Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Rob am 8.03.2012 18:00
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Hallo
Will euch nur zeigen, was es so alles gibt, wenn man bei Material ein wenig zu viel spart.
Das ist ein Trace Elliot Velocette Twin ,2x 15 Watt Stereo Amp.
EL84, ca.350V an Anode, Rk:120 Ohm, ein heißes Gerät also.
Jetzt aber meine Frage an die Spezialisten.
Ich war immer der Meinung, dass man die Leitungen zum AÜ eher räumlich getrennt verlegen soll, hab das zumindest einmal so gelesen.
Und nun sehe ich bei diesem Verstärker die Anschlussleitungen zu den beiden AÜ's zu einer bunten Schnur (fast 30 cm Lang)zusammengedreht.
Da ich den Amp zum Sockel tauschen ohnehin zerlegt habe, wäre es keine große Sache diese Leitungen viel kürzer und günstiger zu Verlegen.
Könnte das den Klang verändern?
Oder ist das etwa so beabsichtigt,und der Entwickler der Schaltung wollte damit irgend eine Art von Mit-oder Gegenkopplung, oder eine Dämpfung erreichen.
Halte ich zwar für unwarscheinlich, aber ich kann mir dennoch vieles vorstellen.
Wie verlegt man die AÜ-Leitungen nun wirklich am besten?
Getrennt, oder egal-irgend wie ?
Grüße Rob
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Sorry Falsches Bild
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Hallo Rob,
die Anschlussleitungen zu den beiden AÜ's zu einer bunten Schnur (fast 30 cm Lang)zusammengedreht.
das kann Absicht sein oder Unwissenheit, oder auch die Mischung davon.
Die Leitungen zum AÜ werden normalerweise nicht verdrillt, außer man möchte eine Höhendämpfung erreichen die aber nicht berechnet werden kann sondern nur versuchsweise festzustellen ist.
Anodenleitungen sollten so kurz wie möglich sein und so weit wie möglich weg von anderen Bauteilen, auch weg vom Chassis.
Will man die Höhen bedämpfen nimmt man dazu Kondensatoren.
Natürlich kann es sein dass durch diese Konstruktion Rückkopplungen vermieden werden könnten, wäre aber sehr ungeschickt.
Heizleitungen verdrillt man damit sie nicht stören, dabei nimmt man großzügigerweise in Kauf, dass die Oberwellen und sonstige höherfrequente Ströme die diese Leitungen übertragen durch das Verdrillen zumindest teilweise eliminiert werden, d.h. sie heben sich gegenseitig im Magnetfeld, oder im elektrischen, auf, aber genau das will man bei Anodenleitungen nicht haben.
Scheint hier ein Konstruktionsmangel zu sein...
Man könnte die Anodenleitung auch abschirmen, falls es notwendig sein sollte, ist immer besser als sie zu verdrillen.
Schönen Käse hast Du da...
Gruß,
Georg
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Die Leitungen zum AÜ werden normalerweise nicht verdrillt, außer man möchte eine Höhendämpfung erreichen die aber nicht berechnet werden kann sondern nur versuchsweise festzustellen ist.
Anodenleitungen sollten so kurz wie möglich sein und so weit wie möglich weg von anderen Bauteilen, auch weg vom Chassis.
Will man die Höhen bedämpfen nimmt man dazu Kondensatoren.
Natürlich kann es sein dass durch diese Konstruktion Rückkopplungen vermieden werden könnten, wäre aber sehr ungeschickt.
Hallo Georg,
insbesondere wäre es ungeschickt, wenn die Mittelanzapfung mit verdrillt worden wäre, denn das würde eine drastische Absenkung der Höhen und einen nasalen Ton verursachen - habe ich aus eigener Erfahrung lernen müssen. Die restlichen Leitungen zu verdrillen ist aber für den Ton unschädlich.
Ansonsten stimme ich zu.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo Georg
Danke für die promte Antwort!
Ich bin in allen Punkten deiner Meinung, und arbeite schon seit vielen Jahren nach genau diesen Gesichtspunkten an Röhrenverstärkern, mit besten Ergebnissen.
Aber solche Dinge bringen mich zum Grübeln.
Primär und Sekundär sind im AÜ ja auch eng zusammengedrängt.
Also ist die Kabelwurst nur eine Verlängerung der Trafowicklung, nur ohne Eisenkern?
Wenn ein Ampdesigner so etwas absichtlich einbaut, muß er ein Genie sein.
ist er vielleicht eh!
Gruß Rob
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Diese Weichkäsesockel kenn ich doch (noch) aus Edelamps die mit E beginnen.... damals angeblich ein Problem mit Produktfälschung... vllt auch hier?
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Hallo Stephan,
Also ist die Kabelwurst nur eine Verlängerung der Trafowicklung, nur ohne Eisenkern?
könnte man so sehen, aber nur wenn man ein Netzkabel und die Überlandleitung als eine Verlängerung der Netztrafowicklung ohne Eisenkern betrachten würde.
Muss mal darüber meditieren...
Gruß,
Georg
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Hallo
Meine Vorredner haben jede Menge Halbwahrheiten und ein wenig auch Unsinn geschrieben. Ich poste ja kaum noch, aber ich platze fast.
Einstreuungen können magnetisch oder kapazitär sein. Leitungen mit hohen Strömen streuen magnetisch, solche mit hohen Spannungen kapazitär.
Magnetisch streuende Leitungen kann man nicht durch Schirmen das streuen abgewöhnen, es sei denn man schirmte sie durch einen magnetischen Werkstoff ab (z.B. Mublech). Kupfergeflecht bringt gar nichts. Dafür kann man den Hin- und den Rückleiter verdrillen. Die magnetische Kopplung (Lufttrafo) wird dann sehr groß und die beiden wegen der Stromrichtungen entgegengesetzten Magnetfelder kompensieren sich dann sehr gut. Deswegen werden Heizleitungen verdrillt, denn hier fließen hohe Ströme bei kleinen Spannungen.
Kapizitiv streuende Leitungen kann man dagegen nicht durch Verdrillen zur Ruhe bringen. Hier ist Schirmen das Mittel der Wahl. Schirmen ist das Umwickeln eines Leiters mit einem anderen Leiter, dessen Potential für Signalspannungen auf Masse liegt. Das ist auch für die Anodenspannung der Fall (!!!!!) die Elkos im Netzteil schließen ja jede Art von Signal kurz.
Anodenzuleitungen haben große Spannungen und kleine Ströme, verdrillen bringt also nicht viel.
Wenn die Anodenzuleitung geschirmt werden muss, ist die Anodenspannung der Ideale Leiter für den Schrim. Denn das Gleichspannungspotential zwischen beiden ist sehr gering: Das zwischen Anode und Masse ist sehr hoch. Abgeschirmte Leitungen haben selten hohe Isolationsspannungen zwischen Schirm und Innenleiter. Darum schirmt man am besten mit der Anodenspannungsleitung, dann ist der Gleichspannungsunterschied selten mehr 20...30V und es muss nur die Signalspannung ertragen werden. Allerdings empfielt es sich die Außenisolation durch Schrumpfschlauch (600V) zu verstärken, sonst könnte des Durchschläge zum Gehäuseblecht geben. Die meisten geschirmten Kabel haben nämlich auch eine schwache Isolation nach außen.
Nun mal zum Höhenkurzschluss.
1. Da zwischen beiden Leitern eine Kapazität vorliegt, schließen sie höhen Kurz. Bzw. können es tun und zwar desto mehr, je hochohmiger (hohe Spannung kleiner Strom) die Last und Quelle ist. Bei einem Gitarrenverstärker liegt die Kapazität parallel zu RaL bzw. RaaL. Ich kenne keinen Amp, bei dem das mehr als 10k ist. Da muss schon einigen an Kapazität hinzukommen, um etwas im Hörbereich zu bewirken. Die Wicklungskapazitäten des AÜ sind da viel problematischer.
2. Verdrillen ist auch ein wenig Schirmen, weil ja der eine um den anderen Leiter gewickelt wird. Die Schrimung ist nicht allzu dicht und hilft auch nicht viel. Deswegen können auch hier Kapazitäten auftreten, allerdings sehr viel kleinere. Dabei ist es unerheblich ob die Mittelanzapfung oder bei einem Gegentakter nur die Anodenleitungen verdrillt werden, denn zwischen letzteren können auch Höhen kurzgeschlossen werden, es liegt ja Gegentakt vor.
3. Ich halte die Effekte durch Verdrillen für sehr klein, es sei denn man beginnt mit Zwischenübertragern herumzuspielen, die viel höhere Lastwiderstände als AÜs darstellen. Die verdrillung der Anodenleitung ist ein guter Weg sie mechanisch zu fixieren. Das ist wichtig, denn die beste Maßnahme gegen Störungen aus dieser Leitung ist, sie weit entfernt vom sonstigen Signalpfad zu verlegen und dafür zu sorgen, dass sie da bleibt.
Viele Grüße
Martin
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Moin Martin,
[...] Viel interessantes Zeug [...]
danke für Deinen Beitrag. Du schreibst, dass es im Prinzip wumpe ist, ob ich die Anodenleitungen mit oder ohne Mittelanzapfung oder überhaupt verdrille. Woher kommt denn dann die alte Regel, dass man ja nicht die Mittelanzapfung mit verdrillen soll, und wie passt das mit Erfahrungswerten z.B. von Stephan zusammen?
Gruß, Nils
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Hallo Stephan,könnte man so sehen, aber nur wenn man ein Netzkabel und die Überlandleitung als eine Verlängerung der Netztrafowicklung ohne Eisenkern betrachten würde.
Muss mal darüber meditieren...
Gruß,
Georg
Hallo Georg,
das war Robs Zitat, nicht meines.
Viele Grüße
Stephan
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Salü,
Klasse Beitrag, Martin. Könnte man den vielleicht im FAQ-Board verewigen!?
Ich poste ja kaum noch, aber ich platze fast.
[...]
Schade, an fachlich guten Beiträgen wie deinem herrscht hier im Moment leider ein Mangel (mein persönlicher Eindruck). Wär schön wenn du dich wieder öfters zu Wort melden würdest. :)
Auch die Diskussionskultur ist im Moment im Forum verbesserungswürdig. Es ist weniger ein "miteinander diskutieren", sondern mehr ein "auf der eigenen Meinung beharren" (auch mein persönlicher Eindruck).
mfg sven
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Nun mal zum Höhenkurzschluss.
1. Da zwischen beiden Leitern eine Kapazität vorliegt, schließen sie höhen Kurz. Bzw. können es tun und zwar desto mehr, je hochohmiger (hohe Spannung kleiner Strom) die Last und Quelle ist. Bei einem Gitarrenverstärker liegt die Kapazität parallel zu RaL bzw. RaaL. Ich kenne keinen Amp, bei dem das mehr als 10k ist. Da muss schon einigen an Kapazität hinzukommen, um etwas im Hörbereich zu bewirken. Die Wicklungskapazitäten des AÜ sind da viel problematischer.
2. Verdrillen ist auch ein wenig Schirmen, weil ja der eine um den anderen Leiter gewickelt wird. Die Schrimung ist nicht allzu dicht und hilft auch nicht viel. Deswegen können auch hier Kapazitäten auftreten, allerdings sehr viel kleinere. Dabei ist es unerheblich ob die Mittelanzapfung oder bei einem Gegentakter nur die Anodenleitungen verdrillt werden, denn zwischen letzteren können auch Höhen kurzgeschlossen werden, es liegt ja Gegentakt vor.
3. Ich halte die Effekte durch Verdrillen für sehr klein, es sei denn man beginnt mit Zwischenübertragern herumzuspielen, die viel höhere Lastwiderstände als AÜs darstellen. Die verdrillung der Anodenleitung ist ein guter Weg sie mechanisch zu fixieren. Das ist wichtig, denn die beste Maßnahme gegen Störungen aus dieser Leitung ist, sie weit entfernt vom sonstigen Signalpfad zu verlegen und dafür zu sorgen, dass sie da bleibt.
Hallo Martin,
was das Verdrillen der Anodenzuleitungen - ohne die Mittelanzapfung - betrifft, bestätigen Deine Ausführungen meine Erfahrungen. Ich habe hinsichtlich der Auswirkungen auf den Höhenbereich keine Nachteile feststellen können. Anders war es jedoch in einem Fall, in dem ich - damals aus Unkenntnis - die Mittelanzapfung mit verdrillt habe. Der Amp klang dumpf und nasal. Ich habe dann die Leitungen ohne die Mittelanzapfung verdrillt und die Höhen wieder gehabt. Die Änderung war nicht subtil, sondern drastisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für eine derart deutlich wahrnehmbare Änderung keine technische Erklärung geben soll.
Viele Grüße
Stephan
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Ok, manchmal sinniert man eben über das Ziel hinaus, bis zur Überlandleitung.
Kommt vielleicht von den Lötdämpfen.
Aber hat nicht der U.P. schon mal was über Netzkabel geschrieben?
Gut, Spaß beiseite, ich werde bei der Gelegenheit die Leitungen Verkürzen (kann min. 20 cm pro Kanal rauszwicken) und ordentlich verlegen.
Die B+ Leitungen sind übrigens extra verlegt.
Also, vielen Dank für die rege Beteiligung an dem Thema und ein schönes WE euch allen.
Gruß Rob
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Hallo Martin, Hallo Stephan!
Super, Daumen hoch!!! :bier:
Gruß
Manfred
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Edit: Posting wurde von mir gelöscht, weil es Schwachsinn enthielt. Über PM Kontakt mit Martin wurde alles erklärt und geklärt. Ich muß mich revidieren, der ist echt nett.
Mfg Jürgen.
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Das muss doch nicht sein... :gutenmorgen:
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Das muss doch nicht sein... :gutenmorgen:
nee nicht wirklich
:facepalm:
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"Der Ton macht die Musik" ;)
Geht jetzt Anstand und Respekt auch, nach Wirtschaft und Politik, in den Foren verloren?
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Poste doch mal Bilder von deinen verstärkern, die du schon gebaut hast.
Gegenfrage, wie siehts bei Dir aus? mit welcher Begründung muss man sich Dir gegenüber rechtfertigen? Es gibt halt Geisteswissenschaftler und Praktiker in dieser Welt und wenn Dir das nicht gefällt steht Dir die Türe hier immer offen, allerdings nur nach draussen...
SCNR
bluesfreak >:(
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Gegenfrage, wie siehts bei Dir aus? mit welcher Begründung muss man sich Dir gegenüber rechtfertigen? Es gibt halt Geisteswissenschaftler und Praktiker in dieser Welt und wenn Dir das nicht gefällt steht Dir die Türe hier immer offen, allerdings nur nach draussen...
So sieht das aus!
So und jetzt wieder schön artig. ;)
Gruss
Jürgen (der nicht mit User "Jürgen" verwechselt werden will!)
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Hallo zusammen,
zur menschlichen Seite:
hierzu ist bereits das wesentliche gesagt: wir kommen nur miteinander vorwärts - siehe Manfreds Kommentar -.
zur technischen Seite:
Wenn wir die Anodenleitungen verdrillen, dann hat das vor allem Vorteile für die umgebenden Schaltungen. Aufgrund des Verdrillens wird das das resultiernden elektrische Wechselfeld schon in wenigen cm Abstand klein, da bei PP die Anodenwechselspannungen gegenläufig sind. Das Verdrillen der Anodenleitungen ist also ein gutes Hilfsmittel gegen ungewollte Schwingneigung.
Wenn wir die Zuführungsleitung mit verdrillen, haben wir einen im Prinzip eine kleine Drossel geschaffen. Ich habe in meinen Maschinen noch nie alle 3 verdrillt, da Ub meistens auf einem anderen Pfad zum OT kam.
Stephan,
ich werde mal einen Versuch machen, es interessiert mich, ob ich auch einen Unterschied feststelle. (hier kommt der Ingenieur in mir zum Vorschein ;D )
Gruß Hans- Georg
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Hallo Hans-Georg,
du weckst den Ingenier in mir. ;D
Durch das Verdrillen entstehen bei genauer Betrachtung gleich mehrere Drosseln. In jeder Leitung eine eigene, dann eine über die (quasi) Serienschaltung der beiden Anodenleitungen und eine über die Ub-Leitung und die Parallelschaltung der beiden Anodenleitungen. Die beiden letzten sind bifilar gewickelt, was die Störfelder nach außen vermindert. Für die durchfließenden Ströme ist das allerdings belanglos (stimmt doch, oder?). Die Induktivitäten dürften irgendwo im mH-Bereich liegen. die parallelen Kapazotäten bei einigen pF. Jetzt wären unsere Theoretiker gefragt, das komplexe Gebilde mal durchzurechnen und dann in Verbindung mit der umgebenden Schaltung die Resonanzfrequenzen zu ermitteln.
Naja vielleicht ist aufbauen und messen doch einfacher.
Gruß, Gernot
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Tschuldigung, sollte ein Scherz gewesen sein. Kann gelöscht werden. ;D
mfg
Jürgen
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Tschuldigung, sollte ein Scherz gewesen sein. Kann gelöscht werden. ;D
mfg
Jürgen
lustig?
toll
:facepalm:
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Lustig ist wenn andere lachen ;)
Zum Verdrillen hab ich für meinen Teil noch keine klanglichen Unterschiede bemerkt, abgesehen davon dass ein Amp unverdrillt geschwungen hat.
Das Schwingen hätte sich wahrscheinlich auch durch eine andere Leitungsführung beheben lassen, aber dafür war kein Platz.
Gruß Matze
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Hallo Forum,
wenn ich induktive Kopplung bzw. Abstrahlung der Leitungen vermeiden will, muss ich alle drei Leitungen miteinander verdrillen, denn nur in allen drei Leitungen zusammen ist die Summe aller Ströme null. Wie sich das jetzt praktisch auswirkt vermag ich nicht zu sagen, da die Ströme wie, Martin schon sagte, nicht besonders groß sind. Aber je höher die Frequenz wird, desto empfindlicher wird das Ganze. Eine "alte" EMV-Layouter-Regel sagt: jeder Strom sieht seinen Rückstrom. Das soll heißen, dass Hin- und Rückstrom möglichst nahe beieinander liegen sollen. Tut man das nicht, bilden sich Stromschleifen und das sind wiederum "Antennen". ;)
Gruß,
mike
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Moin Matze,
hattest Du da alle drei Primärleitungen miteinander verdrillt oder nur die beiden Anodenleitungen?
Gruß
Jacob
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Ich hatte nur die Anodenleitungen verdrillt da die Ub+ aus einer anderen "Ecke" kam.
Wenn man alle drei Leitungen miteinander Verdrillt könnte ich mir auch vorstellen dass es zu einer Höhenbedämpfung kommt da für das Signal Ub+ und Masse gleichermaßen wirken wie Martin ja schon geschrieben hat, somit hätte man den gleichen Effekt wie bei geschirmten Leitungen. Im Extremfall baut man sich ja auch eine nicht unerhebliche Induktivität, zwei Leiter auf einem Kern.
Verzwirbelt man nur die beiden Anodenleitungen miteinander so ist das Verhältnis der beiden gegenphasigen Signale ja zueinander immer gleich x / -x = -1, das Verhältnis der beiden Anodenleitungen zur Ub+ ändert sich ja ständig, bzw sie schwanken um die Ub+ herum (x / Ub+) = ? bzw. (-x / Ub+) = ? , der Weg zur Ub+ ist ja für beide Signale zu jeder Zeit der Weg des geringsten Widerstandes somit wird der auch mit allergrößter Wahrscheinlichkeit genommen.
So rein als Gedankenspielerei tun sich da für mich schon relevante Unterschiede auf, ein Physiker wird wohl die Hände über dem Kopf zusammenschlagen ;D
Knifflige aber interessante Fragestellung :bier:
Gruß Matze
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Verzwirbelt man nur die beiden Anodenleitungen miteinander so ist das Verhältnis der beiden gegenphasigen Signale ja zueinander immer gleich x / -x = -1, das Verhältnis der beiden Anodenleitungen zur Ub+ ändert sich ja ständig, bzw sie schwanken um die Ub+ herum (x / Ub+) = ? bzw. (-x / Ub+) = ? , der Weg zur Ub+ ist ja für beide Signale zu jeder Zeit der Weg des geringsten Widerstandes somit wird der auch mit allergrößter Wahrscheinlichkeit genommen.
Hi Matze,
im A-Betrieb der PP-Endstufe stimmt das wohl, aber was ist im B-Betrieb? Dort arbeiten doch beide Anoden nicht mehr symmetrisch zueinender, oder täusch ich mich da?
Ich glaube ich habe aber bisher auch nicht alle drei Adern verdrillt, und es war ok.
Gruß, mike
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Hallo,
kleine Zwischenfrage...
Wenn man nur die Anodenleitungen verdrillt hat, löschen sich die Felder doch nur aus, wenn die Endstufe in Class A betrieben wird.
Bei Class AB oder B ist die eine Seite ja voll gesperrt während die andere gerade Vollgas gibt.
Stimmt das, oder hab ich da n Denkfehler drin?
Das mit der Resonanz bei 3x-Verdrillung würde mich auch interessieren...Könnt jemand mal durchrechnen wo in etwa die Frequenz liegt.
Hab vor kurzem meinen Eigenbau an V30 Speakern gespielt. Klang furchtbar. Irgendwie war da so eine hässlich agressive Resonanz.
Könnte es sein dass da die Resonanzfrequenz der Endstufe sehr unglücklich mit der Resonanzfrequenz des Lautsprechers zusammenfällt?
Und ja, ich hab alle 3 Leitungen zusammen verdrillt. Frag mich, ob es daher kommt.
Gruss Casim
EDIT: Sorry, hat sich überschnitten
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Wenn man nur die Anodenleitungen verdrillt hat, löschen sich die Felder doch nur aus, wenn die Endstufe in Class A betrieben wird.
Bei Class AB oder B ist die eine Seite ja voll gesperrt während die andere gerade Vollgas gibt.
Stimmt das, oder hab ich da n Denkfehler drin?
Hallo Casim,
vereinfacht gesehen fließt im B Betrieb fließt jeweils nur in einer Röhre Strom.
Die Spannungen an den Anoden bilden jedoch das gesamte Signal ab, die Anoden sind ja an den Ausgangstransformator angeschlossen. Dieser transformiert die Spannung bezogen auf Ub an der aktiven Anode auf die inaktive Anode. Haben wir beispielsweise 400V Ub und die minimale Anodenspannung an der aktiven Röhre bei Vollaussteuerung ist 80V, dann beträgt die Spannung an der Anode der gesperrten Röhre zu diesem Zeitpunkt 720V.
Falls Du eine Oszilloskop hast: besorgt Dir einen 1:1000 Teiler und teste es - mit aller gebotenen Vorsicht.
Also wie gesagt:
Bei PP hebt sich das elektrische Feld bei der Verdrillung der Anodenleitungen bestmöglich auf - egal ob A, AB oder B Betrieb.
Gruß Hans- Georg
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Ich habe bei meinem Thunderbolt alle drei Drähte miteinander verzwirbelt. Die Zuleitung vom Netzteil kommt aus der gleichen Richtung wie die Endröhren, also bot sich das an. Außerdem dachte ich genauso wie Chipsatz: In der Summe sollte der Strom Null sein, und das ist eben mMn der Fall, wenn die beiden Enden und die Mittelanzapfung der Primärwicklung zusammen verzwirbelt sind.
Nachteile konnte ich keine feststellen, keine übermäßige Schwinggneigung und auch keinen nasalen, dumpfen Ton.
OK, es ist "nur" ein Bass-Ämp und ich habe Bassisten-Ohren, vielleicht liegt es ja daran ;)
Und ich habe mir auch nicht die Mühe gemacht, die Zuleitung testweise mal separat zu verlegen.
Grüße
Matthias
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Hallo,
allerdings galt mein Beitrag nur der induktiven Kopplung, also dem elektromagnetischen Feld. Bezüglich der kapazitiven Kopplung (elektrisches Feld) liegt Hans-Georg wahrscheinlich auch richtig.
Ich habe nochmal auf Bilder von meinen Amps nachgesehen. Ich habe die Adern garnicht verdrillt sondern lediglich parallel als Kabelbaum (alle drei Adern) verlegt und nur versucht möglichst weit von den anderen Leitungen wegzubleiben.
Ich finds aber schwer vorstellbar, dass ein paar pF kapazitiver Kopplung an den Anodenleitungen den Sound hörbar verändern können. Aber wer weiss ;).
Gruß, mike
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Moin,
nur als ergänzende Info: beim Kitty Hawk Standart ist die Zuleitung zum Ausgangsübertrager geschirmt.
...ist mir wieder eingefallen als ich eure Beiträge hier gelesen hab. Schätze, die haben sich damals irgendwas dabei gedacht... Was genau kann ich aber nicht sagen: ist für mich zu theoretisch ;)
weiter schirmen,
Volka
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Würd mich nicht wundern, wenn die einfach Probleme mit Oszillationen hatten und dann geschirmt haben...
Wen sowas wie hier interessiert, der soll sich mal mit HF-Technik auseinadersetzen.
Da lernt man ne ganze Menge über (ungewollte) Kapazitäten, wie man sie vermeidet, erzeugt und nutzt.
Glaube, dass man sich da einiges abschauen kann. Man muss einfach mal sagen, dass die meisten Amps als "elektrisches Gerät" eher mäßig designed sind.
Grüße,
Swen