Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: NOS am 1.03.2012 20:21

Titel: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: NOS am 1.03.2012 20:21
Hallo zusammen,

an meinem neuen Selbstbau habe ich die Speaker-Buchsen nicht geerdet, d.h. der OT sieht (ohne Referenz-Potenzial) nur den angeschlossenen Lautsprecher (sekundär).

Dachte, das wäre evtl. günstig in Bezug auf Brumm...

Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass ich ein hohes Sirren (nicht wirklich laut, aber deutlich) bekomme, wenn ich mit der Hand Richtung Lautsprecherkabel komme. Das Geräusch kommt aus dem Head, nicht aus dem Speaker. Sobald ich das Kabel in die Hand nehme, ist das Sirren weg.

Mit dem Holz-Kochlöfel hab ich an allen möglichen Signalleitungen (im Head) gedreht. Keine signifikante Änderung.

Nun zu den Fragen:

Es wäre toll, wenn jemand kurzfristig Tipps geben könnte, der Amp ist vor wenigen Tagen fertig geworden und Samstag ist der Gig ;-)

Viele Grüße NOS

P.S.: 18 W Verstärker (EL84), kein NFB
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Beano am 1.03.2012 20:29
Hi,

keine Frage: die Buchse gehört "geerdet"!
Die Masse der Buchse muss mit der Schaltungsmasse verbunden sein, das hat mit der Last die der OT sieht nix zu tun.

Grüße,
Mathias
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: NOS am 1.03.2012 20:37
...das ist es, was ich an diesem Forum (und dem Shop) liebe: Prompter Service!

Der Lötkolben wärmt schon vor...  ;)

Danke! NOS
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: silverface am 3.03.2012 11:56
Hallo allerseits,

kann mir jemand erklären, warum die Sekundärseite des OTs immer Massebezug braucht?
Bei einer Endstufe ohne Gegenkopplung wollte ich den LS-Ausgang erdfrei haben, damit es im Verbund mit anderen Geräten keine Erdschleife gibt. Allerdings waren ähnliche Störgeräusche wie bei NOS die Folge.

Mich würde nur interessieren, woher der Mist kommt. Die Sekundärseite des OT ist niederohmig und wird per se sicher nichts einfangen. Die Spannungen auf der Sekundärseite sind vergleichlichen mit der Wechselspannung an den Anoden gering und dürften bei vernünftiger Leitungsführung auch nicht auf den Preamp einstrahlen. Allerdings kann die Sekundärseite im Vergleich zur Schaltungsmasse frei schwingen. Gibt das eine Rückwirkung auf den Anodenkreis? Wenn äußere elektromagnetische Felder diese Störgeräusche verursachen, sollte dann nicht vor allem der Netzbrumm mit 50 Hz zu hören sein?

Würde eine Schirmwicklung helfen?

Beste Grüße, Gernot
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: earnst am 3.03.2012 14:04
Hallo,

hier noch eine Antwort eines Trafowicklers zu der Frage, was es für einen Unterschied macht, die Sekundärwicklung eines Ausgangsübertragers zu erden oder nicht:

"Durch die Masseverbindung (der Sekundärwicklung) werden die Koppelkapazitäten zwischen der Primär- und Sekundär-Wicklung voll wirksam, bei schwebender Sek.-Wicklung erweitert sich der übertragbare Frequenzbereich nach oben."

Wohlgemerkt habe ich damals nur nach dem Einfluß auf die Übertragungseigenschaften gefragt und nicht nach Sicherheitsaspekten.
Das es sich bei dem (HiFi-)Verstärker um einen ohne Gegenkopplung vom Ausgang handelt, ist klar...

mfg ernst
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: silverface am 5.03.2012 14:48
Danke Ernst,

damit ist das Phänomen zwar noch nicht erklärt, aber es sind schon interessante Hinweise.

Gernot
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Fandango am 5.03.2012 23:33
Hallo,
Zitat
das Phänomen....ein hohes Sirren
das ist kein Phänomen, überleg mal, was machst Du?
Zitat
wenn ich mit der Hand Richtung Lautsprecherkabel komme.
Das Geräusch kommt aus dem Head, nicht aus dem Speaker.
Sobald ich das Kabel in die Hand nehme, ist das Sirren weg.
Welche Teile könnten denn ein Geräusch von sich geben?
kommt aus dem Head heißt soviel wie, "Mein Navigator zigt Error 409"
Was pfeift? Was könnte pfeiffen? Ist doch viel interessanter erstmal das festzustellen als eine Lösung zu finden wenn man nicht mal weiß was jetzt pfeifft:....

Zitat
Keine Frage: die Buchse gehört "geerdet"!
Eine Frage hätt ich: Warum?



Gruß,
Georg
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Beano am 6.03.2012 07:03
Hi,
Eine Frage hätt ich: Warum?

Allein schon aus Sicherheitsgründen. Was ist denn wenn der AÜ von der Primär- auf die Sekundärseite durchschlägt? Der Gitarrist kontrolliert dann die Speaker-Kabel (mit Metall-Steckern!) und hält gleichzeitig die Gitarre in den Händen, natürlich die Seiten mit einer Hand gedämpft.....
Für mich gilt immer noch: alle berührbaren leitenden Teile (und wenn es der Stecker eines Kabels ist) gehören geerdet!

Für Amps mit NFB ist es zudem zwingend erforderlich. Außerdem habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie der TE, durch ein vergessenes Massekabel hatte ich Störgeräusche - nach Erdung waren diese weg.

Grüße,
Mathias
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: NOS am 6.03.2012 07:48
Hallo zusammen,

den Sicherheitsaspekt hatte ich (wohl wg. der normalerweise geringen Spannungen an der Buchse) total übersehen - das ist aber DAS schlagende Argument!!!

Alles andere wäre unfug!

Grüße NOS

Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Fandango am 6.03.2012 12:59
Hallo Matias,
Zitat
Was ist denn wenn der AÜ von der Primär- auf die Sekundärseite durchschlägt? Der Gitarrist kontrolliert dann die Speaker-Kabel (mit Metall-Steckern!) und hält gleichzeitig die Gitarre in den Händen, natürlich die Seiten mit einer Hand gedämpft.....
Das ist kein Argument, die AÜs von Hammond sind z.B. mit 2000V geprüft, da schlägt nichts durch.
Eher brennt ein Netzteil von einem Effektgerät ab, dann hast Du 230V Netzspannung drauf...

Der Lautsprecheranschluss muss nicht geerdet werden, jedenfalls nicht nach einer Vorschrift, verbessert mich falls das falsch ist.
Die Wahrscheinlichkeit dass ein Gitarrist gerade in dem Moment einen metallenen LSP-Stecker in der Hand hält und die Gitarre gleichzeitig während der AÜ durchschlägt dürfte etwa in der Größenordnung liegen in der sich auch die Wahrscheinlichkeit befindet um von einem Monster gefressen zu werden das aus dem Abfluss im WC während eines "Geschäfts" gekrochen kommt...

Zitat
Amps mit NFB
Ist etwas anderes, Äpfel und Tomaten....

Zitat
Störgeräusche - nach Erdung waren diese weg
Du könntes auch probieren, und hinkriegen, dass diese Geräusche auch ohne Erdung wegzubekommen wären, keine Erdung heißt nicht gleichzeitig Störungen.
Mein Amp hat z.B. gebrummt wenn er mit PE verbunden war, ohne das etwas anderes als der Speaker angeschlossen war.
Dafür hatte ich dann einen Ground-Lift eingebaut, PE abgeschaltet.
Weil mir das zu unsicher war habe ich so lange gesucht bis ich den Verursacher dieses Brummers gefunden hatte, jetzt brummt er auch mit Erde nicht.

Also, wenn Vorschrift dann machen wir das immer, wenn nicht dann nicht.

Zitat
alle berührbaren leitenden Teile (und wenn es der Stecker eines Kabels ist) gehören geerdet!
Auch Mikrofonständer und das gesamte Schlagzeug, bin ich auch dafür.
Hast Du ein Effektgerät mit Steckernetzteil? Da ist in der Regel nichts geerdet, ist sähr gefährlich.
Handy-Ladegerät aus China? Was, Du rauchst auch noch...

Also, wenn Vorschrift dann machen wir das immer, wenn nicht dann nicht.


Viele Grüße,
Georg

Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Beano am 6.03.2012 13:10
Hi,

Das ist kein Argument, die AÜs von Hammond sind z.B. mit 2000V geprüft, da schlägt nichts durch.
Das mag im Neuzustand gelten. Die Isolationsschicht kann aber durch Überlastung schon beeinträchtigt sein.

Die Wahrscheinlichkeit dass ein Gitarrist gerade in dem Moment einen metallenen LSP-Stecker in der Hand hält und die Gitarre gleichzeitig während der AÜ durchschlägt dürfte etwa in der Größenordnung liegen in der sich auch die Wahrscheinlichkeit befindet um von einem Monster gefressen zu werden das aus dem Abfluss im WC während eines "Geschäfts" gekrochen kommt...
So ein Durchschlag kann auch dauerhaft sein! Er muss also nicht in einem bestimmten Moment rangreifen.
Ich gehe aus Erfahrung lieber vom "Worst-Case-Szenario" aus, als nach dem Motto "wird schon gut gehen" zu verfahren.

Du könntes auch probieren, und hinkriegen, dass diese Geräusche auch ohne Erdung wegzubekommen wären, keine Erdung heißt nicht gleichzeitig Störungen.
Warum sollte ich, wenn es so einfach geht????

Mein Amp hat z.B. gebrummt wenn er mit PE verbunden war, ohne das etwas anderes als der Speaker angeschlossen war.
Dafür hatte ich dann einen Ground-Lift eingebaut, PE abgeschaltet.
Weil mir das zu unsicher war habe ich so lange gesucht bis ich den Verursacher dieses Brummers gefunden hatte, jetzt brummt er auch mit Erde nicht.
jaja, Äpfel und Tomaten....

Auch Mikrofonständer und das gesamte Schlagzeug, bin ich auch dafür.Hast Du ein Effektgerät mit Steckernetzteil? Da ist in der Regel nichts geerdet, ist sähr gefährlich.
Handy-Ladegerät aus China? Was, Du rauchst auch noch...
Äpfel und Tomaten.... man kann andere auch bewusst missverstehen.

Was mich interessieren würde: kannst du EIN sinnvolles Argument vorbringen, was gegen den Masseanschluss der Speakerbuchse spricht??
Der Masseanschluss kostet weder Geld, noch ist er schwer zu bewerkstelligen, noch hat er einen Nachteil - im Gegenteil.... wenn man den Anschluss immer macht, kann man ihn auch bei NFB-Amps nicht vergessen. Ich weiß gar nicht, warum man darüber diskutieren muss. Dir scheint es gar nicht um eine Lösung/Antwort zu gehen, sondern nur ums Diskutieren selbst.

Ich bin raus.

Grüße,
Mathias
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Fandango am 6.03.2012 13:41
Hi Mathias,

Zitat
Dir scheint es gar nicht um eine Lösung/Antwort zu gehen, sondern nur ums Diskutieren selbst.

Ich bin raus.
warum so empfindlich und eingeschnappt?
Zitat
kannst du EIN sinnvolles Argument vorbringen
Es reicht wenn ich das anders haben will. warum auch immer.
Eine Vorschrift hast Du nicht gefunden?
Man darf also?

Zitat
"Worst-Case-Szenario"
Ich hätte da an solchen "Szenarien" einige andere anzubieten, der nicht geerdete Speakeranschluss ist aber nicht dabei...

Zitat
   
Zitat
Störungen.

Warum sollte ich, wenn es so einfach geht?
Um vielleicht herauszubekommen wo der Hund begraben liegt?
Wenn ich den Amp unseres zweiten Gitarristen ausschalte brummt der auch nicht mehr, Problem gelöst!

Zitat
Ich weiß gar nicht, warum man darüber diskutieren muss.
Ich weiß das aber.
Z.B. hat NOS danach gefragt, Du hast geantwortet: "die Buchse gehört "geerdet"!"
Falsche Antwort, rennst Du jetzt deswegen davon?  Jeder macht Fehler, solange es keine Vorschrift gibt die verlangt dass des Speakerausgang vom AÜ eines Röhrenamps geerdet werden muss darf ich damit machen was ich will.
Und da gehts nicht "ums Diskutieren selbst" sondern um Regeln und Vorschriften, also, finde die Vorschriften dazu, stelle sie hier rein und ich kann ohne das geringste Problem einsehen dass ich falsch liege, vielen Dank, wieder was gelernt.
Kannst Du das nicht, ist auch nicht schlimm, dann hast Du etwas gelernt.
Aber davonrennen nur weil ich jetzt anderer Meinung bin, bist Du Barbie?


Gruß,
Georg
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: SvR am 6.03.2012 18:10
Salü,
Eine Vorschrift hast Du nicht gefunden?
Warum frägst du ständig ob es eine Vorschrift gibt? Es ist einfach sinnvoll, einen Anschluss der Sekundärwicklung auf Masse zu legen und wenn man über den AÜ gegenkoppelt ist der Massebezug eh notwendig. Es gibt ja auch keine Vorschrift die Heizleitung bei AC-Heizung zu verdrillen. Man macht es aber, weil es sinnvoll ist.
Aber davonrennen nur weil ich jetzt anderer Meinung bin, bist Du Barbie?
Sind wir im Forum jetzt echt auf dem Niveau?
mfg sven
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: chipsatz am 6.03.2012 18:18
Hallo zusammen,

es gibt trotzdem einen guten Grund den Speakerkreis auf Masse zu legen.
Tut man das nicht, dann floatet die ganze Geschichte unkontrolliert "in der Gegend herum". Es kann sich, allein durch statische Aufladung, eine Potentialdifferenz von mehreren kV ergeben. Wenn man dann in die Nähe des Speakerkabels kommt verschieben sich die Ladungen. Dass das gewisse unkontrollierbare Effekte hat, ist ja wohl auch deutlich zu vernehmen. Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit der Heizwicklung (bzw. des Heizkreises) des NTs. Die wird ja auch immer auf definiertes Potential gelegt (Vielleicht hilft das zum besseren Verständnis).

Gruß,
mike

Edit: sorry, die Antwort hat sich mit Svens überschnitten.
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Fandango am 8.03.2012 15:29
Hallo Fachleute,

Zitat von: SvR
Es ist einfach sinnvoll, einen Anschluss der Sekundärwicklung auf Masse zu legen
Tut mir leid sven, das kann ich nicht einsehen.
Ebensogut könnte, oder sollte man alle Sekundäranschlüsse eines Netztrafos einseitig erden, auch in einem Steckernetzteil.
Zitat von: chipsatz
statische Aufladung, eine Potentialdifferenz von mehreren kV  - verschieben sich die Ladungen
Dass Du bei diesen Spannungen noch eine Klampfe bearbeitest erscheint mir etwas zweifelhaft...
Angenommen Du hast eine Aktiv-Gitarre, 9V Batterie, kleiner Amp mit Steckernetzteil oder ohne Schutzerder - Stereoanlage, mehrere KV? Wie das?
Und warum sollte sich ein AÜ anders verhalten als das?
Und wenn wirklich mehrere KV, dann mit einer Energie die nicht einmal einen Papierschnipsel anheben könnte.

Wenn etwas zwitschert oder pfeifft, und wenn durch die Erdung des Ausgangs diese Geräusche verschwinden, dann hat man praktisch einen Kondensator von einigen pF von der Anode oder der Betriebsspannung an Masse gelegt, nur dass dabei die Isolation des Trafos zum Dielektrikum geworden ist, könnte man einfacher haben.
Störungen sollte man an ihrer Quelle bearbeiten, der Sekundäranschluss eines AÜ ist aber keine solche Quelle, der ist eine Senke.
Ein Feuer löscht man dort wo es brennt und nicht da wo man den Rauch riecht.

Zitat
Zitat
Barbie?
Sind wir im Forum jetzt echt auf dem Niveau?
Natürlich sind wir das, Barbie kennt jeder, Verkaufsschlager, und alle Mädchen lieben sie!

Theorie und Praxis:
Hänschen soll den Unterschied zwischen Theorie und Praxis in der Schule erklären und bittet seinen Vater um Hilfe.
Vater sagt: Gehe zu Oma, deiner Mutter und deiner Schwester. Frage alle drei ob sie für 500€ mit einem fremden Mann Sex machen würden!
Nach zehn Minuten kommt klein Hannes zurück und sagt zum Vater: Papa, alle drei haben mit ja geantwortet!
Darauf der Vater: Siehst Du mein Sohn, theoretisch hätten wir jetzt 1.500€ mehr Haushaltsgeld, aber praktisch wohnen bei uns drei Schlampen.


Theoretisch, und praktisch, erzeugt ein Trafo bei seinem Betrieb ein wechselndes Magnetfeld, dabei ist es für den Eisenkern egal auf welchen Potential er liegt.  Er nimmt dabei die elektrische Ladung der Erde an (Elektrostatisches Feld der Erde- nicht Masse), durch den elektrischen Widerstand der Luft ist diese Feldstärke, oder Spannung, endlich, begrenzt.
Ein Trafokern verhält sich dabei wie eine Platte eines Kondensators und hat etwa eine Kapazität von ca. 300pF  (http://www.abload.de/img/pimaldaumeng6u9x.gif) .Wie hoch müsste die Spannung werden um dadurch einen Schlag zu bekommen? Elektrostatische Entladungen (Spannungen bis über 15 Kilovolt) führen trotz ihrer hohen Stromstärke von einigen Ampere in der Regel nur zu Schreckreaktionen oder Folgeunfällen, da deren Entladungsdauer nur unterhalb einer Mikrosekunde liegt (Wikipedia...), also Problem wo bist du?

Zitat von:  nochmal Beano
Ich weiß gar nicht, warum man darüber diskutieren muss
Muss nicht, man kann, und man darf und sollte vielleicht auch.
Es geht um die Klärung dieser Sache, und nicht darum dass ein Amp brummt oder kracht und um das "was man sowieso macht".
Also gehts erstens darum was ich darf und was nicht, zweitens darum ob es sinnvoll ist (und natürlich um die Frage warum sinnvoll), drittens darum ob es anders geht, aber Hauptsächlich gehts um die Zunahme von Wissen.
Und wer dazu nichts sagen kann könnte Fragen stellen oder mitlesen, oder muss ich in einem anderen Forum fragen und die Antworten hier hinstellen? Glaube ich nicht, hier gibts genuch Fachleute.


Viele Grüße,
Georg
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: chipsatz am 8.03.2012 16:22
Dass Du bei diesen Spannungen noch eine Klampfe bearbeitest erscheint mir etwas zweifelhaft...
Angenommen Du hast eine Aktiv-Gitarre, 9V Batterie, kleiner Amp mit Steckernetzteil oder ohne Schutzerder - Stereoanlage, mehrere KV? Wie das?
Und warum sollte sich ein AÜ anders verhalten als das?
Und wenn wirklich mehrere KV, dann mit einer Energie die nicht einmal einen Papierschnipsel anheben könnte.

natürlich wird die Ladung sofort wieder abgebaut wenn ich die Klampfe anfasse, ich habe auch nichts Gegenteiliges behauptet. Die Ladung verschiebt sich schon, bzw. baut sich ab, wenn ich nur in die Nähe komme. Aber genau solche Effekte werden dann eben hörbar. Der Amp verstärkt alles was er an Potentialdifferenz zur Masse am Eingang "sieht", auch alles was kapazitiv und induktiv einkoppelt, da ist es eben besser, den Speakerkreis auch auf Masse zu legen. Und das ja offensichtlich mit Erfolg.
Nenn uns doch bitte mal deinen Lösungsansatz, bzw. wo ist deiner Meinung nach die Quelle des Problems? Du hast ja schon wahnsinnig viel geschrieben, aber eine Problemlösung deinerseits kann ich noch nicht erkennen.

Gruß,
mike
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Jürgen am 8.03.2012 16:43
Das gibt Google her:

Die Sekundärseite des Ausgangsübertrager muß aus zwei Gründen mit Masse verbunden sein: Erstens wegen der elektrischen Sicherheit ,da Aü's durchschlagen können und somit die volle Anodenspannung am Lautsprecherausgang liegen könnte und zweitens wegen der Gegenkopplung, die ein Phasenverdrehtes Signal benötigt. Da der erste Anschluss auf der Sekundärseite dieses Signal nur liefert, wenn der zweite Anschluss auf Masse liegt.

MfG
Jürgen
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Fandango am 8.03.2012 17:03
Hallo mike,
Zitat
wo ist deiner Meinung nach die Quelle des Problems?
wenns quietsch oder pfeifft oder sonstwas stört dann hat das immer andere Ursachen als ein nicht geerdeter Lautsprecher, von dort kommt nichts, nicht von der Sekundärseite eines Aüs.
Zitat
...wenn ich nur in die Nähe komme. Aber genau solche Effekte werden dann eben hörbar.
Wenn ich mit der Gitarre in die Nähe meines Amps komme dann brummts, trotz Humbuckers, und das ist normal und wäre sogar auch besser hinzubekommen, was aber nicht notwendig ist, also ich brauch sowas nicht.
Komme ich in die Nähe des Speakers gibts eine Rückkopplung, die ist aber von mir so gewollt und gehört zum Liedchen.
An die Rückseite der Box komme ich mit der Klampfe in der Hand nur selten, meistens steh ich vornedran.

Die Lösung für Störprobleme beginnt mit dem Einkreisen der Störquelle, wenn irgendetwas stört weil man mit einem Gitarrenkabel irgendwo in die Nähe kommt könnte z.B. das Kabel schlecht abgeschirmt sein weil es die Störungen einfängt oder durch Rückkopplung erzeugt, anderes Kabel...
Meistens aber ist der Amp mies aufgebaut, zu lange Drähte an die Endröhrenanoden, keine Schwingschutzwiderstände an den Gittern etc., Abhilfe durch einen sachgemäßen Aufbau.

Bei sehr vielen Hifi-Anlagen ist der Lautsprecherausgang nicht geerdet, übrigens auch nicht bei vielen PA-Endstufen wegen der Möglichkeit einer Brückenschaltung.
Also ist das auch nicht notwendig.

Zitat
Der Amp verstärkt alles was er an Potentialdifferenz zur Masse am Eingang "sieht"
Ist richtig, aber um mit 20V an einem 8Ohm Speaker soviel Potentialdifferenz hinzubekommen indem man mit einem abgeschirmten Gitarrenkabel in die Nähe des Speakerkabels kommt damt da etwas pfeifft muss man sich schon etwas Mühe machen, eine Erdung des AÜ ändert dabei nichts, ausprobieren!
Störts aber doch, dann liegts am Aufbau des Amps, nicht an der Erdung, selbst wenn die Störung deswegen weggehen sollte, erzeugt wird sie woanders, dort muss mann dann abschirmen.

Zitat
Das gibt Google her:
Die Sekundärseite...
Jaja, Google...
Eine Bauanleitung eines Verstärkers von Jens Rosche ist keine Vorschrift sondern Meinung.
Klar, Gegenkopplung, würde aber auch funktionieren wenn gar nichts an Masse angeschlossen wäre, auch nicht der allgemeine Schaltungsminus.

Wegen dieser Diskussion hier habe ich an meinem Übungsamp (ca.14W)  die noch vorhandene Erdung (ehemals für die GK) abgeklemmt, es hat sich gar nichts geändert, außer dass ich jetzt einen blauen Draht übrig habe. Zur näheren Untersuchung dieser Sachverhalte werde ich den AÜ demnächst komplett isoliert einbauen, und das probiere ich auch noch bei meinem 100W-Amp aus, den benötige ich ja zu sonst nichts.

Zitat
...da Aü's durchschlagen können...
Eher trifft mich der Blitz beim Sch...

Gruß,
Georg

 



Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: chipsatz am 8.03.2012 17:33
Hi Georg,

Bei sehr vielen Hifi-Anlagen ist der Lautsprecherausgang nicht geerdet, übrigens auch nicht bei vielen PA-Endstufen wegen der Möglichkeit einer Brückenschaltung.
Also ist das auch nicht notwendig.

da sind wir aber wieder bei den Äpfeln und Birnen...
Bei diesen Amps liegt der Lautsprecher zwar nicht auf Masse, aber der Speakerkreis hat über die Ausgangstreiber trotzdem einen niederohmigen Bezug zu Massepotential. Und darum geht es letztendlich. Wundert mich etwas, dass du solche Vergleiche hernimmst.

Gruß, mike
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Fandango am 8.03.2012 18:16
Hallo mike,
Zitat
Wundert mich etwas, dass du solche Vergleiche hernimmst.
ich habe gerade meine Yamaha P4500 durchgemessen, keine Erdung des Sekundärkreises, nirgends, weder Schaltungsmasse noch Lautsprecher, nur das Blech auf PE.
1400 Watt an 8 Ohm - Hochspannung...
Die habe ich gerade daheim weil ich die Leistung begrenzen muss, die kriegt dann unser Bassist. Gestestet haben wir die schon im Proberaum, ohne Störung, trotz keines Massebezugs.

Zitat
Brückenschaltung...hat über die Ausgangstreiber trotzdem einen niederohmigen Bezug zu Massepotential
Nein, das würde sich in Rauchsignalen auflösen...

Gruß,
Georg
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: darkbluemurder am 8.03.2012 19:02
Also ich finde die Diskussion deshalb interessant, weil ich bei meinem zweiten Ampprojekt (der Liverpool Light, mit NFB) die Speaker-Erdung schusseligerweise vergessen habe. Ergebnis war, dass der Amp schon ohne Lautsprecher (nur mit Lastwiderstand) eine ganz leise hörbare Oszillation brachte. Nach Erdung des Speakeranschlusses war Ruhe (mit der Oszillation, nicht mit dem Amp).

Georg, wenn ich Dich richtig verstanden habe, hätte ich den Fehler in einem Amp ohne NFB womöglich gar nicht bemerkt?

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: chipsatz am 8.03.2012 23:27
Hallo mike,ich habe gerade meine Yamaha P4500 durchgemessen, keine Erdung des Sekundärkreises, nirgends, weder Schaltungsmasse noch Lautsprecher, nur das Blech auf PE.
1400 Watt an 8 Ohm - Hochspannung...
Die habe ich gerade daheim weil ich die Leistung begrenzen muss, die kriegt dann unser Bassist. Gestestet haben wir die schon im Proberaum, ohne Störung, trotz keines Massebezugs.
Nein, das würde sich in Rauchsignalen auflösen...

Hi Georg, ich bitte dich.. ist das dein Ernst?
Es geht hier doch um die galvanische Trennung. Bei einem Amp in Brückenschaltung ist der Lautsprecherausgang genauso niederimpedant (sogar unter 1 Ohm) galvanisch mit der Versorgungsspannung, und somit auch mit der Schaltungs-Masse, verbunden. Oder hat euer PA-Amp einen AÜ? Übrigens rede ich die ganze Zeit von Masseverbindung (also Verstärker-Masse) und nicht zwingend von Erdung. Diese niederimpedante Verbindung kann man aber nicht einfach mit einem Ohmmeter messen. Sei mir nicht böse, aber wenn dir diese Zusammenhänge nicht klar sind, macht es keinen Sinn darüber noch zu diskutieren. Da drehen wir uns im Kreis.

Gruß, mike
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: Fandango am 9.03.2012 00:20
Hi mike,
wir drehen uns nicht im Kreis, denn im Prinzip ist ein Lautsprecherausgang der auf einer nicht geerdeten Schaltungsmasse liegt nichts anderes als ein Ausgang vom AÜ wenn der nicht geerdet ist.
Bei beiden liegt ein Trafo vorne dran, heir der NT, dort der AÜ.
Beim Yamaha ist die Schaltungsmasse nicht mit PE verbunden.
Also? Ob ich jetzt an einen AÜ noch eine weitere Schaltung anhänge mit Transistoren usw. und dort ist auch nichts geerdet, worin liegt der Unterschied?

Den Yamaha hab ich durchgemessen, da ist nichts mit PE verbunden, außer dem Chassis und einem Boucherot-Glied, den Plan findest Du im Anhang.
Die gesamte Schaltung hat einen Massebezug, richtig, aber nochmal, hier gibts keinen AÜ aber den NT, und der ist wahrscheinlich am Gehäuse angeschraubt und so mit PE verbunden, aber nicht seine Ausgänge, was macht der Unterschied zwischen 50Hz und 2000?

Sei mir bitte auch nicht böse wenn ich immer noch darauf bestehe dass ein Lautsprecherausgang vom AÜ nicht an Masse, egal welche, angeschlossen werden muss, die Betonung auf muss.

Zitat
..leise hörbare Oszillation...Georg, wenn ich Dich richtig verstanden habe, hätte ich den Fehler in einem Amp ohne NFB womöglich gar nicht bemerkt?
Hallo Stephan, diese Oszillation ist durch Mithilfe der Kapazität des AÜ entstanden, der hat also wie ein Kondensator gewirkt, daher auch "leise", wenige pF, im HF-Bereich hast Du ja nicht gemessen...
In einem Amp ohne NFB hättest Du diese R/C-Kombi erst gar nicht angeschlossen.
Ich kopiers nochmal hierher: "Wegen dieser Diskussion hier habe ich an meinem Übungsamp (ca.14W)  die noch vorhandene Erdung (ehemals für die GK) abgeklemmt, es hat sich gar nichts geändert, außer dass ich jetzt einen blauen Draht übrig habe."
Vielleicht habe ich einen Geist im Keller der alle negativen Schwingungen absaugt, darüber werde ich auch mal meditieren...

 
Viele Grüße,
Georg
Titel: Re: Speakerbuchse erden?
Beitrag von: chipsatz am 9.03.2012 07:36
Hi mike,
wir drehen uns nicht im Kreis, denn im Prinzip ist ein Lautsprecherausgang der auf einer nicht geerdeten Schaltungsmasse liegt nichts anderes als ein Ausgang vom AÜ wenn der nicht geerdet ist.
Georg

...ich gebs auf...
Das Stichwort heist "galvanische Trennung". Sie mal bei Wiki nach.
Lautsprecherausgang am YAMAHA: galvanisch nicht getrennt.
Lautsprecherausgang am AÜ: galvanisch getrennt.
Das hat mit dem PE oder Erde garnichts zu tun.

Frohes Meditieren ;D

Gruß, mike