Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Stephan G. am 21.05.2005 19:43

Titel: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.05.2005 19:43
Hi, Folks!
Iss schon geil, wieviel Zulauf das Forum so hat!
Und das Potenzial, das unter den Teilnehmern vorhanden ist, ließ mich ein wenig ins Grübeln kommen....
....eigentlich wärs nicht schlecht, wenn aus der ganzen Zeit und dem Knoffhoff, die ins Forum investiert werden, auch was "glühendes" hervorgehen würde - also ein eigenes Projekt.
Könnte mir so was 2kanaliges mit 50W vorstellen. Müssen ja nicht gleich 20 Schalterchen dran sein - 2 solide Grundsounds sollten genügen!
Das Material müßte natürlich aus Standardteilen bestehen. Vielleicht kennt ja einer 'nen Shop, wo man vom Chassis über Trafos etc. alles bekommen kann!??  ;D ;D ;D ;D

Na, wie wärs?

PLAY LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 21.05.2005 19:56
Hi Stephan,

klasse Idee, ich bin dabei. Neben den soliden Grundsounds sollte es vielleicht noch ein paar Mods geben, um das Teil an verschiedene Stile anzupassen (z.B. Scoop, Depth).

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.05.2005 20:14
Hi, Joachim!
Idee wäre natürlich auch, die Geschichte so offen zu halten, daß man "endlos" dran modden könnte - mit definierten MOD-POINTS!
Ich denke da hauptsächlich an die Kathodenbeschaltung und mehrere GAIN-/ VOL-Potis pro Kanal, Footboard wäre dann natürlich nötig, usw.......

PLAY LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 21.05.2005 20:18
Hi Stephan,

genau so würde ich mir das auch vorstellen, so dass jeder zu seinem "Recht" kommt ;) Vielleicht können wir ja TubeLeo's gestern im Fender AÜ-Thread kreierten Amp-Namen "Parasit" für das Projekt nehmen ;D

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.05.2005 20:26
Hi, Joachim!
Neeee, da muß ich elektrisch denken - von wegen parasitär!
Aber böse muß es schon klingen - aber bitte nix mit Darth oder Vader!

PLAY LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 21.05.2005 20:28
Moin
Wenn ich auch mal bitte meinen senf dazu geben könnte/Dürfte ;D.

Mann könnte da doch auch mit µControlen die geschichte steuern und das Footboard auch. So das,das Footboard mehrere taster hat und man z.b Mit dem taster 1 ruft man nur kanal 1 ab.
Und mit taster 5 Kanal 1+Mod o.Ä
So das man alles abrufen kann mit einem taster

wäre so etwas möglich? Und überhaupt sinnvoll?

Gruß

Eugen
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 21.05.2005 20:29
... wieso? Als Parasit macht lebt er von den anderen und macht sie dabei alle platt ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.05.2005 20:35
Hi, Folks!
Grundsätzlich ist mit µC's alles möglich und sinnvoll - bei einem Nachbauprojekt ist der Einsatz eines Controllers aber unter Umständen zu schwierig - man denke an die Programmierung des Bausteins. Nicht jeder will sich einen Proggie zulegen.
Einen Footboard-Kit mit Controller steckerfertig bereitzustellen wäre da wohl die einzige Möglichkeit. Muß man mal sehen.

Wenn Parasit, dann aber mit bösem Tierchen-Comic!

PLAY LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 21.05.2005 20:40
Moin,
Gut ok den müste man es so einfach wie möglich gestalten aber sollte auch gut klingen.

Gruß

Eugen
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 21.05.2005 20:44
Hi!

Ich denk auch eher an ein "maximaler Sound mit minimalen (optimalen) Mitteln"-Projekt, wenn auch mit klassischer Kanalumschaltung. Computerbauen habe ich schon vor Jahren aufgegeben ;)

Ach ja, ich fänd auch interessant, eine Endstufe in der Art des LoneStar Special einzusetzen: Umschaltbar zwischen Class A-PP (30W), Class A-PP Low-Power (15W) und Class-A SE (5W). Würde mich mal intersssieren, wie die das gemacht haben.

Gruß,
Joachim

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.05.2005 20:54
Hi, Joachim!
Die Endstufe könnte in verschiedenen Varianten aufgebaut werden. Von 5W-SE bis 100W-PP könnte man verschiedene Möglichkeiten ausarbeiten - Jenachdem ob's fürs Wohnzimmer oder für die Bühne sein soll...

Oweh - große Herausforderungen an das Projekt...  :-\

... Könnte aber der feine Unterschied zu starren Projekten sein, wenn ich mir die Kiste wie im Autohaus zusammenstellen kann...!! 8)

THINK LOUD!!  
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 21.05.2005 20:57
Hi Stephan!

... aber verdammt, Mesa macht das in diesem Amp umschaltbar. Sogar mit der Kanal-Umschaltung gekoppelt. Also z.B. Ch1 Clean mit 30W PP und Ch2 Lead mit 5W SE. So flexibel müßte es wegen mir aber nicht sein, eine Umschaltung an der Rückseite wäre okay :)

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.05.2005 21:01
Hi, Joachim!
Ja wenn der Ami das hinkriegt, gehts mit Sicherheit noch ein bisschen besser! :D

Muss ich mir mal genauer ansehen... ;)

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 21.05.2005 21:03
Hi Stephan!

Zitat
Ja wenn der Ami das hinkriegt, gehts mit Sicherheit noch ein bisschen besser!

Harhar! Aber hallo! ;D. Nun, 30W/15W machen er ganz einfach, indem er zwei Röhren abschaltet, aber SE?


Zitat
Muss ich mir mal genauer ansehen...

Wenn ich nur wüßte wo ???. Der Amp ist nagelneu auf dem Markt und noch kein Schaltplan weit und breit.

Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.05.2005 21:18
Hi, Joachim!
Naja, für den SE-Betrieb wird er wohl eine der beiden übrigen EL84 ausknipsen - Iss dann ein "halber PP" - interessant dürften die Daten des OTs sein!
Aber grundsätzlich sollte das (mit all den Anpassungsfehlern) doch gehen?!!

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Dirk am 21.05.2005 21:21
Hallo,

wieso so umständlich ?
SE reicht doch dicke aus und mit 15 - 30 Watt ist man auf alle Fälle im grünen Bereich.
Pentoden/Triodenumschaltung wäre zu überlegen und ggf. Röhrengleichrichtung oder Dioden. Zwei Kanäle und ein Lead-Boost mit eigener Lautstärkerregelung dürften auch mehr als ausreichend sein...

Gruß, Dirk
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 21.05.2005 21:21
Hi Stephan,

ja das hab ich mir auch schon überlegt, wenn man keine Rücksicht auf die korrekte Anpassung nimmt, geht's natürlich verhältnismäßig einfach, wenn ich mir das auch nochmal aufzeichen müßte, um sicher zu gehen. Damit wären wir wieder bei dem Punkt, "es geht besser als beim Ami" ;D

Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.05.2005 21:26
Hi, Joachim!
Yo, ich werd mir auch mal die ganzen neuronalen Blitze auf einem Blatt Papier sortieren!

Bis morgen!

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MetalBasti am 21.05.2005 21:46
Hi,

klingt super was hier so kommt,

Bei diesen komplexen Endstufen bräucht man aber nen sehr großzügig dimensionierten AÜ, der dann ziemlich ins Geld geht.
Das gilt erst recht für SE Schaltungen.

Da so ein Projekt davon lebt, dass der Amp von möglichst vielen hier gebaut wird, sollte man den Preis für das Grundkonzept erstamal recht niedrig halten.

Ich wär also erstmal für ne einfache Endstufe, in der möglichst viele Endröhren eingesetzt werden können.

Was haltet ihr davon?
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 21.05.2005 21:53
Hi Basti,

das muß nicht unbedingt aufwendig sein, sofern man beim AÜ Fehlanpassung akzeptiert (hat man ja schon, wenn zwei Röhren abgeschaltet werden). Ich muß das wie gesagt mal durchdenken und aufzeichnen, ich glaub nicht, dass der AÜ dadurch zwangsweise teuer wird. Aber wie weiter oben schon gesagt, könnten alternative Endstufen entwickelt werden, die besagte wäre nur eine davon.

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 22.05.2005 09:23
Moin,
Man könte doch 2 AÜ's nehmen, jeder von denen hat eine röhre dran. Und denn kann man doch einfach mit nem schalter die AÜ's brücken, denn hat man halt doppelte leistung. Und wenn man sie nicht brücken hat man halt immer die halbe. Aber da müsste man auch mit dem schalter, schalten können das den die 2te endstufe samt AÜ Auf Standby ist oder auf Last.

Gruß

Eugen
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 09:49
Hi Eugen,

ganz genau habe ich nicht durchschaut, wie Du das vorhast, aber 2 AÜs fände ich auch zu aufwendig und zu teuer. Das geht mit einem AÜ, da bin ich sehr sicher. Mit 2 separaten AÜs könnte Mesa den Amp kaum für nur 2800€ verkaufen ;)

Das Problem mit der Fehlanpassung könnte man übrigens auch mit einer speziellen Wicklung des AÜs lösen, aber bei einem solchen Projekt kommt es ja - meiner Meinung nach - auch auf die Kosten an, es soll schließlich bezahlbar sein. Und da ist ein Standard-AÜ natürlich immer besser.

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 09:53
... andererseits wäre es natürlich auch eine Alternative. Es wäre ja wünschenswert alternative Endstufenkonzepte anzubieten :)

Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 22.05.2005 10:03
Moin.
Ich meine es würde mit dem 125E Funktionieren kostet nur 28€.
 ::)
Ich meine es hat nicht soviel sinn wenn man einen master Volumen drinne hat den kannst du es ja auch runter drehen. Und noch mal Master Volume Pro kanal den hat man es auch schon gelöst oder ???.

Ok wenn man halbe leistung hat und die 2te endstufe nicht auf Standby hat. denn hat man eine stereo Endstufe
Gruß

Eugen
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 22.05.2005 17:28
Hi, Folks!
Also 2 AÜ's miteinander verschalten? Geht mir ehrlich gesagt gegen den Strich. Das Thema Nachbausicherheit ist dahingehend auch "vergessbar"!
Interessant finde ich, dass im Anfangsstadium schon der enorme Kostendruck entsteht. Sich auf einen billigen AÜ festzulegen, ohne die Schaltung im Ansatz entworfen zu haben, ist definitiv der falsche Weg! Damit habe ich im Berufsleben oft genug zu tun. Da muß das Hobby nicht mithalten!

Daß durch so eine Schaltung Mehrkosten beim AÜ enstehen sollen, verstehe ich nicht ganz. In Hochglanzprospekten iss sowas natürlich zu rechtfertigen - auf technischer Seite iss genau der gleiche AÜ verbaut, als hätten wir 'ne normale Endstufe mit 4 EL84 im PP-Betrieb!
Die Schaltung iss übrigens mit 2 Relais, 3 Dioden und 1 zus. Kathodenwiderstand (hoffentlich) ohne Probleme realisierbar! ;D ;D

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 17:41
Hi Stephan,

ich seh keinen enormen Kostendruck. Ich möchte nur vermeiden sonderangefertigte Parts für einen Amp zu verwenden. Sollte alles from-the-shelf sein. Mehrkosten würden z.B. entstehen, wenn man versuchen würde, das Anpassungsproblem der verschiedenen Schaltungsvarianten durch eben einen Custom-AÜ zu verhindern - weswegen Eugen 2 AÜs einsetzen wollte. Dafür sehe ich aber keine Notwendigkeit und deswegen würde bei einem AÜ vom Händler unseres Vertrauens bleiben ;) Und der muß nicht unbedingt billig sein ;D

Zitat
auf technischer Seite iss genau der gleiche AÜ verbaut, als hätten wir 'ne normale Endstufe mit 4 EL84 im PP-Betrieb!

Davon geh' ich aus, hab ich ja unten schon geschrieben ;)

Gruß,
Joachim


Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Dirk am 22.05.2005 17:44
Hallo,

Kunden-AÜs sind - sofern diese für PP ausgelegt sind - eigentlich kein echtes Problem, auch was die Kosten selbst angeht und es sich auch wirklich um AÜs für Gitarre handelt. Wichtig wären hierbei nur genaue Angaben, wie der AÜ aufgebaut sein soll.

Gruß, Dirk
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 22.05.2005 18:05
Hi, Joachim!
Ich meinte eigentlich die "Materialempfehlung" von Eugen. ;)

Ich bin ebenfalls der Meinung, Aus-Dem-Regal-Artikel zu verwenden - keine Frage!

Ich versuch mal, schnellstens eine schematische Übersicht "meiner" Schaltung zu zeichnen, damit eine Diskussionsgrundlage vorliegt.

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 22.05.2005 18:15
Moin.
Ich meine AÜ's auf sonderanfertigung ist nicht grade das ware.
Da wenn jemand es irgentwann mal nachbauen möchte. Wird es den eventuel Probleme geben.

@stephan Wann könnten wir mit den ersten Plänen rechnen?
Gruß

Eugen
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MetalBasti am 22.05.2005 19:04
Hallo,

Mir kommt da noch was in den Sinn was ich irgendwo mal aufgeschnappt habe und seitdem wollte ichs immer mal ausprobieren:

Wie wärs, (oder was passiert überhaupt) wenn man eine Endstufenröhre in die Vorstufe setzt und dann ordentlich Dampf draufgibt? Könnte man so nicht auch einen Sound rauskriegen, dar ähnlich der richtigen Endstufenübersteuerung klingt.
Hat sowas vielleicht schon jemand probiert?

Ich weiss nicht obs für diesen Amp in Frage kommt, oder eher in einen Kuriositäten Thread gehört aber mir ist es grad einfach wieder mal eingefallen.
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 19:10
Hi Basti,

probiert habe ich es noch nicht, aber was dieser Röhre dann sicher fehlt ist die komplexe Last aus AÜ und Lautsprecher, die sie in die Knie zwingt. Dann würde ich eher - falls man leise Endstufenzerre will - eine schwache Endstufe verwenden. Ich hab sowes vor kurzem im T-Wreck-Forum gesehen: http://maximoaudio.com/download/schematics_layouts/MiniBluesExpress_v1.wmf (http://maximoaudio.com/download/schematics_layouts/MiniBluesExpress_v1.wmf). Wie das klingt? Keine Ahnung;)

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: bäri am 22.05.2005 19:45
Hi,

clickt doch einfach mal www.guytron.com an. Der geht mit einer 2xEL84 class A - Endstufe in seinem Amp auf eine 4xEL34 Class AB-Endstufe. Im Einschleifweg verwendet er Übertrager.
Evtl. gibt es rewiews bei Harmony-central.

Gruß

Günter

Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 19:54
Hi!

Ich will das gar nicht. Für mich sind diese Gimmicks offen gesagt uninteressant, denn es gibt soviele göttlich klingende Amps ohne diese Spielereien. Für was also? Das ist nur mehr unnötiges Geraffels im Signalweg. Hatte ich erwähnt, dass ich bekennender Master-Volume-Spieler bin ;D?.

Gruß.
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 22.05.2005 20:12
Hi, Folks!
Hab mal was zusammengekritzelt:

http://www.smart-electronics.de/sepp1.pdf

Nicht gleich zu ernst nehmen - kann man mal als Diskussionsgrundlage verwenden!

Sollte übrigens auch mit EL34, 6L6, ... funktionieren!

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Andy am 22.05.2005 20:14
Hallo liebe Leute,

das klingt ja alles ziemlich interessant...

Ich bin ja bekannender PCB-Verfechter, und fände eine Lösung, wie sie Gerhard Haas in seinem z. T. umstrittenen Buch über Gitarrenamps vorgestellt hat, ganz praktikabel:

Man könnte mehrere universell einsetzbare Komponenten entwerfen und sich - sofern die Schnittstellen klar sind - dann individuelle Kombinationen daraus zusammenstellen.

Prinzipiell hab' ich das bei meinen Amps eigentlich immer so gehalten, dass Vor- und Endstufe auch getrennt funktionieren - zwischendrin fällt dann immer ein Effektweg ab ;)

Man könnte nun z.B. einzelne Kanäle realisieren - im Gegensatz zu Herrn Haas aber erstmal das "bekannte Programm" aus Fendern, Marshalls, Mesas... hernehmen.

Noch eine Schaltmatrix dran und das ganze wäre recht flexibel - bei Einigung auf bestimmte Masse und Steckverbinder auch mal eben tauschbar "Fender raus, Marshall rein"...

Natürlich kann man auch versuchen, ohne PCBs zunächst mal den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und dann an entsprechender Stelle Erweiterungsmöglichkeiten vorzusehen. Dies würde aber enormen Verwaltungsaufwand und zumindest einen mit großer Übersicht erfordern... Ob das wenn "kritischere" Komponenten (Trainwreck-Vorstufe???) dazukommen in Freiverdrahtung noch möglich ist, weiß ich nicht...

Würde jedenfalls, wenn ich kann, auch gern was dazu beitragen...

Gruß

Andy
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 20:31
Hi!

Zitat
Ob das wenn "kritischere" Komponenten (Trainwreck-Vorstufe???) dazukommen in Freiverdrahtung noch möglich ist, weiß ich nicht...

Hmmm? Wenn ich mir die Trainwreck-Vorstufen anschaue, sehe ich da nichts kritisches. Das gibt's in ähnlicher Form schon oft so, oder täusche ich mich da?

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Andy am 22.05.2005 20:41
Hi!Hmmm? Wenn ich mir die Trainwreck-Vorstufen anschaue, sehe ich da nichts kritisches. Das gibt's in ähnlicher Form schon oft so, oder täusche ich mich da?

Gruß,
Joachim

Dachte ich eigentlich auch, aber die wenigen Quellen, die ich mal abgeklappert habe, sprachen immer von "designed on the edge... critical bla bla".

Muss wohl mal einen bauen...

Gruß

Andy
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 20:55
Zitat
Dachte ich eigentlich auch, aber die wenigen Quellen, die ich mal abgeklappert habe, sprachen immer von "designed on the edge... critical bla bla".

Das ist das Internet, einer schreibt vom anderen ab ;) Und man kriegt auch einfache Amps zum pfeifen ;D

Zitat
Muss wohl mal einen bauen...

Das sollten wir tun, wenn wir mitreden wollen ;)

Gruß,
Joachim

Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 22.05.2005 23:51
Hi Stephan,

hab mir Deine Schaltung mal angesehen. Ja so müßte es gehen.

Allerdings stimmt meiner Meinung nach etwas bei den Angaben der "Schaltmatrix ;)" etwas nicht. Ist nur S1 on schalten beide Relais, V3 und V4 werden als PP aktiv und V1 geht in SE-Betrieb. Ist nur S2 on ist es reiner SE-Betrieb

Ich denke richtig wäre das so: K2 müßte im Ruhezustand auch abgefallen sein. Dann ist

S1 on, S2 egal:  30W PP
nur S2 on:         15W PP
S1 & S2 off:       SE

Oder steh ich auf dem Schlauch?

SEPP! Auch ein geiler Name für einen Amp und so sinnig ;D!

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 23.05.2005 06:42
Moin schaut doch schonmal nicht schlecht aus ;).
Ist auch eine sehr gute lösung.
Ich meine der name sepp klingt nicht grade sehr einleuchtend  ;D. Was für ein AÜ käme bei Stephans zeichnung in frage, oder sind alle so anpassungsfähig???.

Gruß

Eugen
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 23.05.2005 12:47
Hi, Folks!
Uups - kleiner Fehler!
K1 muß natürlich ein Öffner sein!
Hab ich aus Versehen übersehen!

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 23.05.2005 20:11
Hi, Folks!
Ich hab den Fehler mal beseitigt - und gleich noch nen MEAT-Regler mit eingepflegt - manchmal heißt der auch DEPTH o. ä.!

Nochmal der Link: http://www.smart-electronics.de/sepp1.pdf

Die 3 Dioden sind zur "Verriegelung" des SE-Pins - damit wird verhindert, dass der SE-Mode eingeschaltet wird und die Röhren 3 u. 4 eingeschaltet werden können bzw eingeschaltet bleiben.

Mit den beiden Schalteingängen (eigentlich Ausgänge!?) kann für jede Kanaleinstellung eine beliebige Endstufeneinstellung gewählt werden! Fehlt eigentlich nur noch der TRIODE-MODE...

Die Bauteilwerte hab ich mal bewußt weggelassen. Erstmal sollte man drüber denken und evt. verbessern ...

Hat jemand Ideen?

PLAY & THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: bäri am 27.05.2005 05:13
Hi Stefan,

eine super Idee!

Hör' bloß nicht auf unseren Eugi, der hätte nämlich am liebsten eine eierlegende Wollmilchsau mit eingebautem Midi, Looper, 15 Kanälen, 100Watt und Footcontroller etc. für maximal 100 Euro Bauteilkosten (incl. Versand);D ;D

Meinst Du, dass die ganze Umschalterei ohne größere Schaltgeräusche (auch z.B. bei einem anliegendem Signal) von statten geht?

Gruß

Günter
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 27.05.2005 08:24
Moin wer will den keine Eierlegende Wollmilchsau ::).
Ne im ernst ich weiß das es kosten kann. Und wie kommst du drauf, das er nicht auf mich hören soll?

Naja egal denn enthalte ich mich halt diesem thema wenn es so schlimm mit mir ist ;D. wenn es nciht mehr auszuhaltenist den poste ich meine ideen ;D ;D ::).

Gruß

Eugen
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 27.05.2005 09:15
Moin, auch :D

Zitat
Moin wer will den keine Eierlegende Wollmilchsau

Zum Beispiel ich ;D ;D ;D ;D ;D

Zitat
Naja egal denn enthalte ich mich halt diesem thema wenn es so schlimm mit mir ist . wenn es nciht mehr auszuhaltenist den poste ich meine ideen

Ich glaub, was Günter sagen wollte, ist dass der Amp auch "baubar" sein soll ;). Ein mehrkanaliger High-Gain-Amp mit viel Elektronik ist halt was für den sehr fortgeschrittenen Ampbauer. Mit Midi, komplexer Schaltmatrix usw. sind halt auch gleich Leiterplatten im Spiel (alles andere ist Gebastel ;)).

Wie Stephan am Anfang geschrieben hat, zwei solide Grundsounds, aber auch so modular, dass man einzelne Stufen austauschen und anpassen kann, um den Sound für den persönlichen Geschmack zu optimieren. Ziel sollte eher sein, zu zeigen, wie man mit einem sauberen Aufbau auf verhältnismäßig einfache Art die richtig geilen Röhrensounds bekommt ;D.

Ich arbeite bereits einen Vorstufen-Entwurf. Zwei "klassische" Kanäle, und ein paar FX-Loop-Varianten (seriell/parallel, nur seriell, Kathodynstufe als Treiber) als Optionen. Das ganze basier auf max. 5 Vorstufenröhren - mehr sollte es meiner Meinung nach nicht werden. Ich werd da heute Nachmittag noch ein paar Details bearbeiten und dann poste ich das mal als Diskussionsgrundlage. Das ganze ist so ausgelegt, dass die einzelnen Kanäle und die Loops ausgetauscht werden können. Da kann man also mit einer anderen Vorstufe genauso einen gainfreudigeren Amp draus machen :D. Vorschläge werden willkommen sein

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Andy am 27.05.2005 10:18
Hui, hier geht's ja richtig los!

@Stephan:
Deine "Meat"-Schaltung kann ich nur begrüßen - bei mir heißt das zwar "Focus", wirkt aber genauso! Empfehle 39k für den Serienwiderstand und min. 500k für's Poti, der Koppelkondensator kann dann auch eigentlich raus...

Gruß

Andy

@Eugi:
Klingt zwar blöd, aber irgendwann wirst auch Du keine EWS mehr wollen, weil die ganzen Kisten nun mal Kompromissbehaftet sind.
Es sei denn, Du dudelst in einer Top40-Band oder so, wo man dann ganz schnell ganz viele Sounds braucht. Leider "fühlen" die sich dann auch oft verschieden an...


Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Feierabendklampfer am 27.05.2005 11:15
Moin
Endlich hatte ich mal Zeit den Thread hier zu verfolgen. Interessante Diskussion hier.
Aber kann man wirklich einen Amp bauen der all diesen Bedingungen gerecht würde? Utopisch, aber man könnte sich auf ein Ziel einigen.

Ich versuch mal so zu formulieren:

Lasst uns ein supergeiles Rennauto konstruieren....

Lasst uns die Formel 1 gewinnen...

War ne Metapher  ::)  ::)
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 27.05.2005 15:10
Hi Feierabendklampfer,

Zitat
Aber kann man wirklich einen Amp bauen der all diesen Bedingungen gerecht würde?

Nun, sicher nicht in der Form, dass man Module rein- und raussteckt und aus einem Twin einen Recto macht. Das wäre konstruktionsmäßig zu aufwendig und auch sicher zu teuer. Ich stelle mir das mehr so vor, dass es ein Chassis für eine Art Zweikanaler gibt. Das hat ein Grundlayout, wo eine bestimmte Anzahl Röhren, Potis und Boards (Turret, Leiterplatte, was auch immer) fest plaziert sind. Für dieses Chassis gibt es ein paar getestete Schaltungsvarianten, die man halbwegs einfach miteinander kombinieren kann. Ob man z.B. eine bestimmte FX-Loop will oder gar keine kann dann jeder selbst entscheiden. Das ganze sollte dann eben so sein, dass es verhältnismäßig einfach aufzubauen ist, deswegen keine aufwendige Silizium-Elektronik ;). Und wer sich an den vorgeschlagenen Aufbau hält und die Vorgaben befolgt, sollte auch die Gewähr haben, einen sicheren Amp sein Eigen zu nennen. So jedenfalls die Vision ;D

Zitat
Ich versuch mal so zu formulieren:

Lasst uns ein supergeiles Rennauto konstruieren....

Lasst uns die Formel 1 gewinnen...

Mit der Metapher hab ich so meine Probleme: was supergeil ist, ist beim Amp-Sound für jeden was anderes. Also muß man das ganze flexibel gestalten. Gewinnen gibt's hier für mich nicht. Nur Spaß haben und Wissen vermitteln :D.

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 27.05.2005 19:38
Hi, Folks!
@Feierabendklampfer
Die Ampbauerei mit der Formel 1 zu vergleichen, ist nicht einmal das Problem. Allerdings ist die Amp-Formel 1 nicht annähernd mit der Automobil-Formel 1 zu vergleichen. Wohl nur mit den Preisen - aber die Unzulänglichkeiten der käuflichen Amps bieten noch genug Potenzial, das es zu nutzen gilt...

@Joachim
Geil, ich freu mich schon auf Deinen Entwurf! Hab mir auch ein paar Gedanken gemacht - bin mir allerdings fast sicher, daß unsere Richtungen gleich sind! War ja in letzter Zeit keine Seltenheit!  :D

@Günter
Ziel in der Endstufe iss natürlich der knackfreie Zugriff auf die einzelnen Modi, damit man die entsprechende Zuordnung zur Vorstufeneinstellung treffen kann...
Man wird sehen!
(P.S.: Die Endstufe iss nur im Entwurf - alles kann sinnvoll verändert werden!!!)
@all
Sicher hat jeder andere Vorstellungen von seinem idealen Amp. Aber wie von Joachim bereits gesagt sollte jeder, der das Projekt nachbaut, auch die Gewissheit haben, dass die Kiste mit 2 ordentlichen Sounds läuft! Hat man dieses Erfolgserlebnis erst mal verdaut, kann man ja einen Nachschag holen...

Die Wollmilchlegende Eiersau kann sich dann jeder auf dieser Basis selbst zeugen...

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 27.05.2005 19:58
Hallo, allerseits,

@Stephan: Da ist gar nichts besonderes an meinem Entwurf. Erstmal alles recht konventionell, aber zwei völlig separate Kanäle und eine von Mezzo Pucky inspirierte seriell/parallel FX Loop + zwei eifache Loop-Alternativen. Ich hab Dirk schon das PDF geschickt und warte nur noch dass er es im Attachement-Bereich ablegt. Ich hab leider keinen eigenen Webspace dafür. Hab ihn auch mal angefunkt, ob wir hier nicht selbst Attachements hochlegen können.

@Günter: Das hatte ich heute morgen schon mal gepostet, aber bei abschicken hatte das Forum wieder mal einen seiner kurzen Aussetzer :( und meine Antwort war im Nirwana gelandet.

Bei Mesa kann man konfigurieren, welcher Kanal mit welcher Endstufenbeschaltung läuft. Angeblich sind alle Umschaltungen im Lone Star Special mit Relais gemacht. Das Umschaltknacken soll sich aber in Grenzen halten, ist aber tatsächlich vorhandenen. Wir werden sicher an Stephans Endstufenschaltung lernen, was zu tun ist :)

Viele Grüße,
Joachim

Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 27.05.2005 23:30
Hallo Threadler,

ein interessantes Thema, besonders da ich mir erst ein paar Teile für den nächsten Amp mitbestellt hab (ich denk schon an den nächsten Winter), und noch nicht genau weiß, was es eigentlich genau werden soll.

Vor allem habe ich lange überlegt, ob es nicht mal eine SE-Endstufe werden soll, hab aber jetzt mal einen PP-AÜ mitbestellt.
Die Umschaltung einer PP-Endstufe auf SE hatten wird erst vor 2 Wochen mal in einer heimeligen Runde als Wunsch und hab sofort als "geht nicht" abgewunken.

Ich bin wirklich kein Übertragerspezialist, darum mal die Frage in die Runde:
Hat hier keiner Bedenken, daß der SE-Betrieb bei einem PP-Übertrager bzgl. Kern-Vormagnetisierung und -Sättigung eher ein unbrauchbarer Mode wird. Bei einer gesunden Einstellung des SE-Betriebes (insbesondere Class-A) dürfte ja in der Übertragerkennlinie kaum mehr Platz für eine vernünftige  Amplitude bleiben.
Ich wäre auch von dieser zusätzlichen Möglichkeit bei meinem Projekt (vielleicht wird ja ein Gemeinsames) dankbar, dann hätte ich 2 Klappen mit einer Fliege geschlagen.

Grüße Deeluxe
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 28.05.2005 00:02
Hallo, zusammen,

so dann mal der Vorschlag für eine mögliche Vorstufe. Das ganze ist in Blöcke aufgeteilt und die Bauteilebezeichnungen sind jeweils in 100er-Blöcke aufgeteilt, damit man sich nicht in die Quere kommt, wenn man alternative Vorstufen entwickelt. Beim Netzteil muß man mal schauen, ob es Sinn macht einen eigenen 100er-Block zu vergeben.

Die beiden Vorstufen sind völlig unabhängig und werden über Variacs geschaltet. Das geht ganz einfach über einen Fußschalter. Die Schaltmatrix habe ich erstmal weggelassen, ist eh bei dem Teil sehr einfach. Pegelmäßig müssen bestimmt noch einige Anpassungen vorgenommen werden. Das ganze soll erstmal Diskussionsgrundlage sein und zu alternativen Vorstufen anregen. Vielleicht auch zu einem Trainwreck-Design, wer weiß? ;)

Aber zurück zum Plan: Da wäre zunächstmal für angezerrte und Crunchsounds eine Master-Volume-Vorstufe ähnlich wie beim Marshall 2203 mit ein paar kleinere "Tweaks". Das steckt genauso in meinem JCM800 2203 und klingt gigantisch ;). In dem Fall natürlich mit EL34, wie das mit der SEPP-Endstufe klingt, werden wir sehen.

Für Clean-Sounds ist eine Fender-Style-Vorstufe vorgesehen mit der Klangregelung nach der ersten Triode. Das spart ganz nebenbei eine zusätzliche Umschaltung der Klangregelung. Ich würde die Betriebsspannung vermutlich recht hoch machen, damit auch klare laute Sounds möglich sind. Ein Mitten-Poti hab ich erstmal nicht vorgesehen, ist aber leicht nachzurüsten, indem man den 6k8 durch ein 10k-Poti ersetzt.

Nachdem sich die Ausgänge beider Stufen wieder vereinigt haben, geht's weiter in eine Seriell/Parallel-FX-Loop, die in verschiedenen klassischen High-Gain-Amps Verwendung findet. Die Loop macht mir einen vernünftigen Eindruck und ist per Fußschalter zu- und abschaltbar. Pegelmäßig braucht's da aber sicher noch Anpassungen. Danach ginge es über einen gemeinsamen Master für beide Vorstufen weiter in den PI der Endstufe. Das war's schon.

Und einfach mal zur Diskussion habe ich zwei serielle Loops mit einer Röhre hinzugefügt. Das soll auch schon mal eine Vorschau auf das modulare Baukastenprinzip sein. Einmal Dr. Olafs hier schon Mehrfach gepostete FX-Loop by Peter Diezel und eine andere - und durch die Kathodyn-Treiberstufe recht interessante - aus modernen Fender-Amps. Eure Meinung und Alternativen sind gefragt. Ich selbst hab noch keine dieser drei Loops getestet.

Ach ja, fast vergessen. Hier der Plan, quick and dirty ...
*gelöscht*

@Stephan: Hab Deinen Disclaimer geklaut. Ich nehm mal an, das war okay :D.

EDIT: Fehler, Anmerkungen, Verbesserungen? - Schießt los :)

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 28.05.2005 00:30
ein interessantes Thema, besonders da ich mir erst ein paar Teile für den nächsten Amp mitbestellt hab (ich denk schon an den nächsten Winter), und noch nicht genau weiß, was es eigentlich genau werden soll.

Vor allem habe ich lange überlegt, ob es nicht mal eine SE-Endstufe werden soll, hab aber jetzt mal einen PP-AÜ mitbestellt.

Klasse, der erste ist überzeugt :)

Die Umschaltung einer PP-Endstufe auf SE hatten wird erst vor 2 Wochen mal in einer heimeligen Runde als Wunsch und hab sofort als "geht nicht" abgewunken.

Ich bin wirklich kein Übertragerspezialist, darum mal die Frage in die Runde: Hat hier keiner Bedenken, daß der SE-Betrieb bei einem PP-Übertrager bzgl. Kern-Vormagnetisierung und -Sättigung eher ein unbrauchbarer Mode wird. Bei einer gesunden Einstellung des SE-Betriebes (insbesondere Class-A) dürfte ja in der Übertragerkennlinie kaum mehr Platz für eine vernünftige  Amplitude bleiben.

Hmm? Offen gestanden bin ich auch kein Endstufenspezialist (und schon gar kein SE/Class A-Spezialist) und hab bisher nur vorhandenen Designs verwendet.

Sagen wir's also mal so: Wenn die Methode mit der PP-Leistungshalbierung funzt, dann müßte auch SE funktionieren. Denn da bei SE nur noch die halbe AÜ-Wicklung genutzt wird, sollte auch keine weitere Fehlanpassung erfolgen. Oder sehe ich das jetzt ganz falsch ???.

Gruß,
Joachim

Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 28.05.2005 01:18
Hi Johannes und die weiteren Interessierten,

das Problem lieg imho weniger in der BIAS- oder Ra-technischen Anpassung sondern:

Im PP-Betrieb wechselt die Stromrichtung ständig mit dem Signal wodurch sich das Magnetfeld im AÜ mittelt.

Im SE-Betrieb fließt ständig ein einseitig gerichteter Strom (Single-BIAS) wodurch auch das Magnetfeld nie vollständig umgepolt wird, mit dem Ergebnis der Vormagnetisierung des Kernes. Dieses bewirkt eine Übertragung des Signales am Rande der Sättigung des Kernes mit natürlich stark steigendem Klirrfaktor.
Wie sich das anhört, wie arg dies ist, ob's gitarrenampmäßig noch vertretbar ist? Ich habs noch nicht getestet und keine Ahnung. HiFi-ler werdens mit Sicherheit vermeiden.
(Hab jetzt auch den Test des genannten Mesa's gelesen - vielleicht wird bei ihm deshalb der SE-Mode nur im hi-gainigeren Betrieb aktiviert  ;) )

Deshalb haben alle Arten von Eintaktübertragern (auch Röhren-SE-Übertrager) i.d.R. einen Luftspalt, wodurch die Vormagnetisierung des Kernes nicht wirksam werden kann und sich der Übertragungsbereich (Amplitude) in den nutzbaren Magnetisierungsbereich des Übertragers mit brauchbarerer Steigung zurückschiebt. Und hier endet langsam mein Wissen darüber >:(

Und jetzt gute Nacht - horizontaler Sparmodus ist angesagt!

Deeluxe
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 28.05.2005 09:54
Hi, Folks!
@Deeluxe
Das "Design" der Endstufe ging in erster Linie in Richtung Machbarkeit! Inwieweit überhaupt ein Übertrager herstellbar ist, der dafür geeignet ist, weiß ich nicht.
Ich denke, die elektrische Sicherheit ist bei diesem Entwurf nicht gefährdet. Eine (oder zwei) zusätzliche Sicherheitsmaßnahme(n) werde ich allerdings integrieren. Obs gut klingt, wird sich zeigen. Wenn sich HiFi'ler entsetzt abwenden, sind wir auf dem richtigen Weg! ;D

@Joachim
Yo, im Grunde bin ich der gleichen "Designmeinung".
Ein paar Stellen lassen mich aber grübeln:
- Wieviel Crunch krieg ich aus der gemoddeten 2203 raus? (Ich denke an die härtere Gangart)
- Reichen die beiden LDR-Koppler aus, oder muß der Crunch "gemutet" werden, damit er nicht in den Fender-Kanal strahlt
- Fender-Mid-Regler sollte sein
- Aus Kompatibilitätsgründen würde ich einen Master-Regler im Fender-Bereich integrieren. Der würde (an C205 gg. Masse) auch die Triodenstufe ein wenig belasten, wenn der Crunch eingeschaltet ist. Könnte für Ultra-Clean ja voll offen sein.

Durch die Blockbildung kann man sehr schön die Ansatzpunkte für die Modulübergänge erkennen.
Die Keksi-Fraktion wird zwar eine Triode im Crunch vermissen (von wegen Recto mit 5 Trioden), aber damit kann ich leben.
Ich dachte da mehr an was Engl-isches mit 4 Trioden für rauhe Sounds - werd ich übers WE mal ausarbeiten.

THINK LOUD!!
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 28.05.2005 10:01
Hi Deeluxe,

übrigens, ich heiße Joachim ;), aber wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit habe ich größtes Verständnis für die Verwechslung. Da war ich schon im horizontale Standby ;D.

Aber ich sehe schon, gerade bei Endstufen gibt's noch einiges an Nachholbedarf. Ich kann deine Bedenken gut nachvollziehen. Vielleicht wären Endstufen und AÜs einen oder mehrere eigene Threads bei Design & Konzepte wert, was meinst Du?

Gruß,
Joachim
Titel: Re:Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 28.05.2005 10:19
Hi Stephan,

Zitat
Wieviel Crunch krieg ich aus der gemoddeten 2203 raus? (Ich denke an die härtere Gangart)

Die Stufe gibt so schon einen sehr satten Marshall-Crunch. Mit voll aufgedrehtem Pre-Amp ist das mir fast schon zuviel ;). Allerdings gibt diese Vorstufe noch einiges an Stellen zum Gasgeben her, z.B. mit einem zusätzlichen Kathoden-C usw.

Für ein reinrassiges High-Gain-Design a la Recto und Konsorten würde ich eher eine Alternativ-Vorstufe aufbauen.

Zitat
Reichen die beiden LDR-Koppler aus, oder muß der Crunch "gemutet" werden, damit er nicht in den Fender-Kanal strahlt

Das weiß ich nicht, aber ich könnte es mir im Crunch-Kanal vorstellen. Ist ja ersmal nur das Prinzip. Ich würde das einfach in einem Aufbau ausprobieren ob man einen Mute-Variacs oder -Relais braucht.

Zitat
Fender-Mid-Regler sollte sein

Na dann soll es so sein :D

Zitat
Aus Kompatibilitätsgründen würde ich einen Master-Regler im Fender-Bereich integrieren. Der würde (an C205 gg. Masse) auch die Triodenstufe ein wenig belasten, wenn der Crunch eingeschaltet ist. Könnte für Ultra-Clean ja voll offen sein.

Ja, da hatte ich auch schon dran gedacht. Obwohl es mir schwer fällt nach zwei popligen Trioden eine Master einzubauen ;D. Das wäre auf jeden Fall auch so eine Entscheidung für die Testphase, wie es am Ende besser klingt.

Zitat
Die Keksi-Fraktion wird zwar eine Triode im Crunch vermissen (von wegen Recto mit 5 Trioden), aber damit kann ich leben.

Meinetwegen können wir den High-Gainern auch eine 6. Triode spendieren :). Ich dachte da vielleicht ein bißchen zu sehr nur an meine Anforderungen. Die Low- und Mid-Gainer können die ja dann vielleicht für eine Hallspirale nehmen - oder eben weglassen.

Zitat
Ich dachte da mehr an was Engl-isches mit 4 Trioden für rauhe Sounds - werd ich übers WE mal ausarbeiten.

Engl-isch, geil! Quasi als Steigerung von Britisch ;D.

Übrigens habe ich mir überlegt, die ersten beiden Trioden der Crunch-Stufe für die Hendrix-Fans per Minischalter in eine "very-british" 1959-Konfiguration zu bringen, natürlich mit der Option beide Kanäle parallel zu schalten. Aber ich denke, das wird zuviel Gekabels und damit soundmäßig eher ein Kompromiss. Was meinst Du?

Gruß,
Joachim

Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 28.05.2005 10:43
... was war denn jetzt wieder. Bin beim abschicken meiner Antwort rausgeflogen :( :( :(

Hi, nochmal!

Also nochmal auf die Schnelle: Hab beim rasieren nochmal über den Mute nachgedacht. Das werden wohl doch brauchen, besonders, wenn in dem Kanal noch etwas Gas gegeben wird. Also noch ein "Mute-Schalter" parallel zu R109 gegen Masse.

Ach ja, gibt's schon irgendwelche Meinungen zu den FXen?

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 28.05.2005 12:55
Hi, Folks!
Ich hab mich mal wegen des bösen luftspaltlosen Übertragers schlaugemacht:
Deeluxe hat natürlich recht - Die "Dauermagnetisierung" durch den Anodenstrom hat natürlich Folgen. Eigentlich gibts 3 Möglichkeiten:
1. Einen PP-Übertrager mit Luftspalt wickeln lassen ???
2. Den SE-Betrieb vergessen??
3. Im SE Betrieb den Anodenstrom soweit runterschrauben, daß
    - die Sättigung bzw. Erwärmung des Übertragers im sicheren Bereich bleibt
    - das Ganze noch einigermassen klingt!

Alternativ könnte man statt dem SE-Betrieb auch einen PP-Triodenbetrieb ermöglichen- damit hätte man evt. sogar einen besseren Sound als den "verbogenen" SE-Sound.

Wäre aus meiner Sicht am vernünftigsten...

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 28.05.2005 13:17
Hallo Stephan G. und Joachim,

ich bin auch nicht für 'ne eierlegende Wollmilchsau und finde, man sollte sich beim Grundkonzept auf das 'vorhersehbare' konzentrieren. Jedoch kommen hier viele gute Ideen rein (SE/PP-Umschaltung, Kathoden-/Gitterbias-Umschaltung, Pentoden-/Triodenbetrieb...) die sich vermtl. noch nicht viele getraut haben zu realisieren/probieren aber äußerst interessant sind. Die müßte man dann etwas organisierter mit deutlichen Überschriften versehenen in begleitende Threads verfrachten.

Übrigens: Die Bezeichnung SEPP ist absolut genial und vor allem für mich als Bayern eine "vollkommen neue Wortschöpfung!"
  I: "Hob aa SEPP-Endstufn dahoam!".
Er: "Aa Sepp braucht koaa Endstufn du Depp"
Tschuldigung, keiner Gag.  ;)

@Joachim:
Tschuldigung für den Johannes. Habs schon beim Tippen gemerkt (jedes Wort 2x bis es paßte) daß ich in den Alkoven mußte.
Zu den eigenen Threads für alternative Konzepte bin ich Deiner Meinung,  siehe oben.
Interessant ist das ganze Thema auch deshalb, weil man sich endlich wieder mal auf die Theorie stürzen sollte (ist 15 - 20 Jahre her) wenn man sich nicht, wie meist, an das Gängige hält.
Zum Muting: Kriegt von mir auch unbeding ein 'Ja'.

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 28.05.2005 13:29
Hallo Stephan G.,

da Dein Eintrag dazwischen kam:

Sollte es mit diesem Projekt ernst werden wird der eine oder andere eh mal ein Testchassis für die Versuche verhunzen müssen bevor man an den endgültige und ästhetischen Aufbau geht.
Da könnte ja der eine oder andere mal so Tests wie PP/SE-Umschaltung, BIAS-Umschaltung wagen etc.
Das Trafo wickeln lassen sollte man vielleicht nach ersten Erkenntnissen/Ergebnissen noch mal zur Sprache bringen. (Obwohl's natürlich nen exklusiven Touch bringen würde!)

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 28.05.2005 19:28
Hi, Folks!
Ich hab den SEPP noch um den TRIODE-MODE erweitert, desweiteren den SE/PP-Umschalter korrigiert (PP-A/B braucht mehr -Ug!).
Bitte mal drübergucken...
http://www.smart-electronics.de/SEPP1.pdf

Die Vorstufe kommt noch...

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: glowHead am 30.05.2005 02:00
hi folks,
die rubrik design & konzepte wäre doch etwas zu schade um einfach
einen 2203 und 'nen twin in einem nachzubauen, wie wäre es mit
einer ef86 vorstufe ? abgestandenes bier....
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 30.05.2005 07:51
Hi glowhead,

das Plattform-Konzept sieht es ja vor, alternative Vorstufen zu intergrieren, das ist ja gerade die Grundidee des ganzen. Und irgendeiner mußte ja mal einen Anfang machen ;).

Stephan entwirft zum Beispiel gerade ein Design mit höherem Gain und ich hab auch noch ein paar Ideen, allerdings auch eher konventionell mit 12AX7. Interessant finde ich z.B. bei der 12AX7, dass alleine durch die Herstellervielfalt interessante Soundvarianten möglich sind. Mir persönlich ging es hier weniger darum, besonders orginelle Entwürfe zu machen, sondern etwas solides anzubieten, was auch immer wieder im Forum gefragt wird. Unter Design und Konzepte steht das ganze, da den Interessierten einmal an paraktischen Beispielen gezeigt werden soll, wie ein Verstärker konzipiert, entwickelt und sauber und sicher aufgebaut wird. Für die meisten leider ein Buch mit sieben Siegeln :(

Poste doch einfach mal hier, worin Du Die Vorteile einen solchen Vorstufe siehst (ich hab offen gesagt keine Ahnung, hab mich noch nie mit der EF86 beschäftigt) und mache am besten auch mal gleich einen Schaltungsentwurf. Ich bin schon sehr gespannt. Wichtig wäre aus meiner Sicht nur, dass Bauteile verwendet werden, für die eine längerfristige Lieferbarkeit zu erwarten ist (ich kann das für die EF86 nicht beurteilen, bestimmt weißt Du da mehr).

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Hannes am 30.05.2005 11:53
Hi, Folks!
Ich hab den SEPP noch um den TRIODE-MODE erweitert, desweiteren den SE/PP-Umschalter korrigiert (PP-A/B braucht mehr -Ug!).
Bitte mal drübergucken...
http://www.smart-electronics.de/SEPP1.pdf

Die Vorstufe kommt noch...

THINK LOUD!!

Hallo!

Deine Endstufe ist etwas durcheinander geraten - Du hast Schirm- mit Steuergitter verwechselt.

Meat wird sich unterschiedlich verhalten, je nachdem ob die EL84 im Pentoden- oder im Triodenmodus betrieben werden, da sich auch die Wechselspannung an der Sekundärseite des AÜs ändert. Dadurch wird doch auch die Rückkopplung verändert, oder sehe ich das falsch?

Vielleicht sollte man im SE-Modus noch einen Strom durch die andere Hälfte der Primärwicklung schicken. Kann man ja auch mit einer Halbleiterstromquelle machen. So kann man die Vormagnetisierung durch den SE-Betrieb kompensieren. So wird es nur eklige Verzerrungen geben, da der AÜ in die magnetische Sättigung gehen wird (es sei denn er ist sehr überdimensioniert).

Dann muss der Kathodenwiderstand auch verändert werden im Triodenmodus (nach Datenblatt von Philips).

Das wären meine (hoffentlich) konstruktive Kritik. Ob ich richtig liege muss die Diskussion zeigen ;).

EDIT: Was mir noch einfällt: Durch diese Anordnung ist die Abnutzung der Röhren auch ziemlich ungleichmäßig. Speziell die SE-EL84 wird ja bei Benutzung ständig mit 100% der Anodenverlustleistung belastet.

Grüße
Hannes
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 30.05.2005 12:25
Hi Leute,

auf die Schelle:

Vielleicht gibt ja eine Möglichkeit im SE-Mode die 2. Röhre im Set verdrahtet (BIAS-Strom-durchflossen) zu lassen und nur die Ansteuerung der 2. Röhre zu kappen.

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MetalBasti am 30.05.2005 15:16
Hi,

Das wär sicherlich ne möglichkeit, um mit nem normalen AÜ auszukommen.

Jetzt gehts weiter:
Wenn eine Röhre, unter anderem, im SE Betrieb laufen soll, muss diese in Klasse A laufen, also muss auch die gegenüberliegende Röhre in Klasse A laufen, die anderen beiden Röhren könnten dann entweder auch Klasse A fahren, oder Mesa mäßig in Klasse AB laufen.

Ich weiss nicht was sonst noch auf uns zu kommt, von wegen unterschiedliche Signalpegel für Röhren in Klasse A oder Klasse AB, ...

Gruß Basti
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Black_Chicken am 30.05.2005 17:56
hallo

Ja ich bin auch an einer Vorstufe mit einer Pentode interressiert!

Bin gerade dabei mir etwas  für die EF80(wie groß ist eigentlich der unterschied zu EF86-muss mal die Blätter raussuchen)
zusammenzusuchen, so etwas wollte ich für die 2xEl84 (so was wie 18W) Endstufe für meine Facharbeit verwenden, als alternative zur ecc83 doppelriode am eingang.

Vorschläge zu Pentodenvorstufen sind generall willkommen, die literatur ist hier relativ dürftig.

Das einzige was ich weiss, ist dass die Verstärkung wesentlich größer ist, und der signal-rasuchspannungsabstand sich verschlechtert, sowie die pentode im hifi bereich als erste röhre eher ungebräuchlich ist, weil sie mehr rauscht. Für einen Kanal mit mehr Gain eigentlich nicht der entscheidende Nachteil....

Vorschläge und aussprachen sind immer willkommen.

Grüße Black
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: glowHead am 30.05.2005 18:45
Hi,
@Joachim, ich hoffe Du nimmst mir nicht übel was ich gepostet habe.
Es war keine Kritik, vor allem da ich genau so eine Kombination aus
2203/04 und Twin Preamp mit einer 6L6 PP Endstufe gerade plane ;D
Hinzu kommt auch noch Soldano Preamp. Also wie Du siehst auch nur
Standarts. (ist halt viel einfacher rumnörgeln als vernünftige Vorschläge zu
machen  ;)  sorry)
Aber kommen wir doch zu der EF86, ich habe nur einige Infos von der
http://www.jogis-roehrenbude.de/  Seite, hier ein Auszug;

" Die Röhre EF 86 ist sehr kling- und brummarm und daher
besonders für Eingangsstufen geeignet.
Das Elektrodensystem ist so steif, daß die Röhre
weitgehend gegen mechanische Erschütterungen über
die Sockelung, als auch gegen akustische Beeinflussung
sicher ist. Gegen Heizfadenbrummen ist die neü Röhre
ebenfalls sehr unempfindlich, so daß sie auch in
hochwertigen Verstärkern nicht mit Gleichstrom geheizt
zu werden braucht.
Der Brummstörpegel ist kleiner als 5 µV für einen
Wechselstromwiderstand Rg1 ~ = < 500 kOhm und einen
Kathodenkondensator Ck => 100 µF bei 50 Hz.
Die äquivalente Rauschspannung, bezogen auf Gitter 1,
beträgt ca. 2 µV für den Freqünzbereich 25...10 000
Hz bei einer Betriebsspannung von 250 V und einem
Anodenwiderstand von 100 kOhm. "
die Daten:

Heizspannung          Uf    6,3    V
Heizstrom             If    0,2    A
Anodenspannung        Ua    250    V
Bremsgitterspannung   Ug3    0    V
Schirmgitterspannung  Ug2    140    V
Gittervorspannung     Ug1    —2    A
Anodenstrom           Ia    3    mA
Schirmgitterstrom     Ig2    0,6    mA
Innenwiderstand       Ri    2,5    MOhm
Verstärkungsfaktor    Ug2g1    38

Das hört sich doch sehr interessant an. Schaut doch bei Jogi's
Seite, (von der ich zitiert habe) Ich habe auch irgendwo eine
Schaltung (ich glaube es war ein Gibson Amp) muss aber meinen Chaos
hier durchwühlen).
bis später

Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Gwynedd am 30.05.2005 19:05
 :o,

Jetzt versuch ich mich doch einmal zu trauen und frage euch, wer dieses Projekt jetzt eigendlich durchsetzt ?

Ist das Ganze nur ein Hirngespenst, oder wird dieser Verstärker tatsächlich irgendwann, irgendwo gebaut ?

 ???
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 30.05.2005 19:19
Hi Gwynedd,

als Stephan den Stein ins Rollen gebracht hat, dachte er bestimmt nicht an ein Hirngespinst oder ein theoretisches Projekt ;). Wer den Verstärker am Ende baut, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Wenn ich mein aktuelles Projekt (einen SLO-100) fertig habe, dann werde ich mich sicher auch harwaremäßig intensiver mit unserem Projekt hier bechäftigen. Zur Zeit läuft das eher noch auf dem Papier.

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: hallthom am 30.05.2005 19:31
Hallo zusammen,

ich will mich zwar nicht einmischen, bin ja High-Ender  :angel:
aber trotzdem kleine Infos zum Thema EF86
(http://store1.yimg.com/I/yhst-8476489043850_1845_19049003)

http://216.87.144.102/svetlana/TechBulletins/appnoteNo23.asp

vielleicht hilfts ja weiter  8)

Gruss, Thomas
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 30.05.2005 19:33
Hi glowhead,

nein, nein, ich hab das nicht als Kritik aufgefasst, im Gegenteil: Jeder ist hier herzlich eingeladen mitzumachen. Ich wollte aber auch mal erklären, warum ich mit dieser Variante eingestiegen bin. Bis eine komplette Neuentwicklung soweit ist, dass die Pläne veröffentlicht werden können, dauert es sicher Wochen, und wenn nicht einer mal anfängt kommt auch so schnell nix ;D. Und Widerspruch führt ja zu Alternativen, wie wir sehen ;)

Ich konnte mich übrigens auch dumpf erinnern, eine EF86 mal irgendwo als erste Röhre gesehen zu haben. Grad ist mir's eingefallen. In der ersten Auflage (1986) von Rainer zur Lindes Buch "Röhrenverstärker für Gitarren und HiFi" ist auf S. 130 ein 50W Gitarrenamp mit einer als Triode geschalten EF86 im Eingang gezeigt. Er schreibt aber nicht, warum er diese Röhre verwendet. Die EF86 treibt direkt die Klangregelung, vielleicht deswegen?!

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 30.05.2005 19:42
Hi!

... und Vox hat's auch gemacht ;):

https://schematicheavencom.secure.powweb.com/voxamps/ac4.pdf

https://schematicheavencom.secure.powweb.com/voxamps/ac10_1.pdf

https://schematicheavencom.secure.powweb.com/voxamps/ac151959.pdf

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MichaelH am 30.05.2005 19:50
Hi all,
EF86 Eingangsstufe gabs noch beim AC 30 (sehr selten ???) und bei Matchless (DC30) ...

Gruß

Michael
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 30.05.2005 21:03
... ei dann auch noch den:

http://www.bnv-gz.de/~ooehmann/schematics/vox/AC30-4.gif

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 30.05.2005 21:55
Hi, Folks!
Iss doch Klasse, wie die Diskussion immer weiter in die Breite und in die Tiefe geht!
Es ist natürlich schlecht machbar, innerhalb von ein paar Wochen so ein Projekt von der blossen Idee zu einem nachbaubaren Konzept zu bringen - das kann sehr lange dauern und hört wahrscheinlich so schnell auch nicht auf!

Ich möchte hier Joachim beipflichten - zur Zeit isses eine reine Papierangelegenheit. Wird aber mit Sicherheit irgendwann gebaut!
Wenn jemand Ideen hat - wie die EF86 - immer her damit, am besten gleich mit einem Plänchen! Kann auch ein gescannter Bierdeckel sein!!!

Die Ideen von Hannes, Deeluxe und Basti mit dem "Blindbestromen" der bei SE-Betrieb nicht verwendeten EL84 hören sich klasse an! Werd ich versuchen, so schnell wie möglich zu integrieren. Das "falsche" Pentodensymbol werd ich dann auch gleich noch anpassen.

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 30.05.2005 22:40
Hi, Folks!

...hier der angepaßte Plan:

http://www.smart-electronics.de/sepp1.pdf

Bitte mal drübergucken!  ;)


THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: glowHead am 1.06.2005 03:28
moin,
@ Joachim, ich habe mir deinen Entwurf etwas genauer angeschaut,
kann es sein dass Du drei Master Potis in der Schaltung eingezeichnet hast?
R117, R305, R 311 ? ich frage weil ich in meinen Amp  einen FX Loop integrieren
will und zwar nur parallel (trotzdem regelbar, nicht fernschaltbar) .
Deshalb ist mir die R305 Funktion nicht ganz klar.
Den Sendpegel könnte ich doch am FX Gerät selbst regeln? Hmmm...
Kannst Du mir bitte die Funktionsweise Genauer erklären?
Und was hältst Du von dieser Schaltung?:
http://www.tunebar.de/schematics/FX_Loop4.gif
(Out sieht komisch aus  ???)
misteriös ;)
nacht allerseits
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 1.06.2005 22:23
Hi, Folks!
Wenn ich mir den SEPP so angucke, kann ich das Relaisknacken schon ein wenig erahnen!  :'(

Da wird wohl noch ein Relais notwendig werden - und zwar eins, um den Ausgangsübertrager ganz kurz vom Speaker zu einem Soak-R umzuschalten und damit die Umschaltgeräusche unhörbar zu machen!
Wenn schon einen SOAK-R, dann könnte man ja auch noch einen D.I.-Ausgang integrieren ................ usw.

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 1.06.2005 22:30
Der FX Send Regler ist dazu da, den Pegel des Send Signals zu regeln, es gibt ja durchaus Effekte die keine Einstellung für den Eingangspegel haben, und um da nicht die Eingangsstufe zu übersteuern kann man halt das Signal runter Regeln :)

mfg :)

PS: Hammer geiles Projekt, bin echt mal gespannt was da zum schluss geiles rauskommt :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 1.06.2005 23:23
Hi glowhead,

sorry, hab deinen Post völlig übersehen.

Zu den Potis: R117 und R211 regeln die Lautstärke der Kanäle. R311 hab ich eingeführt, damit der Amp einen Gesamt-Master hat, d.h. das Verhältnis zwischen den Kanäle bleibt gleich, aber die Gesamtlautstärke ist separat regelbar. Notwendig ist er nicht, man kann natürlich - wenn auch etwas unkomfortabler - die Kanäle separat hochregeln und wieder angleichen. R305 regelt den Pegel auf's Effektgerät, wie killigrew sagt, nicht jedes FX-Teilchen kann den Eingangspegel regeln. Die von Dir vorgeschlagene Loop hat das auch.

Ich überarbeite gerade den Schaltplan, dann gibt es auch einen True Bypass für die FX-Loop.

Zu deinem Plan kann ich nicht viel sagen, eigentlich genauso wie zu meinem ;) Nur, dass ich eine parallel/serielle FX-Loop wollte, aber das wäre bei deiner Variante auch machbar.

Die Loops müssen natürlich noch in einer realen Schaltung getestet werden. Dann kann man auch beurteilen, wie sie sich klanglich verhalten. Der Out ist an sich nicht ungewöhnlich und eigentlich da wo er hingehört. Nur den 1M-Widerstand, der von Out auf ein Eingangs-C des Gitters der 2. Röhre geht, sieht man so selten. Das ist ein Gegenkopplungs-Shunt, der die Verstärkung der Stufe auf ein sehr niedriges Maß reduziert. Wollte man das anders erreichen, müßte man einen Spannungsteiler nach der Stufe setzen, was wiederum das Signal "weich" macht und das Rauschen erhöht.

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Afrobusch am 1.06.2005 23:25
Hallo Allerseits!

Finde die Idee zu diesem Projekt wirklich genial, hört sich alles schon super an, aber die ganzen Umschaltungsmodi für die Endstufe scheinen recht aufwändig zu sein, alleine der Aufbau davon würde meines Erachtens nach Platinenbauweise schreien, gerade wegen der Relais, oder wie habt ihr euch das gedacht? Außerdem war doch der Grundgedanke der, ein solides Design bzw. Konzept auf die Beine zu stellen, das "jeder" daheim nachbauen kann, aber die Umschaltoptionen weiten sich immer mehr aus. Anfangs hieß es "nichts mit 20 Schalterchen", aber langsam entwickelt sich alleine schon die Endstufe in die Richtung -> Single Ended oder Push-Pull, und das dann noch auf voller Leistung, oder auf halber und das ganze noch mit Triode/Pentode-Umschaltung. Ist doch ziemlich aufwändig und halt auch recht Mesa-Verdächtig ;) (Vonwegen Keksdosenfraktion mit ihren Rectos, hier gehts halt nicht um den Recto, sondern um eine z.B. Lone Star Special-Anlehnung!)
Die Idee, eine so vielseitige Endstufe zu entwerfen(der grobe Entwurf steht ja schon) ist wirklich genial, aber fast schon zu anspruchsvoll! Und wenn schon so viele Details realisiert werden müssen, dann wäre wohl wirklich eine vielseitigere Vorstufe angebracht. Dann kommt halt wieder die komplette Steuerung der Relais oder LDRs dazu und jetzt auch noch ein Relais, das den Aü mutet... da wäre doch ein fünftes Triödchen, das allerkleinste Problem!!

Was ich eigentlich sagen will ist, ob man nicht mit einer simpleren Endstufe auskommt, ohne dem ganzen Schnick-Schnack, und ein feines Vorstüfchen davor setzt und dafür gibt es dann wirklich Leute, die so einen Sepp in Wohnzimmer, Proberaum oder auf der Bühne stehen haben? Hier im Forum wird immer groß von Sicherheit geredet, also sollte Sicherheit gerade bei diesem Projekt sehr groß geschrieben werden, aber wie sicher ist der Amp noch(ich meine vor allem Betriebssicher), wenn durch die SE-Umschaltung der Aü ziemlich fehlangepasst ist?? Kann ich damit 2-3 Stunden im Proberaum mit vollster Lautstärke lärmen, oder kann ich irgendwann, im Laufe der Zeit damit rechnen, dass der Aü aufgibt... ich finde das einfach nicht sicher! Wenn schon so ein Projekt realisiert wird, dann muss da alles dran passen! Auf einen Sepp muss man sich verlassen können!!

Tut mir leid, dass ich mich in so einen Strudel hineingequasselt habe! Lasse mich gerne von euch überzeugen, dass das Konzept der Endstufe unbedenklich ist ;) Freue mich schon auf die weitere Planung, und würde auch gerne einen Sepp mein Eigen nennen dürfen, in Zukunft!

Grüße
Mathias
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 1.06.2005 23:47
Hi Mathias,

stimmt schon, die Endstufe ist mittlweile recht aufwendig geworden und ich denke auch, dass die Umschaltung nur Sinn macht, wenn sie auf einer Platine aufgebaut ist (die vielleicht Dirk im Shop anbieten kann). Natürlich ist jeder frei darin, die Endstufe ohne die vielen Schalterchen im Standard-Design aufzubauen. Die Schalterchen sind ja nur Optionen. Eigentlich hab ich das ganze ja unfreiwillig ins Rollen gebracht :-[, indem ich den LS Special angesprochen hab. Stephan hat sich dann dankenswerter Weise intensiv mit dem Thema beschäftigt und die Entwurf der Endstufe übernommen.

Zugegeben, ich finde auch, dass die Endstufe jetzt recht aufwendig geworden ist. Ich mag halt auch eher einfache Designs ;D. Wie ich Mesa kenne, ist das dort auch nicht so aufwendig, wenn ich offen gesagt auch immer noch keine Idee habe, wie die das tartsächlich machen. Grundsätzlich denke ich schon, dass eine solche Endstufe betriebssicher sein kann, aber Know-How-mäßig muß ich hier zur Zeit noch passen :( Und natürlich muß das alles sehr gut getestet werden, aber das ist ja in jedem Entwicklungsprojekt so.

Zitat
da wäre doch ein fünftes Triödchen, das allerkleinste Problem!!

Hilf mir mal, das mit dem 5. Triödchen versteh ich nicht ???

Zitat
Was ich eigentlich sagen will ist, ob man nicht mit einer simpleren Endstufe auskommt, ohne dem ganzen Schnick-Schnack

Das wäre sogar wünschenswert, wenn es sie geben würde (wenn es dann allerdings auch kein SEPP mehr wäre ;)). Ich denk sogar, dass es die geben wird. Das Konzept sieht es ja vor, verschiedene Vor- und Enstufen zu kombinieren. Z.B. eine 45W KT66-Endstufe, eine SE-Endstufe und, und, und ...

Zitat
Tut mir leid, dass ich mich in so einen Strudel hineingequasselt habe!

Warum denn? Es schadet nicht, wenn man manchmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird 8).

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Afrobusch am 2.06.2005 00:13
Hi Joachim!!

Zitat
Hilf mir mal, das mit dem 5. Triödchen versteh ich nicht ???

Da ist nichts besonderes dahinter, außer, dass der Aufwand, eine 5. Triode für mehr Gain einzuplanen, geringer ist, als der Aufwand für die Endstufe. Bin mit meinen Formulierungen etwas ins Schleudern geraten, deswegen ist der obige Text teilweise vielleicht nicht ganz schlüssig ;)
Ich bin natürlich für eine Vorstufe, die auch gern mal schneidende Sounds mit viel Gain produziert. Ich spiele zwar in der Praxis dann doch mit weniger Gain, aber ich will einfach den Weg offen haben, dass es auch mal mehr sein kann, aber das sei nur am Rande erwähnt, um das erweiterte Vorstufedesign kann sich dann ja sowieso jeder nach Lust und Laune selbst kümmern ;)

Zitat
Das wäre sogar wünschenswert, wenn es sie geben würde (wenn es dann allerdings auch kein SEPP mehr wäre  ;) ). Ich denk sogar, dass es die geben wird. Das Konzept sieht es ja vor, verschiedene Vor- und Enstufen zu kombinieren. Z.B. eine 45W KT66-Endstufe, eine SE-Endstufe und, und, und ...

In dem Sinn wäre es dann kein Sepp mehr, aber was macht dann einen Sepp zum Sepp, irgendwas muss ja alle Amps verbinden. Die Geschmäcker hier im Forum sind so breit gefächert, dass sich die ganzen Seppln in komplett verschiedene Richtungen entwickeln würden, also muss irgendwas her, was einen Sepp ausmacht... Phuu, jetzt wirds langsam philosophisch ;)

Bin selber viel am Überlegen, seit Stephan diesen Thread eröffnet hat, weil ich natürlich auch gerne einen Teil zum Ganzen beisteuern möchte...aber es wird noch dauern, bis mir etwas Bahnbrechendes einfällt ;)

Werde auf jeden Fall alles hier weiterverfolgen, wenn auch großteils still , mal sehen, ob das was wird mit dem Sepp

Na dann, gute Nacht!
Grüße
Mathias
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 2.06.2005 00:17
Zitat
Da ist nichts besonderes dahinter, außer, dass der Aufwand, eine 5. Triode für mehr Gain einzuplanen, geringer ist, als der Aufwand für die Endstufe.

Ah so. Nein, nein, das ist natürlich kein Problem :D.

Zitat
In dem Sinn wäre es dann kein Sepp mehr, aber was macht dann einen Sepp zum Sepp, irgendwas muss ja alle Amps verbinden. Die Geschmäcker hier im Forum sind so breit gefächert, dass sich die ganzen Seppln in komplett verschiedene Richtungen entwickeln würden, also muss irgendwas her, was einen Sepp ausmacht... Phuu, jetzt wirds langsam philosophisch

Aber hallo. Wäre "Philosoph" nicht auch ein geiler Amp-Name ;D?

Zitat
Werde auf jeden Fall alles hier weiterverfolgen, wenn auch großteils still

Warum still? Gib Deinen Senf dazu. Ich werd gern wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt :angel:

N8,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 2.06.2005 12:14
Hi, Folks!
... keine Panik - bis jetzt ist die Entwicklung ja nur im "Was-geht-denn-überhaupt"-Stadium!
Was spricht gegen ein Design (PCB), bei dem ich nur durch Bestückung den Funktionsumfang bestimme? Dann geht von "ganz einfach" bis "Alles drin " jede Variante!

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MetalBasti am 3.06.2005 12:19
Hi,

Ich hab mal nen kompletten entwurf für die Endstufe durchgerechnet.
Ich werd mir heut nachmittag mal Webspace organisieren und das ganze posten.

Ich hab also 4 EL84. Jede von denen ist quasi wie eine SE geschaltet.

Das eine Paar, wird von der Masse getrennt und so ausgeschaltet. (Schalter Nr.1)
Gleichzeitig wird der Ausgang (bei mir nur 8 Ohm!) von der 8 Ohmwicklung des AÜ auf die 4 Ohm Wicklung geschaltet, womit die Last wieder stimmt. (Schalter Nr.2)

Im SE Betrieb wird dann noch das Gitter1 der einen Röhre auf Masse gelegt (Schalter3).

Man kann das ganze auch so konzipieren, dass man die Endstufe nicht während des Betriebs umschaltet, sondern per schalter an der Rückseite. So entschärft man eine Schaltmatrix enorm.

Genaueres kommt heute nachmittag.

Gruß Basti.
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 3.06.2005 12:35
Hi Basti,

Zitat
Ich werd mir heut nachmittag mal Webspace organisieren und das ganze posten.

hast Du gesehen, dass Du hier mittlerweile Dateien selbst hochladen kannst? Unter dem Editorfenster findest Du "Erweiterte Optionen".

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 3.06.2005 14:59
Also eigentlich isses ja egal, wie aufendig die Endstufe ist, wenn man es einfacher haben möchte, kann man ja einfach die Schalter durch Drahtbrücken ersetzen und erhält somit eine einfachere Version der Vor oder Endstufe.
5 Trioden fänd ich auch gut, schön verzerrte Sounds sollten schon drin sein, damit das Projekt auch Jugendtauglich ist ;)
Was für mich seeehr wichtig wäre, wäre ein sehr großer Fußschalter, der sollte schön viele Knöpfchen haben, damit man auf der Bühne maximale flexibilität hat.
Was mir grad dazu noch einfällt, wie wäre es, den Fußschalter per Funk anzuschließen, dann bräuchte man garkein Kabel mehr :D

mfg :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MetalBasti am 3.06.2005 15:43
Hi,

Also der Plan steht. Ich hab alles als PDF mit allen erklärungen und mit den Berechnungen gespeichert.
So könnt ihr alles nachvollziehen, was ich berechnet habe und ggf. berichtigen.

Was noch nicht im Plan ist, sind Kondensatoren parallel zu den Kathodenwiderständen. Die werden wohl durch experimentieren quantifiziert.

Des weiteren müssen die Schirmgitterwiderstände wohl auch nach einem ersten Testlauf neu dimensioniert werden.

Also seht euch den Plan und die berechnungen an und gebt euren Senf dazu.

Ach ja: Dank an Joachim. Der Beitrag hat mir ne Menge arbeit erspart :)

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 3.06.2005 19:49
Hi, Basti!
...auf die Schnelle...

Wenn bei der Röhre der Ruhestrom auf 47mA eingestellt wird, ist die Leistungsgrenze von 12W laut Deiner Berechnung doch eigentlich schon erreicht?!?

Von 4 SE-Betrieb würde ich eigentlich auch nicht sprechen - eher von Class-A-PP

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 3.06.2005 20:26
Guten Abend, zusammen!

So, die revidierte Version des 2203/Fender-Style ist fertig. Und Deeluxe hat mir seine "Oberguru-Style"-Klangregelung geschickt, eine sehr interessante Variante, die er so beschreibt:

Zitat
- Ein Mid-Poti müßte wirklich rein, und sogar ein größeres, was den
  1. Cleanbereich viel flexibler macht und
  2. sehr gut nach hinten schiebt sowie bei höhererer Lautstärke auch die Endstufe sehr schön und singend übersteuern kann.

(Hab ich mal bei einigen Blackface Fender-Deluxes eingesetzt und die Typen waren alle aus'm Häuschen - ich erst später als ich einen Live, außerhalb der Bastelstube hörte). Das wäre sozusagen der Oldie-Mode incl. Fender Champ mit SE-Endstufenzerre :-)

Mit dem Bass-Poti auf 500k kann man (auch leiser) schöne jazzig angezerrte Halspickupsounds (HB und SC) mit Bauch realisieren, und wenn die Endstufe mit 1/2-Leistung und SE-Mode klappt, auch erträglich laut mit schöner sanfter Endstufenzerre. (Larry Carlton-Mode :-))

Die Abschaltung des EQ erzeugt nochmals einen schönen Boost ggüb. dem größeren Midpoti, inkl. Bassabsenkung über das Treble-C und wäre sozusagen der Turbo-Champ (SE) oder Turbo-Deeluxe-Mode (PP 1/2-Leistung). Fett wie Sau!

Diese paar Maßnahmen könnten einen weiten Bereich alter Amp-Sounds abdecken. Wie gut es wird, kann ich auch nicht vorhersagen. In nem Amp mit 2x6V6-Endstufe ist die 'Guru'-Vorstufe (von dem Typ der ungern genannt wird!) zusammen mit einer Hi-Gainigeren Abteilung lange im Einsatz und seitdem schweigt der ganze Rest an Amps.

Danke an Deeluxe, das klingt sehr vielversprechend, finde ich :). Außerdem habe ich noch ein paar kleinere Fehler korrigiert, einen True-Bypass für die FX-Loop eingebaut und den Mute-Variac für die Crunch-Stufe eingeführt.

Jetzt macht's richtig Spaß und das ist eigentlich genau das, was so ein gemeinsames Projekt ausmacht. Einer fängt was an, die anderen ergänzen dort, wo sie mehr Erfahrung haben und so wird das ganze immer besser.

Der neue Schaltplan REV 0.2 ist in der Anlage, genauso eine Textdatei mit einer Auflistung der Änderungen. Wie immer, ist Euer Feedback gefragt.

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 3.06.2005 20:43
Hallo Leute,

da's es sich im neuen Plan fast so anhört:
Die Verantwortung für den Vorschlag übernehme ich,
mit dem Ober-Guru war natürlich der Typ gemeint, der mit 'umble' aufhört und ungern genannt wird, nicht ich. Bei mir 'Guru't garnix!  ;)

Grüße Deeluxe

Übrigens, was mach ich heute falsch. Alle Downloads enden als Index???.php auf der Festplatte? Hat Dirk 'nen Virus
 ;) - Gute Besserung. Oder etwa ich  :o
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MetalBasti am 3.06.2005 20:45
Nabend Stephan.

Stimmt. Die Leistungsgrenze ist erreicht - und das ist auch gewollt.

Die Aussteuerung im Klasse A Betrieb geht ja nicht wie in AB hauptsächlich in die eine Richtung, und erhöht die Leistung, sondern geht im selben Maße nach 'oben' und nach 'unten', wodurch die abgegebene Leistung im zeitlichen Mittel auf 12 W bleibt.

-> Der Mittelwert einer reinen Wechselgröße ist 0

Nur wenn die Röhre übersteuert wird, werden die 12 W etwas überschritten.
Da das überall so gemacht wird, ist das wohl nicht so kritisch.

Vielleicht kann mir einer der Experten das nochmal bestätigen. (Ist meine erste selbst-berechnete Schaltung)

Gruß, Basti

PS: Vielleicht sollten wir den Thread mal in Vor- und Endstufensektion teilen.
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 3.06.2005 20:55
Zitat
Übrigens, was mach ich heute falsch. Alle Downloads enden als Index???.php auf der Festplatte?

Hab mal probiert, mit IE funzts, mit Netscape und Konsorten wird bei direkten anklicken das .php drangehängt. Mit "Ziel speichern unter" funktioniert's da aber auch.

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 3.06.2005 21:31
Hi, Basti!
Daß im Mittel 0 als Wechselgröße steht, mag vielleicht auf die Aussteuerung zutreffen - nicht auf den Anodenstrom!
Dazu ist die Kennlinie nicht linear genug.
Wenn die Gitterspannung gegen 0V geht, nimmt der Strom mehr zu als er bei mehr -Ug abnimmt.
Das bedeutet (mit Deiner Kennlinie) z. B. daß unter Vernachlässigung der Gegenkopplung und des Ra bei Aussteuerung mit 2,5V ~ der Strom zwischen 22 und 80mA "pendelt". Gemittelt sind das 51mA.
Bei Aussteuerung mit 5V ~ sinds schon 2 ... 118 mA, gemittelt 60mA.
Macht bei Ua 250V dann 15W!!!
Und da sind wir von der Vollaussteuerung noch etwas entfernt.
Ein wenig Aussteuerreserve sollte die Röhre etwas schonen.

Allerdings wirds wahrscheinlich trotzdem einigermassen funktionieren - das hat aber andere Gründe.

P.S.: Zur Kathodenwiderstandbestimmung brauchen wir doch auch den Schirmgitterstrom?!?


Hi, Joachim!

Yo, sieht fein aus!  ;)

Werds mir am WE wenn zeitlich möglich mal unters Kopfkissen legen.

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MetalBasti am 3.06.2005 22:52
Ok.
Ich hab da alles nach beispielen aus verschiedenen Quellen durchgerechnet. Außerdem liegt das Ergenbins recht nah an anderen Class A Schaltungen, also hab ich mal alles als richtig angenommen, ....
Da war ich wohl etwas euphorisch  :-\

Bei genauerem hinsehen arbeitet zB der AX84 P1 bei ähnlichen Spannungen mit noch kleinerem Kathodenwiderstand.
Laut Datenblatt ists im typischen Klasse A Betrieb auch so gemacht (hier aber für HiFi mit klar definiertem Eingangssignal)

Der Schirmgitterstrom beträgt laut Datenblatt 5 mA, bei vollaussteuerung maximal 11 mA - 12mA, da seh ich aber nirgendswo eine Berücksichtigung des Schirmgitterwiderstandes. ???
Demnach sinkt die Spannung an der Röhre von Anode zu Kathode um weitere 7,9 V, bei vollausteuerung um 15,8 V Das wirkt sich auf die 15 W bei deinen 5V~ eingangssignal aber kaum aus oder?

Edit: Der Anodenstrom ruft natürlich auch noch einen Spannungsabfall hervor.

Was muss jetzt also weiter berücksichtigt werden? Ich steh jetzt ein bischen auf dem Schlauch.
Ich hoffe nicht, das es einfach so üblich ist, denn dann kann ich noch lange nach der Antwort suchen....
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 5.06.2005 17:47
Hi, Folks!
@Basti:
Die Werte, die in den Datenblättern für diverse "Betriebsbauteile" wie einen Kathodenwiderstand angegeben werden, sind auf jeden Fall sichere Werte. Eigentlich brauche ich da nicht viel dran zu rechnen. Wenn ich dennoch rechne, muß ich natürlich auch versuchen, alle Parameter zu berücksichtigen. Das ist bei Endstufen in Röhrenechnik nicht unbedingt einfach. Dafür gibt's zu viele "Faustformeln" und "Erfahrungswerte", die nicht unbedingt in ein Rechenschema hineinpassen. Kommt noch ein belasteter Ausgangsübertrager hinzu, wird die ganze Sache fast undurchschaubar.
Um alle Faktoren aufzudröseln, ist sehr viel Arbeit nötig - und einiges an Literatur!

Es ist bestimmt nicht verkehrt, für ein nichtkommerzielles Projekt auf bewährte Schaltungen zurückzugreifen.

Wenn ich meinen Endstufenentwurf dann später mal zu Dimensionieren versuche, könnte ich auch eine Erläuterung dazu verfassen. Wenn dann jeder seinen Beitrag zur Verbesserung leistet, könnte daraus durchaus ein brauchbarer "Guide" werden. Iss aber noch ein langer Weg...

THINK LOUD!!

P.S.: Der Schirmgitterstrom sollte eigentlich über die Kathode abfließen - somit muß der Rk entsprechend kleiner werden. Müßte man mal ausmessen...
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 5.06.2005 17:55
Hallo, allerseits,

da der Thread "Eigenes Amp-Projekt?" langsam ein bißchen voll wird und ein Sammelsurium verschiedener Teilprojekte ist, hab ich beschlossen, die Diskussion zur 2203/Fender-Vorstufe in einen eigenen Thread zu verlegen, in der Hoffnung, dass das die Übersicht ein bißchen erhöht. Ab jetzt geht das Thema dort weiter:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=1666.0

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 19.06.2005 11:52
Hi, Folks!

Wie schaut's denn eigentlich mit unserem "Eigenen Amp-Projekt" aus? Irgendwie dümpelt das doch alles ziemlich ohne Wind in den Segeln herum.

Jedenfalls sehe ich zur Zeit nicht, dass jemand bereit ist, die Zeit zu opfern, eigene Module zu entwickeln oder zumindest vorzuschlagen...

Wie hat Stephan so treffend am Anfang geschrieben:

Zitat
Iss schon geil, wieviel Zulauf das Forum so hat!
Und das Potenzial, das unter den Teilnehmern vorhanden ist, ließ mich ein wenig ins Grübeln kommen....

....eigentlich wärs nicht schlecht, wenn aus der ganzen Zeit und dem Knoffhoff, die ins Forum investiert werden, auch was "glühendes" hervorgehen würde - also ein eigenes Projekt.

Könnte mir so was 2kanaliges mit 50W vorstellen. Müssen ja nicht gleich 20 Schalterchen dran sein - 2 solide Grundsounds sollten genügen!

Also, wie schaut's aus. Schaffen wir das jetzt, was auf die Beine zu stellen ...  ???

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 19.06.2005 14:48
Hi Joachim und Rest,
Ich nutz mal schnell die Zeit zum Trockenschwitzen... :P

Ich finde auch, daß sich alle regelmäßigen Reingucker auch mal in jedem Bereich mit Vorstellungen und Vorschlägen, (auch wenn die noch nicht ganz ausgegoren sind oder der bisherigen Richtung gar nicht entsprechen) ran trauen dürfen. Geht ein Vorschlag beim ersten mal unter: NOCHMAL PLÄRREN!
Wir sind Germanen und wer hier am häufigsten und lautesten Schreit kriegt Recht ;)

Als Beispiel wurde der anfängliche Vorschlag mit der EF86 auch nicht abgewürgt. Es könnten einige der Aktiveren zwar eine funktionieren Schaltung damit entwerfen, aber mangels Erfahrung keiner vorhersagen, was ihn erwartet und warum er auf diese ungewöhnlichere Röhre setzen sollte. Deshalb, wer hier Erfahrung, Schaltung etc. hat, her damit. Und mit allem anderen, das interessant sein könnte.

Uuuuund, wer zukünftig in diesen Threads schwach auf irgendwelche alternative Beiträge und Vorschläge antwortet muß in Zukunft zur Strafe das Forum auskehren und die Buttons polieren ;)

Ich glaub, keiner der bisher aktiveren Teilnehmer will die Richtung des Projektes bestimmen. Und passiv auf Glück zu hoffen, daß sich die Sache in SEINE Richtung entwickelt. :-\
Also stellt die Vorstellung eures (machbaren) Traumamps, Traumvorstufe, Traumendstufe rein in die entsprechenden Threads sobalds Euch bei der Hitze wieder einfällt.

@Joachim: Ich wollte Dir am Vormittag schon drohen, Dir dann den Sonnag aber nicht wieder versauen. Aber Du willst es nicht anders... ;D
Ich dachte gestern dran, daß bei mir noch eine Bastelvorstufe rumsteht mit einer Schaltung, die der Grundschaltung Deines Vorschlag recht ähnelt (inkl. Hi-erGain-Umschaltung und einem 2203 mit Send und Return zum dranhängen) und werde diese bei der nächsten Schweißattacke mal auf Deinen Vorschlag umbauen, begutachten, und versuchen die bisherige HiGain-Abteilung daran zum Klingen zu bringen. (Hab aber wg. der C103/C104 noch ziemliche bedenken bzgl. Ätzhöhen o.ä.!)

Grüße und jetzt geht ich weitertranspirieren
Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 21.06.2005 20:17
Hi, Folks!
... ich geb mal ein kleines Lebenszeichen meinerseits - nicht dass jemand denkt, ich hab kein Interesse mehr...

Leider hab ich bis ca. Mitte Juli kaum Zeit - höchstens um die Threads mal kurz durchzugucken. Danach werd ich mich wohl an die Endstufendimensionierung machen - vielleicht kommt bis dahin ja noch der ein - oder andere Gedanke von Euch zum Einfließen - man wird sehen!

Ich werde danach wohl eine Platine entwerfen, die nur durch Ihre Bestückung mehrere Optionen bereithält. Das spart Kosten!

Mittlerweile bin ich übrigens auf dem BIG-SEPP-Trip - 4 x EL34 mit 50.000 Schalterchen ...  :angel: :) :D ;D 8)

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Gwynedd am 1.07.2005 10:12
Hey,
wie schaut es nun aus mit eurem Verstärker-Projekt?  ;D
Schon die ersten Teile verleimt? *g

Was meiner Meinung nach mal eine richtig tolle Zusammenlegung wäre;
ihr könntet verschiedene Gleichrichtungen einbauen, die zB. dann per Fußschalter gewechselt werden können. Das hat nicht jeder Gitarren-Verstärker!
Oder auch ganze Baugruppen per Schalter wechseln, sprich Röhren und nicht Aktiv-Bauteile.

Vielleicht nicht soviel Fachsimpeln, Axt und Schwung und weg.

Lasst es euch gut gehen *g
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 1.07.2005 11:22
Hi Gwynedd!

Zitat
wie schaut es nun aus mit eurem Verstärker-Projekt?

Geht so, wenig aktive Beteiligung  :'(

Zitat
Schon die ersten Teile verleimt? *g

Ja, Deeluxe hat bereits einen Teil der Vorstufen-Schaltung gestestet und noch eine zusätzliche Gain-Stufe eingeführt, die auch schon recht gut klingt.

Zitat
Was meiner Meinung nach mal eine richtig tolle Zusammenlegung wäre; ihr könntet verschiedene Gleichrichtungen einbauen, die zB. dann per Fußschalter gewechselt werden können. Das hat nicht jeder Gitarren-Verstärker!

Oder auch ganze Baugruppen per Schalter wechseln, sprich Röhren und nicht Aktiv-Bauteile.

Die "eierlegende Wollmilchsau" war, wie am Anfang bereits beschrieben nie unser Ziel sondern, wie Stephan sagt ein Amp mit "2 soliden Grundsounds".

Andererseits, wenn Du ein paar Schaltungs-Ideen zu deinen Vorschlägen hast, einfach mal aufzeichnen und einem eigenen Thread hier posten. Vielleicht kommt ja einen interessante Option dabei raus. Nur keine Hemmungen ... Nichts ist unmöglich :angel:


Zitat
Vielleicht nicht soviel Fachsimpeln, Axt und Schwung und weg.

Aber gerade das Fachsimpeln gehört doch dazu 8). Erstens macht's Spaß ;D und zweitens kommt dann - hoffentlich - ein Ergebnis raus, das Hand und Fuß hat - das mit Hand und Fuß soll natürlich eine Metapher sein ;).

Was wir aber hier vor allem zeigen wollen, ist weniger einfach mal eben einen Amp zu bauen, der geil klingt (das ist ja einfach ;D), sondern viel mehr wie man einen Amp entwickelt und wie man diesen fachgerecht aufbaut. Für die Quick&Dirty-Entwicklung gibt's ja bereits die Keksdosenfraktion  ;D 8) :angel: :police:.

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Black_Chicken am 1.07.2005 18:51
hallo

keksdosenfraktion???, also ich kenne die keksdosen seite im Netz wird dass hier auf alle hobbybastler übertragen oder was ?????



Blackest Black
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 1.07.2005 19:18
Hi Black,

zunächst mal ganz klar: wir sind alle Hobbybastler. Ausgenommen vielleicht ein paar einzelne Amp-Profis, wie Larry, den wir aber offenbar leider nicht davon überzeugen konnten hierzubleiben  :'(.

Keksdosenfraktion ist ein Synonym für Bastler, die ohne Rücksicht auf Sicherheit, sauberen Aufbau und mit zuwenig oder garkeiner Fach- und Sachkenntnis versuchen einen Röhrenamp aufzubauen. Genau das meinen ich und einige andere hier (siehe dazu auch Sicherheitthreads) damit, wenn sie von der Keksdosenfraktion sprechen. Nicht mehr und nicht weniger. Das ganze ist weder verallgemeinernd auf den Rest der Jungs (Mädels gibt's glaube ich immer noch keine hier ...) noch speziell auf jemand bestimmtes gemünzt. Aber Elektrotechnik mit gefährlichen Spannungen ist nun mal nichts für Laien ohne Fachkenntnisse. Punkt! Und die Keksdose ist doch das perfekte Beispiel dafür, oder? :angel: :police:

Gruß,
Joachim

Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Black_Chicken am 1.07.2005 19:28
mir ist der begriff hier ja schon mehrfach aufgefallen, und auch habe ich dessen bedeutung schon umrissen, nur wollte ich jetzt endlich mal wissen, ob es dazu auch eine Vorgeschichte gab.

Eigentlich fand ich den aufbau auf der keksdoesen-seite verglichen was man sonst nicht unbedingt hier sondern eher in amerikanischen gefilden (wie bereits im VH4 thread erwähnt) sieht wesentlich schlimmer.

Trotzdem ist es immer einfach sich über andere das maul zu zerreissen ohne selber eine Referenz zu präsentieren.

Wenn ich meinen ersten Röhrenverstärker den 18W anlässlich meiner Facharbeit fertig habe werde ich auch mal ein paar bilder hier rein stellen, über die ihr ecuh dann zerreissen könnt, allerdings sammele ich schon mehere Monate alles an information und wissen, wass ich finden kann und konnte und werde mich durch seehr sorgfältige planung um einen sauberen und sicheren aufbau bemühen.

Vorab gibts vielleicht mal nen Blick in einen Röhren-Bodentreter den ich gerade baue, der wird allerdings aus dem gebaut was ich gerade in  der Bastelkiste habe.  Trotzdem beschleicht mich manchmal das verlangen alle pins am röhrensockel mit schrumpfschlauch zu isolieren, woc ich mich dann jedesmal zurückhalten und disziplinieren muss....


Ansonsten bin ich für ein sehr einfaches Projekt, gute vorstufe, einfache endstufe, sicher für den nachbau, mit der einen oder anderen besonderheit!

Brightest Black
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 1.07.2005 19:44
Hi, Black Chicken!
Die Sache mit der Referenz iss zwar 'ne gute Idee, hat aber mit dem Fachwissen an sich nix zu tun. Im Laufe der Threads kristallisiert sich zu 99% sehr schnell heraus, ob jemand weiß, wovon er spricht ... ähm schreibt. Der Begriff Keksdosenfraktion wurde in einem anderen Thread geboren - der Hobbybastler an sich ist damit nicht gemeint - außer er versucht einen Röhrenamp für 2-3 Euro zu bauen!

Zum Projekt kann ich nur sagen:

Immer her mit Euren Vorschlägen - aber nicht immer nur einen prallen Wunschzettel - etwas konstruktiv könnte es schon sein...

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: ACY am 2.07.2005 07:46
Hi!
Ich kann mich nicht erinnern, daß hier in diesem Forum schom mal jemand "zerrissen" wurde, da es hier eigentlich immer sehr sachlich und fair abgeht, was nicht in allen Foren so ist! Und ich meine daß "sachdienliche" faire Kritik immer drin sein muß! Den "perfekten" Amp wird es sowieso niemals geben, weder in Sachen Sound noch in Sachen Verarbeitung, da "Perfektionismus" eine Sache ist, die nicht übertragbar ist! Der Amp, der für den einen von uns "perfekt" ist, ist für den anderen "unbrauchbar"!
Nice Saturday, "ACY"
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Gwynedd am 2.07.2005 11:07
*gg Hallo,
auch ich denke, dass das mit der Harmonie in diesem Forum eher auf das hohe Durchschnittsalter der Teilnehmer zurückzuführen ist.  ;D
Man verlernt zwar nicht den Spaß an der Keilerei, sieht dann aber doch ein, dass der Aufwand und die Anstrengungen zu groß sind; was wir heute Vernunft nennen. *g

Helfen würde ich euch zwar gerne beim konstruieren, aber meine Fachkenntnisse würden eher für Verwirrung sorgen; was ich an den vielen Spinnereien meines jetzigen Selbstmach-Projektes sehe.  :(

Sehen, mal sehen.
Grüßt mir die Wälder
 :-*
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Black_Chicken am 3.07.2005 13:43
Hallo

Danke für euer Verständnis, dass mit dem zerreissen war auch eher auf mich bezogen, da ich halt auch schon im VH4 teil erwähnt hatt dass mir die Aufbauten nicht gefallen, fand ich das im nachherein ungerecht, weil ich selber ja nicht von mir behaupten kann den aus der sicht des anderen "perfekten" Röhrenverstärker zu bauen....

so jetzt aber bitte noch mal zurück zum thema.

Also zur Vorstufe, einfache 2 kanäle, clean und overdrive.

Endstufe alternativ 2 stück, mit etwas mehr leistung und zum anderen etwas weniger (zum üben) müssen beide nicht im Verstärker intergriert sein, jeder kann sich dann seinen verstärker zusammenstellen. zumindest die große stufe in PP-technik.

Gleichrichter mit halbleitern.

Black
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 22.07.2005 19:07
Hi, Folks!
So - jetzt hab ich endlich wieder Zeit für den BIG SEPP!

Folgender Gedanke ist inzwischen in mir gereift:
Ich hab mir vorgenommen, einen BIG-SEPP mit 100W zu entwerfen, der auf 50 W halbiert werden kann und standardmäßig im B-Betrieb läuft.
Optional will ich ohne Kathodenwiderstände nur über die Bias-Einstellungen alle anderen Betriebsarten anfahren - d. h. ich hab auch keine Gegenkopplung aus den Kathoden-R´s. Die Ströme zur Herstellung des "magnetischen Gleichgewichts" im SE-Betrieb wollte ich ebenfalls nur mit BIAS einstellen. Triodenbetrieb ist nicht vorgesehen. Das Ganze muß ich erst mal zu Papier bzw. Byte bringen und in Ruhe drüber grübeln.

Was meint Ihr denn?

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 23.07.2005 09:51
Hi Stephan,

hab endlich wieder etwas Zeit hier reinzugucken :D

Bzgl. SEPP-Endstufe:
So ganz bin ich noch nicht bei der Sache. Das würde heißen ? :

- kalter Normalbetrieb: B-Mode
- A/B-Mode schaltbar über verändertes Gitter-BIAS
- evtl. auch i.e. A-Mode übers Gitter-BIAS
- 1/2-Power per Kathoden-"lifting"
- SE-Mode über Muting eines Eingangssignales und per BIAS abgeglichen

Und das ganze vorjustiert (Trimmers?) evtl. mit Relaislogik (oder schlimmer  ;) ) gefahrlos umzuschalten.

2. Rückfrage: warum wählst Du den B-Betrieb, 1. überhaupt und 2. als Standard?

(Auch wenn es sich jetzt so anhört, das waren informelle keine 'kritisch-Unterton'-Rückfragen)  ;) Bin noch nicht ganz wach heute!

Gruß Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: ACY am 23.07.2005 10:10
Dann erstmal ein "moin" von mir! Griiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiins!! Und Wasser in´s Gesicht bevor´s an den Mac geht!! ;D
Gruß, "ACY"
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 23.07.2005 10:16
Hi ACY,
der Mac kriegt vom "Schlafzimmerblick" nix mit - hat keine Webcam ;)
Man kann davor sitzen und so dumm dreinschauen wie man nur will.
 ;D

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 27.07.2005 19:48
Hi, Folks!

Die oben beschriebene Variante muß nicht heißen, dass ich den BIG-SEPP kalt fahre! Den AP kann ich mit meiner Bias ebenso in einen A/B- oder A-Bereich schieben. Ich halte es nur für "eleganter", die Bias-Spannung variabel zu gestalten als die Kathoden-R´s "rumzuschalten" - für die Bias-Schieberei kann sich ein bißchen Sand als sehr elegant entpuppen...

Ich versuch mal, ein bisschen Zeit für eine Planerstellung abzuzwacken - dann wird Euch vieles klarer erscheinen...


THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 27.07.2005 20:57
Hi Stephan,

ich denke mal, vom Prinzip habe ich dich verstanden - eine Skizze würde jedoch nix schaden fürs konkretere Grübeln.


Grüße
Deeluxe

PS
THINK LOUD?? Du meinst wohl, Leise ist Scheiße? ;)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 2.08.2005 09:50
Hi, Folks!

Ich hab meine Idee mal in ein Schematic gepresst - schaut mal drüber und teilt mir Eure Meinungen / Verbesserungsvorschläge mit!

PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: sperling am 2.08.2005 10:49
Hi Stephan,

Respekt!
Ein super Konzept, das extrem ausbaufähig ist und  der "eierlegenden Wollmilchsau" verdammt nahe kommt  (experimentierfreudige könnten z.B. 4 verschiedene Röhrentypen in jeglicher Kombination betreiben etc., ungeahnte Möglichkeiten tun sich da auf)  :D
Da ist nun wirklich fast alles machbar...

Die NF-mäßige Stummschaltung der nicht benötigten Röhren ist m.E. wesentlich vorteilhafter als das Wegschalten via Kathode (knacken/knallen durch Gleichspannungshub).
Die Bias- Trimmer würde ich drinlassen, jeder Röhre noch einen 1 Ohm Kathodenwiderstand und jedem Koppel-C zwischen PI und Endröhren noch einen Ableitwiderstand spendieren. Dann kann man S4-S7 auch als Relais auslegen und den gewünschten Betriebsmodus der Endstufe z.B. via External-Switcher-Schaltbuchsen am Amp in Verbindung mit einem Midi-Switcher der Kanalumschaltung zuordnen kann u.s.w.
Ein klasse Baukasten-System!

Gruß
sperling

Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 3.08.2005 08:56
Hi, Folks!

OK, Sperling! Geändertes Schematic anbei!

Noch Anregungen?

THINK LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: sperling am 3.08.2005 13:46
Hi Stefan,

klasse Idee mit der Kathoden-Bias-Option (wer will, kann sich das ja noch pro Päärchen mit je einem 3xUm-Schalter vorwählbar machen...) und der Absicherung der einzelnen Röhrenpaare.
Mit den Oktal- statt der Novalfassungen ist man natürlich auch wesentlich flexibler bei der Verwendung verschiedener Endröhrentypen.
Absolut genial finde ich natürlich die vorgesehene Steuerung bzw. Abspeicherung der Ruheströme, das ist ja das eigentliche Herzstück des SE-PP-2.
Das sollte es allerdings als fertiges "Modul" zu kaufen geben (ich z.B. habe von Prozessoren etc. aber auch leider nicht den allergeringsten Schimmer...)

Gruß
sperling
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 3.08.2005 19:25
Hi, Folks!
Das ist ja das Gute an der Bias-Steuerung mit den einzelnen Transistoren: man kann die Schaltung diskret (z. B. mit einer Dioden-Matrix) oder per µC bedienen - ganz nach Lust und Laune!

Ob die Geschichte als Modul fix und fertig zu kaufen sein sollte, weiß ich nicht - schließlich isses ja ein Selbstbauprojekt.

Wer weiß: Vielleicht gibts ja so eine Endstufe auf der nächsten Musikmesse zu bewundern - beim Zulauf des Forums sind bestimmt auch einige Hersteller am Gucken ...

Wollen wir den Teufel nicht an die Wand malen...

Ich werd auf dem Plan mal mein Copyright einbrennen...  :police:


PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Afrobusch am 3.08.2005 19:32
Hi Stephan & Co.

Ich würd wirklich ein Copyright einbrennen, die Idee ist nämlich sehr genial!!!

Langsam sollten sich die ersten Testplatinen von der Endstufe machen lassen, oder was meint ihr? Mit dieser Schaltung lässt sich ja alles machen, vonwegen Umschaltbarkeit, und es wäre interessant, ob die Theorie auch umsetzbar ist, oder bist du da schon dran, Stephan?

Grüße
Mathias
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 3.08.2005 20:21
Moin
@ stephan das würde ich schleunichst machen, da die größeren konzerne schneller dafür ein patent haben als man denken kann.
Siht schon sehr super aus die geschichte

Gruß

Eugen
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 4.08.2005 18:21
Hi, Folks!
So ... hab´mal überall meinen Copyright-Senf dazugegeben.  8)
Mal gespannt, wann der erste mich verklagt...  :police:

PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: sperling am 4.08.2005 18:43
Hi Stefan,

super! Ich wüsste spontan nicht, wer Dich da verklagen sollte- eine programmierbare/abspeicherbare (und evtl. via Midi abrufbare) Biasspannung gibt es anscheinend noch nicht auf dem Röhren-Gitarrenampsektor. Ein echtes Novum also, was Du da ausgetüftelt hast.

Beim MB Lone-Star sind zwar wohl schon einige Patente bzgl. der Endstufenschaltungen beantragt, ich glaube aber nicht, dass da die Ruheströme für jede Röhre individuell programmier- und abspeicherbar sind.

Gruß
Sperling

Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 4.08.2005 18:53
Hi, Folks!

Das klingt ja fast, als könne man mit dem Teil "Real Tube Modeling" veranstalten? Fehlt nur noch ein 3. Röhrenpaar und ein geringfügig dickerer OT!  ;D Wären dann aber "leider" bis zu 200W!  ;D  ;D

Naja - mit ´nem µC und ein bißchen Software könnte man schon was "extrem" vielseitiges draus machen ...  ;D

PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 4.08.2005 19:24
Wie wäre vollgendes:

Hier gab es ja mal ne Schaltung die die Impedanz der Angeschlossenen Box gemessen hat.
Daraus sind mir vollgende Gedanken gekommen.
Es gibt nurnoch einen Anschalter, von da ab übernimmt der µC die Kontrolle,
Mit o.g. Schaltung wird die Impedanz der Box gemessen, danach wird der AÜ enstprechend der angeschlossenen Impedanz an die Buchsen geschaltet.
Nach 1min oder so, schaltet der µC dann in den Betriebsmodus.
Ist keine Box angeschlossen oder ein Kurzschluss, so bleibt der Amp im Standby oder schaltet nur die Vorstufe auf Betriebsmodus, solang bis halt eine passende Box angeschlossen wird :)
Nach dem Anschalten könnte dann eine Routine durchlaufen die den Bias Strom aller Röhren optimal einstellt und den Wert abspeichert.
Ob der Amp grad mit EL34 oder 6L6 Bestückt ist, müsste man dem Controller natürlich per schiebe Schalter an der Rückseite oder so sagen ;)
Somit hätte man einen Amp der absolut benutzer freundlich wäre, sehr sicher, weil er nicht ohne angeschlossene Box in den Betriebszustand geht usw.

cu :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 4.08.2005 19:27
Moin, naja wird der Hitech amp naja man könte auch ein midi looper rein bauen so das man alles via midi schalten kann fertige schaltungen giebt es ja schon müste man halt nur den Pic brennen.

Gruß

Eugen
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 5.08.2005 20:38
Hi, Folks!
Wenn man schon einen Amp baut, der automatisch die Box messen und  die Anodenströme einstellen soll, dann braucht man ihm nicht mitzuteilen, welche Röhren verbaut sind - das soll er bitte allein merken!

Im Ernst: Die ganzen Gimmicks sind nicht nötig - und außerdem enthalten sie enormes Fehlerpotential. Die Elektronik, die hinter so einer Auto-Setup-Funktion steckt, ist wahrscheinlich teurer als die eigentliche Ampschaltung. Wenn jemand nicht fähig ist, eine Box an einem Röhrenamp zu betreiben, gilt wie immer mein Motto:

BURN AND LEARN !!!

Wichtig iss ein geiler Klang und eine vielseitige Nutzbarkeit - in klanglicher Hinsicht. Alles andere gehört in den "Sand"kasten.

PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: ACY am 5.08.2005 21:35
Hi!
Wo führt das eigentlich im Moment hin? Es sollte doch kein "Monster-Amp" werden! Sonst sieht es in dem Teil dann aus wie in vielen aktuellen Kisten! À la Roadking oder so was!
Nice day, "ACY"
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 6.08.2005 09:41
Hallo beisammen,

so hätte ich mir Stephans konkretere Vorankündigung i.e. auch vorgestellt - prinzipiell ein interessantes Modell.
Mit meiner "Kommentierung" hab ich mir jedoch etwas Zeit gelassen, da ich gerade bzg. Controllersteuerung arge Bedenken habe (oder nehm ich's zu ernst ??? )

Neben dem Problem der zuverlässigen Arbeitumgebung dieses Controllers (Abschirmung + Onboard-Ub-stabilisierung + Aktiv-/Passiv-Entstörung, Class-B-Mode statt Ausfall der BIAS-Spannung bei Controller-"Hängern" - hier gehts ja um Röhrenleben! usw.) bleibt das Problem, daß das einfache Ablegen und Abrufen der BIAS-Spannungen für die Röhrentypen und Betriebsarten nicht reicht.
Die BIAS-Korrektur beim Erneuern von Röhren sollte per Poti(s) möglich sein, ohne den PC an die serielle (bald wohl nur noch USB) Schnittstelle hinten am Amp (oder auf der Prozessorplatine) zu hängen und per eigens erstelltem PC-Programm (was machen die MAC-, Linux-, etc.-User?) die Voreinstellung des Röhrentyps und die Feineinstellung der Röhren vorzunehmen.
Das Prozessornetzteil müßte exklusiv einschaltbar sein - man kann die Röhren ja nicht mit falschem BIAS braten lassen bis am PC die neue Betriebart abgerufen und eingestellt ist.
Da wäre Stephans warmer Geldregen aus dem Patent schnell wieder wegen Schadensersatzforderungen für verheizte Röhren dahin. ;)
Oder gäbe es ein Bedien-/Steuerteil an Ampfront oder -heck?

Die Controllersteuerung finde ich fürs technische Theoretisieren recht interessant und sollte keinesfall einschlafen - der Weg bis zu einer ausgereiften und DIY-tauglichen Lösung ist jedoch n.m.m. noch sehr weit.
Man sollte erst mal eine Schalter-/Relais-Lösung oder eine Weitere mit jeweils angepaßtem und umschaltbaren Trimmer-Arbeitsbereich fixieren. Meine Meinung.

Viele Grüße
Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 6.08.2005 09:58
Hi, Deeluxe!
Ich kann Deine Bedenken gegen µC im Ansatz nachvollziehen - allerdings aus anderen Gründen.
Daß mit einem µC eine betriebssichere Schaltung aufgebaut werden kann, steht außer Zweifel:
- die heutigen µC, zumindest die Single-Chip, sind sehr robust und zuverlässig. Nicht ohne Grund ist neue Weißware fast nur noch mit µC versehen.
- Bei der Schaltung, die ich für die Bias-Steuerung vorgesehen habe, würde im Falle eines µC-Hängers die maximal mögliche Gatespannung anliegen - die Röhren sind also außer Gefahr.
- Die Bias-Korrektur erfolgt ausschließlich per Trimmpoti. Der µC schaltet nur zwischen den Bias-Abgleichen hin und her.
- Das Professornetzteil kann ohne Probleme so aufgebaut werden, daß keine undefinierten Betriebszustände möglich sind. Selbst ein Netzausfall könnte erkannt und entsprechend reagiert werden.

Wichtig: Der µC wurde nur zum Schalten verwendet! Es findet keine Analogwert-Verarbeitung statt! Deshalb reicht auch ein sehr kleiner µC.

Was dagegen spricht, ist auf jeden Fall die Service-Unfreundlichkeit. Bei der Fehlersuche iss ganz schnell der Ofen aus.

Die Schaltung iss ja G. s. D. auch ohne µC realisierbar.


PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: sperling am 6.08.2005 13:28
Hi,

ich finde, man sollte diese Superidee von Stefan nicht "kaputttheorethisieren" oder mit m.E. völlig unnützen Features überfrachten.
Die Endröhren sind ja abgesichert, von guter Qualität sollten sie ja sowieso sein, un die Arbeitspunkte werden auch vorher eingestellt- und zwar mit "eingebrannten" Röhren.

Leichte Übernahmeverzerrungen beim crunch, heisse Ruhestromeinstellung bei Lead usw.- die vielen Möglichkeiten sind doch einfach sehr, sehr verlockend.
Hardwaremäßig liesse sich das (in wesentlich engerem Rahmen) mit entsprechendem Aufwand zwar auch realisieren. Betriebssicherer als mit uC würde es dadurch aber wahrscheinlich auch nicht werden.

Und Eugie z.B. kann sich die Speakeranschlüsse von Amp und Box doch einfach auf die Vorderseite des Amps und der Box legen und ggf. noch (optional) Brille und Taschenlampe benutzen  :angel:

Gruß
sperling

Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 6.08.2005 15:17
Sry für den verrückten Vorschlag kommt nicht wieder vor :D

Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: ACY am 6.08.2005 15:59
Verrückte Ideen führen aber manchmal zu genialen Ergebnissen! Also nix Sorry, und immer her mit den Ideen! - Wie ist wieder das Rad erfunden worden?.............. Griiiiins!!
Grüsse, "ACY"
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 6.08.2005 16:26
Hallo Stephan und sperling,

ganz im Gegenteil. Ich möchte nix "kaputttheorethisieren" sondern einfach mal auf grundsätzliche Problemchen hinweisen auf die geachtet werden sollte. Ich sehe es mehr als Eintrag fürs "Pflichtenheft". ;)
Ich bin auch in der Entwicklung tätig und "Murphy" schlägt halt bei uns zu, wo er nur kann. Und als "Berufspessimist" denkt man einfach an mehr Dinge, die schief laufen könnten. War's unbegründet kriegt man höchstens nen dummen Spruch, war's begründet sparts viel Geld, Arbeitszeit und Material. Drum gewöhne ichs mir auch nicht ab. ;)

Aber Stephan hat wohl viele Problemchen eh schon stärker bedacht, als in den Threads zu erkennen war.

Zitat
Wichtig: Der µC wurde nur zum Schalten verwendet! Es findet keine Analogwert-Verarbeitung statt! Deshalb reicht auch ein sehr kleiner µC.

Das größere Problemchen sehe ich halt in der Störbarkeit der hochohmigen Röhrenschaltung / Analogsignal aus dem Controllerboard (die erfahrungsgemäß standardmäßig eher  vorhanden als nicht vorhanden ist) gerade für ein flexibel gestaltetes DIY-Projekt mit evtl. unterschiedlichen Layouts/Masseführungen etc.
Schon ein zusätzlicher, ungünstig gesetzter Gitter-Serienwiderstand kann im ungünstigen Fall eine prima Antenne für Controllermüll werden, usw.
Dem müßte man halt so weit wie vorhersehbar durch Platzierung, Schirmung, zwangsgetrennte Masseführung usw. der Controllerplatine vorbeugen.

Mit dem Theoretisieren meinte ich, Vorschläge zu sammeln was wie realisiert werden soll und auf was (Betriebszustand, Einschalt-, Ausschaltzustand, Bedienbarkeit, Ausfälle, ...) geachtet werden soll.
Ich bin aber trotzdem dafür, auch an einer abgespeckten controllerfreien Umsetzung weiter zu tüfteln.

Viele (kritische  ;) ) Grüße
Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: sperling am 6.08.2005 16:29
Hi Killigrew,

stimmt, Du warst das ja, sorry! Das verblüfft mich doch etwas...  :o
Dein Vorschlag hätte aber auch wie die Faust aufs Auge zu Eugie gepasst, da er die eierlegenden Wollmilchsäue doch furchtbar zu lieben scheint  ;)  :angel:

Gruß
sperling
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: sperling am 6.08.2005 16:44
Hi Deeluxe,

sorry, das mit dem "kaputtheoretisieren" kam wohl doch etwas grober rüber als es beabsichtigt war.
Ich gehöre allerdings auch eher zu den "Worst-Case-Bedenkenträgern". Die Idee von Stefan ist halt so genial, und es wäre klasse, wenn sich das tatsächlich problemlos realisieren lassen würde. Wie bereits erwähnt, in puncto uC etc. habe ich schlicht null Ahnung (leider)...

Gruß
sperling
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Eugen L. am 6.08.2005 16:54
Moin
@ sperling ich hättte am liebsten in meinen amp auch gleich ne Pa mit mischpult ;D
 und ich bin brillen träge habe meine brille immer (ok immer öfters)  auf der nase
Scherz bei seite.

Nochmal zum AÜ es müsste doch ein sehr toleranzfreudiger AÜ sein oder?  Oder würden die "standart" auch gehen.

Gruß

Eugen
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 6.08.2005 17:31
Naja, mein Vorschlag hat eigentlich nichts mit einer Eierlegendenvollmilchsau zu tun. Ich hatte eigentlich mehr einen Amp im Kopf, den man nicht mehr falsch bedienen kann, in den Foren tümmeln sich meist nur leute die sich mit ihrem Equipment auch auskennen, aber viele Musiker da drausen tun das eben nicht, für die wäre soein Röhren Amp doch klasse: Kabel rein, Anschalten, fertig :D
Für ein DIY Projekt ist sowas aber in der Tat völlig ungeeignet und übertrieben, aber wenn ich nochmal ein Amp bauen sollte, dann werd ich da alles reinstopfen was ich finden kann, einfach aus Spass an der Freude ;)

cu :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 6.08.2005 21:41
Hi sperling,

Zitat
sorry, das mit dem "kaputtheoretisieren" kam wohl doch etwas grober rüber als es beabsichtigt war.

Nönö, kein Problem. Da ich bei meinen Äußerungen auch aus Tippfaulheit meist nicht ausreichend weit aushole, befürchtete ich bereits, daß es so aufgefaßt werden könnte. Deshalb beim zweiten Anlauf etwas ausführlicher.

Ich bin auch vorwiegend "Analogiker" und für die Controllerabteilung n.m.M. nicht mehr geübt genug. (In der Arbeit kann man's immer schön in die Digiabteilung abschieben, die machens immer besser und in weniger Zügen - da verkümmerts halt mit der Zeit vollends :'( )

Aber es gibt ja genügend Prozessorfreaks. Es müßte halt nach und nach mal die Pflichtentabelle des Controllers und dessen Spannungsversorgung gefüllt werden.

Grüße Deeluxe

@ Killigrew,
Zitat
aber wenn ich nochmal ein Amp bauen sollte, dann werd ich da alles reinstopfen was ich finden kann, einfach aus Spass an der Freude
Darf ich jetzt meine Restekisten auch Amps nennen. ;)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 13.08.2005 20:31
Hi, Folks!
Einen µC in die Puschen zu helfen, iss kein Hexenwerk. Meine Lieblingshelfer - die Atmel AVR´s - sind sehr einfach zu programmieren.
Mit ein paar Übungen geht das relativ locker von der Hand - man muß ja nicht gleich ein "Betriebssystem" schreiben - kleine Loops reichen meist völlig aus - und Schnittstellen programmieren die wenigsten...

Die Doku und die (kostenlose) Software bei Atmel sind wirklich gut!
Kann ich nur empfehlen!

www. atmel.com

PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Afrobusch am 14.08.2005 10:13
Hi!

Schließe mich da Stephan an, einen Atmal Avr zu programmieren ist wirklich kein Problem, müsste mich da selber wieder einarbeiten, aber da wäre dann natürlich auch Midi-Kompatibilität angesagt, kein Problem ;)

Grüße
Mathias
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 25.08.2005 20:02
 Hi, Folks!
Zu den Projekten hab ich ´ne interessante Firma gefunden:

http://www.bilex-lp.com/index.html

Die Preise sind hervorragend, die Qualität soll sehr gut sein, werde ich
in naher Zukunft selbst testen...

PLAY lOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 14.09.2005 09:37
Hallo Leute,

ich geh hiermit in diesen Thread, da er der Auslöser für mein
Problem ist  ;)

Der angekündigte 2x6V6-Amp mit umschaltbarer Endstufe
(PP-Class-A/B, PP-Class A, SE) ist fertig.
Die Umschaltung und PP-Class-A/B sind getestet und
funktionieren.

Bei Inbetriebnahme des Class-A-Mode trat aber ein Phänomen
auf:
(Vorab: da AÜ und NT vor der Idee eingekauft wurden (Teile für
Blackface-Deluxe), sind diese von der Leistung für den A-Betrieb
etwas sehr knapp bemessen und die Betriebsspannung ist
höher (ca. 50V) als A-üblich.
Die Endstufen Schaltung basiert auf Blackface-Deluxe (z.B.
AB763) und sollte umschaltbar auf i.e. Tweed-Deluxe (z.B. 5E3)
sein.)

Wegen der höheren Ub erhöhte ich vorab für den A-Betrieb den
gemeinsamen Kathoden-R 250R auf ca. 300R. Bei
Inbetriebnahme zog jedoch der Anodenstrom locker an den
40mA und damit an der max. Anodenverlustleistung vorbei.

Um einen einigermaßen akzeptablen Betrieb zu gewährleisten
muß ich den Kathoden-R schrittweise auf 470R erhöhen, wobei
sich hier folgende Werte einstellten:
Ua= 410V
Uk= 31,0V !!!
Daraus ergibt sich ein Anodenstrom (inkl. Schirmgitterstrom) von
66mA für beide Systeme und vereinfacht gerechnet eine
Röhrenleistung von je 12,5W (bei max. 14W)
Der benötigte 470R wird z.B. bei Fender-Champs für 1 !!!
Röhrensystem eingesetzt!

Hat jemand eine Ahnung, was jetzt eigentlich für die
unverhältnismäßig starke Erhöhung des Kathoden-R und der
Kathoden-Spannung veranwortlich ist:
- stark unlinearer Zusammenhang zw. Betriebsspannung und
   Kathoden-R/-Spannung (d.h. Class-A Bias)
- Betriebsspanung zu hoch für "vernünftigen" Class-A-Betrieb
- die vermtl. im Verhältnis höhere Schirmgitterspannung ggüb.
  z.b. Tweed-Deluxe.
- mein Brett vor dem Kopf (drüber Schlafen brachte auch nix)

Da es mein erstes Class-A-Projekt ist, ich vermtl. noch nicht alle
Zusammenhänge parat hab und hier nicht besonders mit
Literatur gesegnet bin (insbesondere wenn die
Betriebsspannung mal deutlich vom "Ideal" abweicht) würden
mich mal interessieren was hier passiert!

Hat jemand eine Idee hierzu!

Vielen Dank im Voraus fürs Grübeln

Gruß Deeluxe

PS: der Praxistest erfolgt später
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 14.09.2005 19:16
Hi, Deeluxe!

Den wie Du sagst stark unlinearen Zusammenhang zwischen Ub und Ia (folglich auch U Rk) kann ich mir mit Hilfe der Ug / Ia - Kennlinie erklären:
Durch die höhere Betriebsspannung wandert die Kennlinie nach "links" und schneidet die Y-Achse (Ia) weiter oben. Um in den mittleren Teil der Kennlinie zu gelangen, wird jetzt verhältnismäßig etwas mehr -Ug benötigt; mit dem 470 Ohm-Rk bist Du vermutlich noch in dem relativ "steilen" Kennlinienbereich (oberes Drittel) gelandet!
Wahrscheinlich hilft nur eine Erhöhung des Rk, um die Röhre betriebsdatenmäßig "einzufangen".

Was meint Ihr?

PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 14.09.2005 20:06
Servus, Männer! ;D

Wollte auch mal wieder melden. Auch wenn ich im Moment hier im Thread recht ruhig bin, heißt das nicht, dass ich untätig bin. Ich baue gerade für die Vorstufe eine Higher-Gain-Variante auf. Die Teile habe ich bei Dirk bereits bestellt, denn ich will die Vorstufe in einem kleinen Amp mit Class-A SE-Endstufe testen :D. Bevor das Teil aber nicht "klingt" will ich noch keinen Schaltplan hier posten.

Ich denke Stephans Erklärung mit der "Kennlinienwanderung" ist korrekt. Vielleicht gibt's ja auch eine einfache Möglichkeit die Versorgungspannung zu reduzieren (ja, ja, ich weiß, ich suche immer die "einfachen" Möglichkeiten :angel:). Bin aber leider auch wahrlich kein Class-A-Spezialist :(

Grüße,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 15.09.2005 10:39
Hallo Stephan und Joachim,

Dank der Mühe!

Ihre habt vermtl. schon Recht. Man befindet sich mit dieser
Betriebsspannung für Class-A außerhalb der Kennlinie und des
vernünftigen Bereiches und muß den Anodenstrom in diesem
undefinierten Bereich, wie Stephan sehr schön sagt, bereits
"einfangen". "Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen" ;)

@Joachim: Deine "einfachste" Lösung ist wohl die einzig
Vernünftige. Runter mit der Betriebsspannung. Ich hatte genau
dieses durch 2-teilen des Ladeelkos und Brückung eines
Siebwiderstandes im A/B-Betrieb bereits einkalkuliert und
eingelayoutet. Leider konnte ich einen geeignete 4xUm-Schalter
nur als 3xUm-Monsterteil von APEM auftreiben und die
Ub-Umschaltung mußte dran glauben.
Zum Test und Eigenbetrieb werd ich's mal mit einem zusätzlichen
Schalter bzw. manueller Umschaltung der Ub probieren.
Leider kann man so einen Amp (2 Schalter IMMER gleichzeitig
umlegen) dann eben keinem anderen in die Hand geben - aus
der Erfahrung mit den "üblichen" Gitarristen raucht's dann unter
Garantie.

Leidklag: (Obwohl ich von den Kumpels eh kaum mehr was
anfasse!)
(Nach 10 Min. Leviten-lesen über den Sinn des Schutzleiters ist
er am nächsten Tag wieder abgeklebt ("wenn's halt brummt")
und am weiteren Amp ebenso. Außerdem wieder eine 5 Amp.
Netzsicherung drin. ("Hab nur diese - passen überall  ;D "). Und
beim nächsten Typen genau das selbe - nur mit Alufolie über der
def. Sicherung.
Man stellt einem das BIAS ein - eine Wochen später: kommt mit
def. HT-Sicherung "Was hast du gemacht, du...  >:( ". Ergebnis:
BIAS-Regler steht wieder auf Vollgas.
Keine Ausnahmen - Regelfälle. Ich klatsch sie nochmal alle um >:(
 - und jetzt auch noch der -----Schrotthandel!)

Wenn ich die restlichen Problemfälle (thermisch günstige und
narrensichere Plazierung des Dummy-Loads etc.) gelöst hab,
gibts mal 'nen Erfahrungsbericht.

Danke nochmal und Gruß
Deeluxe

@Joachim: Tschuldige die abrupt abgebrochene Konversation
über Dein Projekt - es ging recht spontan in Urlaub. Allerding
sind 6L6-SE-ÜT's scheinbar wirklich Mangelware.
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 15.09.2005 11:38
Hi Deeluxe,

Zitat
Tschuldige die abrupt abgebrochene Konversation
über Dein Projekt - es ging recht spontan in Urlaub. Allerding
sind 6L6-SE-ÜT's scheinbar wirklich Mangelware.

Null Problemo. Ich dacht' mir schon sowas. Aber mach Dir keine Gedanken wegen dem AÜ, ich hab jetzt den 125ESE bei Dirk bestellt. Alles wird gut :).

Grüße,
Joachim


Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 25.09.2005 21:40
Guten Abend Leute,

der Endstufen-Umschalt-Testamp wird langsam fertig.
Ein verbliebenes Problem:
Ich möchten den Line-Out (vom Sek.-AÜ ausgekoppelt) gerne massefrei halten und per eingesetztem Line-Übertrager vornehmen.
Hätte hier evtl. jemand eine passende Schaltung vorrätig.

Problem:
entweder wird ein hochwertiger Abwärts-Übertrager (bei ca. 20Watt / 8Ohm ca. 5:1 oder höher) eingesetzt um auf den Line-Pegel zu kommen. Dieser müßte Primär halt annähernd 15 Volt verzerungsfrei verkraften,
oder per Vorteiler/Poti und 1:1-Übertrager. Hier befürchte ich allerdings eine evtl. Hochpaßwirkung durch Widerstand und Primärimpedanz???
Die Herstellerangaben sind hier leider meist sehr oberflächlich und  das reine Probieren kann bei Preisen bis 70 Euro rausgeschmissenes Geld sein!

Hätte hier jemand einen Vorschlag oder mehr Erfahrung?

Grüße und Dank im Voraus

Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 3.10.2005 09:46
Hi Leute,

Berichterstattung!
(damit der thread nicht noch mehr verstaubt  ;) )

Ich hab im letzten Projekt (Amp mit 2x6V6) ein Variante der
diskutierten Endstufenumschaltung zwischen
 PushPull - Class A/B
 PushPull - Class A
 SingleEnde - Class A
eingebaut. Allerdings die "kalte" Version - also Umschaltung
bei ausgeschaltetem Amp und nicht für "in-Betrieb-Umschaltung"
geeignet.

Sowohl Umschaltung und alle Betriebsarten, insbesondere der
damals ausdiskutierte Single-Ended-Betrieb OHNE speziellen
Eintakt-Übertrager funktionieren.
Der Ruhestrom der abgeschaltete Röhre bleibt hierbei einfach an.

Also geeignet für alle, die sich nicht entscheiden können,
welchen Endstufentyp/-Leistung sie eigentlich wollen.
Und der Weiterentwicklung von Stephan G.-Prinzipschaltung
steht jetzt auch nix mehr im Weg!

Da ich immer noch nix uploaden/anhängen kann (Button reagiert
nicht - vermtl. Browserproblem) ist das Dokument/Schaltung z.Zt. hier zu finden:

http://people.freenet.de/charly-bauer/amp_tech/Multi-Class-Endstufe.pdf

Kann aber jederzeit dort runtergeladen und hier eingestellt
werden.

Grüße
Deeluxe

PS: Bugreports/Fragen sind jederzeit willkommen!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: bluesfreak am 3.10.2005 10:10
Servus,

sory daß ich hier mitten so reinplatze aber der Kathodenbiaswiderstand R513 ist in der Schaltung noch nicht gebauer bezeichnet. Welche Werte empfiehlt man denn da?
Basierend auf dem was ich so an Schaltungen für 6V6 in Kathodenbias gefunden hab würden sich hier wohl so 250 Ohm /10W empfehlen, oder?

cu
bluesfreak  8) 
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 3.10.2005 10:25
Hi bluesfreak,

genau diese Angabe habe ich mit Absicht ausgelassen.
Es ist wie beschrieben eine Prinzipschaltung, kein Schaltplan!

Der Kathodenwiderstand in Class A-Betrieb ist abhängig von der gewählten Betriebsspannung. Bringt der Trafo i.e. die Tweed-Deluxe-Spannung ca. 360-370V, liegst Du mit 250-270R/5W recht gut, dieser muß jedoch je Ausführung "von oben nach unten" angepaßt werden.
Deshalb: Class-A-taugliche Betriebsspannung wählen!

Ich habe leider vor der Idee eingekauft und mit dem Blackface-Deluxe-Trafo mit ca. 430V eine zu hohe Betriebsspannung und mir damit das (mit Stephan und Joachim bereits ausdiskutierte) Problem eingefangen, daß der Class A-Mode für die 6V6 dann außerhalb der Spezifikation/Kennline läuft, und mußte den Ruhestrom mit einem unproportional hohen Kathoden-R einfangen. Eine Ub-Umschaltung folgt aber noch.

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Joachim am 3.10.2005 10:26
Servus, Charly,

keine Angst, auch bei mir geht's weiter. nur eben auch alles nicht so schnell, wie ich es mir wünschen würde. Aber das Projekt läuft eben so nebenher mit. Ich bin aber mittlweile sehr optimistisch, dass die "heißgemachte" kalifornische Vorstufe aus dem letzten Plan, den ich Dir geschickt habe, sehr gut wird. Wegen der Lieferzeit der neuen 300er Hammond-Trafos dauert es aber noch ein bißchen. Kommt Zeit, kommt Amp ;D.

So, aber jetzt zur Endstufe. Sehr schön, vor allem, dass die ganze Umschalterei mit einem Standardübertrager funktioniert. Der muß wahrscheinlich nur ein paar Reserven haben, damit er SE nicht in die Sättigung geht, oder? Am Ende bestätigt das, dass Mesa mit seinem LoneStar Special (mit dem ich die Idee der umschaltbaren Endstufe unfreiwillig losgetreten habe ;D) auch nur mit Wasser kocht und wahrscheinlich gar nichts speziell gewickeltes beim AÜ da drin hat.

Was mich jetzt noch ein bißchen näher interessiert, ist, mit welcher Spannung Du arbeitest? Ich hab leider nur das etwas knappe JJ-Datenblatt der 6V6 griffbereit, dort spricht man von 250V für SE Class A. Aber schränkt man sich da nicht ein bisserle ein, was den PP A/B-Betrieb angeht?

Wie würdest Du den die klanglichen Eigenschaften der verschiedenen Varianten charakterisieren. Lohnt sich die Umschaltung. Ich weiß, das ist natürlich alles sehr subjektiv, aber interessieren würd's mich schon.

Grüße,
Joachim
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 3.10.2005 10:52
Hi Joachim,

Zitat
Wegen der Lieferzeit der neuen 300er Hammond-Trafos dauert es aber noch ein bißchen.
Sind sehr interessante Teile dabei, kamen leider zu spät in Programm!

Durch den unveränderten Ruhestrom durch beiden Röhren, auch im SE-Betrieb, ändert sich ja gegenüber dem herkömmliche Class-A-Betrieb kaum was, d.h. das Signal arbeitet n.m.M. im selben Bereich der AÜ-Kennlinie - nur mit fast halbiertem Signal.
Ein "versetzter" Betrieb im Sättigungsbereich dürfte also vermieden werden.
(Ein Sinus kam im SE-Mode recht anständig durch die Endstufe ;) )
Der AÜ sollte also die Class-A-Leistung gut abkönnen! Dirks Deluxe-Trafo liegt mit 25W laut Beipackzettel (im Gegensatz zur 20W-Angabe im Angebot) halt knapp dran!

Muß allerdings einschränken, daß ich die endgültigen Neugiermessungen verschoben habe, bis ich die Ub im Class-A-Betrieb mit-angepaßt hab. (Bin noch auf Schaltersuche!)

Zitat
(mit dem ich die Idee der umschaltbaren Endstufe unfreiwillig losgetreten habe )
War ein guter Tritt  :angel:

Zitat
Was mich jetzt noch ein bißchen näher interessiert, ist, mit welcher Spannung Du arbeitest?

Wie gesagt, die Spannung ist noch das Problem. Fender arbeitet ja z.B. mit ca. 360 - 370V bei 6V6-Class-A Push-Pull UND SE-Endstufen, und an der jew. Betriebsspannungsgrenze für Class-A sollte man sich, glaube ich, bei solchen "Umschalt-Amps" orientieren.

Die Vollgas-Charakterisierung folgt noch, nach Ub-Umbau, bei einem Spezl mit echter Fender BF-Deluxe-Konkurrenz. Meine Musik- und Bastelbude ist zu klein für annähernd 20W - da dröhnt nur alles.
Vom ersten Eindruck erscheint mir der Class-A-Betrieb, zumindest bei erträglichen Lautstärken, eine Idee klarer und dynamischer. Gefiel mir.

Grüße Deeluxe

Edit und PS:
Sorry, wurde durch die Fütterung unterbrochen  ;)
Bin auch schon sehr auf Dein Teil (den SE-Amp natürlich ;D ) gespannt.
Tritt ja etwas in Konkurrenz mit dem neuen Madampteil, wie ich vorher sah.
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 3.10.2005 13:17
Kann man die Röhren eigentlich auch im Class A fahrn ohne Kathoden Bias sondern einfach nur durch anpassung des fixed Biasses?
Mesa macht es ja so in den Mark Amp mit ihrer Simul Class Endstufe.

cu :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Stephan G. am 22.10.2005 15:00
Hi, Killigrew!

Den Beitrag hab ich übersehen...  :-\

Den Arbeitspunkt der Endröhren (bzw. aller Röhren) bestimmt man durch die negative Gitterspannung. Ob diese nun "automatisch" mit einem Rk oder mit einer "Extra-Spannung" erzeugt wird, ist zunächst egal.
Die Autobias-Methode bietet die Möglichkeit einer Spannungsgeggenkopplung, womit die Röhren in ihrer Verstärkung gedämpft werden. Wird dies nicht gewünscht, sollte man die separate -Ug-Erzeugung wählen.

>>> Hat jemand schon mal in der Vorstufe mit festen -Ug experimentiert?

PLAY LOUD!!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 22.10.2005 15:19
Hi

Danke für deinen Antwort aber so richtig weitergeholfen hat das jetzt nicht.
Man müsste ja die Röhren heißer betreiben, aber wie kann man verhindern, das sie rote Backen bekommen.
Ist dafür ne andere Impedanz des Trafos von nöten.
Mesa hat ja zum einen unterschiedliche Gridstopper Rs
und zum anderen eine extra Abzweigung am AÜ.

cu :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: MetalBasti am 22.10.2005 17:22
Hi,

Deshalb hat man bei Class A immer eine deutlich niedrigere Betriebsspannung.
Aber wie das jetzt im Boogie funktioniert ???
Gruß Basti
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 22.10.2005 18:38
Also bei welcher Betriebspannung man das macht dürfte doch völlig wurst sein, der Ruhe Strom wird halt niedriger je höher die Spnnung wird.
aber er ist immernoch höher als bei Class A/B.
Jetzt ist nur meine Frage, ob ich z.b. bei meiner Class A/B Endstufe einfach den Bias Wert für Class A Betrieb einstellen kann und alles ist gut, oder ob es eben doch nicht so einfach ist ;)

cu :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 22.10.2005 18:48
Hallo Killigrew,

MetalBasti hat mit der "niedrigeren Betriebsspannung" schon recht.
Erst durch eine passende Betriebsspannung wird ein vernünftiges Verhältnis von Anoden<->Kathodenspannung zu Anodenstrom und damit ein vernünftiger Class-A Arbeitspunkt möglich.

Die roten Backen erzeugt jedoch das Überschreiten der max. Anodenverlust-Leistung, unabhängig von der Art der BIAS-Erzeugung, also
U(anode)-U(kathode) x Anodenstrom

Anhang:
Hab grad eine zusätzliche Betriebsspannungsumschaltung (Class A/B <-> Class A) in o.g. Betriebsarten-Umschaltungs-Amp realisiert.
Falls genauere Schaltung und neuere Erkenntnisse interessieren, werde ich diese (nach ein paar ausständigen Messungen, Versuchen und Dokumenterstellung) nochmals uploaden.

Grüße
Deeluxe

Edit: @Killigrew. Dein neuer Beitrag kam dazwischen
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 22.10.2005 18:55
Hi Killigrew,

stimmt schon, nur bei zu hoher Betriebsspannung landest Du auf Grund des gedrosselten Stromes auf der Kennlinie nicht mehr im Class-A-idealen, möglichst linearen Bereiches.
Es ist dann also (nach meiner Auffassung) kein echter, sondern nur mehr ein annähernder Class-A-Betrieb.

D.h. im SE-Mode würde Dir z.B. das Signal schon etwas unsymmetrisch (beide Halbwellen) verstärkt werden!

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 22.10.2005 19:09
Hi, danke erstmal für die Antwort, das sich der Bereich der Kennline verschiebt hab ich garnicht beachtet, da werd ich erstmal nachgucken.
Wäre cool wenn du das mal testen würdest.
Mein längerfristiges Ziel ist es halt eine SimulClass Endstufe aufzubauen.
d.h. vier Endröhren in Push/Pull Konfiguration, zwei laufen im Class A und zwei im Class A/B Bereich.

So, hab mal geguckt, also für die 6L6 wird im Class A Betrieb ne Spannung von 350V im Tetroden Betrieb angegeben, bei ner Screen Spannung von 250V weshalb Mesa wohl auch die höheren ScreenGridRs nimmt.
Aber so ganz steig ich noch nicht dahinter, denn dadurch das Mesa ja 90W für einen Block angibt kann das ja garkein reiner class A Betreib sein was die Röhren da machen.

cu :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 22.10.2005 19:16
Sorry Killigrew,

hab zwar die Diskussion und Dein Interesse an dem SimulClass-Teil mitbekommen, aber mich selber noch nicht damit beschäftigt.

Man müßte mal Schaltung und Manual studieren und evtl. ältere Tests des Teiles suchen, ob's hier genauere Angaben zum Funktionsprinzip gibt. Hab jetzt auf anhieb auch NULL-Ahnung.

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: haebbe58 am 23.10.2005 09:40
Guten Abend Leute,

der Endstufen-Umschalt-Testamp wird langsam fertig.
Ein verbliebenes Problem:
Ich möchten den Line-Out (vom Sek.-AÜ ausgekoppelt) gerne massefrei halten und per eingesetztem Line-Übertrager vornehmen.
Hätte hier evtl. jemand eine passende Schaltung vorrätig.

Problem:
entweder wird ein hochwertiger Abwärts-Übertrager (bei ca. 20Watt / 8Ohm ca. 5:1 oder höher) eingesetzt um auf den Line-Pegel zu kommen. Dieser müßte Primär halt annähernd 15 Volt verzerungsfrei verkraften,
oder per Vorteiler/Poti und 1:1-Übertrager. Hier befürchte ich allerdings eine evtl. Hochpaßwirkung durch Widerstand und Primärimpedanz???
Die Herstellerangaben sind hier leider meist sehr oberflächlich und  das reine Probieren kann bei Preisen bis 70 Euro rausgeschmissenes Geld sein!

Hätte hier jemand einen Vorschlag oder mehr Erfahrung?

Grüße und Dank im Voraus

Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Killigrew am 23.10.2005 10:02
Ich hab zwar zu deinem Problem keine Ahnung, aber was soll das bringen?
Mesa hat ja nen Line-Out parallel zu den Speaker-Outs, aber der hat ist galvanisch getrennt, sondern einfach nur per Spannungsteiler nach draussen geführt, aber das weißt du sicher schon.
Hast du denn schon probleme mit Brummschleifen oder willst du das nur vorsorglich machen?
Ich mein, mit dem Line-Out Signal muss man ja eh noch in ne Speaker Sim.

cu :)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: haebbe58 am 23.10.2005 10:07
Guten Abend Leute,

der Endstufen-Umschalt-Testamp wird langsam fertig.
Ein verbliebenes Problem:
Ich möchten den Line-Out (vom Sek.-AÜ ausgekoppelt) gerne massefrei halten und per eingesetztem Line-Übertrager vornehmen.
Hätte hier evtl. jemand eine passende Schaltung vorrätig.

Problem:
entweder wird ein hochwertiger Abwärts-Übertrager (bei ca. 20Watt / 8Ohm ca. 5:1 oder höher) eingesetzt um auf den Line-Pegel zu kommen. Dieser müßte Primär halt annähernd 15 Volt verzerungsfrei verkraften,
oder per Vorteiler/Poti und 1:1-Übertrager. Hier befürchte ich allerdings eine evtl. Hochpaßwirkung durch Widerstand und Primärimpedanz???
Die Herstellerangaben sind hier leider meist sehr oberflächlich und  das reine Probieren kann bei Preisen bis 70 Euro rausgeschmissenes Geld sein!

Hätte hier jemand einen Vorschlag oder mehr Erfahrung?

Grüße und Dank im Voraus

Deeluxe

sorry, irgenwie klappt das bei mir noch nicht so mit dem antworten ...

also nochmal ein versuch:

hier ist ein vorschlag von fa. jensen, der hat sich in der praxis als absolut tauglich und professionell herausgestellt.

http://www.jensen-transformers.com/as/as045.pdf

ich selbst habe ihn einem befreundeten bassisten in seinen alten 100 watt bassman reingebaut. den übertrager hat er sich selbst aus italien kommen lassen (europa-vertretung von jensen)

hier das datenblatt

http://www.jensen-transformers.com/datashts/11flcf.pdf

es eignet sich natürlich auch jeder andere übertrager, der ungefähr diesen technischen daten des jensen-typs entspricht (600:600. gut gekapselt), natürlich keiner aus der con rad- oder eichelt ecke für ein paar euros, die taugen höchstens für lichtorgeln ;-)

gute übertrager gibts bei

sowter
jensen
lundahl
experience electronic
pikatron
bürklin


Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 23.10.2005 12:55
Hallo,

@Killigrew:
Der Line-Out ist nicht zum Recording/Mischpultanschluß gedacht sondern den Vollgas-Sound eines BF-/Tweed-Deluxe-artigen Combos mit Dummy-Load in beliebiger Lautstärke in eine weitere Endstufe (100Watt-Amp, Rack-Endstufe etc.) mit Gitarrenspeaker zu gehen.

Übertragerfrei funktioniert es auch schon prima (besser als gedacht). Der Übertrager ist halt als Vorsorge und Herausforderung gedacht - und als "Weiterbildung", da ich auch mein Git-Rack endlich mal amtlicher entbrummen möchte.


@haebbe58
Vielen Dank für die Infos und Links.
Das hilft schon mal sehr weiter. Unter den Lundahl-Infos wüte ich eh schon einige Zeit.
Die Palmer-Teile sollen ebenfalls recht gut sein, sind aber vom max. Pegel leider etwas dürftig.
Die Jensen-Teile kannte ich bisher überhaupt nicht.

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: haebbe58 am 23.10.2005 16:11
Hallo,

@Killigrew:
Der Line-Out ist nicht zum Recording/Mischpultanschluß gedacht sondern den Vollgas-Sound eines BF-/Tweed-Deluxe-artigen Combos mit Dummy-Load in beliebiger Lautstärke in eine weitere Endstufe (100Watt-Amp, Rack-Endstufe etc.) mit Gitarrenspeaker zu gehen.

Übertragerfrei funktioniert es auch schon prima (besser als gedacht). Der Übertrager ist halt als Vorsorge und Herausforderung gedacht - und als "Weiterbildung", da ich auch mein Git-Rack endlich mal amtlicher entbrummen möchte.


@haebbe58
Vielen Dank für die Infos und Links.
Das hilft schon mal sehr weiter. Unter den Lundahl-Infos wüte ich eh schon einige Zeit.
Die Palmer-Teile sollen ebenfalls recht gut sein, sind aber vom max. Pegel leider etwas dürftig.
Die Jensen-Teile kannte ich bisher überhaupt nicht.

Grüße Deeluxe

sowter baut auch ganz hervorragende teile! allerdings auch recht teuer und lange lieferzeiten. ich habe mir vor ca. 4 wochen 5 teile bei denen bestellt (3 verschiedene).

nächste woche sollen sie geliefert werden.

ist aber normal, darauf weisen sie bei bestellung auch ausdrücklich hin. die werden direkt nach zahlungseingang erst gewickelt.

es handelt sich dabei um 2 di-box übertrager (11:1) für hochohmige instrumente, 2 hochohmige 3fach-split-übertrager (1:1+1+1), und einen lastübertrager, der direkt bis zu 100 volt amp-ausgänge (bis 300 watt) in symmetrische 600 ohm 1 volt wandeln kann.

bin schon sehr gespannt ... absolute edel-teile in mu-metall gekapselten gehäusen ... wow!

kosten auch ein kleines vermögen ;-)
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 24.10.2005 12:25
Hallo haebbe58,

Danke für die Auskünfte.

Ich denke, ich werd zu Anfang mal auf die Lundahl-Teile zurückgreifen, da ich mir auch einen entkoppelten ABX-Switcher bauen möchte und Lundahl für diesen Spezialfall ebenfalls ein passendes Teil hat.

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: haebbe58 am 24.10.2005 13:12
Hallo haebbe58,

Danke für die Auskünfte.

Ich denke, ich werd zu Anfang mal auf die Lundahl-Teile zurückgreifen, da ich mir auch einen entkoppelten ABX-Switcher bauen möchte und Lundahl für diesen Spezialfall ebenfalls ein passendes Teil hat.

Grüße Deeluxe

ja, ich kenne den von lundahl, den hat burkhard lehle immer in seinen "dual" eingebaut. nun hat er selbst einen entwickelt, der ist noch besser und kostet auch nicht mehr.

ich hab mir damals, als er ihn vorstellte gleich, 5 teile gesichert. alle in splitter verbaut und hab mittlerweile selbst nur noch einen, den rest haben mir befreundete musiker aus den händen gerissen!
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: Deeluxe am 24.10.2005 19:48
Hi haebbe58,

scheinbar ein Übertrager-Spezialist :angel:
Ich hoffe, Du bleibst uns lange erhalten im Forum. ;)

Ich wußte nicht, (trotz Recherche), daß Lehle seine Übertrager  auch einzeln verkauft. Guter Tipp. Nochmals Danke.

Grüße Deeluxe
Titel: Re: Eigenes Amp-Projekt?
Beitrag von: haebbe58 am 25.10.2005 10:14
Hi haebbe58,

scheinbar ein Übertrager-Spezialist :angel:
Ich hoffe, Du bleibst uns lange erhalten im Forum. ;)

Ich wußte nicht, (trotz Recherche), daß Lehle seine Übertrager  auch einzeln verkauft. Guter Tipp. Nochmals Danke.

Grüße Deeluxe

danke für die blumen!
spezialist? naja, ich habe mich in letzter zeit intensiv mit dem thema spulen und übertrager auseinandergesetzt, hauptsächlich eingangs- und ausgangsübertrager im nf-bereich (mic-preamps, splitter, line, ...) und spulen für den nf-bereich (filter-schaltungen für eq's u.ä. ), da ist der markt an guten und erschwinglichen teilen ja relativ überschaubar bzw. manche sind unheimlich schwer oder gar nicht erhältlich für endverbraucher...

vielleicht werde ich mich in nächster zeit mal an's selberwickeln ranwagen, wenn ich mehr zeit habe ...