, dünn und drucklos"?  ??? Kann ich beim besten Willen nicht nachempfinden ...

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: darkbluemurder am 7.02.2012 10:11
Demnach wäre der typische Fender-Sound also "steril, dünn und drucklos"?  ??? Kann ich beim besten Willen nicht nachempfinden ...

Ich auch nicht - für mich ist der typische Blackface Fender-Sound nasal und glanzlos und nur mit Reverb zu ertragen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Nils H. am 7.02.2012 11:37
Ich auch nicht - für mich ist der typische Blackface Fender-Sound nasal und glanzlos und nur mit Reverb zu ertragen.

Viele Grüße
Stephan

Er hat Jehova gesagt...  8)
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Fody am 7.02.2012 12:43
Hallo,

Vielleicht liegts auch an der Kombination mit der harten Endstufe. Hab gemerkt, je lauter ich den Master aufdrehte, desto schmerzhafter wurden die Transienten :headphone:.
Ich hab jetzt nicht im Kopf was typisch Fender ist, aber ich hatte vorher die letzten 2 Stufen mit 100k/2,2k bei 320-340V. Bin jetzt bei beiden Stufen auf 100k/1,5k runter und die ganze Sache klingt viel runder und angenehmer. Die erste Stufe läuft übrigens mit 100k/1k auf 280V.
Werde noch ein paar Bauteile abstimmen und bei Gelegenheit den aktuellen Plan nochmal posten.

Gruss Casim
 
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: DocBlues am 7.02.2012 13:05
Demnach wäre der typische Fender-Sound also "steril, dünn und drucklos"?  ??? Kann ich beim besten Willen nicht nachempfinden ...

Grüße,
Rolf

Hallo Rolf,
schau doch mal genau hin, was ich geschrieben habe und dann frage Dich bitte mal, was mit den Anschlag-Transienten beim typischen Fender-Clean-Sound am Sweet Spot passiert. Erstens bekommst Du da bereits den wohlklingenden Effekt der gekrümmten Röhrenkennlinie und die Transienten werden sehr angenehm reduziert und modeliert.
"Fender Clean" ist keineswegs signaltechnisch Clean.

Rechne doch einfach mal durch: Am ersten Gitter sind knapp 1,5 V Headroom. Das ist aber bereits der Level der Transienten bei heftigem Akkordanschlag. An den folgenden Stufen werden dann mindestens die Transienten verändert/komprimiert - es sei denn, der Volume Regler steht im Clean-Kanal auf 0,5.

Gruß,
DocBlues

Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: guitarthunder am 7.02.2012 13:10
Er hat Jehova gesagt...  8)
Große Steine,kleine Steine,Steine für die Kinder ;D ;D ;D ;D
Gruß Michael
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: Ramarro am 7.02.2012 13:34
Hi Doc,

tut mir leid, ich hätte tatsächlich genauer lesen sollen, es war also ein Missverständnis ...  :)

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Clean-Kanal Empfehlungen
Beitrag von: DocBlues am 7.02.2012 13:42
Hallo,

Super, Danke für den Tip !!!
Bin jetzt an Stufe 2 und 3 mit dem Kathodenwiderstand runter und plötzlich klingt die Kiste butterweich.
Schön warm, weich und dick...genau so wie ich es wollte.

Gruss Casim

Hallo Casim,

danke für das Feedback. Schön, daß die kleine Modifikation an den Kathodenwiderständen bereits den gewünschten Effekt geliefert hat.

Gruß,
DocBlues